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Dresdner Nachrichten : 06.12.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188112067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: S. 14 [i.e. S. 11]
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-12
- Tag 1881-12-06
-
Monat
1881-12
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.12.1881
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» - vl«ut^r«» «. ism > nwdeyie Tbatlachc inglück. S 14 Mit« uswärtige. »rtherziaen den. Tag ifeilen bei- „Kanonen, einte. 8« lien einen etten Feld. tzreS fertig eispicl für baß in der 1873 fertig "gegangen chen Ab« vre Jude», .t. Tabu iropa nach e, londcrn elt worden wr. Den , 0r. Mae Israeliten lache. Er >er Juden- (äußerslc > sprechen, rt. Nach chreckender einen vom chtwächter, verkästen . Endlich Komitat, >00 fl. und kittyaS bei amilievon den Kauf- as schreck- !en Grevn, lambctta'S ogcnkcitcn somatische lSwärtigen Die Bot- :n, sie de. istern und n der Re- nsche Gc- ubigungs- Geschästs- kcn. End- ikel Gam- l>abe sic st bezelch- vem Quai ibetta ihre sministcrs ürt schon ,ren körte, nindestens sclzuckciidc ist eine i Elaude (u. A. die r gewissen nge Jahre pondcntcn öpendancc irnalistcii- c sie nicht e Einnah- ikr Name Tuillcrien )enjc»igen tzt worden monatlich lichkeit in int Denis der Nord en ersolg- Sturmcü überrascht n bis jetzt eji großes 5ie bietet aber nur nur ihr Erstaunen in kommt ls sie aus c vorüber, ergehende nir einem lmchr die illiger im Sirene ge- »rben und er gegen Sei uns". >un", und an jenem br Müller gSkünflen daß bas he Macht inger der m Tagen lbt. Al, nden au, 1, wollte, gefangen von dem gmügte, i, seinem , es sich cht wohl > S«««r '«««»» mV dem begönne, sreitag tatten. st bei Zeichen. ieZ.T Ä Wtater kein Steckenbau unter die Bürger vertbetlt wkd und man di« gewöhnlichen Maßregeln nicht in Anwendung dringen kannHso haben die Au,stehenden, und wenn eS selbst Bismarck wäre, sofor tigen Rechtstrieb zu gewärtigen. Die ArmrngutSverwaltung." Rußland. Alexander IN. befindet sich fortdauernd in einer düsteren, verzweiflungSvollen Stimmung: denn so oft er sich der Hoffnung hingievt» daß endlich die Hydra der Verschwörung erstickt sei, da erbebt dieselbe von Neuem ihr gefürchtetes Haupt. Hat man doch erst in der letzten Zeit einen in Gatschina im Dienste befind lichen Adjutanten verkästet, über besten intime Beziehungen zu den Nihilisten kein Zweifel mehr aufkommen konnte. Die Beobachtung des Adjutantrn und seines ThunS soll ergeben haben, daß derselbe Urkeber jene» phantastischen Planes gewesen, nach welchem das Schloß zu Gatschina verimttelst eines Dynamit und andere Spreng geschosse mit sich führenden Ballons in die Lust gesprengt und bei der hieraus entstehende»» Verwirrung, falls derselbe dem Tode ent- esangen genommen werden sollte. Die Aufhebung rönnen, der Zar . „ deS Adjutanten führte zu reuen, wobei der Polizei g> . gleich zur Verhaftung seiner Mitverschwo "äne, Proklamationen und Packele mit Zar glaubt an die Erfolge seiner Nesormprojekte und denkt damit die mordsüchtige Verschwörung der Nihilisten zu cntivafsnen — aber bisher hat er nur Enttäuschungen über Enttäuschungen erfahren. Türkei. Nachrichten aus Konstantinovel melden, daß die Lup pe! der Sophienkirche cinjzustürzcn drohe. Schon vor zwei Monaten gingen ähnliche Nachrichten ein, welche nunmehr leider bestätigt werden. Es «nüffcn sofort Maßregeln getroffen werden, die drohende Gefahr ^u beschwören, doch ist keine Aussicht vorhan den, daß seitens der türkischen Regierung etwas geschieht. Daö .... - ....... . § . , be- die auswälti- richtet hende Gefahr z> >ß seitens der n! rühmte Bauwerk wird zu Grunde gehen, wenn nich gen Mächte sich desselben annehmen. England. Das Haupt der Fenier O'Donovan Rosta in seinem Blatte „Tbe United Jrishman" die Mahnung an die in Chicago demnächst zusammentrctende Convention der irischen Land- Liga, die ,,Dynamit - Politik" zu adoptiren. Er sagt unter Anderem: „Laßt uns hoffen, daß die Convention die ungeheure Verbrennlichkeit Londons nicht übersehen hat. Es gicbt keine Stadt in der Welt, die leichter durch Feuer zerstörbar ist. London enthalt solche große Quantitäten geistiger Flüssigkeiten, solche Fluthen von Petroleum und Berge von stöhlen und Bauholz, solche enorme Masten von entzündbaren Stoffen und es ist aus so elendem Material erbaut, daß die irischen Einwohner London leicht in eine rotbe Feucrsbrunst einhüllen könnten, welche die Welt erblassen machen und sieben Jahrhunderte des Unrechts rachen würde. Hof fentlich wird die Convention dies in Erwägung ziehen Es ist keine Zeit zu verliere». Es ist ganz augenscheinlich, daß, wenn wir die Engländer nicht tvdten, sie u»S tödten werden." In Manchester fand ani 28. Nov. eine Hinrichtung statt. Der Delinquent war ein blutjunger Mann Namens Simpson, . ..... ... En Schänke j„ e Tage vor seinem stirche des Marinc- ArsenaleS in Sherneß brannte gänzlich nieder. Die Löschanstreng ungen kosteten drei Mer,scheu das Leben. Kentlltton. f- König!. Ho st he ater. Die zweite Dorstcllung des „Rattenfänger" war am Sonntag ziemlich vollbesucht, wahrte aber wieder von '/«7 bis ^«l0 Uhr und das ist nach Inhalt und Cha rakter des Werkes zuviel. Nicht durch Schonung aller Breiten und Schwächen, sondern durch energische AnSmerzung würde man hier künstlerische Pietät ausüben. Den bisherigen Strichen fehlt die Energie. Wozu ein Prolog? Anderorls wird er iveggelassen, und möchte wenigstens ohne dehnende Musik als Tableau gemacht wer den. Aber weiß Gott, die Handlung bedarf doch der Erklärung nicht und ist dock, auch nicht tiesbedcntcnd genug, um in einem Prolog Reklame dafür zu machen. Die ersten Akte sind nicht zu lang, aber die Schlußdrohung Singos'ü, der ja gar nicht von der Bühne kommt, ist. daß er kurz daraus tkut was er droht, überflüssig im 4. Akt nach der Honorarweigerung der Hamelener Stadtverordneten. Schlimmer ist der 5. Akt. Es ließe sich dessen Tlicilung vielleicht meiden, wenn auf den (sehr schwachen) Hochzcitszug Verzicht geleistet würde. Die Leute konnten ja nach der GcrichtSfeene ans anderen Gründen in die Kirche gehen. Der Schluß muß dann viel rascher sich vollziehen. Es ist so viel Reizendes und Sinniges i» der Oper, daß sie die Zusamnienrückung dieser Thcile wohl verdiente, die Aus führung war fast so gut wie die erste. Das Ohrenklinglied, die Trinkscenr und endlich Singuf's Zauber, das Wcrbelicd (von schöner volkstkümlicher Einfachheit und Innigkeit) und der allerliebste Schluß mit den dahinziehcndcn Kindern fanden wieder bcredlen Beifall. Schon war Herr Bulb entschieden freundlicher, darf aber noch viel mehr den fröhlichen Spielmann hcranskchrcn, die Märchen- slgur, anstatt pathetischer Dramatik, Fräul. Malten, Fräul. Sigler, Jräul. Rößler, die Herren Eichberger, Dccarli, Fischer und A. Erl, boten wieder sehr vorzügliche Leistungen. Je kürzer die Oper wird, desto mehr wird sie gefallen und besucht werden. Ein Beginn 0'/» wegen dieses Inhaltes, ist kaum rätblicb. 11. ch L. v. Der W^ nach dem Rcsidenzthcater, sonst so gern angetreten, am Sonntag fiel er mir sauer. Ein Stück von meinem Rcdaktionskollcgcn sollte das Lampenlicht erblicken und ich darüber schreiben. Lobe ich das Stück — aha! dcnlt das Publikum: Kameraderie! und murmelt das Sprüchwort von den Krähen. Muß ich es tadeln, so kann ich mich aus 14 Tage schlechten „Guten Tag" gefaßt machen und das erhöht auch nickt die Berufssrcudigkeil. Verdrießliche Zwangslage! Rübezahl hilf! Und der Berggeist half. Der Wahrheit die Ehre! Und in diesem Falle ist sie sogar ein Vergnügen. Es ist angenehm, das Urtheil der Zuschauer an das des Kritikers treten zu lasten. Und was für Zuschauer, große und kleine! Ein Weihnachtsmärchen soll für Kinder wie für Erwachsene geschrieben sein und beiden Gattungen Kat daS vom Redalkeur Köhler nach MusacuS frcibearbcitcte Märchen „Rübezahl" Wohlgefallen. An dieser Thatsache beißt keine Maus einen Faden ab. Von den vielen Schabernackstrcichcn, die der sagenhafte Geist des Riesengebirges spielte, hat Köhler mit dramatischem Scharfblick das Abenteuer mit dem Hirschbcrger Glaser herauSgcgrifsen, de», Rübezahl die Kinder entführt und den er dadurch aus einem jäh zornigen in einen b sonnenrn Mann umwandelt. Die dramatische Gestaltung dieser Rübezahlsage ist dem Verfasser weit bester ge lungen als in den meisten der Weihnachtsmärchen, welche das Hof- und das Ncsidenztheater in den letzten Fahren brachten. Auch dem Humor ist wie billig ein Plätzchen cingeräumt; hingegen hält sich das Stück fern von jener süßlichen Moral, die z. B. aus der „Wundecralocke" so aufdringlich hcranstöntc. Das Köhler'sche Stück enthält dafür eine ganz entsprechende Mischung von Poesie, Fan tasie und praktischer Lebensweisheit, die auf die Kindcrwclt nur vortheilhaft einwirkte und doch den Ansprüchen der Erwachsenen genügte. Das Stück ist etwas kurz und knavp gerathcn-, die Gc- richtsszene ist »nnöthig grob-burlesk: die Berggeister könnten den gestrengen Richtern viel lustiger Mitspielen. Rübezahl wird dem Resideiizthcater, das am Sonntage ausverkauft war, noch oftmals die Kaste füllen; das Weihnachtsmärchen Köhler's hat sich den Bei fall von Jung und Alt erworben. Das Auditorium war höchst animirt und mitunter gab eine der zahlreichen lieblichen Eisen oder der herzigen Alfonse, die in Hellen Haufen im Theater saßen, mit ihren Händchen das Zeichen u»m Applaus« oder rief zum Jubel der anderen ein aufgcfangenes Wort» wie: „Der Weilmachtöbanm!" der Bühne zu. — D ' Herr Einuke als Bcu Frl. Rodü und der kl. Alwine als Glascrfnmilie, H,„ als Amtsrichter und Herr Ross als Gcrichtediener Klumpatsch lösten ihre Aufgaben zur völligen Zufricdcnbeit. Die Ausstattung war meist ganz prächtig-, nur das Schlußtablcau sollte einen wirklich brennenden Christbaum auf die Bühne bringen. An den Tänzen nahmen Kinderchen bis zum zartesten Alter herab Tbcil. Aus den 8—IViäbrigen Ballerinen können sich einst Springinsfelde wir Frl. entwickeln, so graziös tanzten sie schon. Frau Pleininger cke die Tänze recht hübsch arrangirt, ihr Gatte r»n« ansprechende asik geschrieben. -t Morgen Abend hat Frl. Ofscnay vom Residenztheater ibr Benefiz. Die allgemein geschätzte Sängerin, deren schöne Stimme das Publikum so oft entzückte, darf umsomehr auf ein volles HauS rechnen, als sie dir reizende neueste Operette deS Residcnz- theater»! «Die Reise nach China", in der sie selbst mit vielen fesselnden Gesangs» ummrrn brillirt, gewählt hat. -i- Heute singt Herr Kammersänger Walther von Wien hier in Dresden. DaS Concert des eminenten Liedcrkünstlerö bedarf' keiner weiteren Empfehlung, es wirVihm an reichstem Besuch nicht fehl«». Auch Se. Maj. der König wird dem Kunstgenuß anwohnen. "Ar heute Abend und eine kleine Anzahl weiterer Concerte ?errn Kapellmeister MannSseldt gelungen, den berühmten rtuosen Herm saye a«S Brüssel zu gewinnen, der bei seinen» vorjährigen Austreten im Nenstädtrr Casino einen groß artigen Erfolg hatte. -j- Der am Sonntag von dem Männergesangverein „ Or« pHeuS" in Bach's Säten veranstaltete Produktionsabend bot eine Fülle von Genüstcn. Herr KaminermufituS Eismann (Violine) trug mit Weichheit uud trefflicher Pointirung Schumaun'ü „Träumerei" und v. Lotto's Spinnerin vor. Nicht ohne Begabung versuchte sich Frl. Wolfsohn deklamatorisch mit Uhland'ü „Sängers Fluch". Der Dirigent deS Vereins, Herr Götlie, erntete als Pianist ,n den Solo partien Schumann's „Spanische Romanze" und Clausscn's „Vöa- lein" verdienten Beifall. Non den Herren Göthc, Elsmann und Stein (Cello) brillant durchgeführtc Variationen für Pianoforle, Violine und Violoncello von L. v. Beethoven schlossen den ersten Tkcil. Den Hauptpunkt des Abends bildete Felicicn David'S „Wüste", Smiiphonicode für Männerchor mit Deklamation (Fräul. Wolssohn), Solo (Herr Wricdt) und Orchester. Letzteres war durch einen Flügel aus der Fabrik von Hagspiel u. Co. ersetzt worden, weshalb leider einzelne Tlieile des herrllchen Tongemäldcs an ihrer mächtigen Wirkung verloren. Es handelte sich diesmal aber ge wissermaßen um eine Generalprobe, da seiten des Vereins eine Aufführung niit vollständig ausgestattctcm Orchester in Aussicht ge nommen ist. Schon Ende der 40er Jahre hat der „Orpheus" »m Hotel de Pologne und Hotel de Taxe daö Werk mit Glück zu Gehör gebracht. Die Symphonie verfehlte auch heute nicht ihre tiefgreifende Wirkung, insbesondere verdient die Ausführung der „Hymne an die Nacht" »md „Tie Freiheit der Wüste" die vollste Anerkennung. ^ lieber die kolossalen Erfolge Marcclla Seinbr»ch 's in Petersburg schreibt vom künstlerischen Standpunkt der St. P. .verold: In der,,Traviata" trat Marcella Scmbrich, der gefeierte Liebling der vorigen Saison, dieses Mai zuerst »viedcr auf ; die „Traviata" von Verdi allein hätte mir Wenige in's Theater be müht, da diese Oper als „Ausliilssoper" diskreditirt »vorden war. Freilich aber, wen» eine Oper durch die geniale Wiedergabe einer feurigen Sängerin zu glänzender Höhe erhoben und belebt wird, dann ist das künstlerische Verdienst »iin so mcbr der Bewunderung werlh und der Enthusiasmus, den die Künstlerin erregte, und der sich gegen Ende hin ins Unendliche steigerte, erscheint durchaus ge- rechlsertigt; die Stimme »st noch voller geworden, die Koloratur noch leichter und das Spiel noch sicherer. Natürlich, wenn eine Künstlerin, der ein Rang nnler den ersten schon ohne Zweifel zu- stand, noch »veiler sludirt, »vie Frau Seiiibrich cS im Sommer ge ll,an hat, dann ist ein solches Resultat selbstverständlich. Vor Allem müsten »vir hier, neben der anmuthigcn Reinheit des Ansatzes und der unverwüstlichen Klangfrischc hervorhcben die biüthenzarte und perlcngleichc Koloratur, welche die Töne nur in die Höhe zu werfen ichcint, »m sie desto leichter wieder anfsangen zu können nur bei dieser Leichtigkeit ist Koloratur dein Hörer ein Genuß, denn jede Gefahr eines Abirrcns würde »ms denselben rauhen ; man kann dem Publikum nicht einmal zürnen, daß es die Arie der Sterbenden „Zckllw <I«:I Passate" cka cuvo rief. Von dem Feuer und der Klar heit des Tones der Frau Lcmbrich »var auch Masini (Alfred) an- gcsteckt, wenigstens haben wir ihn selten so anninthig singen hören. v Wenn ein Musikstück populär wird, dann ist das ein Anlaß zu Stolz und Freude für den Komponisten: daß diese Popularität aber zu stark werden kann, beweisen die jüngsten Erlebnisse des Stranß'schen Walzers „Nur für Natnr'^ im „Lustigen Krieg". Zuerst brachte ihn ein illuslrirtrs Blatt als willtoiiiniciie Gabe für ieinc Leser, und die Crantz'sche Musikalienhandlung, in welcher die beiden Potpurris der Operette soeben erschienen sind, ging hin und llagte wegen Berletznng des Eigenthnins; jetzt kündigen Volks- läiigergescUschastc» den Walzer als „Programm-Nummer" an, und die Direktion des Theaters an der Wien, welcher an dem alleinigen Ausnützuiigsrccht dieses musikalischen Schatzes nicht wenig gelegen ist, rnit die Behörden zum Schutze ihres Eigenthumes aus. Trotz alledem wird u»S eine trübe Ahnung in Erfüllung gehen: Wir werden noch »m Lause dieses Winters einen der schönsten Walzer, die Strauß sc koinponirt hat, mehr als satt bekennnen, denn i werden erst die letzten Herolde jeder musikalischen Populantüi, ow Drehorgcin, in Altion treten, und denen wehrt keine Behörde. ^ M arc c l l o N o s s i, der in Stuttgart, Hcilbroim, Wies baden n. s. w. als hervorragendes junges Geigenialent seinem Lehrer, Herrn Lanterbach in Dresden, alle Ehre erspielt, wird vom „Schwüb. 'Merk." sehr gelobt. Las Blatt schreibt: „Herrn Ross, verrät!, schon sein Acußeres als Italiener, noch mehr aber sein ausdrucksvolles, leidenschaftliches Spiel. Sein wunderbarer Gesang im Adagio und seine rapide Fertigkeit, mit- der er die größten Schwierigkeiten leicht überwindet, erregten Staunen und Bewun derung lind rissen Alles zu begeistertem Beifall hin". -f Ans dem Wiener Opcrnhause erhält die W. A. Ztg. folgende Mittheilling: „Wenn es noch einer Bestätigung des Artikels „Herr Tctziast" bedurft Hütte, die Proben zu „Undine haben sic geliefert. Drei volle Monate hatte nian dein genialen Ober-Regisseur gelassen, sich in das Werk geistig zu Verliese»: Herr Letzlast ver- »chertc ostmalS, daß man am Theater in 2 das und daS so, ander Bühne >n ?) jenes so und so gemacht habe, wodurch er zngab, daß er „Undine" schon mehrfach gesehen habe — es handelte sich also mir um die Jiisccnining einer abgespielten Oper, und trotz alledem, trotz der guten Rathschlüge, die er allenthalben eintiolte, stand er, ein Bild beiammernswercher Hilflosigkeit, vor den formlosen Maste», die seines Arrangements harrten, und am vorigen Dienstag kam cs so weit, daß Direktor Jahn sich gezwungen sab, lhätlich ciiizugreisen, den größten Theil der lUi8o-s>ii-8o(-no des -Herrn Ober-RegisseurS llmzuiversen und neu zu scenireii — zum größten Entzücken des ilhermüdcten Personales, welches eben vergebens anderthalb Stunden an einer einfachen Scene probirt batte. Bei der letzten Probe er reichte die Konfusion den Killininalionspunkt. Herr Tetzlast diver- girie ln seinen Ansichten mit denen des Maschinisten, dieser appcllirte an den Direktor: kurz, das Hilfspersonal war so verwirrt und konsnS, daß in Folge uiigeschicktcil Arrangements und mangelhastcr Instruk tion der Arbeiter eine Ballerinc durch eine Klappe stürzte, sich zum Glücke aber mir leicht beschädigte. Die allgemeine Stimmung des Personals inr Opcrnhause meint, daß die „Undine"-Probcn zur Evidenz erwiesen, was von dein Mangel an Qualitäten des Herrn Tetzlast gesagt wurde. Der gedachte Artikel hat eine heilsame Folge gehabt. Herr Tctziast ist höflicher geworden. Leider ist er aber nn- fühlg geblieben." Der Eliorgcsangverciii Carola hielt seinen diesjährigen Familicnabcnd im Kgl. Belvedere ab und bezeugte durch den Vor trag der 4 Eliorlicdcr, daß derselbe unter der tüchtigen Leitung des Herrn Lehrers Busch fleißig sludirt. Auch durch ivohlgelnngene Einzclvorträge in Gesang, Pianiiio- und Ziiherspiel, sowie in De klamation erfreuten verschiedene Vereliisimtgiieder die Anwesenden. Besonders hervorzuhebcn sind hiervon der scelcnvolle, rührende Vorirng zweier Schubcrt'schcr Lieder durch das — leider des Augen lichts beraubte — Mitglied Frl. Müller und das virlnvse Violin- spicl eines jungen Musikers, Herrn Engelhardt. In M ü n ch e n starb am N. November der seinerzeit als Flötenvirtuose berühmte Kgl. Hofmusikns Theobald Böhm, welcher zugleich der Erfinder der nach «hin henannten und gegenwärtig all gemein verbreiteten Bölirn'schen Flöte mit EyIiiider Bolining war. > Er starb, 88 Jahre alt, in demselben Hause, in welchem er geboren worden war. Für daS nächste Nicderrheinischc Mnsikfest in Aachen ist die Tiriaentcnwahl mit Einstimmigkeit ans Herrn Hof- kapcllmcistcr Pros. Dr. Wütlner in Dresden gefallen. -j- Ter kürzlich hier bcisallüberschüttetc Ecllovirtnos -Herr D. Popper bat im Abonnement-Concert in Schwerin solches Aufsehen gemacht, daß ihm zu Ehren sofort ein zweites Eoneert arrangirt wurde, welches ausverkauft war. Die i» Heiden Eoneerlci» anwesende großherzoglichr Familie zeichnete den Künstler in jeder Weise ans. Am Tage nach dem zweiten Concert spielte Popper bet Hofe und erhielt vom Großhcrzog das Ritterkreuz der wendischen Krone. -j- Kui» stvereins - A usstclI u n g. Der Schluß der Kunst- Ausstellung n» Berlin hat bis jetzt noch keinen Vmllicit für Dres den gehabt; die Eingänge in den letzten beiden Wochen bei dem Kunstverein sind in jeder Beziebung gering zu nennen. Von diesen wenigen vermerken wir: Heine (Bautzen): „Spaziergang im März", ein sowohl in Zeichnung a!s Colorit aiisstrccyendcs Gcniehildchen. Heinrich Müller (I): „«eeküfle von Rugn , ein »eckst stimmungs volles Küstenblid. V. reu Lcktibert's zu. ..Studienlövse", beson der» der der jungen Dame, find bemerkenswertst wie Alle», maß von Schubert bisher in den hiesigen Ausstellungen zur Ansicht bot. Erwin Spindler's „Watzmann", wir dessen seit einiger Zeit schon ausgestellte Landschaft: ,,An der bölmnichen Grenze" mit ihrer humoristischen Staffage, eine wandernde Künstlerbande, zeugen von Talent und Fleiß und lassen für den jungen Künstler aus noch Besseres für die Zukunst hoffen. Hugo Mühlig (Düsseldorf): Kantonnement" ist allerliebst und in der für solche Kleinigkeiten passenden Größe. Sluenmüller'S Genrebild: „Jung Glück" verräth die Pauwels icke Schule in all ihren Vorzügen. Chr. Klaus Nünchcn): „Vier Genrebilder im pompcjanischen Style" lind mit reue und Dclailteuntnib ausgestattete Schilderungen des alt« römischen Lebens, denen eine recht gute malenjchc Ausführung Werth verleiht; bedauerlich ist, daß die vier Bilder, wie es sich ge« hört, nicht »ufammen hängen. Sicgwald Dahl bietet auch einmal in Aguarelle eine kleine Meisterlcistung: seine „Junge Sperlinge" in lebensvoller Wahrheit der Thicicharakteristik zeigen selbst in diesem kleinen Bilde des Künstlers bewährtes Können. Guido Hammer bringt, auch in Aquarelle, eine Thiertragödie: „Vcrkämpste und abgcstürzte Edelhirsche" in größter Naturwahrheit. Schließlich seien noch die sechs Kreidezeichnungen nach Originalen in der Kgl. Gemälde-Galerie von Johanna Kirsch, Schülerin von Carl Ehren berg, erwähnt, die durch Treue der Wiedergabe und weicher, lieblicher Ausführung die vollste Anerkennung verdienen. -j- Büchcrscha u. Einen der ergiebigsten WeihnachlSkataloge bietet Hallberger' ö deutsche Brrlagsaiistalt, Stuttgart. Schon Dorv's „Prachtbibel", Eber's „Egypten", Shakespeare, Schiller »c. in herrlichen Jllustralicmoausaaben, bilden schönste Geschenke. Nicht minder Dorä's Märchen, Golleiiielli's reizvolles Vogelidyll — eine originelle Neuheit — Dichtungen und Musik-ClassikerauSgaben ent- hält der Katalog, den uns die Pierson'schc Buckhandlunq, die dies Alles führt, übersendet. — Ter neue Roman „N a n a" von Emile Zola, ins Deutsche übersetzt von Schwarz, ähnelt dem „Affomvir" desselben Autors wie cm Ei dem anderen an Sittenlosigkrit. Man glaubt einem Kehrichthaufen gegenüberzustehen, aus dem hier und da ein schillernder Lumpen heraussicht und was das Schlimmste und Gefährlichste ist — der Lumpen fesselt die Aufmerksamkeit, man muß das Buch zu Ende lesen, daö Kehricht zerstäuben und den Geschmack verpesten. Beleidigend klug iit der Verfasser von „Nana"; er kennt die Menschen besser, als ein Anderer, der für Moral und wissenschaftliche, oft Jahre verschlingende Ernmgcn- schastcii als Nothleider alt und vergessen stirbt. Wäre Zola tivri- gcnö lein Franzose, so würde ich seine „Nana" für die schärfste iLatyrc aus sein Vaterland erklären. — Im Verlage der Gebrüder Panlcl in Berlin erschienen neu: zwei Novellen von Clara von Sydow: „Was macht man auf Hohenstein?" und „Dorette Rick- niann", die sich für die Gcmüthswelt unserer Frauen besonders eignen; ferner machen Hans Arnold's fünf Novellen: „Haus genossen", „der tolle Jnnker" re. einen angenehmen, erheiternden Cindrnck, während zwei Novellen genannte, scharf gezeichnete Lebens bilder von Tbcodor Storni den mächtigsten Feind unserer Zeit, den Egoismus, geißeln. Ter „Herr Etatsrath" wird für manchen Leser ein Sviegclbild sein. Ein ans dem obengenannten Verlage gleichzeitig hcrvorgebcndcr, vierbändigcr Roman von KarlFren- zel: „Die Geschwister" wird sich Jedem selbst empfehlen, der an oberflächlicher Lcsekost keinen Geschmack findet und Besseres ver langt. — Fm Grote'schcn Verlag in Berlin erschienen unlängst: Siiiguf, Na 1 tensängerlicder von Julius Wolf. Der Verfasser sagt in einem derselben selbst: seine Lieder keimen aus eigener Macht, wie unsichtbare Saaten; sie naben sich wie in die Lust geschrieben, die Blumen flüstem sie ibm zu, aber woher sie auch kommen, sie kommen nie anders, als auf dem Wege zum Herzen. So ist eS auch. Die Rattenfüngcrliedcr find mit frischem, warmem Hcrzblntc geschrieben, sic haben nichts mit der alltäglichen Eopirtinte zu schassen. Glück auf den Weg! — Der in Dresden bei Heinrich Minden erscheinende Roman v. Alerandrowitsch, „Be- wcgtc Zeiten", wurde bisher von den russischen Ccnsnrbehördci» immer beanstandet; nnnmehr ist das Buch auf direktes Verlangen nach Galschina gesandt, um vom rusfi» chen Kaiser selbst gelesen zu werden, der sich »in Interesse des Verfassers (eines ! preußischen Grafen) persönliche definitive Entschciduiia Vorbehalten s dal. — vr. Kart Ruß' beliebtes „Handbuch für Vogellieb- h n b e r, -Züchter und -Händler (Verlag von C. Rumpler, Hanno ver» hat eine Umarbeitung erfahren, die das Werk nur noch werth- vollcr macht. — „Deutschlands hcste Obstsorten. An leitung zur Keiintniß uud Anpflanzung einer nach strenger Auswahl ziismnmeiigestcllten Anzahl von Obstsorten mit besonderer Berück sichtigung Derer, welche auch in trockenem Boden noch viele und guie Früchte liefern, oder nur in feuchtem Boden gedeihen," von F. G. E. Lberdicck (Leipzig, Verlag von Hugo Voigt), vereinigt die Summe der Erfahrungen und Ltudien eines um die deutsche Pvmologie sehr verdienten Mannes in sich. — „Kalenderbüch lei n. Katechismus der Chronologie von Ln. Drechsler. (Leipzig, F. F. Weber.) Ter Kalender ist in Jedermanns Hand und doch ist er Manchem unverständlich. Das Drcchslcr'sche Kalenderbüchlem gicbt den Schlüssel dazu. — In einem Buche „Von den Um wälzungen im Wcltal (Hartlcbcn's Verlag, Wien) führt uns Rudolf Falb in die Regionen der Sterne, in daS Reich der Wolken und in die Tiefen der Erde. Wer folgte nicht gen» dem tfeistrcichen Gelehrten, dem Schöpfer einer neuen Theorie über die Erdbeben, aus seinen wissenschaftlichen Excursioncn, dir kurz, knapp, fesselnd und daher nie ermüden! - GernZadcn wir auch den Leser ein, nnzuschließl ner Bändck . . , , C. Schloemp) unternimmt. Ohne sich schulmeisterlich aufzudrängen, gicbt der Verfasser manchen beherzigeuSwerthen Wink für den Haus» halt. — Für Fachleuke: „Leitfaden zur Anfertigung derGlanz - und Matt Vergoldung nach einem lcichtfaßlichcii Verfahren ans Kreide, Poliment und Oelgruiidirung sowohl auf Holz wie auf Eisen, Stein, Marmor und Alabaster", von Fr. Lugart, gcpr. Ver- goldcrineister, Earthaus, Selbstverlag des Verfassers. Lrrmischtcö. * NeposlinoS gehört zu den kühnsten der jetzt in Albanien und Maccdonieii bansenden Banditen; er hält sich sogar in den größeren j Städten dieser zwei Provinzen eigene Agenten, die ihn, wenn ein , Kaufmann aus diese» Orten verreist oder ein Fremder dort an- ! kommt, zur gehörigen Zeit davon avistren müssen. Da er sein sauberes Handwerk »chon länger als ein Jahrzehnt betreibt, so hatte er sich während dieser Zeit ein recht hüblches Vermögen zusammen« geraubt, das er in einer Hoble unweit der Stadl Darre aufbewakrte. Niit Ausnahme seiner Geliebten, einer hübschen Griechin Namen- Scrpa, wußte fein Sterblicher etwas von dieser primitiven Schatz kammer des Banditen. Vor einigen Wochen hatte nun Scrpa heimlich die Bekanntschast eines anderen Banditen gemacht, und Beide beschlossen, dann nach dem Epinis zu entfliehen. Vor der Flucht nahm jedock» die Treulose auch den Schatz des Neposkinos, der gegen 14,000 Dukaten enthielt, und dann noch verschiedene andere Kostbarkeiten mit sich. * Die Gcsamintbcvölkcrilng der Erde beträgt gegenwärtig 1,455,000,000 Menschen. Die jährliche Zunahme be- läuft sich auf etwa 10 Mill. Seelen und die Gcsammluffrr bat sich seit Untergang des römischen Reiches etwa um die Hälfte vermehrt. Wären sämiittlichc bewohnbare Länder der Erde so dicht mit mensch lichen Niederlassungen besetzt, wie England und Belgien, Indien und China, so würden etwa 10 Milliarden Mcnsckicn auf der Erde Platz gefunden haben, eine Zahl, welche das Menschengeschlecht vielleicht nach langen Jahrhunderten erreicht haben wicd. Dieser Statistik gemäß sieben wir in der Gegenwart immer noch am An fänge einer langen Entwickclungsrcihc — und da spricht man be ständig vom Weltuntergänge. Abcntö elngetroNene Börsen. Aranksurt a. M., b. D«ccml'kr. M>ci>t>«. «redil 31b»/,. Eiaa-Nm»,,, 21",. Lo». luivn I3«N,. «0,r Looie . SNdkrreiUk . P«pi,rrei»k . <»„>,«,« »7^. Ocstcic. üioldrcntc . Ueiar. Goldiknik —. 77« SNißen —. »Me, «uffe» . 2. dncimiilicilik . Nee.ciie Ungar. . 8. vrimumlei», —. Ua» garückc Papirricnic —. Ars" Pnr°c>. Drccmbcr. ILcklnkn) «N-nu 80.SO. Anleihe liS.SS. Jiaiiener »I.NI. Liaaliiihn 17.:-». vomdardc» !>.»,. do. iftricriläten L>S. »Miter N». Leiierr. oieldrcnlc 8l>/,. geh. Wie», !>. Teck!. 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