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Dresdner Nachrichten : 06.10.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192810060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19281006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19281006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-10
- Tag 1928-10-06
-
Monat
1928-10
-
Jahr
1928
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.10.1928
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Nr. <73 Setter — «Dresdner Nachrichten" — Sonnabend. I. Oktober ISA da/öwtn auch in der Frage de« Frauenwahirecht« den Wünschen des Ludersten rechten Flügels nicht entsprochen sondern durch die völlige Gleichstellung der Frauen mit den Männern an der Urne der Opposition den Wind au» de« Segeln genommen. Fünf Millionen Wählerinnen werden durch diese Maßnahme zur Wahl herangelassen, und di« Kon servativen hoffen, daß der Löwenanteil der neuen Stimme« ihnen selbst als den Urhebern des Gesetzes »ufallen «erde. Nur in der auswärtigen Politik hat Baldwln den DteÜarS»-, die frankophil bis Uber die Ohren sind, HeereSfolge geleistet. Das hat sich umgehend gerächt, da vor dem Gtirnrunzeln des mächtigen Uncle Sam über da« Flottenabkomme» ein überstürzter Rückzug angetreten werden inußte. Sehr absprechrnd urteilt« valdwln über de« Ltheralt« mu-, im Vergleich mit dem die Arbeiterpartei bedeutend besser wegkam. Der Premierminister erklärte, bl« Arbeiter Partei vertrete den Sozialismus und besitze den Mut der Ueberzeugung, der moderne Liberalismus dagegen sei Sozialismus ohne UeberzeugungSmut: die Liberale Partei sei in hoffnungslosem Zusammenbruch begriffen. Das gleiche bescheinigte ihr aus der unmittelbar nach dem konservativen Pärteitage abgehaltencn Iahreskvnserenz der Arbeiterpartei in Birmingham der Vorsitzende dieser Veranstaltung durch die wegwerfende Bemerkung, die Arbeiterpartei denke gar nicht daran, mit den „kläglichen Neberresten" des Liberalis- inuS im Wahlkampfe zusammenzugehen. Derselbe Redner zog auch einen scharfen Trennungsstrich zwischen der Arbeiter, partel und den Kommunisten, da letztere sowohl aus politl- schein wie aus wirtschaftlichem Gebiete Anschauungen huldig ten. die der Arbeiterpartei fremd seien. Die Konferenz billigte das Wahlprogramm der Partei, das di« sozialistischen End- ziele ganz in den Hintergrund schiebt und allen Nachdruck aus positive praktische GegcnwartSforderungcn legt. Kurz vor her hatte der in Swansea im Mittelpunkte des walisischen Kohlenbeckens, also in einer bisher sehr radikalen Gegend, tagende Gewerkschaftskongreß sich für das Fortfiihrcn der AuSgletchsverhandlungen mit den Arbeit- geber» ausgesprochen, auf Grund des sozialen Programms der Mond-Konferenz, so genannt nach ihrem Urheber, dem ehemals liberalen Industriekapitän Sir Alfred Mond, der jetzt alS konservativer Lord Mclchett im Oberhaus sitzt. Ein Gewerkschaftsführer begründete sein Eintreten für diese Ver handlungen, nachdem er das „radikale Geschwätz von der an geblichen NevolutionSbereitschaft der Arbeiter" gegeißelt hatte, mit folgenden markanten Worten: „Es ist eine genaue Unter suchung über die Lage der Industrie notwendig, und ich will diese Untersuchung lieber an einem Tisch mit den Kapitalisten führen als mit Regierungsstellen, die doch nichts tun. Der Streik ist nicht die einzige Methode des Kampfes. Können wir unsere Sache nicht besser durch Verhandlungen als durch Verhungern fördern?" Die Radikalen haben also so wohl in der Arbeiterpartei wie bet den Gewerkschaften eine eklatante Niederlage erlitten, und das trotz dem Antistreik gesetz, von dem sie behauptet hatten, daß es in der englischen Arbeiterschaft den Klasscnkampf nach kontinentalem Muster entfachen werde. Das ist auch ein Kelchen dafür, in wie hohem Grade das öffentliche Leben im heutigen England von der gesunden Vernunft des konservativen StaatSgcüankenS beherrscht wird. Sie deutsche Presse melket fl» -um »«> Sh« Sorge« und Wünsche Berlin, o. Oktober. Fm Nahmen der Tegung beß Vereins Deutscher Zettun-Sverleger fanden am Freitag im Plenar- saal de« früheren Herrenhauses Beratungen statt, »u denen weit über Süll Teilnehmer erschienen waren. Der Vorsitzende de» Verein«. ' Dr. Lrvmbhaar begrüßt« die Versammlung und schilderte bte wirtschaftliche Lage des ZettungSwesenS. Er gab einen Ueberbltck über alle Fragen, dle zurzeit dte Gerlcaerschast und die deutsche Presse berühren, und kam zu dem Schluß, baß da« Jahr 1928 keine Fortschritt, sür dl, ZeitungSverleges gegenüber dem Jahre 1927 bedeute, daß vielmehr sogar hier und da Rück läufigkeiten zu beobachten seien. Der Nert der deutsche« Zeit««- liege i« ber Dualität und Güte des Gebotene». Wenn der Verein Deutscher Zettungüverleger immer wieder vor belangloser Stoffanhäufung warne, so wolle er damit sagen, daß die Sichtung und Durcharbeitung des StofseS der wichtigere Teil der KeitungSarbett sei. Die deutsch« Presse habe ihren hohen Stand erreicht, well ihr Typus die QualttätSzeitung sei. Dle deutsch« Berlegerschaft sei stolz auf die Fortschritt«, dio das deutsche ZeltungSwefen fett der Wtederausrichtung der deutschen Wirtschaft gemacht Hab«. Sie sei stolz darauf, daß wtr in Deutschland unbestreitbar nach Qualität und Leistung dt« beste Press« beS Kontinents hätten. Dte deutschen KettungSverleger dürften auf dte Vergangenheit, dle ihrer Organisation und dem ganzen Keltungswesc» Aufstieg und Fortschritt gebracht habe, mit Genugtuung znrückschauen ohne übertriebene Hofs- nungen aber gestützt auf die Lebenskraft und den Lebens, willen der deutschen Zeitung getrost und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. » Berlin, 8. Oktober. Aus der Tagung der deutschen Zei- tungSpcrleger gab Herr Dietrichs, Bochum, der Vorsitzende dcö AnzeigcnauSschusseS des Vereins, eine ausführliche Dar legung der gegenwärtigen Verhältnisse tm Anzcigeugeschäst. ur Veseittguug von Unzuträgltchkeiten, die sich in letzter eit mehr und mehr herauSznbilden kleinen, legte er der Versammlung folgende Entschließung vor. dte einstim mig Annahme fand: „Mit wachsender Sorg« verfolgt der Verein Deutscher KettungSverleger die immer wcitergehrnden Forderungen der Annoncenexpeditionen und Inserenten nach GrattS- reklame, dte allzu häufig nicht die notwendige Ablehnung finden. Es muß an dem bewährte« Grundsatz ber dentsche» Presse scstgchaltcn werden, den Tertteil absolut rein und un abhängig vom Anzeigenteil z« halten. Wird bei einem Auf träge dte Ausnahme von GraiiSreklame im Text zur Be dingung gemacht, so ist dies als unzulässig unter allen,Um ständen abzulehucn. Ausnahmsweise können kurze geschäftliche Mitteilungen am Schluß de» redaktio- Reue Wege sw die deutsche Außenpolitik Graf Westarp über die kommen-en Verhandlungen IDrahtmeldasg ans« rer Berlin, 8. Oktober. In einem Artikel „Das Ende der Locarnopvlitik" befaßt sich Gras Westarp nochmals ein- gehend mit der gegenwärtigen außerpolitischen Situation. Er stellt zunächst fest, daß die Locarnopolitik keines ihrer Ziele erreicht habe. Mit Ausdrücken tiefster Enttäuschung werde das Fehlschlagen im Lager aller Locarnoparteien fest- gestellt. Um der Zukunft willen sollte ber Parteistreit dar über ruhen, ob diese Politik richlig oder falsch war. AuS den klaren Tatsachen sollte einhellig die Folgerung gezogen werden, den Schlußstrich unter die Locarnopolitik zu machen. Reue Wege und Methoden sür die deutsche Politik müßten nun gesunden werden. Da» Bcrhaudlungsergcbniö in Gens vom IS September— schreibt Westarp — tänscht den Schein einer Einigung vor, während der Gegensatz über Grundlage und Ziel der iu Aussicht genommenen Verhandlungen unüberbrückbar geblieben ist. Die Franzosen wollen nicht über den deutschen Anspruch aus bedingungslose Räumung, sondern über neue Kon zessionen verhandeln. Sie wollen eine Daucrkontrolle über die gesamte entmilitarisierte Zone bis zu 80 Kilometer dies seits deS Rheins zum Gegenstand der Verhandlungen machen. Unerhörtcrwcise ist durch Quertreibereien und Indiskre tionen ln Gens die Unvcrrückbarkeit des von allen Parteien und der Negierung anerkannten deutschen Standpunkts ver dunkelt worden, wonach jede militärische oder zivile Kontrolle über 1935 hinaus unannehmbar ist. So unerläßlich beschleu nigte Verhandlungen mit dem Ziele sind, die politische Fessel und den tödliche» wirtschaftlichen Druck der NevarationSlast zu beseitigen, so sind durch 8 2 des Abkommens vom 16. Sep tember RcparatlonSvcrhandlnngcn ans einer für Deutschland in jeder Hinsicht ungünstigen und gefahrvollen Grnnblage eröfsnct worden. DaS Abkommen stellt weder die Lösung der Reparations- Verhandlungen von dem erpresserischen Druck der Besetzung, noch die tm TawcLpkan vorgesehene wirtschaftliche, sachver ständige und neutrale Untersuchung sicher. ES gewährt keine Sicherheit für die Beteiligung Amerikas, ohne dte eine für Deutschland erträgliche Endlösung undenkbar ist. Frankreich erstrebt eine Teillösung, die ihm aus dem Erlös deutscher Eisenbahuobliggtioucn die Abstoßung der im nächsten Jahre fälligen Schuld von 10 Milliarden Golüfranken an Amerika ohne Ratifizierung des Mcllon-Berenger-Abkom- menS ermöglichen soll. Deutschland kann nur über eine End lösung verhandeln. Ferner hat die Ergebnislosigkeit der Locarno- politik aufs neue erwiesen, daß eine Großmachtpolitik ohne den Hintergrund realer Macht nicht möglich ist, darum soll Deutschland Zurückhaltung üben und Geschäftigkeit vermeiden und nicht weiter dem Phantom einer Grobmachtstellung nach gehen, die unS in dte falsche Front wirklicher Groß, machte stellt, in deren KreiS wir faktisch ein flußlos sind. Ter VerstSndigungSwtlle Deutschlands ist bei den westlichen Großmächten immer wieder aus das Fehlen jeder durch Tatsachen erwiesenen Verständigungsbereitschaft gestoßen. Deutschland muß daher die Bindung an dte Politik der West machte aufgeben und sich in freier Wahl die Unterstütz««« da suche«. wo sie i» jede« Einzelsalle ,« finden ist, sei e» bei den Ne»««« neutrale« Mitgliedern deS Völkerbundes, sei e« bei ««seren Schick salsgenossen deS Weltkrieges «nd der Gewaltvertrstge» sei eS für Abrttstungs, «nd ReparationSverhandlnnge» bei den Vereinigten Staaten vo« Amerika. Versagt der Völkerbund bet allen seinen Aufgaben, so muß gerade Tcutschlaud sich den Versuchen sernhalten, diesen Tatbestand zu verschleiern und so die Kampfstellung gerade jener Staaten zu tarnen, bte den Völkerbund ledig lich al« Instrument zur Wahrung der ihn«« -«gefallene» Berliner Schristlettongl KricgSerfolge auSnutzen. Deshalb fort mit der Scheu vor Abstimmungen, bei denen Deutschland lsollert bleibt, wenn es sich um inhaltlose und pnwahrhafte Kompromiss« handelt, Schluß mit der Beteiligung an der betrügertschcn Komödie der AbrttstungsvcrhandlungenI Die Not der Ostmark bedroht Deutschlands Lebe« und Freiheit mindestens ebensosehr wie die des Westens. Die Unhaltbarkctt der Verhältnisse an unserer Ostgrcnze muß geltend gemacht nnb die deutsche Ostmark geschützt werden. Aas der Herr Reichspräsident jetzt in Ober- schlcsien dazu gesagt hat. ist eine geschichtliche Tat., höchsten Dankes der Nation wert. Zum Schluß geht Westarp noch aus HtndcnburgS Tannenbergrede ein und fordert aktiveren Kampf gegen dte KrtegSschulüküge und bte Kolo- niallüge, indem er auf die entscheidende Bedeutung der I m p o n b c r a b t l t e n in der Politik hinwelst. Nur wenn das deutsche Volk durch seine Außenpolitik beweist, daß eS wieder gewillt ist, alles an seine Ehre zu setzen, wirb es bte innere Kraft und daö äußere Ansehen zurückgewtnncn, die ihm den Weg »nr Freiheit eröffnen. Sie Wtetschast-vartel gegen new außenvolltische Opser Berlin, 5. Okt. Der Retchsausschuß der Wirtschaftspakte! trat in Gemeinschaft mit den Abgeordneten des Reiches und der Länder tm Preußischen Landtage zu einer Tagung zu- samnicn, die vom 5. bis 7. Oktober währt. Sie wurde am Freitag zunächst mit einer Aussprache über die Außenpolitik eröffnet. Nach einleitenden Referaten der Abg. DreweS und Prof. Dr. B r e ü t, die eine sehr eingehende Diskussion zur Folge hatten, wurde die nachstehende Entschließung angenommen: Die Reichspartei des deutschen Mittelstandes steht grundsätzlich aus dem Boden einer VcrstäudigungSpolitik aus nationaler Grundlage, erachtet eS aber schon seit längerem sür notwendig, daß gerade mit Rücksicht anf solche Ziele ein« größere Zurückhaltung in der auswärtigen Politik beobachte« wird. Die Partei hat niemals die großen Erwartungen ans Rückwirkungen von Locarno geteilt. Sie hat deshalb auch de» Eintritt i« de« Völkerbund al» verfrüht angesehen «nd seinerzeit abgclchnt. Sie vertritt setzt entschieden de» Stand punkt, daß unter keinen Umständen von Dentschland irgend welche Angedote gemacht werben dürfen, die «der daS Jahr 193.', hinausreichen. Di« Partei erklärt die DaweSlasten in ihrer hentigen Höhe sür ««tragbar «nd »erlangt in erster Linie eine baldig« endgültige annehmbare LSsnng der ge samten ReparationSfrage. Ser -ieich-verkeiir-miniNer ia Ostpreußen Königsberg, 5. Oktober. Im Anschluß an die Vereisung des Seekanals durch NetchSverkehrSmtnister v. GuSraro sank» am Donnerstag abend beim Oberpräsidenten «in Esten statt, bei dem ber Minister anSsührte, daß er anerkenne, daß die Provinz Ostpreußen da» am meisten gefährdete Gebiet des Reiches sei. Er verkenne nicht di« besonderen Schwierig keiten, in denen sich die Provinz befinde, und er könne ver- sicherer daß er mit wärmstem Herzen hierher gekommen sei. Das Endziel der Politik jeder Regierung müsse und werde e» sein, dte durch die räumliche Trennung zwischen Ostpreußen und dem Reiche geschaffene Lage, solang« diese bestehe, zu mildern. Sin Ostlocarno gebe «s nie und «immer. Zum Schluß erklärte ber Minister, daß er versichere, alles für Ostpreußen aus verkchrSpvlittschem Gebiete tun zu wollen, was ihm iin Rahmen der ihm zur Verfügung stehenden Mittel irgend möglich sei. Er trank ans ein« gute, glücklich« Zukunft der Provinz. > . ^ Der Reichspräsident wieder in Berlin. Der Reichspräsi dent ist von seinem Erholungsurlaub in Schorfheid« zurück-. gekehrt und hat seine Amtsgeschäfte wieder überm,mm«. »elle« Teile« und von ihm deutlich getrennt veröffentlicht werde« oder wen« sie durch eine besondere Uebersehrtst al» nichtredakttonelle gekennzeichnet sind. Bora»»- setzung für dte Befolgung von -«sonderen Platzvorschrtsie, der Inserenten ist grundsätzlich dt« höher« Berechnung." Dr.Card«. Berlin, hertchtet« über dt« Frag« -er Prei» gestalt»«« de« Ze«t»ng»»ruck»ap«er». Aus Grund seine» Bor- trag« kam folgende Entschlteiung »ur >nn«hm«: „Die heutige Hauptversammlung de» Verein« Deutscher Zettung«verleger hat sich mit der Frage der Papterprets««»» der Monopolkartell« aus dem Vapteraebtet« eingehend be faßt. Die Versammlung Lat mit Dank davon Kenotnt» ge nommen, daß der Herr RetchSwtrtschastSminister dieier Frag«, die zu den wichtigsten WirtschaftSsragen de« deutsche» Zei. tungswesen« gehört, seine besondere Aufmerksamkeit gewidmet hat. Eine dauernde Sicherung gegen dte Wiederholung Katt- gehabter Ueberteuerung sieht die Versammlung in einer ent sprechenden Abänderung der Kartellaesetzgedung. Da diele aber vorau»sichtltch längere Zeit in Anspruch nehmen wlirde. hält dte Versammlung die Aushebung der Zölle bzw. eine um. gehende Senkung der Zölle für ZettuugSdruckpapter sür un umgänglich notwendig." Direktor Schmeer jverltuj berichtet« über den Sntwurs zum neuen NeichSpreffegesetz. Di» vom Verein Deutscher ZettungSverleger zusammen mit der ReichsarbettSgemeinschaft der deutschen Presse beratene» und den zuständigen Stellen zugeletteten Vorschläge betresst« Insbesondere dte so wichtig« Frage, in welcher Weise die ver. fassungsmäßig nieüergelegte Freiheit der Meinung-, äußcr » ng für die Presse zu sichern ist, wobei es sich in», besondere darum handelt, veraltete Bestimmungen, die infolge der wettrren Entwicklung der Technik zu Ausnahme, bestimmungen gegen die Presse geworden sind, zu beseitige» oder den neue» Verhältnissen entsprechend umzuarbetie». Wetter handelt es sich darum, daß der Presse dt» sür die Er. füllung ihrer Aufgaben notwendigen gesetzlichen Schutzbrstim. mungen gegeben werden. Unter allen Umständen muß dir Anonymität ber Preise gewahrt und der Bruch de» MedaktionSgeheimnissr» verhütet werden. I» diesem Sinne sind dis Fragen deS Zeugniszwanges. der Be. schlagnahm« von RcdakttonSmaterial usw. einer eingehende» Neuregelung zu unterwerfen. Die Presse ist berufen, mit ganz besonderer Verantwortung an den Aufgaben des Sssent- lichcn Lebens mltzuarbeitcn und muß sich deshalb auch die ge. setzliche Anerkennung besonderer vrrufSrrchte und -pflichte» verschaffen. In derselben Richtung liegen Anträge, die da-, bestimmt sind, die innere Unabhängigkeit de« redaktionelle« Teile« der deutsche« Presse gegen jede mittelbare ober unmittelbare Einflußnahme »» schützen. Im neuen Pressegesetz oder tm Strafgesetzbuch ist die aktive oder passive Pressebcstcchuug «nter Strafe zu stelle» Im Zusammenhang« mit diesen Vorschlägen erörtert« dann Direktor Scheuer auch einzeln« Fragen, die dte Stellung de» verantwortlichen Redakteur« betressen. Insbesondere stellt, er auch zur Erwägung, ob bis Stellung beS verantwortliche» Redakteur» mit derjenigen einer durch Immunität geschützte» Person zu vereinbaren wäre. Auch auf dem Gebiete des Be< rtchttgungSz-panges würde eine ganze Reihe von Anstände» abzuschleifen sein. Als Ort ber nächstsährtgen Versammlung ber Deutsche, ZettungSverleger wurde Heidelberg gewählt. Die Bei- sammlung sandte da» folgende Telegramm an de« Herr« RelchSpräfidente«: „Die zu ihrer Tagung in Berlin versammelten Deut sche» ZettungSverleger entbieten Euer Exzellenz, dem er- wählten Führer des deutschen Volke», ihren ehrfurchtsvolle» Gruß. Die im Verein Deutscher ZettungSverleger zusammen, geschlossene deutsche Presse weiß sich einig in den besten Mn. schcn für die würdige Persönlichkeit des Reichspräsidenten und ist dankbar für die gütige Anteilnahme und Anerkennung, die sie bet ihm stets gefunden hat. Die Verantwortung-, bewußte Mitarbeit der deutschen Presse am Aufbau beS Staate- und die Förderung aller DolkStnteressen durch die deutschen Zeitungen erhalten au» dieser Anteilnahme und Anerkennung die wertvollste Anregung und Stützung." Auch an NeichSmtnister Dr. Stresemann wurde et» herzlich gehaltene» Telegramm gerichtet. Stk snmMcht» RiiiiiiOlsly euigaugm Lauda«. 8. Oktober. Da» französische Krieg»« gericht hat entsprechend dem Antrag« de» Verteidiger», Senatöpräsiüent Dr. Führ. Landau, den Haftbefehl gegen di« wegen Diebstahls tm Landauer Milttärpoltzetgefängnis stk» gehaltenen vier Jugendlichen ausgehoben. Diese wur den dem deutschen Jugendrichter überwiese», der ihr« Ueberführung in eine Fürsorgeanstalt anorünete. Französische Vorbereitunven sür -te Finanzsachverstänötven Konferenz Paris, 8. Oktober. Im Finanzministerium und ln de» Büros der RcparattonSkommission hat man in den vorbere!« tenden Arbeiten für die Konferenz der Finanzsachverständigen, bte voraussichtlich tm November in Paris zusammentreten und parallel mit ber Konferenz der Staatsmänner arbeiten wird, begonnen. Der Konferenz der Finanzsachverständigen dürften die Vertreter der fünf unmittelbar interessierten Staaten, Deutschland. Frankreich. England. Belgien und Italien angchören, sowie die Vertreter ber Reparation-- kommtssion. Freude bei der amerikanischen Admiralität Part«. 8. Okt. vor seiner Rückkehr nach den Vereinigte» Staaten erklärte der amerikanische Admiral Simpson, der längere Zeit in Europa weilte, da« englisch-sranzöMc Flottenabkommen «erde eine außerordentlich gut« Wirkung haben insofern, als eS Volk «nd Regierung ber vereinigte« Staaten von der Rotwendtgkett überzeugen «erbe, dal Flottenba«Programm ,«r Durchführung z» bringen. Der Admiral sprach weiter seine Zufriedenheit stier die amerikanische Antwortnote a«S, die das beste sei, «aS die Regierung je getan habe. Mehr al« « Millionen Einwohner in Reuyork. Ein Be richt des ZensurbiiroS in Washington schätzt die Einwohner zahl der Stadt Neuyork am 1. Juli d. I. auf 6017009 gegen 5 873 000 im Jahre 1025. IttUUNict». ! Kür eile Svauneikeitl
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