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Lttih«« ««»richte» Br. 18 tzar Wasser k»«»t! ^' Roman von Ar 1 hur Wtnckl« r - Tanuenver» <»7. S»M«sMN,z Auf einmal gtng's durchs Dorf: »Die Pioniere kom men!^ Uud die Kunde pflanzte sich fort, auf der Straße sammelten sich die Bewohner. Man schrie und jauchzte ihnen entgegen. Uno immer, wenn sie an den dankbar jubelnden vorbei waren, wurde es unheimlich still. Sch lammbe deckt sahen die Soldaten aus. Ein Offizier, der sie führte, schritt mit dem Land rar datier. Am Schlüsse aber solchen acht Mann und trugen je vier eine ans Baumästen geflochtene Bahre. Wen» die Bahren kamen, wurde cs still im Kreise der jubelnde». Einer nahm scheu und andächtig die Mühe ab. und die anderen Männer vom Dorf machten'» ihm nach. Beschmutzte Soldarenmänrcl waren über die Bahren ge breitet. Brachte man Tote? Ware« es Retter selbst, dis ihre tapfere Lat mit dem Tode bezahlt hatten? Der Schultheis, war benachrichtigt. BiS an die Knie war er durch den Morast gewatet, aber er sah nicht sich echter aus. als die. die er begrünte. Das sonst so fröhliche Auge Kerstenaus schaute, finster und traurig dem KDinmcnden ent gegen. „Guten Lag, Herr Landrat —" — ,,'n Tag, Schult heis! —. der Tod hat Ernte gehalten. Wir bringen vre Leichen von Philipp und Lenthold " Da ging ein eisiger Schauer dein csmrdtbvsbauern über den Leib. ..Den Leinhold!'" stotterte er. „Herr Landrat! Um des Heilands willen, den Leutüold?" Kerstenau nickte nnr. Er ging zu den Trägern. Die letzten die Bahren ab. Sie atmeten rasch ovn der An strengung. „Wo bringen wir die Loten hin? BiS die An gehörigen benachrichtigt sind." Hardt vermochte noch nicht zu antwvrie». Sein Kind lag oben im Hardthofe. Fieber raste durch den jungen Leib. Wenn diese »runde hinaufkam. mochte er wieder ein Grab schaufeln lassen aus dem Kirchhofe von Gunteröbach und das Letzte, das Liebste hineinlegeii, das er aus der Welt be last. Ja, diesem Augenblick hob der Landrat den Soldaten- mante! von der Bahre. Da lag Philipps bärtiger Kopf, und aus klaffender SchläsenwunSe quollen Blut irvd Hirn. Der Mantel fiel zurück. Kerstenau ging zur anderen Bahre und enthüllte die ans ihr liegende Leiche. — PM> Mp P«,ß WH »tzr GW, e er die Frag«: „Wo ist wettzhaarige Pasto smal, «»»beuchender Gruft, -astete I Werner Lcuthold, der Maler?" Ueber des Landrat» Ge ficht ging ein hellerer Schein. „Dem Ahr die Rettnng von Guntersbach schuldet? Wollt Ihr ihm danken —? Geht nach Oberwald! Beim Postmeister liegt er. mit ver pfuschtem Bein, das ihm die Aerzte vielleicht abnehmen müssen, weil er nicht an sich dachte, sondern nnr an Euch hier!" Dar klang stolz und zärtlich, und Kersteuau war auch stolz auf feinen Freund in dieser Stunde. „Also wohin mit den Toten. Herr Schultheiß?" — .Zu eine Scheune des Gasthofs, bis wir die Angehörigen vorbereitet haben. Dann können sie bei mir untergebracht werden. Jetzt gcht'S nicht. Kran Leinte ist bei uns." — ..Und dann, Herr Hardt, stellen Sie Wagen für die Soldaten. Sie haben Furchtbares an Strapazen erlitten und müssen zu Wagen in die Stadt zurück. — Bauern, die Ihr Gespanne habt,« Wagen her, vier Wagen. An einer halben Stunde am Gasthofe.'" — .Lwei stelle Ich selbst." sagte Hardt. Zwei andere wurden sofort angeboten. Die Träger wechselten. Ans der Begleitmannschaft traten acht nene an und die alten ln Reih und Glied. Der Zug fetzte sich wieder in Bewegung. „Der Herr Pastor!" raunte es aus einmal oinch die Gruppen, und die Dorfstraße herauf, mit raschen Schritten, kam der OrtSgeistliche, ein Mann in weißem Haar. Mit erschrockener Miene vernahm der alte Herr, was sich zugetragen hatte. „Die arme Mutter," sagte er, „muß ich vorbereiten." Ein paar Frauen aber hatten sich aus dem Schwarme gelöst nnc> waren durch die Heckenwcge bergab gerannt. Auf dem Leutholdhosc kehrten sie ein. Jammernd stürzten sie ins Zimmer. Eine Minute darauf wußte Frau Leut hold. daß die Pioniere die Leiche ihres Sohnes brachten. Rach dem Herzen griff sie — ein gurgelnder Laut kam ans ihrem Munde, dann lag sie auf der Diel«. Die Krauen verschwanden entsetzt» heimlich, wie sie gekommen waren. Einige Schritte vor dem Hofe hatte der Zug nochmals gehalten, der Pastor und der Landrat allein betraten das Haus. Gleich daraus erschien aber Kerstenau wieder. „Herr Oberleutnant, haben Sie Sanitäter im Zuge?" — „Jawohl, Herr Landrat." Ein Kommando flog zurück. „Warum, was sollen sie?" — „Ein neues Unglück, rasch!" Zwei Soldaten liefen ins Haus. etne «Kn »E ßltzt Die Pioniere Hoven la» astor kniete daneben. , . den anscheinend leblosen Körper auf. „Sie ist nicht tot, sagte der eine. — „Wahrscheinlich Schlaganfall!" erklärte der andere, „hier must ein Arzt her —" «ersteuau alar mierte das Hans. Derweil stellten einige Ptoniere dt« Bahren tn die Gasthofsscheunc, und in de« BanernhSfe» schirrte man die Pferde an. Als Hardt nach Hause kam. ging er sofort in Tont» Zimmer. Dort säst Frau Lemke und legte treulich «ine« Umschlag nach dem andern aus die Stirn der Krankem Ahm gab's einen Stich durchs Her». Ahnung»!»» linderte die wackere Helferin fremdes Leid. Eigenes sollte sie bald niederwerfen. .Kommt ein Dokror?" fragte sie leise. Der Dchultheist bejahte. „Die Ptoniere fahren zur Stadt. Wen» die Wagen zurückkommen, wird der Arzt hier sein. Wir brauchen ihn auch im Unterdorfe, Krau Leuthold hat «Ine« Schlaganfall gehabt " .Hesus!" — ..ES steht schlecht mit ihr —" „Was ist geschehen —?" ,Düe Aufregung, der Schrecken " ,Ha, ja —" Hardt nahm die fteberhciste Han- seine» Kinde». Lank zuckte zusammen und murmelte hastig einige Worte, die er nicht verstand. Da liest er die Hand lo». Traurig ruhte sein Blick auf dem Mädchen, unbewutzt faltet« er die Hände. Es kam so viel, so furchtbar viel auf einmatt Jetzt galt es. der armen Kran Lemke ihr Unglück za »neiden. Mit gebeugtem Kopfe schritt er hinaus. Nach wenigen Minuten kam Frau Hardt ins Zimmer. Si>e sah verstört aus und zivang sich mühsam ruhige Worte ab. „Ich bleibe jetzt bei Toni, Kran Lemke, gehen Sie tn die Wohnstube, »nein Mann will etwas mit Ihnen be sprechen." — „Wohl wegen . »in. daß er nich' auf -en Berg kam. Er will nich' »veg von der Toni. Soll er auch nicht, »venn's mit dem Wege geht» mach' ich'S allein „Ich weist nicht —" Der Ton hatte geklungen, als ob er in Tränen zerflösse. Da sah die ahnungslose Frau auf. „Gehen Sie nur —" Tief hatte sich die Mutter über ihr Kind gebeugt und leate lange, nmständlich das frisch«, feuchte Tuch zurecht. Sie wandte sich erst um. als sie Frau LemkeS schwere Tritte auf der Holztreppe poltern hörte. „Gott steh' ihr bei in dieser Stunde." lFortsetzang svlgtst Erwiderung auf die Antwort des Vereins der Deutschen Demokratischen Partei für Dresden und Umgegend und den Angriff der Deutschen Demokratischen Partei, Zentralstelle Völkerrecht. Auf die Frage deo «nterzeiHneten Samme!- ausschusseo, ob die Deuitche Demokratische Partei «L. D.P.) lünslig ihr- Politik grundsätzlich im Zusammenarbeiten mit der Sozialdemokratie oder mit den bürgerlichen Parteien durchführen wird, hat uns die D. D. P. eine Nntwvkt erteilt, die Schlich keineswegs als eine klare Antwort be zeichnet werden kann. Der Sinn der Anfrage lag für jeden, der mit politischen Verhältnissen'vertraut ist, klar zutage. Wir wollen ihn aber der D. D. P., di« ihn miß verstanden zn haben scheint, näher darlegen. Das Ziel de: Politik jeder Partei ist, ihre dolitischcn Grnuviätzr z»r Geltung zu dringe«. Wenn sie das nicht allein kann, weck sie die absolute Mehrheit im Parlament nicht hat und die D. D. P. wird sie in der Nationalver sammlung auch nicht haben so muß sie Anlehnung an diejenigen Parteien suchen, die ihr in der grundsätzlichen politiichen Auffassung am nächsten stehen, andernfalls würde sie iwlierc, d. h. volichch rot sein. Nenn die T. D. P. bei dieser ihr wohlbe kannten Sachlage autwor.et: „Grundsätzlich stellen wir uns auf eigene Füße, grundsätzlich binden wir uns weder nach links noch nach rechts", jo ist darauf zu antworten: Ein« Bindung haben «vir der D. D. P. nach innerer Frage nicht zugemutet. Des halb nt dieser Teil der Antwort unnötig. Wenn aber die D. D. P. „für die Durchführung ihrer künftigen Politik" grnndsätzlich sich auf eigene Füße stellen will, >o wird mit dieser stolzen Redewendung entweder der klaren Antwort auf unsere klare Frag« aus gebogen oder die D. D. P. hat wirklich die Ab sicht. künftig in den wichtigsten Fragen der Politik auf eigenen Füßen, d. h. allein stehen zu wollen und damit politisch ausgeichaltet und einflußlos zu sein. Keines von beiden könne» wir glaube». Deshalb ist dis Antwort der D. D. P. für uns weder klar «och befriedigend. Die D. D. P. wird künftig grundsätzlich entweder mit der Sozialdemokratie oder mit den bürgerlichen Parteien ihre Politik durchführen «äffen. Hierüber aber wollen die Wähler mit Recht Aufklärung haben. Diese ist i» der Antwort de» D. D. V. leider nicht erfolgt. Der übrige Teil der Antwort ist belanglos und nur geeignet, von der gestelllen Frage abzu lenken. Die Erklärung dir D. D. P. auf die vier in unserer Ansrage gegebenen Beispiele für di« Unüberdrückbarkeit jozialdemokratitcher und bürger licher politischer Auffassung verkennt zum Teil den Inhalt der von uns aufgestellten Punkte und geht deshalb insoweit in der Sache fehl. Der Angriff der Deutschen Demokratischen Partei in den gestrigen Tagerblättern, dessen Schärfe wir als durch die Hitze des Wahlkampfes entschuldigt ansehen wallen, wird in der Haupt sache durch di« vorstehenden Ausführungen widerlegt. Immerhin dringt dieser Angriff insofern «inig« Klarheit, als dort nn Gegeniatz zu der Antwort der D. D. P., Ortsgruppe Dresden, dis Ansicht vertreten wird, daß man grundsätzlich mit der Sozialdemokratie Zusammengehen dürfe. Demgegenüber genügt es, festzuftrllen, bah di« Sozialdemokratische Partei in Dresden seit gestern die Wahlparole veröffentlicht hat: Nieder mit den bürgerlichen Parteien! Der Sammelausschuß für 1 Wahle« zur Nationalversammlung. Dresden, den 17. Januar ISIS. die MSnner und Frauen Dresdens! Die Mahlen der Deutsche» Nationalsterfa»»!»«« stehen vor der Tür. KNpstlMf kommt es an? Nicht aus Programme, sondern auf Persönlichkeiten, die da» Vertrauen aller Dolkskreise verdienen. Stimmt daher für dle List« der Deutschen Bottspartei mit den Namen: Or. Heinz», Dresden — vr. Koch, Dresden — vr. Lotte Schurig, Dresden — Oberlehrer Paul Sattler, Dresden — Rich. Otto, Freiberg — l)r. Bergemann, Löbau, Sa. — Arbeitersekreiär Gey, Dresden — Or. Böhm, Meißen — Post- sekret?! r Herrmann, Dresden — vr. Luther, Dresden — Pfarrer Kehler, Dresden — Oberbürgermeister Blüher, Dresden. Deutsche Bottspartei. BeirrittserNSrnngen nimmt die kSeschäftsstell« de» Dresdner Reichsverrin» der Deutsche« Bolksstartei. Reitbahnttraße 32. entgegen. Sonderdritrüge zu den Wahllostrn auf das Konto der Deutschen Volkspartei bei der Mittel- deutschen Privatbank, Waisenhausstraßr 21» erdeten. Deutsche Bolkspartei. Was brauchen wir vor allem? Frieden, Arbeit, Ordnung! Diese verbürgt allein «in mit den nötigen Machtmitteln ausgestatteter, ans da» Vertrauen des gesawte» Volkes Gestützter Staat, der nach innen begründet ist auf Einigkeit, Recht, Freiheit. Wer dies wünscht, trete ein in die Reihen der Deutschen Bottspartei «nd »nterstütze deren Liste, die die Namen ür. Heime. l>r. Koch. De. Lotte öcharig. Hospredig« stehlet, Oberbürgermeister Blühll u. a. trägt. Anmeldungen zur Mitgliedschaft nimmt entgegen Dresdner Relchsverein der Deutschen Volkspariei, Dresden»«., Nettbahnstraß« 32. Sanderbeiträge für die Lüahlkasten auf da» Konto der Deutsche« Volks, startet bei der Mitteldeutsche» Privatbank, Waiienhausstr. 21, erbeten. SvüvLLttsrvtt t»t» »,r v«tt«rm« rorm. » dl» oaedm. 4 LS. Mle? Lro»1vuei»tsrtihbrIIl.6.m.d.N. I» SS Verlobte! Sokork Ilkkerdar oastsa» Isameplett« will-, MH»- «ll MlNstU ImnulM«'. Iilmt. Illih- «WI 3ob»niie8 Ulsttiiesills 8tr»o»e» US, SS ». 37 sedrLrUdor Sem LüllsLlvrdstas. Ob Mann, ob Weib, 's ist einerlei, Wir wühle« die Deutsche Bottspartei! Heinze-Liste. Keine Zersplitterung! Stimmt alle für die aussichtsreichste Liste der bürgerlichen Parteien: für Liste «Sltzsch. «etzttch, FMche. Lrl. Lhnesorge der Deutschnationalen Bottspartei. MdI kuck km Mttlelle nur im Sonntag« - Auzeiner Seite 9, 10» 11 «nd 1L KIM« lli« MIM« Mt mit denen, wo die Listen für die Etadtverordnetenwahle» > auslieaen. . Wählt Liste: ttitrrcitks. Stritt. Trakt. veslAlie vemolimjiAsde Partei. HM-Ntmichtt! Ihr dürft bei der Wahl zur National. Versammlung nicht fehlen! Jeder Deutsch. Oesterreicher hat das Wahlrecht und muß seine Stimme in deutschnattonalem Sinne abgeben! Auskunft erteilt: reutschnatiouale Bolkshartei. SchSffersasfe S, I. Perjonalpapiere mttbringen! Ob Mann, ob Weib, 's ist einerlei, Sdir wühlen die Deutsche Bottspartei! HeinzeListe. Verantwort! Schriftleiter: Ar«i» Undorf tu Dresden, « «prechzett: Ad bi» » Uhr.