Volltext Seite (XML)
- LS - ^ Allerlei iüv di« ZranenweU. De» Zaudertal. Märchenerzählung > von Ottilie Be echt. sNachdrua v«r-> boten. Fvrtjrtznng.i Da sich namentlich da- junge Weib darüber härmte, als träfe sie der Vorwurf. den Gatten in diese Feind seligkeiten gestürzt zu haben, und ihres Leben- nicht recht mebr froh werden konnte, beschlossen sie endlich, den chnen verleideten Best« zu veräußern und sich in anderer Ge- gead niederzulassen, wo sic ihr Glück unbe- belligt von Neid und Bosheit genießen konnten. Wo'? Wußte Mathe- schon. Denn seine Glocklein führten einen schier un» vernünftigen Freudentanz auf. Der ganze Zauber seines heimatlichen Tales trat mit emem Schlage vor sem Auge. Wie oft hatte sein Herz all die Jahre her dorthin verlangt! Er hatte eS immer wieder zum Schweigen gebracht. Aber nun? Mit taufend Fädr» zog es ihn seht dahin! Da rben war ja das zauberische Geheimnis, das ungelöste Rätsel seiner Heimat, — sie gab ihr« Kinder nicht frei, keines ging ihr ver loren. An verborgenen, Websiuhl wob sic ihm wundersam das Geschick, dos es früher oder später wieder in ihren Arm zurück- sührte. Barbara,machte keinen Einwand. Fortan war ihre Heimat nur »och bei ihrem Gatten. Wo sein Stab rastete, wollte auch sre chr Haupt betten. Hand in Hand pil- gcrten fle etner neuen Zukunft entgegen. Barbara >var noch nicht über die Marken des Dorfes hinausgekommen. Mache- freute sich daher doppelt, chr Land und Leute z«WN zu können. Es war das erste unge- trübte Glück, daS sie zusammen genossen, und beide sahen immer mehr ein, wie recht sie gehandelt, einen Strick unter der Ver- gangeNheit zu machen. Ein Aushalten in den alten Verhältnissen hätte nie zu etwas Gutem geführt. Diese Ueberzeugung über- wand alle Bedenken einer in ihrem Fall unangebrachten Pietät. So erre,chten sie endlich das Ziel ihrer Reise. Taufrisch, im erstell Strahl des rosig erglühenden TageSgestlrnS, lächelte es ihn;« entgegen, das Heimatstal des jungen Ehegatte». Wiener Abend mit Lene stahl sich chm ins Gedächtnis. Möchte sie glücklich geworden lei»! Glücklich, wie er selbst! Gegrollt hatte er ihr nie. Jetzt aber hätte er ihr danken mögen, daß sie ihm zu seinem Glück »erhoffen. In ickerquellender Zärtlichkeit schloß er sein junges Weib an die Brust. Hörte sie das Jubilieren der Glöcklein darin? Empfand sie es au« der Innigkeit der seligen Rührung, mit der der Geliebte ihr zujauchzte: „Siehe, hier. Deine neue Heimat!" Und dann feierlich hinzusetzte: -Gott segne unfern Eingang!" Eng um schlungen schritten sie dahin, den Fußvfad am Bach zwischen den Pappeln und Weiden verfolgend, dessen vielfache Krümmungen immer neue Ausblicke boten. Hinter einem vowsp ringenden Erlenholz? tauchte die Grundmuhle auf. in der Mathes einst als Gesell gestanden, jetzt Lenes Herrn. Aber kein Laut drang dem Horchenden daraus entgegen. Ihre Räder leierten. Am Werk tag? — Mattics Verwnirdcrung wuchs nut jedem Sckritt. den er vorwärts tat. Nicht nur das Mühlwerk. da» gaiue Heimwesen schien leer und verlassen. »Dieses Grund stück ist zu verlausen. Näheres beim Ge- meindeoorstond!" stand auf den weißen Anschlagzetteln, die den Erstaunte» schvn von wertem entgeaenieuchlrlen. Mathes und Barbara sahen sich betrosse» an. Dann aber bewegte ein und derselbe Gedanke ihre Herzen: Sie hatten ihr neues Heim ge sunden! Die Mühle war idyllisch gelegen und was ettva nicht imstande war dann, wollten sie schon wieder ins Lot bringen. Aber Lene? Welche Umstände hatten sie von der Schwelle vertrieben, auf deren Eroberung sie einst so stolz gewesen? Vereint gingen sie zum Gemeindevorstand. Dieser gab gern Auskunft und schätzte sich glücklich, einen solchen Käufer gefunden zu haben, denn Mathes zahlte ihm den Kauf preis gleich bar und ohne zu feilschen aus den Tttch. Auch die freudige Ueberraschung der zahlreichen Gläubiger des über Nacht mit Weib und Kind verschwundenen Müllers kannte keine Grenzen, als sie so unertvartet zu ihrem Gelbe kamen, aus das sie unter Umständen wohl noch lange hätten harren müsse». So begegnete das junge Paar nur wohlwollenden Mienen und wurde überall mit offenen Arme» ausgenommen. Der Einzug >var bald bewerkstelligt. Freilich zeigten Haus und Hof überall die Spuren jahrelanger Vernachlässigung, aber deis warnte nur ihren Eifer. Bald rauschten die Räder der Mühle ihr gewohntes Lied und Feld und Flur prangten in einer Ueppigkeit, zu der sie unter dem vorigen Besitzer nie gediehen waren, der, als einziger Haussohn. wohl zu protzen verstanden, aber nicht arbeiten gelernt hatte. Ein ungetrübtes Glück lächelte nun dem jungen Paar. Kinder besaßen sie zwar nicht. Desto inniger schlösse" sie kick dmür an einander an und die rastlose Tätigkeit, der sie sich Hingaben, füllte ihr Inneres vollständig aus und ließ eine Leere nie auskommcn Barbara hatte sich rasch eingelcb» und fühlte sich mit der neuen Heimat bald ank das innigste ver wachse». Freundliche Nachbarn taten das ihre, ihr den Aufenthalt angenehm zu ge- stalten. Ihr früheres Leben trat dafür mehr und mehr in «den Hintergrund, ebenso die Erinnerung an das Uebelmollen eng herziger Menschen, die ihr dasselbe einst vergiftet hatten. Auch Mathes vermißte nicht« in seinem Bebagcn. tt„d wenn er am Abend dem Surren und Plaudern, dem Plätschern und Kosen des silberbellen Baches loiiscbte. seines trauten Kameraden, der ein gut Teil seiner Arbeit für ihn tat, so lächelte er nur still vor sich hin. (Schluß folgt.) MlnWt Äkilijt Vrgründrt 1858 GrfHel'.ti lfN täglich Wi». 11» Mittwoch, de» »7. Mai. Außerhalb dev Schranken. Noma» von B. M. Croke r. ><2t. Fortsitzuug.» (Nachdruck verboten.) Was für eine jämmerliche Erscheinung würde die armselige, »lerne Berctterüt neben ihren jetzigen vvruchmen Gästen sein, die radelten, walzten und Theater spielten — die es meisterhaft verstanden, geselllchastlichc Unter haltung zu führen, sich schick zu kleiden, tadellos zu benehmen. Ja, sie ic«r eine ge- scheite Frau, sie würde auch nicht ein leises Wort jagen, leinen Finger rühren. Das war ihre Taltik; leider wußte sie nicht. Laß ihr Mann nach einem ganz arideren Plane handelte. „Weißt Du. Denis," begann dieser eines Tages, als er sich durch einen glück- luden Zusatz mit seinem Sohne allein besand, „ich habe mich dazu entschlossen, unsere Pachtung in Kaut umzuwandeln, Carrig als Eigentum zu erwerben." „Wirklich, Papa?" „Ja. und zn-ar gogen bar. Ick werde es von der Vrrsicheru»gsge>ellschaft billig be kommen, sehr billig im Vergleiche zu den Tausenden, die verschwenderifch in Las Gut hineingeslcckl sind." „Ja, ich glaube auch, daß mehr als ein Vermögen darin begraben ist." „Tie Frage ist nur noch: würde es auch Deinem Wunsche entsprechen, daß die Besitzung gelaust wird? Im Grunde geschieht es ja doch nur in Deinem Interesse, mein Junge." „Ja: da Du mich danach fragst, muß lch Dir gestehen, daß Du mir durch den Ankarif eine große Freude machen würdest. Carrig ist ein eigenartiges Gut . . . die Leute sa^en ja, daß es unter einem Zauber stehe" — er lächeltefeltsam — „nun, ich habe auch «nähren, daß Carrig auf joden, der darin wohnt, einen eigenen Zauber aus- übt." „Also, abgemacht, Deine Zustimmung gibt den Ausschlag. Ich bin nun im Be- griff, ettoas Außerordentliches zu werden: ein seßhafter irrscher Großgrundbesitzer. Morgen werde ich an meinen Rechtsanwalt schreiben und die Sache ordnen lassen." „Wirst Tu London und Deinen Klub gar nicht vermissen?" „Noin, ich kann ja hinüber- fahre*., so oft ich mag. Lebe ich hier denn in der Verbannung? Ich bin doch kein politischer Verbrecher? Aber acht Monate im Jahre werde ich mindestens hier zu bringen." „Jedenfalls wählst Du Dir nicht den schlechtesten Aufenthalt. Was wird aber Mutter dazu sagen?" „Julia ficht in dem festen Glauben, als Herrin von Carrig geboren zu sein. Nichts ist ihr lieber, als hier an der Spitze der Gesellschaft zu stehen und die gütige Fee des Landes zu spielen . . . Dabei fällt mir ettvas «in: unser Ball wird großartig, Denis; dreihundertundsiebenachtzig Zusagen sind auf unsere Einladungen eingsgaugeu. Es ist erstaunlich, wo diese Masse herkommt!" „Ich fürchte, Ihr seid an die Hecken und Zäune gegangen und habt da Euere Gäste zuiammengesncht/ „Das möchte ich doch nicht sogen . . . allerdings haben wir eine Dame eingeladen, die außerhalb der gesell schaftlichen Kreise steht, die kleine Miß O'Bierne." „Miß O'Bierne!" Denis richtete sich schnell auf, wars seine Zigarette in das Feuer und blickte seinen Vater fest an. „Das freut mich unendlich, das war ein guter Gedanke. Hoffentlich ist sonst niemand aus Rennhill eingcladen?" „Nein, sie kommt mit der alten Miß Dwver. Ick halte sie für durchaus salonfähig und meine, es ist ganz passend, daß wir sie ausgesordert haben." setzte er entsckuldigend hinzu. „Besonders da der Ball in Carrig statt,indet, in ihrem alten Familicngute," bekräftigte Denis. „Sie ist ein hübsches Mädchen," fuhr Money senior schon ettvas zuversichtlicher fort. „Mir gefällt sie außerordentlich." „Mir auch," bestätigte sein Sohn aus dom Grunde feines Herzens. „Aber In gar nicht. Sie ist Deinetwegen in großer Aufregung, Denis. Sie kann die Furcht nicht los werden, daß sich zwilchen Dir und dem Mädchen etwas an- spinnt. Das würbe allerdings nicht ratsam sein. Aber ihre Furcht ist wohl völlig g.ui.dlos, nicht trahr?" fragte er etwas unsicher und besorgt. „Sei guten Mutes . . ." Denis stand plötzlich auf und schaute seinen Vater voll an. „Aber warum sollte es für mich nicht ratsam sein, um Miß O'Bierne zu werben? Ich bin nicht wert, ihre Schuh- riemen auszulösen . . . Was könnte man gegen sie einwenden?" „Ihre Erziehung, ihre Umgebung, die öffentliche Meinung! I« hielt es schon für ein sehr gewogtes Unternehmen, sie zu unserem Balle einzuladen." „Darüber darf In sich keine grauen Haare wachsen lassen. Miß O'Bierne ist hier noch mehr am Platze als sie; Carrig ist Vorgerückte» Alters wegen löse ich mein 35 Jahre bestehendes Geschäft vollständig auf. Um die enormen Vorräte an Uhren und Goldwaren schneller zu räumen, habe ich meine Preise nochmals bedeutend herabgesetzt. kZoläövs llsrrsn-IILröu, Lildsrus Lsrrsv-IIliröv, Soläöns DLMöv-IILröir, Msrns vLMöü-VLrsv, fiüber: 80 bis 400 M.. jetzt: 40 bis 250 M.. früher: I« bis NOM.. jetzt: 5 bis 40 M„ früher: 20 bis 200 M.. jetzt: 15 bis 120 M., srühcr: 12 bis 40 M-, jetzt: 7 bis 20 M., Moderne Wana-Ulmn noch über 300 Stück am Lager, früher: 20 dis 140 M., jetzt: 10 bis 80 M. Letten, Kinks, Vrosvksn usv. zu staunend billigen Preisen. I-iUAO so klieffektl'sne 20. 1IItI?ZNNvIlvI7, Lie«vl»r»1t 8«Id8t gvgrür»«Iet 1871. KI s i ci 6 rstoffs, lVl o u 8ss l i n s, 8o m m S rstokfe „«lax osressL«r IXIollstvarenliaus grossst! 8tils. billige Preise. Prager 8tr. 12, Loltv Irompelerstr. «HL.»" Vevoicli - NkinismiLs - Lustalt Jahre». K>n«ailei> und lNoeNrlt», »snälu-t seit 19 Jahr.... von S.Sr. LRvllv tr., MiLl. IlMleraiit, ! MMe 7 Galeriestrrche 7^ Feruiprccher Sir. 392. I NtiÜlgW. mit Z-smpk k«rt»Lvk »evLtirt seit 19 Jahre». Lloodaut8<rliv, piivuinntltrolis null oiloinlsvliv LoInlKuo«. ^»LI»«vaI>r«ina »>n«1 4t»1»oI»»>«k und im Stadtgebiete l-i'vlvaei» und lNocKrtti, »««ülu-t seit 19 Jahren. Perser. Smyrna qm 25 Arminster.Velvur., 20 „ Brüssel,Tapestry „ 15 Manila, Wolle „ 10 „ I»nvu>»>»11«vl»e »«»»««an« erfolgt zu denselben »»««Ir)««» Sätze» wie die mechanische Reinigung. Lose Nichl. Nelir. kilttl«- lillirli. Ziehung 1. «lasse 14. IS. 1/l« 1/2 Vl 5.- 28^S0^> V«UK»»« 1.-5. Kl. 50.-12S,-^l 250.- ^t empfiehlt V. L1»«I»«L vrssLoll L. S, »»!»»« l-. u. Flechte» rc. behandelt seit lO Jahren naturgemäß mit den best. Erfolg, ohne daß nachträglich bösartige Erscheinungen wieder auftrrtrn, wie vielfach durch Qnecksilberkurrn. wodurch sich Kranke jahrelang damit hernmtragen und schtießlich immer wieder das alte Leide» hervordricht. Sprichst. 2—5. Sonn- und Feiert. 8—11 Uhr. ssiulrlk» liiimdu,. WSL" «..NSWß«. - Geheilte »eben gern Auskunft. > »—> - Alleinverkauf ab hiesigem Lager Ltsoiistuoilstrasso 23 d, vreEi 1. Vrachtkatalog gratis «ud fragt». kaufe per Kasse I NI ad f. Herrn n. Dame a. Brio. ytSllllltk Glacisttr. 18. vt. r. N per Kasse gesucht. Off- mit WWWWWMWMWMM»»»»! Preis Ulli« I. LS Postamt L.