Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.12.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031203022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903120302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903120302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-12
- Tag 1903-12-03
-
Monat
1903-12
-
Jahr
1903
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
k>,4. * 21 r»» rr Z Weiterentwicklung der kommunalen Politik. Bride Autoren haben dieses Thema von verschiedenen Gesichtspunkten aus behandelt, so daß eS nicht uur eine vielseitige, sondern sich auch teilwrise ergänzende Beleuchtung erfahrt. Herr Oberbürgermeister Beutler ». B betrachtet die soziale Frage im weitesten Sinne; er kennt sie nicht nur für den Arbetterstand sondern auch für de« aewerbtreibenden Mittelstand, der in der gegenwärtigen Zeit ebenfalls nicht weniger bedrängt ist. Ueberau ln allen Städten Deutschland» sucht sich die Sozialdemokratie in die Stadtver tretungen Eingang zu oerschaslen. und wo ihr das nicht ge lingt. von außen her an den Leistungen der kommunalen Arbeit strilik zu üben Deshalb ist es wichtig, sich zu vergegenwärtigen, was die Großstädte hinsichtlich der letzteren bereit- geleistet haben und was ihnen noch an Problemen zu lösen bleibt Alle- dies ist i» den beiden nunmehr zu einem Buche im Preis« von 2 Mark vereinigten Borträgen zum Ausdruck gebracht. —* Da» weithin bekannte ModewarenhauS Adolph Nenner, welches in Dresden heute durch die Größe seines Betriebe- und durch seine räumliche Ausdehnung an erster Stelle zu nennen sein dürste, hat nunmehr abermals eine Vergrößerung am Altniarkt zu verzeichnen, nachdem im Laufe des Sommers große Lokalitäten an der Schreibrrgasse 1/3/5 hinzugenommen wurden. Eine Hinzunahme des Erd- und Zwischengeschosse- im Aachbarhause hat die bereits stattliche Anzahl der Schaufenster auf 17 anwachsen lassen und dem Spezialartikel Knaben-Gardervbe zu wesentlicher Vergrößerung verholten. Es erstreckt seine Ver kaufsräume über «men Häuserblock von 7 HauSgrundstücken. Die iiberauS umfangreichen Laaer der Damenkleiderstoffe. der Weiß waren, Möbelstoffe, Teppiche, Gardinen, sowie die Hellen, großen Verkaufssäle der Koiifektion, Damenhüte und Kindcr-Garderobe. gestatten auch ohne Einkauf eine eingehende Besichtigung. Die der Größe des Hauses entsprechende elektrische Anlage von 118 Bogenlampen und mehreren IM Glühlampen ersetzt abends dem Besucher das Tageslicht vollständig. Eine neugeschaffene Äußenbeleuchtung läßt allabendlich die breite Front der Fassade bis weit hinein ans den Allmarkt hell erstrahlen, lieber 250 An gestellte lind im Hauie tätig, während eine, unter sachkundiger Leitung stehende Versandtavteilung Kataloge und Preislisten, Proben und Auswahlscndungen sowie Waren postfrei verschickt. —* 'Der Evangelische Bund hielt am Momag in „Stadt Petersburg" seine gut besuchte Monatsverjammlung ad, >n welcher Herr Pfarrer Segnitz ein Referat über die Kundgebung des Deutsch-Evangelischen Kirchenausichusses gab, der am 10. Novem ber zum ersten Male ieit leiner Gründung in Dresden zujammen- lrat. Nach einem kurzen geschichtlichen Rückblick gab der Vor tragende seiner großen Freude darüber Ausdruck, daß nach fast hunderliahrlger Zerrissenheit endlich ein großes Einigungswerk d^r deutsch-evangelischen Landeskirchen zu stände gekommen sei das !.ilistig eine Macht im deutschen Volte bilden werde. Nachdem er die von einseitig konfessionellen Kreisen Sachsens erhobenen kleinlichen Bedenken gegen dieses Werk zurnckgewiesen, faßte er seine Ausführungen in einer Resolution zusammen, welche von der Versammlung einstimmig mit großem Be fall angenommen wurde. Sie lautet: Der Evangelische Blind, Zwc.gverein Dresden spricht leine Genugtuung über den Zusammentritt und die Kund gebung des Deutsch-Evangelischen Kirchenausschusses vom 10. November d. 2- aus und freut sich dessen, daß. entsprechend der einstigen Führerstellung Kursachsens im Oorpus Ovanjxoli- >-c>rum diese Kundgebung als erste Unterschrift de» Namen des sächsischen Oberhofpredigers und Vizepräsidenten des Eoanaelisch- Lukyer'.scheil Landeskvunslvriums Sachsen trägt. Wir erbosten, daß enttorechend der bündigen Zusage jener Kundgebung der Be- kennttilssiand jeder Landeskirche in alle Wege unangetastet bleibt, daß es aber auch hyperkonseffionellen Treibereien nicht gelingen möge, durch Aussaat non Mißtrauen zwischen den einzelnen Sonderbekeiinlnissen und Landeskirchen die Arbeit des Kirchsn- Ausschusses gleich von vornherein zu lahmen. Bezüglich der Marine!eelsorge und der Fürsorge für Diaioora und Kolonien bitten wir. daß in erster L nie das religiöse Bedürfnis der kirchlich zu Ver'orgendcn und erst m zweiter konfessionelle Sonder-Inter- esseu ui Betracht gezogen werden. Wir erachten im Interesse des Kirchenau-ZschuiseS und seiner lebendigen Wechselbeziehung zuu deuttch-eoaiigelüchen Volke vre Erweiterung deS erstercn dura Mitglieder der Landes'ynodcn für ratsam. Wie wir im Zu sammentritt des kirchenausichusses die Erfüllung eines gerade von ietteu des Evangelischen Bundes schon lange und dringend geltend wohl gewesen sei», als dem Künstler im Varists, denn sämtliche TnckS. u a. daS Ausyeoen einer Person auS liegender Stellung in den Handstand, werden mit einer phänomenalen Sicherheit ausaeführt. Mit den Freydos ringen „Le- 3 Perez alt un vergleichliche Leiterakrooalen um die Palme deS SiegeS. Auch sie sind geradezu unerreicht in ihren Produktionen an der srei- sicbenden Leiter. Alembeklemmend wirkt da- Emporklettern der drei Künstler, einer auf den Schulter» des andern stehend, bis zur obersten Sprosse, das Spielen der Guitarre in freier Luft, daS Drehen der Leiter mit da, Füßen um ihre eigene Achse uizd endlich da» von einem lauten Tusch begrüßte blitzschnelle - - - . - - " ""Ist r- * r " s r» § sc mehr unv mehr in unserem Volke wachse und daß ihm dadurch lener Rückhalt im deutsch-evangelischen Volke gesichert werde, der leinen Beschlüssen, wenn auch nicht eine gesetzliche, so doch eine moral >' che Verbindlichkeit verleiht Hieraus hielt Herr Pastor Tücher einen 'Vortrag über Aberglaube, in dem er die Be-j dciitung de.- Wortes, ferner die Wurzel und die Aeußerunaens sc» Airerglauo.ns erörterte uuo als bestes Mittel gegen denselben de» Glauben hiuskellrc. Endlich la.S Herr Gvmnasialoberlehrer Tr. Schä'er emen Anikel der „Dagl. Rundsch/' vor. in welchem Graf Hoensbroeaz die jüngste und gemeinste Schmähschrift einer karholi'cheu G.'lcgrte». des päpstlichen Unterarchivars Teiiifle. gegen Litch.-l b onch —* Das E e n lra i - DHcater hätte d.aS alte Jahr nichl bester beschließen köunen. als mit dem in se.ncr Totalität vor züglichen Dezcmo-'r-Proßramm. Herr Direktor Rotier hat e-W wieder einmal oräckuig verstanden, ein Menu von zwölf Gängen > giiammenzustellen. von dem keiner aus vem Rahmen eines guten! Souoei.4 — wenn inan sich 'v ausdrücken darf — herausfällt. Es sind nahezu sämtliche Varistegebiete vertreten, darunter die meisten von Künstlern, die sich zum ersten Male in Dresden zeigen, alle aber sind ste vollweriig besetzt. Das gilt in erster Laste von den Reorä'en.aitteii der gymnastischen Kunst, und bier wieder von Sen „Le s Frcyöos'', zwei Herren, die als Pro- st'sor und Schüler eine'gymnastische Lektion abhalten. Es geht im Volke eine alle Sage, daß Kurfürst August der Starke einst einen Dromvcter leiner Leibgarde auS freier Hand über den Altan VeS Schloßturmes hinauSgehaltcn habe. Dieses Bravourstück leorovuz'.ecen die be den Künstler in geradezu unübertrefflicher Weste, indem der Acttore oen 'Jüngeren, mit dem gestemmten rechten Arm hoch in die Lust hebt, ein kra'tstück allerersten Ranges. Las lebhaft avolaudiert wurde. Allerdings dürste den> ieligen Leidgardeiromoeter aus seiner gefährlichen Höhe nicht so! . .. ^ . . .erao- «leite» an den beide» Holmen der Leiter. Es ist eine Glanz nummer im besten Sinne deS Wortes. Nicht weniger Beifall fänden die weltberühmten Bicycle-Akrobaten „The Tour- billon-Troupe. drei Damen, zwei Herren und ein Knabe, die zunächst ei« interessantes Reigensohren mit verschiedenen Figuren veranstalten. Dann produziert sich die Truvve in allerlei " wie z. B. im Fahren .... igen Trevve mit dem Einrad. im Trepvensorung und anderen halsbrecherischen Kunst stücken. die aber sämtlich vorzüglich aelince». Auch diese reizende Gruppe erntete rauschenden Beifall? Die vierten im Bunde auf dem Gebiete der Akrobatik sind die „Sisters Amaronth", akrobatische Tänzerinnen. Eine ganz famose Nummer! In men- denden Kostüme» führen die drei junaen Damen einen sranzö- tischen, einen spanischen und einen russischen Tanz aus. schlage), die Dambourins mit den Fußspitzen und tanzen ihre Pas mit ebensoviel Feuer als Geschmeidigkeit. Recht nett sind auch „LeS Postillions", sechs junge Damen, die, ouf Waldhörnern blasend, die Szene betreten, im >neiteren Verlaufe ihrer Dar- bietungen bald singen und bald ta.^en und in ihren rhythmischen Bewegungen ein anziehendes Bild weiblicher Grazie bieten. Den Kunstxesang selbst vcririit Fräulein Loli Pauli, eine stimm lich gut begabte bübsche Soubrette, sehr schick im Auftreten und schick in der Toilette. Mit schönem Ausdruck und naiver Ur- sprüngllchkeit im Vortrage, mit der sich hin und wieder eine sprü hende Koketterie verbindet, versteht es die Sängerin bestens, ibre Lieder zur Geltung zu bringen. Auch die dritte der Musen, die neben Gesang und Tanz das Leben verschönern hilft, die Musik, ist vertreten, und zwar in ganz hervorragender Weise durch John Smiths Cornet L Piston-Trio; ein Herr und zwei Damen ReineS Zusammensviel und eine unendliche Weichheit im Vortrage scherten mehreren Volksliedern, darunter „RöSlein auf der Heiden" und „Die Zillerthaler", einen durchschlagenden Erfolw nicht min der brillant wurde der „Großherzog von Boden-Marsch" aus Feldtrompeten wiedergegeben. Und nun zur leichtgeschürzten Muse des Humors. La ist es in erster Linie der bestens bekannte Humorist Georg Rösser, der alle Register seines unverwüst lichen Intellekts zieht und mit zündenden Couplets und Schlagern aller Art aufwartet Urkomisch ist Jean Cler mant mit seiner Parodie aus den Zirkus Barnum L Ballen. Schon sein Auftreten mit einem hölzernen Kinderpferd und der Ausbau des Zirkus, dessen Arena aus nichts mehr als im Kreise aufae- bängten, mit Werden und ElownS bemalten Leinwandstücken be steht, das Herrichten der Manege durch Sandstreuen und andere kleine Sväße eni esseln durch die bineinoelegte Komik lvabre Stürme deS Beifalls. Groß ist die Künstlerschar des ZirkuS Jean Eier- n'vnt ja nicht: zwei PonieS, eine schöne dänische Dogge, ein Wildschwein, eine schwarze Katze, ein Rattler, ein schwarzer Pudel und ein Ferkel — voilL tout. 'Aber die Tierchen arbeiten mit einer Emsigkeit und Geschicklichkeit, baß einem vor Lachen die Hellen Tränen über d>e Backen laufen könnten. Das Wildschwein vor allem ist ein Unikum. daS eigens für den Zirkus Elermont geboren lein muß, denn so einen langen, tapirähnlichen Kopf hat man wohl kaum noch bei einem Vertreter seiner Rasse gesehen. Auch sonst kann man gerade nicht behauvten, daß es ein Tandy seines Geschlechts wäre, aber cs ist eine kräftige Stütze des Zirkus, denn cs klettert bis zu drei Eta«en hoch. Der Pudel wstlt aus einem Spinett das „käme, sveest Homo" von Richard Wagner wie der Direktor erklärt, der augenscheinlich mit der Musikgeschichte stark aus dein Kriegsfuß steht. Alles in allem, vieje Nummer trägt wesentlich zur Erheiterung bei. ebenso wie Emil Zolbrigs Pantomime: „In der Automaten-Aus- stcllung" und Smith lr Doreto, American Eomedians „The Milliouaires". Hier wie dort wimmelt es in geradezu unheim- sicher Weste von komischen Situationen, grotesken Sprüngen, Ueberraschungen und dergleichen, daß man mehr als bloß zwe: Auaen haben möchte, um alles zugleich erfassen zu können. Den Beschluß des Programms bildet eine neue Bilderserie des Kos- mograoh Meßter, zu dem die Kapelle unter Leitung ihres vorzüglichen Dirigenten Herrn Ertl die Musik in altbewährter Weise spielt. —* Der Verein ehemaliger Einjährig-Frei», williger „Alle m a n n i a' eröfsnete gestern sein Winterpro- gramm mit e.nem vortrefflich arrangierten Familienabend in den prächtige» Sälen des „.Hotels Bristol". Von der Beliebtheit des Vereins, der demnächst sein 30jähriaes Bestehen zu feiern vermag, zeuate die starke Beteiligung auch seitens der Gäste an der Fest- ichkeit. Gegen 8 Uhr hatten sich bereits gegen 150 Teilnehmer in dem großen, apart wirkenden, luxuriös ausgrstatteten Haupt- saale eincesunden. Die „Kinder-Tinsonie" in O-cknr von Jos. Haydn sÄllegro — Menuett con Trio — Allegros, ousgesübrt von 20 schmuck kostum erten Allemannen-BobieS. unter sorgfältiger Begleitung der Kapelle des 177. Infanterie-Regiments, leitete im Ncoensaale die Festlichkeit mit beitem Gelingen ein. Hieraus sprach die Gattin oes ersten Vorsitzenden, Herrn Direktors Erckens. einen schwungvollen Prolog, der mit seinen Pointen die Tätigkeit des Vereins cm verflossenen Jahre markierte. Nachdem so bereits eine höchst animierte Stimmung erzielt worden war, wurde in dem Rahmen einer VaristS^sivrstelluna ein mit vornehmem Ge schmack und vielem Witz gewähltes Programm geboten, das Damen wie Herren 1ß4 Stunden aus daS Angenehmste unter hielt. Um so freudiger applaudierte man allen Attraktionen, als Darsteller und Darstellerinnen nur VereinSangehöriae waren. Ter Obmann des Vergnügungsausschusses, Herr Hofdekorateur Reisewich, hatte das Ganze aü's beste emstudiert, vorzüglich klappte auch alles unter seiner Leitung und Regie, so daß er freudig am Schlüsse der Darbietungen vor die Rampe gerufen wurde. Der zwecke Teil des Abends bot ein trefflich heraestellteS Souper, in dessen Verlaus Herr 'Direktor Erckens in längerer humorvoller Rede die Künstler und den Verein feierte. Herr Kaufmann Bohr der Gäste und Damen gedachte und ein Gast die Verdienste des Ehepaars Erckens hervorhob. Psitonlosi eines bekannten Mit- begründ«» de» Verein« und bunten Wechsel bietend« hübiche Vor- trag« der Kapelle der 177er erhöhten die Freuden der Tafel. Ein Ball beschloß die ihre Arrangeure lobende wohlgelungene Fest- lichtest ... —* Der Zwingerteich ist seit einigen Tagen wieder ei«, mal abgelassen, diesmal, weil man aus der Insel des Teiche« ein Bretterhäuschen ausstellt. in dem die Eiöbahnkonzerte statt- finden werden. Das frühere HoizhauSchen, da« dekannilich Soin- mer und Winter stand, wurde im Jrühiahr diese» Jahre» samt den uulsiehendcn Bäumen entfernt, und aus der Insel erhob sich dafür bis jetzt eine Beetanlage. —* Polizeibericht. 3 De». Auf bar Gchondam-r Straße sprang vor einigen Tagen «n angetrunkener Mann kurz vor der Haltestelle von einem Straßenbahnwagen, stürzte ou> die Straße und blieb besinnungslos liegen. Er wurde, naä^ dem er daS Bewußtsein w:cder erlangt batte, und seine Wohnum, die «r n.cht anzuaeben vermochte, auf andere Weise festgesiclli war. in diese geführt. Verletzungen hatte er anscheinend nicht erlitten. — Am 20. v. M. ist vom Empsangsboden deS Güter- bahnhoss ein Ballen Nessel, aez. W. O. 58 WO, 28 Klgr. schwer, abhanden gekommen bezw. ge stohlen worden. Etwaige Wahr- nehmungen werden zu 6. unvek. ^ 4259 an die Kriminal-Al'- teilung. Hauplpolizei, Zimmer 29. erbeten. — Am Moistage siel im König Alberthofen c.n Arbeiter infolge eines Fehltritts von einem Wagen herab und zog sich eineil Bruch des linken Uulc» schenkcls zu. —* In einer Tapezierer-Werkstatt im Seitengebäude des Grundstückes Kysshäuser-Straße 1 (Vorstadt Striesens ent- stand beute mittag aus noch unbekannter Ursache ein Brand, durch den ein Sopha, eine Brettwand, der Fußboden usw. zer stört wurden. 'Die Feuerwehr inar alarmiert worden, kam aber, da sie die Gefahr schon in der Hauptsache beseitigt fand, nur kurze Zeit in Tätigkeit. —* AuS Anlaß deS 100jährigen Geburtstag» Gottfried SemperS war die in dem Grundstück Rr. 15 der Lchillerstraße in Loschwitz befindliche Statue SemperS mit sinnigen Blumen geschmückt worden. Der Besitzer dieser Grundstücke ist der König! Äaurat a. D. Lehnert, tvelcher Schiller Sempers war. —* Den Töpscr» in sämtlichen deutschen, dem Fabrikanten- Verbände angeschlossenen Osensabrr'en war für den 1. Dezember gekündigt worden, wenn sie nicht bi» dahin auS der Organisation ausgetreten seien oder der Velten-Fürstenwalder Streik beend, i sei. Wie dem „Meißner Tageblatt" mitgetellt wird, sind d : Töpfer dem ersteren Verlangen sämtlich nachgekommen, und som-: werden sie weiter beschäftigt. Es jchemt jedoch nicht, daß daun: die Angelegenheit schon endgültig beigelegt wäre. —* Im Gehölz der Lünette Zwethau bei Torgau wurde am 14. Oktober eine unbekannte männliche Leiche gefunden. Jetzt ist dieselbe als die de» etwa 19 Jahre alten Äenstknechts Franz Bielig aus Striesen rekognosziert worden. —* Amtsgericht. Die au» Böhmen gebürtigen ledigen Kellner Karl Ertl, Ricdaid Hammer und Fianz Senal betrugen sich am Abend des 30. Oktober auk der Großen Plaueisichen Straße überaus ungehörig, und al» sich eine Frau darübei abfällig äußerre, druckte sie Hammer an die Wand und schüttelte sie Ein blnzukommender Bankbeamter verwies den Burichen ihre Roheit, erhielt oder dafür von Ertl und Hammer Schläge mit den Stöcken Erst einem Gendaim gelang eS. nach heftigem Widerstand die AuKschrrtkenden zu verdösten. Berurlelst werden der meist beteiligte Hammer ,» 10 Wochen Gefängnis und 3 Tagen Hast. Eltl zu 6 Wochen Gefängnis und I Tag Haft. Senat ist nm deS Widerstandes ichmdig: ei kommt mit 2 Wochen Getängnis davon. — Die lnävrige Dienstperson Minna Hedwig Frauenlob aus Pirna tat einen heimlichen Griff in die Kasse ih»es Dienst- Herrn. wodurch ikr etwa 30 Mark zusiele». Sie verlor ibre Stellung als Aulwartung und kam in Rot. verschwieg daS aber ! ihrer Srudenwirti». bei der sie schon über ein Jahr woknte und - vertröstete sie auf ihre Mahnungen, indem sie angab. Stellung >u baden, in er sie erst später Lohn erhalte. Dann verschwand sie heimlich. Ihrer neue» Wittm stellte sie sich als Teirphonlstin vor: auch hier btted sie nach einigen Tagen fort. Das Urteil lautet wegen Diebstahl» in einem Falle und wegen Betrugs in zwei Fällen aui 3 Wochen Gefängnis. 1 Woche gilt als vribußk. — Der ledige Fleischergrsellr Arno Eugen Gödler ist geständig, einem Produktr»hä»dler. den er als guten Bekannten wädrenb seiner Stellungslosigkeit besuchte, i» 4 Fällen zusammen 36 Mark aus der Ladenkasse gestohlen zu haben. Er erkält 4 Wochen Ge fängnis. — Der Kutscher Johann Emil Wels. 1876 in Wittichenau geboren, geriet am 6. v M- mit einem Arbeiter in einer Schank- wirtschast auS geringfügiger Ursache in Streit und wars seinem Gegner mit dem Bierglair ein Loch in den Kopf. Er muß diese Tat mit 1 Monat Gefängnis sühnen. — Der 53iährige, wiedervolt bestrafst Dekorationsmaler Otto Bernhard Bräuning aus Plauen i V. erhielt am 2. November von einem seiner Bekannten den Auftrag, sür diesen 11.65 Mark Invalidenrente bei der Postanslalt zu er dcdeii, er lat dies auch, lieferte aber das Geld nicht ob. weshalb er sich nun wegen Unterschlagung zu verantworten hat. lieber den Verbleib des Geldes erzäklt er eine höchst ungtandhastr Geschichte danach sei ihm in einer Bedürfnisanstalt von zwei Männern das Geld entrissen worden. Br. wird für schuldig erachtet und aus 4 Wochen ins Gefängnis verwiesen. — Bor einiger Zeit verübte der 40,äbriae Handelsmann Ernst Oskar Fuhrmann in seiner Wohnung fürchterlichen Skandal. ES wurden zwei Gendarmen zur Hilfeleistung grrusen. Als aber dir Beamten einlroten. ge därdete sich Fuhrmann noch unbändiger und schiir um Hisse, da Mörder und Räuber in seiner Woknung seien: er versucht«, einem Beamten daS Seitengewehr zu entreißen und forderte seinen üu Zimmer anweienoeu Sohn ans. ein Messer zu holen und die .Hunde" nieorrzustechen. Schließlich konnte gubnnann doch über wältigt und gefesselt werden. Gr wird unter Berücksictstiarmg mehrfacher Vorsttoseir zu 2 Wochen Haft und 6 Monaten Gefäng nis verurteilt, sowie am Schlüsse der Verhandlung in Hast ge nommen. — Der am 9. v. M. vom Landgericht wegen schwere,! DiebstablS zu 5 Jahirn N Monaten Zuchthaus verurteitle Kellner Georg Max Niedergall auS Kamen» sollte sich wegen deS von tbm in der Landgericht-Verhandlung verübten Zwischenfalls veran! Worten. N. war über dir Brüstung des Anklageraume« gesprungen während der Gerichtshof zur NrtrilSberakung sich zurückgezogen hocic Unter Schimpfen, daß ihm daS zu lange dauere, ergriff er ein Tinlrnsaß. wart cS unter daS Publikum und schleuderte Akten tm Saale umber. Fünf Beamte kalten Müde, ihn zu bändigen Vergnügen machte dem ViiPsskum da? zweite Fastnachtsspiel „Der, Angaben und unter der künstlerischen Leitung des ausgezeich- tote Mann', die Geschichte vom Hans, der sich tot stellt, um diel nelen. noch viel zu wenig bekannten Dresdner Kunstgewerblers Liebe seiner Frau zu prüfen, am tiessten ging das dritte Stück HWalther ausgctührt worden. .Frau Wadrhe-ck will niemand dederdergen". in dem Hans Sachs -s-* Der Hauvworsland der Allgemeinen Deutschen Kunst- ein Thema behausest, das eigentlich euien ernsteren Ausrrag ver- gcnossenschast sthre bt »ns zu dem Kapitel „Deutsche Kunst- langt. Gewtcik wurden die stücke von den Mitgliedern des a bteilung St. Louis 1904" noch folgendes: Die Handlungs- Residenzthealers irisch und lebendig, w dag die ebda,l applaudierte weise derjenigen Lokalvereine der Allgemeinen Deutschen Kunst- Darstellung gestern adenv ein gut Teil der Wirkung aus ihr Konto genossenschafr iLezessionenj, die e:ne Beteiligung an der Ausstellung ichreiben dan. rer Vorstellung voran- ging ein einleitender Vor- »bichnen, ist um so bedauerlicher, als es nunmehr bekannt wird, trag des Hern- Zin, merwn nn. der in ebenso klarer wie daß die betreffenden Vorstände es zum Teil nicht einmal der instruktiver Webe das Vudlilum über vauS Sachs, sem Leben Mühe wert gehalten haben, sich mit dem Rundschreiben vom und Wirken, orient erte. >V. i zg. September und den Organ.sationsmahnahmen des Hauvt- ' ^ ^ st! ä gaben, daß er das am 10. September versandte Anlchreiben ^unhyesellenzlmm^r gedacht Nr und Dohn°, Arbelts- wle ^pelje- nicht genau gelesen und darum B. den grundlegenden raum n, emem.suusayl. L,re Lande m dieser mehrsach^getellten Passes, der mit dem alten System der Verteilung des Raumes ;ffrmmeraillaae sind bis zur Hohe der Möbel m.t natunarbenem, ^er Mitgliederzahl bricht, nichttEanden batte. Herr Pro- Mahagoniholz versseidct,. aus dem gleichen Material sind -uch s fessor B-ckcr. der Schriftführer von München kl. hat in der be- die Möbel selbst hergestellt. Das^Butett. die Bucher'chranke «reffenden Generalversammlung des LokalvereinS genau das und Regale.^der Schreibtisch, dos ^-ofa m»t der reizend durch- Gegenteil der Mannahmen des HauptvorstandeS bekannt ge- aebildeten sviawand. der ^pclsetttzch und ,edes andere stuck geben, d. b. mitgete.lt. das München H nur 24,10 lausend« Meier der Einrichtung -nullt hier tue Anforderung, die wir an wirk- .^r Verfügung habe, während da« Anschreiben besagt, daß von lich modernes xunsigewerbe stellen wllen. Die Konstruktion ist dieser früher gehandhabten Art der Verteilung des Raumes dies- klar, von überzeugender Sachlichkeit, das edle Material von mal abgesehen Verden und jede Lokaljury, olne Rücksicht auf großer Naturschönheit und die handwerklich« Arbeit gediegen die Mstgliederzahl. da» Beste auswableo solle. Kein Wunder, und wahrhast srcudeerweckend. Dabei steht auch hier jede» em- daß die so falsch unterrichtete Künstlerschast die Teilnahme ... - « - " ' schs ' "" ^ ^ ^ bäudcn der Universität werden unter Rahmen in einem beson deren Raume deS deutschen HauseS an der Wand ausgchängt werden, während im gleichen Raume aus einer Tafel ein Album aufgelegt wird, das zahlreiche photographische Spezialaufnahmcn von den wissenschaftlichen Instituten unserer Universität enthäli si* Stockholm. Ein Gerücht, das m literarische» Kreisen immer mehr Glauben findet, besagt, daß der litera- " Ibsen - ' - rische Nobelpreis zwischen Henrik und Björn- j r,elne Stück als dekorativer Stimmungssaktor mit dem Raum- abzulehnen beschloß. Man darf hoffen, daß manch« der Künstler ganzen in harmonischem Zusammenhänge, der besonder» durch aus jenen Lokaloerrinen jetzt, nach Klarlegung der Verhältnisse, üo» schöne warme Rot des naturfarbenen Mahagoni einen an- noch eine Beteiligung wünschen. Ave diese seien hiermit daraus heimelnden Charakter bekommt. Gerade dieser Einrichtung sollte aufmerksam gemacht daß der Hauptvorstand (Dresden, Schöffer- seder Besucher der Ausstellung blondere Ausmerksamkeit gaffe 41. zu ,ed«r Auskunft, betreffend die Beteiligung, nach wie ichenken. sie ist geeignet, in ihrer von allem extravaganten Gezes- vor bereit ist. iionSschnörkeltum weit entfernten geläuterten Gediegenheit Aus-! s Die Universität Leipzig wird, wie bereit» kur» ichluß zu geben über die eigentliche Tendenz der modernen Hand-, mitgetellt, ebenfalls auf der Aeltau » ftellu « g in S t. Werkskunst. Di« gesamte Anlage, di« übrigens den vorhandenen Louis tm Jahr« 1904 vertrete» sein; di« Vorbereitungen dazu Räumen einer MietSwohnung angepoßt werden mußte, ist «ach' sind iu vollem Gang«. Di« Totalansichten vq» de» Hauptge- >on geteilt werden wird. si In Wien fand vorgestern in dem A . „ „ schen Institute der Universität in Anwesenheit -des Rektors, der Mitglieder der philosophischen Fakultät, zahlreicher Professoren, deS Rektors des technischen Instituts, de» Weihbistdoss Marschall und der Studentenschaft «ine Gedenkfeier für Theodor Mo mmsen statt. Nachdem der Akademische Gesangverein eine Hymne vovgetraaen hatte, hielt Hofrat Professor Bormann die sehr beifällig aufaenominene Gedenkrede, m welcher er zuerst die wissenschaftliche Tätigkeit de» größten deutschen Gelehrten schil derte und sodann einzelne Werke deS Gelehrten, darunter dessen Römische Geschichte, besprach. Zuletzt gab Professor Bor mann ein Charakterbild MommsenS al» Mensch, m welchem er hervorhob. er kenne keinen Menschen, der dem deutschen Geschichte- forscher an Energie und Pflichtgefühl gleich gewesen. Nach Ab- singung oeS „ttuuckeumu«" wurde die ^Feier geschlossen. — " derselben Stunde hielt in Rom in der Sitzung'der Akademie geschloffen. - Zu , vEr Araveuue ver Wissenschaften Professor Sciaoja eine GedäcKoiSred« aus Prof Mommsen. der Mitglied der Akademie war. f Ein schr „zeitgemäße»" Inserat ist in der „N. Fr. Pr." zu leien: Äclteren Schriftsteller sucht intelligente». Segantes Kammermadch«,. welches nicht die Fähigkeit hat. ihren gesammel- ten vielen Stoff allein zu verwerten, behuf» Ehe kennen zu lernen, selbe ist auch aut« SouSfrau und befldt einig. Ersparnisse. Briefe erbeten unter Modern" postl 1. B. Maximilians,rahe " - Wenn nun «ur. so bemerkt b,er»u der ferner Bund'', der diese kos,- ssb' Dunonce nitdeckt «>-L .°l'er- Gchnsisteller" i« sUm)e ttt» den „gesammelten vtrlttl Ttost deS eleganten Kammermäd chen» ^u bewältigen. baS sich chm zuHetch ÄS Mftb mch Mnft
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)