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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.01.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260113010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926011301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926011301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-13
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.01.1926
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Mittwoch. IS. Januar 1S2V — .Dresdner Nachrichten* — Nr.20 Seile 5^ Der Sewerbevrreln btgann am Montag die Vortragstätigkeit diese» Jahre» mtt einer besonders sesielnden Veranstaltung. Der Vorsitzende Dr. phtl. Elemen sprach der sehr zahlreichen Versammlung »»nächst die Wünsche der Gelamtverwaltung und seiner Per son au». ES gelte, mutig und hvfsiiungSsrriidig in die Zu- r«nst zu blicke», die n»S eine Vesreiung aus unserer trost. losen wirtschaftliche» Lage nur dann bringen werde, wenn wir »telbewußt weiterarbettete». I» dieser Richtung werde auch der Grwerbeveretn weiter wirken und die Gesamtverwaltung werbe alles tun, was in ihre» Krälten siehe, um Gewerbe, Handel und Industrie zu fördern. Nach Bekanntgabe einiger Neuanmeldungen durch den Schriftführer teilte der Vorsitzende »tit, daß Uhrmacher-JnnnngSobermeisier Schmidt, eines der ältesten Mitglieder beö Geiverbcvereins. am 3. Januar tidpstorbeu sei. Er pries den Heimgegangenen als einen lieben, htzltchten Menschen und echten deutschen Handwerksmeister. Nun kam der Hauptredner deS Abends zu Worte, Kank- «sann Waldemar Schmidt, der selbst Mitglied des Ge» wirbevereinS ist und in diesem Kreise und anderwärts schon viele Reisevorträge gehalten hat, die sich durch eine beson. bere Anschaulichkeit und prächtige, von «hm selbst anfgenom- mene farbige Lichtbilder auSzeichncn. Nach Sizilien führte er seine Hörer, der glühten und geschichtlich bedeutungs vollsten Insel deö MiltelmecrcS, die doppelt so viel Flächen- Inhalt aufwetst als unser Sachsen, und 8>» Millionen Ein- wohner zählt. Während die Küste nach Norden steil absällt, entbehrt die Südküste des Vorgebirges. Die meisten Siztltenreisenden benutzen ans Gründe» der Ersparnis und größerer Bequemlichkeit den Wasserweg und sichren die Ucber- führt von Neapel über Nacht nach Palermo aus, der Hoiuptstadt Siziliens, hinter der sich das malerische Bild deS stolzen Monte Pcllcgrino ansbant, der der heiligen Rvsalie ge widmet ist. Von den vielen hervorragenden SehenSwürdig- ketten der Stadt sind licrvorzuhebcn der Dom, in dem die Hohenstaufen Heinrich VI. und Friedrich II. von ihren großen Tüten ausruhcn, vor allem aber das Wunder der Baukunst, die Cappella Palatina, die als die schönste Schlohkapelle der Welt gilt. Auch den schauerliche» Katakomben und dem Rationalmuseum wurde ein Besuch abacstattct und das Stand bild CrispiS im Bilde vvrgcsiihrt, von dem eine Kopte aus dem gleichnamigen Platze in Dresden-Löbtau steht, ein Geschenk der Stadt Palermo. Manche iiitereskante Einblicke in das Wilianische Volksleben wußte der Redner zu vermitteln, wo bei er die eigenartige Bemalung der Wagen und Schmückung der Tiere schilderte. Er zeigte auch die prächtigen tropischen Gärten und die berühmte Kathedrale Monrealc, das schönste Denkmal der normannischen Kunst in Sizilien. Bei dem Be suche von Girgenti, in der antiken Welt eine der präch- tjgstcn und reichsten Städte, wurde» die riesigen Tempcl- rntncn vorge'ülirt. Auch der Bedeutung der Schweselindustric für das Land wurde gedacht. Größer noch als Girgenti ist «Syrakus im Altertum gewesen, das dama's gegen eine Million Einwohner gezählt hat. Auch Catania mit dem Grabdenkmal NelliniS wurde berührt und dann über Nico, lost, das ganz auf Lava erbaut ist. der Aetna bestiegen, mit seinen 3200 Metern der höchste Bullau Europas, der schon im Altertum als feuerspeiender Berg bekannt war. Achtzig Aübbrüche sind geschichtlich bezeugt und eö haben viele davon ungeheuere Verheerungen angerichtet und unzählige Todes opfer gefordert. Ml» Meter unter dem Givfcl steht das Observatorium. Der Ascheustaub belästm» den Reisende» beim Aufstieg sehr und auf der Hö^c behindern Rauch »nb Vchwescldamps das Atmen außcrvrdcuilich, so das; der Red ner nicht lange au dem unheimlichen Tcuselökesscl aeblicben ist. DaS malerische Taormina mit dem wundervolle» griechischen Theater wurde noch besucht und dann in Messina, der nach dem furchtbaren Erdbeben vom Iabre 1008 auS Schutt und Trümmer wiedercrstandenen Stadt, Ab schied genommen von der Insel Sizilien. Sächsischer Landtag. Ivb. Sitzung. Dresden, den 13. Januar 1928. Nach Eröffnung der Sitzung macht Präsident Winkler lolgende Mitteilungen: In einem Telle der Presse sei be hauptet worden, daß im komuiunistilchc» FraktionSz mmer Frauen von Juhasticrtcn übernachtet lcätten. Sr habe sofort als baS Gerücht austauchie, alle- getan. waS notwendig ge wesen sei. diese Angelegenheit zu untersuche». Es lei von ihm fcstgcstellt worden, daß dieses Gerücht nicht de« Tatsache» entspreche. Abg. Siewcrt lKomm.s protestiert dagegen, daß die Re- gierung bereits Beriissentlichungen über den Etat t» der Presse veranlaßt' habe, che der Etat de» Abgeordnete» zu- gegangen sei. Präsident Winkler betont, der Landtag habe seinerzctt beschlossen, daß ein solches Vcesahrcn der Negierung nicht zu lässig sei. Er stellt fest, daß der Landtag auch heute »och diese» Standpunkt einnimmt. DaS HauS tritt dann I» dte Tagesordnung ei». Vizepräsident Dr. HNbschmainc sD. Vp.s berichtet tm Namen des Rechtsausschiisscs Uber dte Beralnna der Notverordnungen bctr. daö Kohlcubcrgbanrecht. die Wahlen z» den Handels- und Gewcrbekammcr» und daö Kosten- «nd Stcmpclwcscn in AufwertungSsachcu. Entsprechend dem Anträge deS Berichterstatters werden die Notverordnungen einstimmig genehmigt. Nolstandsmahnahmen iür dte Larrdwtrsichasi. Die Negierung hat dem Landtage eine Vorlage zngchc» lassen, »ach der weitere Notstandsmaßnahmen für die durch Uuwcttcrschädcn betroffenen Teile der sächsische» Landwirt schaft geplant sind. Tie Vorlage ist in unserem Blatte be reits auszugsweise wicdergcgebcn morden. Es handelt sich darum, daß der bei der FrühiahrSbcstellung 1024 nicht in Anspruch genommene Teil des für die Umstellung der Wirt schaftsweise vorgesehenen Betrages von 300 000 Mark auch noch für das Jahr 1020 unter Verlängerung der Kreditfrist bis znm 81. Dezember 1928 Verwendung findet. Abg. Schnirch ISoz.) führt aus, daß die Vorlage die Fortsetzung der bereits begonnene» Hilfsaktion sei. Man müsse sich aber fragen, ob bei der allgemeinen Notlage eine solche Aktion für einen bestimmten Teil der Bevölkerung gerechtfertigt sei. Der Redner möchte wissen, ob die in der Höhenlage bcabsichllgie Umgestaltung vom Körncrbau aus stärkeren Futterbau und Weidebctricb inzwischen erfolgt sei. Weiter behauptet der Redner, daß von denjenigen Ge bieten, die man unterstützt hätte, weite Flächen unbebaut seien. Er bittet die Regierung um Auskunft und will davon die Zustimmung seiner Fraktion zur Vorlage abhängig machen, Wirtschastsmlulftkk Müller entgegnet, der Negierung lei unbekannt, daß wette Flächen nicht bebaut worden seien. Die erwähnte Umstellung let tm vorigen Jahre zum ersten Male gegeben worden. Dte Erfolge seien bis letzt gering, weil der Landwirt hinsichtlich keiner Wirt schaftsweise lehr konlervaiiv gesinnt sei, und es sich um ein zelne kleine Gehöste handle, bei denen die Umstellung außer ordentliche Schmierigkeiten bereite. Abg. Troll lT.-N.» äußert, daß die Landwirtlchast keineswegs bevorzugt worden lei. Im Gegenteil lei sie mit einer Anzahl Svnüergcsetze belastet worden Daß weite Flächen unbebaut geblieben seien davon sei ihm nichts be kannt. Mit000 Mark bedeutete» als Hilfe nicht viel. Kurz- fiiftiger Perioiialkrcdit ivürdc überhaupt nicht viel Hellen, sondern nur ei» langiristiger Ncaltrcdit. Vor allem loste dir Negierung der Land» irtschalt in der Steuerpolitik Helsen. Man vermisse die neuen Stcucrvorlagen, ferner, daß die Negierung dte Landwirtschaft bei der Preisgestaltung ge nügend berücksichtige. Man hoffe, daß die Negierung bet der großen Zollvorlage der Landwirtschaft mehr gerecht werde» und erwarte, daß die Tnrchsübriing des NindcrznchtgesctzcS noch hinausgeichoben werde. Eine Umstellung könne nur allmählich vor sich gehen. Tie Regierung müsse mehr für die Verwertung der Jnlandsprodnkte sorgen insbeiondere sollt« sie sich um die Hebung des Milchabiatzcs kümmern. Abg. Claus tTcm.» beamragl die Uebcrwcisuiig der Vor lage an den HanshaltauSichuß I. Dlc Umstellung sei nur Schritt für Schritt möglich. Abg. Nenner l.Komm.i äußert schwere Bedenken gegen bi« Vorlage, da sic de» Kleinbauer» nicht Helsen könne. Abg. Donath sD. Vp.l verspricht sich nicht viel von der Umstellung. Eine solche bedinge eine Acnüerung -er Be- tricbseinrtclitungcn. Dazu habe aber die Landwirtschaft nicht das nötige Geld. Die Ueberwelsung der Vorlage an den HaushaltauS- schuß ä wird einstimmig beschlossen. Nächste Sitzung Donnerstag t Uhr. Tagesordnung: An trag des Abg. Arzt, die Ueberlassung von Schnlräiimcn an Vilduiigs- und Jugendorganisationen der politische» Par teien betr. — Antrag des Abg. Nenner. Unterschlagungen bei der Verwaltung des „Sächsischen Vvlksopfers" betr. — An fragen der Abgg. Wirlh und Renner, den gleichen Gegen stand betr. — Geschäftsbericht der Landes-BrandverstchcrungS- anstalt ans das Jahr 1924. — Anfrage des Abg. Renner, dte Behandlung der Arbeitersehefrau Bodendorj auf der Polizei wache in Niesa bctr. Auslönder-DaU. DaS Winterfest des Verbandes ausländischer studierender an der Dresdner Technischen Hoch schule stcht seit Jahren in dem Ruse eines vornehmen Stell dicheins nicht bloß der in unserer Stadt weilenden Fremden, sondern auch — und erst recht — der guten Dresdner Gesell schaft. Auch diesmal — am Montag war's tm Nokokosaalc her Ausstellung — hatten Einheimische wte Fremde in solch großer Zahl der Einladung der studierenden Ausländer Folge geleistet, daß cS schon ein Kunststück mar. einen „Stammsitz" tm Saal oder seinen Nebcnräumen zu bekommen. Auch an Ehrengästen fehlte es nicht: BolkSbildiliigsinintster Dr. Kaiser, Oberbürgermeister Blüher. Rektor der Hoch schule Pros. Dr. Heidusch ka, Prorektor Prof. Dr. N ra ve l ins, Generalkonsul Eisclt, Konsuln v. Frenckell. Satter und andere Vertreter der hiesigen Konsulate hatten es sich nicht nehmen taffen, durch ihre Anwesenheit ihre Sympathien für das Ausland, das seine Söhne aus unsere Hochschule schickt, zu bekunden. Wte sich's für ein Fest der Nirgend gehört und wie cs von jeher üblich gewesen ist. bildete^ «in Ball des Festes Rahmen. Man tanzte ^8 Uhr, man zurzeit mit dem der Chorrographie vertauscht hals nach den tanzte auch noch nachts 3 Uhr. und zwar mtt außerordentlicher Hingabe und Leidenschaft, was übrigens bet dem entzückenden Kranze holder Mädchen und Frauen in farbenfrohen Ge wändern und gewähltesten Haarlormen — auch dte kleidsame weiße und dte aparte farbige Perücke fehlte nicht — kein Wunder war. Dazwischen hinein gab's aber auch zweimal eine Folge von künstlerischen Darbietungen. Einer, der besonders dazu berufen ist: Georg Wörtge. machte den Ansager oder, wie er sich bescheiden bezeichnet«:: den Programmcrsatz. Mit welcher Liebenswürdigkeit und Laune, braucht man nicht erst zu saaen. Dast er sich seinen „Gutcn-Abcnd" Gruß auf einem „Auslänücrball" in elf Sprachen tauch chinesisch und japanisch war dabcil zurcchtgelcgt hatte, sei nur als ein Pröbchen seiner Confsrcncicr-Etgnnna beiläufig erwähnt. Sein Wunsch, daß ein „wirklicher Locarno-Geist" über dem internationalen Feste walten möge, ging glänzend ln Erfüllung. International wie die Festaästc war das Programm. Zuerst durfte man eine junge blonde Norwegerin. Gurt Thvrstenson. in der tänzerischen Auslegung einer Sutte von Gricg bewundern, eine Leistung, die nicht nur der Tänzerin, sondern anch deren Lehrerin Mary Wigman alle Ehre machte. Wtamanscher Geist sprach auch aus einem livländischen Tanz von Frau Maglto und erst recht aus einem aparten „Japanischen Maskcnspiel". baS dieselbe Künstlerin mit ihrem Gatten auSsührte. Nun kam ein amerikanischer Künstler zu Wort, und zwar einer der beste» unter den Pianisten des Dollarlandes: Klaviervirtuos N. Bykc. Er spielte einen Wiener Walzer von Schubert- Liszt, „LsuMen ch'Lrt.iklck>- von Debuffy und eine lebhaft be gehrte Zugabe von Mufforgski. Und dann kamen — in ihrer bunten Nationaltracht — dte zur Pflege des Chorgesanges vereinigten russtschenGtudentinnenunhStubenten aufs Podium, um unter ihrem Dirigenten, Paul Schulzin. einige ihrer heimischen Chorlteder („Am Flusse" — „Die Abenbglockcn" — „Aus der Petersburger Poststraße") mit der schon oft an ihnen gerühmten sängerischen Disziplin und ab wechslungsreichen Lebendigkeit zum besten zu geben. Einige vom Choraesang begleitete russische Nationaltänze, von Frau v. Gersdorf und Herrn Opitz mit erstaunlicher KSrper- gewanbtheit ausgeführt, schloffen sich an. Nochmals durfte man sich Gäter an russischer Musik und Tanzkunst erfreuen, als Herr Schatmaroff lder das Studium der Wissenschaft Klängen eines kleinen, aus Studenten gebildeten Balalctka- Orchesters (Führer: K. Gegeleff) kunstreiche Tänze seiner Heimat temperamentvoll vorführte. In einer zweiten größeren Ballpause — cs war kurz vor Mitternacht — kam der Clou des Festes, den zu überbteten künftigen Festarrangeuren wohl schwer fallen dürfte: das Auftreten eines SängcrchoreS, der aus den allerersten Solisten und Solistinnen der einstigen und jetzigen Dresdner Staatsoprr nck boc gebildet worden war. Man hörte unter Karl PembaurS Führung und Klavierbegleitung den Gesangswalzer „Donau- wcllcn" von Jwanowici durch ein Ensemble, das die Name» Erika Wcdckind, Minute Nast. Irma Tcrvani. Eva v. d. Osten. m»acla Kolniak. Erna Berger, Berta Obholzer, und alS Männerchor die Namen Bader. Burg, Büffel. Hermanns, Lanae. Meycrolberslebcn. Plaschke. Schössler und Schmalnauer vereinte. Soll man erst sagen, wie dieser Walzer alle Herzen elektrisierte? Natürlich mußte er von Anfang bis Ende wiederholt werden, und anch dann noch war des JubelnS kein Ende. Später folgten noch mondäne Gesellschaftstänze, mit Eleganz ausgeführt von Graf Medem und -essen Partnerin Jirgc Girke. ferner ein von allen Versammelten „gesazzter" Blumentanz usw. Eine Tombola, eine von den russis-ben Studenten mit grober Liebe und Sorgfalt her- gertchtete »rechte Teestube und eine mit originellen Wand malereien und Inschriften ausgestattete Sekt bar mtt Musik- und Tanzbetricb (Kapelle Kilians fanden viel Zn- spruch seitens derjenigen, dte dem Festtrubel im Saale, wo die Dresdner Rundfunk-Kapelle unter ihre« Dirigenten G. Staunte unermüdlich aufspielte, auf ei« Weilchen entrinnen wollten. vis passende vrttls Vas passende QLas Diplom-Optiker " Akll»6ruAor Skr. «», gegenüd. öen lt»mmer-l.lcl,t»plolea. Kunst und Wissenschaft. s Dresdner Theater-Spielplan für heute. Overn- ihan ö: „Tod und Verklärung": „Jvsephslegciide" sZL8s. Schauspielhaus: „Mein Freund Teddy" <k>8s. Albert- theater: „Frau Holle" ll44l: „Lady Frcderick" (^8). Residenz-Theater: „In Waldmännleins Reich" (^4): »Der Orlow" l>-8>. Neues Theater: „Der Zerrissene" kN8). Ccntral-Theatcr: „Uschi" t8). ß Albert-Theater. Im Albert-Theoter gelongt am ta. Januar Earl Zuckmeners Lustspiel „Ter sröhttchc Weinberg", da» zurzeit in Berlin, tm Theater am Sckültbinierdomm, allabendlich mit »n. geheueren» Erfolg gespielt wird, zur Erstanssührung. DaS Stück vmrde mtt dem diesjährigen SletstpretS gekrönt. -s- Arnes Theater: In dieser Woche finden am Mittwoch, dem 1S„ Donnerstag, dem 14., und Freitag, dem lä. Januar, abends X8 Uhr, Aussühriingcn der Nrflrvnlchcn GcsangSpoji« „Der Zer rissene ober die «nrcrhossle Wa«>crrelse" statt. Regte Berthclb Viertel, die Besetzung ist die der Erstausstihrung. Ende 10 Uhr. 's Veranstaltungen. Scutc !H8 Uhr: Klavierabend d'Albert tm Palmengarten.' Bolköbtihiieiikonzert iin GcwerbehnuS: Gesellschaft für Literatur und «unst sKammermustkabcndl tm kleinen Saale der Kaufmannschaft. ß Das Staatliche Unnstgewerbemusenm MiaSstraße 841 hat seinen AuSftcllungSsaal für kurze Zeit der Liga für Menschenrechte überladen, die unter eigener Juri, eine Ausstellung zu der Idee „Nie wieder Krieg" veranstalte» wird. Das Museum selbst bereitet ein« Ausstellnng Lt taut scher V t> h n e » k u » st ror, die dank Sem Entgegenkommen deS Rigaer Künstlertheaters ans dem Rückweg v»u der Pariser Weltausstellung in Dresden gezeigt werben kan». s Badisches Lanbesthcater. Man schreibt »nS aus Karls ruhe: Der sinanzlcllen Nöte halber soll neuerdings in der Karlsruher Oper der — Operette ein breiterer Raum zn- gt,messen werden, als cs bisher an dieser Knnststältc üblich itzar. Aber der erste Versuch mit der Winterbergsche» Operette „Anneliese von Dessau", die unter der musikalischen Leitung von Dr. Heinz Knöll zur Aus- sührnng gelangte, hat den Erwartungen nicht entsprochen, denn der Besuch war schwach. ES bleibt also sehr dlc Frage, ob man nach der erheblichen Verstärkung des Orchesters und des Solopersonals nicht bester daran tun wllrdc, die bekannten zstgkräftigen großen Wagner-Opern, scrner „Salome". „Noien- rävallcr" usw. jetzt schleunigst wieder in den Soiclplan aufzu- nehmen. Ganz bestimmt hätte an Stelle der schlechtbesuchten „Anneliese von Dessau" ei» ncuelilstiidierter „TannhLuscr" mit Stzn ersten Kräften In den Hauptrollen ein auSvcrkaufteS Haus gefunden. Gewiß ist auch baß gerade tu Karlsruhe «m »euelwstudterter «Ming" wesentlich mehr vo« Nutzen ge wesen wäre, als das Verschwenden kostbarster Mittel an ein Ausstattungsstück wie Frankenstetns „Li-Tat-Pe". über besten Erstaufführung wir kürzlich berichteten. Man sicht zurzeit ckn Karlsruhe der weiteren Entwicklung der Verhält Nisse am LandcSthcater mit Besorgnis entgegen. Schuld an der Misere sind gewiß zum Teil dte allgemeinen schlechten Zeitvcrhältnissc, ebensosehr aber auch die genannten nicht ge- schickten Maßnahmen der verantwortlichen Stellen hinsichtlich Spiclplangestaltung und Finanzpolitik überhaupt. Ein vor läufiges Ende der vielen össcntlichcn und nichtöffentlichen Debatten über alle die schwebenden Fragen wirb die dem nächstige Sitzung des Badischen Landtages bringen, von besten Bewilligung oder Nichtbcwilligung des stark angcschwollcnen Defizits das weitere Schicksal des LandeStheaterS abbängt. Bon den Ausführungen der letzten Zeit seien eine glänzende Neueinstudierung der „Amclia" und der Offenbachschen Operette „Orpheus in der Unterwelt" rühmend erwähnt, beide unter der temperamentvollen und schmissigen Leitung von Ferd. Wagner. In der Rolle des Richard in der Amclia" konnte man nacheinander die drei Solotenöre (Strack. Nentwtg, Butzl hören. Weniger befriedige» konnte der von Dr. Heinz Knöll einstudicrtc „Fldelio". Man vermißte den hohen seelischen Schwung, der von einem Leiter des „Fidello" unbedingt auSgehcn muß. Neueinstndiert ging auch Adams immer noch beliebter „Postillon von Lon- iumcau" wieder einmal über die Bretter. Als Postillon er freute Robert Butz durch fetntultivterten Gesang. vr. O. r. N. ß* Deutsches Studentenheim in der Schweiz. Die Wirt- schastsbilfe der Deutschen Studentenschaft, die schon seit Jahren eine planmäßtgc Fürsorge für tuberkulosekranke Studenten durchführt, hat in Slrosa t« der Schweiz eine deutsche Stuldentcn-Heilstättc in einem zunächst auf zwei Jahre ge pachteten Sanatorium einacrichtet. In dieser Heilstätte, die unter dem Protektorat deS deutschen Gesanb en in der Schweiz. Dr. Ad. Müller, stcht, können bis zu 8b Studenten Unterkunft finden. Tie Einweisung, für die lediglich bedürftige, durch die Vertrauensärzte der Hochschulen besonders ausgewählte Studenten in Frage kommen, erfolg» nur durch die Wirt schaftshilfe der Deutschen Studentenschaft in Dresden. ß* Ein Denkmal der Sarah Bernhard. Die Pariser städti schen Behörde» haben beschlossen. Sarah Bernhard ein Mo nument auf einem öffentlichen Platze zu errichten. 4* DaS Kronprinz-Rudolf-Stück i« Wie« verboten. DaS bekannte Kronprinz-Rudvlf-Scück. das Drama „Der Erz- berzvg" deS italienischen Dichter» Borghese, das Mar Nein- Hardt am Wiener Josesstädter-Theater vorbereitet, wird von der Wiener Zensur zur Aufführung nicht freigegeben. Die Wiener Zensur steht auf dem prinzipiellen Standpunkt. Auf. sührungen von Kronprinz-Nudols-Dramen in Wien tn keinem Falle zu gestatten. ß* Ein Tizian nach Amerika. Aus der Sammlung des Herzogs von Orleans ging die „Versuch» na Christi" für 200 MO Dollar über den Ozean. Käuferin war das Kunst museum in Minneavolis. ß* TutaukbamonS Sara und Totenmaske sind letzt, wi« man auS Kairo meldet, im Britischen Museum aus gestellt worden. ß* Corinth-Ansstelluna in der Nationalaalerie. Für dte große Ausstellung des LebenSmerkcs von LoviS Corintb sind die Vorbereitungen in der Berliner Natlonalaakerte in volle» Gange. Das ganze Mtttclgeschoß des alten Hauses der Galerie ist dafür freiaemacht worden, ebenso wie das bei der große» HanS-Thoma-Ausstcllung der Fall war. AuS dem ganzen Reiche sind die meisten Hauptwerke Corintbs für diesen Zweck schon in der Galerie eingctrofsen. s „Der «e«e Weg", da« amtliche Organ der Genossen schaft Deutscher Bühnen-Angetzörtgen. ist t« Kd. Jahrgang tn neuer, umgcstalleicr Ausmachung erschienen. Mtt Illustrationen versehen, gibt dtcsc Theater,eltung jedem Jnter- egcntcn ein gutes Blld über die Vorgänge de« täglichen Theater, leben». In der ersten Nummer de» neuen Jahrganges sind »er Präsident der Bühnengeno>,cnlchalt. Nickel». Greie Ilm. Georg Will-Büwt, der Schristlctler der Zeitung, und Firmln Gömicr. der Pariser Bithnenkeiter, mtt lni-reganlen Aussätzen, die sich diese» Mal vorwtegend mit der Wirtschaftsfrage des deutschen Theater- Ve- schäftlgcn, vertreten. Neue Wunder -er Rönlaenskrahkeil. Znm dreißigjährige« Jubiläum ihrer Entdeckung. - 9« den ersten Tagen des Jahres 189S ging die Nachricht durch die Presse, daß der Würzburger Physiker Konrad Röntgen eine neue Art von Strahlen entdeckt haben solle, die er X-Strahlen nannte, und mittels bereu man da» Innere unblirchstchtigrr Körper, zum Beispiel die Knochen eines leben den Menschen, erkennen könne. Wte so viele zunächst unglaub würdig klingende Nachrichten, erregte diele Meldung überall nur Kopfschütteln und Mißtrauen und als dem bekannten Physiker Gebelmrat Marburg die Aufgabe zuteil warb, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft tn Berlin gelegentlich ihres ftlnfztqiährigen Stiftungsfestes am 4. Januar 18SS die ersten Origlnal-Nöntgenbilder vorzuführen, da mußten selbst dir großen Berliner Physiker nicht, was sie mtt diesen sonder baren Wider» anfange» sollten. Wilhelm Konrad Röntge«
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