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Dresdner Nachrichten : 02.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190505025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-02
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.05.1905
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Dresdner Nachrichten. vtr. 121. T,ite 4. «» Di,«Stag r. Mai IV0S von Gobabi» bi- Metsontein im Nvrden anSgrdchntr Erkundun gen bestätigten erneut, das; das Gelände dis zur englischen Greirze vom Feind« geräumt itt. Major Tändler, dem die Abteilung Zwehl unterstellt ist, hat den Auftrag, mit im ganzen drei Kvm» vagnien. zwei Geschähen und zwei Maschinenkanonen den bei Lrootsontem festgestellten Bethanicchäuptling Cornelius Frederik anzugreisen. Der Bandensädrer Mvrenga hat in der ?tacht vom ->4 zum Lk> April die Karasberge geräumt und ist in östlicher. ZUM ^ . , mit einem Teile teurer Leute auch "in westlicher Richtung auS gewichen. Maior Kamvtz hat die Lersvlgrmg ausgenommen. Wie mitgcieilt wi«. wechen entgegen anderen Meldungen die Verhandlungen über den Abschluß eine- Reziprozität-- vertrage- zwischen Deutschland und den Ber einigten Staaten frühestens im Herbst ausgenommen. Es ailt als wahrscheinlich, dag dann amerikanische Unterhändler nach Berlin kommen. Nachdem in den letzten Tagen deS April in Halle a. S. eine grobe laudeskirchliche Bcrsainnilung zujammengetreten war und eine sogen Kirchliche Mittclpartei gründete, die jeder Einschrän kend der Freiheit der theologischen Lehre cntgegentretcn soll, wer den heute Vertreter der rechtsstehende» kirchlichen Gruppen aus allen Teilen Deutschlands zu zwei Tage währen den Verhandlungen sich in Berlin zusainmensindcn. Die letzte derartige Veranstaltung fand vor letzt gerade 10 Jahren statt: am 7. und 8. Mai 1885 berieten in der „Philharmonie" zu Berlin die sogen. Positiven über - wie es in der Einladung zu jener Versammlung hieb — „Mittel und Wege zur Ueberwindung der Not, die über die evangelische Kirche durch die moderne Theologie und deren Ansturm auf die Fundamente der Kirche hereingebrochcn war". In der Einladung zu der heutigen Tagung heisst es nun: „Die Einberufung der bevorstehenden landeskrrchlichen Versamm lung ist durch den Druck desselben 'Notstandes veranlabl worden, der vor 10 Jahren aus den Gemütern lastete, nämlich der Not, die durch das Wirken der negativen Theologie über unsere Kirche hereingebrochen ist." Gemeint ist damit die Stellungnahme der linksstehenden kirchlichen Grupven zum Fall Fischer, der ja nberliaupt den Hauptgegenstand der bevorstehende» Beratungen der Positiven bilden wird. Pastor Fischer, der in Berlin Geist licher ist, hatte bekanntlich der Ansicht Ansdruck gegeben, dab die Bibel nicht in ihrem ganzen Umfange göttlichen Ursprungs sei. Die Verhandlungen werden eingeleitet mit einem FestgotteSdienst i»> neuecbanten Dom. bei dem Generalsuveriiiteiident v. Holtz- heuer aus Magdeburg die Festpredigt halten wird. Am Abend des 2. Mai veranstalten die positiven Parochialvereine und die Kirchliche Vereinigung Berlins eine grobe öffentliche Versammlung ini Vcitasttheater, in der sechsfach zergliedert das Thema von der „einigen Kraft des Evangelium-" behandelt werden wird. Die eigentlichen Beratungen beginnen erst am Mittwoch früh. Pro fessor V. Lntgert-Halle a. «. wird über das Thema „Ehristentum und Theologie" sprechen. Die beiden Hauptpunkte der Tages ordnung. bei denen der Fall Fischer ausführlich erörtert werden wird, lauten: „Die moderne Theologie und das evangelische Ge meindeleben" und „Die grnndslürzendc Theologie der neuesten Zeit und die kirchlichen Ordnungen und Bekenntnisse". Die Referenten hierzu sind Professor 1) Ecke-Bonn nnd Pastor Wolff-Frieders- dorf. Die Verhandlungen sinden ihren Abschlub in einer groben Volksversammlung am Abend des 8. Mai, in der Hofprcdigcr » Stöcker. Schulrat Eckvlt-Prenzlau und Psarrer Lrc. Weber- M. Gladbach referieren werden. Das Thema lautet: „Evange lisches Volk, wahre Dir das Bekenntnis Deiner Väter, in der Kirche, in der Schule und im öffentlichen Leben." Die S ch n e I l fa h r v c r j u ch e mit Dampfloko motiven sollen dem Vernehmen nach im Herbst diese- Jahres wieder ausgenommen werden. Der preußische Minister der öffentlichen Arbeiten hat. wie verlautet, wiederum die König!. Eisenbahndirektion Berlin beauftragt, die Versuchsfahrten, die ans der Strecke Berlin—Hannover voraussichtlich von Spandau auS statt'inden dürsten, vorzubereiten, zu leiten und darüber Bericht zu erstatten. Boi >de» vorjährigen Versuchen wurden Fahrgeschwindigkeiten bis zu l36 lHeißdampflokomotive) bezw. 137 sSchnellbahnlokomotive 2/6 gekuppelts Kilometer in der Stunde erzielt. In Hamburg haben die sozialdemokratischen V creine beschlossen, den 1. Mai nicht mehr zu feiern, da diese Demonstration für den Weltieiertag ihren Wert längst eingebützt habe nnd überdies durch «Veranstaltung von Trink- gelogen neben der Einbube an Lohn und oft auch dem Verluste der Stellung auch noch besondere Geldaufwendungen notwendig machte. Tie lvkalorqanisierten Gewerkschaften Hamburgs b«> dauern zivar diesen Beschluß, geben aber zu. daß „in der bisher schlichen, immer mehr und mehr einem Jahrmarktstrubel und Schützenfest ähnelnden Arrangierung des Festes der Arbeit eine wenn nich unbewusste Diskreditierung des Gedankens der Maidemonstration" zu erblicken sei. Namentlich wird die dabei betriebene Geldschneiderei scharf verurteilt. Oesterreich. Ter „Neuen Freien Presse" zufolge wird der Minister für Eisenbahnen Dr. v. Mittel in den nächsten Tagen seine Entlassung nehme» und der Sektionschef Wrba mit der Lei tung des Eisenbahnuiinisterinms betraut werden. Der größte Teil der L a st f u h r w e r k s k u t s H e r in P r a g ist ui den Ausstand getreten. Die Ausständigen behinderten die arbeitswilligen Kutscher, indem sie die stugstränge der Gespanne zerschnitten. ES sind mehrere Verhaftungen vorgenommen worden. Frankreich. Beim Präsidenten Loubet fand zu Ehren ü«S Königs von England ein Diner statt. Unter den Geladenen befanden sich der deutsche Botschafter Fürst Radoli» und Gemahlin. Bei der Einweihuim einer Brücke über die Charente hielt der stöbere Miniiterpräses C 0 mbes eine politische Rede, worin er erklärte, er werde das jetzige Kabinett unterstützen, so lange es mit den Parteien der Linken regiere und sein Programm cinhalte. Er sei der Ansicht, daß Regierung und Kommission in der Kammer l>ei der Behandlung der Frage der Trennung v 0 nStaat und Kirche mit übergroßem Wohlwollen vorgegangen seien. Zwischen dem Ministerium und der Majorität der Linken müsse Einvernehmen herrschen, damit ihr gemeinsames Programm demo kratischer Reformen zur Durchführung gelangen könne. Es oerlcrulet, der Ausschuß der Advokatenkammer werde, sobald das Gesetz, betr. die Trennung von Staat nnd Kirche angenommen ist. denjenigen Geistlichen, die Doktoren oder Lizentiaten der Rechte sind, die Erlaubnis zur Ausübung der Rechtsanwaltschaft erteilen. In Havre und Marseille haben die eingeschriebenen Seeleute einstimmig beschlossen, sich, wenn daS Parlament bei seinem Aiederzuscnnmentritt ihren Forderungen nicht statt- gibt, zu einem VerteidigungSkonntee zu organisieren und die der Läge entsprechenden Maßregeln zu treffen. Rußland. Ein Erlaß des Kaiser? beruft den Statthalter des Kaukastis Grafen Wvronzow-Daschkow in den Reichsrat, ernennt ihn zum Mitgliedc des Ministerrates nnd des Minister- Komitees und beauftragt den Staatssekretär Baron Nolde, den Statthalter bei den Sitzungen dieser höchsten Staatsinstitntionen zu vertreten. Angelegenheiten, welche eine persönliche Entscheidung des Kaisers erfordern, werden diesem von dem Statthalter durch Vermittlung des Barons Nolde unterbreitet. Türkei. Der Chef der armenischen revolutionären Bewegung in der Schweiz Nndranik erklärte in einer Unter redung. die Armenier seien entschlösse», so zu handeln, daß die Signatarmächte genötigt werden, in der Türk« zu intervenieren. Die „Franks. Ltg." meldet aus Konstantinopel von vorgestern: Tie hiesigen Botschafter aller Großmächte treten in der nächsten Woche zn gemeinsamen Konferenzen zusammen, um die Machtbefugnisse zu beraten, die der inter nationalen für Makedonien zu ernennenden Finanz - k 0 mmissi 0 n übertragen werden sollen ständischen, deren Zahl täglich zunimmt, entwaffnet. Ebenso gingen die vor Sana befindlichen Geschütze in die Hände der Rebellen über. Dasselbe Blatt meldet aus Saloniki von vorgestern: Eine 40 Mann starke griechische Bande wurde bei LeSnitza (Kreis Kastorias von türkischen Truppen angegriffen. Von den Griechen wurden drei Mann getötet, zwei verwundet und fünf geiaugenacnoiumcn. Bei Tsnrevoselo wurde eine 19 Mann starke bulgarische Bande von türkischen -rrupven vernichtet. Amercka. In Glenwood (Springs Colorado» erhält sich hart näcktg das Gerücht. Präsident Roosevelt sei krank, aber sein - „ ... ... . ... .. . - . .. her Prä" Ar de,,ersah rer »n verbmdung mit dem Ausstande der Fuhrleute wegen böswilliger Verab redung unter Anklage gestellt worden. " Gmft «a Uhr) Privatsclretär Loeb bestreitet dies und sagt. sich nur an». »Ä Uhr) ü>na v"on^ar^hrl"m^! . « "-Salo me*, die neue Oper von Richard Strauß, soll Anfang Oktober »m Königl. Hosopernhaafe ihre Uraufführung erfahren. i- Herr Alexander Girardi, der im Residenz- tKrater allabendlich vor auSoerkaustem Haus« als „Bru der Straubinger" in EySlerS gleichnamiger Operette Triumph« feiert, har sein Gastspiel noch aus sechs Adende ve» länger». Der Künstler wird demnach von heüte bi» einschließlich Sonntag, den 7. dS. M.< in „Bruder Straubinger" austreten. j- Heute. Dienstag, eröffnet daS K, K Carl-Theater aus Kien sein Gastspiel im C e n t r a l-T h e a t e r tnit der Bur» leskn-Operette „Die lustigen Nibelungen" von RideainuS, Nknsik von Oscar Straus. Der Komvonist diri- giert lein Werk selbst. In den Hauptrollen sind die Damen Bradskh. Löwe. Merviola und die Herren Bauer. Blasel, Binder, König und Hernfeld beschäftigt. ch Herr Konzert- und Oratorienlänger Bictor Porlk lang am .üarsreirag in Me» in einer Aulsübruna von Bachs „ Mailbäus < Passion " die Parti« de»6hriilut. Die „Metzer Zeitung" schreibt hierzu: „Herr Porth vertürperrr in Don und Ausdruck seinen berühmt gewordenen Ieiu« wie im vergangene» „labe, wiederun» mit seinem ungemein hodeiisvollen stinpsmben, welches der Darbietung etwas direkt Unnahbare« verlieb und erzielte einen, i» keinem Worte ihn verlassende,«, selten weihevollen Eindruck." ck Die Literarische Gesellschaft veranstaltet Dienütag, den 9. Mai. abends 8 Uhr. eine S ch il l er- G ed « n k s ei er im Residcnztdeater. Zur Aufsührnng gelangt u. a. die seit Jahr zehnten hier nicht zur Darstellung gebrachte draimstiiche Dichtung Schillers „Der Menschenfeind". Die Feier wird durch einen von Adolf Stern gedichtete» Prolog eingeleitet, dessen Rezitation Herr Hvsschaust'ieler Albert Paul gütigst übernommen bat. Herr Paul wird auch die Inszenierung des „Menichenicind" leiten und in bieiem Werke die Titeliolle spielen. Zum Schluß wird als Ge- legenbeitsstnck zu diel« Feier Sigmund Schlesingers bekannter Einakter „Die Gnslel von Blaiewitz" zur Darstellung gebracht weiden. — Die Kartenausgabe (nur für Mitglieder) erfolgt Freitag, den 5. Mai. nachmittags von >/,4 bis htzo Uhr, au der Kasse des- ResidenztheaterS. f Sonntag abend ist hier nach kurzem, schwerem Leiden der Professor an der Königl. Kunstakademie, Herr Carl Heinrich Epler. gestorben. 7 Herr Ho stak Dr. Peschel, der Direktor des KörnermuseumS, teilt uns in bezug aus die auch in unserem Blatte für das Schillerhäuschen in Loschwitz erwähnte Schenkung von zwei bisher nicht veröffentlicht gewesene» Briefen Schillers »»d »einer Gattin an G. I. Gosche» vom Jahre 1790 berichtigend mit, daß diese Briefe nicht handschriftliche Originale, ivnder» durch Druck »achgeahmte sind. Auch ist der Brief Schillers vom 6. August 1790 kein bisher unveröffentlichter, sondern »1 Bd. ltl, I. 115 Jonas: „Schillers Briese" bereits seit Jahren abgedruckt. Die Originale befinden sich z. Z. noch in Leipzig in Privatbcsitz. j- Tie Allgemeine Deutsche Kunst ge nossen- schuft bat von Donnerstag bis Sonnabend in Dresden einen Deleoiertentao abgehalten, dessen lebhafte Debatten zu einem gedeihlichen Abschluß und zu befriedigenden Ergeb- nissen geführt haben. Einen breiten Raum nahm die Beratung neuer Statuten ein, tvelche die Grundlage für die Umtvandiung der Genossenschaft in einen eingetragenen Verein zu bilden haben. Mit großer Begeisterung wurde der Münchner Meister Franz von Defregger, der am Sonntag seinen siebzigsten Geburtstag feierte, zum Ehrenmitglied ernannt und, wie bereits kurz mit geteilt, telegraphisch beglückwünscht. Man erklärte sich grund- »ätzlich dafür, in dem Jubiläumsjabre 1906 oder auch 1907 «ne Ausstellung der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft zu veranstalten und beauftragte den Houvtvorstand und einen der Delegierten mit den nötigen Vorarbeiten. Ferner faßte man den Beschluß von prinzipieller Bedeutung, daß die Angehörigen der Genossenschaft nicht gleichzeitig Mitglieder des „Künstler- bundes" sein sollen, damit in dieser Beziehung klarere Verhält nisse geschaffen werden können. Dabei wurde aber bedeutet, daß in diesem Beschlüsse keineswegs eine feindliche Haltung gegenüber dem „Künstlerbund" sich ausspricht. Es wurden weiter Beschlüsse gefaßt in Angelegenheiten der der Knnstgenossenschast letztwillig vermachten Villa Zwing-Uri in Silenen, sonne wegen einer Vereinszeitschrist, für welche ein bestimmtes Blatt bereits in Aussicht genommen ist. Allseitig würbe der hochbefriedigende Verlauf des Delegiertentages hervorgehoben. -f Alb«offne Zehme. die Gattin de» Leipziger Rechtsanwalts Zehme, wird im Juni mit einem eigenen Ensemble imBer lin e r Residenztheater in Jbsenschen Dramen austreten. 7 Die Eröffnung deS mit bedeutendem Kostenaufwand renovierten und vollständig umgebauten Thalia-Tbeaters zu Chemnitz findet am kommenden Sonnabend statt. Die Direktion liegt in den Händen deS Direktors Franz Alexander Zteingoetter. Das renovierte Hans ist mit all«« Komfort der Neuzeit ansgestattet und wird die Operette, das Schau- und Lustlpiel pflegen. 7 Der Hochweitzschener Kirchenchor veranstaltet Sonntag, den 7. Mai, nachmittags, in der von der Königl. An- slialtsdirektion zur Verfügung gestellten Anstaltskirche ein Kirchenkonzert zum Besten des HilsSvereins für Geistes kranke. h Frl. Ellen Rötvino, Schülerin von Frau Auer-Her beck, wurde nach erfolgreichem Gastspiel als Margarethe in Gounods gleichnamiger Oper für zwei Jahre als jugendlich dra matische Sängerin für das Stadttheater in Plauen i. B. engagiert. j- Zur Lage des Deutschen Theaters in Berlin melden Berliner Blätter: Schon im Januar war das Grund- kapital des Deutschen Theaters, 300000 Mark, derart auf- aebraucht, daß L'Arronge, bei dem eine Mietskaution von 95 000 Mark hinterlegt ist, eine Stockung der Mietezahlung befürchten mußte. Damals begannen die ersten Verhandlungen mit Rein hardt. Nach dem „B. T." gelang es jedoch Lindau mit der Unterstützung seines stark beteiligten Bruder» Rudolf, die Sozietäre zur Hergab« von weiteren 100000 bi» 150 000 Mark zu bewegen, die inzwischen ebenfalls verbraucht sind. L'Arronge mußte daraufhin zur Vermeidung des Konkurses die Verhand lungen mit Reinhardt ernstlich fortsetzen. Die Entscheidung hängt davon ab, ob Reinhardt fick vom Reuen und vom Kleinen Theater trennen kann und will. — lieber ein Projekt zur Vereinigung von vier Theatern wird des weiteren berichtet: Die Bereinigung des Lessina-Theaters mit dem Deut schen, dem Neuen und dem Kleinen Theater unter der drama turgisch-künstlerischen Leitung von Brahm und Reinhardt ist der neueste Plan, der durch den Rücktritt Lindaus von der Direktion des Deutschen Theaters gezeitigt wurde. Die beteiligten Kreise stehen angeblich dem Plane, zu dessen Verwirklichung eine Aktien gesellschaft gegründet werden soll, sympathisch gegenüber. j- Eine vom „Verein Berliner Presse" einberufene Versammlung von Vertretern der hauptstädtischen und aus- wärtigen Presse erörterte den Plan der Veranstaltung eines internationalen Pressekongresses in Berlin im Jahre 1906. Der Vorsitzende deS „Vereins Berliner Presse", Dr. Ludwig Fulda, betonte, daß eS eine Ehrenpflicht der deutschen Presse und aller ihrer Mitglieder sei, für die in zahlreichen anderen Ländern, u. a. den Hauptstädten Frankreichs, Leslerreich-UngarnS, Belgiens, der Schweiz, Norwegens ufw., in außerordentlichem Maße genossene Gastfreundschaft sich er kenntlich zu zeigen. Di« Versammlung, in der rückhaltlos, aber auch nur vorbehaltlich -ustimmend« Meinungen geäußert wur den, entschied noch nicht über die prinzipielle Frage, ob der Kongreß int nächsten Jahre abgehalten werden soll oder nicht, sondern beauftragte einen auS den Delegierten der deutschen PresseHZereine und .Verbände, aus Mitgliedern d«S Internatio nalen Pressc-BureauS, sowie aus kooptierten Vertretern der deutschen Presse zu bildenden Ausschuß, in die Vorberatung deS Projektes «inzutreten, und vor allem für die Behandlung .... der finanziellen Seit« der Angelegenheit Unterlagen zu schaffen. rässdent ruhe Erst wenn in dieser Beziehung ^„reichende und einwandfreie t Garantien gegeben sind, soll de» Projett nähergeirrten werden. s In der gestrigen BormtNagssitzung de« RSnt, Kongresses wurde eine Reih« fachwissenschastlichrr, durch vollendete Röntgenaufnahmen erläuterter Lortro die Anwendung-weise und die Ersolge der Röntgenstrahle» .... der Medizin gehalten. Im Verlause der Sitzung wurde «tu Danktelcaramm Röntgen» aus München verlesen. Die Stadt Ellen beabsichtigt, ein zweit«» Tdiater. da» als OP « rnhau » dienen soll, zu errichten, weil da» wr- Händen« Tlioater zu klein ist. Im alten Theater soll in Zukunft nur da» Schauspiel und Operetten gepflegt tverden, währ«» der Neubau für Oper und volkstümlich« VoritelluNgeu verwendet wrrden wird. s Dtanmgfach« Ehrungen sind Frayj v. Deffregger au» Anlaß seines 7 0. Geburtstage« zu teil geworden Der Künstler verbrachte den Tag in seiner Billa zu Bozen, »« der er am Sonntag die zahlreichen Deputationen empfing, d»e ihm Adressen, Ehrengeschenke ulw. überbrachlep. Die Ehren bürgerurkund c der Stadt München überdrachten der cme Bürgermeister Geheimrat v. Äorscht und der Vorstand des Äemetndekolleaiums Kommerzienrat Sevboth. .In der Urkunde ist gesagt, daß die Stadtgemeinbe durch die Verleihung d«S Edrenbürgerrechies dem ausgezeichneten Künstler, der sich um die Erhaltung und Mehrung des Rufes dieser Htabt als erste Pslegestätt« deutscher Knust unvergängliche Verdienst« er worben hat. den, edle» Menschenfreunde, dem sein« schlichte Seelengröße die wärmste Sympathie der hiesigen Büraerscl»aft sichert, ihren Donk für sein 35jähriges Wirken in München und ihre unbegrenzte Verehruna ausdrücke» will. — Die Münchner K ü n stl« rg e n 0 sj e n s cha s t betont in ihrer Glückwunsckadresse, daß Defregger durch seine Meisterschaft sich die Bewunderung und Anerkennung der ganzen kunstliebenden Welt und durch »ine Liebenswürdigkeit und allzeit freundlich« Gesinnung die 'Zuneigung aller erworben Imbe. die das Glück baden, in seiner Nähe zn »veilen. Die ganze Münchner Künstle» schaft sei ihm in aufrichtiger Freundlchast und Verehrung zugetan. Die Münchner Sezession sandte gleichlall« em Glück- wunschschreiben, ebenso die -Luitpold-Gruppe": ferner gratulierten durch eine kunstvoll umrahmte Adresse die Stil- dierenden der Akademie dcm hochverehrten Lehrer und großen Meister. Defreggers Kollegen im Professorenkollegium der Aka demie und deren Direktion widmeten ihm einen gold-silbernen Becher im Renaissancestil. — Auch die Wiener Künstler- aenossenschast Hot an deiz Künstler eine in de« wärmsten Ausdrücken gehaltene Glückwunichadresse gesandt. j- „Tatiana" betitelt sich eine Oper, welche der erfolg reiche Wiener Komponist Franz Lehiir in Gemeinschaft mit Max Kallxck verfaßt und unserer Generaldirektion zur Auf führung eingereicht hat. Während de» Drucke» eingegange«« Neueste Drahtmeldungen. Bari. Dos deutsche Kaiserpaar reiste 5Z4 Uhr nachmittags an Bord der „Hobenzollern" nach Venedig ab. Lopdon. Im nördlichen Teile von Wales wurde «in Erdbeben verspürt, welches von lautem unterirdischen Getöse begleitet war. Die Offizier, und Mannschaften im Milizlager in der Nähe von Llangollen berichten, daß sie frühmorgens in folge der Erschütterung de» Lagerplatzes ausgetvacht sind. Warschau. Aus dem Witkowskyplatze wurde eine 5000- küpfige Arbeitermeuge uachmittags vom Militär »u-egrlsseu. Das Militär schoß. Di« Sanitätswacheu zählten 31 Tote «ub 15 Verletzte. Die Polizei schaffte außerdem 6 0 Tat« uud Ber- wundete fort. Ans der Jrnisalemstraße wurde da- Militär »au der Menge angegriffen. Es wurdeu 25 Arbeiter getStet uud 25 vertu uudet. Warschau. (Ausführliche Meldung.) Nachmittags 1HT Uhr zog «ine aus 5000 Arbeitern mit ihren Familien Lesteheude Menge mit 5 roten Fahnen unter Absingung revolutiimörer Lieder nach dem Witkowskvplatz. Man ließ sie dort Aufstellung nehmen. Später traf eine Patrouille der Garde-Ulanen em. tvelche die Menge passieren ließ. Die Ulanen blieben an den Häusern halten. Als hiernach Infanterie von der Marscholl Kowska-Straße anrückte, griffendie UlanendieMengc an und die Infanterie schoß auf dieselbe. Die Menge machte Kehrt. Die Infanterie fuhr fort zu feuern: im ganzen wurden 2 Salven und 40 einzelne Schüsse abgegeben. Die Sanitätswache zählte 31 Tote und 15 Verwundet«: die Polizei schasste außerdem 60 Tote und Verwundete fort, nahm 50 Verhaftungen vor und konfiszierte 3 Jahnen. In der Jerusalemstraße fand ebenfalls ein Zusammenstoß zwischen den Truppen und der Volksmenge statt. Letztere feuert«, wurde aber durch Patrouillen »erstreut. Ein Pvlneibeamter wurde ver wundet. 25 Arbeiter wurden getötet und 30 Arbeiter verwundet. Auch hier wurden mehrere rote Fahnen von der Polizei ent fernt. Die Stadt scheint abends tot: alle Geschäfte sind ge- schlossen. Petersburg. (Westnik-Meldung.) In einer Wohnung des Hauses Nummer 16 der Straße der 7. Kompagnie des Regi ments Jsmailowsky fand heute früh bei der Herstellung vo« Sprenggeschossen eine Explosion statt. Von de« Mietern der Wohnung wurde einer leicht und audere schwer verletzt. Die Untersuchung ist eingeleitet. Wetterdericktt de- Kgl. Sächl. Meteorolog. Institut« t» Chemnitz vom 1. Mai 8 Uhr morgen» (Temperatur nach CrlssuS). Wetterlage ln Eurova am 1. Mai 8 Ubr früh: Sloti»»«. Rame .S-l Richtung u. stärke deSWtnde« «etter - r». St-nio». Wal. H-ad SdNftionv, dl Haimranb. l>» Lludeenit» Lloittz-lin ttoientzaa. M«m«t Swlnem. tz Ska,«n Sylt Oliv MI« !>«»«<« NO frltäd-d-i« OSO Ikiibl l"I>«>ti » l.icd! wolkig «S 80 mätzlg »« lVSV >«ch> I>kd,-N 5« 88tV «L 8SV I«w/»«N«r tchwa« tzc»«r Ichwach Dunst mi>k>g brd-ckl "M- ^ "NN. «s »««»lnd«» DM« -tz.l 717 0Z<«, I Aach«» < ««rlin NarNrut« Pari« I» i München« lihemnltz? 7»7 8»«l m«lg »-»MI »» 8IV sttlch R«-«a V8V steil w-k«, 8 V stnlch »eiieni V letchltzaltded SO Mch<b«d«>tl S schwach»«»»«, S Kl«, d«»M> SSV „,».»«»«« 8 >a«t wo!»« SSV n>»s>. waM, «Itz « t'!- 4,« e> «,»> l 4W r 7" v -i ltzj v lieber den brtttschen Inseln lagert «ine Depression mit wenig«: all 7«0 Mm. Lustdruck. Hoher Druck beherrscht noch den Olten des Erdteil«. Unter dem Einfluß de« Minimum« wehen in Westdeutschland bereit» welt liche Wind«, während in Ostdeutschland Oslwinde vorherrschen. Da» «ei tere Vordrinaen ver Depression in Westdeutschland dttrste zu Niederschlägen führen. Für Oltbeutschlanv gebt weiterhin trübe«, trockne» und (edr wann,» Wetter in Aussicht. Prognose für den L Mai. Wetter: Wolkig, vorwiegend trocken. Temperatur: Uebrrnormal. WinSurspa»- : Süd«». Baromrter: Mittel. Witterung kn Sachsen" am SO. April. E'°-> «— »»»« » rem». «>n» jf «ratt-n Sr«. -VH« r-«». »In» ß s »«»»«n u» 18 L ll » eul. VS ltzrel»«ra »99 l«r WS V 4 U7 „r ra.« 8 l es 1SL >».9 9, 8^ 4 »» Z,«a»r-» «0 >«.» »3 88V 9« ani-r l>«! l<9 ».« SV » 1,4 i«l »» .1tte,kberg 7b1 ZMa« Lök« >7» »l r 8 !»,I,«ntzaln 77, »7 SV » ,4 »»«mm« >».» ,0 SV , «9 I'IN 7.0 4» »V li.» La« Gewitter, welch«» in der Nacht vom r». zum »0 >»ril etntral, führte in gam Sachsen zu Nieders-dlaa. Die Menge desselben, dt» früh 7 Ubr gemeffen wurde, üderläneitet vereinzelt 10 Mm. Noch im L»us« de» Vormlttaa» heitert« da« Witter aus und blieb br« »um Abend sonnig schön. Dt« Temperatur ist stark ttbernormal. Da» Barometer bebt »ttv» s—4 Mm. zu tief. Meldung vom Ftchielberg: Nur ans dem Berge schwach« Schneedecke, glänzender Lonnennntergang, Schneetlefe SO Zentimeter. Dr « « d « n , 1. Mat. Barometer von Optiker Eduard Wegand (»orm. O«kar Besold), Waltstrotzo S. Abend« S Ubr: 7»» MMmete«,, st gestiegen. Tbc,mometroaiavb nach Lettin«. Temprratur: dbchtz» »ä O*. Wärme, niedrigste 10 Gr. Wärme. Selter. Südwmd. KAafferftaud »er Glve «>,v Mol»«». Butzwet« Pro« Pardubitz Me'nII Lettmert» *»M« Dre«den rrr W rrr rrr r» :s
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