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S7S So hatte er sich schließlich doch auf den Weg gemacht. Schon von weitem hatten seine scharfen Augen eine männliche und eine weih« liche Gestillt aus dem Wege gesehen, aber sie bemerkten ihn nicht. Dan» erkannte er Olli Vollbrecht — Olli, die hier nn Walde mit einem Fremden spazieren ging! Was Teuiel, woher kam das Mädchen, das er in Siiddeukfchland vermutete? llnd dazu stand sie noch hier mit einem Menschen, den er nicht kannte! Drews verschwand hinter de» Büschen und schlich geräuschlos an die beiden heran. Nicht immer konnte er sie sehen, nur wenige abgerissene Worte drangen bi» an sein Ohr, Worte, die er sich nicht zusnmmenreimcn konnte. Aber je mehr er sich näherte, je deutlicher er jede Bewegung, jede Miene der beiden beobachten konnte, um so klarer wurde es ihm. daß hier eine wirkliche Gefahr für seine Absichten vorhanden sein könne, wie sie schon einmal bei Liane ein Dritter gebracht Aber das sollte nicht zum zweitenmal geschehen! Er hatte den Menschen genau gesehen, sei» Gesicht, seine Gestalt, seinen Gang. Unter Tausenden wollte er ihn wieder erkennen, sei es, wo es sei. llnd wehe ihm. wenn er ihn wieder träse! So ein feiner Halunke denkt, er kann sich alles herausnehmen — er >olite sich nur in acht nehmen. Olli schwieg und tat, als wäre August Drews gar nicht für sie vorhanden. Da jag.e er endlich: „Du scheinst ja großes Interesse für Deines Vaters Gäste zu haben! Oder war der von vorhin vielleicht auch einer von den Güsten Deines Vaters'.'" Olli brauste auf, jeder weiche Zug aus ihrem Gesicht verschwand und machte einer eisernen Härte Platz. Scharf sah sie Drews an, so das; er die Augen Niederschlagen mußte. „Du spionierst'.' Pfui Teusel! Wer und was gibt Dir denn ein Recht dazu? Oder bin ich vor Jahresfrist nicht deutlich genug zu Dir geworden'? Habe ich Zweifel bestehen lassen, daß es mir nicht ernst sei mit dem, was ich gesagt'.'" „Ich habe »ich: spioniert'" schrie er sie an. „Was fällt Dlr eigentlich ein? Ich habe bis zu dem Augenblicke, als ick, Dich hier mit dem Kerl stehen sah, überhaupt nicht gewußt, daß Dl« es warst." Sie schwieg und zuckte die Achseln. „Ra. oeutlich geredet hast Du allerdings. Ich habe aber auch deutlich geant wortet! llnd jetzt sage ich es Dir noch einmal: ein anderer kriegt Dich nicht! Das steht bombenfest bei mir! Du heiratest mich oder Du heiratest überhaupt nicht! Ein andere kriegt Dich nicht und müßte ich „Zum Mörder werde»! Das hast Du schon einmal in Deiner Wut gesagt. Du hast mich einschüchiern wollen. Drews, und hast nur das Gegenteil erreicht! Vor Jahren hätte ich Dick, in meiner Dummheit vielleicht genommen, denn ich wäre gern in der Heimat geblieben, aber Du hast ja alles getan, mir Grausen vor Dir einzu- slößen!" Drews stieß einen Fluch aus und knirschte mit den Zähnen. Olli Vollbrecht stand auf und ging ruhigen Schrittes den Weg zurück dem Forst- Hause zu. Sie beachtete es nicht, daß jemand neben ihr herging. Drews aber redteke mit heiserer Stimme auf sie ein. „Du denkst wohl, ich Hütte nicht gesehen, wie Du mit ihm schöngetan hast? Haha, ich habe gute Augen im Kops und jede durch ein eichenes Brett. Umarmt hat er Dich — und die Hände hat er Dir geküßt, der Lump — und was Du für Augen hinter ihm her gemacht hast, als ginge es Dir ans Leben! Wenn mir der Kerl noch einmal in die Quere kommt, kommt er nicht lebend davon, so wahr ich August Drews heiße und die Seemühle nur gebürt —" Olli lief es eiskalt über den Rücken. Sie kannte den rohen, gewalttätigen Menschen von Jugend aus und wußte, daß nur eine eiserne Faust ihn zur Ordnung bringen konnte, wie es zuweilen die Hand seines Vaters vermocht hatte. Aber sie schwieg, sie antwortete auch aus direkte Fragen nicht mehr, sondern wies nur mit der Rechten aus die Vuchenlaube. woher schon von weitem muntere Stimmen erklangen Ein Blick hatte ihr gezeigt, daß Blankenburgs Wagen verschwunden war. Sie ließ Drews stehen und ging ins Haus. Drews Erscheinen in der Vuchenlaube verursachte kein geringes Aussehen, aber es war kein angenehmes. Selbst der alte Vollbrccht inachte ein langes Gesicht, als August Drews ihm gratulierte, und der war doch wahrlich ein höflicher Mann, der gern mit aller Welt in Frieden lebte. Der Neuangekommene fand seinen Platz zwischen Eckermann und dem Oberjäger '.Neper, wo vordem Olli gesessen. Die bis dahin so lustig gewesene Gesellschaft wurde auf einmal merkwürdig schweigsam. Man bot Drews ein Glas 'Wein an. das er mit einem Zuge htnunterstürzte. Meyer aber wendet« sich ihm halb zu und sagte, während er mit listigem Augenblmzeln seinen blonden Schnurrbart in die Höhe zwirbelt«: „Ein recht angenehmes Gefühl, Herr Drews, so zwischen zwei Grünröcken zu fitzen, ohne dah sie einem etwa» tun — nicht wahr?'^ Drews letzte sein Glas hart hin, die anderen Förster lachten „Seien Sie nur froh, wenn ich Ihnen nichts tue!" knurrte Drews. „Hört, hört!" rief Meyer. „Das ist kein schlechter Witz! Wollen Sie vielleicht die Güte haben. Herr Drews, mir zu sagen, was Sie mir zum Beispiel überhaupt tun können?" „Sie ein bißchen vor Gericht bringen. Herr Oberjäger, und Ihnen damit die Karriere verderbe». Wie kommen Sie denn dazu, über meine Felder und Wiesen zu laufen, ohne mich vorher um Erlaubnis zu fragen?" In sehr nachlässigem Tone antwortete Meyer: „Wenn im Revier gewildert wird, so verfolge ich den Halunken, ganz einerlei, ob s der rote Zustrom ist oder der wilde Jäger, oder Herr — na, sagen wir mal Herr Neumann. Auf der Verfolgung eines Verbrechens aber — und Wllddiebstahl ist ein Verbrechen — schere ich mich den Quark um Grenzen! Das ist mein gutes Recht. Na. und so wird - wohl vorgestern auch gewesen sein, Herr Reumann, -- Drews wollte taler Bock abgeschossen." kltch! Die anderen sähen ihn auch so unzwci- mr Gehilfen ein Zeichen, er solle sich mäßigen, iigte, sich direkt an Drews weirdend. hinzu: H wieder mal geknallt." sie» Sie vielleicht, Herr Ich sagen. Denn da wurde uns ei» kapitaler Bock abgeschossen." Drews schwieg. Das war zu deutlich! Die anderen sähen ihn a deutig an. Bollbrecht machte zwar seinem Gehilfen ein Zeichen, er soll« der aber wollte ihn incht verstehen und fügte, sich direkt an Drews weirdend, hinzu „Gestern in aller Herrgottsfrühe Hais da drüben auch wieder mal geknallt." Er wies nrit der Hand nach der Richtung der Seemühle. „Wb Drews, ad der rote Zastrow wieder einmal hier herum spukt?" Das Gespräch nahm immer persönlichere Formen an und Drews sah wohl, daß aller Augen ans ihn gerichtet waren Sie wußten ja alle, daß er ein ebenso leidenschaftlicher wie gefährlicher Wild dieb war, der auch nicht vor einem Schuß auf einen Beamten zuruckfchrecken würde, wenn es Leben und Freiheit galt. Und sie hatte» Angst vor ihm, das wußte er auch. So sagte er mit grinsendem Ausdruck zu Meyer: „Wenn Ihnen Ihre gesunden Kncichen lieb sind, so lassen Sie man die Finger van dem, der jetzt bei Ihnen berumspuken soll. Der kennt keine Schonung." Meyer sab Drews an, dasselbe taten auch die anderen Förster. „Ja, da muß man eben schnell sein und gut schießen! Wenn man ordentlich Bescheid weiß, wie es gegebenen Falles kommen kann, weiß man auch, was man zu tun hat ,Da lomint es au> den ersten Schuß an, Herr Drews." In diesem Augenblick trat Olli in die Vuchenlaube und setzte sich zu den an dem einen Ende des Tisches gruppierten Frauen. „Ich habe Ihnen übrigens ncch gar nicht den ersten Schießpreis des Bataillons gezeigt, weiidete sich Meyer a» die Jagerei „'Vorgestern habe ich die Büchse bekom men. Herrgott, habe ich mich gefreut! Die Konkurrenz ist groß, und man muß bei einem Iäaerbataillon schon etwas leisten, wen» man der beste Schütze sein will. Ich hole das Ding einmal her." Er lies ins Haus hinauf in sein Zimmer. Man fragt' Olli »ach dem Grunde ihres langen Verweilens, sie sprach ruhig von Pflichten der Hausfrau, die sie herzte der Mutter abnehmen müßte. Nach diesen Worten eni,'ernte sie sich wieder. Auch Drews stand aus. er wollte die ihm unangenehme Gesellschaft verlassen, da aber erschien Meyer mit der neue» Büchse in der Haiid. Die Förster vmrinpten sofort den Oberjäger, auf diese Weise Drews zwingend, ebenfalls zu sehen und zu hören. Meyer erklärte den Mechanismus der Waffe und sagte, er wolle morgen das Ding ordentlich einfchießen „Nückstoklader, Herr Drews! Zehn Schuß hintereinander im Lauf, ohne daß man auch nur den Finger zum Laden zu krümmen braucht. Von jetzt ab werde ich das Ding auf meine Pairouillengänge immer mitnehmen. Meinen Sie'nicht auch, daß ich damit selbst dein raten Zastrow über sein werde?" Zehn Minuten später ging August Drews den Fußweg entlang, der vom Forst- Haus am Westufcr des Sees entlang zur Seemühle führte. Der Mann sah und hörte nichts von dem. was um ihn vorging; nur dann und wann kam ein merkwürdiger Laut aus seiner Kehle, ein Ausbruch der Wut und des Rachedurstes. Dieser ganzen grünen Bande wollt« er es eiiitränken, daß sie an ihn denken sollte! So eine Gesellschaft von Leuteschindern und Großmäulern! Und dieser Kerl, der Meyer, sollte der erste sein, den er sich vornehmen wollte. lSortlevuiig lolgt.l krolcburen Köllens«ei duccb Lauer L Oie, üerlin nermücllich Können kr-'itiige ftlenlctren tätig lein, vrcil ilir Körper letrnel! »nci leielrt verloren gegangene; Klalerial ersetzt. Zanatogen, Za; reinlte I^Iio;- ptzoreixveüt, tülrrt lelirft ciem gclclrveäeKieri Körper leielit verciaulieir ciie notwenciigen Krlatzltotse ru. — «^rietr 5ct>xväctrlicfte uncl Nervöse erreichen vermeinte äpannkrati Oase <20 Ltiiciö I Uark. /.n Naben in den .Vpotksksn. Oie e.nriga viiützoiiiiiisne, n> ^nia^s ». Lei! «ob billigte ! ZMNg Sisi fWllMilM ist che verbesserte, über.,!! Ivinkt sinrubaueiicke r»> inna'^ev-I^triirenIieiLrinzr I». N. I». von cker Dresdner DsntraMvirungs - fabrik bovis Killins, Dresden-,4. I > ^WMilkottrLjk, .mm« I'mckournpnie (1 Stlirt 1 Marks ,»>'.»« .niier>'!i :«iler Ii«bn r. > „nt ebener Piivlvgraphie, gleich ttabn>er>-IG>,i,n,tnren. ^erpolilen ^ z. 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