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Dresdner Nachrichten : 22.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188707221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-07
- Tag 1887-07-22
-
Monat
1887-07
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.07.1887
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ist betrachtet igt deolmlb, Zen Ntcbt. eichen, aus illc Jl«no, Migräne. ifbrit der «» «not,. Nesscrung S. Kaps, und Füße on geiililicr re» ist. An ,,»ir u«,t 25. Fuiilj. tung", des «olicit dcö ralinajr'r ), Amts- l. Proust, eist (Wiistc- Amtovor- lndcre mcbr l»r. niuck, »v«I. Nr». > Nienichbeit eubcrictne te AStorität iie Erregung »men zuletzt sei» wir als n ^Ifieiil k, Friedrich- ann, VlUck- t. in Düsscl- schen Sciiul- a, Würzdurg Brenner u. zu bereden. rdrik. . 2.I trai.e 72. cn inkl. Faß » 8<r-H<Il8. rstraße; V. icsencrstraße; käher. rliastcste und .'rcidcmäher. der, dauerbaft, it praktischer lorlagc zum ischinenmesser, jSN äsr et:. ntie für gute uchbarkeit -sigten, I. w§. ie. <R»r in einem Nielse der Okuflaoe» Ltradvur,, 21. Juli, «et der deuN-e« Reick, Liao-nochnioiil wurde Rccknsonnxill Pelii mir U47Z Siiuime» «ewätzli. 2»!»i 2iimm- reliel wnrde» uuiirlchricvr» atzge- oeven tlias Miilikc erhielt ltüti Liiiiiuicu. Pa, 1 o, 21. Juli. Ter Leiial imimi die Mudliilirmmsvarlaae mit 172 »rar» 82 Sttiiniii-n an. Lanier vt » »n. 2I.J»It. Die/ Leichen drr Uri Pelieion»,, der Juiin- trau vcrmiaiiillteii ieckn- Ti'iiritien wurden aut drm Alrtlckintettcher autaciiiiidr». Vonduii. 2I .Z»li. iriner Mel- d»»a des Mitiiuiiars in Malavi H.eMisssiL öi§Msr Lsltsrsi empliolilt michrttnnrntioviiNikcrireinlieitu.tttito.ulgr 4«?5,i»6edinäenbilliger v.«. «M», vmimU, ' »iilolae Ist Slanlen l» einem mit den Siiiaeboreiitn um Lebenomitlei eiilbraimteiiNampte aeiüdiei wurde». «rc« lau. 21. Juli, iHachi». ivirlrkldciiiarllb Svirima Pr. iOOL. txo /„Juli-Auonst «i.!,7», Aua.-Scvi. 81,Al. crudi.-Lklbr. 81,50. Rönne,, "uli-Rii^ 110,00. Ecui.-Oki. U0.5O crilir. vli-vlir. I22.W, Rüßiil loc« Per Juli 10,00. Seiit.-OlivOrr 18,00. Zink: lcsl. - Wetter: Schön. Stellt,,, 21. Juli, »lachui. I,». ivtctieidciiiiirll». Wrizri, sliu. loco 1/2—182, Jull-Auauli 171,50, EcUI.- Okloder 183,00. Roggen scslcr. >°" 117 12». In».-.'liigust 118,50, SkUIdr.-ciiör. I2».2». Ruliol mall, Juli 18,00, Lcul.-Lil.l.,,»». -piiiiua sich Octcftigriid, locool.2», Juli '.'tun. 83,50, Olug.-Sevi. i7l,7». Leui..Oi,. öl,.». Pclivleni» loco A l Lmvfkk!öN8>vsi-1kel- ^usliug LE" l-08vk^itr. 'W§ L'eiti Uotlie. '-Ä IilltsiiIii»-IIi»iilM«i-/ilI»iti»«tm,! Iknlltig, nntikeiiti^eti, orkriselwnck, bl. 1 Llic., aut' 12 1 l-'I. Ii.-id.-rtt. Xttllitzl. ILotil1»o1k6li6 Vrosdvn, joäsr 7Z.rt an« eivn dvlleirtenclutvn 0t.-r8>rtltten 6os In- unä ^uuliinttnk, emptotilvii in rvielidiiltigor Lusviidl littil L ttolin, IVviim»rItt LI. L vnnerp, »-«IiixtkII« ILIt». Ls - .... I'IltzAlkI'- II. ÜW^kl-^LräMlik I. ÜAIIM MI iLÜl. ^iMIkll, ^ »u» <F«ur«v»1Iior. KlasvLLrvn Rr.Ä<trr.W.Jx,mJ°i>>«-Aufl"4:i.i»,»<»CW Ijilitvinu. I'oltünibl'mi-^nillü^lln. Vniiiuncltiinnli nusrviirtZ billig ».prompt. ' 2. O»arlai>.-ji»vacha 1,10 O rvltlcrunaSaualichlcn tiir »c» 22. J»li: Slorduslwilid von Iiiilllcrkr StSric, bci durchschnitllich mittlerer Bewölluiia, ohiie mrscnllichc Nicdertchliiac. Tcnweratur wenig verändert. Nr die Mate DM mit» Heptenilier werde» t'IboiincnientS auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex- bcdition, Maricnstrafte Nr. 1», zu I Mark 70 Psg., für aus wärts bci den Kaiserlichen Postanslalten im deutschen Reichsgebiet zu l Mark 81 Pfg., in der Lcstcrrcichisch - Ungarischen Nionarchie zu I Gulden 54 Kreuzer (cxcl. Agiozuschlags angenommen. Politischrs. Wabl selten hat sich in einer das ganze Staats- und Gesellschaft^ lebe» lieldciühieiideu Frage eine so große Wandlung der öffentlichen Meinung ja rasch vollzogen, als die, welche wir aus dem Gebiete der Sazialreiori» erlebt habe». Alsdle Aibeltcrvcrsichemngsvroicktc austauchtcn, als der Gedanke in die öffentliche Diskussion geworfen wurde, das; alle Arbeiter gegen Krankheit, Unsalle und Arbeitsun fähigkeit versichert werden sollten, da gab cS nur Wenige, die solche Plane nicht einfach als Utopien verwarfen und verlachten. Es be durfte erst der Autorität einer kaiserliche» Botschaft, um den Gegen stand überhaupt diSkussionssähig zu mache». Wer noch bezweifeln mochte, das; die Deutschen durchaus für das monarchische Prinzip veranlagt sind, der braucht sich nur die Wirkung der kaiserlichen Botschaft aus dem November 1881 zu vergegenwärtigen, um seinen Arrthiliil zu erkennen. Die Kranken- und Unfallversichcrungögeiche sind vom Reichstage mit großer Mehrheit angenommen und icr Widerstand, den die deutschsreisinnige Partei als Bertrctcrin des ManchesterthninS in Deutschland geleistet, ist von Jahr zu Jahr chwächer geworden. Schließlich ist dieselbe Partei dazu gelangt, int ihren Forderungen — freilich nicht Positiven Borschlägcn — die liegierungsvorlagen zu übcrbieten. DaS kann man seht wieder sehen. An einer offiziösen Notiz über den Inhalt des dem Reichskanzler vorliegenden Entwurfs belrcfscnd die Alters- und Jnvalidilätsvcr- sicheruiig war gesagt, die Vorlage beschränke sich auf die Alters- und Juvaliditätsversichcrung und überlasse die Wittwen- und Waisenversichcrung einer späteren geschlichen Regelung. Gegen eine solche Verschiebung erheben sich „deutschsreisinnige" Stimmen: die Witlwen- und Waisenversicherimg sei wichtiger als die Jnvali- dilätsversichcriing. Mit ähnlichen Argumente» ist man schon früher gekommen, und wenn man erst eine Uebcrcinstinunung darüber hätte herbrisnhrcn wollen, was wichtiger sei, so würden wir heute mit nuferer ganzen Svzialreform noch genau ans demselben Flecke stehen, wie vor 1881. Wem cs ernstlich um positive Leistungen ans sozial- rewriiiatornchem Gebiet zu thnn ist, der wird nach besten Kräften den verbündeten Regierungen Helsen, die Alters- und Jnvaliditütsvcr- ioigung zu Stande zu bringen. Ein Mittel, Alle gleichzeitig zu frieden zn stellen, soll erst noch erfunden werden. Ec- ist übrigens nicht recht verständlich, weshalb auf einmal die Wittwen- und Waiienbersichcrrmg hercingeworseir wird. Seit Jahren ist dabou die Rede, das; auf die Kranken- und Unfallversicherung die Allers-und Jilvaliditätsvcrsicherung folgen solle und durch Jahre ist lein Widerspruch dagegen erhoben wurden, das; diese Reiheistolge cin- gchollen werde. Wenn dieselbe nicht völlig berechtigt wäre, warum ha! man dann nicht schon früher seine abweichende Meinung kund- gcgebe», warum erst in dem Augenblicke, wo die ans umfassenden und zcittanbendcn Vorarbeiten beruhende Altersbersichernngsvorlagc endlich sertiggestellt ist? Das ist aber die dentschsrcisinnigc Manier, im lchieii Augenblick mit solchen Kinkerlitzchen zu kommen, um das Fllslaiidekviilmcn von etwas wirklich Gutem und Segensreichem zu vereiteln. Immer Knüppel in den Weg werfen! Dazu gehört auch der Protest dagegen, daß der Staat ein Drittel der Vcrsichernngs- last tragen ivll. Dadurch soll der Entwurf angeblich eine starke Nacitssozialistische Färbung erhalten. Leere Redensart. Als es sich um die Unsallvcrsicherung der Seeleute handelte, da wurde in meh- rcrcn de»lich>rcisinnigen Zeitungen eine Staatssubvention bcsürwor- tet, weil die Rhcderci die Last nicht tragen könne. Das war kein LlaalSiozialismuS — bewahre! Und jene Forderung war ganz unberechtigt, denn der Industrie und der Landwirthschaft, aus deren Denen täglich Klagen kommen, war für die Unfallfürsorgc ihrer Arbencr auch keine Staatsnnterstützung zn Thcil geworden. Im vorliegenden Falle ist eS aber ganz gerechtfertigt, wenn der Staat einen Theil der Lasten aus sich nimmt. Wer ist der Staat, der beitragen soll? Die Steuerzahler! Diese müssen heute schon sin die Versorgung der Erwerbsunfähigen aufkommcn, denn die Steuerzahler tragen ja die Kosten der Armenpflege. Wenn ein Bei trag des Staates zur Alters- und Jnvalidilätsvcrsorgnng Staats- wzialismils ist, dann ist es der heutige Zustand erst recht. Will man von einem Staatssozialismus nichts wissen, dann müssen wir konseiiiientclwcisc unsere erwerbsunfähigen Landsleute ans der Straße verhungern lassen. Das werden auch unsere „Freisinnigen" nicht wollen: dann ist aber der Einwand, die Vorlage sei staatssozialistisch gefärbt, eine leere Redensart, mit der sich kein.Hund vom Ofen hervorlockcn laßt. Wenn man die durch die Abreise der enttäuschten bulgarischen Tesnilalivil geschaffene Situation der bulgarischen Fürstensrage in einen, Satze ziisammensasscn will, so kann cs nur dieser sein: der Prinz von Koburg scheint die Bulgaren verloren zu haben, ohne daß er die Mächte gewonnen hätte. Anch dem Prinzen scheint diese Erkenntnis; gekommen zu sein; die Erklärung wenigstens, mit der er sich von der bulgarischen Deputation verabschiedete, klang nicht viel anders als eine Verzichtleistuna auf die bulgarische Jrirstenkrone. Wie ichon kurz gemeldet, hatte die Deputation dem Prinzen folgende Vorschläge gemacht: Der Prinz solle sich zur Installation mit der Deputation sofort nach Timowa begeben und in der Sobranje den Eid auf die Verfassung ableaen; er solle das gegenwärtige Ministe rium entlassen, ein anocrcs berufen und die Sobranje auslöscn, um Rußland damit!)»», daß Bulgarien seinen Forderungen Rechnung zu tragen wisse. Sein Aufenthalt in Bulgarien brauche vorläufig nicht länger als die wenigen Tage zn währen, welche zn den er wähnten Obliegenheiten nolhwendig sind. Er könne sodann die europäischen Hose besuchen, um dort seine Angelegenheiten veriön- lich an vertreten, während das neue, russensrenndliche Ministerium die Verhandlungen mit dem Pelerobrrrger Kabmct cinlcitcn solle, nm das Maß des Einstusscs kennen zn lerne», welches Rußland in der Folge in Bulgarien anSübcn wolle. Nach24-stündigec Bedenk zeit hat der Prinz entschieden abgelehnt aus diese Vorschläge cin^u- gchen, wobei er »amenllich sein Bedenke» gegen die Unzuvcrlässig- keit des bulgarischen HeercS laut werden ließ. Die militärischen Mitglieder der Deputation haben ihm zwar geantwortet, die Annee hänge allerdings mit großer Liebe an dem Battenberger, werde aber netten der Fahne des Kvvurgcr folgen, doch soll der Prinz nngläu- big geantwortet habe»: „Io, auf der Fahne der Kobmgcr. im j Herzen aber der Battenberger!" Es ist nicht zn leugnen, die S»m- palhieii, die Prinz Alernndcr von Battenberg in Bulgarien jetzt noch genießt, werden cs seinem Nachfolger, wer derselbe auch sei» möge, sehr schwer machen, sich in den veizcii der Bulgaren icstzusetzen. Die cinzigc Möglichkeit, sich die Znneigiing der Bulgaren im Sturm zu erobern, Hai Prinz Ferdinand leider unbeachtet voriibcrgchen lassen. Wenn er, wie er ihatsächlich anfangs beabsichtigte, unmittel bar nach seiner Proclcmiiruna znm Fürsten nach Bulgarien geeilt wäre, io batte dieses »nithige Vorgehen der Sinnesart den BnlLn- ren imponiren und ihm deren Sümpathiccn gewinnen müssen. Tie Vulgaren »vollen srei und unabhängig bleiben n»d ihr Land nicht zn einer Satrapie Rußlands herabdrücken lassen. Die Sobranje, welche trotz Rußlands gcgenlheiligen Behauptungen doch das Spiegelbild des bulgarischen Volkes bildet, hat dies älter znm Aus druck gebracht. Wäre dies nicht der Fall, so hätte sich die Regent schaft bci der Glcicbqiltigkeit Europas und den Jntriguen Rußlands nicht io lange am Steuer Hallen können. Ader die Zustände des Landes verschlimmern sich jeden Tag, und darum sucht man in einem Fürsten eine Autorität zu gewinnen, welche die Bulgaren aut der seither mit Glück betretene» Bahn weitersühren soll. Man weis; sehr wohl, daß die Großmächte »ich eher mit einer abgeschlossenen Thatsachc vertrant machcu, als sie sich über die verechliglcn Wünsche drs Landes einigen können. Und darum rielh man dem Prinzen nach Bulgarien zu kommen. Der Prinz jedoch entschied sich schließ lich dahin, den Thron erst dann zu besteigen, wenn alle Brächte, auch Rußland, ihre Zustimmung gegeben. Was aber Rußland will, ist für Niem»»dein, am wenigsten tiir die Bulgare», ein Geheimnis;. Die Bulgaren verabscheuen aber diese russische Salrapcnwirthschait »nd so Halle der Prinz bei seinen Entschließungen nur die Wahl, zwischen der Zuneigung der Bulgaren »nd der Gunst des Ezarcn zu wähle». Er hat gewählt, indem er nur den Erwägungen seines nüchternen Verstandes, nicht den Einslüstcrnngen seines Ehr geizes Gehör gab. Die Shinpatliiccn des bulgarischen Volkes hat er dadurch freilich zum großen Thcil verscherzt, aver er hat seine Zukunft, vielleicht vor verhängnißvollcn Katastrophen bewahrt. Nkueste Telearamwc ver ..Dresdner Racvr." vom 21. Juli. Berlin. Die Mittln-iliing hiesiger Blätter, daß gelegentlich des Herbstbciuchcs des Kaisers in Danzig dort eine Begegnung desselben mit dein Kaiser von Rußland angeblich zur Erneuerung des Bündnisses siattsindcn werde, wird deincntirt. Die „Krcriz- zcitiing" fügt hinzu, das; mit deutscher Seile keine Veranlassung vorliege, eine solche Entrcvne in Anregung zu bringen,; sie sei viel mehr in Rußland zn suchen. — Dem „Tageblatt" zufolge kommt die Königin Natolie von Serbien in einigen Monaten nach Deutsch land, nm sich hier der Erzicbnng des lljährüzcn Kronprinzen zu widmen. Tie Königin gedenke sich mit ihrem Sohne in Stuttgart auf längere Zeit nicderzulasscn. Von einer eigentlichen Aussöhnung mit ihrem Gemahl, dem König Milan, sei leine Rede.- inan habe nur ein äußerliches Einvernehmen erzielt, und jeder Theil werde nach wie vor gesondert leben. Die Königin werde einige Jahre in Dcutichland bleiben. Berlin. Der „NcichSmneigcr" veröffentlicht das deutsch-por tugiesische Abkommen wegen Abgrenzung der beiderseitigen Besitz ungen und Interessensphären in Süd-Attika, ferner daS Kiinsl- hnttergcsctz und das Gesetz über die Unfallversicherung der Seeleute. — Die englische Regierung beabsichtigt denjenigen Ländern gegen über, .welche bei der bevorstehenden Konferenz über die Zucker- prümicn einer Aushebung der Prämien nicht zustimmcn würden, Ausgleichszölle cinzusühren. Bekanntlich gewährt Deutschland nach dem neuen Gesetz die niedrigsten Ausfuhrprämien. Wien. Ans dem neuen Schlosse des Grasen Julius Andrass» in Tissadob brach am Sonntag Feuer ans, welches ein zu dem Schloste gehöriges Gebäude vollständig zerstörte. Bei den Retlungs- arbeiten wäre der Gral beinahe unter einer einstürzcndcn brenncn- dcn Bretterwand begraben worden. Gastein. Der hiesige Aufenthalt übt auf den Kaiser eine ersichtlich wohttbätinc Wirkung ans. Der Besuch des Kaisers Franz Josef wird am 7. August erwartet. Paris. Der „Figaro" will wissen, die deutsche Negierung habe verlangt, der Valikan solle den Gebrauch der französischen Sprache in den elsässischen Priesterseminaren verbieten. Der Vati kan habe indeß eine Einmischung abgclchnt. N o m. ÄuS Catania kommen sehr ernste Nachrichten. Gestern starben dort 34 Personen an der Cholera. Es drohen anarchistische Zustände: i» Adcnio wurden Beamte von der Bevölkerung miß handelt und in Eimbali Schüsse gewechselt. Brüssel. Anläßlich der bei der Trllppcnbcsichtignng gehal tenen Ansprache des Generals van der Smissen, welche einen Tadel gegen die Kanimcrmehrheit enthielt, ist die radikale Presse zu hefti gen Ausfällen veranlaßt worden. Der General soll die Ansprache mit der ausdrücklichen Erlanbniß des Königs gehalten haben. Der Rücktritt dcS Ministeriums gilt als bevorstehend. Die Elcrikalcn wollen wegen des Vorganges eine Interpellation an die Regierung richten. London. Eine Anzahl radikaler Abgeordneter gab gestern Parnell und den Mitgliedern seiner Partei ein Festmahl. Dabei hielt Parnell eine Ansprache, worin er die lieber,cuguiig ausorücktc, daß Gladstone's irische Politik allein dazu angethan sei, den Frieden und die Eintracht zwischen England und Irland herzustelleii. Nach einem Hinweis auf die gegenwärtigen ruhigen, last vcrbrccheiifreicn Zustände in Irland meinte er. daS neue Zwangsgesctz werde sich als überflüssig erweisen, wenn das neue irische Agrargesetz in der von Salisbury angcdeuteteir Gestalt aus der Einzelbcrathung her- vorgebcu sollte. Warschau. Ein wahnsinniger Jude hat die Stadt Hodaciözki im Gouvernement Wilna in Brand gesetzt. Die Stadt ist fast gänzlich nicdcrgcbrannt, auch verbrannten mehrere Personen »nd nt übrigens nichts versichert gewesen. ES herrscht großes Elend meist unter den Juden. Sofia. Die Strömling zu Gunsten deS Fürsten Alexander von Battenberg istlini ganzen Lande wieder lebhafter als je. Ter baldige Rücktritt dcS KabinetS Stoilow wird erwartet. Die eben Dresden. 1887. FlNtttg, 22. Juli. erst zilrückgclwtencn Minister Radoslciwosf und Nieolajcw, unbedingte Anhänger Alexanders, würden dann zur Regierung zurückkchrcn. Tie Berliner Börse eröffnet«: wieder iest. Spelulatibc Wertste vcrkehrien aus höherem Niveau Namentlich waren Russe» und Banken besser. Später wnrde das Geschält geringer und die Haltung ul,wacher, ivdaß sich die cmsänglichen Eonrsc nicht behaup ten konnte». Oeslcrreichüche Babncn wurden bevorzugt, gegen Schluß gaben indeß Franzosen nach, weil durch den erhofften Ab schluß des vsterieichiich-rliniänlschen Handelsvertrages neue Schwie rigkeiten erwachsen sind. Im Kassaverlchr blieben deutsche Bahnen fest. Banken waren lustlos und Bergwerke still, Industrien vor wiegend besser. Deutsche Fonds blieben fest, österreichiichc Priori täten ruhig und 2-vrozenligc Lombarden wurden bevorzugt. Pri vatdiskont Ev« Prozent. iir 0 n « 1 ur 1 a. M.. 21. Juli. Crcd» 228,5». St»atr>>al,n 185'/,. iiom. dardc» 88,55. Hali,zier 188,5». Eaüvier 71,7». rvroc. llaaar. Goivreinc 81,10. Diskonto 102,10. 8vrr Nulten —. Laura —. Cchwcizrr Nordost -. OInliig. Wien. 2l. Juli. Credit 281.80. LtaaiSdadn —. Lombarden —. Nordnieftb. —. Marknotc» —. Un«. Credit —. Un,,. Eold 101,50. Ruhig. Daris. 21. Juli. iS-dlnh.» Reute81.17. «lnleive 100,20. Italiener 08,05. GtaatSbadii 175,00. Lombarde» 175,00, do. Prioritäten —. svanter 88,15. ikguiitcr 375,00. Ottomanen 101. Reue Anleihe —. Türken —. Ruhig. London. 21. Juli. Poem. II Uhr 10 Min. ConsolS 101-/,. 1873er Rügen 93'., Italiener 08'/>. Lombarden 8-/,. Konti. Türken II- Iproc. sundirlc Amerikaner 13i>/,. Ihrvc. u»aar. Goldrenie 80'/,. Ocsterr. Goid- rcnic —. Preuh. ConsolS >01. Cghptcr 71>i,. Reue Cghhter 97>/,. cÄaraul. Eghvier 101',,. Oliauianbanl !>-/„ Snez-Aelien 78>/,. Svanter 85-/,. — Stim mung: Iest. — Weiter: Prachtvoll. A UI ft e r d a IN . 21. Juli. Produkten «Schluß,. Wcize» »er Oiovember 202. Roggen ver Okiobcr 115. Part» «Produkte»,, 21. Juli. «Schluß.> Wetce» ver Juli 21,10, vcr Novbr.-Februar 22.90, rußig. SviritnS vcr J»U 13,75. ver Jaunar Olvril il.vo, iest. Rüböl vcr Juli 85,50. ver Januar Avril —, weichend. Lokales unk» Sächsisches. — Dem Vernehmen nach ist für den Posten des Krcishaupt- maniis in Leipzig, welchen Graf Münster demnächst verläßt, Geh. Reg.-Rath von Eh re n stet n im Ministerium des Innern in Aussicht genommen. — Der hiesige lönigk. preußische Gesandte Graf von Dön hoff hat einen ihm bewilligten Urlaub angeiretcn. Für die Dauer der Abwesenheit desselben von seinem Posten fnngirt der Lcgnttons- sekretär Prinz von Thum und Taxis als interimistischer Geschäfts träger. — Nach einer aus Ischl vorliegenden Meldung begab sich Erzherzog Otto, der Gemahl der Erzherzogin Maria Io > esa , von Schloß Persenbeug, seinem jetzigen Änfciithalte. zu Sr. Maj. dem Kaiser Franz Josef, um an den Monarchen die Bitte der Uebernahme der Patheiffchaft für den demnächst zu erwarten den Svrvßling zu richten. Bon Ischl kehrte der Erzherzog wieder nach Persenbeug zurück. — Ihre Durch!, die Frau Prinzessin von Ardeck gedenkt die nächste Wiiilersaison hier in Dresden zu verleben und sind deshalb entsprechende Räumlichkeiten im Hotel de Saxc crmiethet worden. — Vorgestern hat sich Se. Exc. Staatsminister Freiherr v. Könricritz für einige Wochen nach seiner Besitzung Erdmanns dorf begeben. — Der Geh. Oberrcgierungsrath Lobmann vom Reichsamtc dcS Inneren ans Berlin, bereist gegenwärtig die Gegend von, Zwickau, Planen ri. s. w., nm Kenntnis; von den dortigen gewerb lichen und Arbeiterverhältniffen zn nehmen. — Tie bevorstehende internationale Bäckerei« ns st cllung wird Sonnabend, den 13. August, Mittags, durch einen feierlichen Festakt eröffnet werden. Sonntag, den 14. August, Abends findet die Begrüßung des deutschen Bäcker-Kongresses in den oberen Räumen des Belvedere der Brühl'ichen Terrasse statt. Montag wird ans dem Festplatzc ein großes Instrumental- und Vvkcil-Conccri abgehalien; die Vokalvartien werden von dem hiesigen Bäckcrgc- jcingvereine mit Unterstützung einiger cinSwärligcc Bäckergcsgiigvcr- einc ansgeführt. Am Dienstag wird in der Großen Wirihschatt des Gr. Gartens das Festbankett stattsinden -. da man eine große Tlieil- nahmc an demselben seitens der Fachgciiosscn aller Länder erwartet, werden die vorhandenen Lokalitäten (Saal und Veranden) durch einen Zcltbau erweitert. Mittwoch ist die Fcstsahrt der Kongreß mitglieder aus 3 Tampsbootcn nach Wehlen, von wo der Aufstieg znr weltberühmten Bastei genommen wird. Daselbst Mittagsmahl, woran sich Abends die Heimfahrt von Rathen anschlicßt, während welcher Feuerwerk von mehreren rxponirten Punkten des Elbgebirgcs in Aussicht genommen ist. Am Freitag wird ein Monstrc-Eonccrt aus dem Festplatzc stattsinden. Auch für die letzten beiden Aus stellungstage, Sonnabend, den 30., und Sonntag, den 31. Aug., sind Uebcrraschungcn für die Besucher in Aussicht genommen, die letzt noch der besonderen Genehmigung der behördlichen Organe bedürfen. — Seitens der hiesigen turnerischen Kreise beabsichtigt man, Herrn Stadtrath Henbner, in Anlaß seines Mckintlcs vom städtischen Schulwesen und als dem Begründer der sächsischen Turn vereine. uamcntlich im Voigtlandc (Stadtrath Henbiicr ist gebore ner Boiglländcr), am 3l. d. M. eine feierliche Ovation in Form eines Fackelzriges darziibringen. — Es vergeht säst kein Tag, an welchem nicht über grö ßere oder geringere Unglückssälle zn berichten wäre, die Fahrgästen der Pferdebahnen zustoßcn, mir ans Unacht samkeit und Mangel an Ucbcrlcgnng. Von den vielen Tausend Personen aber» die niit dem Gedanken „Beinahe hingestürzt", den Boden wieder betreten, erfährt man nichts. Beim A u s- und A b- steigen vermeide man die Straßenseite, aut welcher das zweite Schicncngcleis liegt. Plan steige nur an jener Seite ans und ab, wo man kein Geiers zu überschreiten braucht, um cinsdas Trottoir zn gelangen. Das Emsteigen vollzieht sich am besten so, baß, indem inan mit der rechten Hand den Griff, welcher nnniittelbar am Wagen selbst angebracht ist, ersaßt und hierdurch den Oberkörper bci der jeden Augenblick zu erwartenden Vorwärtsbewegung des Wagens im Gleichgewicht bttlt. Aber freilich sieht man die meisten Damen cintteigcn, ohne sich durch Erlasse» des GrissS jenen festen Halt zu verschaffen. Wie auf einer feststehenden Treppe steigen sic ein und bedenken nicht, daß mit den Füßen allein der Wagen noch nicht gewonnen ist, wenn der Oberkörper ohne festen Hall bleibt. Bei der geringsten Bewegung des Wagens ist das Gleichgewicht ver loren und emHinstürzcn wenigstens sehr leicht möglich. Man muß nur bedenke», daß ein leichtes Anziehen der Pferde ohne Schuld dcS Kutschers erfolgen kann. In dieser Beziehung sind kleine Mädchen mit ihren kurzen Kleidchen sehr im Bortheil, denn litt jedes Treppensteigen »ms; jede erwachsene Dame durch Heben der Kleider den Fuß frei machen. Das soll aber mit der linken Hand geschehen, damit die rechte jener sonöthigci'Pierdcbahnansorderuiig entsprechen kan». Auch für den Fall, daß eine Dame einen größere» ——
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