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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.12.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021204024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902120402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902120402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-12
- Tag 1902-12-04
-
Monat
1902-12
-
Jahr
1902
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dresdner A a eh r i ch t e ir. Tonnerstag. 4. Tezeinber »i»<»2 0» Nr. :i»'r Plätze erfolgt für die Altstadt durch di« Inspektion der Markthalle aus dem Äiiton-platze. für die Neustadt durch die Inspektion der Neustadter Markthalle. Ritterstnaße 1. — Die Hau»- und Grund- stücksbesitzer, de», deren Stellvertreter. sind ort-gesetzlich oer- pflichtet: 1 Nach emgetretenem Froste, Schneefalle oder Glatteise nährend der Hot von 7 Uhr morgen» bi» lO Uhr Abend- dv Gangbahnen entlang ihrer Grundstücke mit Sand. Asche oder einem anderen »>« Glätte abstumpsenden Material, ,edoch mit Au-nahme von Salz, Kehricht, Bauschutt und andere« unreinen Stoffen, so oft und so dicht zu bestreut». alS die Witter- ung die» erforderlich mach« und zwar unbekümmert darum, ob durch die Organe der osjentlichen Straßencemioung die völlig« Beseitigung von E>- und Schnee von den Gangdahnea schon be wirkt ist oder nicht. Die Verpflichtung entfällt bezüglich der- ,emgen Grundstücke, welche an Schotterstrasen mit bestellen Gangdahnen liegen 3. tue an den Dächern usw. sich bildenden Eiszapfen vorsichtig abzustoßen. die durch Traufwasser aus der Gangöadn entstandenen Elckbildungen und Schnee- und Eismasse», die von Gebäuden auf die Fußbahnen abgesallen sind, sofort zu beseitigen. Da- AuSwerfe» de» Schnee» und Eise» au» den Ge dösten der Grundstücke auf die Fahrbahn, ebenso wie da» Zu- summenhäufen des aus der legieren gefallenen Schnees in der Mitte der Straße ist verboten Zum Äbladen von Schnee sind folgende Plätze bestimmte 1 das linke Elbufer zwischen der Üarola- und er Alderibrücke, 3. das Wiefenlandstück an der verlängerten Laue»ste,ner Strafe mit der Einsadrt von dieser Straße auS. 3. bas Wiesenlandstück an der verlängerten Blumenllratze mit der Einfahrt von dem Fiedler-Platz und der Pfotenhauerftraße aus t das rechte Elbuser oberhalb der Priebnitzinüiidung, S. das rechte Eidufer unterhalb deS Blockhausgäßchens, 6 das Landstück an der Hubeilnsstraße neben der Ehokoladensabrik in der Vorstadt P eschen mtt der Anfahrt von der Großendainer, Marieohos- und Döbelner Straße ans. Das Adladen von Schnee an anderen als !>e„ dezeichneten Plätzen, ingleichen das Einwerfen von Schnee in den Wecheritz-Muhlgradcn isl verboten, auch aus den unter 1, 4 unv 5 dezeichnelen Abladeplätzen nur unter der Bedingung ge stattet, datz der zur Abladung rouimenve Schnee sofort in die Eibe gewonen wird. Das Adladen von anderen Gegenständen, wie , B Schult, Airbe, Kehricht usw,, an den vorstehend bezeichneten Platzen wird aus das Strengste untersagt, auch da» Adladen von Schnee nur such von 6 Nkr dis Abends 10 Ubr gestattet, - Der Ka m p s der E ivi I m us i ker gegen die Militär- musiker, soweit die Erwerbs- und Er,ften;srage hierbei lernhrl wird, ist neuerdings von einem Mitzersolge begleitet ge- foefeu In diesem Falle handelt es sich um die vom Präsidium des Allgemeinen M u st k c r v e rei n s an den Reichstag ae- ','chlete Petition „um Auchebung des unumschränkten Gewerke 'etri-.es per Mililarmusiker". D ese verlangte eine Ergänzung res Reichsmtluärgejekes, dahin, dag den Militärmustkern die .lusübung des Muukgewerbes für folgende Fälle versagt werde >l für den Gewerbebetrieb im Umherziehen, das beißt: für bas Musiziren gegen Eniaelt außerhalb deS zweimeiligen ttmkreises irer Garnnvnorte: bs für das gewerbliche Musiziren in Uni- 'orm und m kleineren Ablheilungen oornämltch zum Spielen aus Bällen, Hochzeiten, Kirmessen, Schützen'esten und dergleichen, überhaupt auf Tanzsälen: cs für ihre mustkaeschättlichen Reisen aus ermäßigten Eitenbahnfahrpreisen auf Militärpässe Der Reichstag hat beschlossen, kiese Petition bezüglich des Punktes cs dem Reichskanzler zur Berücksichtigung, bezüglich der beiden anderen Punkte zur Erwägung zu überweisen Der BundeSrath, an den der Reichskanzler die Petition zur weiteren Berathung und Beschlußfassung gelangen ließ, hat indessen beschlossen, sie in allen Punkten abzuleynen Er dürste dabei dem Ge- danksngange geiolgl seiii, den der Vertreter des preußischen KriegS- »iinisieriulns in der Petitionskomminion des Reichstages ein gehend dargelegt hatte. Danach ist die Militärverwaltung der Ansicht daß mit der vor mehreren Jahren erlassenen Kaiserlichen staoinetsordre, worin insbesondere den Militärmusikern verboten inorten ist bei Prioatfestlichkeiien oder überhaupt bei nicht- dienstlichen Anlassen ohne besondere Erlaubniß in Uniform zu soielen, den berechtigten Wünschen der Ewilmustker durchaus Rechnung getragen sei, Ausschreitungen und Verstöße gegen diese Bestimmungen würden nicht zu verh ndern sein. Kamen sie aber zur Kenntniß der Vorgesetzten, oder nestn die sich benachtheiligt suhlenden Eivllmusiier die Hilfe der Kommanvo- bshörden an. so werde Abhilfe geschaffen, die Militärmusiker würde» >e nach Lage des Falles sogar bestraft. Im fiebrigen könne eine rechi rührige Konkurrenz zwischen Militär- und Cioil- kapellcn den beiderseitigen künstlerischen Leistungen nur förder- lich sein. Wenn sich die Petenten in ihrer Bittschrift sogar darüber beschwerten, daß die Militärkapellmeister ganz ungenirt Zologeiger, Violoncellisten, Harfenisten und Klavierspieler enga- girten, also Künstler, die ffir die Militärmusik überhaupt gar nicht in Betracht kämen, so habe die Militärverwaltung hiergegen gar nichts einzuwenden, denn die Leiter von Militärkapellen müßten sich tüchtige Mustker zu verschalten suchen. Eine Be schränkung hierin würde nur ein Zurüctgehen der künstlerischen l Leistungen der Miliiärniustker zur Folge haben. WaS den Dor- töeil der Fahrpreisermäßigung bei mnsikaeschäitlichen Reisen der Miliiärmustker betreffe, jo sei zu bemerke», daß das D enstein- kommen der Militärmustker geringer sei, als das der Waffen- linleroffi,ziere gleichen Dienstgrades. Dies sei bereits 1373 bei einer damaligen Löhiiungsainbeffernng der Unteroffiziere damit begründet worden, daß zu erwarten sei. die Militärmustker würden durch Rebenerwerb diesen Ausfall reichlich wieder einbringen, Euglelch erblickte man in dem Vortheil der Fahrpreisermäßigung ebenfalls ein Aeguwalent für dir geringere Löhnung, Uebrigens, ist neuerdings eine Einschränkung dieses Vortheils dadurch er folgt, daß seit dem l, Oktober 1900 aus Beschluß des deutschen Ei'enbahn-Verkehrsverbanbes den Milstärmusikern bei Reifen zu Erwerbszwecken die Benutzung von Schnellzügen aus Militärsahr- kurten nicht mehr gestattet ist, DaS waren im Wesentlichen die Grunde der Militärverwaltung gegen die Petition, und ihnen dürste sich der Bunbesrakh cmgefchlosien haben, als er die Petition, entgegen dem Reichstagsheschkuß, in allen ihren Thcilen kurzweg adlchnie, —' Der Hnusbelitzerverein veranstaltete für leine Mitglieder am 33, November im Mn>enkau>e einen zahlreich be suchten Rezitation-abend Herr Paul Mürbe trug im eisten Dheil eine größeic episch Inrüche Dichtung von Adalbert v Haustein in I.stündiger Rede kr«> an» de« Gedächtnis, vor und bewahrte von Neuem lein« große Bortraaskunst. tnoem er sich laich uiil «einen Zuboiern in sreuschen Kontakt 'etzie und die Spannkiatt bi» zum «cbluß der umfangreichen Dichtung ,eg« erhielt. De, Vikar lst ein poetl cher Brote,l gegen den Cölida» de, katholischen Kirche unb hat zum Gegenttanb dr« uralt» Botschaft von de, Lied,. deren AU- gemalt auch da- Herz de« pklichtgetreuen kalholilchen Pfairverrn er schüttert. Im zweiten The« trug Herr «urd». von der Zuhörer- «chast ml» lautem Beifall bearutz», Gedrchtr vo» Georg Inga», "L'p »lnsomr Alte'. „Eingraiaden". .Wort» der Blumen'. .Dir Ltede-tchmiedr'. Die iarlr Lyrik der fliehenden Beile und de, stdalkbaile Humor, wie er in de, ^.'lebtzsichmiede' ium Au», vmck komm», ta»d bei den Zuhörern rnnig^ ver'tSnbnik und den lrbdaltesten Beifall. Darau, folgten zwei novellisliich« Skizze» von dem Schweben Alfred v. Hrdenstterna: .Pieve' und »Kamerabe»' zwei von köstlichem Humor erfüllte Gedichte von Hermann Weise .Der ilimemch", .Küssen und Trinken", mit givßem Beisnll aus genommen. und den Schluß de- griiutzrrichen Abend» bildete Ernst Eckirrt« -: .Wa- ist ein Weid k" — Einer auße>o>be»llich lebhaften Tbettnahme hatte sich, wie immer, auch diesmal der P r o v u k t I o n s a b e n d des A. G -B .Erato" zu erfreue», »v daß der große, mit den Farben und Wappen des Bkrein- unv ieiiier Kanellverdindungen aus da» Reichste dekoririe «aal de« .Lincke iche» Bades" d-e Fülle dr, Aktiven. Inaktiven, alten Herren re. kaum fassen konnte. Selbst verständlich tehlte eS nicht an zahlreichen Gästen, von denen die Herren P,ose,Wien der Königl. Technischen Hoch'chule unter .rüdrung ibres derzeitigen Rektors, Herr» Grd. Hosratd Pros. Dr Henivet, Magnifizenz, a» der Ebrrniairl Platz genvn mcn hattr» Heilere unv ernste Bor,läge aller Art bestritte» die Koste» de, Abcndunlkihastung. der ein reiche» und abwechselung-volles Progiamln zu Grunde lag Mit besonders herzlichem Beifall wuiden die Boriräge der aktiven Eraionr» unter Lemrng rhres L>edern>el»c,S. des Herr» Pro«. Hugo Jüngst, autgenommen, iowie eine mit voller Lustigkeit e,füllte Burleske .Sckwevdrs Stiidirnaana" oder .Air Weibrlberg". dir vertchiedrne parvbistnch ungehanchle Bilder aus dem Stubriiienkbrn aus die Bühne diachie Die übliche F>desttät beschloß den amüsanten Abend, der de- Heitere» und Fröhliche» >o viel bot. baß er alle» Tdeilnehmel» noch lange in E>l»nernng bleiben wird. —* Der nach dem reich.icheir Schnerfall in der vergangenen Nacht cmgetrclene empfindliche Frost hat e-ne prachtvolle Schlittenbahn aeschafsen. Wenn auch im Innern der Stadl nur die Straßen ohne elektrische Bahnen eine wirklich ante Gelegen- heit zum Schlittenfahren bieten, so sind doch die Chausseen sehr dazu gee aner und schon beute begann ein reger Verkehr noch Meißen, rna, Moritzchura nsw Um aber auch weniger be güterten Freunden des Lkorts diesen Genuß zu ermöglichen, wird die Dresdner ^uhrwesen-Geiellschasl. wie vor zwei Jahren, eine OmnibuS-SchlittenIour vom Waldschlößchen nach der Heid em üble schon morgen, Donnerstag, eröstnen und tue erste Fahrt um l Uhr antrelen Der Preis ist prv Person und !o»r auf 50 Pfennige festgesetzt. Bei dem schönen Winterbild, welche- der Wald gegenwärtig bietet, wird diese Gelegenheit, e» zu schauen, gewiß gern benützt werden —* In diese» Tagen eilüllen sich 40 Iadrr leit der Antang Dezember 1302 erfolgten Gründung de- Spezial-Eiablissemeni» tnrdir Anserlignng ortdopädistbrrEorielS »»bMa'chmen.Geradehalrer. künstlicher Glieder, Bruchdandagen rc, vo» MH Wcndichuch se» in Diesdru. M o r i e n tt r a ß e 2 2 d. buicd den im Jahre 1396 verstorbenen Baudagistrn-Oitdovädcn. Herrn M Hugo Wriid'chuch Ti^Fuma, welcdr,'eiidem von de» beiden tüchtigen und ge chickten Söhnen des Berttorbenen geleitet wird und >eit last tO Jahren unnnterbiochen ihic Ke«chä»k-räume aus der Marirnilraße. seit 1878. <m eigenen Grundstück. Marienstraße 22o inne bat, gehöit beule z» den angesehensten id>er B>ancvr und erfreut sich wegen der Güie ihrer Erzeugnisse und besonderen Spezialitäten eines großen Rufe- im In- und AuSlande -* P olrzeiberrcht, 3 Dezember In einem Hause an der reldherrenstraße siel am Montag ein älterer Mann aus der Treope und erlitt einen U n t e r! ch en Ic l b r u ch, — In einer Zucker- waarentabrik der Wilsdrusser Vorstadt erlitt gestern ein Gehüse bei einer Bejchästigiing an einem Tampskrssel eine Verbrenn ung des Gesichts und beider Hände, —* S,ch w urger>cht Bor den Geschworenen bat sich in geheimer Sitzung z» verantworten der 42iährlgr, in Graseirhain geborene Bergarbeiter Karl August Iohniche, Ter Angeklagte wohnt jetzt in Krakau bei Königsvrück und verging sich fortgesetzt und in schwerer Wesir an feiner noch nicht 14jährigen Pflegetochter, e nem. wie das Gericht heroorbebt, sittsamen, wahrheitsliebenden Kinde, Unter diesen Verhältnissen werden dem Angeklagten mil dernde Umstände versagt. Das Urtbcil lautet aus 4 Jahre Zucht haus und 10 Jahre Eorverlusl. — Die daraus folgende Verhand lung ist gerichtet gegen den 1882 in Gruben geborenen, zuletzt aus dem Rittergute in Niedermuschütz beschäftigt gewesenen Dienstknecht Ernst Otto Häßlich Dieser verübte an einer Tienstmaad ein Nothzuchlsverbrcchen und wird zu 3 Jahren 6 Monaten Gesäng- niß und 5 Jahren Ehrverlust verurtbellt. Auch diese Verhandlung fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt, - Im NenhästsbrrerLe de« evangelrlib-lutbertlidrn Lande «tonlistorium« sin» zu brtetzrn - das Ptannmi zu Lampen«, walve Michails, «tafle 2, Kollator - Kastcrl. u. -t-nigl. Major z D v, Ldreiau au, Lampertswald«, — Acpetlellt wurden : Wervenkafl, Predial- an,ic.kand>k>al. als ruit-geistlicher an der Lan'esanflali,u Lubeitusdura lDichest, Noack. Predtgianuskandtdai. al» -Uitgersiiicher >n L«tp,ig-rbon- berg sLe'vna I) —' Wetrrrdertch» de« Samduraer Leewarrr vom S Dezember Dos Marimum des Lustdrucks mit 776 Mm. lagert noch immer Uder Rord- schweden. »me Deprelflon unter 7d» Mm, ist Uder Nord-Oesterretch aus- gebrenet. Deuilchland bat im Norden vielfach heitere«, ungewSbnlrch kalte«, im Süden «rüdes milde« Detter: last Uvcrall ist NtedeAchlag getallm. — Wahrschetnttch Ist rudtges. Ibrilwtis« hriterr« Frostwetter. Tage»,,e«chtch«r. x Deutsche» Reich. La» Gerücht. Reichstags-Präsident Gras Ballestrei» krage sich in Folge der letzten Vorkommnisse mit Rücktrittsgebauken vom Präsidium, entbehrt nach der.Germ,' der Begründung. Der Reichstags Pränornt Gcai Ballestrem südlt sich allerdings in Folge der letzten tumulluaiischcn RetchSlag»- sitzunyen sehr angegiinrn. wa» ,a nicht zu verwundern ist. und nus Dcurichland wiederum von den noch immer nicht .alle" ge wordenen so einige Hundert Einakter geschaffen und ausgearbe.tet weiden, obgleich auch in diesem „Austchreihen" sichon mehr Ge- üäfisoroipcklj nicht die geringste Summe der Entschädigung m obigem Sinne enthalten ist. Im Gegenlheü! Ms verschärfend fällt die Zumuthuna in'» Gew'chr. dag die komponirle Dichtung isammt etwaig gesprochenem Dialoal metrisch genau in's Italienische übertragen, den Partiten der Solisten ausgeschrieben, unterlegt belgesügl sein soll und muß! Pas zu eriullen iv^rd der Mehrzahl der Tonsitzer unmöglich sein, iwic vielfache Anfragen mit der Bitte um Angabe von „Ueber- setzern ' an mich erhartens — ein beauemes Mittel diese Arbeiten gleich von vornherein abzulcbnen und ack acta zu verweisen. Armer Humoerdinck iJuror der deutschen Abtheilungj, wie wird es Dir ergeben?! — DaS sind ia nette Zustände, wird mancher Leser >m Süllen denken, — o, wir könnten noch von viel „netteren" bei chten. Bescheide von Direktionen, in denen Ablehnungen tadelloser Bnhncmverkc n A snach berühmten Muilerns mit oem Hinweis aus bereits „früher eingegangene Verpflichtungen" begründet wer- den, — aber auch von der endlichen Erfüllung dieser famosen ..Verpflichtungen" merkte man, nachdem die Saison schon stark vorgeschritten war, immer noch nichts, — In solchen Fallen steht dem betreffenden Tonseyer nur der eine Weg des sicheren Erfolges offen, wenn er unter gleichzeitiger Bekanntgabe der Thatsachen und Umstände das betreffende Werk immer werteren Kreisen der Oeffentlichkeit zugänglich macht, — der Weg der platten Selbst hilfe, das Nothventil gegen tobtschweigende Vergewaltigung, Und damit sind oft ganz merkwürdige Ergebnisse erzielt worden, Wirk ungen von ungeahnter Tragweite, wovon in den „Parallelen »u ganz besonders markanten Sätzen der Hans v. Bülowsichen wcimarischen Tbeaterkritiken" nächsten- des Weiteren die Rede se,n könnte! — I» zruerrs! Wer ibn haben will, muß die Kosten zahlen! Und was dazu gehört, sagt ichon Montecucull. v h zum wirklichen Krieg, zum Krieg der Geister gehört aller dings wohl auch „Geld", aber doch nur im übertragenen Sinne, dagegen so manches Unerläßliche, was mit Geld nur oen Anfangs buchstaben gemein hat. sich aber doch zu diesem Geschäft äußerst geschickt erweist. Infolgedessen sog er sich während de, gestrigen Abstimmung lein« Pk»sib«algrmäck»ei zurück, »» sich auszuiudr«. — Nach dein „B L -A." toll e» nicht au»g,schlossen fein, das Grat Ballest««, dn w Iahik au ist. aus rin,ge Wachen UUaud nimmt, um „ch durch eine» Aufenthalt im Süden sür wettere Kämpse zu kräftigen, ä- wurde dann sür dies, Zeit zur Unterstützung der beide» Sire- vrätidenten noch ein Abgeordneter vertretungsweise ü, da« PM. dium «»gewählt werden «ussea — Ein vailamenwriiche, Benä». ' tihieidt: Es wird un» au» itenlrumdkieiien dersicheri, daß liiident Grn» Ballestrem sich «tt tonisch,«de«he,, weigere tenderung der Getwafitzordnung « der Richtung zu,w . daß die Machtvollkommenheit de- Präsidenten nwen«, De Absicht Sonzoano » ist eine sehr leicht zu begreisendr, er ist Kaufmann und will mit .Kunstprodukten" ein recht gute» Vandclsgeschäst machen. Er hat die» seinerzeit mit der .Cavalleria" »nd deren Anbang io nett gefunden, daß er et noch einige Male versuchen möchte, die .Erfolge" snatürlich nur die klingenden! haben seinen Apvetit gewaltig angeregt, daber da» „Inter nationale" seines unternehmen», er will „das Beite aller Nationen, >n seinem Sinne ist d e» «weffelloS überall oosselb« — daS Geld! Schön, wir werden ja erleben, inwieweit er seine edle Absicht erreicht, feine Helfershelfer in der goldenen Internationale werden schon dafür sorgen, daß er — und sie dazu — den Beute zug. die Goldrazzia. erfolgreichst beenden. Beklagenswcrth bleibt e» nur. daß man Hm indirekt so ofsen- sichtig >n die Hände arbeitet. In meinen früheren Artikeln Hobe ich durch die Statistik seitens fremder Agenten festgestellt, daß d e deutsche Overnproduktton die aller anderen Länder immer noch bedeutend übersteigt. — die deutschen Bühnenleitungrn lassen dielen geistigen Reichthum nutzlos, zum Mindesten fast ungenügend be nutzt, verkommen. Sie geben fast nur fremd«, französisch«, eng lische und italienische Stücke, und pflegen die besten Werk« ein heimischer Tonsetzer mit dem ominösen Hinweis aus „früher ein- gegangene Verpflichtungen" abzulehnen. Aber Alle- bat sein Ende und seine Grenzen. Die wirklich Tüchtiges leistenden jungen deutschen Tonsetzer soffen sich ein der- artige», ihr Schassen offensichtlich, absichtlich todtschweigendes Ver- sohren der verantwortlichen Büynenleitungen nicht mebr gefallen. Es ist unter ihnen die Parole au-gegeben. e» für absolute Ehren pflicht zu Palten, zusammenzustehrn und jeden „Einzelfall* energisch zu verfolgen und jestzunagezn . . ^^ - A»S dem „Engeren m s Wettere wird sich dann «in« Beweg ung Bahn brechen, die sich durch keinerlei ablenkende „Hinweise' aushaiten lassen wird. Sie wird den Sieg an ihre Fahnen fesseln, denn die breiteste Oeffentlichkeit wird sie in da» ihr gebührende Recht einsetzen mMen. ... ^ Das ist der Protest der fungdeutschen dramatischen Ton- setzer gegen einheimisch« Geringschätzung und gegen da» brutale, kraß einseitige Ausbeuten und gefchäst-maßiae Be- und Verhandeln chreS Kunstschassen- seiten» eine- landsremden. beutegierigen und gesinnungslosen Unternehmerthum». — LlottHuwtztk. Weimar. K. GoePfart. erstatte, »bleibt: E» wird un- aus Centiumskietzen veisichm. daß de, Präsident Gral Ballestrem sich ° einer Aeiweo stimmen, das. werbe, wett er sich zu nervo» kühle, um die alsdann zu besuichlen- den stärkeren Zusammenstöße über sich ergehen lassen zu können - Da« Prändium de- Reichstags Hut sich darüber o«rslluü>ial, ,lle zwei Stunden sich abzuiose«. X Uede, die arstriae R«tch»tag»sitzun, schreibt die ^Deutsche Tage-ztg?: Der Abg. Richter, der un Relch»,ag au« unmittelbarer Nahe da- wüste Treiben der Sozialdemokraten zu beobachten Gelegenheit hat. theilte vor einigen Lagen mit. datz die Sozialdemokrat»,, ganz fo, wir e- im Theater gemacht wird wenn verworrener Aufruynärm markirt werden soll, schnell hintereinander da» Wort „Rhabarber" bmau-schreien. In der gestrigen Sitzung, in welcher d,e Skandalsucht der äußersten Linken neue Orgien seierte. war „Rhabarber" wieder die v<wvl- leidenschast der Herren Singer, Stadtkaaen, -aa «. Herzseld, Hoch und Genossen. Außer dem Wort „Rhabarber' haben die Herren noch rm andere», nämlich „Debatte" entdeckt, da«, schnell wieder- doli, einen ähnlichen Effekt erzielt. Und „Rhabarber, Rhabarber, Rhabarber. Debatte, Debatte. Debatte" schrie dir ganze linke Ec- nossenschaft in allen Tonarten, von dem Bierbad «mrs Thiele bis zur Fistelstimme eine» Haase und Sladthagen b-siaus. stundenlang durcheinander. Es schien säst, als wollten die Herren „Genossen'^ und die Herren, die, wie die Sage erzählt, früher einmal Wobei- strümpfr getragen haben sollen, durch verstärkten Komodienskandal zeigen, daß die ernsten Mahnworte de» Abg. Richter an ihnen abgeprallt seien, wie eiw Peitschenhieb an der Haut eine» H-ppo- wlamos. Neben dem ohrenbetäubenden Lärm wandten sie weiter hre bekannten Kniffe an, um die Zeit todtzuschlagen und die Mehr- tkitsparleien und den Präsidenten mürbe zu machen. Die Wuth »er „Genossen" richtete sich besonder» gegen die beiden stclloer tretenden Präsidenten Grafen Stoldera und Viising Sie «atten einen sehr schweren Stand, zumal sie noch nicht gar lanac ihre» Amte» wallen, sodaß ihnen die Geschäst-sühruna noch nicht gewissermaßen in Fleisch und Blut überaegongen ist, wie da« Herrn Singer, einem gerissenen Geschäst»ordnung».DebatÜrer. gegenüber, nöchig ist. Aber man muß anerkennen, baß beide Herren auch den stärksten Lärm zu bezwingen wußte», wenn auch die Prästdentenglocke, die einer solchen Anstrengung nicht gewachsen war, in Stücke sprang. Bi» V2W Utzr Abend» dauerte de Sitzung, in der wenigstens ein kleiner schritt vorwärts gethan werden konnte, indem das Hau» die Zulässigkeit de» Antrags Kardorfs beschloß, sodaß dieser selbst zur Diskussion gestellt wer- n konnte. Auch msosern dürste die gestrige Sitzung nicht verloren n. al» sie weiter zu der Erkenntniß beitragen wird, baß das chmachvollc Benehmen der Sozialdemokraten nichts andere» ist, als Rä'iberkomödie, unwürdig de» Reichstages und unwürdig de» deutschen Volkes, zu dessen Vertretern sie sich rechnen. Dem „Genossen" Bändert, der mit einer der tollsten Lärmmacher ist, wurde eine große Kiste durch die Post übersandt. Es ging dos Gerücht, daß sie eine Kollektion Knüvpel enthalten habe. Sollte da» der Fall sein, so beweist die Sendung wieder, wie „hoch" man außerhalb des Hause» die Herren Boitdert und Genoffen eiiffchötzt. Wie sie sich selbst einschätzen, deutet ihr Wahlspruch „Rhabar- ber" an, xW e die neapolitanischen Zeitungen melden »ras ein Redakteur de- . V 0 rwälS", der zugleich Reichslagsabgrordneter lst, in Capri ein. um sich zu vergewissern, ob die gegen Sinoo ge- chlkudrrtrn Anklagen aui Wakibeff beruhen. Die Zeitungen knüp'en daran die Benieikung. daß der .Vorwärts' besser getkan Kälte, einen Vertrauensmann nach 'Neapel zu schicken, bevor er die Anklagen gegen «rupo veröffentlichte. >L Oesterreich. Der Kaiser leidet infolge des Wetter wechsel» w eder stärker an rheumatischen Schmerzen und kommt diese Woche Ickwerl ch noch Wien, so daß auch die Abschieds- Audienz des Fürsten Eulenburg nicht vor nächster Woche wahr scheinlich ist. In Hoskreisen verlautet, die Aerzle des Kaisers empfehlen chm einen Aufenthalt in Eanne», doch wolle der Kaiser nichts davon wissen. Die Reise nach Ungarn ist für dieses Jahr jedenfalls ausgegeben. X Amerika. Dem Kongreffe zu Washington ist «ine Bot- schost des Präsidenten Roosevelt zugeaangen. E» heißt darin u. A.: Unser Bekenntniß ist nicht bas ve» Schwächlings und de» Feigen: es ist da- Evangelium der Hoffnung und des siegreichen Bemühens, Wir schrecken nicht vor bevorstehenden Kämpfen zurück. Der Präsident betont, daß eine der wichtigsten Ausgaben des Kongreffes die Regelung des Handel» zwischen den Staaten der Union sei. Monopole seien ungerecht und den freien Wettbewerb schädigend oder verhindernd, Kraft der Bc- sugniß des Kongresses, den Handel mit fremden Rationen und unter den Staaten der Union zu regeln, können die mit der Trustbildung in Verbindung stehenden Uebel und die den inneren Handel schädigenden Betrieb-Maßnahmen verhindert werden. Wenn eS sich als unmöglich erweisen sollte, durch ein Gesetz in bie'em Sinne die erwähnte Ausgabe zu lösen, so sollte man vor einer Abänderung der Verfassung, um die dazu nöthige Bcfugnik zu schaffen, nicht zurückschrccken. Durch eine Herabsetzung de» Zolltarif» würde an den mit den Trust» verbundenen Miß- skänden nichts geändert, vielmehr nur die Fabrikatton weniger gewinnbringend gestaltet und namentlich der schwächere einheimi sche Mitbewerber unvermeidlich dem Untergänge geweiht werden. De Aufgabe der Tariwolitik sei, nicht den ausländischen Pro^ dukten durch unzweckmäßige Tarisänderungen einen Vortheil. aus dem heimischen Markte cinzuräumen, sondern dem yeimischen Wettbewerbe durch geeignete Gesetzgebung ein günstige» Feld zu ffen. Die Frage der Regelung der Trust- habe mit der Frage Torisre Vision nicht» zu thun, WaS die letztere angehe, so habe das Volk dem Grundsatz deS Schutzzolltariss zugestimmt, und e» sei äußerst unräthlich, das bestehende System zu beseitigen oder gewaltsame ober radikale Aenderungen an demselben vorzu nehmen. Dir Erfahrung habe gezeigt, baß da- große Gedeihen des Lande- sich stet- unter einem Schutzzolltaris entfaltet bade. Einer der Wege der weiteren Regelung de- Zollwelens seien Gegenseitigkeit-Verträge, welche in hohem Grade zu wünschen seien. Wo sich die Reziprozität nicht empfiehlt, seien auch selbstständige Herabsetzungen einzelner Zollpositionen in- Auae zu sassen. In den wenigen Fällen, in denen durch de» Schutzzoll ein schädliches Monopol geschaffen sei. solle durch entsprechend« Tarifherabsetzuna die Gleichheit de- Wettbewerb» wiederbergestellt werden. Der Präsident weist aus d>e Nothwendigkeit eine» be sonderen Gesetze» betreffend die Einwanderung hin und hebt hervor, eS lei ein Problem von großer Schwierigkeit, aus welch« Weise eine richtige Behandlung von Arbeit sowohl, wie von Kapital zu erzielen sei und wie skrupellose Menschen unter Ar beitern sowohl, wie unter Unternehmern im Schach zu balle« seien, ohne die individuelle Initiative und ohne die industrielle Entwickelung drtz Lande» zu hemmen. Jedem Unternehmer und jedem Lohnarbeiter müsse die Freiheit und dotz Recht gesichert werden, fall- er nicht in die Rechte Anderer einareffe. mit seinem Vermögen oder seiner Arbeit anzufangrn. wa- ihm beliebe, Di« Botschaft fährt al-dann sort, mit Columbien seien Verband- langen im Gange, um seine Zlffttmmung zum Bau eine- Kanal- über den JstbmuS durch die Vereinigten Staaten zu erlangen. Keine unabhängige Ratio« in Amerika brauch« irgend vZche Furcht zu hegen, von den vereinigten Staaten angegriffen zu werden. Jede müsse Ordnung ia ihren Grenzen halten und ihre Verpflichtungen gegen di« Au-länder erfüllen. Wenn sie dies thun. mögen sie. seien sie stark oder schwach, versichert bleiben, daß sie nicht» von einer Einmischung von außen »u befürchten haken. Bezüglich der Philippinen sagt der Präsident, keine Politik hob« sich so gerechttertigt, wie die dort von den Amerikanern befolgte Politik. Die A r m r r sei auf da« kleinste > Minimum herabgesetzt. Dringend nöthig sei «m i auch die Flotte muffe weitere Fortschritt« magen. Unternehmungen der ou«wärtigen Politik den Besitz « klassiaen Flotte verlangen. Die Msnr0«.Doktrin «in Grundzug der amerikanischen auswärtigen Politik werden. Die Durchführung diese» Grundsätze- se» aber Besitz einer durchs»- guten Flott« möglich. T schließt: E« sei gegenwärtig keine Wolke am politischen und nicht die geringste Aussicht aus eine Schwierigkeit mil einer anderen Macht vorhanden.
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