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- «s - Allerlei für die Franeuwelt. D«r Ai-«» »er. Ein« lustige Oster arschicht« von M. Doberenz-Eber- lein. iForts.) 1 Nachdruck verb.) „Wenn «r mich sähe!^ «Der Duktor? 2 wo! Ter steckt oben in der Bibliothek, und ivenn auch. inaS tät'S? Erkennen wurd' er mein Täub chen nickst. dafür sorgt «in dicker Schleier!" ,Nür si , . „Ein Schleier!" lubelte Leonora: Du hast recht, bist mein« prächtige Kaschinka!" Und „edutdig lieh si« sich eine Jacke überstreifen und einen grauen Schleier um das dunkle Lockenköpscheu wickeln. Tann flog sie wie ein erlöster Vogel zur Tür h'naus, die Treppe hinunter und lies über den Hof in den grohen angrenzenden Burggarle». Ge schmeidig wand sie sich zwischen Hecken und wträuchern hindurch und bückte sich dicht an der Mauer nach den blauen Frühlings- kindern. Bon denen war freilich nur jvenig zu veurerken. Vereinzelt schauten violette knospen aus dem seuchlen Erdreich. — Zart- lich strich Leonora darüber hin. „Ihr steht mach aut zu kurzen Beinen, ihr mutzt sleitzig wachsen!" lächelte sie und suchte vergnügt weiter. Winzig klein war das Sträußchen, das sie mühsam zusammengesunden l-atte. Glücklich sah sie darauf nieder, ihr war so froh ums Herz. „O du iröhliche, o du selige, Gnadenbringendc Ostcrzeit!" sudelte sie hinaus in die Natur, in der sich allüberall neues Leben, das FrichlingSanser- stehen nach langem Winterschlaf« regte. Ungeblendet schante sie hinein in die flim mernde Sonne. Da, — sic bog um eine Ecke, strauchelte und fiel, so lang sie war, vor die Fühe des van der anderen Seite kommenden Doktors hin. Er bückte sich und half ihr ans. „Ach. meine Veilchen!" stam melte sie erschrocken. Verstreut lagen die mühsam eingelaimnelten Blumen ini Nasen. Schnell knieten beide nieder, um die Ver streuten einzusainmel». „Nieine Gnädige, erlauben Sie mir, daß ich mich vorslelle?" lmt der junge Mann, als er daS letzte Beil- chen anfgelesen hatte und wieder amgesprun- gen war. Leonora schüttelte lebhaft das Haupt: dabei glitt der durch den Sturz zuvor schon gelockerte Schleier vollends herab, und noch im Grünen kniend, hob sie daS lvie mit Purpur übergossene Gesichtchen zu ihm empor und sagte bald verlegen, halb irotzia: „Ist gar nicht nötig, Herr — Zigeuner!" .Hans Sternau starrte aus sie nieder, als mär« sic eine Erscheinung, aus dem Gcisier- reich: „Ist das ein Lstersouk. oder —" ,.'s ist Leo, der Esel, der nicht 'mal ein — Trink geld nehmen wollte!" lachte sie ihn übermütig an. Jetzt war das Erröten an ihm. „Ist es möglich —" stotterte er uns seine Augen überflogen zweifelnd das graziöse Mädchen, das noch iinnier ini Rasen kniete. Sie nickte kurz: „Jawohl, 's ist nicht nur möglich, 's ist Tatsache!" „'Seit wann trägt Leo — Wci- berröcke?" Er hatte lich tief zu ihr herunter, gebückt: seine Augen blitzten sic spöttisch an. Da fuhr sie empor, wie von einer Weine gestochen: blitzschnell stand sie aus den Füßen und reckte ihr zierliches Figürchen. Zorn- tränen funkelten in den Kcndcrongen, als sie ihm heftig zurirf: „Ärnn'S in Berlin Litt« ist. sich noch über die Verlegenheit «wer Dame — jawohl einer Dome! — lustig zu machen, dann hätten Sie dort bleiben sollen, mein Herr — Zigeuner!" drehte sie sich um und eilte davon. Verdutzt sah ihr der Doktor nach. „Donnerwetter, ist das ein — ras siges Mädel!" Am Abend saß " Leonora dem Doktor am -Lettisch gegenüber und plan- derle möglichst unbefangen. Mit den kleinen, jvnnvcrbraiutten Händen bereitete sie sorg lich Brötchen für den Grotzoater und mischte ihm den Tee, wie er's gewöhnt war. Ter olle Herr nickte ihr herzlich zu: .Hast mir in den letzten Tagen aetehit, kleines Haus- Mütterchen: bin froh, daß Du wieder ganz inunter bist!" Da errötete sie tief und sah heimlich zu Sternau hinüber. Ihre Blicke trasen sich! Aus seinen Augen sprach eine so herzliche Bitte, nicht mehr zu grollen, datz sie ihm lächelnd zunickie. Sie konnte ihm nicht gram sein: ersah auch gar so lieb aus. Der dunkelblaue Flanellanzug kleidete ihn vortrefflich: immer wieder mußte sie ver stohlen zu ihm Hinsehen, und merkwürdig! — stets begegnete sie seinen Augen. Diesen schönen, klugen Sternen! Wie vortrefflich sie zu dem schmalen energischen Gesicht paßten, dein der weiche braune Schnurrbart etwas Flottes gab. Und wie hübsch es aus- sah, wenn er mit einer schnellen Bewegung die widerspenstige Locke zurückwars, die ihm doch immer wieder aus die hohe Stirn siel. Schöner halte sich ihre lebhafte Phantasie seine interessanten Romonhelde» nicht vor- gcstellt. „Sagen Sie, -Herr Doktor, warum nannte» Sie sich eiaentlich Zigeuner?" Weil ich ein Zigeunerleben führe, mein gnä diges Fräulein!" (Fortsetzung folgt.) Ta draußen! Jetzt blühen Wohl die Mandelbänme Da draußen um das kleine Haus, Und Maiensonne, Frühlingsträume, Sie fluten durch die stillen Räume Und breiten sich darinnen ans! Die wilden Ranken an der Laube, Die Winde, die von Süden iveh'n, Sie flüstern sanft von Osterglaube, Si« künden leis' vom Auiersteh'n! Es rönt wie seines Flüqelrauscüen Bon Engeln zwischen Baum und Strauch: Könnt' ich der frohen Botschaft lausch«», Biclleickn sie rettete mich auch! — Ließ mich vergessen, was gewesen, Und aifteriteli'n vom geist'gen Tod. Rach Rächten, traumesschwereu, bösen Umleuchtet sein vom Moraenrot! — Und »aht Ihr wieder, nächt'ge Träume, So führet mich hinaus, hinaus, Daß ick, die Pracht nicbt ganz versäume: Jetzt blühen wohl die Mandelbänme Ta draußen »m das kleine Haus! — Theodora Hering. MA b08!k in 0sS8ö6li u. llmMllliL Ligns Lskgfsbl-ik unc! Usggrms. u 61-WÄ l"6 n - !V! i n. 1 ^ - v!« kioodnunßsii VLrUo» nur a«vd bs- dürckticd einxgrsicU'-sm larik «utxostsUt ui»I »dgostsmpslt. Xledt »bxvstsmpvlta kieclnuuixsll «uw rurückrun oiiso. Lewi-xmix »ui <j»» Leerckixiln^vedeu berilgl. Jnxelegenkeiten ttisr rvie suszvsl'ts sovic LosLeUung cker ILvLuLkiir ZZiL ckurcst ckie Somptoire: Lee 26 ögutrnerstr. 37 lelepkon 157. löleßk.-Lll?.: Pietät Dresden. Delepsion 2672. kitte xensu Litt kinna unä ttsusnummer ru acltten! Infolge gänzlicher Aufgabe meines seit 58 Jahren bestehenden Uhren- und Goldwaren-Geschäfts verkaufe ich zu außer gewöhnlich billigen Preisen. 2«o/o i»r« Für nur solide Ware» bürgt das langjährige Renommee meiner Firma. 2 jährige Garantie. s. K. ltöliidiig »»lllis., Irl!. kidsllSt, Mm-«-,, Webergaffe LS, vis-L-vis der Bärenschänke. ris-ü-vis der Bä'renschänke. ^ «-gründet 18S« ^ IV o. > oo Dienstag, den L. Mai. Erscheint täglich 11-05 Außerhalb der Lchranken. öiomail von B. M. Eroker, (8. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Schweigend ritten sie nebeneinander nach .Hause. Manen l>atte sich zu, Scully gesellt, der ihm Black Pat für sünsund-achtzig Pfund vcr- kanste. „ES ist ein vornehmes Pserd, mit vorziuzlichen Anlagen." prahlte Scully: „>ck> weiß, Sie werden zufrieden sei». Bildschön, fehlerfrei ist Block Pal ich verkaufe >h» für den halben Preis nur, weil ste ihn im Hoft nicht leiden mögen, ihn gern los sein wollen." „Warum?" war die nicht unnatürliche Frage. „Ja, ich habe da eine jo ave,.- glänbische Gesellschaft. Sic sagen, cs sei mit ihm nicht ganz richtig. Ob man vergasten bat beim Fohlen: Gott segne das Tier, zu sagen, oder was sonst schuld daran ist: er gilt für verzaubert: auch seine tiefschlvarze Farbe, ohne ein einziges weißes Haar, ist ihnen ein Zeichen dasür. Nun. ob verzaubert oder nicht, jedenfalls werden Sie rechte Freude an ihm haben." Im Hose angclangt, stieg Mönch ab, um das Pferd zu wechseln: doch Sculln sagte: „Rein, Mr. Moneh, bitte, Sie müssen hineinkommen und den Handel begieße». Ich nehme kein Rein an. Nicht wahr, Herr Dohne, Sie wissen, daß das hier Brauch ist?" „Ich trinke um diese Zeit nur Te«," wehrte Denis nervös ob. „Ach, keine Aus rede! Und gut, Miß Scullh kann Ihnen zum Willkommen eine Taste Tee bieten. Rur hinein! Auch Du, Easeh . . . Alle Wetter," keuchte «r, „Du bist kein Teetrmker, nich! wahr?" „Nein, ich bin kein Milchbart," entgegnete er mit einem unverschämten Buck auf Manch. „'Dancing Girl ist sehr warm." bemerkte Tonne, indem er ihren feuchten Hals klopfte. „Ja, sie hat Feuer," sagte Scullh. „Ich liebe es bei Pferden, wenn sie Feuer haben ... bei Mädchen auch" — er nickte ausdrucksvoll nach Jerry hin. „Gehört das vielleicht Ihrer Fräulein Tochter," fragte Moneh indem er sich bückte, um eine kleine Brosche in Huseiseii'orm aufzuheben. „Miß Scully hat di« Rade! wohl verloren?" „Sie ineinen meine Stieiiochter. Die" — er zeigte mit dem Daumen nach Jerry — „ist nicht Miß Scully." „Jerru, mein Kind, hören Sie?" ries Easey inil anmaßender Vertraulichkeit. „Erlauben Sie, daß ich Sie diesem Herrn in aller Form horstcllc: Mr. Moneh, Sic sehen hier eine junge Dame" — er zeigte mit der Reitpeitsche nach ihr — „in deren Adern das Blut irischer Könige fließt. Das werde» Sie kaum vermuten?" „Eber als bei anderen, die nicht einmal Hnhncrblut in ihren Adern haben," unterbrach ihn eine wütende Stimme. „Halte Deinen Mund, Garrv! Eine Prinzessin von Gottes Gnaden, deren Ahnen über halb Munster Herrichten . . . der letzte Sprößling hier nennt kaum eine halbe Krone sein eigen. Ist das nicht die volle Wahrheit, Jerry, mein Kind?" Das bleiche, erliste Gesicht des jungen Mädchens bekam Nützlich Leben und Farbe. Dunkclrot stieg ihr das Blut in die Wangen, die blauen Augen stammten, und der Jockei, der Miincys. ärgerlich fragende Miene sah, beeilte sich hinzuzufügcn: „Äkr. Mon«y, gestatten Sie, daß ich Sie Miß O'Bierne von Earrig vorstclle . . . Miß O'Bierne, dieses ist Herr Moneh" — er machte eine bezeichnende Pause und sagte: von Earrig." Manen nahm die Mütze ab, die junge Dame geruhte aber nicht, die Bor. jtellung zu beachten: nur ein seltsames, unwillkürliches Zucken ihrer Lippen bewies, daß sie die Worte wohl vernommen hatte. Mit dem Namen O'Bierne kam Money plötzlich die ganze Erzähluna der Frau in das Gedächtnis zurück. Er sah alles lebhaft vor sich - zuerst die Szene am Tore, dann wie ihm die Frau die Geschichte der alten Adelssamstie erzählte, deren letzter Sprosse dieses junge Mädchen mit den ernsten Augen war. da wirklich auf Pferden lebte. — und, soweit er beurteilen konnte, auch aus ihnen seinen Tod finden würde. Wie tief war das mächtige Geschlecht gesunken! Ter einzige Nachkömmling der stolzen O'Bierne, die Schlösser und Schifte gebaut, Kriege gerührt, wie Fürsten gelebt batten, — diente hier einem Jockey als Zielscheibe des Spottes, einem rohen Pferde- Händler als unbezahlter, geplagter Trainer. Ihn übermannie plötzlich ein unerklär liches Gefühl des Mitleids, er lral zu Miß Jerry und bat sie, ihr beim Absteigen bc- Isilflich sein zu diirscn — mit so viel höflicher Ergebenheit, als wenn sie die Königin selbst gewesen wäre. Sie säh ihn einen Augenblick ernst fragend an. Nein — er wollte sich nicht lustig machen, er meinte cs gut mit ihr. Sic stützte schüchtern eine klein« Hand mn seinen dargcbotenen Arm und sprang leicht zur Erde. „Hallo, Jerry!" schrie Scully, Xtuneolliagr I'stnuollö. Xgnwolligru'-Ltossg fstu' LelilttsiHtzkö. Xttmgcjliri.'U'-Ltiieh^.'ti». Xumsvllillktr, 1o8g8 für Xoftllei^gu. Xg»>6c,I!i:utr-Lli'ü»>jftft. Xttt»6o1IiLgr-6vt> scluiko. Xruli6ttld»ttr-Iuojsibirttlk>u. XktMWlIirin.r-Iliitk'i-iHelio. Xruiivellillttr-Xosifliissoii. XkMtzkIIinnr-Lnistmllrmvr. Xwmool Itll rr i-8 e > > I n fNwks. Xruttggliillttt-ttllisoclcieliou. XtUit0üI1i:ttU'-IX!rlvti.jnekoi>. Xtu»«!6l>iullr-Iigrrt>iuvo3tvu. Xrtmogllttttlr-LvUuiiiliitzft'u. X:uuv(!> Iituu'- Usi roll koiuleigi cisr. XtriuveliliUtr-önisl- u. XucNeuwiiriuor ewpüsdft, XIckuoH>var6uIillus FV. Nötrlsr. SL Wegen Anfg. de? Lagerraumes Geld ^ Wetterfeste Balkon» nnd tcldsckttänke renommierter kl» abrike« gooz billig zu verk. > »LriLN - K00S1 t. Leulerit», Nosenstr. SS. I Fabrik: Tromveterstr. 8. 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