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Nr. 522 Sette ö Die Ehe -er Jutta von Eschlngeri. Origtnglrpingn von vrert Nothberg. Urheberschutz durch Stuttg. Nouianzeiitrale E. Ackermann, Ltuttggrt. tU. Aorllehung.) Jetzt regte sich die »tränke plötzlich, Grok und klar schlug flc die gütigen ?lngen uns: „Meine stutta, ich gelie zu meinem Edgar uird z» Deinen lieven Eltern, Du bleibst allein zurück. Aber Gott bat es gnädig mit Dir gemacht, er nab Dir Dein Augenlicht znrüct. Eine >irvs,e Last ist mir von der Seele genommen. Du, bist nicht niebr hilflos." st utta benote sich über die »tränke und küsste sie herzlich. „Me-in geliebtes Pflenemiltterchen musi wieder gesund uurden." Die »tranke strich ibr mit dir abgezehrten Hand über das goldene Haar. „Nein, meine kleine Jutta. ich werde nicht wieder gesund, das sudle ich am besten. Aber nun ich mein Ense nabeir sudle, hätte ick doch gern noch ein paar Worte mit Dir allein gesprochen. Ed ist so wichtig kiic Dich." Ein bittender Blick der »trauten slog zu der Schwester dinüber. Sofort erdvb sich diese. „Ich werde im Neben,iimmer ivarten." sagte sie, und leisen Schritted ging sie dinand. Iran von Herinsdors miste Juttas Hände. „Höre meinen letzten, innigsten Wunsch, >i»tta, Suche Deinen Gatten auf, nckrb um seine Liebe, stlu seid süreinander aesckgsfen. idr beiden schönen Menschen. Benütze Deine silkie. ivnnderbare Stimme, stutta, und singe Dich in sein Her,» dinein. Ptir träumte ei »ec- Tage-», ich sad Dich glücklich in Deines Gatten Arm. Du weint nicht, ivad ich enipsand, Jutta. wenn das noch einmal möglich wäre, Du liebst Deinen Gatten, idm aber dast Du verboten. Dich jemals auszusuchen. Wie ivollt idr da einmal »usammenkvinnien?" Ein gvalvolier Hnsten unterbrach die Kranke, stnna >oar bei den Worten der Tante abwechselnd rot und blau geworden. Ein unbeichieibliclieS Geiüdl machte sie erzittern. ?l>s die »kranke sich jetzt Mühle. deS Hustens, der idr gnalvoü die 'Bnttl zerrik, Herr »u werden, stützte Jutta den armen »kog'f. Ernenlc, hellrote Blutstropfen standen ans den Lippen, „Sprich nickt mehr," bat Jutta entsetzt, „Du schadest Dir." AVer eigensinnig schüttelte die »kranke den »kovi. „In mir kommt der Tod. er stellt schon am Vager. Deshalb will ich sprechen, solange es noch Jett ist. Nimm Fräulein Olden berg zu Dir, Das arme oieschops wäre krod, eine »deiinat zu «laben. Sie wird immer bei verwandten derumgestvsieu. Ueberall hat man sie nach kurzer .seit satt. Sie ist das »krcn» der staniüie, Wegen ihres ansgeivächsenen KöcverS wird sie voll den Herren Schwägern geradezu gekaut. Sie ist solch ein liebes, treues Geschöpf, Sie würde Dir mit hündischer Treue vergelte», was Du an idr tust," Jutta streichelte die Kranke. „stg, gute Tante, ich verspreche eS Dir. solltest D» mich einmal allein lassen, dann nehme ich bestimmt das alte Irüu- len »n mir." „stch danke Dir. Jutta, so habe ich auch etwas für meine akte streundin getan. Und Dir erweise ich auch nicht den schlechtesten Dienst, Du wirst ja sehen. Also, meine liebe, kleine Jutta, Du behälft unser trautes Heim, Singe, singe, — Dresdner Nachrichten — Jutta. reise. Neben Dir Fräulein Oldenbera Dan» wird Dir mit Deiner vornehmen Natur nichts geschehen können. Du hast dann eine» Lebensinhalt. denn allein fühlst Du Dich viel zu einsam. Du wirst viele Menschen durch den Gesang Deiner holden Stimme glücklich machen. Ich bitte Dick von Herze». Jutta, tue es. Ich tveiki. Du wirst ans diesem Wege Deinen Gatten finden." Die Auge» der Todkranken blickte» seltsam hell und sehend in unbekannte Ieruen. Jutta aber sali das alles als fixe Idee an. Trotzdem wusste sie. wie einsam und inhaltlos ihr Leben werden würde. Und plötzlich kam ein Entschluss Uber Jutta. Sie wollte, wen» die geliebte »kranke wirklich starb, tun, was die Tante ihr gebot. „versprich es mir. Jutta." bat die »kranke, „schnell, ver sprich. Suche Dir Deinen Gatten. Er wird Dich lieben, wenn er Dich sieht. Vak ihn keiner andere». Dir soll er gehören. Noch im Tode werde ich euch folgen, Erst daun, wenn ihr Hand in Hand an meinem Grave stellt, erst dann iverde ich wirtlich ruhen," Eine merkwürdige Veränderung ging vlötzlick mit der »kranken vor. Das Gesicht dehnte sich in die Lange, ein letzter, suchender Blick ging zu Jutta, Jutta stlek einen lauten Angstschrei ans. Sofort eilte Schwester Irmgard herbei. „Es ist vorbei," sagte sie nach einer Weile. Ansschluchzend brach stutta an der Veiclw zusammen. Schwester Irmaar- aber, die eigentlich I-Ürstin Teck hiek, schlok die Anaen der Toten mit zarter Hand. 1«. Savitcl. DaS Begräbnis war vorüber. Jutta von Esckingen sak in tiefer Tranerkleidung am Jen st er ihres .'Ummers. Bor ihr, auf dem kleinen Tischchen, lag eine weike Note. Diese hatte Jutta vom Sarge der geliebten Toten genommen als Andenken. Nun sah sie und dachte vor sich hin. Die letzten Worte der Berblichenen lebten in ihr fort. Ein fester Bug stand nm den kleinen, weichen Mund, Ja. sie wollte, wenn cs noch nicht zu spät war. um die Liebe deS Estrtten werben. Sie wollte tim keiner anderen lassen, denn noch war sic seine Iran. Heute wartete sie aus Irüulein Oldenbera. ES dauerte auch nicht lange, so führte das Mädchen den schüchternen Be such herein. Nn,n sak ihr -aS kleine, verwachsene Geschöpf gegenüber, die gute», warmen Augen hatten einen ge- s ängstigten Ausdruck. Ei» gehetzter .'Um laa über dem : schmalen Gesicht. Tiefes Mitleid erfasste Jutta. Sie reichte dem alten - Iränlein beide Hände: kraulet» Oldenbera, wären Sie ge- > neigt, mir Iran von HermSdvrs zu ersetzen? Würden Sie i ganz zu mir kommen?" Jan slos vor Ireude blickte Hanne Olöcnberg, ,»kch j soll? Aber das wäre ja zu viel des Glückes für mich. Ich r würde ihnen nickt genügen," Jutta streichelte das welke Gesicht, über das die Ircuden- r tränen liefen. „Sie genügen mir." sagte sic herzlich, „ich fühlte : mich immer zu .ihnen hingezvgen, und ick freue mich von Z Herzen, wenn Sie kommen." I-räulei» Oldenbera war selig. „Ach. wenn das Iran ; von .HermSdvrs wüsste, ich tat ihr immer leid in meiner ge- » duldeten Stellung. Ach. gnädiges I-ränlein, Gnadenbrot von r Berwandten schmeckt bitter wie Galle," ^ Arellag. 12. Dezember 1S24 Jutta nickte. Dan» aber sagte sie leise: „Ls war Tante« Wunsch, das, ich Sie zu mir nehme," Das alte Iräuletn schluchzte gerührt, „Ja. so war Ne. Immer wollte sie femans etwas Gutes tun." Dann aber reichte sie Jutta mit festem Druck die Hand. „Ick will Ihnen vergelten durch nimuicnnüdrs Sorgen, was Sie an mir tun." Jutta besvrach nun mtt Iränlein Oldenbera das Nötigste. Scho» in den nächste» Tagen ivvlltc diese kür immer zu ihr kommen. Dann begleitete Jutta die neue Ireundin hinaus. Lange stand sie dann noch an dem Ienster und sqh ihr nach. Etums Stolzes hatte die kleine Dame vlötzlick an sich Sie brauchte sich nicht mehr gnädig dulden zu lassen. Ein wert voller Mensch rief »ach ihr und brauchte sie. Strahlend blickte sie von der anderen Sette der Strake nock einmal nach Juttas Jentter zurück. Jutta aber setzte sich an ihre» Schreibtisch und dachte nach. Nu» würde sie das traute Heim, dast ihr so lange Schutz und Hort gewesen, wahrscheinlich für unbestimmte .strit verlassen. Schon gestern hatte sie von dem bekannten Impresario einer berühmten Kvnzertsänaerin dir Antwort erkalten ans ihr Schreiben. Er war ein alter Herr und besak Erfahrung. Ihr Musiklehrer hatte sie an ihn gewiesen. Die Sänaerin. mtt der er sich bis jetzt immer ans Tourneen befunden, gedachte sich zu verheiraten. Eigentlich wollte sich Herr van Engelen auch zur lltuhe setze», ans die Empfehlung von Juttas Lehrer aber ivar er bereit. Juttas Stimme zu prüfen, und, wenn eS sich lohnte, mit ihr zu reise». Am nächsten Tage stand Jutta vor dem kleinen Manne, der sic durch seine Brillengläser scharf und prüfend musterte. Er begrünte sie und ihren ehemaligen Gesanalekrer höflich. Letzterer wollte seine Schülerin bei der Probe begleiten. llnd dann Jutta dachte, der kleine Mann sei Uber geschnappt. fIortsetzung folgt.) - VkeikiiselilZsusstelluilg! Wir vorkaukon vvm 1V. bis 31. veremder IS24 ad unserem dlnster-mai iioefiwelTige ökONSSN mci Ssmältt« anerkannter Künstler ' VOr-^ugspi-sissn kvsilklitrunlr auib »kn« Knuk/wanlk erboten. — - kesuehsreit erockentaßs v. 9—7 u. Lonnta^s v. ll—6 Okr. krrgieüerei pirner L kranr, 0resäen-l.ödt«ui Xietenstraüe 12. Tel, 20537. Ltrallvnbahnlinie 22, ' , - -, ' ,. W Iz , - Uenlwl SeiLenpTiLvei rpsrrsin rin Eedrsrrclr rinrl von srrsyererekireter ^ ^ ^ TT l ('l^ ^ ^'s'fs ^ ^s'cttc^ VNl»ig»»su.i« »«c.iZior ElrtesenerSl». W , jSSOZ PIoI»i>I»ouergr,r« . Zitvk W-Nin-rgr, >7 . ri»r « L»l. L2.7 I rro»pet»rgr. » , r»«7 > 1» r»I. 717» «»-»Igr-I,» 77 , I45SK VI,«ar»p>o, «r . n»07 Wa^ha» SI».>« . Itcvo lorgaoerSIr.lo , 715,18 >8cl>e Vindinanplatzl, l.i»gsr«I«i> >>, Verirsnil! «rifrirdorlersl l». I4II4 j S«I<». SI». 117 T«>, 4VS74 > 7. Tel. 716.« V. M t» m Llcid «/. NW 7i?I, '/. Sole R M Nud '/, Me SS » V. Ale '/« «e « . V.« Ar»oicsd«!e . V, NW A . (Geräucherte Kerings S M/SM. Selsardinen '/i Tose M 'V-5 Fische 2S0U. Dose Nice "/rz Fische M „ '/z Dose Leroux "/,a Fische Vr Dose in Papierpsk. Vi.. FischeR „ Kippered-Heringe« Ju Zeder Dose ein Schlüssel gralis. Mengenabgabe Vorbehalten! Fn au5gewäh!ken Prachiexemplaren aus den ersien Kieler Milchereien: Riesen-Fluß-Aal,.3'/-« Echte Meier Sprotten 'is K Geröuch. Holl. Lachsheringe-«25 r, >' M WWW '/-» 35«, 4-Liler-Dose Z.vü, 2-Liter-Dose 2,vv^ I-Liler-Dose 1,25 R.-M. ss.HennginGelll'/-«20,> 2-Pfd.-Dose 1,5V R.-M.. l-Dfd.-Dose 85 Pf. -M, Vrälenlose Delikralesr-Zeringe in WeiWein. Dosen zu i»o. 90 u. «0 Ps. Es weif; ein jedes Kind: Bei Küsten man „8ll!ttI88ll nimmt! PM- Nur bei ,u haben 7» läglich srgch gemablen! »v»»77«v »«VN»7»V«1 0^»»«7»e> - 7«., »>»u»7»«77»» va«»I,7 » /»II», tllr ^ Wlntvrsport 6edr. kderotein /»Itmsrkt 7 > Ztsrigelilsirisri l)3M38t öSttüctisr so Sorisn gulo urig bosl« VusNIblen ru «norm diNigsn prsissn. klgsns WsdsrsI 1Vs8vke dosier kossnslrsks Volks - katteivannen 8itzwrmn«ri, Kinl1«rvvnnn«n, VVN5cke>vnoo«n Lttuartt Velber, 8ee kck« ^1nr8»5«1ken5lrak« — k?«rnru1 13328 8pvrisI^«8cktM kür Warck- u. Satte-^ppsrale >Vax80NZv«i8«r Omoalr Preis« 2akll,n88erleii4iterun8 Butten u. Nrsgvn V IVIK. 120 ctN LMimlirk kr»uon»tr.11. keickbu» iioumsrict. 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Beraniw.i.d, reda knoael!»» Teil: Dr, «. g«Ia«)ch»r, Dresden: llirdieAnceiuen» M.Kelmbüraer, Dresden. Das beult«, Adendbla« imlaki > Sellen n, vom «InkseNston dl» slsganto»tsn srnsn- unii ln geovtsr /»»»bvadl In dsll»ni>1»r «r»1KI»«»lW»p 1Iik«r« »o dilllgston psdrikprsisvn nur In ckor i» «a»sn»Z» WI ^Iltsalikilkau»