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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.02.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270201015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927020101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927020101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-01
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.02.1927
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Nr. 52 S-lle S — «Dresdner Nachrichlen" — Vlen^ag. 1. Aebruar ISN Aunüfunkprogramme. Mitteldeutscher Sender tvresden—Leipzig). DteuStag. de» 1. Acbrnar 19L7. ' «ürtlch.st M Mir: Wirllchafisnachcichien: Voll- und Baumivollpoeise: amcrilanische Meiaümeiduiigen de» Borabends. t2.,e> uns l.üv ilhr: Geichalttiche Miiletiuiigen. 2.tä Uhr: Wirilchaiisnachrichleii: BauinivoUe Vandivirilchakl. Ver- Nnrr Te«-Noliz 8.23 Uhr: do.. Berliner Devisen amtlich Berllner Produkten» börle ainitich 4 Mir: WirischattSnachrlchien: SLiedcrbolung von 2,4« und 8.23 Mir und die lautende» Produktenbörse». Berliner Billler, Ber liner Metalle amtlich. Berliner Schrot. 4.10 Mir: do., Foriictzung für Baumwolle, Londoner Metalle auiltich und Lanönnnschail. t> Uhr: WirllchailSiiachrichlen: Letzte Notierungen. Unterhaltung und Belehrung iö.m Ilbr Bestellt' tt-n! '.Wetterdienst ttiid Zchneeberichi. 4v,2i> Uhr: 'Bekanntgabe deS Lage-orograinnlS. lv.23 Uhr: SLas die .'lcitting bringt. n 43 Uiir: jtzetterdlenst und -vorau-lage'tTciillch und Ekpcrantvt und ZNineederiNil l',' Mir: MittagSinusik aus cinei» Sproch- und Schatlplatten- aoparat der Firma Jul. He inr. .'limmerniann. >2.33 Uhr: Naucner :!e>ireichen l.l' Mir Peene- und '»ör enbertchl. 3.3V bis t Uhr: Teiictche Welle, Berlin. Ober-Sludiendirekror Tr. Schönebeck: „Tie Förderung der Begabten und die Schüler- nnSlese." I t! bis 3.3V Uhr: Nachmitiagokouzert des Leipziger Ruillsntik- orcheslers. Ttrigent: Ottmar Weber, l. :I!ei„iger: Tie Hellen»,üble, Ouvertüre. 2. Wagner: Ter :>>ibelnunc» Ftavimenzeichen. F.ttttasie. 8 Mogkowlki: SouNische Tanze. I. Ottenbach: Ouvertüre zur Operette „Orohens in der Unterwelt". ü. Strauß: „Ter lustige Krieg". Porponrri. з. 3V vis >l Ulir: Fraucnsunk Tr. A. Martin von der höhere» Schule tirr Fraiienberuse: „Frauenberuic, Wesen, Bornussetziin.ien und ivirlschailltche Aussichten." и, ö3 bis «t.3v Uhr: Lesevrobcn aus de» Neuerscheinungen aus oem Büchermarkt. ti.3V bis 8,33 Uhr: Tentsche Welle, Berlin. G. v. Eitleren und E M. Aisiert: Lpantsch für Slnfänger. 7 bis 7.3V Uhr: Tir. Bog: „Tie volkSwirtschastlichc Bedeutung der Leivziger Technisciren Me„e." 7!« bis 8 Uhr: Tr. Heug: „Berühmte Lieder in verschiedenen Annulliert." 2. Teil. 8 Uhr: Wettervoraussage. Lchnecbericht u»d Zeitangabe. 8J.3 Uhr: Linsouickonzeri. Tirtgenr: Alsred Szendrei. Solist: Prose or Tito Weinrctch tK lavier«. Flüge«: Bliithner. TaS Leip ziger Stttt'onic-Orchester. I. Franz Moser: .'«wette Sinsonte «E-Moüt, OouS 3-1. tiir kleines Orchester iUraussührnnglt: I. Allegro non tanto. — II. Tempo di Menuetto. quasi Andante. — III. Adagio. — IV. Allegro. 2. Tvorak: Klavierkonzert ««st.Moll«, Opus 33: I. 2lllegro agrtalo. — II. 'Andante loüennto. — III. Finale. 'Allegro con snoco. :!. Zilcher: Laittoiel-Siiiie „Ter LrUderive n :i'en Zähmung" inach Lhakesvearet, «cum ersten Malest. Opus 3« 'nleitung. — Schtaus Erivachcn. — Tre Psusikanlen spielen aus. lruchio. — Katharina. — Hortensia. — Zn Unruhe. — Hochzciismii,«.. — Zlurm. — Bianca. — Tie Widerspenstige. — Aengstlicher Austritt. — Stets Wider spruch. — Verwirrung. — Beschlug und AnSklang. 4V Uhr: Preneberichi und Sporisunk. lü.lä bis 12 Uhr: Tanzmusik. iTaS Magner-Orchester l Berliner Sender. I2.ik> Uhr: Tie Biertelstunde sür den Landwirt. 1 Uhr: Erna Arnhold: „Tic 'Aniarige des Theaters in Berlin." st. Teil t 4M bis 3 Uhr: Vit>--Aammervrchcstcr. l. Ouvertüre zu der Operette „Tie schöne EVilaihee" iSuppe't. 2. ToloreS, Walzer iE LLaldtcuse!t. :l. Aantaüe aus „TaS Wundcr" iHumperdinekt. I TaS letzte Stelldichein, Lied «Nobrechtt. ä. Eriravaganzen, Pot pourri «Mvrenat. n. Menuett «Padereivskit. 7. Potpourri and der Operette ..Lchwarzwaldmadel" iZc«ei>. 3. Hamburger «Sa volle sCzibittkat. U. Pin littie Tolin. Avrirotl tttiobrechit. 'Anschlicgend: :>!aisch!ägc sürS Haus, Theater- und Ailnrdienst. ü.lä Uhr: Stunde mit Büchern. 3.1O Mir: Einsithrung zu der Uebertragung auS der Städtischen Oper Ehariottenburg am 2. Aebruar. 7.l>.', Uhr: Borlragsrethe: „Mensch und 'Arbeit." 8. Bortrag: Hein rich Pabst: „Zch und m.in Koilivkorren!." (Ter Buchhalter zwischen Buch und Rechenmaschine.t 7.. W Uhr: Otto Zarck: BortragSreihe: „TaS Drama der Gegen wart." «TaS neue Trama des Auslandes.! 7.. ',.7 Uhr: Prof. Tr. Georg Wegcner. Nektar der Handelshochschule Berlin: „Tic EnldeekungSgeschichte der Erde." «TaS Altertum.t 8/V Uhr: Das Lied. 8. Teil: Richard Strang. l. Bcsrett lTehneli. 2. Zch trage meine Minne sHenekellt. 3. Geduld iv. Gilmt. 4. Ter Stern iv. Arnimt. 5>. Traum durch die Tänrmerung iBirr- banmi. 3. Arennülichc Billa» «Bicrbaumt. 7 Win-terweibe «HenAell'. 8. Wiegenlied lTelimclt. Franz Lleincr iBaritont. am Schiedmaner- Alügel: Franz Mittler. v Uhr: Bnnlc Stunde. 1. nt Per aspera ad astra, Marsch lUrbacht: bt Ouvertüre zu der Operette „Zm Reiche des Zndra" l'P. Linrkel. Bereinigte Finleiche Mandolincnchöre: Sem-pre vivo, Somvhonie, Hcimatklange Oll G. B. und Santa Lucia. 2 st Alle Bögel sind schon wieder da llsharlcS Ealsont: dt Sag' einer schöna» ! Frau nur, was lle gern kört «Willi Rosen«: ct Honolulu-Makabnmhu! «:>!. «äoldstein«. Hans Schwarz «Boriragskünstlcr«, am Bechstein- ^ Flügel: Ben Genlel. 3. st LeuchtkäferchenS Stelldichein. Ehi'aktcr» j «link »Siedet: bl Ter Engel Lied «Bragai. Vereinigte Finkcschc Plandolinenchöre. i. st Madel, wo find deine Zöoschcn iHcrbcrt Spenzer«: dl Heimat «L. H. Slevlt: r-t Mondenschcin «Friedrich Seelharskt. HanS Schwarz, ö. s> Eine Blume ans Fialien, Walzer «Ticsanoi: dl Turch Nacht und Nebel, Marsch «Urbach«. Bereinigte Mandolinenchöre. Anichliegcnd: Trltie Bekanntgabe der ncriesicn TagcSnachriihien, Wettcrdlenü, .'seilaniagc, Sporinachrichlen. Wethnachlliche Nachsreuüen. Sine Fahrt zur Artppen. und Pyramidru-vu»steNu«g «ach Shreusriedrradvrf. Bon » urtMekier. Dresden. köniqswusterhausen. hüll bis 4 Uhr: Tie Förderung der Begabten und die Schüler- auSlcie. «Ober-Siudicndirektor Tr. Lchönebcet.i 4 bi» 4.:'.k> M«r: Pinchologie deS sugcndlichcn Menlchen. iT r Müller-FreicnsclS.l l. :n bis 7 Uhr: AuS dem ZentralinsiituI: Ankündigungen. 7 bis 3 Uhr: Bildlclegraphte. iTipl.-Fng. G. Haebler.t k bis ll.Ai Uhr: Tas AusliesernngSrecht und seine Neugestaltung. 1. Teil. iMin.-Rat Tr. Mettgcnberg.t bis Ü.7>'> Uhr: Spanisch sür Ansänger. (G. van Eyseren un-d E. M. Alsicri.» gHö bis 7.2l> Uhr: Acgvptcn und der ägnptischc Sudan. sSlud.- Ra! Tr. Fohn.i 7.2V bis 7,t?> Uhr: Beethoven als Liederkomponist. (Tr. HanS Bocttcheri. Gelang: Käthe Wegner-Pciser, Klavier: E. Schröder. 2lb 8.3V Uhr: Ucberlragung aus Berlin. Amtliche Bekanntmachungen. Ltrakcnspcrrun,,. Wegen GlciSumbaueS wird die südliche Fahrbahn der Sillbel- Allce zwischen Planetariliin u»d Karcher Allee vom 3l. Januar IN27 ab ans die Tauer der Arbeiten streckenweise sür den Fahr- und Reii- vcrkcbr gesperrt. Tie Umleitung des Verkehrs ist durch weiße Pseile mit rotem Rand kenntlich gemacht. Vereine und Veranstaltungen. — DaS Praktikum des Verbandes sür Fugendhlks» sindet henie, TicnStag. 7, Uhr, ausnahmsweise in der Aula der Obcrreal- schule. B i tz t h u m ft r a b c 4, statt. — Oberlaufifter Laudsmannschasi. Dienstag 8 Uhr ZahreSbaup!- ocrsammlung Liedigs Bierstuben. — Schirgiswaider Laudsmannichasi. Heute 8 Uhr Versammlung >m Zwinaerschlöftchen. — Brrband Dresdner «SrnadstückS- nnd HypokhekenmaNer. Heute 7 Uhr Bersammluna im Ncftaurant FohanneShos. — Dramatischer Wohltätigkeit-.Verein Do« varloS. Dienstag 3 Uhr, großer Saal, Keglerheim: Theaterabend. Donnerstag: Ver- cinSabcnd sollt ans. — Militärvcrcin Feldartillerl«. Mittwoch 8 Uhr, Dürgerkastno: Monats ersammlung und Bortrag. — Franenvcrci« der Kirchsahrt DreSden-Gorblft. Mittwoch Bel- sammcnsein im Easd Weinberg in Kaitz. Abfahn )^2 Uhr in Wöstnitz. — Bereinigung ehem. Schüler dev Wettiner Gqmuaflnms. Mitt woch 148 Uhr Zulammenkunfl im Löwenbräu. — Olchafter Landsmannschaft. Mittwoch 148 Uhr, JohanncShvf: JahrcS-Hauptversammlung. — Frauenbond der Deutsche» Sokonlalgesellschast, »dt. DreSde«. Mittwoch 6 Uhr Teeabend im Belvedere. „P i» r a m i d e » . und K r I p p « n a u S st e l l u n a tn Süleiisrirderadors" — meldelen 1» vvrsPrr Woche die „Dresdner NachUch.cii". P„rg„iiden und Krippen! Das -er» schlägt leiui» Crzacbilgcr Iii>l»er. >re»n er vvn Ninc» hürs. Der Lvckung, hin uf«ps,ic>l. m„l, ich „achg«.ben. Der Plan ist rasch eiitivvrsen: LpiiiitagSkgrtr nach Änngberti. aber schon in Lchön. selb aiissteilien, eine E:unde Wand.rniig bis Chrensriedcrs- dvrs. Besuch der Ansstellnua und deo beritliinten Tlltar«. Wanderung iid.r den Hlreisensiein nach (Ve»er. über Tannen dera znrlict »ach Lchünsel) nnd uiit dem Lechsichrzuge mieser »eim. §chr Wetiergvttcr. seid mir «zünsiig! Als ich ln dritter Morgenstunde ans dem Bakinlws anlange. bat sich bereitet viel Zungoolk angcsammelt. „Skibeil!" er klingt eü zur Beglliitiing da nnL« dort. Der 2tug ist gut bescvt, doch linde ich noch Platz, von F-liUia aus freilich gibt cs nur »Standquartier". Als ich »m 7 Ubr t» Lchonseld auMcige, lieg, rings die Flnr in »nbeitlhrtem Weiß: hellgraner Himmel* dämmert drüber. Im Osten zwei vpalne Strcisen mit verl-altenem Lcuchlen. Kein Lüslchen gebt, nur meines Lchneige». lieber die schireren Steinbogen der Zschopau brücke läuft die Sirasie z» dem Berg bi na». Dorf S chö n s e l ) nimmt sie ans. Uilinelklich ist die Tännneriing im bellen Tag ertrunken. 'Noch regt sich nichts ii» Ort. Wie träumend noch liegen die Fachwerkhäuser. Eins hat ein Slrohdach lies berabgezvgen: s zwei Hobe Vrlenbäiiine schütze» diese» Veteran mit ihrem wirren Kahlgeäst. TaS alie Herrenbans des Rittergutes ist eine Aiigeniretde: Die schlichte Lteiiilreppe vor scinem Cin- gangc, die abgenogene Feiistereinteilung. das bvchgcwalmle Dach mit den geichir»ngcnen i?rtersen«ker>l klingen in schöner Harmonie zusammen. Die Höbe ist erreicht. Iin Rückblick schweift daö dinge über eine weiftgeweüt.' Ferne bis zu dem Kamm binanf. 'Wie Riesengrabbügcl lürii.cu sich P öblberg. Värc n st e in und Lä> eibenbcrg empor. Als batte an dein fernen Horizont ein Dchwcbceiigcl mit seiner Flügclipitze an daS Firmament gestreift, sind dort mit seinem Linienschwiiiig der Fichlel- nnd der Keil borg in den Rand der groben Hiimnelsglockc eliigezoichilet. Sanst senkt sich jetzt die Strafte nach der alten Bcrgstadl nieder. Mein erster Gang ist nach der Kirche. Neber VW Jahre ist sie alt. Doch zieht mich beute nicht die Eigenartigkeit deS Baues an: ich kenne ihn non früher her genau. D e n dl l l a r n u r w i l l ich mit reiferem G e » i c ft c n schaue n. Vor Fahre» hat kein Mensch vvn ihm gesprochen. Jetzt ist er weit und breit berühmt geworden, nachdem man ihn in Dresden sachklin"ig ans gebessert hat. Die Ehrensriedercdorser hatten Mühe, ihn wieder zu erhallen. Für heute freilich kan» ich nur die Holsskulptiiren an staunen,' die Tafelbilder werden nur zu Fcstzciten zur Schau gehellt. Im gan e» Schnitzwerl redet ipäte Gotik ihre Sprache: Beseelt blicken die Holzgestalten mit einem dlnSdrnck stiller Würde, Ob wohl die hohe Kunst vvn diesem dlltar auch hinnberstrahlt zu jene» weihnzchilichen Schnitzarbeiten, die nachher mir die Ausstellung vor dlugcn führen wird? 'Nicht lange kann ich im Genus! des Wunderwerkes schwelgen: denn bald beginnt der Goltcsdlenst. dluch ist eö Zeit, das RaibanS ansznchchen, bevor der dlndrang in der dlnsstellnng cinsctzt. Ist das ein überraschend Bild! Rings an den Wänden 22 Krippen: im Jnncnraum deS SaalcS !I2 P»r amiden! Ans ihrer Milte wächst ein grober Christbäum ans: darunter halte» schöngcschnitzte Bergleuce und Engel Wacht. Bon oben schimmern Slrahienslcrne nieder: an der Mnsikcmpore hängen Holzleiichtcr, die segenannten Bergspinncn. Ich wende mich znnächst de» Krippen zu. Nach wenig Schritten schon fällt cS mir ans. daft sie ans ganz naive Weise die Heimat mit dem Mergcniand vcrknnpscn. Die meisten sind „lebendig": verschiedene GruvP» werden von einem Uhr werke bewegt. Als Tlipiis greise ich die zweite Krippe links heraus: In eine», Dreieck steigt d r Ban als „Berg" empor. Die Spitze krönt Jerusalem mit Zinnen »nd Moschecnkuppeln. die — ganz bezeichnen» sür die naive Anschauung — den gold- schimmeriidcn Halbmond ausgcsteckt haben. Langsam ziehen die Weisen ans dem Morgenlande a„ der Stadt vorüber, ver schwinden und erscheine» nieder a» dem anderen Ende. In halber Höhe ist zur Rechten der Stall von Bethlehem zu schauen, darin die heilige Familie. Links kommt der Engel zu den Hirten ans dem Feld. Noch andere Engel schweben auf und nieder. Davor geht schon die Flucht nach dem Aegnpter- land durchs Mittelfeld. Den ganzen Vordergrund füllen die Darstellungen aus dein Berginannsleben: Man blick» inS Innere der Heimaterde und siebt die Häuer sich mit Fäustel und mit Eise» am erzglitzernhen FclS abmühen. Der Hinitstüher fährt bin und wider. Der Steiger schaut bald da. bald dort zum Rechten. Am Haspel oben drehen Hgspelknechte: in Kübeln winden sic das Erz empor. Rechts lehnt die Schmelz- Hütte sich an den Hang. Daneben mä>ht ein Häusler seine Bergwiese: ein anderer dengelt seine Sense: die Fra» wendet das He» Links stampft ein Pochwerk an dem Vächlcvn. Ein wegcmüder Wandrer schöpft sich Labung aus dein O.ncll. -Ins audcrcn Krippen ist eine Winterlandschaft dargcst llt: Ein Dorf im Schnee bildet den Abschl-uft oben. Tie Kirche und die Hänier sind erleuchtet; die Kinder rodeln ans der steile» Strafte: Poltschlitlcii. Holzsuhrwcrk und sonstige Ge fährte gleiten laniloS hin und wider. Dazu dreht sich das Mühlrad ohne Unterlab. Da- Bergwerk darf auch hier nicht fehlen Selbst in das Reich der Sage greift dir Phantasie: sie holt die Zwerge mit herbei, die Schatzhiiier der Berge. Die Liebe zu dem heimatliche» Bergwesen ist selbst io weit gegangen, daft sie dicLauberghalücn mit den Schachlgebände» bis ans das Tüpfelchen genau in echtem Materiale Hochgebildet bat. -ins kleinsten Stetnchcn und aus Ziegclbrvcke» sind Schacht- und Lchcidehaus die Bergschmiedc und sonstige Gebäude aus- gesührt: die Dächer selbst sind „echt". Besonders wirkungsvoll ist die Bereinskrippe. Sie zeigt mehr Löftnttzcr und Oberwiclenthaler Tupns. Nur Biblisches ist dargestellt: Jerusalem.mit Kuppel» und mit Minaretts als Krönung davor die Weiten, rechts Bethlehem, darunter in tem Stall die Anbetung der Hirten, Aul einer Steinbank a» dem Weg sitzen zwei Alte »nd erzählen sich da» Wunder dieser Nacht. Ein Lahmer mit zwei Stöcken kommt daher. Daneben walze» Ochse» aus der Fcldtenne »cn Weizen. In Nazareth zur Linke» arbeitet Joseph in der Werkstätte: der Jelusniabe steht mit einem aufgeschlagciicu Buck dabei: Maria spinnt. Natürlich darf der Brunnen mit der Wasserträger!» nicht fehle». Es ist ganz merkwürdig, wie überall das Wasser in den Krippe» mit zur Geltung kommt: es miift wohl eine tiefe Hinneigung zur klare» Quelle i„ dem Volke schlummern. Das Beste dieser Ausstellung aber sind zweifellos dir Pyramiden. Welch eine Maiinlgsaltigkeat! Wo mit der Schilderung da antangc» und aufhöre»! Hier strebt ein Goti.'turm in Manns höhe empor: dort klingt s romanisch ans dem Vau: der ist mehr rcnals'atncemäfttg gedacht: da wieder sind die Spindeln und die Säulen ganz merkwürdig geschraubt, hier hat das Lchiittzmcsser de» Sänleitturm anss eigenartigste gekerbt Bet einer hat ein Pvsameiitenmacher die Muster seines Hand werkes in dünnes wetftcs Holz geichnnsten und daraus ieincn Drehtnrm ausaorichtet. Da lind zwei kleine Pnramidc» von einem und demselben Hersteller so grundrrrschiedc» und doch dabci so originell und ivercgerccht gefügt, als Halle lie ein hochmodcrner Architekt von Ruf erdacht. Dort wieder sind drei wnndervolle Sänlonhallen übereinander ansgerichiet, lo feierlich wie eines Gralstempels Kolonnade»: nur schade, daß der Stau mit einer langweiligen Lpivhanbe abschlieftt Wobei der Bruck, im Ai-tba» dieser ^ <-awtde'? Hat hier das Können nicht mehr aiisaereicht? Hat eine andere Hand den an gefangenen Turm beendet? Man führt mich vor die Pyramide, die kürzlich ein Ver treter des Neichskitii'' arteS als die beste Leistung an- gesvrvchen lmt. Hier ist auch mit der Tisch darunter vom gleichen Schnttzmesscr bearbeitet. Gcwundne Säulen tragen die drei Stockwerke. Im unteren kreisen die Weisen an- dem Morgenland, im mittleren schreitende Engel, und oben dreht sich EhriktnS. zni» .Segnen seine Hände hebend, bin Zwtebcldach mit einem Strablenstern darüber schließt den Turm nach oben ab. Freilich die weiften Glasglocke» der Lampen aus den Lichterarmcn stören den Gcsamteiiidruck etwas. Der Schöpfer dieses Werkes ist ein Fabrikschulimacher. Auch alle ander,, P„ramidcn haben nicht Fachleute acschafle». Einfache Schuster. Klewvncr. Schmiede. Posamcntcnarbeiier n. ä. haben ihre» Abendstunden sinniert nnd konstruiert und müftsam Stück sör Stück pcsüat bis dt 'se Wnndcrtürme leidig ivgre». Wieviel beseligende Weihnachtssrendc habe» sie in vielen, vielen Wochen mit hineinaebant! Welch reicher Scliatz von Vvlksgemüt steht hier zur Schau! Wie alücklich seid ihr schtlMen Leute, dsft ihr euch eure Wcihnachtssreuücn selber schaffen könnt! Ter aiisdrncksrollen .Höchstleistung gerade gegenüber steht eine 1l8 Jahre alte Pyramide: sie ist daS „Altertum" der Ausstellung. Bescheiden wirkt sie neben all den Priiiikbauten um sic herum Zwei Stockwerke »irr ist sic hoch: auch hat sic keinen Unterbau. Dem schlichten Bergiverkgövel ist sie Hochgebildet. Unten am Schwcnkbaiiin- kreuz ziehen zwei Pferde: ei» Bergaiiszuq bewegt sich mit herum. Unter dem Kegeldach aus Ziegeln vb"n marschieren Engel. Hirte» und die drei Könige im engen Kreis. Aus den sechs .Zannvfeilern stecken di" Kerzen: ihr Flammcnhauck be wegt das Flügelrad zu oberst. , Dies schlichte Dingelchen hält lange mich in seinem Bann: es greift mir warm a»S Herz. Woher maq das wohl kommen? Ist vielleicht etwas von dem Glanz der vielen glückstrahlenden Kinderaugen, die i» der Jugend schönsten Stunden in Weih»achtsscliak-it dies liebe Tina betrachtet Hab'», daranl mit überstrahlt? Gcwift wein ich. daft alte Tinge eine Seelensprache roden: hier ab-'r spricht noch mehr. Ter Flammenhanch der Kerzen gibt dem Ganzen Leben: den Pferden und der Bergvarade unten, sowie dem weihnachllichcn Neigen oben. D-»u führt noch das Flügelrad gar wnndcr- ,'ame Schattenspiele an der Decke drüber aus. Das ist es: irmS den Prunkstücken da drüben kehlt: das lclbsUckiasfende Lebe». Sie werde» durch ein Uhrwerk angetricbcn: Mechanik ist ibr Herz. Drum bleibe» sie trotz aller schönen Schnltzkunst »nd der abgewogenen Verhältnisse im Ausbau etwas kiikl. ES fehlt die eigene Seele, die neues Leben a»S sich selbst gebiert. Ihr lieben Ehrcnfrledcrsdorser. laftt künftig eure Wethnachtswunderwerke nur durch die Weihnacht-- kerzen leben! Dann habt ihr die Vollendung eurer Ktintll Der Zndrang der Besucher wächst mit jeder Stunde. Nocd einmal mustere Ich das und icncs Stück, das wich besvndcis angezogcn hat. Mit einem letzten langen Blick aufs Ganze schei.de ich. Auf Wiedersehen zur nächsten Ausstellung! Glückauf! — Gesellschaft Oiaivatha »nd Ferien-Reise-Bcrein Urania. Mitt woch Gesellschaltsobend im Goctlicoartcn zu Blascwttz. — Gnatischcr 2r>rach-El»b. Mittwoch 8 tlhr, Kliiisllerha»-: Ena- lisch« Vortrag H. Zinn«: ..Uuccini ireminescenae» vc-ifft musical seievd:e>N7 bei Frl. Eva vcrchcr und Herr Ernst Nees." — Mah-Joiigg-Klub. Mittwoch 8 Uhr. «Zum Radeberger, Sreuz- ftraße 2t, Svielanlerncn für Gäste. — Lelönia« Laiidsmannschast. Freitag 148 Uhr. Plrnalsch« Oos: Jahrcö-Oaiiptversammliing. — Landsmaunschast Großlchirma-Rotheosnrth. Zusammenkunft S. Februar, 8 »hr. Hotel Artesischer Brunnen, Antonstrabe s. — Freie Vereinigung ehem. Schutztruppen nnd Kolonlaldentsch« sür Dresden und Nnigegend. Sonnabend 148 Uhr Monatsversamm lung, Zwtnaclschlößchen. — Ortsgruppe Dresden deS RelchSbnndeS Deutscher RelchSbah«. beamten des mlttleren «ichttechuisch«» Dieustes sR. S. v.s. MonalS- versammlung Freitag 8 Uhr Värenschänke tAlbertzimmer). ßl"ine kit-FLich» B-'tkrikl'ten. — Versshnuiigöklrche lSchanda»« Straftet. Donnerstag 8 Uhr nnislkallsche Abcndscl«. AuLsithrend«: Salt: Dora Ronntbaler >All>, Anneliese Bieren lBioltncl, Orgel: Altred Slier, llbor: d<« Kan- tooclgeselllchast der BersübnungSkirche unter Alsred Stier. — Triuitatiokirch«. Mittwoch, llt Uhr, Wochcnabcndmabl durch Pfarrer TUrke. Gestillt« Aepfel. Feine Aevlel werden aelchält, das Kernbau« auSgcftochen und an dc»en Stelle Strich- oder Avrlkolenmarmeleln hlnctngcfüllt. oben und unten ein Stück Lemmclkrume hincingkltcch. damit die Fülle nicht hcranSlällt: dann wendet man fte erst in Rcbl, htcraul in zcrgulrlicm Ei und geriebener Semmel, bäcki fte in Buiicr und bestreut lle mit Vanillczueker. Vorschläge sür den MitlagStikch. Pikantes Nindsleischragout und Kartossclbret: Gestillt« Aepfel. Nindsleilchragout. Ungefähr ein Pfund gute weiße Zwiebeln werden geschält und ln Scheiben geschnitten, ln Butter weich und gelblich geschwitzt »nd mit einem Lofsel Mehl bestreut, welches man cbenlallo unter östcrcm Umrühren gelb röstet: dann fügt man einen Teelöffel Salz »nd eine Prise Psefser, 14 Liier Fleischbrühe und eventuell eia Glos Weiuweln hinzu, lSr,l die Zwiebeln völlig weich darin kochen, würzt mit einem Teelössel voll Senf und schüttet das Ganze Uber 44 Psirnd gekochtes, erkaltetes und ln dünne Scheiben geschnittenes., in eine Ka>>erotle gelegt?« Rindfleisch, deckt da« Gericht zu lind läßt es über gelindem Fe»« noch etwa 2V Minuten durch ziehen, »in cS da»» fosoxl »»s'.ngchen. Le/Zu/sic/A//n //V ST/zß-LK k'c^r Or'Z/'c)c/ir'c>7>,cr5r'/c/,-
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