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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.09.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090916016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909091601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909091601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-09
- Tag 1909-09-16
-
Monat
1909-09
-
Jahr
1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.09.1909
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Nr. 257. Leite 2.»« Donnerstag. ll<». September »»BU Mark für Passagirrttüge mit möglichst grobem Gewicht. D«S apiatjsche Meeting dauert bis »um 3. Oktober. Wie es heißt, wird auch der Kaiser einen Breis stiften. Zu dem Wettkampf hat sich bereits eine gröbere Zahl der bekanntesten Aviatiker gemeldet. Der Streit um de» Nortz»»l. Newyork. lPriv.-Tet.j Auf eine ihm von einer Zeitung unterbreitete Anfrage sandte Pearl, folgendes orahtlvses Antwort-Telegramm: „Cooks Enrhüllungen sind einfach unwahr. Die Welt erwartete von mir, d«b ich um die gegenwärtige Zeit, aus de» Pvlarregivneu kommend, wieder auftauche» wurde. Cook, der in Grönland war. machte sich das zunutze und suchte der Ankündigung meines Er/olges dadurch » u v v rz » kv m », e», da» er selbst behauptete, diesen Erfolg erzielt zu haben. Was meine jüngste Expedition anbetrisst, so wies sie nicht die groben Beschwerde» meiner srühere» Expeditionen ans, da ich infolge meiner Kenntnis des PvlargebieteS und der ganzen Verhältnisse diesmal bessere Vorbereitungen tref fen konnte." Taft über da» amerikanische Bankwesen. Boston. Präsident Taft, der eine Rundreise durch die 'Bereinigten Staaten angetreten hat, hielt aus einem ihm zu Ehren von der hiesigen Handelskammer veranstalteten Fest mahl eine Ansprache, in der er erklärte, das Eeldsystem d e s Landes sei ein Flickwerk, das niemand völlig befriedige. Es sei nicht nötig, zu beweisen, das, eine Aenderung des Bank systems erforderlich sei. Er hasse aufrichtig, daß die Bostoner Handelskammer ihren ganzen Einfluß aufoieten werde, damit Lultan noch vor Ablauf der gegenwärtigen Berwaltungsperiod« ein befriedigendes System im Kongreß Annahme finde. Berlin tPriv-Tel ? Anläßlich der Anwesen heit des russischen Ministers des Auswärtigen o. Jswolski mnd gestern beim russischen Botschafter Grafen von der Osten- Sacken ein Diner statt, zu dem der Reichskanzler von Bethmann Hollweg und der llnterstaatssekretär im Aus wärtigen Amt'Stemmrich erschienen waren. Bei dieser Ge legenheit fand eine längere intimerere Aussprache zwischen dem Reichskanzler und dem russischen Minister statt. Berlin. (Pria -Tel.? Dieser Tage weilte in Straßburg in, Elsas; der englische Handels mini st er Winston Spencer Churchill in Begleitung einiger anderer Herren zum Studium des dortigen Arbeitsnachweises. Vorher ballen die Kaste die Kölner und Frankfurter Anstalten besucht, und sie ta«nen zu der Uederzeugung, dag das süddeutsche System der öfsentlich angeschlagenen Arbeitgeber und Arbeitnehmer- angedote imd der telephonischen Zusammenarbeit der öffentlichen Arbeitsämter den Vorzug vor dem norddeutschen verdient. Dem englischen Parlament soll daher ehre Vorlage aus Schaffung eines öffentlichen Arbeitsnachweises nach süd deutschem Muster unterbreitet werden. Der Minister er wirkte in Straßbura die Erlaubnis^ dag Vertreter de» eng lischen Provinzialarveitsnachweise hier eine Woche lang die Einrichtungen studieren. Von Straßburg hat sich der Minister noch zu gleichem Zwecke nach München und Stuttgart begebe». Berlin. iPriv.-Tel.s Der iachseii-irieiiiingeiische Llaaismiuvsker Ziller deinentiert in der „Tonne berger Ztg." die sozialdemokratische Behauptung, Herzog Georg habe die aiisschließlicl>e Verwendung aller Doniänen- lleberschüfse zu LandeSHwecken für immer anerkannt u»o aus seinen Anteil verzichtet. Berlin Heute früh 4?e Uhr ist Frau Karoline Winkler, geboren am 27. März 1861 in Heiligenbeil, aus dem Fen ster ihrer Wohnung, Koloniestraße 121, gestürzt. Sie wurde schwer verletzt in das Virchow-Krankenhaus gebracht. Ob ein Unglücksfa» oder fremde Schuld vorliegt, ist noch unauf geklärt. Ein Verdacht lenkt sich au? die unverehelichte Ar beiterin Keszner. die bisher bei der Winkler wohnte. Sie wurde verhaftet. Helgoland. lAmtliche Meldung.? Der Schiffer Franz und der Bootsmann Brvders, sowie Tr. L vwenthal und Berlagsbnchhändlcr Taendler seriel len gestern vormittag !> Uhr in südwestlicher Richtung zum Makrelenfang. Auf der Rückfahrt beabsichtigten sie, auB der Düne zu landen, um dort zu frühstücken. Als sic etwa 66 Bieter westlich der Südspitze der Düne sich be fanden. sahen sie ein anderes Boot mit dem Schisser Eanje, der Makrelen suchte. Sie wollten deslmlb noch einmal zum Fange zurückkehrcn und wendeten. Zn diesem Augenblick schlug plötzlich eine große Welle seitwärts in das Boot und spülte alle außer Broders hinweg. Brvders klammerte sich ! an das Holz an und wurde von Eanje mühevoll gerettet. Löwenthal und Franz wurden später von sofort herbci- eilcuden Booten tot ausgesucht. Die Leiche Taendlcrs wurde, wie gemeldet, heute früh geborgen. Die Verwandten werden morgen die beiden Toten nach Berlin überführen. Das verunglückte Bovt führte drei Reffe. ES herrschte eine mittelstarke Brise. Bremen. Nachdem die Kranken aus Rotterdani wieder für cholerafrei erklärt und den Schiffen wieder Gesundheits pässe erteilt worden sind, hat der Norddeutsche Lloyd seine Be stimmung vom 16. d. M.. wonach die ausgehenden Reichspost dampfer der ostasiatischen Linie den Hasen von Rotterdam vor läufig nicht verlassen sollten, wieder aufgehoben. Der Reichs- am 22. September Bremerhaven ver- üen Erntevorräten ist verbrannt. Da» Feuer ist ohne jeden Zweifel von verbrecherischer Hand angelegt worden. Madrid. In amtlichen Kreisen wird dt« Blätter Meldung, die Spanier hätten bei Soul Gl Arba eine Niederlage erlitten, al» unrichtig bezeichnet. San Sebastian. Ein» Abordnung der liberalen sreffe ist hier eingrtroffen, um beim König ein« udirnz nachzuluchen. Die Delegierten wollen dem König die der liberalen Press, vom Minister de, Innern und seinen Organen bereitete schwierige Lage darstellen. Sie brlchutdiaen dies« Beamten, datz sie die Zensur mihbrauchen und dl« Wahr heit fälsche», die kennen zu lernen, da» spanisch« Volk «in Recht habe. Dinawall. Don Miguel von Braganza. de, älteste Sayn des -erzog« pon Braganza. und Anita Stewart. Tochter des verstorbenen amerikanischen Millionärs Reinländer Stewart, sind heute in der hiesigen katholischen Kirche ge traut woiden, Kopenhagen. Königin Alexandra von Eng land und Prinzessin Victoria sind heute vormittag an Bord der Jacht „Victoria and Albert" von Thristiania hier einge troffen. Iönköping. Heute früh ist bet dem Brande eine» zwei stückige» Wohnhauses in Vigstadt ein Ehepaar mit vier Kindern in den Flammen umgekommen. K v n st a n t i n o p e l. Wie die hiesigen Blätter mel den. bestätigt sich die Nachricht, daß eine Zusammen kunft des Kaisers v v n Rußland mit dem an Bord der Jacht des Kaisers i„ Bosporus stattfinden wird. Kalkutta. Zwischen Studierenden und L t ra ß e ii b a h n s ü h r e r n kam es in der letzten Zeit wiederholt zu Tätlichkeiten, die gestern abend be sonders heftige Formen annahmen. Ein Straßenbahn- führer wurde von den Studenten vom Waaen auf die Straße gerissen und erstochen. In der Stadt herrscht Unruhe: in den Straßen patrouilliert Polizei. tRachtS etwa eingebcndc Dcvetchen siede Sette 4I Frankfurt u. L'i. tSchlub.) Kredit 203.80 Diskonto ISS 40. Dri-dner Bank 161 2 >. Ltaattbahn 162.7L Lombarden 24.7». Laura-ütt« —,»0 Ungar. GoU Porlugioien . rtirr«uio1i —Ruhig. Hart« ,nachm. 3 UhrV Stenre i'v.io Italiener —- Neue Vor1ug1ei«n S3.L0 Spanier 96 iS Türken (unistc. An! vü.60 Türkeniose 1S0,dO. SraatSbahn — Lombarden 122.—. tttomanvank 733 . Fest. Claris Prodilktenmarkt. weiten per September 23,80. ver Zsanuar - April -4.20. steng. ttüdoi ver September 61 — ver Ianuac-AprU 63,2-, steUg. Spintur per September 42.2», ver November Luguft 4S,L0, stetig. London. 'Mullermar l:. Au ländlicher Weizen fest und etwa- teurer, ena* lecher L»ci;c,r fest, russischer 4'/, Häher. '.1meri?anucher Mais gejchLstlloS, Donauer Mat4 ruhig. Sliueri>aniiche» «nd englische» Mehl ruhig, aber stetig. Gerste kaum sieug. Hafer ruhig. Seitlicher unck Ziicdrircher. vostdampfer „Kleist", der am 22. September Bremerhaven läßt, wird Rotterdam fahrplanmäßig anlaufen. K v b ii r g. iPriv.-Tel.? In der Tchloßkapelle zu Reinhardtsbrnnn findet am 21. d. Mts. die Taufe des jüngsten Sohnes des Herzogs und der Herzogin von Socliien-Kobiirg und Gotha statt. Köln sPriv.-Tel.l Im Orte Warendorf in Westfalen wurde ein elfjähriger Knabe verhaftet, der ciwa 1 Zentimeter starke Eisenstücke in die Schienenlücken ge stellt und dadurch Eisenbahnzüge gefährdet hatte. Die Maschine eines Eiiterzuges sprang in die Höhe, fiel aber wieder auf das Gleis nieder, wodurch eine Entgleisung verhütet wurde. Das Zugpersonal gab dem kurz darauf von Münster kommenden Personcnzuge Warnungssignale. Der Zug konnte an einer stark abschüssigen Stelle gerade noch zum Halten ge bracht und so ein Unglück verhütet werden. Der Knabe will von anderen Jungen zu der Tat verleitet worden sein. Frankfurt a. M sPriv. Tel > Die Stockholmer In genieure Gröndall. Lingblad und Stelhane erhielten, nach der „Franks. Ztg.", ein Patent auf die elektrische Herstel lung von Roheisen, wodurch man dieses Problem als technisch und praktisch gelöst betrachtet. Man sagt eine Revolu tion der schwedischen Eisenindustrie voraus. Die Herstellungs losten werden von 66 auf 56 Kronen vermindert. Mehrere Eisenwerke haben das Patent bereits übernommen. F r ankf ii r t. Wie der „Franks. Ztg." aus Teheran gemeldet wird, ist die Bevölkerung durch die Nachricht, der ehemalige Schgst habe unterwegs Halt gemacht und weigere sich, seine Reise sortzineven, sehr beunruhigt. Man befürchtet, daß ihm die reaktionären Stämme zu Hilfe kommen und daß dar,u>S neue Unruhen entstehen werden. Insterburg. iPriv.-Tel? Das Kriegsgericht er kannte gegen H a n p t m a n n Simon von den Ilern in Gvldap auf 4 M o n a t e Fe st n n g shas t. Die Anklage lautete auf Mißhandlung und Beleidigung Untergebener. Wien. Ministerpräsident Dr. Wckerle unterrichtete in seiner heutigen Audienz den Kaiser über die poli tisch e Lage in Ungarn, sowie über die Auffassung und den Standpunkt der Führer der Kvalitioiispartcieii. Eine Entscheidung ist nach keiner Richtung hin erfolgt. Pari s. Ein empörendes 'Verbrechen wurde vorgestern nacht in der Nähe vvn Lvrient, wo die Manöver des il. Armeekorps stattsindcn. verübt. In der Scheune eines Pachthvses war die 8. Kompagnie des N6. Infanterie-Regi ments im Quartier iintergebracht. Plötzlich brach ans dem PachHvfc an sechs Stellen zugZcich Feuer aus. Die Soldaten wurden zum »Glück rechtzeitig geweckt und hatten genügend Zeit, sich zu retten. Tie Scheune mit — Amtsgerichtsrat Göllnitz in Großenhain wird am l. Oktober an das Amtsgericht Radeburg und Amts richter Kluge in Stvllberg an das Amtsgericht Großen hain verletzt. Gcrichtsasscssor H crvldt in Sebnitz wurde zum Amts richte beim Amtsgericht Iöhstadt und Gcrichts- assessor Dr. Schneider in Kirchbcrg zum Amtsrichter beim Amtsgericht Stvllberg ernannt. — Dem Gendarm Hürning in Denben ist die silberne Lebensrettungsmedaille verliehen worden. — Der König Ixtt genehmigt, daß der ordentliche Pro fessor an der Tierärztlichen Hochschule zu Dresden Ober- iiiedizinalrat Professor'Dr. Pusch das Ehreii-Rittcrkrcuz l. Klasse des oldciibnrgischen Hans- und Verdienstordens aniietzine und trage. " — Zum Rektor des Wettiner GymnasinmS hier wurde! als Nachfolger des verstorbenen Oberslndieiirats Professors Dr. Meltzer der bisherige Konrektor dieser Anstalt, Herr Professor Dr. Ludwig P v l a n d . gewühlt- Er wurde am 25. August 1857 in Pirna geboren, besuchte die hiesiges Kreuzschnle und studierte in Leipzig. Zu Michaelis 1883! Mehnert, wurde Dr. Pvlanö als Probclchrer und Vikar an der Kreuzschnle, Ostern 1884 als provisorischer und Ostern 1885 als ständiger Oberlehrer am Wettiner Gymnasium ange stellt. Am 13. November 1063 erfolgte seine Ernennung zum Professor. Nach dem Abgänge des StudicnratS Pro fessors Dr. Dünger Ostern 1608 wurde Professor Dr. Poiand zum Konrektor gewühlt. Die Wahl znm Rektor durch die städtischen Behörden bedarf noch der Bestätigung des Kultusministeriums. Dr. Pvland gab in Gemeinschaft mit Fritz Banmgarten und Richard Wagner das bckaniilc Werk: „Die liclleiiischc Kultur" beraus. — Herr Kreishaiiptmann v. Craushaar traf vor gestern in Zitiaii ein und begab sich mit den -Herren Ober bürgermeister Oerie! und Forstmeister Korselt in die Wäl der zur Bcsichtigniig des durch die Nonnen eingerichteten Schadens- Vermutlich ist der Besuch des Herrn KreiS- hguptmanns ans die wiederholten Eingabciz des Rates an die Regierung um eine Stäatsbeihilse zu den Kosten der Nviineiibekämpsiing ziiriickzusühreii. — Landtagswahlrecht und Steuerritckstäudc. Exzellenz Wirkt. Geh. Rat Pros. Dr. Wach. der. wie erinnerlich, der Berichterstatter der verstärkten Gesctzgebungsdeputa- tion der Ersten Kammer war, hat sich hierzu in einem Tele gramm an die „Chemn. Allg. Ztg." in folgender Weise ge- Wilberswil, 14. 6., 4H5 nm. Zur Einberufung eines außerordentlichen Landtags liegt keinerlei Anlaß vor. Liberalste Auslegung des Ge setzes ist meines Erachtens tzas richtige. Jedenfalls ist die Entscheidung des Oberverwältungsgcrichts anzurufen. ^gez. Wach. — Laudtagswahlbewcgung. Wie unS der Landtags- wahlansscbuß für die nattonalliberale Kandidatur des Herrn R c ch n u ng s ra t e s Anders im 3. städtischen Wahlkreise iStriesen) mittcilt, wird Herr Rcchnnngsrat Anders Sonnabend, den 18. September, abends 8'/^ Uhr, in Hammers Hotel, Augsburger Straße 7, in einer öffent lichen Wühlerversammlittig sprechen über: „Was ist sta a i s c r ha l t e n d." — Die MittelstandSvereinigiiiig, der Bund der Landwirte, die konservative Partei »nd die Resormpartci erlassen im Inseratenteile einen Wahlauf ruf an dicWählerdes 10. läiidlichcnLandtags- Wahlkreises. — Manöver der 1. Division Nr. 23. V e r l a u s d c S I I. September. Die blauen Haiiptkräfte waren am 13. zum Rückzüge genötigt gewesen und mit ihrem linken Flügel bis Herrndvrs zurückgegangen. Am l4. beabsichtigte die Armee, den Rückzug über die Frcibcrger Mulde kori- zusctzeii unter dem Schutze einer Nachhut, die die Holicii südlich Dittmannsdorf besetzen sollte. Ter verstärkten blauen 45. Insanteric-Brigade ging der Befehl zu, ein 'Vorgehen des Gegners nördlich des Tharandter Waldes gegen die Bobritzsch- und Mulden-Uebcrgänge bei Bieber stein zu verhindern. Ter Führer der blauen Brigade bcschlvß daher, die gewonnene Stellung bei Braniisdvrs nicht zu halten, sondern für die Nacht in Biwaks bei Hcrzogswalde und Mohorn znrückzngchcn und sich durch Borposten in der Linie Galgcilberg—Eichcnhübel zu sichern. Am 14. frühmorgens sammelte die blaue Brigade nördlich Hcrzvgswaldc und rückte unter dem Schutze einer Nachhut, welche die Höhen nördlich des Ortes besetzt hielt, in eine Stellung beim trigvnvmeirischcn Signal /X 364 nördlich Dittmaiinsdors. Die beiden Feld- artillcrieabteilliiigen stellten sich zu beiden Seiten des trigonometrischen Signals mit Front nach Osten zunächst bereit: das Grenadier-Regiment Nr. 161 bekam den rech ten Flügel der Stellung, das Leib-Grcnadicr-Rcgiment den linken Flügel ziigeivicscn. Innerhalb der Abschnitte ge schah die Sicherung durch schwache Schützenlinien, während die Hauptkräfte zunächst noch geschlossen zurückgchaltcii wurden. Der linke Flügel der Nachhut der Hauptarmce ^stand ans Höhe 372^südöstlich Dittmannsdorf und war von gehörenden »«et Plonier-Komvagnten waren von v Uhr morgens Lei Zollhaus nördlich Bteberstetn damit peschäf, tlgt, eine «rück« über Lj, Mulde aus vehelfßmatertal ,u schlagen. ES war in der Kriegslage angenommen, daß die dortige Ebaulseebrücke elngestürzk fett Bereit» hier sei erwähnt. daß die Brücke 12 Uhr mittags für alle Waffengattungen passierbar ferttggestellt war. Shte auf neun Böcken ruhende Brücke hatte eine Länge von 40 Metern, die größte Höhe über den Grund de» tzuitzbetts betrug 3 Meter. Die am 18. an» ihrer Stellung zurück, gegangene verstärkte rote 43. Insanteriebrtgade haste hei Unkersdorf und RrnnersLopf die Nacht zugebracht uns über Niederwartha Verstärkung durch drei Kompagnien und zwei rettende Batterien erhalten. Die rote Armee setzte am 14. die Verfolgung des gewichenen Gegner», mit dem rechten Flügel über Tharandt-^Herrnsdorf vorgehend, fort. Die 43. Brigade sollte über Grumbach nördlich des Tharandter Waldes die Bersolgung aufnehmcn. Nach Versammlung bet Unkersdorf trat die rote Brigade 3 Uhr früh den Bvrmarsch an. In Grumbach ging die Meldung von der feindlichen Besetzung der Höhen nördlich Herzogs- walde ein, was den Brtgadesührer veranlaßie, seine Brigade zum Angriff zu entfalten. Die Vorhut besetzte die Höhe 266 westlich Grumbach an der Straße nach Herzogswalde. Ak» die Nachricht einging, daß der Gegner die Stellung bereits geräumt habe, marschierte das Gros aus Hcrzogswalde weiter, mährend die Vorhut Befehl er hielt, Uber Helbigsdorf aus Steinbach vorzugehen. Das Wetter hatte sich inzwischen etwas aufgeklärt, und cs konnte erkannt werde», daß die Höhe 364 nördlich Dtttmannsdors besetzt war. Die rote Artillerie, sechs Batterien, ging ans einer Höhe südöstlich Steinbach >n Stellung, und nahm den Kampf mit der seindlichen Artillerie auf, der eS mehr fach möglich gvwesei» war, den feindlichen Anmarsch zu be schießen. Die rote reitende Abteilung ging bei Erzengel Michael in Stellung. Unterstützt durch die Artillerie, ent wickelte sich das 178. Regiment l4. Bataillon? aus Mohorn heraus zum Angriff und gewann bald Boden. Der Stoß dieses Regiments gegen die Mitte und den feindlichen rech te» Flügel glückte. Ein Bataillon des Grenadier-Regiments Nr. 131 »nd die MaschiiipiiGiweHr-Komvagiiie wurden noch vorgczoacn, konnten iodochHdein Regiment Nr. 178 den Er folg nicht mehr streitig machen. Ans dem linken Flügel hatte das Leib-Grenadier-Regiment mit zwei Bataillonen einen Vorstost vvn Nenkirchcn gegen das von Steinbach aus an greifende 177. Regiment gemacht und lntttc Erfolg gehabt. Das Gardereiter-Regiment. welches östlich Nenkirchcn die linke Flanke der blauen Brigade gedeckt hatte, war zum Fiißgcfecht abgesessen und hatte den Vorstoß des Leib- Grcnadier-RegimcntS wirksam durch Feuer unterstützt. Die blaue Brigade ging in die Gegend von Hirschseld zurück und sicherte sich durch Vorposten südöstlich Linie Drchfcld—Hirschseld. Die rote Brigade verblieb bei Dittmannsdorf mit Vorposten in Linie Kirche Blanken stein—Höhe .334—W»lssgrün. Die blaue Hauptarmce ist nm t4. über die Frcibcrger Mulde znrückgegangcn und erwartet südlich deS Zellacr Waldes Verstärkungen ans Lcngcseld—Zschopau. Die rote Hauptarme«: ist auf dem östlichen Muldcn-Ufcr verblieben, rechter Flügel bei Eonrndsdorf. — Verbrennung von Staatopapieren im staatlichen Fcrnheiz- »nd Elektrizitätswerk an der Stallstraße. Ein sehr kostbares Feuernngsmaterial kam gestern vormittag um 10 Uhr im stggtlichen Fernheizwerk zur Verwendung Es hgndelte sich dabei um die in den Terminen 30. Juni 1637 bis mit 36. Juni 1066 in StggtSschulbbnchsvrderungni ningeivandelten Staatsschnldverschreibnngen über Lrci- prozentige jährliche Reuten im Nennwerte von 14 648766 Mark nebst Zubehör. Außerdem kamen noch eine Anzahl cliigctanschter oder sonst wertlos gewordener StaatSpapiere zur Vernichtung. In ihrer Eigenschaft als Mitglieder des Landtags-Aiiöschiisses zur Verwaltung der Staatsschulden wohnten dem Alte bei die Herren Wirkt. Geh. Rat Dr. Präsident der Zweiten Stäiidekammcr, Ober bürgermeister Geh. Fiiignzrgt Dr. Beutler, Geh. Hosrat Ovitz, Rittergutsbesitzer ans Treuen, Dr. Kacnbler, Ober bürgermeister vvn Bautzen, und Geh. Ockonomierat Dr v. Wacchter. Rittergutsbesitzer auf Röcknitz. Eine Anzahl Beamte der Staatsschulden-'Vcrwaltnng waren gleichfalls zur Ueberiwachiliig des Verbrc»n»»gsprvzesses anwesend. Die Papiere wurden in drei großen Kisten hcrbeigeschafft und vv» den Heizern in kurzer Frist dem feurigen Schlund überliefert. Wohl wenige der Passanten mochten ahnen, welchem wertvollen Slvss die schwachen Rauchwolken, die ans dem Schornstein des Fernheizwerkes in die klare Hcrbstlust gnullc», ihr Entstehen verdankten. Dem Publi kum war, wie üblich, der Zutritt zu diesem interessanten Vernichtnngsivcxt gleichfalls gestattet worden. Bei der Kürz« der beanspruchten Zeit hatten aber viele den Gang vergeblich gemacht. — Die Sächstsihe Kirchliche Konferenz bält ihre Hauptver sammlung am 26. September in Chemn iß im Saale der Frei maurerloge ab. Auf der Tagesordnung stehen u. a. Vorträge des Oberpsarrers Naumann-Hubertusburg über die „Jesus- srage" und des Kirchenrats Ü. Kaßcr über die „Katechismus frage". — Eine für Kommunen und Gemeindebeamt« wichtig« Ent scheidung hat die Kreishauptmannschaft Dresden gefällt. Der Stadtsekretär Erützner in Radeberg wurde nach 43jähriger Dienstzeit im Sommer 1668 aus sein Ansuchen in den Ruhestand versetzt mit der ihm nach dem Ortsslatut zu kommenden Pension von 3646 Mark. Am t. Januar 1606 ist nun das Gesetz über die Bezüge der früheren Zivilstaatsdicner und deren Hinterlasscnen in Kraft getreten, das die Zulagen zu ihren früher bezogenen Pensionen regelt. Nach 8 7 des Statuts der Pensionskasse der Stabt Radeberg berechnet sich nun das Ruhegehalt der städtischen Beamten nach den für die Pensionierung der Zivilstaatsdiener geltenden Bestimmungen. Treten für letztere andere Bestimmungen in Kraft, so haben oie- senigen Geltung, welche die für die Beamten günstigsten sind. Unter Hinweis aus diese ortsgesctzliche Bestimmung — gleich lautende »der ähnliche Vorschriften existieren auch in den meisten anderen sächsischen Städten — beanspruchte nun K. bei der Stadtgemeinde vom 1. Januar 1666 ab eine jährlich« Pen sion szu läge von 366 Mark. Gegenüber dem ablehnenden Verhalten d»s Stadtrats, der bestritt, daß das Pensionsstatut in dem vom Kläger behaupteten Sinne auszulegen sei, wies letzterer darauf hin, daß er es selbst gewesen sei. der das Statut konziviert habe. Sein Augenmerk sei besonders daraus gerichtet gewesen, daß die Besserstellung der Zivilstaatsdiener auch den Eemcindebcamten zugute komme, weil schon damals Bestrebun gen auf Besserstellung der Hinterlassenen der Gcmeindebeamten Im Gange waren. Es handele sich um einen Präjudizfall für alle Gcmeindebeamten in Sachsen, weshalb durchge- der Stellung der Brigade au» sichtbar. Die zur Brigade ^ die Angelegenheit eventuell bis zur höchsten Instanz fochten wcrecn würde. Die Kreishauptmannschaft ist den An schauungen des Klagers beigetretcn und hat die Stadt ge meinde antragsgemäß verurteilt. — Der Wintersahrplan ans den sächsischen Staatsbahnen tritt am 1. Oktober in Kraft. Nähere Aiiskniist erteilen von heute ab die Statione» und Anskuiistsstellen. Bei beiden ist auch der neue Fahrplan in Buchsvrm «um Preise von I» Pfg. und i» Aiisliaiigsorm zum Preise von 53 Pfg. verkäuflich. -- Der Rerband sächsischer Gewerbcschnlmänncr ver sendet gegenwärtig die Einladungen zur 3. Hauptversamm lung in Plauen am 26. September. Aus der Tages ordnung steht zunächst der Vortrag des Gewerbelehrers Rüth-Dresden: „Schwebende Fragen ans -cm Gebiete der Erziehung unserer gewerblichen Jugend." In diesem Zu sammenhänge soll erörtert werden: die Fortbildung bi» znm Eintritt in das Heer, die Einführung des staatS, bürgerlichen Unterrichts und die körperliche Erziehung. Der erste 'Vorsitzende des Verbandes, Herr Professor Kiibnow, der Direktor der Dresdner Gewerbeschule, wird über die Schritte berichten, die in der Angelegcnbeit der Zukunft der gewerblichen Fortbildungsschulen bisher vom Bor,
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