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12 »Dresdner Nachrichten" 12 Sonntag, 3. Dezember 18VS » Nr. 333 M": In Vermischtes" welche sich 1. Ist un- pagnie kommandlrt, welche direkt hinter dem Sarge marschirte und einen vom Regiment gespendete» prachtvollen Kranz mit groben Palmcuzweigeu trug, Am Eingänge zum Kirchboke erwartete die Regimenistapelle in voller Uniform den Trauerzug und spielte bis lum Grabe und dort noch nach der Trauerrede einen Ehvrcrl. ** Das Münchener Hofliräuhaus gab Gelegenheit zu einer langen Debatte in der baue, siche» Zweiten Kammer. Die Parteien verlangten, daß das Hosbräuhaus Gerste und Hopfe» nur aus dem Inlande und nur von Produzenten oder Genossen schaften beziehe und die Belüge der Kammer vorlege. Ein Antrag gestand zu, daß in Ausnahmesällen ausländische Rohprodukte ge nommen werden könnten. Auch das persönliche Gebahren des Hosbräuhausdiiektors wurde scharf kritisirt: er soll einmal gesagt haben, von Abgeordneten lasse er sich nichts dreinreden. Der Fiiiairzmiuisler führte in langer Rede an der Hand technischer Gutachten aus. daß die bavcri'che Gerste nicht sofort benutzt wer den könne, und daß Saazer Hopsen ein besonderes Aroma habe. Er wünsche, daß so viel als möglich Julandswaare. die ganz vor züglich lei, verwendet werde. Er wies auch darauf hin. dak die Landwirthschait vor Allem ans die Verbesserung ihrer Produkte bedacht sein solle und daß man Handel und Produktion nicht in Gegensatz bringe» dürfe. Der HotbrüuhauSdircktor sei ein sehr tüchtiger Mau», der Gutes geleistet habe Ei» Drittel des Hof bräuhausbieres werde expvrtirt, hierfür werde kein besonderes Bier gebraut, man müsse also sehr vorsichtig in Beschaffung des besten Materials sein Von allen Staatsbeamten verlange er ein gutes Betragen dem Publikum und de» Abgeordneten gegenüber. In zwischen sigualisirt die „Augsburger Abendzeitung" den Rücktritt ses Hosbräuhausdirektors Staubwasscr wegen der Vorgänge im Parlament. ** Graf v. Königsmarck schreibt der »L- Nummer 273 der „Leipziger Zeitung" findet sich unter das Restims einer schöffengerichtlichen Verhandlung, mit meiner Person beschäftigt Hierzu erkläre ich: wahr, daß ich Frl. Löwe in die Kreise, in welchen ich Verkehre, als meine Frau ciugesührt habe. 2. Es ist unwahr, daß ich Brillanten von Frl. Löwe entlehnt und versetzt habe. Um ihren Vergnügungen zu stöhnen, hat Frl. Löwe, der zu mißtrauen ich keinen Grund zu haben glaubte. Brillanten im Werthe von etwa 300 Mk. versetzt und zwar, da ihr jede Legitimation fehlte, auf meinen Namen. 3. Es ist unwahr, daß ich dem Frl. Löwe ver fallene Pfandscheine zurückgeschickt habe. Lediglich wegen ihres Benehmens am l8. Juni habe ich die Pfandscheine nicht eingelöst, sondern dieselben uneingelöst zurückgcsckickt. 4. Es ist unwahr, daß ich Frl. Löwe für dev Fall, sie nicht zu beiratden oder um sie zu beschwichtigen, einen Ebrenichein über 90.000 Mk. gegeben habe. Jener „Ebrenichein" ist nur zu Stande gekommen auf Grund der mir von Frl. Löwe mitgciheilten — erlogenen — Thatsache, daß sie in anderen Umständen sei. 5. Es ist unwahr, daß ich in Dresden eine Schnuipiclerin gcheirathet habe. 6. Es ist unwahr, daß ich Frl. Löwe aus meiner Villa vertrieben habe. Sie Kat lediglich eine von mir ermiethete nnd bezahlte Wohnung in Char lottenburg räumen müssen. Bei ihrem Auszuge schenkte ich ihr überdies Möbel- und Wäschestücke im Betrage von etwa lOOO Mk. 7. Es ist eine Darstellung wider besseres Wissen, daß ich ohne Entschuldigung der Verhandlung fern geblieben bin. Ich bin seit oem 24. Oktober auf Reisen und habe die Ladung erst am 20. November erhalten, hierauf losort einen neuen Termin erbeten. Die Thatiache, daß mich die Ladung nickt erreicht hat. ist um so auf fallender. als sonst sämnitliche an mich gelichtete gerichtliche Schreiben mir an die polizeilich bekannte Adresse meiner Frau nackgesandt worden sind. Endlich bemerke ich, daß ich meinen Rechtsanwalt beauftragt habe, alle notbwendigen Schlitte in dieser Angelegenheit zu veranlassen nnd daß mir bekannt ist, Herr Rechtsanwalt Bunae habe diese Verhandlung nur deshalb zu einer curu«« eäledrs gemacht, um bekannt zu werden. Hierdurch ist für mich die Sache erledigt, und ich werde aus weitere Anzapfungen weder des Frl. Löwe noch ihres Rcchtsbeistandes mehr antworten. Günther Gras v. Königs- marck. ** Ans Memel wird dem „Berl. L-A." berichtet: In einem Einspänner legten drei lithauiiche Flscherfrnucn eine gefährliche Fahrt von Memel nach ihrem Heimaihsoct Karkelbeck zurück. Da der gewöhnliche Fahrweg gegenwäitig schwer passirbar ist. wählte man den weit beguemcre» Secstraud zur Wciterfahrt. Der orkan artige Sturm, der in den fitzten Tagen au der Ostieeküste herrschte, hatte die See in einen außergewöhnlichen Ausruhr gebracht. Als nun das Fuhrwerk in die unmittelbare Nähe des Strandes ge kommen war. wälzte sich plötzlich eine gewaltige Woge heran, rollte über die Düne und riß in einem Augenblick Pferd, Wage» und Insassen voin Strande weg. Der Wagen wurde mit mäch tiger Gewalt mitte» in die Brandung hiuringczogen. Das Pferd ertrank sofort. Die drei Frauen konnten sich mir dadurch retten, daß sie sich an den Wagentrümmern feslklammerten. Mit den Holztheilen des Wagens wurden sic a» den Strand getrieben. ** Noch einige Jnhöe und die Stadt Bombay hat auf- gehört zu sein. Seit August 1800 wird diese große Hiudustadt von unaufhörlichen Peslepldemie» hei,»gesucht; vom Oktober 1896 bis zum Februar 1897 haben 398.000 Perwnen die Mauern der Stadt verlassen. Dazu kommt noch der Verlust, der durch die Sterblichkeit veranlaßt wird. Ein anderer Grund für de» künf tigen Untergang von Bombay ist das Grundwasser, das in jedem Jahre um M Centimeter steigt. Vor ll Jahren war das Niveau noch 3 Meter von der Erdoberflüche entfernt. Der Unterschied zwischen dem heutige» Niveau und der Erdoberfläche beträgt nur noch 1,20 Meter. Eine defekte Kanalisation, die allen Versuchen einer Ausbesserung spottet, tragt hieran die Schuld. Die Pest und die Ueberfihwemmung werden bald nur noch einen See nnd unbewohnte Ruinen auf der Stelle der einstigen großen Hindu stadt zuiückl.issen. ** lieber ein „Duell" zwischen Schuljungen wird der „VolkSzeitnng" geschrieben: In Seesen am Harz fand kürzlich ein Duell statt, das von zwei Schulkunden ausgcsockten wurde. Sie kauften für 2.50 Mk. ein Terzerol. Eins, wohlgemerkt Das „Duell" fand hinter dem Klubzelte statt und wmde derart aus gekochten, daß erst der eine Duellant die Pistole erhielt und damit aus den Andere» schoß, dann umgekehrt. Leider sollte dieses eigenartige Duell nicht unblutig verlaufen, ein unbctheiligter Zu schauer. ein Schüler W. erhielt, als das Terzerol wieder einmal abgeichoffen wurde, eine» Schuß durch den Arm. Die Kugel durchschlug das Handgelenk. Die Untersuchung des Falles ist bereits cingeleitet. ** Die Erkrankungen und Todesfälle an Krebs haben im Laufe der letzten Jahre erheblich zugenvi»»ic». Wie die „König?b. Allg. Ztg." verntmmt. Ist die preußische Mcdicinalvenvaltnng bemüht, vor Allen, de» Ursachen »achzusvrlchen. aus welche» die zunehmcude Verbreitung der Krebskraukheit beruht. Aus Veran lassung des Ministers der geistlichen u. s. w Angelegenheiten tollen durch die zuständigen Behörden und Mediziualbeamte» im gesummten Staatsgebiete möglichst genaue Erhebungen über die im letzten Jahrzehnt beobachteten Erkrankungen und Todesfälle au Krebs ongestellt werden, welche sich nanieutlich auch aus etwaige Fälle von Ansteckung oder Vererbung der Krebskrnnlheit zu erstrecken haben. Eiwünscht Ist srde Mittheilung etwaiger Entsleliungsurlacheir der Krankheit, sowie über etwaige Unterschiede ihres Vorkommens in Städte» bezw. auf dem Lande, sowie über ein gehäuftes Vor kommen in bestimmten Gegenden. Gelingt es, was dringend zu wünschen ist, über diese Frage nähere Aufschlüsse zu erhalten, so werden sich hoffentlich auch Mittel und Wege finden, um der drohenden Gefahr wirksamer als bisher zu begegnen. ** Am Südeude des Memelcr Hafens ist das Rigaer Segel schiff „Bravo" gcstrandet. Die ganze aus 10 Manu bestehende Besatzung wird vermißt, sie ist wahrscheinlich ertrunken. Das Schiff ist gänzlich zerschlagen. * Zu einer werthvollen Kommode kam dies« Tage recht billig ein Ackerer aus Ruhrweiler bei einer in Btschweilcr adgehaltenen Versteigerung. Ei» alter, sehr wohlhabender Sonder ling starb kürzlich, und die Hinte,lassenc bewegliche Habe, die größtentheils in vernachlätsigtem Zustande war. wurde veräußert. Vor Beginn des Ve,Ianfs verlas der Versteigcluugsbec»»te die Versteigeruttgsbedingnugen, u. A. auch die, daß nacht,äglichc dr'eklamasionen nicht angenommen werden, sonder» die Gegenstände hinzunehmen seien, wie sie sind Als der eiwähnle Ackerer die Konmrvde, zu welcher der Schlüssel fehlte, zu Hause öffne» ließ, war die eure Schublade mit goldenen Scymuctsachen. Silber geschirr und werthvollen Münzen angefüllt. * Der Eigenkäthner Mattutis aus Wannnggeu (Ostpreußen) schickte, wie man ans Prvkuls berichtet, .an das dortige Amts gericht. wahrscheinlich uni sich für ui,günstige Gerichtsentscheide zu rächen, eine» beleidigenden Br,es. und inliegend eine Unmasse von — Läuse n: eine weitere Scuduug stellte er in Aussicht. Für diese immerhin neue Art von Rache wurde er verhaftet und nach Memel abgesührt. Fortsetzung siehe nächste Seite. ?8«et-. Semen- unü MecH-Neete. < A R-st«r.Leke keste rii «men- Nim «nslien-knrilnen. < und dem - " L Anidcmist. 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