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Dresdner Nachrichten : 01.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189610016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-10
- Tag 1896-10-01
-
Monat
1896-10
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.10.1896
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Kaiizell'l-tleidnna, Hosrath Ulbricht. «'ptlsilt. elektrische Beleuchtung, sämtliche Bekanntmachnngen, GcrichtSverhouvluuge». Friedeiisallegoric. Politisches. Cs glebt in Deutschland noch immer inem'chcn, welche in dem Wahne verharre», kratie am besten überwunden werde, wenn stirer eigenen Entwickelung überlasse. Dan». sentimentale Gesühls- das; die Sozialdemo- man sie ungehindert meinen diese unver besserlichen Ideologen, werde sich die sozialdemokratische Partei all- »löblich von selbst auslvsen und cs wäre daher thvricht, diesen Zer- letzimnSprozeß durch gesetzgeberijche Llbwehrmaßregeln zu stören, die doch nur dazu sichren würden, die dem Zusammenbruch unfehlbar cntgegengehrnde Partei wieder zusammenziischweißen. Die That- sachen hätten diese Leute, welche die sozialdemokratische Krankheit von selber, von innen heraus heilen lassen wolle», schon längst eines Besseren belehren können. Seit dem Wegsall des Sozialisten gesetzes ist es nur in ganz vereinzelten Fallen gelungen, die sozial demokratische Propaganda wirksam einzudämmcn: das ist aber Mir dort geschehen, wo von den bereits vorhandenen Waffen gegen die Umslurzbcwegung energischer Gebrauch gemacht wurde oder wo man sich im Bewusstsein der Gcmcingefährlichkeit der sozialdemo- kritischen Bewegung zu einer gesetzgeberischen Abwehraktion ent schloß. Trotz der recht ergötzlichen Blamagen, welche die Führer der rothen Internationale von Zeit zu Zeit einzuhcimsen pflegen, und trotz der vielen persönlichen Zänkereien und Rivalitäten innerhalb der Partei schreitet diese doch aus ihrer Siegesbahn nn- aushaltsam vorwärts. Obwohl in den offiziellen Berichten der Parteileitung, die dem bevorstehenden Parteitage der Umstürzler vorgelcgt werden sollen, über die Mattigkeit und Trägheit des Porlciicbens Klage geführt wird, können die Sozialdemokraten in den letzten Tagen zwei bcmerkenswerthe Erfolge verzeichnen, die von dem Fortgänge der sozialdemokratischen Gefahr Zeuguih oblegen. Bei den letzten Gewerbegcrichtswahlen in der Retchshaupt- sladt hat die Sozialdemokratie ihren Besitzstand wiederum erweitert. In der Klasse der Arbeitnehmer wurden ausschließlich, wie das von vornherein gar nicht mehr anders zu erwarten war, sozialdemo kratische Beisitzer gewählt: bei dem Terrorismus, den die Umsturz- partci in Berlin über die Prassen der Arbeiter ansübt. ist eine wirksame Gcgrnagitation überhaupt nicht mehr möglich. In der Klasse der Arbeitgeber haben die Sozialdemokraten elf neue Mandate erobert, so daß sie nunmehr über 2l Beisitzer in dieser Klasse verfügen, die deren im Ganzen 210 hat. Weit bezeichnender ober ist die Thatsachc, daß von 525! in dieser Klasse abgegebenen Stuiimen fast die Hälfte, nämlich 2001, ans die Sozialdemokraten Velen. Das sozialdemokratische Ecntralorgan erblickt darin einen Beweis, daß dle Inhaber der Kleinbetriebe als Klasse auigehörl haben, der Sozialdemokratie feindlich gegcnüberzustehcn. Ob dies in Wirklichkeit der Fall ist. mag dahingestellt bleiben: jedenfalls bleibt cs eine sehr bedenkliche Erscheinung. daß die Sozial demokratie bereits auch unter den Arbeitgebern einen so beträcht lichen Anhang besitzt. Bedenklich bleibt diese Erscheinung auch dann, wenn das Gros dieser Arbeitgeber, was von Organen der bürgerlichen Parteien angenommen wird, ans de» Reihen solcher Kleingewerbe wie Budiker, Schankwirthe, Cigarrcnhändler u. s. w- stammt, die auf die Kundschaft der sozialdemokratischen Arbeiter rechnen und bei denen daher der Sozialismus zu einem guten Tbeil« Geschäktssozialismus ist. Denn auch dieser Geichästssozialis- nms zeugt von dem zunehmenden Einfluß, den die sozialdemo kratische Bewegung im wirthschattlichen Leben auszuüben vermag. Das gesammtc Berliner Gewerbegericht setzt sich fortan aus 2Zl Sozialdemokraten und 189 Anhängern der übrigen Parteien zu sammen. Damit erglebt sich die Wahrscheinlichkeit, daß das Ge- wcrbegericht, das nach der Absicht des Gesetzgebers zur Herbeiführ ung des sozialen Friedens beitragen sollte, ein Mittel für die So zialdemokratie wird, ihre revolutionären Absichten zu verwirklichen. Ein sehr dürftiger Trost aber ist es, wenn denigegeuüber darauf hingewicicn wird, daß die Sozialdemokraten ihre Erfolge nicht sowohl ihrer agitatorischen Rührigkeit verdanken, welche sie auf Grund ihrer einheitlichen und allen anderen Parteien überlegenen Organisation entsaltet haben, sondern der Lässigkeit nud Zersplitter ung der Ordnungsparteie». Allerdings ist cs unleugbar, daß die Sozialdemokratie von den Fehlern ihrer Gegner lebt: und der größte Fehler, der zu Gunsten der Umsturzbcwegung gemacht wird, ist der, daß man cs bei der Erkenntnis, bewenden läßt, daß das Bolk sich aus eigener Kraft der Sozialdemokratie gegenüber nicht mehr zu ermannen vermag, daß die staatscrhaltenden Parteien un fähig sind, sich aus eigener Initiative gegen die Sozialdemokratie zulamincuzuschließen. Man beklagt das zwar In denjenigen Kreisen, die dem Volle und den bürgerlichen Parteien führend vocangehcn sollten, aber man läßt gemächlich die Hände im Schooßc ruhen, ohne das erforderliche Praß von Entschlossenheit zur Anbahnung einer nachdrücklichen Bekämpfung der revolutionären Gefahren zu finden. Nicht minder stolz als auf ihr siegreiches Vordringen bei den Berliner GewerbegerichtSwahlen darf die Sozialdemokratie ans die Erfolge blicken, die sie bet den Landtagswablen in Gocha davon- getrngen hat. Bisher zählte der gotbaische Landtag, der 19 Mit glieder hat, nur einen einzigen sozialdemokratischen Abgeordneten, den Reichstagsabgcordnetcn Bock. Nach eigenem Zugeständnis; hofften die Umstürzler drei oder vier neue Wahlkreise zu erobern. Nach dem bisherigen Ausfall der Wahlmännerwahlen sind bereits acht Sozialdemokraten als sicher gewählt zu betrachten. Ta ferner die Sozialdemokraten von den sieben Wahlkreisen, i» denen die Entscheidung noch ansstellt, den einen oder den anderen noch z» gewinnen Kossen, so bietet sich ihnen die erbauliche Perspektive, daß sie die Dkaiorität und damit das Präsidium im Landtage besitzen. Diese Siege sind zum Theil in ländlichen Wahlkreisen erfochten worden und überdies bei einem indirekten Wahlsystem und bei öffentlicher Stimmabgabe. Auch hier wird man sich kaum damit trösten können, daß die Sozialdemokratie die Mandate aus Händen dericniqeu Parteien, insbesondere der freisinnigen Volks- Partei, empfangen hat, welche die Sozialdemokratie nicht als den revolutionären Gegner unserer gnn;en Rechts- und Gesellschafts ordnung, sondern als eine in der Umwandlung zu einer Reform- Partei begriffene radikale Arbeiterpartei aniehen, und wie im Reichstage, auch sonst gelegentlich mit ihr Zusammengehen. Es ist nur zu natürlich, bemerkt die „Post", da>; die tagtäglich gepredigte Lehre von der Ungesährlichkeit der Sozial demokratie in Verbindung mit deni hänsigen Zusammengehen der Herren Richter, Singer »nd Bebel im Reichstag die Energie der Abwehr gegen die Sozialdemokratie bis zur abso luten Schwäche nbstumpfe» »nd gegen sozialdemokratische Er folge gleichgiltig machen muß. Das mag richtig sein: aber andererseits kann mau sich doch des Eindrucks nicht erwehren, daß. wie die „Schles. Ztg." hervorhebt, der Zusammenhalt der bürgerlichen Parteien, je weiter die Sozialdemokratie vordringt, nicht fester, sondern lockerer wird. Es ist dies, meint das genannte Blatt, die natürliche Folge des schweren Fehlers, der mit dem Fallenlassen des Sozialistengesetzes begangen worden ist. .,Man hat sich damals dem Jrrthum hingegebcn, dieses Gesetz verleite das Bürgcrlhum zu sorglosem Nichksihun gegenüber der revolutionären Gefahr: erst der Wegfall des Gesetzes werde es zur vollen Er kenntnis; derselben bringen »nd damit auch den Entschluß zu energischem Widerstande in ihm hervvcrusen. Genau das Gegen- theil ist ringetretcn. Blau hat eben die politische Nrtheilsfähig- keit und Selbstständigkeit der großen Masse unseres Bürgerthums weit überschätzt. Dieselbe ist gewohnt, auf die Negierung zu blicken. Als sie sah, daß die Regierung nicht nur das Soialisten- gejetz fallen ließ, sondern auch die »Sozialdemokratie als gleich berechtigt mit den übrigen Parteien behandelte, zog sie daraus den Schluß, das; es mit der sozialdemokratilchen Gefahr nicht gerade sehr ernst genommen zu werden brauche." Mutbmußlichc Witterung Unbeständig, rStih. den Tonnerstag, 1. Llltn. Bc Aerns-tncib- «nd Fcrnlprech-Be'Klite vom 30. Septbr. Berlin. Der Kaiser hat dem Geh. Justizrath Professor Dr. Planck-Göttinge» als Anerkennung für seine hervorragende Mit wirkung bei der Ausarbeitung und Fertigstellung des Bürgerlichen Gesetzbuches den Charakter eines Wirkt. Geh. NathS mit dem Prädi kat Ezcellenz verliehen. — Der „Reichsanzeigcr" veröffentlicht die der Novelle zu dem Versicherungsgesetz bcigeaebcne Denkschrift, betreffend die finanzielle Entwickelung der Jnpaliditäts- »nd Altersversicherungs-Anstalten und der zugelassene» besonderen Knssencinrichtungen. Die wesentlichen Ziffern daraus sind bereits früher offiziös veröffentlicht worden. — Ans Wien wird berichtet: In dem Befinden des dort sehr krank darnicder- liegende» Fürsten von Schönburg - Hartenstein ist in den letzten Tagen leider keine Wendung zum Bessern eingetreten. Der bedrohliche Zustand hält an. — Im Austrage des Land- wirlhschnsismiuisierS hat der RegierungSrath Küster sich nach Kaltvwitz begeben, um sich über die veterinär polizeilichen Verhält Nisse an den wichtigeren Grenzstationen, namentlich hinsichtlich der Geslügeleinsubr und der Unlcrinchung der die Grenze passircnden Pferde zu »nternchteu - Am l. Januar wird der Abschluß von bvrscnmäßigen Teruiingeschästcn in Wcrthpapsinen und Waareu, in welchen der Börseuterminhaitdel untersagt ist, nicht mehr gestattet sein Um die dadurch In der Börsenordnung entstehende Lücke onsznsiillen, wird das Nrichsamt des Innern im Lause des Oktober mit den Regierungen der Staate», in deren Gebieten sich die Börsen besurden, über die Art der Prcisuotirung für solche Waaren i» eine mündliche Berathung treten, die voraussichtlich och in demselben Monat zu einem cudgiltigen Resultate führen ird. Diesen Berathuuaeu sollen die Vorschläge einer veränderten .vrsenordnung z» Grunde gelegt werden, die vor längerer Zeit durch die einzelnen Regierungen von den Äörsenvorständen erwähnt worden find. * Verl in. Bestem Vernehme» nach ist die von mehreren Blättern gebrachte Meldung, daß eine littlumische Deputation in Theerlmde von dem Kaiser in Audienz empfangen worben sei unrichtig. Ein solcher Empfang hat thatiächlich nicht stattgesunden. Berlin. Die Meldung des »Hamb. Korr.", es könnte eure Vermehrung der Schubtruppe in Afrika in Erwägung kommen, bestätigt sich nach der „Post" nicht: vielmehr dürste auch für eine größere militärische Operation gegenT»»c Wahche die Schutztruppe vollständig ansreichcn, eine Ansicht, der auch der Gouverneur von Ost-Afrika, Major v. Wißmann, noch in den letzten Tagen Aus druck verliehen bat. Nach den letzten Berichten dcS Landeshaupt manns von Süoivest-Aicika ist cs voraussichtlich nicht nöthig, die durch den Nachlrayselat dieses Jahres vorgesehene Verstärkung der Schiltztruppc bconbchallen. Bereits zum 1. Januar ist eine erhebliche Herabsetzung der Schutztruppe in Südwest-Afrika in Aussicht genommen. — RcichSgeffchtsrath Dr. Mittelslädt zu Leimig erhielt den Rothen Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlauv. Rcichsacrtchtsrnth Dr. Boisselier den Stern zum Kroncnordcn 2 Klasse, Rcichsgcrichtsrath Tr. Dreher den Kronenorden 2. Klaffe mit dem Stern, der Hausdiener beim Reichsgericht Wilhelm Bqckofen das allgemeine Ehrenzeichen. Der König von Sachsen vertkh dem kvmmandircnden General des Garde du Korps von Winterseld das Großkreuz mit goldenem Stern des sächsischen Albrechtsordens. — Der gestern an der Börse verhaftete 48 Jahre alte Bankier Ernst Schneider erschoß sich auf der Polizeiwache mittels Revolvers. * Berlin. In der hentigen Sitzung des Aussichtsraths der Dcnffchen Bank wurde über die stattgehabte Revision und über die Resultate des ersten Semesters berichtet. Die Verminderung der Börsenthätigkeit hat zwar eine Verringerung der Umsätze aus dem Effektcn-Conto und den damit zusammenhängenden Gebieten bei der Eentrale veranlaßt, der Rückgang wurde indessen durch eine Vermehrung der Umsätze bei den Filialen im Wesentlichen aus geglichen, sodaß nur eine geringe Verminderung des Gesammt- umsatzes eingetreten ist. Die Ergebnisse des Geschäftes sind durch aus befriedigende und übersteigen diejenigen des korrcipondircndcn Semesters des Vorjahres. Darm stadt. Die 9. Hanptversammung des evangelischen ^ Bundes sprach sich im Verlaus ihrer heutigen Sitzung gegen die Musch angekommen fsl, Aushebung des Jesuitengeictzes aus »nd besürworlctc, daß der Eharsteitag als eln allgemeiner christlicher Feiertag erktärl werde. D a r mstad t. Die hier tagende 9. Hauptversammlung des evangelischen Bundes sandte folgendes Huldtgungsiclegramni an den Kaiser: ,Ew. Masestät bringt die in Darmnadt tagende 9. Generalversammlung des evangelischen Bundes ihre ehrerbietigste Huldigung dar Wir wissen uns mit Ew. Majestät eins in dem Bestreben, aus dem Grunde des Evangeliunrs die wahre Wohlfahrt der Nation zu erbauen und zu sichern, nicht minder aber ben jenigen Mächten Widerstand zu leisten, welche den inneren Friesen unteres Vaterlandes bedrohen. Wir erncucc» ehrfurchtsvoll nnier Gelöbniß der Treue und des freudigen Gehorsams gegen Ein Majestät und bitten Gott, daß er Ew. Maicstät leite, schütze und segne." Kassel. Die hier vereinigten Vertreter fast sämmtlicher JnvaliditäkS- und Altersversicherungs-Anstalten des Deutschen Reiches nahmen kinslimmlg folgende Erklärung an: l. Die in dem Entwarf eines Gesetzes zur Abänderung von Arbeiterversicher- nngS-Gcietzen enthaltenen Bestimmungen, weiche ans eine Verän derung in der AussichtStührnng über die Versicherungs-Anstalten hinziclen, sind geeignet, das für die Durchführung der Versicherung bedeutungsvolle Selbstverwaltungsrecht und die Selbstständigkeit der Versicherungs-Anstalten zu vernichten: 2. die geltenden Be stimmungen, wonach sich die Aussicht lediglich ans die Befolgung der geietzlichen und statutarischen Vorschriften beschränkt, und die bisherigen AnfsickstSinstanzen sind ausreichend, um eine wirbamc Aufsicht über die Versicherungs-Anstalten zu führen: 3. die in dem Gesetzentwurf vorgesehene Erweiterung der Befugnisse des Staais- kommissais wird den Geschäftsgang bei den Versicherungs-Anstalten erschweren und verlangsamen. Die betreffenden Bestimmungen, enthalten den Keim zu fortgesetzten Reibungen und Zwistigkeiten! zwischen dem StaaiSkommissal und den Versicherungs-Anstalten ! Das Institut des Staatskommissars ist entbehrlich: 4. für die Bildung von Sektionen bei den Nersichernngs-Anslaitcn fehlt jede Veranlassung, eine derartige Maßregel würde nur geeignet sein, die Durchführung der Versichrung zu erschweren und zu vertheucrn. Enpen. Die Firma Peters erhielt einen Drohbrief unter zeichnet mit „Sämmlliche Weber von Aachen und Burtscheid wonach die Fabrik in die Lust gesprengt, der Inhaber erichossen würde, falls er die Weber nicht innerhalb drei Tagen arbeiten ließe. Prag. In Dux wurde der Ausstand der Bergarbeiter durch anarchistlsche Eingriffe vorbereitet, so daß die Arbeiter, ohne eigentliche Forderungen zu stellen streikten. Eine 50 Mann starke Truppe zieht von Schacht zu Schacht, um die Arbeiter unter Androhung von Gewalt zur Einstellung der Arbeit zu zwingen In Offegg nahmen die Arbeiter eine drohende Haltung an und zerliümmerten Fenster. In zahlreichen Schächten fand Einstellung der Arbeit infolge Einschüchterung der Arbeiter statt. Die im Betriebe befindlichen Schächte suchten den Schutz der Behörden nach, welcher auch gewählt wurde. Für militärische Unterstützung wurde gesorgt Bis gestern Abend wurden 9 Verhaftungen vorgcnvm- men. Ans Komoiail wird berichtet, daß im Brüxer Reviere zahlreiche Arbeitseinstellungen statt,befunden haben. Die Zahl der Slreiken- dcn betrug gestern im Ganzen 2500 Mann. Gcivaltthätigkeiten kamen vergangene Nacht in Bvch vor. Tie dortige Werkskanzlei wurde demoilrt, der Direktor mußte flüchten. Ter Betriebsleiter soll angeblich verwundet sein. Brüx. Die Nacht verlies im hiesigen Bergwerksbezirk ohne Störung. Die Antahrt der heutigen TageSschichk unterblicb ans drei Zechen in Kopitz. Brüx und Triciffchitz, auf allen übrigem Werken war der Betrieb nahezu normal. P e st. Magnakenhans. Baron Verse» sntcrpcllirte die Re gierung, ob sie den Reichstag vorzeitig ausznlvsen gedenke. Minisleihräsident Baron Banssh antwortete, die Regierung habe in der That die Absicht, den Reichstag demnächst nufzulöscn (Bewegung), beziehungsweise eine daraus bezügliche Entschließung des Monarchen zu erbitten. Daher werde auch das Mag» ltcnhaus in dieser Tagung keine merstoische Sitzung mehr halten. Das Haus nahm die Antwort zur Kenntnis;. Bmon Vccsch richtete an den Minister des Innern ferner die Anträge, wie er die An wendung von Militär und Gendarmerie mit den Heergeietzcn und dem Prinziv der Freiheit der Wähler in Einklang zu bringen gedenke. Der Minister erwiderte, er werde jetzt den Gesetze» gemäß umgehen und die bewaffnete Macht nur im änßerslcnMothsalle wo es die persönliche Sicherheit der Wähler erfordern Zollte, rin schreiten lassen. Die Mehrheit des vauscs »ahm die Antwort nicht zur Kenntnis;. Die Antwort wird daher demnächst zur Verhandlung ans die Tagesordnung geletzt. Paris. Der Minister des Acußeren und der hiesige italienische Botschafter Hallen Keule Mittag den italienisch tunes, schen Vertrag unterzeichnet. Der neue Vertrag stellt sin die italienischen Konsuln und die Italiener von runis Bestimmungen fest, ähnlich wie die für die fremden Konsul» und deren Staats angehvrigc in den vcrsiviedenen Ländern Europas bestehen Dasselbe gilt in Italien für die Tunesier, deren Interessen durch französische diplomatische und Koninlarbeamte vertreten werden. Gewisse Sonderbestimmungen im Vertrage »ollen de» Uederaang ans dem früheren Zustande in die neu gcichaffenc Lage erleichtern Tunis erhält in Bezug aus Italien seine Zollircihcit inncrhalh der Grenzen des sranzösischeu Mtnimaltarifs wieder Aus Grand der Mcislbenünsligungsklüuicl können von Italien keine Forde, unaen mehr gestellt werben. Tie Tauer des Vertrages ist aus 9 Jahre fcstgeslcUt. Rom. 10 Fischerboote, nach Palermo grhöüg, werden sammt ihrer Bemannung insolgc der letzten Stürme vermißt. Zwei Dampfer wurden aaSgesandt, die Boote zu suchen. Brüssel. Die Meldung, daß Baron d'.Haius vom Könige der Belgier, als Souverän des unabhängigen Kongollaates, Anwen »na erhalten habe, eine Reihe von Pnnklcn am N'i! zu besetzen, wird für unbegründet erklärt. Madrid. Nach einer amtlichen Depcichc aus Manilln ver suchten die Aufständischen in die Provinz Batangas einzusallen, wurden aber mit viele» Vcrluitcn znrückgeschlagen. Eine andere Abthcilung Aufständischer wurde bei Eanita von den spanischen Truppen besiegt und in die Flucht geschlagen. London. Die Blätter veröffentlichen eine amtliche Mit theilung des türkischen Botschafters, wonach sich die Pforte energisch gegen die heftige Prrßlchde gegen den Sultan verwahrt. Tic Pforte erklärt, sie verwechsele nicht die englische Nation mit einigen politischen Agitatoren, die an der Spitze dieses Feldzuges stehen. — Lord Nosevcrh erhielt vom Ezar den Andreasorden. London. De» „Daily News" wird aus Konstankinopel gemeldet: Ter englische Konsul Hampion, der über Erzcnim ans berichte, an den genannten Orten bessere sich die Lage dank der Haltung der sührciiden türtffchca Kreise, die icinkltei Metzeleien mehr haben wollten, was ffir Beichte auch aus Konstantlnopet kommen möchten. — De» „Times" wird aus San sibar gemeldet, der Sultan sei Willens, einen Appellhos mit einem cnalhchen Richter als Präsident zn errichten, wenn die übrigen Mächte die Konsulargerichle abschafften Zwischen dem Sultan und seinen cnglffchen Nalhgebern bestehe völliges Ein- vernehmen, Psmis's NmN «iiiSermilq. Srtsdner Molkerei Gebr. Pfund. rultzukrSr. 7S.
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