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Postscheck-KIo 1088 Dresden Nachdruck nur intt deutl.Quellenongabe lDresdn. Nachr.! zulLsslg. Unverlangte Echriststücke werden nicht ausbewahrt 87.8 14.5 j151.75 ! 145,8 ' 17.75 155.8 ! 85.75 178.8 48.5 174.8 148,87 118.5 47 75 58.5 175.8 78.8 63.8 158.15 71.0 157.8 181.5 49.5 46,75 48.8 78.5 178.75 47.8 176.75 »8,75 58.8 67.8 66.5 18,175 ,78,75 61.75 73.75 58.8 53,815 173.5 55.5 .31,75 731.5 »8,8 48.8 118,8 188.8 7,375 8.675 3.675 11.8 131.8 188.8 188,8 >75,8 !87,8 !36.8 17,5 8,7» 49,8 I» Moskau klatscht Beifall „Bewunderung" sür die Leipziger Mordtaten-Setze zu neuen Kämpfen Moskau, 22. April. Die gesamte Sowjetpresse oervffeut, licht am Dienstag in grober Aufmachung die blutigen Er, «iguisse in Leipzig. Die „Prawda" bringt zum Ausdruck, tab der Zusammenstoß zwischen der Polizei und de« Jung, komumuisten aus die Provokation der Polizei sis zurückzu- sühreu ist. DaS Blatt erklärt, daß die lause, die die kommu- »iftisch« Organisatto« iu Leipzig erhalten habe, z« «eiteren soziale« Kämpfen gegen das deutsche Bürgertum sühreu »erbe. Die ganze Presse spricht ihre B e w n n de ru « g sür die aktive Listigkeit der kommunistischen Jugenbverbäube a«S «nd hofft, daß sie weiter versuchen werden» die Ideen Lenins in Dentsch, land,« verwirklichen. * ES ist sa leider nichts Neues, daß die staatliche russische Presse sich immer und immer wieder in die inneren deutschen Verhältnisse etnmischt und keine Gelegenheit vorübergehen läßt, um über Ausschreitungen der Kommunisten in über triebener und erlogener Weise Bericht zu erstatten und zu neuen Bluttaten tn versteckter Weise aufzurufen. Den Gipfel punkt erreichen zweifellos die neuesten Berichte über die Leipziger Vorfälle, in denen sich Bewunderung über das Rowdietum verhetzter Jugendlicher mit der unverschämten Hoffnung auf neue Mordtaten mischt. Denn nichts anderes kann man wohl unter „Verwirklichung der Ideen Lenins" nach den Beispielen, die uns die bolschewistische Tscheka gab, verstehen. Das Doppelspiel, das das amtliche Rutzlanb mtt Deutschland treibt, wirb auf diese Weise eines Tages ein rasches Ende nehmen müssen. Schließlich können wtr nicht mtt einem Land in ruhigen diplomatischen und Handelsbeziehun gen leben, wenn dieses selbe Land auf dem Umwege über seinen von der Regierung nicht zu trennenden Presse- und Parteiapparat den roten Putschisten tn Deutschland fort währende Aufmunterungen, ja selbst materielle Unterstützung zuteil werben läßt. Es wird Zeit, daß der russischen Regierung diese Selbstverständlichkeit wieder etwas stärker ins Bewußt sein gerufen wtrd. Auf -er Spur -er Mör-er? vrablmolckang auovror Sorlluor SvürUtlolkuug Berlin. 22. April. Nach Meldungen aus Halle wurden drei Kommunisten aus Hamburg ans einer Gruppe von 84 Jungkommunisten, die am Ostermontag bei ihrer Rück kehr auS Leipzig in Halle sistiert worbe« wäre«, i» Haft behalte«. Bet ihnen sind eine Pistole und zwei blutbefleckte Messer ge sunden worden. Die Polizei nimmt an, daß sie an dem Verbrechen tn Leipzig direkt beteiligt sind. Bei der Durch suchung des Kraftwagens wurden ein Revolver und dreizehn Dolche zutage gefördert. Bet der Sistierung benahmen sich die jungen Mädchen am widerspenstigsten. Einer jungen Kommunistin wurden zwei Dolche abgenomme», die sie in ihrer Bluse verborgen hatte. * München, 22. April. Anläßlich der Zusammenstöße in Leipzig wurden die aus einem Lastkraftwagen zurückkehrenden Münchner Teilnehmer an dem 5. Retchsjugenütag heute früh 2,80 Uhr tn Jreimann vor München gestellt und zur Poltzetdtrektion gebracht. Dort wurden die 2» Fest- genom menen einer Durchsuchung nach Waffen und einer eingehenden Vernehmung unterzogen. Bei einem Festgenommeuen wurde ein Dolch ««d «in blutbeflecktes Taschentuch gesunden. Er wirb unter dem Verdacht der Teilnahme an dem Aufruhr in Leipzig dem Amtsgericht München übergeben werden. Die übrigen Fabrtteilnehmer wurden nach ihrem Verhör wieder entlasten. Unter den Festaenommeneu befinde» sich zwei Schüler der achte» Volksschulklaffe Münchener Schule«, ferner zwei Fortbildungsschule! sowie vier wettere Jugendliche. Ein anderer Wagen mtt Münchner Teilnehmern war schon tn Nürnberg gestellt und untersucht worden. » Halle, 22. April. Auf Veranlassung der Letziger Polizei ist am Montagabend tn Dessau der jugendliche Kommunist Gerhard Meißner verhaftet worden, der an der kommu nistischen Jugenütagung tn Leipzig tetlgenommen hat und tm bringenden Verdacht steht, an ben dortigen Bluttaten aktiv be teiligt gewesen zu sein. Demonftrationsverbot für Leipzig Leipzig, 22. April. Aus Grund des Artikels 128 Ab satz 2 der Neichsversassung sind von heute ab bis auf weiteres alle Versammlungen und Umzüge unter freiem Himmel sür daS Stadtgebiet verboten. Zuwiderhandlungen gegen das Ver bot werden mit einer Geldstrafe bis zu 15V Reichsmark oder Haft bis zu 14 Tagen geahndet, soweit nicht nach den Straf gesetzen höhere Strasen verwirkt sind. Im Befinden des an schweren Rückgratoerletznngen im Krankenhaus danieberiiegendeu Polizeioberwachtmeistcrs Kolbe ist eine Aendernng nicht eingetreten. Die Personalien des am Sonntag erschossenen Demonstranten konnten immer noch nicht festaestellt perdeu. Er hat einen Brustschutz erhalten, der den sofortigen Tod berbeisührte. Man nimmt an, daß es sich um einen auswärtige» Teilnehmer am kommunistischen Jugendtag handelt. Das Neris«» »es Nelizeivrtisideiiten Kein Klmtgeblingöverbol ln Preußen Vradtmvlklnog aasvror vorltnor Sodrlttloltuog Berlin, 22. April. Die Leipziger Vorgänge haben daS Berliner Polizeipräsidium veranlastt, große Vor beugungsmaßnahmen für die von den Kommunisten geplanten Massen umzüge am 1. Mat zu treffen. Es haben sclwn eingehende Besprechungen stattgcfunden. Es wird jedoch nicht geplant, ein allgemeines Verbot öffent licher Kundgebungen für den l. Mai zu erlassen. Im übrigen richtet die Berliner bürgerliche Presse scharfe An griffe gegen den sozialdemokratischen Polizeipräsidenten von Leipzig, Fleiß» er. Es wird darauf htngewlesen, daß der Zusammenstoß am Grimmatschen Stetnweg am Ostersonntag nach Ansicht von Poltzetsachvcrständtgen hätte vermieden wer ben können, wenn das Leipziger Polizeipräsidium von vorn herein mit der Möglichkeit von Zusammenstößen gerechnet und entsprechende Vorkehrungen getroffen Hütte. Nach den blutigen Krawallen habe Fleißner wieder den Fehler be gangen, die versammelten Kommunisten, unter denen sich selbstverständlich auch die Schuldigen befunden haben müssen, unbehelligt abziehcn zu lassen, um erst dann die verschiedenen Polizeibehörden zum Eingreifen und zur Durchsuchung ihrer Wagen anzugehcn. In der Zwischenzeit hätten die Kom munisten selbstverständlich genügend Zeit gehabt, um sich ihrer Waffen zu entledigen und die eventuellen Spuren ihrer Taten zu verwischen. Lim Anstage der Deutschen Nvlkövartet Die volkspartetlichen Abgeordneten Winkler (Leipzigs und Dieckmann iDresdcn) haben tm Landtag folgende An» frage an die Regierung cingebracht: „Die Kommunistische Partei hat während der Feiertage tn Leipzig ein Reichsjugendtrefsen dnrchgeführt. Bereits am Karfreitag, dem höchsten kirchlichen Feiertage, durchzogen lärmende Kvmmunistentruppö die Stadt. Schon diese Um züge waren eine beabsichtigte Verhöhnung des religiösen Empfindens der Leipziger Einwohnerschaft. Um so eigen- artiger berührt eS. daß kaum irgendwelche Schritt« unternom men wurden, um diese Lärmszenen zu unterbinden. Obwohl dieser Beginn des ReichSsngenbtageS der Kommun ifttsche« Partei schon klar bewies, ball eS ans Zusammenstöße abgesehen war, bat «S der Leipziger PolizeiorSsiben« unterlassen, geeig, net« »icherheitSmatznahwe« ,« treffen. Am Ostersonntag kam es zu Zusammenstößen, die aus seiten der Polizei zwei Todes- opfer forderten. Der Verkehr im Inner» der Stadt Leipzig mar völlig lahmgelegt und die Versuche, die Ordnung wieder herzustellen, scheiterten ebenfalls daran, daß die zur Verfügung stehenden Polizeimannschasten zu gering waren. Diese un genügenden Maßnahmen waren um so unverständlicher, als von Anfang an klar -um Ausdruck kam. daß eS sich bei den anmarschierende« kommunistische« Trupps z«m Teil «m Abteilungen d«S verbotenen Rot» srontkämpserbnnbes handelte, dte es daraus abgesehen hatten, Zusammenstöße mit der Polizei hervorzurusen. Solche Vorgänge sind im hohen Maße geeignet, das Vertrauen der Bevölkerung zu den Sicherheits- organen des Staates zu erschüttern. Was gedenkt die Regierung z« tnn, um ein« Wiederholung solcher Vorkommnisse, dnrch die Sicherheit «nd Leben der Ein wohnerschaft. vor allem aber auch der diensttuende» Polizei- beamtcn in Gefahr kommt, unter alle« Umständen z« unter binden?" Gin Rechtfertigungsversuch Leipzig» 22. April. Zu ben Vorkommnissen am Ostersonn, tag teilt bas Poltzeipräsidtum u. a. mit: Der Borwurf, es habe während des kommuntstischen Jugendtages zu wenig Polizei aufgeboten und nicht scharf genug zugegriffen, sei durchaus unbegründet. Das Polizeipräsidium habe sämt liche ihm zur Verfügung stehenden Bereitschaften aufgeboten und zum Einsatz bcrettgestellt. Ferner hätte das Ministerium des Innern auf Ersuchen des Leipziger Polizeipräsidiums noch in zwei auswärtigen Standorten, nämlich Chemnitz und Zwickau, für Leipzig Kräfte brrettgehalten. Nach ein mütiger Auffassung der leitenden Offiziere der Schutzpolizei hätten diese Kräfte vollkommen genügt. ES sei ben Offizieren nicht einmal nötig erschienen, dte auswärtigen Verstärkungen anzufordcrn. Für die Ermittlung der Täter, dte dte beiden Polt-ei- beamten getötet haben, haben die Staatsanwaltschaft und bas Polizeipräsidium von Leipzig Belohnungen von je 500 Reichs mark, zusammen also 1000 Reichsmark, unter Ausschluß des Rechtsweges ausgesetzt. Wt-I die sozialistische Presse mittetlt, war der ermordete Poltzethauptmann Galle Mitglied der sozialdemokratische» Partei. . :: - > i Lan- unterm Kreuz Von naoorou» Latte» vttror bUtarbottvr Wer ben Ulitzprozeß tn Kattowttz und bann de« Deut.schtumsprozeß in Bromberg genauer verfolgt hat, kann nur zu dem Ergebnis kommen: die Art und Weise der polnischen Justiz, Prozesse gegen dte deutsche Minderheit durchzuführen, wächst sich zu einem e uropätschcn Skan dal aus. Nachdem die Tätigkeit übler Subjekte tn Kattowttz unter grelle Beleuchtung genommen worden mar. konnte man tn Bromberg beobachten, wie aus einem einfach und klar liegenden Falle, der sich tn wenigen Wochen erledigen läßt, ein I u st i z m a r t y r i u m gemacht wurde. Angebliche Straftaten sollten jetzt zur Aburteilung kommen, die bereits tn den Jahren 1922 und 1923 begangen wurden. Mehr als sieben v o l l e I a h r e hat die polnische Staatsanwalt schaft gebraucht, um es zu einer öffentlichen Verhandlung gegen zehn Angeklagte kommen zu lasten, während man ur sprünglich mehrere Dutzend Angeklagte in Aussicht genom men hatte. Die Unsinnigkeit der Anklage wird allein schon durch die Tatsache beleuchtet, daß Akten, Briefe und Doku mente bei Hunderten von Haussuchungen im Gewicht von zwölf Zentner beschlagnahmt, daß diese Akten tn Brom berg, Thorn, Wtrsttz, Dirschau und andere» Städte« und Gemeinden von vielen Behörden zusammengetrageu wurden, baß sie nicht bei einer Anklagebehörde verblieben, sich Jahre hindurch auf der Wanderschaft befanden, auch einige Jahre tn den Kellern der Thorner Justiz lagerten und endlich wieder zur Brombcrger Justiz zurückkamen. Und aus diesen alten, verstaubten und verbrcckten Akten, deren Echtheit nach den vielfachen Wanderungen niemand garantie ren kann, sammelte man in siebenjähriger Arbeit ganze 120 Dokumente, um eine Anklage zusammenzubrtngen, die au Ungeheuerlichkeit beispiellos dastcht und die den Staats anwalt nach einem säst etnwöchigen Prozeß den Antrag stellen ließ, gegen die zehn Angeklagten Freiheitsstrafen von zu sammen elf Jahren und einem Monat Zuchthaus, vier Jahre» und einem Monat Gefängnis und von einem Jahr Festung zu verhängenI Dte durch tagelange Verhandlungen fortgesetzte Zeugen vernehmung war ein einziges Fiasko. Die Dok-nnen- tenverlcsung zeigte ganz und gar, wie ruhig und zurückhal tend die angcklagtcn Deutschtumsvertreter immer auftraten, so daß die „Deutsche Rundschau" nach der Verlesung der Pa piere, deren Identität durch nichts bewiesen ist, ausrufe» konnte: „Wie war es nur möglich, daß die Vertreter des Deutschtumsbundes, die hier zu Wort kamen, tn jenen Jahren der schärfsten Entdeutschungspolttik selbst tn den kleinsten Dingen so beherrscht und legal vorgingen, wie cs dieser Auszug aus dem zentnerschweren Material beweist, mtt dem man in den letzten sieben Jahre» die Welt gegen uns einzunehmcn beliebte!" Aktenbcrge kreißten, aber nicht einmal das bekannte Mäuslcin ward ge boren. Zwischen den Zeilen der verlesenen Akten bot sich immer wieder der Durchblick in die Tragödie eines Volkes, das tn dem letzten Jahrzehnt zwei Drittel seines Bestandes und mehr als dte Hälfte seines Ackers verlor: Land unterm Kreuz! Erschütternd klingt es, wenn es in dem Hilferuf deutscher Bauern nach Genf hieß: „Wir bitten den Hohen Völkerbund dringend, uns zu helfen, sollen wtr doch im harten Win ter vertrieben werden..." Der einzigen Frau, die sich unter den zehn Angeklagten befand, wurde u. a. zum Vor wurf gemacht, daß sie einem zur Auswanderung gezwungenen Landwirt seine Deutschstämmtgkett bestätigte. Schlicht erklärte sie zur Begründung: „Der Vater des Mannes war von den Polen erschlagen, ihn selbst hatten sic mißhandelt." Nach einer solchen Auskunft verspürte auch das Gericht keine Neigung zu weiteren Fragen. Einer der Angeklagten, gegen den dte Staatsanwaltschaft besonders schweres Geschütz nach siebenjähriger Vorbereitungsarbcit ausgefahren hatte, hatte einige Hütektnder gesucht und tn dem Brief dazu gesagt: „Für eine Gemeinde suche ich vier ober fünf Hütejungen, um die deutsche Schule bet der nötigen Kinderzahl zu erhalten. Ich frage ergebenst an, ob Sie mir nicht ein paar solche Jungcns verschaffen könnten. Sie sollen zu wohlhabenden Bauern kom men und würden cs gut haben." So sicht das Kernstück eines angeblich staatsfeindlichen Briefes aus! Immer wieder daS gleiche Bild: Land unterm Kreuz! Vorgelegte Fragebogen des Deutschen AuslanböinstttuteS in Stuttgart sollten zum Verhängnis für zehn charaktervolle Persönlichkeiten werden, ohne daß ein Beweis darüber ge führt wurde, woher dieser Fragebogen stammte. KrtegS- gedenk münzen des Kyffhä userbundeS sah der jugendliche Staatsanwalt als etwas besonders Schwerwiegen des an. Dabet waren diese Gedenkmünzen käuflich zu erwerben. Dte Anklage störte nicht die naheliegende Ueber- legung, daß kein gesunder Mensch Angehörige eines Geheim bundes durch käufliche Gedenkmünzen kenntlich macht. Jede Wahrnehmung der Interessen des Deutschtums wurde tn der Anklage und schließlich auch tm Urteil, daS von dem Anträge des Staatsanwalts immer noch drei Jahre sechs Monate Gefängnis sowie etn Jahr Festung übrig ließ, zu einem fluchwürdigen Verbrechen. Mit bitterer Ironie warf einer der Verteidiger in seinem Schlußwort dte Frage auf: „Ist es tm zwanzigsten Jahrhundert ein Verbrechen, wenn Stammesangehörige des gleichen Volkes ihre gemeinsamen Fragen besprechen? Ist es etn Verbrechen, wenn man Unter stützungsgelber, gesammelt von dem Verein der Ausland»« deutschen, angenommen hat? Tut nicht der Polen- bunb tn Deutschland genau dasselbe? Ist eS illoyal wenn dte Angeklagten tu der Frage der Optio« AnSo