Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.01.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170104011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917010401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917010401
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-01
- Tag 1917-01-04
-
Monat
1917-01
-
Jahr
1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.01.1917
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
r«2. «. llehnert ayILerg Inolch«,« r Wtertj Becker lener Hüller unz hier -chr-üer Dettme, r-Kainio Lindnei n„«l» Niach Ireßnttz Zeichner »lnlchü» uss n. Io»! OSntgki. : «».- ilee. lB. »g. «l >««. u.r«n> id einer l Witt ari«. len »»» r, Jean -Snseld. füll ir> ner >bi, erolt lohl hmann >nda naller >gner streun - Irinnen mei nn» Marie >0- eichen rltern« Bildern Die ni, Stichler. »U». ien von !d -ein, » Fron, Ile« von »e. «ater» /> Uhr i .Klein latt. I. >a» bl», >! «0 >«Nd»! tt>e »I Verein« Stock. Uhr. t«r. Linie , > Uhr. odischen ling«. richte. Iter de« Sachsrobamm." ,l««a hervorragender Late« »nserer FeldarO»e«. ktrage de» Königlich Sächsischen KrtegSministertum» bearbeitet »am Königlich Sächsische« KrlegSarchtv. «Nachdruck »er»»ien.» Vin Liebling der heiligen Barbara. Dtttrich Bischofs, Leutnant. Seinen Namen sollten Isich alle sächsischen Artilleristen gut merken. Das ist einer, Ivo» dem bie Väter ihren Buben erzählen mögen, abends Ibeim wärmenden Heuer, wenn der Wind um -ab Haus shcult. Hier erzählt ein alter Kanonier von ihm: Bei der ». Batterie des sächsischen Feldartillerie-Regi- Imcnts Nr. 77 war Bischofs Beobachtungsvffiztcr, stand Iseinen Mann in jedem Gefecht. Bei Surice, wo sie uns in der Nacht überfiele», stand er mit zwei Mann am Geschütz, mitten im Marsche abgeprotzt, und schob und schob in daö Dorf. Tausendfach spritzten die Kugeln aus allen besetzten Hausern zurück und pfiffen Len Dreien um die Ohren. Am Wege, in den Büschen lugten feindliche F-lintenläusc, spähten wüste Kranktireursratzen. Sic legen auf ihn an. Er springt mit seinem schweren Revolver vor und schiebt nnd schlägt die verlumpte», verkommenen Gesellen zu Boden. Springt so ein Bursche ihn von Hinte» an und haut ! ihm einen Baumtnüttcl über den Kops, das, es kracht. Der Leutnant taumelt nnd schwankt gegen das feuernde Ge schütz. Der vertraute Ton weckt ihn aus der drohenden Ohnmacht, er rafft sich hoch. „Wciterschießcn!" schreit er den rauchgeschwärzten Kanonieren in die Ohren. Bei Thin le Moutier stand die feuernde Batterie so tief im Grunde, dab vom Gegner nichts zu sehen und keine Schubwirkung zu erkunden war. Und dabei lag sie selber im schwersten feindlichen Heuer. Aufgeprotzt und den Berg hinauf! Oben war es das gleiche: die Kanoniere standen iin hohen Getreide unter den Bäumen. Leutnant Bischofs muhte Rat, er kletterte auf einen Baum und kroch in die Zweige. Nun sah er den Heind. Aber der Feind ahnte auch ihn, schleuderte Granaten nnd Schrapnells gegen die Bäume, deckte die ganze Batterie mit Gcwehrsencr zu. Ruhig wie ein Bogel im Regen blieb der Leutnant in dem Baume sitzen, bis wieder aufgcprotzt wurde. Sein Meisterstück hat er bei Bitry gemacht. Da hat sein Zug über die Eisenbahn vier Kilometer weit vor in die vorderste Infantericstellung vorgchcn müssen. Dieser Weg dünkte jedem sicherer Tod. Leutnant Bischofs zauderte nicht. Er preschte los. Als er mit seinem Zuge an den Eisenbahnttbergang kam, in einem sicheren Talcinschnitt gelegen, da empfing ihn ein so schweres Artillcrieseuer, dab er Halt machen muhte, um jeden Preis, den» die Fran zosen hätten ihm die Pferde und alle Leute abgeschosscn. Darauf war tausend gegen eins zu wetten. Bier lange Stunden lag Bischofs hinter dem Eiscnbahndamm in Deckung, vier Stunde» im stärksten Hagel der Schrapnells. Erst am Nachmittag konnte er tibcr die Eiscnbahnstrecke traben, ans der anderen Seite 600 Meter am Bahndamm galoppieren, den Talhana hinauf. Und dann 2V- Kilo meter über freies Held. Der Feind schob wie wahnsinnig. Bischofs ging in der vordersten Iiifantcrielinic in Stellung und ervsfncte das Heuer. Und dann bei Sompuis! Da stand seine Batterie, knapp zwei Kilometer vor dem elenden Neste, blob mit einer halben Eskadron Husaren als Deckung. Schob ans das Dorf und die cinmarschiercnde Infanterie der Fran zosen. Das Dorf brannte. Aber mit einem Male schwärm ten sic in starken Schützenlinien gegen die Batterie Bischofs aus. Der Leutnant lieb, was die Rohre hielten, hincin- seuern. Eine Geschützbedienung nach der anderen fiel ans. Zuletzt feuerten nur noch zwei Rohre aus den Feind, den die französische Artillerie ausgezeichnet unterstützte. In dieser heißen Stunde ist auch Bischofs verwundet worden, aber er hat sich den Feind vom Leibe gehalten. Sechs Wochen hat er noch Dienst getan, trotz der Vcr- mundüng. Dann brach er mit seinen Nerven zusammen. Der Seinrtchsörden schmückt die Brust dieses tapferen Jüngers der heiligen Barbara. Ein kecker Lanzenreiter. Leutnant Hans Arthur Siegfried v. Herder iUlanen- Regiment Nr. 18s geht über Naudcsiiicoiirt auf Vaconnes, um fcstzustellen, ob hinter den feindlichen Schützenlinien Truppenbewegungen stnttfinden. So lgutetc der Befehl am 16. September 1014 in St. Marie st Pu. Er ritt mit einem Haufen Lanzcnrcitcr los und stellte schon bald einen un bekannten Schützengraben bei Lcs deux arbrcs fest. Weiter zu Pferde vorzudringen war unmöglich. Deshalb lieb der Leutnant seine Patrouille in einem Waldstück halten und schlich sich selber zu Fus, durch die eben entdeckte feindliche Schützenlinie. Südlich der alten Römcrstrabc erreichte er eine Höhe und konnte von dort aus ständig wechselnde Truppenbewegungen nach beiden Richtungen feststcllen. Er setzte sich gemütlich ins Gras und zeichnete eine genaue Skizze mit allen Gräben und Artilleriestellungen. Kam auch glücklich wieder zurück und richtete sofort das Feuer der Artillerie auf Batterien, deren Stand noch keiner ge muht hatte. Sein Weg durch und hinter die feindlichen Gräben brachte der höhere» Truppenftthrung das wichtigste Material. So wurde ihm auch durch Divisionsbefehl hohes Lob ausgesprochen und schliehlich dem immer zuverlässigen, stets erfolgreichen Patrouillcnrcitcr von seinem König der St. Hcinrichsordcn verliehen. Sertllcher und SSchMes. — Der Eintritt ins Leben. Die Zeit, wo unser junger Nachwuchs die Schule verläht und ins Lebe» tritt, sieht nahe bevor, ttnter den jetzigen Schwierigkeiten ist die Ent scheidung für einen Berus, die Erlangung einer Lehrstelle oder eines Dienstes nicht leicht. Zudem fehlen die gegebene- nen Berater und Führer der Jugend, die Väter, Vor münder. auch viele Lehrer. Um so mehr verdienen bie ge meinnützigen Veranstaltungen Beachtung, die bch in dies» Lücke rinstellcn. Schon seit drei Jahren arbeitet die Zen trale für Berufsberatung. Marienstrahe 22, hierin. Sie hat eine eigne Sekretärin dafür, die für Knaben Mittwoch, Donnerstag, Sonnabend von 5 bis 7 Uhr, für Mädchen Montag. Mittwoch »nd Freitag von g bis 5 Uhr unentgeltlich allerlei Rat, Auskunft und Ver mittlung bietet. Die Kinder können allein kommen, besser freilich mit ihren Erziehungspflichtigen. Wertvoll ist es auch, wenn sie die letzte Zensur und das Mcldeblatt vor- legcn, das in den Schulen zu haben ist. — Vaterländischer Abend. Wo unser Volk jetzt, nach Ablehnung des Friedensangebots, neuen Aufgaben getrost cntgegcngeht, darf ma» gespannt sein, wie der Hestredner im Vaterländischen Vvlksabend der Zentrale für Jugendfürsorge, NcichStagsabgevrdneter Dr. Max Wildgrube. sich äuhern wird. Gewih werden viele gerade durch diesen Teil des Abends zu einem Besuch vcranlabt werden. Aber auch die andere» Darbietungen versprechen vaterländische Erhebung. Tie Militärkapelle des Artillerie-Regiments aus Pirna bietet unter ihrem Musiklcitcr H. Rülle neben anderem auch etliche Streich- und BlaSquartette, und die Vortragskünstlerin Anne Marie Schönhcrr ernste und heitere Gedichte. Karten bei F. RieS von 1.05 Mk., am Sonntag, den 7. Januar, von 7 Uhr ab im Tivoli an der Kasse. Beginn pünktlich 4^8 Uhr. — Das Nnnte Theater im Tivoli-Palast hat das neue Jahr mit einem Spielplan begonnen, der den alten, be währten Ucberliefcrungen dieses nicht nur in seiner Art, sondern auch überhaupt „einzigen" Dresdner .Kabaretts treu bleibt und damit für die noch übrigblcibenden cif Monate des Jahres 1017 das Beste verheißt. Wer das letzte Programm des alten Jahres mit Hirschberg-Jura gesehen und gehört hatte, der mußte füglich gespannt daraus sein, wie sich Herr Direktor Hermann Hoffmeister aus der Klemme ziehen würde, in die er sich durch das gute Weihnachtsprvgramm gebracht hatte: denn da durfte man ja ohne Spott, vielmehr in allem Ernste behaupten: Das war eine schöne Bescherung! Wenn der Iannar- Spielplan trotzdem den Freunden der heiteren Brettl-Kunst keine Enttäuschung gebracht hat, so ist das in erster Linie auf die gute Zusammenstellung des Programms zurückzu- führcn. Trotz den Schwierigkeiten der Zeiten, die den Direktoren vonseiten der männlichen Kräfte eine Absage »ach der anderen cintragcn, hat Herr Hoffmeister eine Künstlcrschar zusammengebracht, die vollständig harmonisch abgcstimmt ist und kein Zuviel, kein Zuwenig auswcist. Es ist kein überragender „Star" vorhanden, dafür kommen alle Talente gleichmäßig zur Entfaltung. Höchstens die eine Einschränkung könnte man machen: überragend ist noch immer Hirschbcrg-Iuras Geist, der tn zwei Rezitatio nen der Vortragskünstlcrin Henriette Ohler» zur Geltung gelangt. Sic bringt im zweiten Teile eine Parodie aufs Kabarett und ein Gespräch mit einer La-Francc- Büstc, beides wirkungsvolle Dichtungen, die Hirschbcrg- Iura zum Verfasser haben. Und doch gibt die Künstlerin nicht nur Nachempfundenes, sondern sic vermag so viel aus Eigenem hinzuzutun, daß ihr Verdienst an dem Erfolge gerade dieser Vorträge nicht gering anzuschlagcn ist. Auch die Darbietungen, die sie im ersten Teile bringt, machen ihrem Vortragstalcnt alle Ehre. Als Opern- und Opc- rcttcnsängerin bewährt sich Mia Fellner, die, gut bei Stimme und Stimmung, eine Reihe schelmischer Lieder mit vollem Gelingen singt, daneben aber auch mit einigen Brahmsschen Liedern beweist, daß sie das Zeug zu einer tüchtigen Licdcrsnngerin in sich hat. Im Kostüm als Biedermeier-Sängerin tritt Franzi Lehar» auf, die namentlich das gemütvolle Volkslied pflegt nnd damit vor züglich abschneidct. Von den Herren ist jeder „eine Type für sich". Rudolf Sieber, der zugleich als Ansager tätig ist, singt mit Gefühl und Humor eine Anzahl Lieder zur Laute und zeigt sich als Meister auf den verschiedensten Gebieten des gefühlvollen Vortrages. Sv wirkt die von ihm selbst bewirkte geschickte Vertonung des Dr. Zncker- mannschc» „Ocstcrrcichischcn Nciterlicdcs" ebenso durch ihre Innigkeit, wie das „Still-Lebcn" und „Das schlechte Bier" durch seinen urwüchsigen Humor. Volles Verstehen nnd reicher Beifall belohnten ihn gleichermaßen wie de» überaus wirkungsvollen sächsischen Komiker Pani Fr aas, von dessen Vorträgen jeder ein Schlager war. Sv läßt sich von dem Januar-Programm dcS Tivoli- Palastes nur sagen „Anfang gut, alles gut!" — Die ehemalige» Schülerinnen deS König!. Lchrerinuen- ScminarS hielten am 2«. Dezember die 20. Jahresversamm lung im kleinen Saale des Künstleryauses ab. Frl. Ober lehrerin Lasche, 2. Vorsitzende, begrüßte die Anwesenden, in sonderheit die aus dem Seminarkollcgium erschienenen Ehren gäste, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das kommende Jahr für alle und das ganze Vaterland ein Jubeljahr im Luthcrgeistc werde» möchte. Frl. Oberlehrer!» I » dcich gedachte in warmen Worten der im Laufe des Jahres Heimgegangene»: Irl. Isidore Diller, Seminarobcrlehrcrin i. 01., die 22 Jahre in vorbildlicher Pflichttreue an Seminar und Töchterschule gewirkt hat nnd auch im Ruhcstand bis in ihr hohes Alter hinein ihren früheren Schülerinnen eine mütterliche Freundin geblieben ist. Fräulein Marianne Wurm nnd Lotte Lcsovskn sind nach kurze», crsolg- Laht kein« AüchenabfLlle umkommen! reichen ArbeitSjabren im VolkStchuldiensl, Frl Johanna Klemm nach kaum dreivicrteljähriger Privatschultätigkeil infolge heim tückischer Krankheit verschieden. Herr Schulrat Var tu sch »ab einen Ueberblick über das Seminaileben des verflossenen JahreS. Fünf Lehrkräfte stehen im Felde bzw. im Garnisondienst: weitere Einberufungen sind erfolgt. Frl. Oberlehrer«» Schmidt, Nadel- arbeitslchrertn und mit der Jochprüfung betraut, schied nach lang jähriger, segensreicher Tätigkeit aus dem Verbände der Anstalt und wurde mit dem Maria-Auna-Krcuz ausgezeichnet. Die beide» Dietrich-Stiftungen, aus denen Schülerinnen und aus dem Semi nar hcrvoracgangene Lehrerinnen bedacht werden, sind in erfreu lichem Wachstum begriffe». Gesuche sind bis Ende Juni an die Scminardircktion eiuzurcichen. Die Anwesenden steuerten frei» willige Beiträge zur Maric-Dietrich-Stistung. Der Rest des Abends war zwangloser Unterhaltung gewidmet. — Wcihnachtsnachseier. Wie schon früher, bietet auch in die sem Jahre der Ev.-nat. Arbeiterverein zu seiner Weih nachtsfeier eine szenische Darstellung der G e b n r « s g e s ch i ch t e Jesu im Anschluß an den Wortlaut der biblischen Erzählung. In sechs Aufzüge» soll bie Weihnachtstatsache vorübcrziche», be gleitet von den entsprechenden Wethnachtsliedern. Um nun auch -er Jugend der westlichen Vorstädte noch eine Wcthnachtsnachfcier zu bieten, soll am Hohneujahrötag, nachmittags 8 Uhr, im Gaschof zu Wölfnitz eine Aufführung für Kinder slattsindcn. Ter Eintritts preis beträgt tü Psg. an der Kasse. — Der Kursus für Säuglingspflege, der für den 12. Januar angesetzt war. kann erst am 10. Januar be ginnen, da Fräulein Dr. Supp es nach auswärts zu einem Vortrage berufen worden ist. — Kursus für häusliche Krankeupslege in Leipzig. In den nächsten Tagen beginnt an der Hochschule für H rauen in Leipzig wieder ein Kursus für lsirusliche Krankenpflege unter Leitung von Frau Oberin Agnes Meyer. Der Kursus umfaßt Vorträge, Demonstrationen und praktische Hebungen am Bett. Er ist auf 8 bis 0 Wochen berechnet und findet an jedem Mittwoch abend von !--8 oiS 1L1V Uhr in den Räumen der Hochschule statt. Beginn lil. Januar. Hür Hörerinnen der Hochschule beträgt di: Tcilnehmerinncngebühr 10 Mk.. für andere Damen 15 Ml. — Zur Hebuug der Psirsichkultur veranstaltet der Vcr- ein zur Förderung des Weinbaues in de.r Lößnitz nnd Umgebung morgen, Freitag, den 5. Januar, abcnkk 7 Uhr, im Gasthausc „Zur goldenen Wcinlrauöc" sHaltestelle der Mickten—Kötzschenbrodaer Straßenbahn! einen Vortragsabend, an welchem Herr Wenibaulehrer Earl Pfeiffer einen Vortrag über: „Lohnende Pf,rsichknltur im Weinbau gebiet des Rhcinlandcs, und die Nutzanwendung der praktischen Erfahrungen für unsere Pfirsichkultur" halten wird. Der Besuch der Veranstaltung steht jeder mann frei. Wie jeder Obstart, ist auch der Pfirsich durch die große Nachfrage ein weites Held der Ausbreitung er öffnet morden. Bei der außerordentlichen Dankbarkeit im Ertrage, sofern es an nötiger Pflege nicht mangelt, gestaltet sich die Pfirsichkultur sehr gewinnbringend. Mit dem Weinbau, dessen Aufblühen uns die Lößnitz erfreulich zeigt, zweckdienlich verbunden, daß die Rebe den sonnigen Hügel, das Held am Fuße desselben der Pfirsich schmückt, werden sich manche Oedcn zu herrlichen und nützlichen Schmuck stücken der klimatisch so bevorzugten Landschaft der Lößnitz und Umgebung wandeln. — Im Asyl für Obdachlos, sFrauen und Kindcrs. Rosenstraße Nr. 70, wurden im Dezember ausgenommen und verpflegt: 807 Personen, und zwar 328 Frauen, 48 Mädchen, 25 Kinder, darunter ein Säugling. — Dresdener Philharmonisches Orchester. DaS heute tw Gewerbchaussaal stattsindcnde 7. Volks-Sinfoniekonzert bringt unter Florenz Werners Leitung: Mozarttana von Tschai- . kowsky, Violinromanzc von Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern, i Biolinsolo: „Die Jagd nach dem Glück" non Pellcgrini. sowie die! „Akademische Fcstonvcrtürc" von Johannes Brahms. Alfred Pelle- ! grini spielt beide Soli mit Orchcsierbcglcitung. — Billige Bolks-,j preise: Karten an der Abendkasse. i — Für die Volks-Siusonie-Souzerte, die icdcn Donnerstag Z abend 8 Uhr iu> Gcwcrbehausc vom Philharmonisch e n« Orchester mit städtischer Unterstützung veranstaltet werden, ist dem Verein Volks wohl jetzt für minderbemittelte Mit»! gltcdcr eine beschränkte Anzahl von Eintrittskarten überwiesen^ worden, die zu ermäßigten Preisen von 80 Pscnnigen sein» : schließlich Zettel und Kleiderablage) in der Geschäftsstelle des Vor- i eins Volkswohl, Johanncssiraßc 23, l., abgcholt werden können. § Infolge der Kriegsverüältntssc muß der Verein davon absehcn, in - diesem Winter selbständig eine Reihe von volkstümlichen Kon- , zerteil ti» BolkSwohl-Laale zu veranstalten. i — Falsche Zweimarkscheine sind in Leipzig oitsgegeben ! wurden. Die Fälschung ist an folgenden Merkmalen leicht erkenntlich: TaS Papier ist bedeutend stärker und rgnhe- als bei den echten' Scheinen. Ter rote Farbdruck ist dunkler, die Zeichnung unsauber, die schwarz gedruckte Strafandrohung fast unleserlich, ebenso das in dem rechten Stempel stehende Wort „Reichsschuldcnverwaltung". Die Sericnnummer ist mehr karmoisinrvt und leicht verwischt. Der links befindliche farblose Prägestempel, Reichsadler mit Umschrift „Reichsschuldcnverwaltung" fehlt gänzlich. Dieser Umstand schon ermöglicht es jedem, den falschen Schein der ansgegebcnen Art sofort zu erkennen. — Außer den falschen Zwcimark-Scheincn sind auch falsche Fünf- mark-Stttckc ausgegcben worden. Die Falschstücke tragen das Bild Kaiser Wilhelms U., die Jahreszahl 1003 ynd das Münzzcichen Sic sind aus einer Zusammen setzung von Blei und Antimon hergestellt, haben ein Mindergewicht von 5 Gramm und einen Hellen Klang. Tie Herstellung ist gut, und macht die Haischstücke schwer er kennbar. Nux der fettige Glanz und der Gewichtsunter schied kennzeichnen sie als Falschstückc. — Die Feuerwehr wurde gestern mittag kurz vor 1 Uhr zur Hilfeleistung nach Grunaer Straße 38 gerufen, «ern» nidoet Sink M»tge» »le am elettte, Zeiten bends >gahc. KM M MffeMaft. f Dresdner Theaterspielpla» für heute. König!. Opernhaus: „Fidelio" U/sV; K v n i g s. Sch,a u - spielhaus: .LBallensteins Lager". «Die Piccolomini" Residenz-Theater: „Im Himmel und auf Erden" sZij4): »Der Soldat der Marie" 1l28>: Albcrt- Theater: „Das Zauberglöckchcn" IN: „Goldfische" s'^8s: Eentral-Theotcr: „Das Dreimäderlbaus" >Mi: Volkswohl-Theater: „Ein unbeschriebenes Blatt" U48 Uhr). 1 Tonkünstlerverein. Die Splclsolgc des morgen Freitag um Uhr im Gcwerbchans ßattfliidcndcn 2. Anssührnngs- Abends wird durch daS „WcihnnchtSkonzcrt" von Eorelli eröffnet. Die Leitung <vom Flügel auch hat Hvfkapellmcisicr Fritz Reiner. Dann werden unter Mitwirkung von Elt sc Stünzncr, Richard Tauber »nd dem Striegler- Quartett erstmalig die K a m m e r g e s ä n g e non Prosejsor HanS K achter aufgcsllhrt. ES folgt die Eiacouna von I. S. Vach (Hoskonzcrtmcistcr Bärtich) nnd als Schluß ein Sextett von Paul Juo». lAm Klavier: Dr. Latz ko, Kapellmeister am Hosttzeater in Weimar.) -st Professor August Thiersch, der hervorragende Münch ner Architekt, Professor der Baukunst an der Technischen Hochschule, ist nach längerem Leiden im Alter von 73 Jahren in Zürich gestorben. Neben seinem erfolgreichen Wirken als Professor für Bauformcnlchre, Perspektive und Schattenkonstruktion hatte August Thiersch, dessen Name wie der seines jüngeren Bruders Friedrich mit dem Münchner Kunstlcbcn eng verknüpft ist, mehrere eindrucks volle Bauten geschaffen. Von ihnen sind Kirchen in Augs burg, Zürich und Eichstätt, vor allem aber die Ursulakirche in München zu nennen. Besondere Verdienste hatte der Verstorbene auf dem Gebiete der Architektnrwissenschafi. ck Ernst Rndorsf. der bekannte Komponist »nd Klavier spieler. ist in seinem Wohnsitz Grvsi-Lichtcrsclde im Alter von 77 Jahren gestorben. Rudorfs war geborener Ber liner und wirkte in-seiner Vaterstadt von 1800 bis 1010 alS Lehrer und Direktionsmitglicd der Königs. Hochschule für Musik. Zehn Jahre lang leitete er dort auch den Stern- lchen Gesangverein uqd war dann Gründer und Leiter der Musikalischen Gesellschaft Berlin. Als schaffender Künstler ist er mit Sinfonie», Serenaden, Ouvcriürcn, Liedern und Klavicrwcrkcn hervvrgctretcn. ß Richard Straus; wird nach einer Berliner Meldung Ende Februar eine Gastspielreise durch Skan dinavien machen und die Ausführung eigener Merke in Ehristiania, Stockholm, Göteborg und Kopenhagen diri gieren. Anfang März wird er eine Ausführung des „Roscn- tavalicrs" im Kvpcnhagcncr König!. Opcrnhause leite». 1' Eine neue Oper von Alfred Bruncan. In der K o - mischen Oper in Paris gelangte dieser Tage eine neue vicraktige Oper von Alfred Bruncan „Lcs O.uatre Iournöcs" zur ersten Ausführung: cS ist die erste neue Oper, die seit Beginn des Krieges in Frankreich das Rampenlicht erblickt hat. <I) Wie in fast allen seiner früheren Werke, hat Brunean auch diesmal für seinen Text eine Novelle von Zola licnntzt. f Eine seltsame „Beethoven-Sinfonie". Nicht »m eine Sinfonie von Beethoven handelt cs sich, sondern »m eine Sinfonie „über" Vccthoven. Sic führt den Titel: „Lud wig van Beethoven — der Musik Gottessohn in seinem geisti gen Leben und Empfinden in seinen letzten Tagen". Der Komponist dieser für großes Orchester und Orgel geschriebe nen und Herrn Musikdircktvr Ivsö Eibcnschütz gewidmeten Sinfonie ist ein geborener Hamburger und heißt -Heinrich Thunian». Das Werk soll alsbald zur Ausführung kommen. f Theater und Polizeistunde in Berlin. Daö Berliner Polizeipräsidium hat nngcordnct, daß alle öffentlichen Theater oder thcatcrühnlichcn Norstcllnngen (Zirkus, Barietö, Ltchtspiclvorstihrungen u. dcrgl.j vom 6. Januar ab nm >0 Uhr abends beendet sei» müssen. Eine allgemeine Ausnahme, und zwar bis Voll tthr abends, kann nur für diejenigen Unternehmungen crnstbildcnden Charakters zu gelassen werde», die in der Hanptsachc ans ein ans Arveitcr- lrcisen zusammengesetztes Publikum berechnet sind, dem ein Erscheine» im Theater nm 7 Mir rcgclmüßia nicht möglich sein wird. Als solche Unternehmungen sollen zurzeit die Lchillcrtheatcr in Berlin nnd in Eharlottenbiirg »nd die Volksbühne lTveatcr am Bülowplntz) anerkannt werden. Bei allen anderen Unternehmungen werden «ur Einzel- auSnahrvcn für besondere Stücke zugelaffen. wenn un geachtet eines Beginne- um 7 Uhr die Vorführung eines künstlerisch wertvollen Werkes bis 10 1I.hr nicht zu Ende geführt werden kann, oder wenn aus anzuerkeunendcn Gründen der Becsinn ausnahmsweise nicht rechtzeitig er folgen kau». i Kricgsspcndc des nordamcrikanischcv Länger!»,»des. Ter Präsident d»s Deutschen Sängerbundes. Rcichstags- nbgeordncter List, erhielt von dem noröamcrikanischen Sängerbund dnrch Funkspruch die Mitteiluna, daß der Bund 10 500 Mk. zu Weihnachtsgabcn für ins Feld aerückie Sanier und ihre Familienangehörigen angewiesen Hai. x Die Fettnot und das Theater. Die Fettnot berührt auch das Theater, nämlich de» Schmiukcbcdars der Artisten und Schauspieler. Denn Schminke, sei sie Fett- oder Trocken- schminlc, enthält Bestandteile, die zu nützlicheren .Zwecken in dieser Zeit verbraucht werden können und auch teiliveisc beschlagnahmt sind. Außer Lanolin. Wachs, Bismutnitrat wird zur Fabrikation eine große Menge Harbstvsse, Hette und Glyzerin verwandt. Hier wäre ein Kausvcrbot für Private zur Einschränkung des Toilctteluxus geboten und der Verbrauch nur dem Theater oder Variete zu gestatten, auch dieses, wie das Varietsblatt „Das Organ" fordert, mit der Maßregel, daß der Verlaus nur auf Beicheinigung tdcr Genossenschaft Deutscher Bühnenangehuriger) unter Vorwcis einer Lcgitimativnslartc mit Bild von der Tirck« tivn eines Theaters oder VarietöS crsvlaen dürste. ^ Ein Altarschrcin ans der ztveitev Hälfte des 15. Jahr hunderts ist hinter dem Altarbild der St.-Iürgen^- Kavelle in Lübeck ansgcsunden und dem Museum für Kunst- und Kulturgeschichte im ehemaligen St.-Anncn- Kloster tiberwieien worden. Der Altarichrein zeigt in sechs Rclicsbildern Tod nnd Auferstehung Christi in Darstellun gen. die nicht von der -Hand eines der besten Lübecker Bild hauer jener Zeit stammen, aber doch eine außergewöhnliche Tüchtigkeit des Haudwerls erkennen lassen. Das Neiondcre an dem Altarschrein ist, daß die untere Reihe der Rclicf- bilder aus einer Platte von weißem Marmor aestanen ist. während die obere Bilderrciste wie auch die Bekrönung,' gotische Türmchen, und der Rahmen in üblicher Weise in Holzschnitzwcrk hergestellt sind. Die oberen Reliesbilder.» Bekrönung und Rahmen haben ursprünglich eine Re^ malüng von wmidctbarer Farbcnschvnheit gehabt, die aber
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)