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Die i wuttiar Grund, »ite tca. u Lilbru, i» P'o. »lii- liiildiauuak» aui drr Lnvaiie»« Zcil- L P>, : di« rivalli»«.^>ile -mtLecl- irile so Pta., als Kmariaudr Zcile «2 Pia In l.'ummcrn »ach Sonn. ,,»d Aeirr«»,»» Npaliia« Llulch^iit so Dia., aus Privatim? « Pia. rwaiiiae Zeile aui Tetlielte mch als Eniaeiandt «ü Pi». Luswürlire Aus - traue nur »eae» Loruusbe>abluua. Beleavilltler werden »in io Ps^. berechn«.'. 8er»!vre<lia»schlu8: Ault l Nr. 41 unv Nr. rvlbtz. WN»»r»r»o»«vmi»«rü» «»»mrrr». von » kkg. «m iVS^pEE»» VIs»rvtt« E vairo. - »erlln dV. VL. - krnnßkurt ».sitz. Iuiu»dvr dcke Xttnirltcl» I^eukritttUsn 8i»t»tu-.>Is«1^Mo iu Lilder, Orunä ?iiL ^VsIu»u»tzU llunir Vt. I^ouiv 1VV4. -^EMjSES-SsrrkE»rMrr»K FudilLums - Os-dsn ktieon-vlplom«, Xitrsae-Hapiisn, pravbt-4Ibumz «tv. terl-i^l. ii» vigerwr l'.Urnic küllLfl! pseiitMLnn. jM nur ki'ügg? 8tiMS 33 Atpv»tA>G«»eL»Ltt >4T»r»i»Ler »roWLv- u»»«» »i«». Lilliixo ?rel»v. lUrells Veäisnuni;. VerttLuä »acli ausnri Orüsstv» l-uzsr! ii» «ckvvsrr «,6er rotU Oummi, »U6k in ttan! und U»nk xammixt. 'ck-L/rerz.-i«/--' u»-/ /dibütt. Svklsuvkv kreinksrclt D,eupo1t, UvüiriLLl-vorLeli-LvdsrIrall. desto Clarke, vou iiilläorn irer» ^suommvu, ill Oril.'inlllttlrsedell ü ÜO I üllr., 2 U!i. 10 kkx. ullä 4 Llll. 10 ?kff. ««»»«wii» tu». «r. IS», klintl: Krieg in Ostasien, Verfassung Transvaals. Bismarcfsänle. Brand deS Schlosses tenwalde, Tischlergehllfen, Dresdner Heide. Technisch-industrielle Beamte. Mutmatzliche Witterung: Warm» vorwiegcnd wolkig. Der Krieg in Ostasieu. DaS tzkottenspiel auf dem fernen Kriegsschauplätze, dem aller Augen mit Spannung von Tag zu Tag folgen, nähert sich dem kritischen Punkt. Das sogenannte dritte baltische Ge schwader unter dem Kommando des Admirals Nebogatow hat sich zur Stunde entweder schon mit der unter Befehl Roshest- wenskis noch immer in der Nähe der Kamraichbucht befindlichen russischen Hauptflotte vereinigt, oder die Bereinigung steht un- mittelbar bevor. Nach wochenlangem, spannungsvollem Erwarten irgend welcher entscheidenden Meldungen aus den chinesischen Gewässern ist das eigentlich das einzige wirklich Neue, was der Telegraph übermittelt hat. Sonst schwirren die Nachrichten in schier erdrückender Fülle durcheinanoer, chaotisch, eine die ander« überstürzend, eine der anderen widersprechend, ohne sichere Anhaltspunkte für ein« richtige Beurteilung der gegen wärtigen Lage an die Hand zu geben. Da heißt es also, Vor sicht zu üben in der Voraussage der weiteren Ereignisse und allL bisherigen Nachrichten durch das kritische Sieb laufen zu lassen, um »u einem klaren, zutreffenden Bilde der äugen- blicklichen kriegerischen Lage zu gelangen. Bor allem muß man da- bei unverwandt den Zweck im Äuge behalten, den die gegnerischen Flotten bei allen ihren Bewegungen und Handlungen zu verfolgen haben. Admiral Togo sieht sich in die Notwendigkeit versetzt, alles daran zu setzen, um die anrückende russische Flotte nach Möglichkeit schädigen, ohne andererseits dabei sfine eigenen Panzer und Panzerkreuzer mehr zu exponieren, als zur Er reichung de« KaMpszwrckes unbedingt erforderlich ist; denn Japan hat keine SchiffSbestiiche mehr in Reserve bezw. so gut wie keine Neubauten auf seinen Werften, aus denen es seine ohnchin nicht mehr allzu starke Schlachtflotte ergänzen könnte, während Rußland immerhin noch über einige teils im letzten Baustadium, teils i« Reparatur befindliche Schlachtschiffe ver fügt, die «S eventuel» »a absehbarer Zeit an der ostasiatischen Küste zu verwenden vermöchte. Für die Russen liegt die Sache folgendermaßen: die Seetransportmittel, welche de« auf dnn asiatischen Kontinent «Monierten japanischen Truppen unanshörlich Verstärkungen. Munition und Proviant nochfchiebeu, müssen unterbimden und die diese Verbindungen schützend« japanisch« Motte muß selbst um den Preis der Ber- nichtung deS eigenen Geschwaders niedcrgerungen werden. Dir Japaner ihrerseits müssen unter allen Umständen diese See oerbindungen ausrecht erhalten und die Kriegsflotte deshalb zum Schutze der Transportmittel bestmöglich verwenden, ohne jedoch dabei ihre Existenz, wie oben ausgeführt, ganz aufs Spiel zu setzen. Dies vorausgeschickt, hat Admiral Roshestwenski die Verpflichtung, seinen japanischen Gegner zur See womöglich fernab von seine» Stützpunkten energisch anznpacken und mit Einsatz aller Mittel zu vernichte«, und dies sobald als möglich, wenn daS heroische Opfer so oder so noch irgend einen mit- bestimmendeu Einfluß auf die Kriegslage und auf einen eventuelle« Friedensschluß haben und nicht nutzlos verpuffen soll. T»go dagegen wird früher oder später gewiß einen schnei digen Guerillakampf mit seiner Torpedoflottille ins Werk setzen und die Russen hierdurch stückweise aufzureiben trachten. Eine Entscheidungsschlacht auf 'hoher See, di«, wie aus den obigen Darlegungen klar sein tllirfte, schließlich unausweichlich ist, wer den die Japaner vermutlich erst dann, und zwar in möglichster Nähe ihrer Flottenbasis, «»nehmen, wenn der Gegner durch Berjuft einiger Schisse hinreichend geschwächt ist. Hierdurch gewinnt die Vermutung an Wahrscheinlichkeit, Ad miral RoshestweuSki werde erst in der Koreastraße auf entscheiden- den japanischen Widerstand stoßen. Es ist auch schon die Nachricht eingegangen, daß eine große Anzahl japanischer Kriegsschiffe in der Nähe der Insel Tshushimo lzwischen Japan und Koreas zusaMmengezogen sei: dort müßte es dann gegen Mitte dieser Woche »um endgültigen Duell zwischen der russischen und japa- Nische» Flotte kommen. Möglich ist eS aber auch, daß Admiral Togo esuer Schlacht mit der Russenflotte ganz auszuweichen trachtet: dies würde eine ganz bedeutende Herabminderung der russischen Chancen zur See bedeuten, denn kann Roshestwenski Togo nicht stellen, so ist er gezwungen, den Weg nach Wladiwostok zu suchen, well das Hernmmanövrieren im Südchinesischen Meere ihn seinem Ziel, auf dem mandschurischen Landkriegs- schanplatz durch einen Seesieg eine Wendung »um besseren herbei- znführen, nicht einen Schritt »üherbringt, und schließlich wird «r doch »ach Wladiwostok fahren müssen, um dort seinen Schiffen jene Fürsorge aogedeihen zu lassen, die chm in neutralen Häsen verwehrt bletbt. Ist er einmal in dem Hasen von Wladiwostok, dann tan» er zwar von Zeit zu Zeit von dorther einen über- «schocken Handstreich ansführen, wie vor Monaten Jessen und Reitzenstein unter Skrydlow, aber er muß anch gefaßt sei», solch« Unternehmungen mit Verlusten zu bezahlen wck vor allem kan» dann von einer tatsächlich«» Unter, dindang der Rachschublinien -wischen Japan und der Man- dschnrei keine Red« sei». Ebensogut also, wie «S nicht auSge- schaffen ist. daß rasch eine Entscheidung fällt, so ist «S auch möglich, daß daS Flottenchiel in Ostasten nur «ine weite« Berschlep. pung des Krieges zur Folge hat. Die Spannung der kriegerischen Loge aus dem Seekriegsjchauplatz im sernen Ostasicn hat zur Zeit jedenfalls einen so hohen Grad erreicht, daß man sicher allenthalben froh sein wird, wenn endlich die erlösende Nachricht eintrefsen und die fieberhafte Erwartung lösen wird. Die neue Verfassung Transvaals hat die frühere Burenrepublik dem System der Selbstverwaltung, wie es britische Kolonien verstehen, um einen Schritt näher ge- bracht. Diese neu verliehene Verfassung ist als die Erfüllung des Versprechens anznsehen, das die englische Negierung den Buren in dem Friedensvertrag vom 30. Mai 1902 zu Ver- ecniging gemacht hat. In dem Artikel 7 dieses Abkommens hieß cs, daß der militärischen Verwaltung Transvaals und der Oranje-Flnh-Kolonie „sobald als möglich eine bürgerliche Regie- rung folgen, und daß. sobald die Umstände cs gestatten, repräsen tativ« Einrichtungen, die zur Selbstverwaltung führen, eingesührt lverden sollen". Erst setzt — nach drei Jahren — hat die eng lische Regierung damit begonnen, ihr Versprechen durch die Tat zu verwirklichen. Freilich ist es keine die volle Selbstregierung zu gestehende Verfassung, die englischerseits nunmhr gewährt worden ist, aber doch der erste, wenn auch Seine Schritt dazu. Selbst wenn i man dem Burenvol'» noch so sympathisch ge^enübersteht, wird ! man trotzdem zugeben müssen, daß für das glatte Funktionieren dr» vollen Selbstverwaltung augenblicklich noch sehr viel Vor bedingungen fehlen würden: anch die leidige Nassen- und Nationalitätenfrage, wie sie zur Zeit noch in aller Schärfe be steht, wäre dadurch nicht gerade zum guten gefördert worden. Der allmähliche Uebergang zur vollständigen Selbstregie- rnng entspricht auch weiterhin voll und ganz den Ueberliefernngen englischer KÄvnialpolitik. In Kanada, in den australischen Kolonien, in Neuseeland, in Natal ist England genau jo schritt, weise vorgegangen. Was den Inhalt der neuen Verfassung anlangt, so ist er kurz folgender: Nach der königlichen Verordnung soll die neu zu schaffende gesetzgebende Versammlung von Transvaal ans dem Gouverneur-Leutnant und nicht weniger als 6 und nicht mehr als S offiziellen Mitgliedern und nicht weniger als 30 und nicht mehr als 3b gewählten Mitgliedern bestehen. Die Dauer des Mandats der ernannten Mitglieder hängt vom Willen des Königs ab, während die gewählten Mitglieder alle vier Jahre neu gewählt werde« müssen. Die Wahl erfolgt nach dem Grundsatz des gleichen Stimmrechts und die Wahlkreise werden nach der Zahl der Wahlberechtigten, nicht nach der Kopfzahl eingeteilt. Personen, deren Namen in der letzten Liste der Bürger der frühe ren südafrikanischen Republik erschienen sind und für den ersten Volksroad stimmen durften, oder Personen, die in der Kolonie ein« Wohnuna im jährlichen Werte von 10 Lstrl. innehaben oder einen Lohn in der Höhe von mindestens 100 Lstrl. jährlich be ziehen. sind wahlberechtigt, sobald sie 21 Jahre alt sind. Farbige erhalten kein Wahlrecht. Drei Kommissare werden beauftragt, Transvaal in Wahlkreise einzuteilen und alle zwei Jahre wird eine Wählerliste ausgestellt. Der Eid, den die Mitglieder der Gesetzgebenden Versammlung zu schnüren haben, lautet folgender maßen: „Ich schwüre, das; ich Seiner Majestät König Edward dem Siebenten, seinen Erben und gesetzmäßigen Nachfolgern treu und gehorsam sein will." Die Verhandlungen werden in eng lischer Sprache geführt, doch steht es dem Präsidenten frei, einem Mitgliede zu erlauben, sich der holländischen Sprache zu be dienen. Die Gesetzgebende Versammlung erhält die Befugnis, solche Gesetze zu schaffen, die für den Frieden, die Ordnung und die gute Regierung der Kolonie notwendig sind. Ueber di« Staatseinnahmen steht ihr kein Verfügungsrecht zu, und sie darf anch keine neu« Steuer einsühren, es sei denn, daß eine solche zuerst von dem Gouverneur in Vorschlag gebracht worden ist. Es ist also im gründe nicht viel, vas den Bürgern der neuen Kolonie zur Bestimmung ihrer Geschicke eingeräumt wird und die Enttäuschung in der Bevölkerung ist dementsprechend groß. Besondere Verstimmung erzeugt die Verfügung, daß Englisch die Parlamentssprache sein soll und Holländisch nur mit Genehmigung des Präsidenten gebraucht werden darf. Auch mit der Gebundenheit der Wahlstimmen an einen Zensus können die Buren ganz selbstverständlich nicht zufrieden sein, da sie hier- mit die letzte Möglichkeit einer Mebrhcitsbildung in der Gesetz gebenden Versammlung verlieren. Der englische KRonialsekretär Lyttleton bot die Enttäuschung vorausgesehen: er entschuldigt in einem Briefe an den stellvertretenden Gouverneur von Trans- vaal die Verweigerung der vollen Selbstverwaltung mit einem wirklichen parlamentarischen System damit, daß ein solches eine P a r t e i Herrschaft in Transvaal zur Folge haben würde, da eS dann nur «in« Buren- und eine britische Partei geben würde. Die Oranje-Kolonie wird mit der Entschuldigung ab- gespeist, bevor sie gleich Transvaal «ine solch« Verfassung er halten könne, müsse man abwarten, wie da» Experiment in Tran-vaal auSfalle. Am Schluffe seine» Schreiben» führt er au«: »Trotzdem erwartet, di« Regierung Seiner Majestät auch von ihnen, al» de» Vertretern «ine» Volke» von großem Talente, da» durch lang« Erfahrung gelernt hat, da» Veste au« den Umstände» SU machen, die Mitwirkung Lei der Arbeit, W. fiolapolkelie Li«oi e«»1vi. Ticusta«. 2. Miii IÄW7 ihre Rasse, die sich nicht länger mehr in isolierter Unabhängig keit befindet, zu einem starken Pfeiler in dem Gebäude des weltweiten Reiches zu machen. Daß dies das Resultat sein möge, und daß unter der Führung der göttlichen Vorsehung bald eine vollständige Versöhnung der Männer zweier großer und verwandter Nassen emtrete, ist der sehnlichste Wunsch Seiner Majestät des Königs und der Regierung Seiner Majestät." Ob dieser Appell an die Burenbevölkerung Erfolg haben wird, ist mehr als fraglich, denn dazu hätte die englische Regierung den auf dem Schlachtseide Besiegten mehr Vertrauen zeigen und mehr Freiheit schenken müssen, als es in der neuen Ver- fassnng tatsächlich der Fall ist. Die Buren werden an derartigen Experimenten der britischen Regierung wahrlich keine große Freude haben und durch solche halben Maßnahmen vermut- sich nicht zur Ruhe zu brurgen sein. Näher in eine Würdigung der neuen Verfassung einzugeheu. erübrigt um so mehr, als sie jedenfalls kein allzu langes Dasein fristen wird; dazu ist die Opposition auf allen Seiten — auch zum Teil englischer — doch zu stark. Neueste Drahtluel-uugcn vom 1. Mai. Leipzig. sPrio.-Tel.) Der Streik der Tischler und Holzarbeiter dauert unverändert fort. — Die Geschirr- führer haben heute nach zweitägiger Dauer des Streiks die Arbeit wieder auf g^e nommen nach einem Vergleich mit den Arbeitgebern. — Die Stei narbeiter und Steinmetzen sind heute morgen in den Streik getreten. — Die Maifeier unterschied sich im allgemeinen nicht von den früheren: nur die Abeudversammlungen sind ausgefallen. Vormittags 11 Uhr fanden in fünf Lokalen Versammlungen statt, die von 300 bis 2000 Personen besucht waren. Dort tvurde die allgemein üblich, Resolution angenommen. Die Teilnehmer begaben sich bann nach Stötteritz, wo etwa 12- bis 15 000 Personen ab und zu gegangen sein mögen. Reichstagsabgcordneter Goldstein war Festredner. Heute morgen war aus dem Volkshause, früher Tivoli, an der Zeitzer Straße eine rote Flagge ausgezogen mit schwacher weißer 8. Sie wurde aber bald ans polizeiliche An- ordnung hin wieder entfernt. Berlin. sPrio.-Tel.) Der Kronprinz wird nach seiner Vermäklung mit seiner Gemahlin eine vierzchntägige Reise unternehmen, worauf das junge Paar Mitte Juni im Marmor-Palais Wohnung nimmt. — Der Reichskanzler und die gesamte offizielle WÄt nehmen an der Schiller- Gedächtnisfeier der Berliner Universität teil. — Die sächsischen Oberstabsärzte Gräfe und Wagner erhielten den preußischen Roten Adlerorden 4. ^lasse. — Die Hochzeit des Herzogs Kart Eduard von Sachsen-Koburg undGotha mit der Prinzessin Victoria von SchleswigHol- stein-Sonderburg-Glücksburg findet im September statt. Das Kaiserpaar und der König von England werden dazu erwartet. Berlin. Aus Anordnung der Berliner Staatsanwaltschaft wurde die vor acht Tagen erschienene Broschüre Leo Tolstois „An die Soldaten und jungen Leute", übersetzt von Dr. Otto Buek. beschlagnahmt. Berlin. (Priv Tel.) Die Beteiligung an der heutigen Maifeier ist anscheinend größer, als im Vorjahre. Die Bauten ruhten fast ganz. Die 66 Gewerkschaftsversammlungen, die hier und i» den Vororten stattfanden, waren meist überfüllt. In den zentralistischen Versammlungen wurde eine gleichlautende Resolution deS Gewerkschaftsausschusses angenommen, in der der Achtstundentag, Ausdehnung des Arbeiterschutzes, der Selbstver waltung der Arbeiter, die Aufhebung des 8 175 der Gewerbeord nung u. a. verlangt wird. Hamburg. Zum Fall Kruse teilt die Polizeibehörde mit, daß der Mechaniker Friedrich Kruse seinen Tod und den seiner vier Kinder durch Leuchtgasvergiftung hcrbeigcfichrt hat. Er hatte die Gasleitung im Laden von der Gasuhr abgeschraubt und durch ein besonders angelegtes Rohr die Verbindung nach dem Schlafzimmer hergestellt. Kruse führte die Tat wegen seiner zerrütteten Vermögens- und Jamilienverhnltnisse ans. Hamburg. Am Umzug der Arbeiter beteiligten sich etwa 80 000 bis 100000 Personen. Ruhestörungen kamen nicht vor. Oldenburg. sPriv.-Tel.s Minister Ruhstrat demen tiert die von auswärtigen Blättern gebrachte Meldung über ein von ihm eingereichtes und vom Großherzog abgelehnteS Demissionsgcsuch. Der Minister denkt nicht daran, zu demissionieren. Weimar. lPriv.-Tel.j Der Großherzog Wilhelm Ernst hat in Erinnerung seines Hochzeitstages am 30. April ein Kapital von 100000 Mark zum Zwecke der Errichtung eines Siechen- und Blödenheimö für das Grohherzogtum Sach- sen-Wcimar gestiftet und dem Landesverem für innere Mission übergeben lassen. — Der Großherzog hat das Protektorat über den 2. deutschen Motorrad sahrertng zu Eisenach, der vom 31. Mai bis 3. Juni stattfindet, übernommen. Köln. Der „Köln. Ztg." wird ans Berlin geschrieben: Die vor einiger Zeit ausgetauchte, nachher oon französischer Seite als falsch bezeichnet« Behauptung, daß Frankreich in Tripolis weitgehende H a f e n - K o n z ess i o n e n er halten habe, wird setzt von dem „Temps" zu Verdächtigungen gegen Deutschland benutzt. Die Nachricht soll, wie der „Temps", ohne die Spuren eines Beweises beizubrinaen, behauptet, tum Deutschland verbreitet worden sein, um in Italien Mißtrauen egen die französische Politik zu erregen. Es ist kaum uöt üchstenS den Verdacht bestärken, baß Frankreichs Vorgehen in der marokkanischen Frage dock nicht so harmlos ist, wie «S die französische» Offiziösen manchmal darzustellen belieben. Eine gute Sach« braucht man nicht mit so schlechten Mitteln z« ver treten. Köln^ sPrio.-Tel.) In Sachen deS Bierd oykott» fand auf Einladung der freien Bereinigung von Wirten «ine Versammlung der Vorstände der Wtrre-Huvung von