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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.11.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031126028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903112602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903112602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-11
- Tag 1903-11-26
-
Monat
1903-11
-
Jahr
1903
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Diele« Blatt wird den Leiern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereits als Abend-Arirgabe zugestellt. während eS die Post-Abonnenten am Morgen m emer Gesamtausgabe erhalten. endfte sitr.27. :tr. "Str. Skr. 3. ichsttz e I. 'orwitlsez 2«, Mv vrir »'sltisclw), Csrchoeu, tdt«5el, so, eto mksStrsll), larLtor. «0, cbö». In dier Ton. röß. AuS- eiicn auS- f.575M. )d. Flügel lyen 8. tr. 15. pt. berugrgebühk: »erteliwrU»»»- »—»» de« tL,U» .schnall,« üurraiums durck unlerr k«w, «*»», und an Lan». -ich «-niaaoi nur etimiav »M. «oit.'durck, -u»«ürri«k»om. sil««»r, , Mt- b«. » Mt »0 v«. »ei einmal'»! .tzuiulMn, durch dm ivtineAkllellgeU». imtlut- ,M Mit attlvrechendem SlNchloae. R,»druck all« »E u. On,inal> Mittnlmi,» nur «it deutlicher L-elI«»a-»abe<.D«»d.R«dr'» Milla R-chtrüaUch« Sonorar- a-ivrüche dleide« mcherückichtiit: uElauat« MeumNrivl« «erde» Mt lmsdewavrt. r,re,ra»m.»dr«s«e: Rochrtch««» »r«»d«» HegvLrrrHeL L8LH Uerlrrg von Kiepsch L Reitjiavdt. Mreigen-canf. ilimakme von Aulündigunaen vid nachmiNaas s Ukn Sonn u,u> Neierlaa« nur Mariens,-.atze r« von N bis '/.l Ubr Die UvaltiaeÄruna eile <ca. » Lilben' L> Pi,.. An lund,gingen auf der Privatieitc 3r»c LL P<g . die Livaliiae.geile als „kin ae'and,' oder aui Lertieiie so Dig 2n Nummern nach Lon». und Seier- »a,«i >- be. uiraltt,e Grundjeilei: so. »o bkj. w und M Big nach i>c. wnoerem Tarif. Auswärtige Auf. irrige nur gegen Lorausbezalilung löetcgdlälter werden mit loLig. berechne,. Sernivrechanichiup: «ml I Slr. U und Nr. L0V« ^«xck-gUusrMniixvil ^ Wappen ^ jfZSntel « Lnrüxv « Iliite ^ ILütreu MM" U6ll vINKvtro^vU« ^vintvrv^aron, io xiVsstvr ewpkieklt alo,. Hvolltl UNK Virol, 8elt!o8«sti»«»« SS, pull. Ulttl I. «r. SL7. ! Liniiiersia!,. 2«. None»,bcrMM N ewyork. NaA einer Depeichc aus Puerto Plaka fluchteten der Präsident von Lon Domingo Wos v Gil und seine Minister bei Ilebergabe der Stadt Santo Domingo an Bord eines tun Haien liegenden deutschen Schisses. Einem Telegramm auS Santo Domingo zufolge feuerten die Aiisständijchen gestern am die >m Hasen liegenden Leichterschiffe. Ein Dampfe', der .Hamburg-Amerika-Linie, der Munition für ein Regierung^, fort auslud. erwiderte das Feuer, um die Löschung der Ladung zu erleichtern. Newvork. Infolge einer Gasexplosion in einer Kohlen grübe zu Eonanza iArkansas> wurden 13 Arbeiter getötet. Neueste Drahtmeldungen vom 25. November. NeueS Polais. Heute wurde folgendes Bulletin aus- gegeben: «'Die Operationswunde an der linken Stimmlippe ist seit dem 19. November vernarbt. Se. Majestät der Kaiser und König bedürfen noch einige Zeit der Stimmschonung, bis die Narbe hinreichende Festigkeit gewonnen hat. Allerhöchstdersclbc ge- brauchen jetzt eine Massagekur des Kehlkopfes, verbunden mit Stimmübungen. Voraussichtlich wird innerhalb einiger Wochen die Stimme wieder völlig gebrauchsfähig werden, v. Leuthold, Schmidt und Ilbcrg." Berlin. An der heutigen letzten diesjährigen Schncll- sobrt der StudiengcseUschast tür elektrische Schnellbahnen, wobei wiederum 2M Kilometer pro Stunde erreicht wurden, nahmen n. a. der diensttuende Generaladjutant des Kaisers von Lömenield, der Ehe! des Gcneralstabes Graf Schlicifen und zahlreiche S-fsi- ziere des Gcneralstabes teil. Berlin. Prozeh Kwilecka. Ter gestern plädierende Rechtsanwalt Sikorski ist nicht der 'Verteidiger der Kuoska und Chwikowska, sondern gleichfalls Verteidiger des gräflichen Ehe- vaares. — Zu Beginn der heutigen Sitzung plädiert Rechlöanwalt Chodziesncr. Er wendet sich gegen die Beschränkung der Frage stellung der Verteidigung. Die Gräfin danke, mit unerschütter lichem Goltverlrauen, dag sie mit grober Ruhe ertragen konnte, daß die tiefsten Geheimnisse des Ehe» und Familienlebens vor aller Welt enthüllt wurden. Bei dem letzten Deiuche bei der Gräfin am Sonnabend hätten die Verteidiger sie förmlich strah lend gesunden. Sie war sicher, daß ihre Unschuld ou den Dm kommen werde. Als man Misstrauen hegte gegenüber der Schwangerschaft der Gräfin, erwachte ihre Hcrrennatur. Sie war entschlossen, alles zu tun, was die Agnaten ärgern konuie. Gras Hektar hatte recht mit seiner Handlungsweise, das gelte aber auch chnn Grasen Zbigniew. Die Staatsanwaltschaft sagte, in der Wioblewv« Gegend araisiere eine Meineidsscuche. Äunderbarer- weise bleiben mir Hechelski und Hedwig Andrnszcwska davon ver schont. Die Stellung der Staatsanwaltschaft zu dem Sachver ständigen Dührßen ser merkwürdig. Es sei ein Widerspruch des Gesetzes, das nicht die Geschworenen über dir Vereidigung der Augen entscheiden, sondern das Dreimännerkvllegtum. Das --Schwurgericht sei manchem ein Dorn im A»ge. schon weil es aus dem nähre 1818 stamme, es werde aber »och lange den jüngsten Staatsanwalt überleben, lHeiterkeit.> 'Ich halte es für nicht er- wiesen, daß der kleine Parcza nach Berlin gekommen sei. Der Knabe kam schon zwischen dem 12. und 14. Januar aus Krakau wea; wohin, dafür gibt es die nach Oswice führende Spur; aber diese bat man nicht verfolgt; jetzt ist sie verweht. Redner wür- dlgt dann die Motive des Grasen Hc'tor, der Andruszcwska mid des Hechelski und charakterisiert diesen letzteren als dcu Verlucher. Er stellt diesem die Tatsache gegenüber, dah er über Sen Gang des Vorverfahrens informiert wurde. Nach satirischer Beiprechung der Auslagen dcS Droschkenkiilichers Wüke bemerkt Redner gegenüber 'Diihrs.cn, wer als wissenschaftlicher Gutachter mitgrund tatsächlicher Momente der Beweisaufnahme dazu kommt. m> Glaubensbekenntnis abzulegen, kritisiert sich selbst und seine Msscnlchast. Redner bittet schließlich um Verneinung der Schuld trage. Breslau. Das Hochwasser fällt langsam. 'Der gestrige Lderstand in Rotibor, welcher 4,42 Meter bctrng, ist heute aus 1,18 Meter gesunken. Frankfurt a. M. Ten Morgenblättcrn zufolge Hot die hiesige Handelskammer in ihrer gestrigen Sitzung eine Resolution angenommen, in der sie aus das Entschiedenste gcecn eine Belastung der natürlichen Wasser st ratzen, insbesondere der Rhein- Aasserstratze, Einspruch erhebt. Kiel. Das deutsche Südpolar schiss «Gautz" ist gestern abend in der Holtcnauer Schleuse cingetrofscn und hat dort vor läufig Liegeplatz genommen. Kiel. Heute vormittag fand an Bord des bei Holtenau liegenden deutschen Südpolarschisfes „Gautz" eine Begrüßungs feier „statt. Vom Reichsamtc des Innern war llnterstaais- lekrclär Dr. Hops erschienen, der d.e ExpcditionZmitglicder namens . der Slaatsrcgierung begrüßte. Profeftor v. Drvgälski dankte Ar das Vertrauen, das man der Expedition von vornherein eutgegen- gebracht habe, und schilderte in kurzen Zügen den Verlaut der Expedition. Der Rektor der Kieler Universität Professor Baum- gorten bcgrütztc die Mitalftder namens der Kieler Universität der Stadt Kiel und der Bürgerschaft und lud sie zu einer Feier ein, die heute abend im Hotel Düsternbrook staltfindct. Der Begrüßungsfeier wohnten auch Prinz Heinrich non Preußen bei, der sich längere Zeit mit dem Jührcr der Expedition unter hielt und die inneren Räume des Schiffes in Anäenichein nahm, und ferner der Obcrwcrstdircklor Vizeadmiral Fischel. M ünche n. In der heutigen Sitzung der A k.adcmie der Wissenschaften gab Präsident Geh. Rat Dr. Zittel bekannt, daß Albert Samlon in Brüssel, ein deutscher Staatsangehöriger, geboren 1837 in Berlin, der ansänglict, im väterlichen Äankhansc tätig war und sich dann wissenschaftlichen Studien zuwmrdis und ausgedehnte Renen unternahm, der Münchener Akademie durch sei» hier hinterleates Testament eine Stiftung im Betrage von einer halbe» Million als Zufluß zu ihrem Vermögen zuwandtc. Die Zwecke der Stiftung bestehen vor allem in der wissenichait- lichen En'orichuna der Moral des einzelnen Menschen und der gesellschaftlichen Moral, der gcschichillchen Entwicklung der Moral und der einzelnen Moralaefttzc, sowie der maßgebenden Einflüsse. Die Akademie der Wissenschaften wäblle zu kormoondicrenden Mi:-' gliedern die Professoren Lenel-Straßburg. Dilthey-Berlin, MitteiS- Leivzig, Wolters Wür^burg, Fürbringcr-Heideiberg, Hilbert- Güttingen, Grw zu . Solms-Lmibach-Itraßburg. Weber-Straß- bürg, WicSner-Bcrlin. Mcitzen-Bcrlin, Gicrke-Berli». Fester Erlangen und Pischer-Göttineen. Wien. Nach einer Meldung des Wiener Tcl.-Korr.-Rur. aus Liezcn in Steiermark ist eine Bläitermeldunq von einem Dvnamitanichlegc in Ärdning darauf zurückzunibren, daß das Kanzleigebäude der Tunnelunternehmung Zatäranoa durch Exvlosion von Dvn.amit. die infolge von Ilnvorsichtict'cit erfolgte, zerstört wurde. Bei der Ervlosion wurde ein Mann lcichr verletzt Paris. Mehrere Blätter bestätigen die Mitteilung eines Ehcrbourgcr Blattes, Laß ein Soldat des 1. Kolonial-Reaiments mit Namen Diot. der bei der Rückrelle des italienischen Königspaorcs zur lleberwachuirg des B.abnglcises komman- d'ert war, fünf große flache Steine aus das Bahnqleis gelegt hat. die aber rechtzeitig entdeckt wurden. Diot ist verhaftet und wird wahrscheinlich vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Mehrere Kameraden Diots bekunden, daß er nicht ganz zurechnungs fähig ist. ' Rom. Der Leichnam des Bischofs Anzer wird morgen in der Kirche Dia dell' Anima ausgestellt werden. Die Beisetzung erfolgt Freitag vormittag aus dem deutschen Friedhöfe. P i s a. Der Köni a und die Königin lind beute vormittag 9 Uhr mit den Prinzessinnen Jolanda una Mafalda nach Nom abgereist. Svraeus. Heute vormittag fand eine heftige Erd- crschürterung statt. Madrid. Senat. Montero Ros entw'ckekt das Pro gramm der neuen liberalen Partei und führt aus, die Partei werde die Monarchie, ober auch die Frcibcitsrechtc des Volkes verteidigen. Sic werde für die Weiterbildung des Unter- richtSwesens und für die Regelung der Bez chnngen zwischen Ar beit und Kapital, sowie für die'Achtung des Konkordats, für weltlichen Unterricht, fteundlaiaftliche Beziehungen zu Portugal und den lüdamerikanischen Republiken, für die Achtung der Rechte der fremden Mächte und ftir die Aiisrechtcrh.allung oer Rechte Spanien in Marokko eintreten. Die Rede wurde sehr beifällig ausgenommen. Der Ministerpräsident hielt sodann eine Be»! grühungsanlprache an die neue Partei. Petersburg. Durch starkes Unwetter ist das Wassels in der Newa und den Kanälen sehr bedeutend gestiegen und über-' schwemmt die Straßen. In vielen Straßen können wegen deS hohen Wasserstandes Wagen nicht mehr fahren. Heute vormittag 9 Uhr dauerte die Uebcrichwemmung noch an. In einigen Straßen benutzen die Bewohner Boote und Ilösje. , > Petersburg. Das infolge des ttarken Unwetters 'ehr ge stiegene Wasser der Newa und der Kanäle beginne wieder zu 'allen. B ulare ft. Der Thronfolge r Prinz Ferdinand ist zum Kommandanten des 2. Armeekorps ernannt worden. Er behält die Funktionen als Generalinsvektcur der Kavallerie bei. Nempörst Nach emer Blättermeldung aus Panama ist die dorrige Regierung bereit, einen großen Teil der colum- brschcn Schuld zu übernehmen, lchüt jedoch energisch jeden Vorschlag der columbischcn Bondholders aa. Oertlirhcs nnd Sächsisches. Dresden. 2-">. November. —* Aui Wecsenslrincr Revier fand beute eine königliche Jagd statt, zu welcher sich Le. Mmestttt der König veuie trüb 7 Ubr ,'X) Mlnnlcn in Begleitung mebrerer mit Einladungen bcekrtcr Herren mittels Sonderzugs nach Mügeln begab. Die Mcklehr wird beute nacvmiitag 5 Ubr 9 Minuten erfolgen nnd daraus Jagdtatcl im Resioenzichtosse stattftnbcn. —König Georg nnd Prinzessin Mathilde unter nahmen geitcrn nachmittag in der 4. Stunde einen Spaziergang durch Loledwitz. Die hoben Herrschaften stiegen am Körnerplatz? wieder in die Wagen. — "König Georg trifft kommenden Freitag, wie bereits kur; mitgeteilt. abends, begleitet von mehreren Kavalieren, in Leipzig ein und nimmt im königlichen Palais Wohnung. Am Sonnabend begibt sich der König aut Böhlitz-Ehrenverger Revier zur Jagd, zu der mehrere Einladungen ergehen. Las Jogddincr findet im königliche» Palais am Sonnabend statt, woraus am Abend dieies Tages die Rückreise Sr. Majestät nach Dresden erfolgen wird. —* Im Aufträge des Königs Georg wohnte der König!. Ober»crcnionicnmciiier Gral v. Wallwitz und im Aufträge der Königin Witwe der Oberbostneistcr Wirkt. Geh. Rat v. Malortie beute nachmittag 3 Nkr der Beisetzung des am 22. d. M. verstvr bene» Geh Rates Baron v. Mcngden aus dem Tnnitatis- sricdhose bei. —* Se. Majestät der König hat nachstehende Ordens- derorationcn verliehen: die Krone zum Ritterkreuz, 1. Nässt deS AlbrechiSordcns: dem Oberstabsarzt z. D. Dr. Thierbach, bisher Regimcntsartt des Infanterie-Regiments sllr. 194: das Ritterkreuz 1. Klasse des Älbrechtsordens: dem charakterisierten Major z. D. Engclke, bisher Vorstand des Artillcriedepots Rieia. I —* König Georg hat den nachgcnannten Offizieren die Erlaubnis zur Anlegung der ihnen verliehenen Auszeichnungen erteilt, und zwar: des Kontturkreuzes 1.^Klasse des Herzoglich Sachscn-Ernestinlschev Hausordens mit Schwertern und der Herzoglich Sachsen-Altenburgischcn Iubiläums-Mcdaille:. dem Oberstleutnant z. D. v. Buch; des Ritterkreuzes 1. Klasse des Herzoglich Sacbsen-Ernestinischen Hausordens: dem Hanptmaitn Richter im Ariegsininistcrium; des Ritterkreuzes 2. Klaffe des selben Ordens: dem Hauptmonn der Reserve a. D. Hcndrcrch. —* Zu der angeblichen Flucht der Prinzessin Alice von Schon bürg-Waldenburg, über welche die verschieden sten. sich oft widersprechenden Nachrichten in den Blättern de- In- und Auslandes umlaufen, können wir auf Grund besonderer Informationen heute folgendes milreilen: Von einer „Fluch!" der Prinzessin überhaupt oder gar von einer Flucht mir einem ihrer Bediensteten kann nicht die Rede sein. Es handelt sich vwl- mehr um eine Trennung von ihrem Gemahl, dem Prinzen Friedrich von Schönbur>z-Waldcnburv, gegen welchen sic bei dem Dresdner Obcrlandcsgcricht die Klage auf Trennung der Eue anhängig gemacht har. Im Juli des vergangenen Jahres yaben Pr-nz Friedrich und seine Gemahlin mit dem der Ehe entsprosse nen. damals nur tvenige Wochen alten Svhnchen Gauernitz ver lassen und sind nach Schloß Stadelhos in Steiermark überjicdelt. U. a. befand sich in Begleiinng deS prinzlichen Paares au cp der schon seit langen Jahren in Diensten der Herrschaft stehende Kutscher Emiliv Benedeist, Zn geborener 'Italiener, welcher einen Monat vor der Uebersiedclung von Gauernitz nach den Kunst und Wissenschaft. Mitteilung auS dem Bureau der Königl. Hof- theatcr. Im Schauspielhaus! wird Sonntag, den 29. November, nachmittags 3 Uhr zum ersten Male „Heil ausgesührii Das Werk, das hier zum ersten Male aus der Bühne erscheint, ist folgendermaßen bcietzt: Heilfried: Frl. Gasnn; Benno: Hr. Huff; Emma: Fr. Bleibtreu: Fee Hyazinthe: Frl. Diacono; Grimmo: Hr. Eggerth; Hiesl: Hr. RenS; Hansel: te?r. Helsmg; Prinz Fcstus: Hr. Deitmer; O'ro Doro: Hr. Ganz; Kaiser Sieghchr: Hr. Bauer; Liane: Frl. Laue; Kukurntz: Hr. P. Neumonn; Irl. Ebenholz: Frl. Sckwndler; der Engel der Barmherzigkeit: Fr. First; der Weibnachtsengel: Frl. Leder. Die vorkommenden Tänze sind vom Ballettmeister Herrn Berger arrangiert, die neuen Kostüme nach den Entwürfen des Hof- theater-KostümmalcrS Herrn Fanto vom Gardcrobcn-Jnsvektor Herrn Metzger angcferiigt worden. Ter Verkauf zu ermäßigten Preisen uns ohne Vorverkanfsgebiihr findet Sonntag, den 29. November, vormittags halb 11 bis 2 Ubr und von Ubr bis zum Beginn der Aufführung (3 Uhrs an der Tageskasse des Königl. Schauspielhauses statt. tz» Das 2. Philharmonische Konzert führte den Kaiser!. Königl. Kammersänger Herrn Franz Na pal als Konzert- und Liedciiänaer ein. AlS Opernsänger haben die Dresdner bereits ' allen Schattierungen zugänglich ist. Dieser wertvollen, künstlerisch > trefflich gepflegten Stimme mangelt es jedoch einigermaßen an ' jenem Glanze des Ausdrucks, an jener Drag- uno Leuchtkraft, die Las Ohr bei den als außergewöhnlich gepriesenen Sängern nicht wissen mag. Tw natürliche Folge dieses Mankos muß mehr oder weniger Enttäuschung Hervorrufen, wen» Such nur in cwem ! Sinne, der die höhere künstlerische Bedeutung abiolut nicht aus- I schließt. So Hot Herr Naval gestern mit der B:ldniS-Arie ans der „Zaubcrflotc" gewiß einen allgemein günstigen Eindruck ge macht, ganz besonders in der Noblesse des Vortrags, auch in der Schönheit der Tongebung: ober etwas, das über das Maß des gewöhnlich Guten binaüsging, Hot er damit nicht geboten. Freilich sprach hier zu seiner Entschuldigung eine vom Orchester hcrvorgcrnsene Differenz, die nicht unwesentlich die Stimmung Goldmarks „Quelle" als Kabinettstück« der Vortragskunst bczcich nen, und von den zahlreichen stürnrisch verlangten Zugaben Schumanns „Hidalgo" den er allerdings weniger dämonisch, als mit bestechender Eleganz sang. In diesen Liedern haben wir in Herrn Naval in der , Knnstgenres gehört, den w>r bock über den Opernsänger Naval Zu stellen nicht anstehcn. — Aevnlich, wie Herr Naval, wurde der russische Kontrabaß-Virtuose Herr Serge, Kusjewitzky mit Beifall ausgezeichnet. Er spielte das Händclsche A-mo!I- Konzert smit Orchesters, ein Andante eigener Komposition und eine Tarantella von Bottesini. Herr Knffcwitzky beherrscht sein eine Bekanntschaft gemacht, wenn auch nicht unter den günstig- ten Vechältniffm: denn damals, vor Jahresfrist, da Herr Naval . „ . ... Königl. Opernhaus« als Faust gastierte, war er nicht zum vor- Instrument in jeder Hinsicht virtuos; er spielt Passagen, die Haftesten disponiert. Jedenfalls rechtfertigte feine Leistung manchem guten Cellisten schwer fallen dürften und versteht sich zum Teil den großen Ruf, der ihm als Operniänger voraus- ' - " - -- «r»t, »ußmittel. >u kaufen lreiS unt. mm Teil den großen vcutz oer lym als operniänger voraus- und etwa- Außerordentliches erwarten ließ. Derartiges wir gestern von ihm allerdings auch nicht gehört, ober unter .. Umstanden hat man in ihm einen aus ernsten Studien s vornehmer Schule hervorgeaangenen Künstler schätzen aelcrnt, im Ausdruck und m der Darstellung des Lyrischen Hervor- adeS zu leisten im stände ist. Dazu eignen sich vor allem >me Mittel, ein von Wärme und Innerlichkeit getragener, v,x leicht und elegant anspricht, natürlich moduliert emd > so bnllant aufS Flageolcttspiel, auf das tadellose Hervorbringen von Doppeltönen, auf die Elastizität des Bogens, daß er uns in seinen Vorträgen meist Vollendetes bietet. Jedenfalls wußte er in allen seinen Darbietungen lebhaft zu interessieren. Am Klavier begleitete sicher und feinfühlig Herr Karl Pretzsch. Tie Gewerbebauskapelle unter Herrn Kapellmeister Olsen zeichnete sich in der Ausführung der „Cleopatra -Ouvertüre von Enna aus, einem effektvollen Werke, zn dem Richard Wagner die Inspira- tion gegeben. Z. St. V* Der „Dresdner Licderhain" gab gestern in später Abend- stunde ein gut betuchtes, erfolgreiches Konzert im Tivolisaast. Die Verdienste, die sich durch lange Jahre Musikdirektor Kanten G. Schöne um diesen Männerchor erworben hat, sind noch in frischer Erinnerung. Er hat ihn in der Hauptsache zu dem ge- macht, was er heute ist. Daß der Verein seitdem rüstig weiter- arbeitet, um seinen errungenen Platz zu behaupten, ja zu erhöhen, dafür bürgt der Name deS Nachfolgers Sckönes, Johannes Reichert. Es wird hier offenbar ernst geübt, das Beste er strebt. Bo» neun, zum Teil höhere Ausgaben stellenden Männer- chörcn waren sieben neu. Das ist viel, vielleicht zu viel. Wenig stens ließ sich an einigen rhythmischen Schwankungen und an nicht durchweg ganz einwandfreier Aussprache wahrnehmen, daß manches noch einer Ansscilung bedurft hätte. Indes sind diese Ausstellungen geringfügig gegenüber dem Guten und Fertigen, das der „Liedcrhain" darbvt. Die bisherigen schönen Fortschritte geben die Gewähr, daß seine Sänger nicht gewillt sind, stehen zu bleiben. Von größerem Interesse waren durch musikalischen Wert und treffliche» Vortrag aus der Reihe der erstmalig ge sungenen Chöre: „Ade, du lieber Tannenwald" in einer neuen, sangbaren Vertonung von Cyrill Kistler. „Geistererschcinungen" von K. Ed. Hering, deren Ausdrucks- und DeklamationSstncssen schon ziemlich gut überwunden wurden flsierbci sei dem Vereine Herings innige „Muttersvrachc" euipsohlcnl. ferner ein stimmungs voll dnrchkomponiertes Balladcnlied: „So einer war auch er" von Theobald Werner hier sDichtung von Arnv Holzf, endlich zwei im Charakter völlig verschiedene, ober gleich echt erfundene, leinsinnig gearbeitete Chorlieocr vom Vereinsdirigenteil („Der sterbende Soldat" und „Reuweinlied"; letzteres fand derartigen Bcnall, daß cs wiederhoft werden konnte). Ehrenvoll fügten sich die Solisten in den Nab men deS Ganzen: -Herr Wagcnknechl von der Königl. Kapelle mit den, Vorträge bewährter Geiacn- tücke lWieniawsky-Polonäse in .1 nnd das innig gespielte Adagio a. d. 11. Spohr-Konzert, nebst Zugabe), cbemo Fräulein Mar- ein Kabmettstuckchen der Vortragskunst machte, odoß man es statt der aewährten Zugabe lieber wieder gehört hatte. Leider ward dw; Eindruck der 'cinsinnig durchgefühlten Liedervorträge stellen.
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