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Dresdner Nachrichten : 15.03.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189903158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990315
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990315
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-03
- Tag 1899-03-15
-
Monat
1899-03
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.03.1899
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Ttttt 4 „Dresdner Nachrichten" 4 Mittwoch, IS. März 18VV Nr. 74 Mola und Violoncello vomPnnzcn Louis Ferdrnand von^Lttußen, da» ers» unlängst im „Tontiinstlkr-Bercin" zur Aufführung gc- lomineu war, und das vorgestern, von denselben Interpreten wie damals, dem Herrn Lehinaiiii-Oilcii, sowie de» Herren Drechsler, ^vitzner und 'Ausser. Königl. Kainmcrmusitern, tviederum eine einwandsrcie 'Wiedergabe criulir. und „Des Sängers -Juch' ,nr Soli, gemischten Elior und Orchester von Schumann. Vier tonnte vor Mein der Jnstitutschor nnd sein Leiter zeige», was er an künstlerischer LcislungSsäliiakeil verniochtc, und vaS «rielingen des ziemlich tomplizirte», übngens Johaiwes Bral,ms gewidmeten Werkes, das aus dem Nachlaß deS Romantikers slannnl, flößte allen Respekt vor Beiden ein. Das Ganze ging gut zusammen, die Solisten: Fcl Alberti (Erzählerin und Königin» lvwic die Herren Schraufs (König). Pinks (Jüngling) nnd Scnger »Harfner) — leider arg verschnupst nnd recht hohl im To» — standen sommt und sonders auf den rechten Plätze», das Orchester folgte willig Herrn Direktor Lehmann-Osten, und der Chor, von dem namentlich der Sopran durch Reinheit nnd slinnn- üche Arilche aufsiel, während der Alt etwas verzagt klang, sang leinen Part ebenso exakt, wie mit durchaus befriedigender dimamischer Schattirung nnd seiner Bortragsnucincirung, so daß der Befall, der in reichem Masse gewendet wurde, als nur gerecht und wohlverdient bezeichnet werden darf. Ein Gleiches gilt von der Ausführung des Chorwerkes „Die Flucht der heiligen Familie" lop. 20) von Bruch, bei der der Jnstitntschor (ca, 100 Sänger und Sängerinnen) durch materielle Fülle, Toiischviiheit und die Sicherheit der Einsätze für sich einnahm. Um den Solisten noch eine besondere Gelegenheit zu geben, sich anSzuzclchnen, waren Fr! Alberti, iowie die Herren Schraufs nnd Pinks noch mit je zwei oder drei Liedern auf dem Programm vertreten, Frl. Alberti, eine Sängerin von grossem Geschmack und beträchtlichen Mitteln erntete für Liszt's „Fischerknaben" und das eigentlich wohl für eine Männerstimme gedachte Frotholied ans der Oper „Hertha" von Enrti lebhaften Applaus, weniger Herr Schransf für die beiden Jensen'schen Lieder „Lehn' Deine Wang'" und „O last Dich halten". In Herrn Pinks. der namentlich mit dem Liede „Ich trage meine Minne vor Wonne stumm" von Richard Strauß einen außerordentlichen Erfolg davontrug. der sich in stürmischem Du, eapo-Klatsche» zeigte, lernte man einen Künstler mit weicher, tadellos geschulter Tenorstimme kennen, die namentlich im raee-n raco reizvoll klingt; durch zuverlässiges Phrasiren und eine einfache Vortragsart nahm der Sänger ebenfalls ein. Eröffnet wurde das Conccrt» dessen Verlaus allen Mitwirkcndcn, sowie »einem Veranstalter zur Ehre gereicht, durch die Becthoven'schc Egmvnt-Ouverture, die. von der Trenklerkavellc schwungvoll ge spielt, in bester Weise den stimmenden Akkord für die ganze Ver anstaltung gab. Segen ist der Mühe Preis! ff Die Dresdner Musikschule hielt ani Montiig in Mcinhold's Sälen den 08. Vortragsabend ab, an dem ausschließ lich vorgeschrittene Schüler, die thcilwcise vor dem Abschluß ihrer mnsikalhchen Ausbildung stehen, in's Treffe» geführt wurden. Man konnte mit den einzelnen Leistungen recht zufrieden sein. Größeres Interesse erregten zwei Kompositionsschüler des Herrn Schjelderup. Herr Ludwig Earl führte mit dem Schülerorchestcr eine „sinfonische Phantasie — man sieht, Richard Strauß macht Schule — auf, die sich gar nicht übel anhörte, aber hier und da den gewohnten Fehler der meisten Anfänger aufwics: eine Ucbcr- siille der Krastnnttel zum Ausdrucke bescheidener musikalischer Ge danken. Als Dirigent seines Werkes zeigte Herr Earl viel Geschick. Ungleich besser nnd nmsilalisch wcrthvoller ist die 8»sto miniature „Juaciidbildcr" von Franz Eompter. Der junge Komponist insttu- menrirt geschickt, weiß, was er will, kurz und bündig auszudrücke», und seine Tonsetzung ist flüssig, Irisch und gesund. Gute Leistungen ini Klavierspiel boten zwei Schülerinnen des Herrn Direktor Schneider: Frl. Anita Richter spielte das Klavier-Conccrt in -V-<tur (Nr. 18 in der Originalausgabe der Bach-Gesellschaft), während sich Irl. Magdalene Schmidt mit dem 1. Satze des Beethoven'schcn Klavier-Eoncerts op. 15 (mit der MoschcleS'scheu Eadenz) besondere Anerkennung erwarb. Sehr schön boten die Herren Voß und Walther (Lehrer: Herr Eoncertmeister Petri) das Biolin-Eoncert in O-moll für 2 Violinen von I. S. Bach. Unter dem Zwange einiger Befangenheit, sonst aber lobenswert!, in Stimme nnd Vortrag sang Irl. Bernhardt Lieder von Mendels sohn und v. Fielst;, während ihre gesangliche Partnerin, Frl, Gaehde, mit dem „Ave Marin" von Bach-Gvnnvd (vbgl. Cello: Herr Zenker) und der Orpheus-Arie „Ach ich habe sie verloren" sich als erfreulich weit vorgeschritten erwies. Beide Sängerinnen werden von Herrn Dr, Müller ausgebildet. Das Schülerorchestcr stand unter der umsichtigen Leitung des Herrn Reichert und be währte sich allenthalben. Die Begleitung der Gesänge führte Frl. Joh. Kunze verständnißboll aus. 7 Mittheilung aus dem Bureau der Königlichen Hoftbeater. Im König!. Opernhausc beginnt heute, Mittwoch, Frau Mclla Fiura vom großherzoglichen Hofthcater in Maimhcim ein Gast spiel auf Engagement als Margarethe von Valois in „Die Hugenotten". — Wegen Vorbereitungen zur Oper „Die Afrikancrin" von Mcnerbecr, welche Sonnabend den 18. d.M. neu cinstndirt in Scene gehen soll, bleibt das Königliche Opernhaus Donnerstag den Ist, März geschlossen. 1 Im König!. Schanspielhausc wird heute Anzengrubers Baiiernkvmödic „Der G ' wrssc n S w u r m" gegeben. Anfang halb 8 Uhr. j Residenz thcater- „Madame Bonivard* wird nur »och drei Mal gegeben, da Herr Felir Schwcighofer bereits am Sonnabend in „Pension Schotter" austritt. ö Heute finden zwei große Conccrte statt: Im Vereins- Hause tritt das Dresdner Dameng unrtctt unter Mit wirkung von Herrn Prof. Portb aus; rm Musciihauic giebt die ^arfenvirtuosin Miß Edith Martin ein Conccrt unter Mitwirkung von Miß Regina de Sales (Sopran). Herrn Mamnwtt Drake (Bariton) und Herrn I. H. Fielt» (Klavier). 7 Gestern Mittag wurde im „Dresdner Kunstsalon " unter starkem 'Andrang die P r eu s chen - A usste ll ung eröffnet. Dieselbe umsaßt an die 80 Werke der in Rom lebenden Malerin, die nicht verfehlen werden, aus das große Publikum eine außer- j ordentliche Anziehungskraft ausznüben. um so mehr, als einzelne der! Bilder w»c „Sphinx", „Kirke". „ASratzl" auch nicht des sensationellen Reizes entbehren. Die Anordnung der einzelnen Gemälde ist nach den Maßnahmen der Künstlerin getroffen worden, die sich bekannt lich als die Gattin des im vorigen Jahre verstorbenen Schrift stellers Konrad Telmann auch mehrfach littcrarisch bethätigt hat. Auf die Ausstellung und ihren Werth wird noch zuruck- zukommen sein. ff Am Sonntag fand im König!. Opernhaus «ine Gcneralver- » a in inlung des Dresdner Lolalvcrbandes der Deutschen Bühnen- G e n o i s« n s ck a s t« » stau. Gegenstand der Tagesordnung ivar die Delcgirtenwadl sür die ain 80. März nach Berlin einberusene Delcgirien- »erianimluna, die sich damit besaßen soll über die Errichiung einer aenosien- »chastlichcn Dlieaieragenlrir Muffig zu werden. Der hiesig« Lokalverband niinnu der schwebende» Frage gegenüber «ine durchaus zustimmende Halt ung ein. Weiter Iheilte der Lokalausschuh mit, daß die genosseiffchasilichen Autograpben-Eouverls, die im Kunsthandel käuflich zu erhalten Und, in Zukunft nicht mehr angenommen werden, wenn sie dein Adressaten ungenügend ober gar nickt frankirt zugesandt werden. ff Ter Dresdner T onkünst! erverein hält seinen dritten A us s ü h run gs-A b e nd am Freitag im Gewerbehause ab. Programm: Trio (Os-äurl sür Pmnoforte, Klaiinelte und Viola von W. A. Mozart: Quintett »0-cini, ap. 29) sür 2 Violinen. 2 Violen und Bioloncell von L- van Beethoven: Septett (v-woll. op. 7-l) für Pianoiorke, Flöte, Oboe, Horn, Viola, Bioloncell nnd Kontrabaß von I. N. Hummel. ff In dem Wohlthätigkeits-Concert Bachmann- Gunkel-Stenz wird Frau Karchow-Lindncr einen für diesen Zweck von Georg Jrraanq verfaßten Prolog sprechen. ff Joseph Joachim feiert am 17. März fein wjähriges Künstlerjubiläum, ffSächs sicher Kunstverein, Donnerstag, den lS. Marz bleibt di« Ausstellung wegen Nenausstellung der Manschen Sondcrausstell- ung geschloffen. ff In der Rollsub'icken M u s i k a k a d c m ic für Damen «Inhaber und Direktor G, Schumann) findet am Sonnabend Abends halb 7 Uhr ein Vortragsabend (dritte Oüerxrüfunäs-Auffabnmg) der Elemnttar- 'chule statt. Auher einer Anzahl Solo- und Hniemblenummern sür Klavier tominen Gelänge sür Sopran und Alt zum Bortrag. ff In der Kirche zu Deuben (Bez. Dresden) wird am Sonntag Nachmittag 5 Uhr die MatthLus - Pafsion von I. S. Bach, wie schon in den letzten sechs Jahren, zur Aufführung rammen. Ten Billewerkauf in Dresden haben übernommen die Königl. Hofmusi'alicnbandlung von F. Ries (Kaufhaus) und die Buchhandlung von Justus Naumann. Wallstraße 6. Der Rein ertrag kommt dem Albertverein zu Gute. 7 Unter der Svitzmattc „Zum Perosi-Schwindel" schreibt die „Täal. Rundschau" : „Wie die Klerisei uns dir Agen ten des Hauses Ricordi den Berliner Durchfall des „Lazarus" zu bemänteln stich?», zeigt eine Berliner Klmitkonesvondenz des uw" (10- März), worin die Schuld an dem Mißerfolg aus die völlig ungenügende Aufführung" geschoben wird und allen Mit- ivirkciwen ungercchtsertigte, zum Theil ganz thörichte Vonvurfe gemacht werden. Demgegenüber ist es wobt am Platze, nochmals daran» hinzinvcisen, daß die Berliner Musikkritik einstimmig die Vortrefflichkeit der Ausführung anerkannt hat, und daß Pcrosi's Werk lediglich an der eigene» geringen Lebensfähigkeit dahin- geiunken ist." Genau so ist unser Urtheil über die Dresdner Aus- ^"^^ff"^ie ^ kler^alc!^ ?Neuen Tiroler Stiinmcn" in Innsbruck melden in ihrer Thcaterrubrik: „Mittwoch den 8. d. M. geht zum Äortheil des Regisseurs und Schauspielers Karl Schrott, das miserable Stück „Der Pfarrer von Kirchfeld" von Ludwig Anzengruber als 126. Vorstellung ini Abonnement in Scene. Armer Anzengruber! ff In der Pariser Große» Oper findet am 18. d. M. zu Gunsten der französischen Bühnengcnosseuschait eine Vorstellung Moliere's „Geadelter Bürger" statt, bei welcher das Werk genau nach dem Muster der ersten Aufführung des Stückes dar gestellt wird, die vor Ludwig XlV. im Schlosse Ehambvrd stattsaud. vertltcheS und Glichst,ches. — Um die Geflügelzucht im Vogtland immer inehr aus- zubrciten und das Interesse für dieselbe weiter zu erwecken, hat die Gestügelzuchlsektivii des Landwirthschastlichen Kreisvereins nunmehr neun Geflügelzucht stationcn eingerichtet und zwar in Rudclswalde bei Crimmitschau, in StcinplciS bei Werdau, ln Treuen, in Jrankcnhanscn-Pleiße, zwei in Oberreichenbach, in Schöncck. in Plauen und in Oelsnitz. Mitglieder der Landwirth- schaftlicheir Vereine können aus den Stationen bis Ende Juni Bmleier zu dem Preise von 20 Pfg. das Stück beziehen. — I» dankbarer Erinnerung an die nnvergcßllchen Verdienste deS ehemaligen Vorsitzenden des Allgemeinen Turn vereins Herrn Dr. Theodor Hermann versammelten sich am Sonntag Morgen, am Todestag desselben, der Tnrnratl, und die Vorturncrschaft des genannten Vereins aus dem Triiiitnlissricdhof, »m unter schlichten DankcSworten das Grab ihres einstigen Führers durch Kränze zu schmücken. — Wer Freude empfindet beim Anblick rüstiger Männer und eifriger Jünglinge mit ernster Turnarbeit beschäftigt, der versäume t, Montags nick. oder Donnerstags einmal die Halle des All- »gs ooc gemeinen Turnvercins an derPcrinoserstraßc mifznslichei!. Der Zutritt zur Galerie ist Jedermann gestattet. — Nabe dem Heller an der KömgSbrückerstraßc hat man setzt ein NormalipurgleiS westlich der schlesischen Bahnlinie ein gelegt. das. an der Heerstraße abzweigend. hinter der Fabriee- Straßcnbrückc unterführt ist. Bauzüge befördern auf diesem Gleise Sandniasscir nach den Hochbauten in der Neustadt. »Neuerdings hat man in der Gegend des ehemaligen schlesischen Heizhauses drei ziemlich hohe Thürine errichtet, in deren Obcrlheil sich Mörtclwerte befinden. Diele Tvürmc finden Verwendung zur Betcmirung der Stützmauern an den dortige» Unterführungen. Die Arbeite» da selbst leitet die Firma Kettner und Lindncr. — Landgericht. Unter den vielen erlogenen Angaben, mit denen der 28jährige Kausmnn» Max Paul Düchiing bei leinen Schwindeleien krebsen ging, befand sich auch die ziemlich plumpe Lüge, er bekomme von einem Pastor noch 10 Mk.. weil sei» Vater von dem katholischen »um cvangclischcn Glauben übcrgclreten sei. Ueblich war bei dem schon mehrfach wegen Betrugs bestrafte»: An geklagten ferner die Redensart, er brauche Geld, um seinen ans de,ii Bahnhof lagernden Rciiekorb cinziilöscn nnd i» einzelne» Fällen griff Düchting auch zu dem Mittel, das Eintreffen einer Geldsendung ans dem elterlichen Hanse bestimmt in 'Aussicht zu stellen wenn er im Begriff war. kleinere Darlehen anszunehmen oder sich kostenfrei cinznguartieren :c. Aus diese Manier schädigte der Angeklagte den Gaslwirth Stiller in Eölln um !2Mk. 9 P,g. und andere in Neuwcikstein und Altwasser (Schlesien» wohnhasle Personen um 2 bis 10 Mk. In jedem einzelnen Falle leugnete der Angeklagte die ihm beigemessciie betrügerische 'Absicht und war auch erst im letzten Augenblick geständig, sich am 20. Oktober v. I. von dem Händler Rcimann in Fischergassc ein alsbald verkauftes Fahrrad ini Wcrthe von !70 Mk. unter dem Vorgeben erschwindelt zu haben, er wolle dasselbe nur vorübergehend leihweise entnehmen. Bei dieser Gelegenheit führte D. den Namen ,,Panl Ncuma»»" nnd belaß ein darauf lautendes echtes Zeuaiuß. Der Gerichts hof unter Vorsitz des Herrn Landrichter Micklich vcrnrthcilte den gewerbsmäßigen Betrüger zu 2 Jahren 6 Monaten Gesängniß und 5 Jahren ChrcnrecktSvcrlnst. — In gröblicher Weise mißbrauchte der 2t Jahre alle Schreiber Julius Richard Dübelt das ihm von seinem Arbeitgeber ciilgegeiigebrachtc Vertrauen, nachdem er Mitte Oktober p. I. bei dem Baumeister Geher ein Unterkommen als Schreiber mit M Mk, Monatsgehalt gesunden hatte, Olm 4, Januar d. I, erhielt der schon mit Zuchthaus vorbestrafte 'An geklagte, dessen Vergangenheit Geher allerdings nicht kannte, von dem Buchhalter G-'s 71 Mk. übergeben, mn dieselben als Kosten- Vorschuß bei dem Landgericht cmznzahlen. D. behielt das Geld für pch und ebenso 2l8 Mk, 68 Psg., welche ihm acht Tage später .. Bezahlung von Gas und Wasser eingehändigt wurden. Hierzu gesellte sich noch ein kleinerer Betrag, der zum'Ankauf eines Adreß kalenders bestimmt war. 'Am 18, Januar blieb der'Angeklagte aus dem Geschäft weg und uachdcm er in den nächsten 12 Tagen das unterschlagene Geld nahezu verpraßt hatte, flüchtete er nach Berlin, Das Urtheil lautete auf 1 Jahr 6 Monate Gesängniß und 5 Jahre Ehrenrcchtsvcrlnst. — Vor derselben Strastammcr balle» sich ferner der Ulirmacbergehilfe 'Alwin Oskar Hcinze nnd dessen Bruder, der Kansmnnn 'Arthur Amandus Felix Heinzc, wegen Unterschlagung zu verantworten, Oskar H,, der ebenso wie sei» Bruder zur ständi ge» Kundschaft deS Staatsamoalts gehört, trat Ende Oktober v. I, bei dem Kaufmann Rindfleisch als Gehilfe in dessen Reparatur werkstatt ein nnd befaßte sich gleichzeitig im 'Aufträge R.'s gegen Provision mit dem Verkauf von Uhren, Gold- und Silbcrwaareu. Der Zeuge machte hierbei üble Erfahrungen, da H. einen Theil der Waaren unter Beihilfe seines Bruders veruntreute rcsp. aus eigene Rechnung verkaufte oder vervsändctc reff», verschenkte, 'Aul dieselbe Weile machte sich Felix Hcinze der Unterschlagung schuldig, als ihm Rindsleiich diverse Waaren z»m 'Verlaus anvcrtranle, und ist Letzterer hierdurch insgesamt»! um ea. 200Mk, geschädigt worden, Oskar Hcinze verletzte überdies nach früherem Muster drei ibm zur Reparatur übergebene Taschenuhren und steckte auch 1 Akk. 20 Psg. in die Tasche, anstatt davon im Aufträge eines Dritte» Kolophonium:e. einzukaufcn. Die Angeklagten wurden mit Gc- fänaniß in der Dauer von 1 Jahr 3 Monate» (Oscar H.) bez 6 Monaten und se 5 Jabren Ehrenrechtsvcrlnst belegt. -- Der Packer Traugott Alwin Wagner schaffte am 7. Dezember v. I. aus dem Bergeschuppen am Altstädtcr Elbguai 16 Kilogramm unverzollten Kaffee im Werthe von 82 Mk. auf die Seite, nach dem er den Bindfaden eines Sackes zerschnitten hatte. Tie Aus flucht des bereits wegen Diebstahls vorbestraften 'Angeklagten, der entwendete Kaffee sei aus dem betreffenden Sack „ausgelaufen", war durchaus hinfällig und wurde er zu 0 Monaten Gesängniß. außerdem wegen Zolldesraudation zu einer Gcldstrasc von 25 Akk. 60 Pfg., sowie zur Zahlung des hintcrzogencn Zolles und des Wcrtbes, den der Kaffee hatte, verurthcilt. — Der Maurerpolier 'August Hermann Türke stritte am 13. November Abends in der 11. Stunde im Babnlioss-Restaurant zu Mügeln den Gemeinde- Vorstand Bever durch allerhand Grimassen und alberne Gcberden und als sich B. das flegelhafte Benehmen verbal, beleidigte ihn Türke auf eine gröbliche Weise durch Redensarten. Zur Haft ge bracht. bat der Beleidiger am nächsten Tage den Beleidigten mit dem Bemerken, er sei sinnlos betrunken gewesen und könne sichauf die abendlichen Vorgänge nicht im Geringsten besinnen, uni Ver zeihung denen ei nunmehr vom Schöffengericht Pirna wegen Beleidigung und g: Unfugs zu 1 Monat Gefänanitz und 20 Mk. Geldstrafe ev. 1 Tagen Hast verurtheilt. Die Bemsungsinstanz fand gestern ebenfalls erwiest», daß der Angeklagte nicht sinnlos betrunken, sondern nur stark bezecht geweicn ist. hielt jedoch den Nachweis nicht für erbracht, daß die beichimvfcnde Aeußerung von anderen Personen außer B. gehört worden ist und ermäßigte hiemach die Strafe auf 1 Woche Gesängniß. womit auch der grobe Unfug ge ahndet ist. Tie Vertheidigung Drrke's führte Herr Rechtsanwalt Dr. Thieme. — Jin Geschäftsbereiche des MtnrfterrumS deö «ul- - . " besetz«»: die Lehrerftelle lung im Schulhause und uerungsaeld, SS Di. für Lehrers mr Umcrricht in Werbung«! find bis . . chulrath Schrcyer in em'ureichen: — zu Öfter»: di- vorbehaltlich der Genehmigung der obersten Schulbehörde neu zu begründend« 2. itändige Lehrernelle in Lindrmhal b« Le»r»'e. rrollator: das Königs. Müfffterlum des twlmo tu« und öfsentlichen Unterrichts, in Niederschlag. Einkommen: außer srerer Wo! Ganengmuft UM M, Iahresgebalt, 100 M. Somniertnrnen und ev. 40 M. an die Frau d den weiblichen Handarbeiten. Vorichrisismä 2ö. Mär, an den König!. Befittsschulinfi »ud Sff«uüchen UnierricklS. Einkommen: l-VV M. Jatzresgehalt und frei« Amtswohnung. Di« EraMrung einer Gehasisftasfel ift in Auslicht ge nommen. Gesuche sind unter Beifügung auch dev Zeugnisses Üb« die nmfikalilche Prüfung bi» -um 24. März bei dem Königlichen Bezirks- schul-Jnspettor für Leipzig 2 Schulrath Zimmker cinzureichen. — Erledigt: die Lehrerftelle in Neust, bei Neumark. Kollator: dir oberste Schulbehörde. Einkommen: neben freier Wohnung und Garten- benutzung der jeweilige gesetzliche Mindestgehalt, 200 M. unwider. ruflüüe, in die AllerSzulagen nicht «m-ureümende periönlick« Zulage, 72 M. sür den Unterricht in der Fortbildungsschule und 36 M. für den Turnunterricht im Sommcrhalvjcchr: aukcrdcin sa M. an die Frau des Lehrers sür den .Handarbeiismitenicht, saus sie dies«, crtheilen kann. Ge. suche sind unter Beifügung sämmtlicher Prüsungv- und Amtssührunaszeug. niffe bis zum 27. März bei dem Königl. Bczirkaschulinspcktor Schulraib Lobst in Zwickau einmreichc»; — die zweite ständige Lehrcrfteüc an der Schule zu Ncumark. Kvllaior: das Königl. Ministerium des Kultus uuo öffentlichen UnlcrrichiS. Einkommen 1200 M. Sielleneinkonnnen vom Schul dienst, 100 M. persönliche Zulage bis zmn Anspruch aus die erste Alters, Zulage, !>0 M. für Ueberslundcn und IM M. WohnungScntschäbiguna für einen uiwerhciralbeien, 200 M, sür einen verbciralftcten Lehrer. Gemch: sind bis zum '2!«. Mär; an den Königl. Bezicksschulinfpektor Schulrath Scü- niann in Plauen i. B. ein zu reichen. ilvetterdericht des Kal. Sachs. Meteorolog. Instituts t» Chemnitz vom 1l. März. 8 Uhr Mmgeus (Temperatur nach Celsius-, Ort. Bar. Wind. > Weile». rs. Vr«. Bar. Wind. Wetter. Bodil 7FF o tlüisrig'liallibed. — > Ldrmnstz 778 I-schl ivelkenl. Haplnaud. til 50 leicht bedeckt -i> Wien I-4ckU heiter Memel tiü >Vl>Mchwnch,bedeckt 4-^ Pr», 7ti vv Sn>,I Redet Hamburg 7«; leicht wolkenl. 4- :> P-zerib. Kl leicht heiter ehcrbourg <'X0 Schach),albbed. -i- 7 Lcruisldl. 7 t biilbbed Berlin 70 lcicht'wolkig 4-4 Triest 7ll "^0 ^lc.rk, wolkig München 71 60 leichüheitcr Uberdeen 7l Ü leicht' tVoUltj - > 1- - -, - » Mininium uad püederlchliige werde» m» Mittag abgelcsen. Am 13. März hcrrlchic nur ganz leichte östliche Luslbcivegmig m»d ziem lich allgemein heilere und trockne Witterung ; am Vormittag war der Him mel vielsach von Nebel verdeckt. Die Temperatur stellte sich allerwarts etwa tiefer als am Vortage «durchschnittlich uni 2—3 Gr.k, dagegen waren die nächtliche» Minima nickt so lies berabgegangen, »vesbalb auch nur um dem Ficklelberg Nachlsiost beobachtet werde» konnte; die Maxims reichte» von 3,2 bis 10,8 Gr, Von einzelnen Slalioncn wurde Neis, von, Fichiel berg 20 Emir. Schneeböbe gemeldet. Das Marimalgebict des Lusldruk! hat nur eine geringe Einschränkung vom »Norden der erhalten, erstreckt iich aber weiter noch Süden und Südosten herab. Die stacke Dcvreision im Norde» bedingt an der nvrwegilckien Küste Sturm aus West Süowest und auch im Süden an der Adria hält bci relativ niedrigem Druck der starke Nordostwind an, In Eentralcuropa herrscht fortdauernd ruhiges, uittfach wolienloses Wetter, am Morgen Uellenweise mit leichtem Frost undisthierin wiederum wenig Wechsel zu erwarten, Dresden, l-l, März. Barometer von Optiker Wiegand worin Otto Bösold), Wallftrasze 2. 'Abends 6 Ubr. 765 Millimeter. 2 g »allen. Austichlen: Heiler. Tbermoinetrogravh nach Celsius- Lein- ä-raNir: höchste 12 Gr. Würm«, niedrigste Eispunkt. Heiter. Nordwino. Ugnl7rrlkl»»r> der 0,lt>r >»nr> Motd»»,. Budwci^ Pra» Psrdubitz iplclnil rciin-ettd Mar, dl» -z-« - ia — >a - u» 14. Miirz -ff » kehlt 4- l — >6 —12 — «a Elcboecir: Assessor Tr. Hcins Frclcslcbeii'S S., Leipzig. L- Wemer's T., Leipzig, Lokomotivführer Korb's S,, 'Ncuwcidn b. Riesa. Ingenieur Stiller's S.. Freilierg. Oskar Ebcrt's T.. Glauchau. Dr. Kvunst's T,. Plauen i. V. Fritz Bergmaun S T-, Seiduitz-Dresden. Herinanu Schwauebcig's S), Leipzig. - tzn/eizze. Heute Morgen >110 Uhr entschlief nach kurzen, schwere» Leide» sanft und ruhig im 81. Lebenssahre, nach lZOiährtger. glücklicher Che, unser innigstgelicpler Gatte, Vater, Schwieger- ilild Großvater. Herr Lrosl Ittlios Lvdwiäk, Pens. Bczuksailffehcr. Dies zeigt tiefbctrübt allen lieben Verwandten und Freunden an Tlesdcn-Stricseii, den 13. März 1809, »»nultne, Xoliintttt zugleich im lllamc» der Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Donnerstag den 16. März, Nach mittags '/«t lilir, von, Traucrhause, Spenerstraße 11, nach den« Stricsencr Friedhöfe statt. Allen lieben Freunden und Bekannten die tiefschmerzliche Mittheilung. daß heute unsere liebe gute Mutter, Schwester, Schwieger- und Großmutter, Frau Privat« -liili« lmv. kelii'E Mb. 8kb»Ir«; nach längerem Leiden im 58. LebenSsahre sanft verschieden ist. Dies zeigen schmcrzerfüllt an die ticfttauernden Familien Behrens. Grnhl» Moritz. Banuetvitz und Köhschenbroda, d. 13. März 1899. Die Beerdigung erfolgt Donnerstag, den 16. d. M., Nachm. 4 Uhr, auf dem Friedhöfe zu Bannemitz. lieber- sührung vom Trauerhanse Fritz Rcuterstr. 3, um 1 Uhr. Heute Nachmittag >ff2 Uhr verschied plötzlich und un» erwartet unser inniggeliebter, treuer Gatte und Vater. Herr Oekouomieiusvektor Lrasl Otto Vllrlvk. Dies zeigen im tiefste» Schmerze allen lieben Freunden und Bekannten hierdurch an Rittergut Grubflitz b. Stauchitz, den 13. März 1899. NM« llllffdi nid. Imtt und Vorlitvr. Die Beerdigung erfolgt Donnerstag Nachmittags 1 Uhr.
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