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Dresdner Nachrichten : 15.03.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189903158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990315
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990315
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-03
- Tag 1899-03-15
-
Monat
1899-03
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.03.1899
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v«»«»»»ebüvr »itricllwr»» ,M». - dtwL HG Dos! Mt. 2.7». »I, »«„dm- »o» «»kt!»»>a>>»,e» lür die naäisie Nummer «rlolat iu der Sauriaeschaslölielle. MarieMr. R.«. in den Neoenannaumedellen v Bonn. LbissUbrNllldm.. «onntaas nur Marienltr. ss v. »-'/>» UkirMittagS. R«»e1»e«tartf. LIe NvalNoe Lnmdielle «ca sSIIden« lbPi,.Annind!»iinaenmisderVrivat- ieUe Seile roV>.: Dovvel«eile..unterm Strick' cSinaelandt' <«o Pj. Grund- ^ >l>' üir Monioae oder noch Ncsltaam ro Vs«. iiiir tzamiliennachrildten >c>. ibe«. so V!. — AiiSwärtioe Aulträoe nur ocaen BorauSbllablmia. VslksdlLttrrwerd. mioVI. berechnet, öiü Rückgabe einaelandter Cchwt- stiicke keine Verbindlichkeit. Kernlvrechankchluh: A»«t I Nr- 1t u- Nr. snss. Llt Lrrsdiier Na^iMein erscheinen 44. Jahrgang. 8-kUotsrimtsa 8r. äss Lüiixs vov S»i.kt»ov Okv«»i»Uvn, iVv«,»vrt». Linrslvsrkank I»re«Ä«o, ^Itmarlet Lel«r.-Adrtsle: Nachrichten, Dresden. Sin»oi?» (iw Loarrluu ckor ü^jt) VwnniLltel»«« MNslsIrwär-llöts! für üsuvdLftL- anä Vsr-sllüssiwM- lteissnäs, kawilien unä lanristsn. !Nä«»>«rv k^rvtse. V»1«« »«staai-euit dinr eckte öisre. ^ Wie? R km - tz70^§S5§ aaed strms«. Sn»»», Lager von ksria »ncl vrv«.,,!. Lelurlvd klau! LoMsksi-avt WMi M.llvppVFMeiiI,M8tr.3Z DM" I»«rlle,«^ HIneleINliit« ! "MG P 6ros»s S.us»ri>> in «lexsiitsii, «ncvis ewl-ick x-irnirtsri l»am«u ft Iiüt«» ra dillnsisa kreisen. Vrobss Suswnkl in TriruerkütM. H K llmarbsitunx von Hüten vvirci bsrsitrvillisset unxsnommsn. K Lludsn* kttrtlkU8 L.ä.LlarktkktUe U»x: Lml»tk Vummislrümpte bester Lvinilr zeZsn Krampfslssrn, Liebt ii rbvumatisvbv Lvbmorrsn Ueteit n»ck Mss u. kalt in allen krossen SM I-!iMr Lar! VvlläsvkueL. Sli'livesli'szsk U. tHZ,» Lnionof' Jernspiechgebühren. .Hosnachrichten, Gcsiimmtratbssikung. Nord-Süd-Exvreszzug. Sonntagsschule, ASt.» »Z-Virllii,. Genchlsverhandlungen. Quartett-Abend, Theaterschule, Wohlthätigkeits-Concert, Musikschule. Mutbmaßl. Witterung: Ruhig, heiter- Mittwoch, 15. Mär; 18SS. Die Fernsprkchgcbühre«. Die Vom Staatssekretär des Rcichspostamts v. Podbiclski entworfene Neuordnung der Fernsprechgebühren, die dem Reichs tage zugegangen ist. verfolgt die Absicht, das Gcbnhrenwesen so zu ordnen, daß die Bezahlung in ein angemessenes Verhältniß zu dem Umfange des Nutzens gesetzt wird, den der einzelne Theil- uchmer aus dem Anschluß an das Fernsprechnetz zieht. Zur Zeit gilt für die Benutzung eines Jernsprechanschlusses allgemein der gleiche Satz von ISO Mark jährlich. Der Großstädter, der sich mit vielen Lausenden von Thcilnehmern unterhalten kann, zahlt keinen Pfennig mehr als der Kleinstädter, für den sich der Kreis der An- gcschlossenen vielleicht auf ein halbes Hundert beschränkt. Um die hierin offenbar liegende Ungerechtigkeit zu beseitigen und die Ausdehnung des Fernsprechverkehrs auch aus solche Benutzer zu ermöglichen, für die der Bortheil des Anschlusses nicht der Zahlung einer festen jährlichen Gebühr von 150 Mark entspricht, bringt der Entwurf ein zweitheiliges Verfahren in Vorschlag. Es soll nämlich einmal von jedem Theilnehmer eine Grundgebühr entrichtet werden, die zwischen 60 und 100 Mark abgestuft ist und sich nach der Zahl der Theilnchmer-Anschlüsse desjenigen Fernsprechnetzes richtet, an das der Einzelne ongeschlosscn ist: bei lOOO THeiliiehmeranichlüssen beträgt die Grundgebühr 60, bei 20.000 Anschlüssen 100 Mark. Neben der Grundgebühr wird sodann eine weitere Abgabe erhoben, die sich nach der Anzahl der Gespräche richtet, zu denen der ein zelne Theilnehmer den Apparat benutzt- Ter genauen Bemessung dieser Gesprächsgebühr im Einzelnen stellt sich indes zur Zeit noch eine Schwierigkeit technischer Art entgegen. Die Postverwaltung erklärt nämlich, daß ein mit Sicherheit wirkender Apparat zur sclbstthätigen Zählung der Gespräche, wie er für jeden Theilnehmer ausgestellt werden müßte, bisher nicht erfunden sei und das; die Zählung durch die Beamten aus dem Vermittelungsamte zu um ständlich und zeitraubend sein würde. Ans diesem Grunde hat sich die Vorlage für folgendes Verfahren entschieden: maßgebend für die Festsetzung der Gebühr ist nicht die Zahl der von dem ein zelnen Theilnehmer wirklich verlangten Gesprächsvcrbindniigen, sondem die durchschnittliche Zahl, die gefunden wird aus dem Verhältniß der Gesammtzahl der Theilnehmer zu der Gcsammtzahl aller im Jahre verlangte» Verbindungen eines Netzes. Die liier nach zu zahlenden Pauschalsummen steigen von 20 bis zu 00 Mark. Die geringste jährliche Gesammtgebühr würde also in Zukunft be tragen 60 Mark Grundgebühr und 20 Mark Gesprächsgebühr 80 Mark, die höchste 100 Mark Grundgebühr und 00 Mark Gesprächsgebühr ----- 190 Mark. Ter letztgedachtc höchste Satz würde jedoch selbst von Berlin erst allmählich bei noch weiterer Ausdehnung des Fernsprechverkehrs erreicht werden: zur Zeit würde sich die jährliche Gebühr für Berlin auf 180 Mark stellen. Jni Ganzen würde die neue .Art der Gebührcnbcrechnnng aus die 552 Orte mit Fernsprechern im Reiche folgende Wirkung äußern: In 16 größeren Orten würden Grund- und Gcsprächsparnchalgcbühr zusammen über die jetzigen 150 Mark hcrausgehen und aus 155 bis 180, eventuell später bis 190 Mark steigen: in 21 Orten bliebe der Betrag von 150 Mark unverändert bestehen und in 515 Orten ginge er auf 145 bis 60 Mark hinunter. Die von der Vorlage in Aussicht genommene abgestuste Grundgebühr beruht aus der Erwägung der ausgleichendcn Gerech tigkeit. daß Derjenige mehr zahlen müsse, dem durch die größere Zahl der Jernsprechanschlüsse eine größere Möglichkeit der Aus nutzung des Fernsprechers zu Gebote steht. Dagegen läßt sich füglich nichts einwenden. Ueberdies wird in der Begründung ausgesührt, daß die Kosten für die Beschaffung und Unterhaltung der technischen Einrichtungen bei der Theilnehmerstelle und aus dem Vermittelungsamt, sowie für die Sprcchlcitung desto höher sind, je größer die Theilnchmerzahl ist, weil dann die Einrichtung des Vermittelungsamtes um so verwickelter und also auch ver- hältnißmäßig kostspieliger wird. In den hier besonders in Betracht kommenden größeren Städten wirke überdies die zunehmende Länge der Anschlußleitungen vertheuernd. Kann sonach die Fest setzung einer abgestufte» Grundgebühr auf allgemeine Zustimmung rechnen, so dürfte sich ein Gleiches von dem Wege, aus dem die Vorlage die Pauschalgesprächsgebühr sinket, nicht sagen lassen. Wenn nämlich an Stelle der von dem einzelnen Theilnehmer wirklich verlangten Gesprächsverbindungcn eine Durchschnitts zahl angenommen und der Berechnung der Gebühr untergelegt wird, so kommt das im Grunde auf nichts Anderes hinaus, als daß wie bisher Diejenigen, die den Anschluß selten benutzen, für Diejenigen, die ihn häufig in Gebrauch nehme», mit bezahlen müssen. Die kleinen Geschäftsleute und Handwerker in den Groß städten würden durch diese Art der Berechnung übermäßig belastet werden zu Gunsten der großen Betriebe; z. B- würde in Berlin Jemand, der nur 300 Anschlüsse jährlich verlangt, auf Grund der Durchschnittsrechnung eben so viel zu entrichten haben wie ein Großhandelshaus mit 30.000 Anschlüssen jährlich, für das die Poslbehörde beinahe allein einen Beamten anstelle» muß. Die hier berührten Bedenken scheinen der ReichSpostverwaltung selbst bclgegange» zu sein. Sie gewährt nämlich denjenigen Theilnehmern, die in großen Orten den Fernsprecher nur selten benutzen, die Möglichkeit, sich nicht nur einer Erhöhung der Gebühr zu entziehen, sondern sogar eine Ermäßtgung zu erlangen, und zwar mittels der besonderen Bestimmung» daß neben dem Abonnementsspstcm aus Wunsch auch solche Anschlüsse zngelassen werden, die neben der Grundgebühr an Stelle der Pauschal- gcsprächsgebühr Einzelgesprächsgebühren im Betrage von 5 Pfennigen für jede Verbindung bezahlen. Die Theilnehmer sollen verpflichtet sein, mindestens für 100 Einzelgcspräche 20 Marks jährlich zu zahlen, damit die Kosten, die der Ver waltung aus der Bereitschaft zur Herstellung der Gesprächs verbindungen entstehen, Deckung finden. Wer also nur einen mäßigen Gebrauch von dem Fernsprecher zu machen gedenkt und deshalb kein Abonnement nehmen will, wird künftig in Orten bis zu 1000 Theilnehmern schon für 80 Mark, in Orten bis zu 5000 'Theilnehmern für 95 Mark, in Orten mit mehr als 5000 Theilnehmern für 110 bis 120 Mark einen Anschluß mit 400 Gesprächsverbindnngeu im Jahre erhalten können: jedes weitere Gespräch müßte mit 5 Pfennigen bezahlt werden. In dieser Form bietet die Vorlage selbst eine Handbabe zur Milder ung der ungerechten Wirkung, die mit der TnrchschnittSberechmmg der Gesprächsgebichr im Abonnement verbunden ist. Tie letzte» Mängel des GebnhrenwescuS für den Fernsprech- vcrkebr werden sich erst beseitigen lassen, wenn die Technik einen ganz zuverlässig sunttiomrenden Gesprächszähler erfunden haben wird. Dann wird cs möglich sein, daß die Fernsprechgebühren überall und ausschließlich nach dem rationellen Snstem einer Grundgebühr und einer allgemeinen Einzelgeiprächsgebühr erhoben werden. Konsequent dnrchgcfnhrt ist dieses Sßstem bisher nur in der Schweiz, wo eine feste Grundtaxe von 40 Francs t— 32 Mark) jährlich erhoben und daneben jedes Gespräch einzeln niit 5 Cen times 4 Pfennige) bezahlt wird. Eine große Finna also, die jährlich 20,000 Anschlüsse verlangt, bezahlt dafür in der Schweiz 1040 Francs ----- 832 Mark: in Berlin dagegen mit seinem weit verzweigten Fernsprechnetz würde dieselbe Firma auch nach der neuen erhöhten Taxe nur 180 Mark zu entrichten haben. Auch sonst zeigt ein Blick auf die im Auslände bestehenden Taxen die verhältnißmäßig sehr große Billigkeit unseres JernsprcchbetriebeS. England, wo das Tclephonwesen ganz unentwickelt ist, weil cs in Pripathänden liegt und mit seinen enormen Gebühren nur eine Veranstaltung für die Besitzenden bildet, ist überhaupt nicht zum Vergleich heranzuziehen. In Frankreich kostet ein Jahres- Abonnement in Paris 400 Francs, in den Departements 300 Francs, da, wo es sich um unterirdische Leitungen handelt, also in den Großstädten. Tie Mittelstädte über 25,000 Einwohner «nt ober- i'dischen Leitungen zahlen 200 Francs, in Städten unter 25,000 zahlt man nur 150 Francs- In Holland betragen die Taren bis 300 Francs, in Spanien 180 bis 860 Francs, ähnliche Abstufungen finden sich auch in Belgien. In Belgien be stehen überdies Abonnements auf eine bestimmte Linie zur täglichen Benutzung für eine bestimmte Zeitdauer, ge wöhnlich 10 Minuten. Die monatliche Gebühr dafür beträgt: für 10 Minuten 35 Francs, für 15 Minuten 52,50 Francs, für 20 Minuten 70 Francs, für 25 Minuten 85 Francs, für 30 Minuten 100 Francs. Ein Versuch mit dieser Einrichtung bei uns dürste zu empfehlen sein. Von landwirthschastlicher Seite wird im An schluß an die Vorlage betont, daß nicht blos die jetzige Gebühren- rcsorm, sondern eben so sehr die Ausdehnung des Fernsprechnetzes aus dem platte» Lande eine unabweioliche Volkowirthschaftliche und verkehrspvlitische Nolhwendigkeit sei. Fernschreib- »nd Fernsprech-Berichte vom 14. März. Berlin. Ter Reichstag lehnte mit 209 gegen 111 Stim men die Erhöhung der Friedenspräsenzstärke nach der Regierungsvorlage ab. Hieraus wurde der Kommissionsantrag gegen das Centtum und die freisinnige Vereinigung ebenfalls a b g e l e h n t. Berlin. Reichstag. Das Haus trug heute eines großen Tages zur Schau. Die Zahl der anwesenden Ab geordneten ist wohl i» dieser Session noch nicht so groß gewesen wie heute. Namentlich war das Centrum und die Rechte stark vertreten. Am BundcSrathstische waren fast kämmtliche Plätze be setzt : der Reichskanzler Fürs» Hohenlohe. Graf Pvjadowskh, Kriegs- minister v. Goßler. neben dem der sächsische Kriegsminister Platz genommen hatte: später erschien auch v. Tirpitz. Aus den Tribünen waren die Plätze voll besetzt. In der DiplvmatenlvLe und in den Logen für die Regierung überwog die Uniform. Das Interesse, welches sich schon so äußerlich bekundete, war nach de» voraus- aegangencn Mitthcilungen während der letzten Tage wohl begreif lich ; handelt cs sich doch bei den ictzigen Verhandlungen um Sein oder Nichtsein des jetzigen Reichstages. — Auf der Tagesordnung steht die ziveite Lesung der Militärvorlage. Bei Artikel 1 wird Paragraph 1. welcher von der Budgetkommission debattelos angenomme» worden ist, ebenfalls debattelos genehmigt. Para graph 2 bandelt von der Jriedenspräsenzstärke, nach der Vorlage 602,526 Gemeine und Gefreite, dagegen nach dem Kommiisions- beschluß nur 495,500. also 7026 Man» weniger. — Abg. Basser- mann Oil.) erstattet ausführlichen Bericht über die bereits be kannten Verbaiidlungen der Kommission. Nach Beendigung des Referats theilt der Präsident Graf Ballestrem mit. daß von dem Abg. Bismark-Boblen und Genossen namentliche Abstimmung über Paragraph 2 beantragt ist. — Kriegsminister v. Goßler: Die chlüsse der Kommnsio» haben ein zum großen Theil erfreuliches iltat erzielt. Es ist anzuerkennen, daß oie Grundsätze von ihr, auf denen die aber es sind elngetteten, wel, . ^ . . rd weniger wichtige. Redner hebt zunächst als weniger wichtige unkte hervor 1. Verlegung des Abschlusses der HeereSverstärkung un Pr von 1902 aus 190:1, wofern wenigstens dir Neuorganisation 1902 abgeschloffen werde, was geschehen müsse: es bestehe seines Er achtens aber kein prinziviellcs Bedenken in Bezug aus drese Jahreszahl. 2. seien die Jäger zu Pferde aus den Kavallcriesormationen aus- geschieden worden. Hier würde er dringend bitten, die Fassung der Regierungsvorlage wieder hcrzusiellcn: 3- sei von der Kommission ausdrücklich betont worden, daß die Vertheilnng der Präsenzerhöh- ung aus die einzelnen Waffengattungen der jährlichen Feststellung durch den Etat unterliege. Dieser Vorschlag bietet nichts Neues und ist also an sich überflüssig: ich kann aber nicht annehmen, daß hierdurch etwa eine Beschränkung der Kommandogewalt erfolgen solle, sonst würde ich entschieden Verwahrung dagegen einlege» Nun aber zu de» Blenderungen entscheidender Natur: Tie Präsenz stärke ist um 7026 Mann verringert worden. Ich habe in der Presse vielfach die Ansicht ausgedrückt gefunden, daß ich diese Verringerung von vornherein für unannehmbar hätte erklären sollen. Diele Ansicht ist aber jalsch. Kein Bundcsrathsbevollmächtigtcr darf einen Reichstagsbeschluß für unannehmbar erklären, sofern nicht ein dahingehender Beschluß des Buiidesmths vorliegt- Ich snr meine Person muß an der Regierungsvorlage unbedingt fest- halten. Zunächst ließ sich nicht gleich übersehen, welche Konse- gnenzcn. welche Aendernngen in der Organisation der Beschluß der Kommission nach sich ziehen würde. Jetzt aber sind die bezüglichen Bcrechnnngcn eingestellt worden und ich kann daher Stellung zu der Sache nehmen. Es fragt sich, ob Vas Pauschquantum der Kom mission genügt, um allen Trupventheilen den nothwendigen Etat und die Ausbildung der Mannschaft zu sichern. Ich muß es ver neinen. daß diese Ziffer ansrcicht. Der Minister begründet dies weiter und ichließt: Ich hoffe, dgß es möglich sein wird, die Re gierungsvorlage wieder herzustellen. Ich würde nicht in der Lage lein, den verbündeten Regierungen die geringere Zahl zu emvsehlen. Die Militärverwaltung ist außer Stande, für 5 Jahre mit nied rigeren Ziffern auszukommen. Ich glaube, an Ihren Patriotismus appclliren zu dürfen, da diese HeereSverstärkung der Zweck der ganzen Vorlage ist. — Aba. Sattler (nl.) erklärt, daß seine Partei »ich die endgiltigc Entscheidung über die Vorlage bis zur dritten Lesung Vorbehalte. Die Prasenzzfffer sei eine techniich militärische Frage/ die nur von der Kriegsvcrwaltung selbst entschieden werden könne. lBeisall rechts, Widerspruch im Eentrum und links.) Er hoffe, daß es vis zur dritten Lesung noch zu einer Einigung kommen werde. lBeisall rechts und bei den Nativnallibcralen.) — Abg. v. Levckow jkuns.): Bereits in der ersten Lciung habe er erklärt, daß die Vor lage große Ovier fordere. Tieie Opfer ständen aber in gar keinem Verhältniß zu de» schweren Folgen, die ein etwaiger unglücklicher Krieg nach sich ziehen würde Die Bedenken, die er bei der ersten Lesung ausgesprochen habe, seien in der Kommission widerlegt worden. Die Kommission habe aber neue Bedenken durch die Herabsetzung der FriedenSpräicnzziffer hervorgccufen, denn hier durch werde auch die Ausbildung der Mannschaften unter der zwei jährigen Dienstzeit in Frage gestellt. Die Kosten, die dadurch gespart würden, beliefen sich auf etwa 2 bis 2>.ä Millionen Mark, das sei eine wahre Lappalie gegenüber dem ganzen großen Etat. Eine solche Ersparnis; könne doch nicht maßgebend sem sin eine solche folgenschwere Aendemng. Die Regierungsvorlage fordere das Minimum des Nothwendigen. Er mit seinen Freunden stimme dabcr für die Wiederherstellung der Regierungsvorlage; würde dieselbe nicht angenommen, so würden sie für jetzt nicht ia der Lage sein, sich aus Kommissionsbcschlüsse einzulasten Die Ent scheidung der technisch-militärischen Frage müsse der Verwaltung überlassen bleiben. Nach der Erklärung des Kriegsministers könne seine Partei zur Annabme des KommissionsvorkchlagS sich nicht entschließen, es müsse erst ein Beschluß des Bundesraths vorliegen, daß die Armecverwaltung mit dem Abstrich auskommen könnc Seine Partei werde sich deshalb die definitive Stellungnahme bis zur dritte» Lesung vorbebaiten. »Beifall rechts.) — Abg. Dl Lieber iEeiitr): Die Herren Dr. Sattler und v. Levetzow haben gemeint, nur die Heeresverwaltung könne solche Fragen beurtbeilcn. Die Folgen eines solchen Standvunkts wären : der Reichstag hat allen Forderungen der Heeresverwaltung zuzustimmen. der Reichstag hat gar keine andere Rolle mehr, als blos ja zu sagen. Das Ueberwuchern in der Abhängigkeit von sogenannten sachverständigen Urtheilen scheint eine besondere Eigenschast des Endes dieses Jahrhunderts zu sein. Außerdem hat gerade der ver ehrte Referent Basseunann bei der ersten Lesung in sei Kommission selbst die Abstriche an der Präsenzstärke vorgeschlagen: wie kommt Herr Bassermann dazu, seiner Partei einen solchen Vorschlag zu machen. Schon so oft wurden die Beschlüsse des Reichstags von den verbündeten Regierungen abgelehnt, auch wenn sie einstimmig ersvlgt waren, und da sollen wir hier so durch das kaudmische Joch kriechen? lBeisall im C entrinn; Unruhe rechts.) Wie immer, so meinen wir auch letzt, daß für militärtechnischc Ding> die Heeresverwaltung zuständig Ist. Für die finanziellen Folgen solcher Forderungen ist schon neben den verbündeten Regierungen das Rcichsichahamt verantwortlich und sachverständig. Für die «n Volkes nicht nur csönlichcr deutschen Volkes, der deutsche idig. Diese drei Faktoren stehen Frage aber der Leistungsfähigkeit des deutsche . , m finanzieller Beziehung, sondern vor Allem auch in persönlicher " insicht ist die Vertretung des den" "" eichstag. in erster Linie zuständig, vollberechtigt nebeneinander, keiner kann den Vorrang vor dem anderen beanspruchen. Dafür ist uns die Verfassung gegeben worden, dafür sind wir Hierher geschickt worden, um die technischen ' orderiingen auf die Leistungsfähigkeit des Volkes zu prüfen. Zinnen kurzer Zeit sind für die Zwecke der Landcsvertheidigung neben sonstigen Etatsorderungen noch 733 Millionen Mark bewillig! worden. Ich danke dem Herrn Krieasminister, daß er da» anerkannt hat. Wo die Bcrtheidiaung des Vaterlandes im Spiele ist, da bleiben parteipolitische Interessen aus. Das gilt auch, wie der Herr Kriegsminister weiß, von meinen Freunden. Wir glaube», der Zweck der Vorlage werde auch erreicht mit den Beschlüssen der Kommission. Sollte die Ausführung dieses Gesetzes wirtlich den Nachthril ergeben, daß die Ausbildung der Truppen unter der zweijährigen Dienstzeit gefährdet werde, so sind wir bei einem späteren Anlaß bereit, eine Neuregelung der Frage der Präsenzstärke eintreten zu lassen. «Heiterten.) Zur Zeit ist «in solcher Nachthell nicht zu ersetz Ich versiehe den Zorn nicht, der wegen der 7026 Köpfe entstanden ist. 1893 beantragte Frhr. v. Huene einen Abstrich sogar von 12- bis 13.000 Köpfen. Damals hat der Klicgsmiiftster nicht nur mit beiden Händen zugegriffen, sondern, als der Reichstag aufgelöst wurde, hat die Regierung sogar dem neuen Reichstag nicht ein mal die ursprüngliche Vorlage voraelegt, sondern den Antrag Huene. Wir halten fest an den Kommissivnsbeschlüssen und hoffen, daß auch die vekbündetc» Regierungen, sowie die Rechte und die §Ss -HS ^ SZ' o » §
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