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Dresdner Nachrichten : 19.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188704195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870419
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870419
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-04
- Tag 1887-04-19
-
Monat
1887-04
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.04.1887
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in «inr» L Kelle der AuNilael », r«»r«I. Der»««. L VMllere nnd 22 »«> »e« «„mich»« Dlelchlnen. verivmll »<m dem »<l «orllka «e- ««»lierie, »ritlichen Dampler T«« manla - sind lw>,rkomme». IleNedrl- ,,» sind «erettet. - In.Unidrr«- verölleni licht es« »Lpftliche« Lchret- dn> «» den «iichss von Nil». worin die ka>lwiilche»«l»nlirder de» dren- glichen Nandtog« crnminit «veiden.i tür di« «lirchendorla,« zu stimmen. «mfterdnm. Die kün«,licht Kamille ist nach de« Schlosse '« Loo odaereist. - S «sia. Die leeiarationd-VIktei l» d^Vrenowoanaelegenlielt <Gre»»- reauilnm»» wurden dnrch de» Mini- (imnmi-Mcktz Larl V/'eLALLät, Drssäen, 8ed1o§LL^r. 2, l. L-i» «ra». krlm» Ävntneli«» l». trunr. Kchdrlbul. ster dlatchotoltsch nn» Vertreter autgelertin«. Diese» werden »er Sodranse zur «a»st- kition dorgelent werde». Die Kr ill»»»» der Lodranse ist auch in de» «iichste» Woche» nicht z» irwarten. vredlau, IN. Ave», Nachm. lGriretdeniarkii. SplUiuo pr. IW«. 1»0>o» eipeN-ivlal ch.3», Anni-Jaii 30,00. «uau„-2>'i»l.r. 1»,8o. «°«,en «prll-Vial lu3,»0. Mai'Hunl 121/iO. «epi.-Oli. 13I,!>0. OtttoOl loe» per »Pril-'-Nai II. ivIal-Ziunl nuisaliios. Weiler: «üljl. Stettin, I». ilivrll, Nachm. 1,0. IGelreiPrm.l W.eize» mall, loe» 158-103, «prll-Ma, 155,00, Juni Juli 107,00. Sivl.actt siau, lor» 110-118. April-Mn, 118,00, Juni J»li >22,00. vtüvoi rulila, Avril- Mai «3,70. Eepl.-Okl. 11,a0. Tpj. r,i»S bcünuptrt, loro30,7», April- Mai 38,70, Juiii-Juli Ill.6l», Aua«». Sept. 11,80. Pellaltiu» loco t0,75. i xerlenliesätze, z'errett-Hrnlnnente.Kertell.ziilLel. Nerleu-Kpitzen ! kür Mt» unck Xtviäor, soivio nlla I'n-Amsnton «mpüvlilt ln xro8«gr Zhnsnakl AL 8it Iit'irvldlli'ail,»« S84, -ULk. 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Dem beute seine Arbeiten wieder misnebmenden Reichstage weiden mehrere Vorlage» zugehcn, die nicht zu denen gehören, welchen zuzustimmen ein besonderes Vergnügen der Abgeordneten ist. ES handelt sich um eine Reihe sehr kostspieliger Ausgaben und um die Beschaffung der Mittel dazu. Also um den Nachtrag zum AeichShanshalt und »m Stencrvorlagcn, namentlich lim das Brannt- weinstciiergesett- Sie sind dem Bundesrathe zunegangkii und werden voraussichtlich rasch an den Reichstag gelangen. Ucber den In halt dieser Vorlagen höbt man nichts Bestimmtes. Das, was darüber in die Oefsentlichkcit dringt, widerspricht sich vielfach und wird alS „unantheiltisch" von den Waschzetlelschreibern bezeichnet. Lange kann jedoch daS Gehcimnih nicht mehr bewahrt bleiben: das Publikum wird gar bald die Ziffer», um die es sich handelt, erfahren. Man darf, ohne befürchten zu müssen dnrch die Tbat- lachen Lügen gestraft zu werden, behaupten, dag es sich um sehr große Summen, um gewaltige Ziffern handelt. Und zwar sowohl bezüglich der neuen Ausgaben, die an den Reichstag herantreteu, wie auch betreffs der Steuern, die zu ihrer Dccknngkverlangt werden. Ueberraicheild kommt die Vorlage, die sich als Nachtragskredit zu dem ReichShauShnlt für das lausende EtatSjahr »»kündigt. Nieman dem. Jedermann weis;, daß die Rcichsfinanzcn an einem Hehlbcdarf kranken, sowie daß das Wirthschasten mit DeficitS nicht langer iortgchen kann. Jedermann wußte auch, daß die Geldmittel »ür die Vermehrung des Heeres zu beschaffen seien. Die neuen Regimenter und Batterien, mittelst deren das Reich seine Sicher heit und den allgemeinen Frieden wahrt, kosten etwa 45 Mill. Alk., wovon etwa die Hälfte auf die einmaligen Anschaffungen und Aus rüstungen, die andere Hälfte aus ven dauernden Unterhalt füllt. Auch erwartete man etliche Millionen zur Ausrüstung des gelammten Heeres mit einem neuen, verbesserten Gepäck. Ader aus Militär- wrdernngen in Höhe von über 140 Mill. Mk. war Niemand gefaßt. Ter zu deckende Fehlbedars steigt damit auf 17V Mill. Eine Summe von erschreckender Höhe! ES erhöhen sich die Anforderun gen für Wehrzwecke in Deutschland auf 835 Milt. Mk., d'. i. um ein volles Drittel. Wahrlich, eine Riesensmnm«Es wird keinen einzigen Abgeordneten geben, der Ausgaben in solcher Höhe mit leichtem Herzen zustimmcn kann. Nur die Erkenntlich von der Nolhwendigkeit und Unerlcchlichkeit solcher Rüstungsausgaben kann ihre Bewilligung rechtfertigen. Tie Aufwendungen für die Steigerung der Wehrkraft, wie solche durch die Trnppenvcrmchnwg verursacht wird, begreifen sich ohne Weiteres. Ebenso steht's mit den Kosten des neuen Ge päcks. DaS verbesserte Nepctirgewehr Hot zur Folge, daß der Jn- kantcrist eine größere Anzahl von Patronen mit sich führen muß. Tic Gewichlsvermehmng wird nuri durch Erleichterungen in der stichigen Ausrüstung' des Soldaten wieder wett gemacht, und zwar st. daß künftig eine Gesammt - Erleichterung gegen die jetzige Belastung eintritt. Die 12 für zweckmäßigeres Gepäck gefor derten Millionen weiden wohl keinem Widerstande im Reichstage begegnen. Nun kommen etwa 40 Millionen stir den Umbau von Fechingen. Die NeichSiestunge» sollen gegen die ver nichtende Wirkung der Boulanger'schcn Melinitboinben geschützt werden. ES handelt sich im Wesentlichen um Herstellung vollkommen neuer granat- und bombensicherer Eindellungen in allen Festungen, weil die Artillerie-Sprenggeschosse in letzter Zeit eine derartig gesteigerte Sprengwirkung erhalten haben, daß die jetzt vorhandenen Eindcckimgen absolut keinen Schutz mehr gegen dieselben bieten. Es bezieht sich dies aus die kaieinattirten Hohl- iäume, KrirgSpulvermagazine, DefensionSkasernen, Geichoßladeräume, Hohltrovericn und Reduits, wo solche noch vorhanden sind. Zu nächst ist der Neubau der westlichrn und östlichen Festungen in Aussicht genommen. Ist hiergegen Etwas zu sagen? Festungen sind da. um EtwaS zu nützen. Sic sollen einmal dem eigenen Heere Unterkunft und Schutz gewähren und sodann dem vordringen den Feinde Halt gebieten. Thun sie weder das Eine noch daS Andere, so sind sie zwecklos. Bon den Melinitboinben nehmen Militärs an. daß wenige Treffer genügen, um auch die stärksten Lcr jetzigen Wälle zu durschlagcn und die furchtbarsten Festungen in einen Trümmcrvausenzu verwandeln. Sollen die Neichöfestungen »lso überhaupt für ihre Ausgabe tauglich bleiben, so sind die obgedachtcn Bauten unauffchiebbar. Man muß sich sogar 'reuen, daß cö unserer Militärverwaltung gelungen ist. wirkliche Schutzmittel gegen die Zerstvrungswirkunge» des Melinit ausfindig zu machen. Die hierzu nöthigen Millionen sind also wohlange bracht. Freilich muß man sagen: wie schade, daß wir in den letzten 15 Jahren 150 Mill. erst zum Bau der Festungen in Elsaß-Lothrin gen verwendet haben, wenn diese jetzt bereits nicht mehr genügen! Damals war allerdings daS Melinit noch nicht erkunden. Einen mächtigen Posten stellen ferner die Millionen dar, die zum Bau strategischer Eisenbahnen gefordert werden. Hierzu ge hören die Linie Leopoldshöhe (der letzten Station der badischen Staatsbahn Heidelberg-Basel an der Schweizer Grenze) — Bennert und Weizen-Jmmendingen. Für den Fall eines französischen Ein« wlls von Beliort aus sollen vermittelst dieser Linien, welche daS Schweizer Gebiet an den beiden bezeichneten Stellen im nördlichen Bogen umgeben, die Truppentransporte aus dem Süden BaizemS und Würtcmberg'S mit einer Beschieuniaung von 24 Stunden auf den Knegsschmiplatz nach Mülhausen befördert werden. Jetzt stehen den Franzosen an der Schwcizcrarenze die Zugänge zu einer Be wegung un Rücken deS dentschen Heeres ziemlich offen. Der Tcrramabschnitt nordwestlich vom Bodeusee ist ein wunder Punkt der deutschen Grenzaufstrlluna, der nur überwunden werden kann durch den Ausbau der als OperationSlinicn dienenden Anschluß. HWm. watür »txy l, mch l«M WiUovm gejochett Uw». Kann der Reichstag sie und die übrigen Militärsordcmngen ablehmn? Wir meine», das; dies unmöglich ist. Die harte Nolb- wcndigkeit zwingt zur Vervollständigung unserer Rüstungen. Sonst sind die bisherigen Opfer, wenn nicht umsonst gebracht, so doch in ihrem Nutzen wesentlich vermindert. Niemand wird annehmen, daß die Heeresverwaltung solche Ansprüche au die Steuerkrast des Reiches stellt ohne vorangegangeiie cnrsteste Prüfung und ohne unumstößliche Neberzeugung von ihrer Rolhwendigkelt. Erschreckend Wirkt h.uiptsächlich, daß eine solche Riciensiimme nnf euuna! präicn- tirt wird und aus einem Breite bezahlt werden soll. Die Heeres verwaltung hätte recht wohl umher bereits einen Theil ihrer Nen- Anipriuhe embnngc» können. Na men N ich die Forderungen kür den Bau von strntegiichen Eisenbahnen. Die Mittel für die Heeresvcr- mehruug. das neue Gepäck und den Schutz der Neichssestungen gegen Melinitbomden konnte sic freilich nicht früher verlangen, bis nicht dir neuen Regimenter und Batterien bewillig!, das erleichterte Gepäck erprobt und das Melinit erfunden war. Aber die Schwäche unserer Stellung un der Schweizer Grenze war längst bekannt, und wiederholt ist uns den Schutz derselben durch bessere Bahnverbin dungen hingewiesen worden. Hätte die .Heeresverwaltung schon »rüber dicke Bahnbanten verlangt, so siele den Steuerzahlern die Anthringnng der Mittel jetzt, wo noch snr so viele andere Militär- Zwecke Gelder riötbig sind, nicht so schwer. Zur Rechtfertigung des Zögcnis dient vielleicht, daß frühere Reichstage wahrscheinlich die Forderungen abgelehnt hätten, während mai^ letzt wohl annebnien darf, dap die Volksvertretung das für die Sicherheit des Reiches Unentbehrliche nicht verweigern wirs. Vielleicht läßt sich eine Milscmng der Steuerlast damit erziele», daß inan sie ans mehrere Jahre veuheilt. Alle Millionen wird man doch nicht in einem Jahre verbauen wollen! Auch dürfte naheliegen, die Gelder zu Eilenbalmbauten nicht mittelst Steuern, sondern durch Anleihen aniziibringeii. Stoch eine Fiagr erhebt sich: wenn jetzt zur Beseiti gung deS DeficitS und zu Rüsiuiigszwecken 140 Millionen ansge bracht werden sollen, wo bleibt da Sie Möglichkeit, daß das Reich Auszahlungen nn die Einzclstaaicn bewirkt und noch Dutzende von Millionen sür die Fortiübning der sozialen Reform übrig hat? Wohl oder übel müssen sich die Leser in den nächsten Wochen wieder viel »nt Ahchumstan beschäftigen. Dieies Land scheint be rufen, in der russischen Politik betreffs Asiens dieselbe Rolle zu 1«elen, wie Bulgarien in der europäischen Politik des Zarenreichs. Aighanistan und Bulgarien lösten sich schon oft gegenseitig ab. Hat das Vordringen Rußlands in Asien die Folge, daß es sich in Europa mäßigt, so können mir Deutschen und tue Oesterreicher uns diesen verdrießlicher ist assuchen Ehrgel .. . . vor Rußland zur bereit, sogar Herat ansznaebcn. um sich und scmem ostinduchen Besitz eine unangreifbare Vertueidignngöstclluiig in Afghanistan selbst zu sichern. England baut nälnlich eine strategische Eisendahn von Kabul nach Kandahar, also dnrch das Gebiet des Emirs von Afghanistan, Abdurrbaman. Mit diesem Bahnbau ist aber der Stamm der Gbilzais nicht einverstanden: diese Völkerschaft ist des Glaubens, daß der Emir sein Land an die. Engländer verkauft habe. Sie haben sich erhoben, der Emir scheint ihnen aber eine Schlappe bei- gebracht zu haben. Das wäre den Russen nicht angenehm. Die Engländer argwöhnen nämlich, das; die Russen überhaupt erst den GhllZiNs-Stamm zum Aufstand gegen den englandficundlichen Emir au»gehetzt haben. Er hat seine Schätze nach Faiiabad in, Nord- oslcn Afghanistans geschafft, tim sich im Fall eurer Niederlage dorthin zunickziehen zu können; er Hai sich nach Indien um englische Hilfe gewendet, und diese wird ihm zweifellos, eben aus Rücksicht für den gefährdeten Bau der stratcgiichen Eisenbahn, werden. Die Engländer können dm Emir nicht das Opfer des Amslandes werde» lassen. Nun fragt cs sich: was wird Rußland thnu? Die Gefahr eines Zusammenstoßes mit England erscheint nahegerückt. Doch dürfte Rußland eist daun Truppen dahin lenden, bis die Eisenbahn linie nach Baku vollendet ist. Zunächst wird wegen des aighänisrhen GrenzstreiteS viel Tmtc stießen. Neueste Telkaramme der..Dresdner Nachr." vom 13. April. Berlin. Der Kaiser konserirte heute mit dem gestern Abend znrückgekehrte» Neichskaluler. — Gestern ist auch Minister v. Pntt- kamcr zurnckgekehrt. — Die Prinzessin Wilhelm konnte in Folge ihres Unwohlseins dem gestriger Familiendiner im kaiserlichen Pa lais nicht benvohnen. — Die Mitlhcilung des deutschen Tageblattes, woiiach der Prinz Wilhelm in Folge der Nachweisen seines Obren- leidens sich Schonung auferlegen müsse, wird von genanntem Matte jetzt selbst demcntirt. — Die Brmuitwcinsteucrvorlage ging dem Bnndesratb nnt dem Vermerk der ,,gnnz geheimen" zu. — Die Nachricht von der Reise des Finanzministers v. Scholz nach München behus'S Konlcrcnz nnt den süddeutschen Finanzmiiiister» über d>e Branntweinsteuer wird demcntirt. Eine lotchg Rotze ist überhaupt gar nicht in Frage gekommen. — Die BundeSraiysausschüsse be gannen heute die Bcrathung des NachtragtzcratS, dessen Getammt- 'unnne 56 Mill. beträgt. Davon sind em Drittel dauernde Auf wendungen. Berlin. Die »Nordd. Mg. Zlg." sagt ln einer Polemik gegen das „Journ. des Teb.": DaS „Jour,,. deS Leb." sieht unter dem Jrrthum aller französischen Malter, daß sie dw Haltung von Katkow und seinem in Paris ansässigen Agenten E'aon sowie die Korrespondenzen russischer Militärs, welche Französinnen gehenathet haben und m Frankreich begütert sind, tür die russische Politik anseben. Diese Politik wild vom Kaiser von Rußland durch sein Organ» d. h. seinen auswärtigen Minister, Herrn v. GierS, betriebe». S>e ist eine sticdliebende und gegen Deutschland vielleicht gleich günstige, aber sicher nicht seindiiche. Die französische Presse schmeichelt sich und den Revanchepolitikern in Frankreich mit der Hoffnung, es werde zivischen Deutschland und Rußland ein Krieg ausvrcchen und dann sei der Moment für Frankreich gekommen, auch seinerseits Deutschland anznfallcn. W»r halten es nicln für Frankreich als für Deutschland nachtheilig, wenn es der Pariser Presse gelingt, diese» Jrrthum in der öffentlichen Meinung zu be festigen und auSzubildcn. — Freiherr v. Frankenstcin deinenkrt die Meldung deS „Umvers", daß er van der Enrie ei» Schreiben mit dem Wunsche der Annahme der kirchenpolitischen Vorlage erbat len habe. — NcichstaaSaba. Lingenö (Eentrum) widerspricht i» einer Zuschrift an die «Nords. Allg.Zta." der Angabe dieses Blattes, daß er 1870 als Mittelsmann deS Centrums mit der Euric in einem dciMchfeindlichen Sinne unterhimdell habe. Wien. Die österreichische Negierung verbot den Universitäts- Professoren und Mittelschullehrern m Krakau die korporative Be.- tkeiligung an der Leichenfeier KraSzcwskiS, da diese den Charakter eurer nationalen Demonstration erhalten soll. Ajacct o- Nach weiteren Nachrichten über den unweit Bo- ntfacw verunglückten britischen Da:,wser .TaSnumia" ist derselbe Mt geteutnt. stmhM Hst MMÜiw« «l d« Wchatzü H» Bombah gescheitert. Bis jetzt sind 74 Personen gelandet und zur Retmng der übrigen ist die Dampfe,gcscllichast Norden abgegaagen Brüssel. Die Königin von Sachsen, welche de» hiesigen Aufenthalt bis zum 21. April verlängert hat, verweilte gestern mn Schloß Locken und wird heute der Aufführung der „Wülnrc" in der Brüsseler Over beiwohnen. Mittwoch neun,stallet dos Theater du Pore eine Fesloorsiellniig zu Ehren deS Königlichen Gastes. Warschau. Nach Angabe des «Dniewenik WorszaivZki" er Volten die hondeltreibenden nuSländtzchen Inden leine Erlaubnis;, sich in Rußland und Polen anizuhallen. Nur wenigen Kanftenten wird diese Erlaubnis! ausnahmsweise gegeben, doch müsse» dieselben ein Patent der ersten Gilde besitzen. Die Berliner Börse crösinelc vorwiegend fest, doch er mattete die Haltung bald im Aitzclilnß an Londoner Notiniiigen, die in Folge der aighamschcn Nachrichten matt waren. Später er mattete die Haltung in Folge deS stärkeren Rückgangs der rmsischen Werthc erheblich, doch trat znm Schluß, als von London wieder bessere Meldungen cingingen, allgemeine Befestigung ein, von der besonders Renten und inländische Bahnen prositirten. Bergwerke waren aus Abschluß deS oberschlesischen Walzciscitzmidikats besser, nach dem Mkamitwerdcn des Bromberger Schleneninbmissions- rcstiltates aber niedriger. Die bei der Submission von deutschen Werken abgegebenen niedrigsten Gebote stellten sich ans ca. 111 Mmk, wäbrend neulich in Areslmi 115 Mark erzielt wurden. Im Kassavcrkehre waren Eisenbahnen fest, Banke» vernachlässigt, Indu strien und deutsche Fonds rnltzg und fest. Oesterreich! che Priori täten waren gut behauptet. PrivatdiSlonl 1",i Proz. ffranlivrt a. M„ 18. April. Nre^it 887,10. einaiobap» l88,00. lies,, bardcii kö.OO. Galizier l55,80. Nappter 75,>0. pirrak. U»aar. Äoldrrnie 81,75. Ti-canto lSI,70. 80er Ouslcn —. Lanra —. Ziemlich scsi. Wie». >8. April. Nredti 281,25. Siaat-davi, 288,80. Lombarden 8.1,0«. NordweslS. l51,50. Marwolea —. U»a. Credii —. tzesl. Baris. 18. April. iSchwb. iiienie 81,27. Mnleilik 10S.SO. Italiener 88,55. Staatsdavn 176,25. Lombarden 188.75, Po. BrlorilÄlen —. Spanier 51,80. E»v»tcr 387,00. Ottomanen 5>5. SIruc Anteil,e —. Türken —. Behauptet. London, i8. April, «arm. N Udr iO Min. Eonsol» l02-.„. 1873er Rnllen 95>/>. Italiener 87'/«. Lombard«! 7V,. Non». Türken >3'/,. Ipror, snndirte Amerikaner 132. Iproe. ilnaar. Äoldrenle 81g„ Oesterr. Gold rente 89. Preuh. NonsolS 105. E»y»!-'r 75'/». -lene Egypler Sü>/„ Garant. Ggdpirr 100. Oilomanlianl 10'/,,. Suez - Aktie« 80V>. Spanier K4>/,. — Etimmnua: Mail. Bleilrr: Zchö». A m st e r d a m, 18. April. Produkten lSchliilp. Welzen per Mal 218, prr November 220, bcha'wlli. Roaoen per Mai 115, per Oktober .22, malt. London, 18. April. (Lchliiß.i Welle» ruhig, enolischer, Indischer, «mertlanlscher Wci-,e» >!, Sch, theneer, L!c!>! rnbist, Mal« williger, Gerste trlge, Hafer -es«, oeoiiu!r«r Haler l!>cur«r. — Wetter: Schon. Lokales «ns Sächsisches. — lieber die Ankunft Sr. Kgl. Hoheit desPrinzen Georg mit den Prinzen und der Prinzeß Mathilde in Klagcnfnrt wird noch berichtet, daß der Empfang am Bahnhof ein überaus herz licher war. Das erzhcrzvgliche Paar Otto und Maria Jose!» empfing den erlauchten Vater und die Geschwister ans dem Bahn höfe. Hier batte sich auch eine große Menschenmenge eingestindcii, welche ihre Anthcilnahme nnd Sbmvathie für die jugendliche Erz herzogin durch laute Zurufe und Begleitung bis zur erzherzoglichen Residenz kund that. — Am Sonntag früh gegen 9 Mir traf aus Großenhain per Wagen Se. Kgl. Höhest Prinz Friedrich August in Meißen cm, um in der dortigen läthMchm Kucke dem Gottesdienst bci- zuwohnen. Nach Beendigung desselben hielt der Prinz kurze Ein kehr in der Weinstube des Hoflieferanten Otto Horn und fnhr h'i12 Uhr in seine Gamisinistadt zurück. — Auf Schloß A l bre ch tsb erg wurde gestern ein doppelter Geburtstag gestiert, und zwar der der 1 Jahr zählenden Prinzessin Olga von Allenburg und ihrer Tante, der Frau Herzogin Antoinette von Anhalt-Dessau. Die hohe Dame weilt nebst ihrem Gemahl, dem mahliu, auf Schloß Aldrechtsbcrg. — Dem Minister des Innern, Herrn v. Nostitz - Wallwitz, ist der plötzliche Tod omcs seiner ersten Mitarbeiter, des .Herrn Geh. Rrtzh v. Einsiedel, nach Montienr m der Schweiz tele- graphirt worden. Herr v. Nostitz weilte dascwst zum Besuche seiner dort eine Kur gebrauchenden Gattin; er wollte ursprünglich erst morgen riilückkchreii; doch wird ec, wie verlautet, noch rechtzeitig zur Beerdigung des Geb. Raths b. Einsiede! etiitresseil. — Ter Postschaffner Wilhelm Paul in Dresden erhielt daS Allgemeine Ehrenzeichen. — Wie bereits gestern mitgetheilt, ist von dem Reichsgericht in einem cvncreteil Falle ein Ertennmiß dahin gegangen, daß der preußische Fiskus nicht berechtigt sei, die Hcrnnszablung eines Ge^ winnes, den ei» im Geltungsbereiche des allgemeinen LnndrcchtS wohnender Preuße in einer anßcrvreußische» (in diesem Falle in der sächsischen) Lotterie gemacht hat, zu verlangen. Dieses Er kenntlich ist als rechtsbcsländig anzusthen, bis etwa ei» PIrnarbe schlich deS Reichsgerichtes Gegrnlhciliges stslsetzt. Man hat es in der öffentlichen Meinung von vornherein nicht recht verstehen können, wie cö möglich war, einen Anspruch zu begründen gleich dein, de» der FiSlns im vorUcgcndeii Falle erhoben hat. Das Spielen in nußerpreußischen Lotterien ist m Preußen durch Gesetz verboten, und zwar bei einer bestimmten Stutze verböte». Mai, sollte nun meinen, daß cs nicht möaiich sei, wegen desselben Delikts Zweimal vorzugchcn: einmal eine Strnfe auSzmprcchcn wegen der Uebenretung des Sviclvrrbots, und dann einen clwaigcn Gewinn, Welcher bei diesem Spiel erzieit worden ist, dem Gewmner zu ent- reigen. Wenn es die Absicht des Gesetzgebers gewesen wäre, de» Gewinn aus freindiändischrn Lotterien zu tonsiScnen, so würde dar in dem Gesetz Ausdruck gefunden haben. Die Angelegenheit selbst ist durch das Erkenntlich des Reichsgerichts vorläufig ghgelhgn. Die Gefahr, den etwaigen Gewinn aus außerpreichiichen Lotterien an den Fiskus herauszahlcn zu müssen, ist vollständig beteiligt, unv so Wird mau in Preußen muh wie vor in aicherpieichischcn Lotterien spielen. Es will uns überhaupt angenommen erscheinen, dir Lvtterwverbvtsgesetze in allen deutschen Staaten abznschassen. Es ist mit der Buiidestrcundlichkcit nicht vcrträgttch, daß ein Einzclslaal Strafen darauf setzt, wenn einer feiner Burger einem anderen deutschen Einzclstaal Vertrauen erweist und dabei dennelbcn einen Gewinn znsührt. Derartige Absperrungen sind möglich und zulässig zwischen Staate», die einander fremd gcgenübersteheii, welche wirth ichaitlich verschiedene Jniercsse» haben; aber diele Absperrung ist nicht zulässig zwischen Staaten, die einen großen Theil der Gesetz gebung gemeinsam haben, welche auch wirthschastlich m den metzle» Dingen ein Ganzes bilden und Politisch eine Emheit darttellen. Nachdem Preußen sie Zahl se.ner Loose verdoppelt, den Staats^ >vva» dgynn Voy st'/l» auf 6'/i Millionen vermehrt bat und damit
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