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vermischtes. die niedrerer Auf dem Gnindstück Richardvlak 8 befinden sich niedrere alte Baulichkeiten, die theils zu Fabrikzwecken. tkeils als Wohnräume eingerichtet sind. Das zulainmengestiirzte Fabrikgebäude, welches Keurrräume. Erd- und Dachaelclwk enthielt, stand ziemlich isolirt: rechts trat ein bewalmter Seitenflügel an dieses heran. Im ersten Stockwerk und Keller befand sich die O. Naese'iche Färberei. Morgens 8'/» Ilhr waren die Arbeiter allenthalben in ihre» Be trieben beschäftigt, als bläulich eine furchtbare Detonation slatt- fand. Eine Feuersäule schon am Schornstein in die Höhe. Der gewaltige Krach wurde aus weitere Entfernung bernommen. Die entlegten Leute suchten das Freie zu gewinnen Einige erreichten ibr Ziel. Andere kletterte» zu den Fenstern hinaus, über ein kleines Ncbendach hinweg, noch Andere flogen durch den gewaltigen Luftdruck auf den Hof hinaus Die entsetzten Nachbarn, die nicht anders glaubten, als dass sie selbst in ihren Wohnungen aus das Aenkcrite gefährdet seien, stürzten an die Niitallstelle. Ein furcht barer Anblick bot sich ihnen. Das Fabrikgebäude war von seinen, Standvlalz entfernt worden. Die wüste Truinnierstätle, die sich de» geängstigten Leuten zeigte, inaclitc den Eindruck eines durch Granate» beschossenen Hauses- Eine tiefe Höhlung war dnrcb die Erblosion gerissen 7 darin hatten sich Balken, die wie Streichhölzer geknickt waren, gesammelt, kleingeslückcltes Maucrwerk, bis znr Höbe eines halbe» Stockwerkes gestaut. Noch unter dem Eindruck des erste» Entsetzens wurden Polizei, Feuerwehr und Unfallstation benachrichtigt. Es galt vor allen Dingen, den verwunderen Arbeitern Hilfe zu bringe», die hilflos am Plage »mheistaiideii. Die Mehrzahl hatte nur leichte Kontusionen, aber keine ernsteren Verletzungen erlitten- Ai» schweiften war der Bügler Nndols Schmidt dabongekommen. dem die Brust arg gegnetsclit war. sein linker Fusz schien gebrochen zu sein. Ebenso hatte Willy Uriger, der Sohn des Eisigsabrikanten Herrn Ungcr. zahlreiche, schwere Verletzungen davongetragen. Der Klenibnernieisler Sohn, nach dem vergeblich gesucht wurde, kam blich!ich znin Vorschein. Er war in seiner Werkstatt beschäftigt gewesen: blölzlich wanlle der Boden unter seinen Füszen. und er stürzte in die Tiefe. Nach einer Weile erst sah er das Tageslicht schimmern. Der Luftdruck hatte nach dem Hose ein arohcS Loch gerissen, ans welchem sich Herr Sohn gegnetscht nnd zcrschnndcn. aber doch mit heiler Haut heraus arbeitete. Auch sei» Lehrling, Paul Ardinns, fand sich ein. Er war mit einer Rolle Zink, die er im Angenblick der Explosion trug, auf der Treppe zu Boden geworfen worden nnd halte erst später das Freie erreicht. Während die Acrzte ihres Saniariterweiles walteten, verbreitete sich plötzlich di. Kunde, das; Leute unter den Trümmern begraben seien. Bor Allem wurde der Färber Müller vermisch welcher in der Fabrik von Nnese beschäftigt war. Tie freiwillige Rlpdorfcr Feuerwehr ging sofort mit allen Kräften a» das Rettungswerk. Nach 1>'-. Stunden aufregender Tbätigkeit, gelang es. ans den Verschüttete» zu flohen. Er last iuinittc» der von der Explosion gerissenen tiefen Höhlung, bewusstlos an einen geborstenen Pfeiler gelehnt. Sein Zustand ist lehr bedenklich, wenn auch nicht ganz aussichtslos. Er hat durch die Massen des Mauerwcrks. die ans ihm gelastet haben. lebenSgesäbrliche innere Verletzungen davon getragen. Der Luftdruck war so stark gewesen, das; nicht nur das Haus total in Trümmer gelegt und der unter kellerte Tbeil des Hofes mckgenssen wurde, sondern das; auch die in der Nachbarschaft befindlichen Gebäude Beschädigungen am Mauerwerk ausweisen. Zahllose Fensterscheiben der angrenzenden Hauser sind zertrümmert worden Ein grosser Bernhardiner Hund ist bei dem Zninnnnensturz des Hauses >0 schwer verletzt worden, das; seine Tödtung angeordnet wurde. Wie schon erwähnt, heisst es, das; die Explosion durch eine rachsüchtige Pcr>on. nämlich ein entlassenes Dienstmädchen, verschuldet sei Es hat Morgens allerlei verdächtige Aeusjerungen gctha» nnd zu Herrn Naefc die Drohung ausgesprochen: ..Ihnen werde ich cs besorgen". Obwohl die Polizei zunächst nicht glaubt, das; dieser Aenherung eine Bedeutung beiznlegen sei, wird aus das Mädchen gefahndet. Arbeiter wollen die Entlassene gegen tt',', Ilhr in der Rabe des Gebäudes auf dem Hose Mehen habe». Der Klempuermeister Sobu behauptet, das; nm dwielbe Zeit im Keller ei» Licht gebrannt habe. Die Leute Naete's wollen dieses nicht angezüiioet haben, erklären vielmehr, das; Morgens von ihnen Niemand in; Keller gewesen sei. TaS Mädchen konnte jedoch bisher noch nicht ermittelt werden. ** In Großhermenau lKr. Mobrnngen) in Ostpreußen wurden der Schmicdegcielle Will und der Vorn beiter Lingner nach einem Str it von dem Gvinimstiker Straus; ans Wormditt erschossen, als sie diese» gewaltig;» aus dem Wiriiisbaiis brachten. Will erhielt einen Schuß in die rechte Seile, Lingner einen in's Herz. Der Mörder ist verhaftet '* Vv» der Strafkammer in Prenzsan wurde der Amtsacrichts- ratb Dethier wegen Vergehens im Amte z» sechs Monate,; Gefängnis; verurtheiit. Er hatte in zahlreiche» Fällen willkürliche Aeiidernngcn an Protokollen vorgenommen. ** Ans Mähr.-Schönberg wird berichtet: Gegen 1 l!br Nachts brach in einem Weizenschober des Grnndhcsstzers Alois Wanke in Hennersdorf Feuer aus, welches schnell uni sich grill, so daß an eine Rettung des auf freiem Felde befindlichen Schoners nicht z» denken war. Dieter war in drei Stunden zu einem glühenden Aschenhausen verwandelt worden. Als die Feuenvehrleiste die Masse, um sie abznkühlen, aiiseiiiaiiderwarf. stießen sie auf sechs »iciiichlichc bis zur Unkenntlichkeit verkohlte Leichen. Dicic konnten bisher noch nicht agnoszirt werden. Es liegt die Ver- muthnng nahe, daß die Unglücklichen, welche in dem Fuichkichober ohne Wissen des Eigenthümers übernachteten, obdachlose Indivi duen sind, welche den Brand durch niivorsichtiges Gebühren beim Tabakrauche» verursachten und ihre Unvorstchtigleit mit dem Leben bezahlen wußten. ** Aus dem Auswandererbghnhof Ruhleben bei Spandau ist ein Kind einer russisch-polnische» Familie an den schwarzen Pocken erkrankt; die Familie wurde von der Weiterbeförderung ans geschlossen und isolirt. ** Ans der Linie Prag—Komotau der Buschtclnader Bah» fand jciih in der Nähe der Station Luzna ein Zusammenstoß zwischen einem nach Prag fahrenden Gisterzuge und einer von Reiitsch kommenden Maschine statt Ter Führer dieser Maschine wurde schwer. 6 andere Bahirbeamte leicht verletzt. ** Tie Rettungsstalion Langeoog telegraphirt: Am 19. September wurde ein als Posten anfgcstcllter Matrose von Sr. Majestät Schiss „Hyäne", der durch die Plötzlich eiiigetrclene Stiirinslnth von der Insel abgeschnittc» wurde und in der größte» Lebensgefahr schwebte, durch das Rettungsboot „Reichspvst" der Station gerettet. ,** Ans Smyrna wird gemeldet: Gestern Morgen fand in Aidin im Nenderrs-Tbnle ein starkes Erdbeben statt, wobei eine bedeutende Anzahl von Menschen das Leben eingebüßt haben. ** Bei Komorn wurde der Tamm der unteren Schütt-Insel von den Fliilhen durchbrochen, wodurch 60,OM Jochfeld mit zahl reiche» Ortschaften in größter Ueberschwemmungsgetahr schweben. Der Ackerhailiiiinister traf die erforderlichen Schiilzmaßregeln. ** Die New-Uorker Firma Siegel Cvoper u. Eo. bot per Kabeldepesche Dreysus eine Million Dollars sür die Erzählung seiner Erlebnisse. " Mit einer unverständlich niedrigen Strafe wurde in Berlin, die öffentliche Beleidigung einer Dame gerichtlich geahndet. Der Gerichts-Berichterstatter meldet darüber: Einen Kuß drückte eines Tagrs der Biennpfcr Julius Rothe einem iniigen Mädchen auf, welches ihm in der Nitterstrnße begegnete. Tie junge Dame war empört über diese dreiste „Huldigung" und folgte dem Mensche», um seine Persönlichkeit frststrllen zu lassen. Rolhe muß nber wohl gedacht haben, daß eine ginge Dame stolz daraus sein müßte, von lbm geküßt zu werden, denn er hielt die Empörung des jungen Mädchens selnericits für „empörend" nnd überhäufte das Letztere mit Schimpfreden. Letztere folgte aber unverdrossen seinen Spuren und ließ ihn durch einen ihr begegnenden Schutzmann seststellen Er hatte sich wegen dieser Kuh-Episode aus die Anklage der thät- ljchen und wörtlichen Beleidigung vor der 7. Strafkammer des Landgerichts l zu verantworten und wurde zu 40 Mk. Geldstrafe verurthrilt. Der Gerichtshof nahm Rücksicht darauf, daß der An geklagte bei dem Vorfall offenbar etwas angeheitert war. — Dies milde Urtheil dürfte der betroffenen Dame schwerlich als eine aus reichende Sühne für die ihr widerfahrene Bcichimpfuiia erscheinen und ist ledenfalls nicht geeignet, als abschreckendes Exempel ehr bare Frauen vor ähnlichen frechen Belästigungen auf der Straße zu schützen. * Die Flucht zweier Liebespärcken aus Berlin erregt der elgenthümlichen umstände wegen Aussehen. Nachdem vor einigen Tagen der bisher in der Brunnenstraße wohnhaft gewesene Otto ei» auf SvezialitäteiibUhiien austrrtendcr ' Fortsetzung stehe nächste Seite. Schnelle Hilfe in allen geheime» t frische nnd ganz iSflttssc, Flechten, re. 9-5. Abds. 7-l ver alte! 8. n Bonn, bis 3 Uhr Nachm Leiden. vtittoliei, Schloßstraße 5, keilt altete geheime u Hautkranlh. (AuS Wunden». Schwäche, Beiuschäden re Itttzr, Schesselstr. 2t», 2. Et., heilt Haut-Ausschläge. Flechten, Geschwüre, Ausflüsse, Schwäche, 9—5. 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Wir vergüten bis auf Weiteres für Baoremllltscn auf Tcpvsitenbuch bei tliqlich r Berfülsmis, 3'/^ Zinsen p. a. bei einmonatlichcr Kündiqnng : . 3^ °/g Zinsen p. bei dreimonatlicher Kündis,„ng 4 °/g Zinsen p. L Wir empfehlen uns ferner zum An- nnd Verkauf von Staats- und Wertpapieren, zur Annahme offener und geschloffener Depots, zur Gewährung von Darlehen auf Werthpapiere, zur Einlösung von Coupons und Dividendenscheinen, zur Diskontirnng von Wechseln und Eröffnung von laufenden Rechnungen. LdLvIuisvkv llLiläolirdrmL, 8v<?8tr««S8v S.