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Vermischtes. * Die vevölkerungSbeweauna im Deutschen Reiche 1901. Im nenrsten „Vierteliahrskeft zur Statistik des Deutschen Reiche-" <1006 I) wird, wie in früheren Jahre», die Bewegung der Bevölkernng aus («rund der Eheschließungen, Ge burten und Sterbefälle veröffentlicht. Darnach wurde» in Drntichtand Im Jabre 1001 177 822 Ehen gelchlossen <1003: Ki3I5u>. Die Zahl der Gkbvrenen betrug 2080 317 <1003: 2010 206), darunter 2025,817 Lehendgebarrne. die Zahl der Ge storbenen 1 22« lW <1903: 1 231033». Dir Ehe,Iller ist gegenüber dem Vorjahre etivaS gestiegen Won 7,91 auf 8.05, auf >000 Ein wohner». Erheblicher ist die Zunahme der Geburtenziffer Won 31.04 auf 33,18 v. T », der eine Minderung der Sterbeziffer Won 21,07 auf 20.65 v. D.» gegeiinberstekt. Der GebiirtenUberschutz. der im Jahre 1003 absolut und relativ gesunken war. ist im Jahre 1001 wieder gestieaen und hat die Nähe von 862661 oder 11.53 v. T. erreicht. DnS Alter der .Heiratenden war bei den Männern in 11 v. H. der Fälle 25» bis M Jahre, bei den weiblichen Vertonen in 5,6 v. H. der Fälle unter 25 Jahren. Abweichend von der Regel waren die heiratenden Frauen älter als die Männer bei 07117 Eheschließungen oder 20,1 v. H. der Gesamtzahl. Ledige Männer heirateten mit ledigen Frauen in 413 260 Fälle», Witwer mit Witwen in II 170 und Geschiedene mit Geschiedene» in 565 Fällen. Ziel mehr als neun Zehntel» der Eheschließungen waren Mann »nd Fran der gleichen Religion, und zwar waren die Eheleute bei 283080 Heiraten evangelisch, bei 115606 katholisch und bei 1001 israelitisch. Mischehen wurden 43 202 <0,1 v. H > eiugegangen, davon 4l 116 Ehen zwischen Evangelischen und Katholiken. 5>72 zwischen Evangelischen und Israeliten »nd 118 zwischen Katholiken und Israeliten, Von den 2 080 317 Geborenen des Jahres >004 waren 2025,817 oder 06,06 v, H. Lebendaeborene, 63 500 oder 3,01 v, H. Totgevorene. Ehelich waren 1 013627, unehelich 175 720 oder 8 11 v. H, MehrlingSgebiirten kamen »nter de» Geburten 27011 <13.1 v, T » vor, nnd zwar meist ZwiNingsgeburten. DrINIngsgebnrtrn waren 201: in Ostpreußen nnd Banern kam »e eine Viriliuasgebnrt vor. Im ganzen kamen bei den Mehrst,igsgelmilen 51M! R/ebrlingS- kinder — 27 657 Knaben und 26 726 Mädchen — zur Welt. An den Sterbet ällen sind besonders stark die Säuglinge mit 307 781 oder 31.2 v H. ,100-3: 31.5 v HI aster Olestorbenen des Jahres 1004 beteiligt. Von diesen Säuglingen waren 311072 <18.6 v. HO rhel'cher »nd 52 800 ,31,4 v, H.l unehelicher Abkiinst, Der tertlichen Darstellung der Bevölkerungsbewegung in dem erwähnte» „Vlerteliahrsbeft zrir Statistik des Dentlche» Or'eiches" sind erineitertr internationale Ukbersichte» besonders über die Säuglingssterblichkeit beigegeben. . ** Das Voaelschutz-Gesetz. Die Vorlage zur Acnde- rrina des Gesekes bestellend derr Schnk von Rüget» vom 22. März 1888 und zur Elufübruug des Voaestchntz Gesetzes in Helgoland ist. wie bereits gemeldet, vom Vnndesrnte denr Reichs tage soeben ,»gegangen. Artikel l besagt : Der 8 1 und 8 3 Abi. 1 erhalten folgende Fassung: 8 t. Das Zerstöre» »nd Anslieben Von Nestern oder Brutstätten der Vogel, das Zerstören nnd Ans nehmen von Eiern, bas Ansnehnien und Töten von Jungen ist Verbote» Auch ist der Ankauf, der Verkauf, die Ankaufs »nd Vcrkaiifsvermittlnng, das Feilbieten. die Ein-, Ans- »nd Durch fuhr »nd der Transport der Nester. Eier »nd Brut der in Europa einheimischen Vogelarien untersagt De», Eigentümer rmd den, Nnbnngsberechtigten nnd deren Beauftragten steht jedoch frei, Nester, welche Vögel in oder an Wohnhäusern oder anderen Ge» bänden »nd im Innern von Hosränineii gebaut haben, zn zerstören. Auch findet das Verbot keine Anwendung ans das Eininmnicln, de» Ankauf, Verkauf. die Ankaufs- nnd VerkanfSvermilllnng. daS Fcstlbiclen, die Ei»-. AnS- und Durchfuhr »nd den Transport der Eier von Möven nnd Kiebitzen, soweit es nicht durch Landesacsetz oder durch landespvlizeiliche Anordnung ans die Eier dieser Vögel für bestimmte Orte oder für bestimmte Zeiten aus gedehnt wird. 8. 3 Abs. k. I» der Zeit vom 1. März bis zum 15. September ist das Fangen und die Erlegung von Vögeln sowie der Ankauf, der Verkauf »no das Fcilbüten. die Vermitt lung eines hiernach verbotenen An- und Verkaufes, die Ein-, Ans und Durchfuhr nnd der Transport von Vögeln der in Enropa einheinrischen Arten überhauvt untersagt Im 8 5 Abs. 2 werden hinter „das Töten solcher Vögel" die Worte „mit Fenerwassen" und st» ß 5 Abi. 3 hinter „zu wisseillchastlichen nnd Lebrzwecken" die Worte „zur Wiederbevötkernng mit einzelnen Vogelarten" ein geschaltet, sodann den zuständigen LaiideSbebörden die Ermäch- tigung erteilt, einzelne Ausnahmen von den 88 1 und 3 für eine bestimmte Zeit und für bestimmst Oeillichkeite» »iebt nur „zum Fange von S t n b e » v ö a e I n ", sondern für „Slnbeilvögel" überbanpt z» bewillige». Ferner soll in 8 8 Abs. 1<-, der Kreuz schnabel ans der Liste der »»blichen Vögel gestrichen werden, ebenso solle» im 8 8 Abs. 2 nnd 3 die Bestimmungen fallen, durch welche das Fangen von KrainmctSvögeln i»> Dohnen- stieg vorn 20. September bis 31, Dezember gestattet nnd den Berechtigten, welche anher cigeullichen Krammctsvögel» auch andere »ach dem Geietze geschützte Vögel unbeabsichtigt mitsangen, Straflosigkeit gewährleistet wird, Tie B e g r ü n d n n g gibt zn, daß die Vogelwelt von Jahrzehnt z» Jahrzehnt abgenvmnien hat und auch »ach dem Inkrafttreten des Vogelschutz-Gesetzes in stetem Rückgänge begriffe» ist, und bezeichnet als allgemeinen Wunsch, der bedauerlichen Erscheinung abznhelsen. Ausschliesslich gesetzgeberische Maßnahmen weiden indes nicht zur Erfüllung dieses Wnnsches ausreicden, da sich die Ursachen der Abnahme im Bestände der Vogclrvelt einer unmittelbaren Einwirkung durch die Gesetzgebung zn», großen Teile entziehen. Es bedarf daher der Anregung nnd Belehrung darüber, wis der praktische Vogelschutz auSzirübeii sei. Ter Entwurf beschränkt sich im wesentliche» darauf, die erforderliche Uehereinstimmnng der Vorschriften dieses Gesetzes mit der Uebereinkunsl zum Schutze der für die Landwirt schaft nützlichen Vögel herbciznsühre». ^ * Tie ältesteFrau in Deutschland lebt im Dorfe Spitzendors, im bahriichen Walde. Es ist die Holzhcincrswitwe Josefa Eder, die am 19. März ihr 118. Lebensjahr vollendet Hai. eine Tatsache, die psarramtlich "beglaubigt ist. Sic ist noch so rüstig und frisch, daß »ie aus den beschwerlichen hüge ligen Wegen ihrer Heimatgegend ungeachtet der Jahreszeit bar fuß geht. Vor 68 Jahren bereit? Hot sic ihren Mann verloren, der ihr außer drei Kindern nicht viel mehr hinterließ. Jetzt lebt sie bei ihrer ältesten Tochter, die 85 Jahre alt ist, und pflegt unzählige Enkel und Urenkel. Noch voriges Jahr ging die rüstige Greisin zu Ostern nach dem eine gute Stunde ent- iernten Psarrdorse Tittling zur Beichte. Das will, wer das bergige Gebiet im bäurischen Walde kennt, schon viel heißen, »nd manche um 50 Jahre jüngere Frau unterläßt aus dem Grunde schon den Beichtgang. Aber das Beste! Äon was hat sich das alte Wciblein .zeit seines Lebens genährt? Von der rauhen Kost bedürfnisloser Waldlcr: Saure Miichsuppc, Mchl- knödel, Sauerkraut und Kartoffeln. Fleisch kennt man ja i» dieser Gegend fast nur vom Hörensagen. Ihre Angehörigen tun für das „Urahnl" bei ihren kärglichen Mitteln, was sie nur vermögen, und die Hauptsache dabei ist, daß das alte Weib- lein nur den Sorgenbrecher des schwäbischen Geschlechts, den Kaffee, am Morgen nicht entbehren dark. Mehr Bescheiden heit kann man von einer Hnndcrtachtzchnjährigcn doch gewiß nicht verlangen. s„Tägl. Rundsch."! * Die S t r a ß e n s ch l e pp e vor Gericht. Eine in dcrFraucnbcwcgung stehcndcDame in Berlin forderte vor einiger Zeit eine andere Dame, die ihr Kleid schleppen ließ, in durchaus höflicher Weise auf, ihre Schleppe doch^hoch zu nehmen, da das eschleisenlasscn des Kleides auf der Straße uvbvgienrschc sei, worau» die am Arme eines Herr» gehende Dame mit Frechheit" antwortete. Tic also beleidigte Tarne ersuchte oarau» einen des Weges kommenden Schutzmann, den Namen der Schleppen- trägerin seslzusstllcn. Bei dieser Gelegenheit wiederholte nicht nur die Beleidigerin die ./Frechheit", sondern ihr Begleicer fügte noch das Wort „Unverschämtheit" hinzu. Die Beleidigte stellte daraufhin den Klageantrag. In den letzten Tagen nun ist die Sache vor dem Schöffengerichte zur Verhandlung gekommen. Der beleidigende Herr wurde zu 50 Mark Oteldstrafe und zum Tragen der Unkosten verurteilt, seine Begleiterin dagegen wegen „mangelnden Beweises" freigesprochen. Der als Zeuge anwesende Schutzmann enlsaiin sich nur noch der Beleidigung des Herrn, aber nicht mehr des Ausspruchs der Dame. ^ *Bilzbrause —alkoholhaltig. Vor dem Wiener Schwurgericht hatte sich der Generalagent des Handels mit alkoholfreier Bilzsecle in Oesterreich wegen Betrugs zu verant worten. Nebcr den sehr interessanten Prozeß schreibt die „Allg. Gosta.-Ztg." u. a. folgendes: „Ter gegen den Generalagenten des Handels mit „alkoholfreier Bilzieele" in Oesterreich vor lFortiebun, siehe »ochste Seite.) G llSiliBMsi' rllmrs 58. i 5V koiiiMtttzr IlttKemliniwi-. ZmuUoutou muu Vvsuelio bostsnsoiiiplojilou. Jiiip «»»Utlat»"^«; we delt — I»et I»iet»,b«>«ol,uun8. — Vorsnvci nnod aui>zvürts franko. 8 „welcher Malzkaffe« I'» l«»,ni atv: 8al»i»»ili«>i<»«-t)r «->»«; a Oma »t u 2. L i » in«-1 a 8tüek i<» i'lh. Unübkrtrnffnn tün ffio ttuutsiflogo „ml für ,ti» loilstts. -!» haben in allen -tpotlwk»,,. Droserlen u. ei»>ebla>.'ie'en «o- aeülitt'-n. Ilanpt-Uepot: T. I nnt»> <»zi«Iii„i,i,ii, 8ohImL- strascig 18. l',Anr 8t,'iwko 31, Uautrver 8>rame 31. «eseltootiakt kilr kvometlsoliv 8>gienv KISll-külMly. m. v, 8. keiprlg. §rs,M Ilotsl LoktiEtLl a. II. I ^ i,nitItoiiI»«1«-l I. Ueoister liste» t Ikiiste. Ollioioito unä ou!53i»ioitü DÄMZN-ANZ ki'iiuel'ItiM — Uiii6ei fitttv empLoblt 8 vreLäsv, Mmarkt il. Lsgfünllst 1843. Ivlvplion 295. V^einsorviees lakel«. vessert- kesckiirs m WslÄlMiüIus. FuZIlosmoim 8kIlL§ElöIrlt ist der beste?" Wer nur die geringste Erfahrung in „Malzkafsee" hat, wird darauf in Uebereinstimmung mit der Wissenschaft und den Aerzten sofort sagen: „Kathreiners Malzkaffee'." Der Unterschied zwischen dem würzig nach Kaffee schmecken den „Kathreiner" und anderen MalzkasfecS, Gerstenkaffees nsw,, die mehr oder weniger schlecht im Geschmacke sind, Eilt gleich beim ersten Versuche überraschend zutage. Die meisten Hausfrauen wissen das und Hallen deshalb in ihrem Hause streng auf den eckten ..Katbreiners Malz taffee" in seiner bekannten Ausstattung, der nur in ge schlossenem Paket mit Bild und NameiiSzug des Pfarrers Kneipp verkauft wird. Darauf achte man beim Einkauf immer'. 8 »3118 lisiMllSl Logieihaus n. Familien- Pennon ans Grundlage christlicher Hansordmmg 8»«*» r». Iliti r ^' ^ ist vorn I. an geöffnet nnd wird erst Olttndei- ^schlosse» werden, um sowohl im beginnenden wie im cuisgehenden Loiiiwer, wo der Har; vst am schönsten ist, heben Gästen behag liche Untcrlnnft bieten zn können. Die in dem herrlichen Waldtale am Hagenbach gelegenen 3 Hänier: das iri'nxx«- I.r»u:i«>i'I»nn». die nnd min ^ rrlilli'»«»,!»»« gewähren etwa lOO Perlcnren alle Begnemlickkeit des Wohnens in ungestörter Ruhe, Die P-eiic für r nll« Pension iWohnnng nnd Beköstignngl iw echncn wir >e nach Lage des Zimmers von 1.25 M an: Familien genießen nach Vereinbarung bcsoneere Bergnnstigniigen, «nus liegt in dem icbönste» nnd waldreichsten Teile des Nute!Harzes zwischen Bode- nnd Selketal. etwa 20 Min. von der Bahnstation r». II. entiernt. von wo ans im Sommer der Verkehr durch Onmll'ns vermittelt wird. Hlörxlir'Irst «vitiL»; Atrmeldnngen. naineritlich für die Sommermonate, ionve Anfragen nnd Geiurhe um Zustellung von Prvivcttcn sind zu richten an die Vorsteherin Frau Lnvenntendent tic'lilr-iniiier' in I!a»* II»L« ,»<>»>»1 I»«'! III «»«l« NIII IIni L. 8 k. fMMi Il5Ut'dk, I »auonknink- boilon, XErvenIbiät.'». vazi. 8tnlil- um! Flooika«! det Nof. Ndoumslismu,, Oiekb unä äergl. krvkpokto gratis änrcd Lo Kgl. liaäo 8 V0lV2ltUUg. öluEeinigungstev der Amicn-Avotlieke z» D»'cS>de»-4l., Ofntcibahnhoistroße 20 zur Sänbernirg des Vintes von stbarsen und das Blut zerietzenken Stvffen. Palet 50 Psg. und 1 Mark. Versandt nach auswärts, tz am <MmaM Polest« 1150 KMI°6^. I9üb. 17 »Dresdner Nachrkchten* 17 Sonntag. 22. Avril 1VU« W» Nr. IN»