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Dresdner Nachrichten : 15.03.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189903158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990315
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990315
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-03
- Tag 1899-03-15
-
Monat
1899-03
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.03.1899
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-8 r» ^ 4- z «I -22 LZ «» 5- § '»» K N,ltiv»aIIlbercilen den Versuch mit dem Abstriche machen werden, an- sratt eme Krisis herauszubeschworcn. von der das Ende nicht nbruichcir ist. «Beifall im Eentrum.) — Abg. v. K a r d o r f s spricht Namens de, llceichspurtei in Bezug auf deren Abstimmung bei der zweiten Lesung sich genau so aus, wie zuvor Dr. Sattler und v. Levetzvw- Uiu zahlrerchereMannichastkn für den eigentlichen militärischen Dienst zu gewinnen, empsehlc es sich, die Zant der Oelonomiehandwcrker, Burschen. Wachtvostcn bei Gefängnisse» u, s. >v. zu verringern. Er Iviedcrhole. seine Freunde würde» sich nach der Erklärung der Regierung entscheide», welche ia dafür allein die Verantwvrlung trage. — Abg. Haus;»,an» «südd. Volksp.) bekämpft jede ^eercsvermehrung. Er und seine Freunde könnten sich des Ein- dmcks nicht erwehren, dass der KriegSininistcr heute nur das Surnchrohr einer anderen bekannten Stelle gewesen sei. — Abg. Aifa hinge« «bapr. Bauernbund) lehnt die Vorlage ab. — Abg. «Lrnalakis «Litthauer) erklärt sich kurz für die Vorlage, — Abg. lliichter «sreil. VollSP-,: Wie könne man von dein Abstrich der 7000 Mann io viel Aufhebens machen. Wenn der Reichstag blos das Echo der Negierung sein solle, bann sei der Parlamentarismus völlig überflüssig. Der Kriegsministcr sei froh, wenn er die Vor- icige nrit den Abstrichen unter Dach und Fach bringe. In der' Kommission hatte er sich in die Abstriche so ganz hinemaclebt. und nun heute so I Was liege dazwischen? Offenbar handle cs sich um Einstich von unverantwortlicher Stelle. DaS sei ein als INN . . . . Man» wegen, sondepr weil man einen ganz anderen Reichstag haben «volle, mit dem man die Zuchthausvorlage und die Abänderung des Wahlrechts durchsetzen könne. Es werde sich jetzt darum vandel», ob man ein autokratischcs Regiment stärke», oder ein lelbstständiges Regiment in den bisherigen Grenzen behalten wolle. — Abg. Frese lsreis. Ber.) erklärt, semc Fraktion werde in dieser Lesung für die Regierungsvorlage und. falls diese fällt, damit nicht Alles abgelehnt werde, für den Vorschlag der Kommission stimmen. Für die dritte Lesung behalte sich seine Partei ihre schließlich-: Stellungnahme vor- — Reichskanzler Fürst Hohenlohe: Herr /zaukmamr hat von einer Auslassung von nraßgeberi- der Stelle (sie volo!) gesprochen: ich weise die betreffende Behauptung mit aller Entschiedenheit und Entrüstung zurück, ebenso die Behauptung, daß es sich um persönliche Belleitäten handele. Unsere Massnahmen sind geleitet von der zsorgc für die Sicherheit des Reiches Ivir sind uns unserer Verantwortung vollkommen bewußt. Im klebrigen kann ich Herrn Haußuiann bei seinen zahlreichen Gemeinplätzen nur rathen, sich die Kürze des Herrn Lanzinger zum Muster zu nehmen. «Lebhafte Heiterkeit.) — Abg. Bebel (soz.) erklärt mit seine» Freunden gegen die Vorlage zu stimmen. - Minister v. Go kl er bestreitet Richter gegenüber, daß seine Ansichten über den Abstrich Wand lungen erfahren habe. — Abg. Liebermann v. Sonnen- berg (Res.) erklärt, seine Partei werde für die Regierungsvorlage stimmen, auch wenn die Regierung in der dritten Lesung selbst Kehrt machen sollte. — I» der nun folgenden namentlichen Ab stimmung wird Paragraph 2 der Regierungsvorlage ab gelehnt niit 209 gegen 141 Stimmen. Mit Olein stimmen Sozialdemo- traten, Freist und Südd. Volkspartei, Centrum. Polen, Welfen, Elsässer und von der Freist Vereinigung Dr. Hünel. In einfacher Abstimmung »vird dann Paragraph, 2 in der Fassung der Kom mission ebenfalls abgelehnt, gegen Eentrum und Freist Vereinig ung. Paragraph 3 und 1 sind damit hinfällig, da «n Paragraph 2 aus dieselben Bezug genominen wird. Die Artikel 2 und 3 werden debatteloS angenommen, ivomit der Gesetzentwurf erledigt ist. Die von der Kommission beantragten Resolutionen kommen erst in dritter Lesnng zur Berathung. — Nächste Sitzung Donnerstag mit der Tagesordnung: Etatrest aus der zweiten Lesung, dann dritte Lesung der Militcirvorlage. — All eine Auslösung des Reichstages wird mi Ernst nicht geglaubt. Der morgige Tag wird zu weiteren VerständigungSvcrnichen benutzt werden. Berlin. Die Beisetzung des Fürsten und der Fürstin in das Mausoleum zu Friedrichsruh findet am Donnerstag im kleinsten Kreise, der letztwillig von Bismarck selbst bestimmt ist. statt. Der Kaiser loird dem Vernehmen nach an der Feier theilnchmen. — Die kaiserliche Ordre wegen der anderweitigen Organisation der Marinebehördcn ist heute ergangen. An der Spitze derselbe» heißt eö: „Nachdem Ich Mich entschlossen habe, den Oberbefehl über Meine Marine, ebenso wie über Meine Armee selbst zu führen, erachte Ick cs nicht für zweckmäßig, wenn zwischen Mir und den einzelnen Befehlshabern eine Ecnstralkommandobehörde besteht, die lediglich Meine Befehle zu übermitteln haben würde." Die Ordre besilmmt unter Anderem: DaS Oberkommando der Marine, Sitz in Potsdam, kommt in Fortfall. Tie bisherige Admiralitäts- Abtheilung des Oberkommandos loird selbstständig, niit dem Chef des Admiralstabes der Marine an der Spitze und dem Sitze in Berlin. — Gegenüber der Meldung. Deusichland werde sich auf der Abrüstungskonferenz durch den Botschafter in Konslantinopcl, " " errn Marschall v. Bieberstein, vertrete» lassen, erfährt die «r nicht Abend Zu mit unter den Geladenen befindet sich auch Eecil Rhoöes. — Lin hiesiges Abendblatt berichtet, daß zwischen dem Deutschen Reiche und Eecil Rbodes ein Kontrakt über eine Telegraf abgeschlossen sei: die Linie betreffe aber nur Dcutsch-L «ari». Modurt«i»»Lcri, wein» »n Miliz L«i,«s, PU Mat-AUM« 20.80, ses«. ecüböl p«r Marz «S.7S, PU Seplrmber-Drzember 8l,7S, ru>,«2- «Spiritu» per März <«.«,», per Leptcmiier-rczrmbu M,2ö, Mau. «i»ftpr»ai». Produiten-Berichi. M-izc» per Mär, —. per Mai —, gsichäMoS, ruhig, Roggr» per Mär, III, per Mat lüS, per OUoder IW. Frankfurt a. m. (Schluß, Credit 221,1» LtSeouto 201,20. Dresdner Bank —. Siaatäbah» —. Lombarde» —Laiirahtttte —. Ungar. «Seid —. Porkugiefen L7.VS. Ruhig. Bari«. <!> Uhr Nachmittag»., tllclil« 102,17. Italiener Sk.»«,. Spanier 88,Sä. Portugiesen 27.00. Tärken 22.12. Dürkeniaoic ,22.70. VUomanbank 870,00. Etaatä- dah» —. Lombarden —. tüehauple!. nicht auch Süd-Westafrita. Der Kontrakt über die Eiscnbahiiaillage durch Deutsch-Offafrita stehe jedenfalls vor seinem Abschlüsse; es seien nur noch einzelne Detailsragen zu regeln. -Berlin. Dem Landtag ist heute die große Kaualvorlagc Nhgin-Weser-Elbe zugegangen. Der für Schiffe von 60«) bis 750 Tons berechnete Kanal soll in der Nähe von Ruhrort de» Rhein verlassen und in dem Emser Thal bis Herne aufsteigen, um von da bis Bevergern den Dortmund-Ems-Kanal. welcher eine Ergänzunasanlage erhalten müßte, zu benützen. Bon da ans wird er die Weser bei Minden überschreiten und über Hannover die Elbe etwas untechalb Magdeburgs erreichen. Die Unkosten be tragen ausschließlich acht Selter,kanäle 261 Mill. Mk. Der Kanalbau wird au die Bedingung geknüpft, daß die betheiligten Provinzen oder öffentlichen Verbände dem Staate eine Einnahme aus Schifffahrtsabgabe» und sonstigen Nutzungen des Kanals ge währleisten. welche zur Deckung der vollen Betriebs- und Unter haltungskosten. sowie zur Zprozentigen Verzinsung und '/gprozenti- gen Tilgung eines AntheilS der Baukosten ausrcichen. Paris. Der Kassatioirshof beschloß, den Kriegsminister Frepcinet um Uebermittelnng der geheimen Aktenstücke, betr. Drehfns, zu ersuchen Die Uebermittelnng soll in nächster Zeit erfolgen. — Im heutigen Ministerrath legte der Jnstizminister ein Dekret zur Unterzeichnung vor, durch weiches alle die Personen begnadigt werden, die am 18. Februar d. I. und den folgenden Tagen 'wegen aufrührerischer Ruse durch das Polizcigericht zu Geldstrafen vcrurtheilt wurden. Der Gnadenakt lammt mehr als 250 Verurthcilten zu Gute. London. Einer Depesche vom Persischen Gols zufolge griff eine Strascxpedition am 2. März die Stadt Linga an, weil der Arabericheil sich empört hatte. Nach Mslündigem Oiefecht ergab sich das Korps. DaS englische Kanonenboot „Sphinx" landete seine Mannschaft zum Schuhe der englischen Unterthanen. Die Berliner B ö r je begann heute in schwacher Haltung. Eincstheils verstimmten die matten Tcndcnzberichte von Paris und London, sodann die Ungewißheit über das Schicksal der Militär vorlage im Reichstag. In der zweiten Stunde trat eine Befestig ung ein, und waren namentlich Bahnakticn bevorzugt. Was die heimischen Wcrlhc anbelangt, so waren von Bankaktien auch heute Kommanditanthcile bevorzugt: es waren wieder allerhand Gerüchte verbreitet, die mit dem Aufenthalt von Cceil Rhodes in Berlin in Zusammenhang standen. Bon Eisenbahnwcrthen waren heimische Äerchc fest, namentlich Lübeck-Buchener anziehend: von fremden Bohnen österreichische und schweizerische Weiche behauptet, dagegen Canada-Pacific angebotcn und niedriger. Der Montanattienmarkt lag recht scsi, Lübeck-Bückener war etwa 1 Prozent höher. Kohlenwerche behauptet. Fremde Renten waren angevoten, heimische Fonds wie gestern. Privatdiskont 4V« Prozent. — Der Spiritus- Markt hatte lehr feste Haltung. Es zeigte sich rege Kauflust, namentlich für Hamburger Rechnung, auf welche hin die Preise um 50 Pfennige in die Höhe gingen. Es wurden bezas für 70cr 40.50 Marl. 50er nicht gehandelt. Der Getreide- Berkehr lag Anfangs sehr schwach aus größeres Aiigebot in ameri kanischem Weizen, erholte sich aber später, so daß Weizen ungefähr wie gestern schloß und Roggen etwa 50 Psg. anziehen konnte: Hafer ebenfalls erhall. Nach Ermittelung der Censtalnotirungö- >teile der preußischen Landwirchschastskaminem wurden bezahlt in Berlin: Weizen 157. Roggen 130. Hafer 132 Markp-Stettin- Stsidr: L^i^V lS2. RoMi, M, Hafer 181 Mark. - Wetter: LertltcheS und Sächsisches. — Ihre Majestäten der König und die Königin und Ihre Königl. .Hoheiten Prinz Georg und Prinzessin Mathilde ent sprachen vorgestern Avend einer Einladung zur Soirve mit Theoter- Aussührung bei Sr. Exccllcnz dem vrenßijchcn außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Grasen v. Dönhoff. — Zur gestrigen Königlichen Tafel war Sc. Durch laucht der Fürst Renß j. L. -Heinrich Xlv. mit dem Flügcl- adiutanten Major Graßinann cingcladcn worden. — Ihre Majestät die Königin beehrte das Putz- und Modewaarenhaus der Firma Lisbcth Weigandt u. Co., König!. Hoflieferanten. Schloßsstaßc. mit ihren Einkäufen. — Ihre Majestät die Köuigi n tritt heute eine Reise nach Sigmaringcn an. — Se. König!. -Hoheit Prinz Friedrich August trifft heute Vormittag l«) Uhr l l Minuten aus dem Leipziger Bahnhose von Grosse bei Cannes hier wieder ein. — Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde traf am ll. d. Nt. in Kamenz ei» und begab sich von dort mittels Geschirrs nach Ncbclschütz. Der Besuch Ihrer König!. Hoheit galt daselbst u. A. der tatholischen Kirche. — Sc. Majestät der König hat hem Oberärzte an der LandeS- anstalt zu Hochwcitzschen Dr. incd. Ernst Mar B öhme den Titel Medizinalrath mit dem Range in der 1. Klasse der Hosrangordnung verliehen. ^ — Sc. Majestät der König bat genehmigt, daß der in Sachsen staatsangehörigc Direktor Barbe des Stadttheaters zu Halle a. d. Saale die ihm von Sr. König!. Hoheit dem -Herzoge von Sachsen-Coburg und Gotha verliehene silberne Ehejubiläums- niedaille annelunc und trage. — Herr Landstallmeislcr Gras zu Nt ü nstcr hat sich an der Spitze einer Einkausskoimnission nach Hamburg begeben, um dort und im Holstcinschen größere Eintäuse für das Königl. Gestüt in Moritzbnrg zu machen. — Se. Majestät der Kaiser hat auf Vorschlag Sr. König!. Hoheit des Prinzen Albrccht von Preußen als .Herrenineisters des Iohanniterordcns den Stabs- und Batcrillonsarzt im 6. InsaNterie- Regiment Nr. 105, v. Ammon, den Rittmeister und Eskadron- rhes im Giirdereitcr-Regiinent Freiherr v. Rochvw und den Rittmeister z. D. Freiherr» v. Beschwitz ans Arnsdorf bei Böhringen zu Ehrcnrittern des Iohanniterordcns ernannt. — Im Anstrage des Herzogs-Regenten von Mecklenburg weilte kürzlich der Oberichulratb Dr. Hartwig in Dresden, um einer Prüfung des Großhcrzogs durch seine Lehrer beizuwohnen. Ebenfalls iin Aufträge des Regenten hatte sich der Geh. Ministerial rat!) von Blücher nach Dresden begeben, um dem Groß Herzog Vorträge über mecklenburgische Landeskunde und einschlagende Verhältnisse und Eigenarten, wie z. B. die mecklenburgische Ver fassung zu halten. — M i t t h e i l n n g c n aus der Gesa mm traths- sitzung. Mit Rücksicht aus die beborstehcndc Fertigstellung und Inbetriebnahme der Neustädter Markthalle beschloß der Rath, die Verwaltung dem Stadtrathe Wokurka zu übertragen. — Zweck' Verbesserui» Postplatzc anstausch , die Zwingerairlagen an der Ostra-Allce verkürzt und gegenüber der Sophicnlrrchc und dein Stadtcafe, unter Wcgsall der bisherigen Einwinkelung der Grenze, entsprechend vorgeschoben werden. Der Rath genehmigte die hierüber ausgestellte Vertragsurtünde. — Wiederholt ist im Falle der llebcrfülluug der hiesigen König!. Frauenklinik die Frage aufgeworfen worden, ob und inwieweit die Stadtgemcinde verpflichtet jei, nicht tranken, aber hilfsbedürftigen Kreisenden und Wöchnerinnen lintertonnnen zu gewähren. Das Bedürfnis; nach Regelung dieser Frage ist neuerdings dringend ge worden. Bei der Borlage an die Landstände wegen Verlegung der Königl. Frauenklinik ist die Normalznhl der künftig jährlich Anfzunehmeuden ans 1800 fcstgcstcllt worden, während sic in den letzten Jahren 2100 bis gegen 2300 betragen hat. Zudem hat das Königl. Ministerium des Innern Vorschriften für die Ausnahme erlassen, wonach solche regelmäßig nur nach vorgängiger Anmeldung erfolgen darf und eine bestimmte Anzahl Beiten für plötzliche Aus nahme in Nothsüllen jeweilig frei zu halten ist, darnach nicht Auf nahme Findende aber an das städtische Armenamt zu weisen sind. Aus Vorschlag des Krantenpslegausschnsscs beschloß der Rath, nach wie vor ans die Errichtung emer besonderen städtischen Entbindungs anstalt zur Zeit nicht zuznkommcn. ledvch für solche nothleidende Frauen, welche in der Frauenklinik kein Unterkommen finden, eine «Station im Stadtkrankenhanse in Verbindung mit der Abtheilung für FrEnkrankheite» einzurichten. Die Station soll zunächst für die Ausnahme von acht Wöchnerinnen mit acht Kindern eingerichtet werden. — Die diesjährige Osterprümng in der Dresdner Sonn tagsschule am 12. Mär; gestaltete sich zu einer erbebenden Feier. Für Biele unerwartet erfüllten sich mit dreier Prüfung 25 Jahre, die der hochverehrte Leiter der Anstalt, Herr Schul direktor Ludwig, in ihrem Dienste vollbracht batte. Die Herren Fabrikbesitzer Vogel (Firma Hartwig n. Vogel) und Ingenieur Schneider überbrachten als die Ersten dem Herrn Jubilar mit einen, duftende» Blumengruß ihre und der Loge „zu den drei Schwelten" herzlichsten Glückwünsche. Die Prüfung selbst erstreckte sich ans Buchführung. Klasse 2, Herr Schmidt: Realien, Klasse 3, Herr Gerhardt: Gejetzeskunde, Klasse 1, Herr Schmidt ' .Herren verordnet«: Ingenieur,, Bcrndt, Hof-Schornstcinscgermeister O. Müller. Bezirks-Schorn- steinfegermeistcr Götz, Lehrer Katsch und Kaufmann Liiidenheim. Nach der Prüfung sprach Herr O. Lehmann im Name» des Vorstands Herrn Direktor Ludwig den wärmsten und wohlverdienten Dank der Aiistatt ans für seine treue, gewissenhafte und überaus auf opfernde Thätiakeit im Dienste der Sonntagsschulc. zuerst als Lehrer, dann als Dirigent. Auch der Obermeister der Schornstein- fcgerimiung, Herr O. Müller, dankte dem Herrn Jubilar mit herz lichen Worten für seine erfolgreiche Leitung der Schornsteinfeger fachschule. Als äußeres Zeichen der Werthichätzung und dankbarer Anerkennung überreichter, beide Herren Vorstände je eine Votiv- tasel mit entsprechender Inschrift. Tiefbewegt dankte Herr Direktor Lrrdwig für die ihn überraschenden Ehrungen und zarten Aufmerk samkeiten, selbstlos jedes Verdienst nm das Gedcibcn beider Schule» von sich weilend und eS dein fordernden Wohlwollen der Behörden, der Vorstände urrd der treuen Lehrarbeit des Kollegiums zuschrerbend. Im Anschluß an diesen Darrt legte er den ver rammelten Schülern in trefflicher Weise das Dichtcrwort an's Herz: Drei Blicke ihn' zu Deinem Glücke! Blick' aufwärts, vorwärts und zurücke!, mit der väterlich herzlichen Mahnung schließend, sich selbst, der» besseren Menschen in ihnen, dem Fürsten und dem üb " Vaterland und vor Allen, ihrem Gott treu zu bleiben. — Ter gcmeinsame Gesang einer Liedstrophc beendete die Feier. — Am 11. Mär; ist Frau Agnes Rüge, die Wittwc Arnold Nuge's, in ihrem srrnsundachtzigsteii Jahre in Brighton gestorben: sie war eine Tochter des Kammerraths Nietzsche aus Dresden und Der von Paul Neulich herausgegebene r zeigt, was Alles sie diesem gewesen, .erständniß für Ruge's Eigenart und mit Heroismus ihm in guten und bösen Tagen zur «seite gestanden. Frau Rüge hinterläßt zwei irr Brighton lcbenoe Tochter: von den beiden Söhnen ist einer der in Berlin wirkende Geheime Sanitäts- rath und «Stadtverordnete Richard Rüge. — Man schreibt uns: Zu bereits unter dem die Terrorismus bekundet ein in de Gelegentlich der im Vorjahre . thätiate ein Arbeiter seine königstreue Gesinnung, was bei den Genossen so übel ausgenommen wurde, daß oran ihm seinen Arbeitsposten durch täglich geführte Sticheleien und Schimpfreden verleitete. Der betreffende Arbeiter, der allerdings trotz der ihm widerfahrenen Unbill seitens seiner Mitarbeiter an seiner vater ländischen Gesinnwra nach wie vor feithält. hat dann versucht, in den verschiedensten DaMiementS Stellung »u «halten, wurde , welchen traurigen Zuständen es esammten Arbeiterkreise beherrschenden aber stets abgcwiesez mit dem Bemerken, kratz vkS mit Ruckgch aus die anderen Arbeiter nicht geichehcr, könne. In einem ihr» kürzlich von eurer nabrrk zuaegangenc» Antwortschreiben heißt cs u. A. wörtlich: „Auch wenn dies nicht der Fall wäre, würde Wörtlich: Ruinen vci. Herr Geh. Kommerzienrath Hultzsch den Abgel,enden Wünsche zu dem glücklichen Erfolge und verkündete, Klassenersten eine Gelduiiterstützniig von 200 Mk. , gekommen, daß Fabrikbesitzer nicht mehr so viel Herren im eigenen Hause sind, um es wagen zu können, euren Nicht-Sozioldemokatcn ciiizirstcllen! So wett ist cs bereits gekommen, daß ein Arbeiter, nur weil er seinem König und Vaterland die Treue wahrt, keim Arbeit mehr erhält, weil das die Genossen nicht wollen. Bereits seit Weihnachten ist der betreffende Arbeiter ohne Arbeit und da er für Frau und Kinder zu sorgen hat, läßt cs sich denken, daß er -reinlich sorgenvoll in die Zukunft blickt. - In verschiedenen Zeitungen sinder, sich häufig Mitthcil urigen, in denen Reisenden nach Ital, eu d,e Benutzung des I- - Nordsüdcxpreßzuges nicht genug empfohlen werden kann. Dcirigegenüber erscheint cs doch angezeigt. sich über de» Verkehr dieses Zuges genauer zu unterrichten, und man wird hierbei finden, daß derselbe irr vielen Fällen nur sehr bedingter Weise Bortheilc bietet. Hierbei soll natürlich gan; davon abgesehen werden, daß seine Benutzung besonders kostspielig ist. In Bewach« kommt in erster Linie, daß nur von Berlin aus mit Sicherheit an, Plätze in dicsern Zuge zu rechnen ist: wer denselben dagegen z. B von Rerchcnbach (von Dresden 11 Uhr 25 Mi», und "/«stünbige, Airscnthalt bis 3 Uhr 30 Min.) aus benutzen will, hat diese Sicherheit nicht, er müßte denn einen Platz von Berlin aus bereits bezahlt haben. Die ganze Benennung Nordiüd-Expreßzug erweckt aber überhaupt Erwartungen, die nicht erfüllt werden. Es klingt ja großartig, wenn cs beißt: daß der Zug von Berlin bis Rom und Neapel geht mit direktem Anschluß nach Alexandrien und Kairo! Näher besehen, bietet sich diese Herrlichkeit ein Mal in der Woche und zwar von Verona aus aus dem Umweg über Mailand. Genua und Pisa. Für Reisende, die direkt noch Rom und Süditalicr, wollen — und an solche denkt man doch bei der Verbindung Nord-Süd nicht zum Wenigsten — wird durch diesen Umweg jeder Zeitvorthcil ausgchobeii. Montags. Mitt wochs und Freitags geht der Zug aber nur bis Mailand. Freitags und Sonntags bis Venedig. Eure regelmäßige zuverlässige Ver bindung Nord-Süd besteht also eigentlich nur zwischen Berlin und Verona. Reisende nach Florenz haben gar keine Veranlassung, diesen Zug zu benutzen, denn ü, Verona bleiben sie liegen und nrüsjcn aus den gewöhnlichen Schnellzug vor, München ca. vie. Stunden (von 7,7 bis ll.23 Nachts) warte». — In der Realschule zu DrcSden-Fricdrichstadt (Frei maurer-Institut) wurden gestern die abgchendc» «Lchülcr (zum letzten Male in den alten Räume», in feierlicher Feji- versammlung entlasse». Nach gemeinsame» Gesang des Liedes „Bis hierher hat mich Gott gebracht" svrach Herr Oberlehrer Jüngling ein weihevolles Gebet, worauf der Schulchor Grell's dreistimmige Motette „Herr, Deine Güte reicht so weit" vortrug. Dann wandte sich der Herr Direktor Dr. Friedrich in längerer, zu Herzen gehen« der Ansprache an seine scheidenden Zöglinge, indem er ans die hohe Wichtigkeit des Lcbensabschnitics und aus das Verantwortung-, reiche ihrer nächsten Entschließungen hinwies. Seine Wünsche für ihr ferneres Leben faßte er zusammen in die dreifache Mahnung, der Pflicht stets eingedenk zu sein, als Mensch, als Christ und als Deutscher. Im Namen der Schnlkommission übcrbrachtc hieraus Abgcl,enden die besten daß den« und einem anderen Äbgehenden 150 Akk. bewilligt worden seren. Der eine der so reichlich Bedachten dankte im Namen seiner Mitschüler Vor stehern und Lehrern in längerer Rede, worauf der Schulchor Bortniairstp's „Ich bete an die Macht der Liebe" sang. Zum Schlüsse ries ein Schüler der 2. Klasse im Namen der Zuruck, bleibenden den scheidenden Freunden ein herzliches Lebewohl in gebrrndner Rede nach. Gemeinsamer Gesang des Liedes „Zieht in Friedcrr Eure Pfade" beschloß die erhebende Feier, zu der ariker verschiedenen Vertretern der Vorsteherschaft zahlreiche Angchongc der Abgchcnderr erschienen waren. . — In der Annenschrrle fand gestern Vormittag 10 lihr unter Anwesenheit der Herren Stadtverordneten Dr. med. Pollack und Kanimarm Gandil die feierliche Entlassung der Abgeheirdcn statt. Nach einer» einleitenden El,oralge,ang hielten die Abitu rienten Martini, Neuinanir, Pupke und Hentschel einen frarrzo- sischen, einen englischen, einen latestriichen und einen deutsche» Vortrag, worauf der Unterprimaner Saarn den Scheidenden eine» poetischen Abschicdsgrnß widmete. Irr seiner Rede legte der Rek tor, Herr Professor Dr. Ocrtel. den Abiturienten besonders ein ernstes Streben und sittliche Lebenssührung an's Herz. Die Chm- gesänge wurden durch den Annenschüler-Ehor unter Leitung des Herrn Oberlehrer Dr. Reich,'ch ausgeführt. — Wichtig für M iethcr und VcrmietI, er ist die Bc stimm»»,, des Heuen Bürgerlichen Gesetzes, wonach dem Vcrmiethcr das Recht gegeben ist, ohne Anrufung des Gerichtes, wem, der Miethcr am Fälligteitstage nicht zahlt, die cingcbrachten Lachen des Miethers. soweit dies zur Deckung der Schuld und entsprechen der Kosten not!,wendig ist. öffentlich versteigern zu lassen: icdoch nickt sofort, wildern erst nach vorhergegangener ciiimonatlichi'l Androhung, znm Allgemeinen bereits am 1. Ia . . . . Bürgerlichen Gcsel; eine große Anzahl Gegenstände, die jetzt noch gepfändet werden dürfen, in Zukunft nnpsandbar. Während jetzt nur das Hnndwcrtsgerätl, oder dcrgl. bei Künstlern, Handwerkern, Hand- und Fabrikarbeitern nicht gepfändet werden durste, Und nach dem neuen Bürgerlichen Gesetz auch bei anderen Personen, die aus persönlichen Leistungen ihren Erwerb ziehen, die zur per sönlichen Fortsetzung der Erwerbsthätigkeit unentbehrlichen Gegen stände der Pfändung nicht unterworfen, z. B. das Instrument eines Musikers, das Piano einer Musiklehrerin. die Schreib maschine, wenn der Besitzer sich dadurch seinen Unterhalt erwirbt :c. — Die hiesigen Tapezirergehilsen hatten sich am Montag Abend rn großer Anzahl ,m Trranonsaalc eingesunken, um über die weiteren Schritte der Lohnbewegung zu berothcn Ein Mitglied der Lohnlommissioll berichtete eingehend über das Ergebniß der Verhandlungen mit der Tapezirer-Jnnung. Die Letztere hat die Ar,nähme der von Seiten der Gehilfen aus gestellten Forderungen für unannehmbar erklärt, will icdoch in einigen Punkten Zugeständnisse machen. Mit diesen in Aussicht gestellten Aufbesserungen sind die Gehilfen jedoch nicht zufrieden, sie wollen ihre Forderungen im Wesentlichen aufrecht erhalten nnd dieselben nöthigen Falles durch eine Arbeitseinstellung durch- ziidrücken suchen. Ob es so weit kommen wird, wird von einer weiteren Versammlung der Tapezirer-Jnnung abhängen, die diese Woche noch stattfiriden und in welcher Beschluß gefaßt werden soll, in wie weit die gestellten Forderungen bewilligt werden solle». — Im Victor, asalon findet morgen wiederum eine Elitc- vorsteUung ohne Tabakrauch statt. Das fesselnde Monntsvrogramm wird i» dieser Vorstellung bereichert durch das erstmalige Auftreten der schönen Andalnsierin Donna Ccririencita, der letzten Vertreterin der alten castilia»iichen Tanzschule. — Polizei berichF, 14. März. Auf der Ammoirstraße ' :r Arbeiter irr Er wurde ^ . .. „ einiger Zeit daselbst an Alkoholvergiftung verstorben. — Im Verein Dresdner Post- und Telegraf, Heu- As sist enter, trägt beute Herr Recitator Georg Gernß-Gera das nationale Epos „Der Dragoner von Gravelotte" vor. — Die 35. Geflügel-Ausstellung, die der unter dem Protek torat Ihrer Königk. Hoheit der Prinzeß Mathilde stehende Dresdner Geflügelzüchter-Verein veranstaltet, findet vom 17. bis 20. März „, MeinholkckS Etablissement statt. — I» Trachau erfolgt heute Nachmittag 3 Uhr die feierliche Einweihung des zweiten neuen Schulhauses. Tagksgeschichte. Deutsches Reich. Die Reise des Kaiser am 20. Mürz erfolgt, weil an diesem Tage ' der älteste Sohn des Prinzen Heinrich, zehn und als Unterleutnant z. S. bei der erste» M die Marine eingestellt werden soll. Nach der kanzln „aarcs nach Kiek tzrinz Walvemär, Jahre alt wird atrosendivision ln Herzo ch der „B. B.-Z." verlautet, der Kaiser werde dem Reichs« Fürsten Hohenlohe zu seinem 80. Geburtstage die erbliche «wurde nnt den, Prädikat Hoheit^ verleihen. ter. lst er Ber stenden , Chef der Marinestation der . Zelcissung in seinem bisherigen Bl . der Befugnisse und des Ran: iS imn Gennal'Fnlpekttur der .L.ZVS'--« r des kommandke^^. Krim ernannt worden.
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