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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.06.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260615019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926061501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926061501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-15
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.06.1926
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Nr. 275 Seile 4 »Dresdner Nachrichten" — Dienstag. 15. Juni 1S2V Oertliches und Sächsisches. Gang zur Wahlurne und -och Stirnm- enlhallung. Nu- unserem Leserkreise werden wir immer wieder ge» Geteu. doch denjenigen einen Rat z« erteile«, die befürchte« «üsien. durch das Ferndleiden von der Wahlurne nm 2ü. Funi dem Wahtterror auogeliesert zn werden. Wer glaubt. sich dem Mange >nr A.iablurne nicht entziehen zu können, sich aber dennoch der stimme enthalten möchte, wie eS Pslicsst jebeck «n ständigen, liesest und Siech» achtend»,, Deutschen ist, hat ver» «chicdene Möglichkeiten hierzu. Er kann da- Ankrenzen des Stimmzettel- vollständig unterlassen oder auch beide Felder aukrenzen. In beiden Fällen ist die Stimme ungültig. Mit leichem Erfolge kann er auch den Stimmzettel zerreisten nnd je einzelnen Stücke in den Umschlag stecken oder dem Um schlag überhaupt leer abgeden. Die Blumenschmuck- und Raumkunsl-AusfleNung der Iahresschau. Infolge de- grasen Andranges, den die zweite Sonder» schau der Iulsiläums-Gartenbau-Ausstellung 1926 gefunden hat. b>n such die Jadresschaii. wie schon mitgcteUt, entschlossen, die Schau um drei Tage, also bis einschliestlich Donners tag, den 17. Juni. zu verlängern. Wenn auch nainrgemäß die beiden großen ballen, in denen die prachtvollen Blumen gebinde und die Wohnnngseiiirichliiiigen mit Blumenschmuck immer und iinmcr wieder das größte Augenmerk auf sich rich ten, so sind doch die Hallen, die die Produkte der gärtnerischen Erzeugung ausgenommen haben, gleichfalls Gegenstand be sonderer Pachtung. Die reichhaltig vertretenen Orchideen. die Hervorragend guc zuiamiiieiigcstellte KoNektivaiiSstollung unserer Dresdner Gemüiegärtncr belmupten sich ebenbürtig neben Blumenschmuck- und Raumkunst. Ausdrücklich sei noch einmal auf die farbenprächtige Halle 5 aufmerksam gemacht, in der die schönsten, zu dieser Jahreszeit blühenden. Winter härten Blütenstauden dekorativ ausgestellt sind. Gerade diese Pslanzeiiart verdient Beachtung, ist doch jeder in -er Page, hätte er auch nur ein kleines Stückchen (Gartenland, sich dieser Pracht jahraus tahrein zu erfreuen. Auch in dem verlängerten Dermin dieser Hallciiichau bleiben die Hallen bis abendS tO Uhr geöffnet. Die erstmalig eingerichtete Hallenbcleiichtung verleiht sämtlichen Räumen -eS AbendS einen ganz besondere» Nerz, und mau kann wohl sagen, das? durch das künstliche Licht manche Bilder noch einen stärkeren Eindruck hintcrlassen. »Lasn Biinncn sprechen" ist eine Frage, deren Beantwortung bei dieser wundervollen Schau jeder Besucher wird bejahen erraffen. Ilm das Neichsehrenmal. Vom „LandeSaiisichnß für die Ausgestaltung der AugusluSburg als Reichsehrenmal mit ^hrenhain" wird uns geschrieben: Der edle Wettstreit, der sich um den Platz deS zukünftigen Nctciischreninals enlspvinien hat, und an dem nahezu alle deutschen Gaue beteiligt sind, erreicht nunmehr langsam seine» Höhepunkt. Noch geht zwar das Für und Wider der einzelnen Vorschläge bin und her, doch läßt sich schon heute sagen, dah nur einige wenige berufen sein werde», in die allcrengste Wahl zu kommen, unter ihnen mit an erster Stelle unsere A n g u st n Sburg . die „Perle dez Sachscnlandes". In einmütiger Geschlossenheit bat sic das Land Sachsen als alleinigen Vorschlag dem deutschen Volke für das NcichS- ehrenmal präsentiert. Vis in die entferntesten liegenden d:S Reiches ist in Sen letzten Monaten ihr Ruf gedrungen: alle, die sie sahen, nahmen die Ueverzeugung mit heimwärts, dasi der Gedanke Ehrenmal und Ehrenhain bei der AugustuSburg mit ihrem herrlichen Waldgelände in geradezu idealer Weise verbunden wird. Täglich stebt daher die Burg und ihr „heiliger Hakn" im Mittelpunkt zahrcichen Besuches von nah nnd fern. So gilt es denn, in der jetzigen entscheidenden Phase auch die letzten noch auftrctenden Hindernisse auS dem Wege zu räumen. Ein mütig steht das sächsische Volk in der Forderung zusammen: Daö Reichochrenmal nach der AngustnSbnrg! Wer aber austerlmlb der grün-wcisren Pfähle von der Schön heit und Geeignetheit dieses Vorschlages noch nicht überzeugt sein sollte, den wird in Sen nächsten Wochen der „A ngust u S- burg - Fil in" den Beweis hierfür erbringen. Ganz in der Stille ist er entstanden. Er legt in der einzigartiger Weise von der Schönheit der Angustuöburg und ihrer Umgebung Zeugnis ab. Ganz Sachsen sollte sich daher hinter ihn stellen.— macht doch dieser Film zum ersten Male weiteste Kreise des deutschen Volkes mit dem Sachscnlande und seinen Erz» gebirgern eingehend vertraut. An alle Freunde der Heimat ergebt daher der Ruf: Unter stützt die Arbeit des EsircumalauSschiisseS. werbt in Wort und Schrift auch außerhalb Sachsens, sendet Spenden ein für den Werbcsonds (Stadtrat Augnstnsburgi. Girokonto 1, oder Post scheckkonto Leipzig 15 895. Jede kleinste Spende fördert unsere Arbeit. Wehrwolf-Werbeaben-. Der Wehrwols (Bund deutscher Männer). Ortsgruppe Dresden, veranstaltete am 12. d. M lm Konzrrtsaale de» Zvo einen Werbeabcnd. dem sich ein gesellige» Beisammensein mit Tan» anschloh. Nach einleitenden Musikstücken degrüstte der AbletluiigSführer des Wehrwols Dresden, Sun st man», dle zahlreich erschienenen Gäste und Mitglieder. In seiner An» spräche sührte er noch an, dah da» parlamentarische System in der heutigen Form abgelebnt werden müsse, und nur ein deutsch-völkischer Staat, in Form einer einigen vülkisch.natio» nalen Front dein deutschen Volke die innere Gesundung bringen könne. Dafür sei aber ein Zusammenwirken -er alten und der jungen Generation nötig, und rS set Pflicht aller Wehrwölfe diese Gemeinschaft zu pflegen. Redner kam dann noch ans dle Fürstenabfindung zu sprechen und betonte, es solle kein Raub nnd keine Korruption bestehen im Deutschen Reiche. ES handele sich bet der Abfindung nicht um die Fürsten als solche, sondern um deutsche Staatsbürger: mit gleichem Rechte könnte man dann jedem Deutschen das Vermögen rauben. Mit der Aiissorderung an alle völkisch Gesinnte, Fühlung miteinander zu halten, schloss der Redner mit einem kräftigen „Wehrheil!" aus eine Wiedcrausrichtung Grost- deutschlanbs. Mit deutschen Tänzen und Vorträgen «nter- hielten sich die.Anwesenden noch lange Zeit, und jeder hat neuen Glauben an einer Gesundung des deutschen Wesens gesunden. Es yeiiüyt nicht, wenn du selbst -ein Scherflein für die Iepoelin-ckckcener-Lpend» hergidst. Du sollst auch die Lauen und Lässigen dazu veranlassen, sich an diesem Werke zu beteiligen. Die Hauptgeschästrstelle der Drerdner Nachrichten nimmt selbst kleinste Beträge entgegen, auch können Zahlungen aus Postscheckkonto I0VS Drerden erfolgen. — Die Präsidentengeschäste bei der Obcrpostdirektion. Wäh rend der Beurlaubung deS Präsidenten Weigel der Ober- vvstdirektivn Dresden ist der Ministerialrat ZtegeIasch vom ReichSpostmiiiisteriiim von dem Reichspvstininister mit der Führung der Präsidentengeschäste beauftragt worden. Die Maßnahme ist in Durchführung des bekannten Wirtschafks- erlasieS des ReichSpostministerS mit dem Ziele getroffen worden, die Beziehungen zwischen der Zcntralverwaltung ln Berlin und den Bezirks- und örtlichen Stellen zum Nutzen des Post-, Telegraphen- und Jernsprechdieiistbetricbcö zu vertiefen und enger zu gestalten. — Vorübergehende -kndcrnngen im Straßenbahnverkehr. In der Nacht vom DienStag zum Mittwoch treten wegen GleiSbauarbciten von 1 bis 5 Ubr folgende Aenderungen im Nachtwagenverkehr der Straßenbahn ein. ES verkehren: die Wagen der Linie 6 vom Neiistädter Bahnhof an in der Rich tung nach dem Posiplad über die NiigusinSbrücke. die Waae» der Linie 19 von Ser Antonstraßc an in der Rtchtuna nach dem Postvlatz über den Nenstädler Markt und die AilgnstnSbrücke: die Wagen der Linie 29 in beiden Richtungen nicht durch die Wettinerstraße. sondern durch die Annen- und Freibcrger Straße. Ferner verkehren in der Nacht vom Mittwoch znm Donnerstag an der Streckentcil Lviiisen-ZKamenzer Straße sür nitz nnd Sachsenplatz. AuS dem gleiche» Grunde wird vom Donnerstag gn der Strecketeti Lliisen-/Kgii,cnzer Straße für den Straßenbahnvcrkehr gesperrt Sämtliche Wagen der Linien 5 und 1t verkehren demzufolge bis auf weiteres tn beiden Richtungen durch die Görlitzer Straße. — Hauptversammlung des Landesverbandes der höheren Beamten Sachsens. Am 29. und 27. Funi findet in Meißen die Hauptversammlung -cs Landesverbandes der böberen Beamten Sachsens statt. In der geschäft lichen Tagung am 29. Juni werden hauptsächlich die Denk schriften der großen Wirtschastsvcrbändc eingehend besprochen werden, ferner daS Vcrbältnis der höheren Beamten zur Presse, -er Ausbau der Ortsgruppen und die Frage der Einführung einer Studtenhilse der höheren Beamten sür ihre Kinder. Am Sonntagvormittag findet ein Gottesdienst im Dom statt. In der anschließenden öffentlichen Haupt versammlung wirdUniversitälsprvfevor GebeimerRegterungs- rai Dr. Wtedenfeld lLeipzigs über das Thema „Hoheits- verwaltniig und Wirtschaftsführung" einen Vortrag halten. Hieran wird sich ein gemeinschaftliches Mittagessen aus der Akbreckttsbiirg anscbließen. Angesichts der in der jüngsten Ver gangenheit eingetretenen Spannung zwischen Wirtschaft und Beamtentum wird die Tagung von erhöhter allgemeiner Be- dcutung sein. — Bemerkenswerte Zwangsversteigerungen im Stadtteil Weißer Hirsch. Wie auS den amtlichen Bekanntmachungen deS Dresdner Amtsgerichts im heutigen Handelsteile hervorgeht, kommt das als Kurhaus bekannte Grundstück Weißer Hirsch, Bautzncr Straß 19, sowie das Parkhotel, ebenfalls Bautzner Straße 7, am 29. Juni d. I. vor dem Amtsgericht Dresden zur Zwangsversteigerung. Ferner wird am gleichen Tage daö Fremdenheim Villa Emma, Lah- mannstrast« 2, sowie da» al» Kurbad bekannt« Grundsllllt Rochwlyer Straße 12 versteigert. — VrvtejtversamWluug de» Radsatz»«». Die Nadsabrvrr, bände von Dresden lVund Deutsche» Radfahrer. Sächsische, Radfahrer-Bund. Arbeiter-Nadsabrerbun- Solidarität. Deutsche Radfahrer-Untons laden sämtliche Radfahrer von Dresden und ihre Mitglieder zu einer Protestversammlun, am Donnerstag, 8 Uhr, tn die ..Deutsche ReickSkrone" ein. Nach dem Entwurf der neuen VerkebrSordnuna solle« sür Radfahrer dle inneren Strasse» der Stadt aewerrt werben. — BortragSateude gegen die Fürftenenteiguung. Dt« Deutschnationalk Volkspartet veranstaltet heut« DienStag abend je einen Vortragsabend tm Saale der Gast wirtschaft „Herzog Albrocht", Albrechtstrasse. nahe der Ptll. nitzer Straße, und tm „Löwriibräu" Eingang VandhauSstrosse. I» der ersleren der beiden Versammlungen wird Landtag», abgeordnrter Santtätsrat Dr. Kretschmar einen Vortrag über den Volksentscheid nnd seine Auswirkungen halten, währen- tm „Lüwenbräu" Rechtsanwalt Dr. Berthold spricht. Alle Gesinnungsfreunde, insbesondere auch die An gehörigen der Vereinigten Vaterländischen Verbände, werde» zu diesen Vorträgen ringelnden. — Die Weihe der Iugendburg Hohnstcin wurde Sonn abend einer großen Anzahl von Ehrchigästcn tm Filme vor- geführt. Die Burg mit ihrer landschaftlich so ungemein reiz vollen Umgebung, eine Anzahl der künstlerisch neu ausgestal» teten Säle und Zimmer, die Ankunft nnd Begrüßung der Ehrengäste, Szenen ans dem Mcihesestsptele. das bunte Leben und Treiben der Jugend anläßlich des LandeSjugenbfcste», rollte auf der Leinwand vorüber. Der 1. Vorsitzende deS ZwetgauSschußeS Dachsen vom Verbände für Deutsche Jugend herbergen, Ministerialdirektor Dr. Maier vom Arbeit»- und Wolilfahrtsministerinm, leitete die kurze Feier nach eine,» Ltedcrvvrtrage des SchulchorcS der 10. Volksschule mit einer Ansprache ein. tn der er die Bedeutung deS JugendherbergS» wesen kennzetchncte. — Unterbrechung der Stromlieserung am Sonntag. Bet dem starken Gewitter am vergangenen Sonntag wurde dt« Fremdstromlieserung nach dem Westmerke gegen >111 Uhr abends aus kurze Zeit unterbrochen. Die eigene Maschinen, anlage versorgte das Lichtnetz in der inneren Stadt weiter, während In einigen Außenbezirken und im Straßenbahnbetrie» eine Unterbrechung eintrat. Welkere Unroettermel-«ngen. DaS Unwetter am vergangenen Sonntag hat namentlich auch nn GotUenbatake großen Schaden angerichtct. da in der Gegend von Hellen» dorf ein Wvlkenbruch „iedergegangen war. Besonders ge fährdet war der tief gelegene Ort Rottwerndorf auf Grund der äußerst mangelhaften StchernngS» und Sperrvor- richlungcn der Gottleuba. In kurzer Zeit wurde die Dorf straße zuin Strome, und die Bewohner der tiefgelegenän Häuser, die sich kaum vom Schrecken des Hochwassers vom 5. Juni erholt hatten und ihre Wohnungen zum Teil noch nicht wieder cinräumen konnten, mußten erneut nn die Siche rung ihrer Habe gehen. Die seit dem letzten Hochwasser ge leistete Anbanarbeit in EZärtcn und Straßen wurde wieder vernichtet. Die Bahnstrecke P i r n a — G o t t l en ba ist seit Sonntag l Uhr nachts u n t c r b r v ck e n, da der Schienen, sträng teilweise vom Wasser »nterspült ist. Der Eisenbahnverkehr aus den Strecke« Pirua—Gottleuba und Pirna—Großcotta wieder ausgenommen. Wie uns vom Bahnhof Pirna mitgetetlt wird, ist der Verkehr auf der Strecke Pirna—Gottleuba gestern mittag, und auf der Strecke Pirna—Großcotta gestern abend wieder aus genommen worden. Hochwasser der PulSuik. Am Sonntag, nach 11 Uhr. gingen über -te Stadt VttlS» n i tz und Umgebung schwere Gewitter mit wolkcnbruchartigem Regen nieder. Nachts gegen >12 Uhr trat unerwartet dle Pulsnitz über ihre Ufer und richtete schwere Verheerungen an. Aus vielen Häusern mußten die tm Erdgeschoß Wohnenden flüchten. Einige Über -te PulSnitz führende Brücken wurden weggerissen. Großen Schaden hat das Hochwasser besonder- in Gärten nnd Feldern angcrtchtet. Ein TeU -er Heuernte wurde weggescbwemmt. seiner großen Bilder überwunden hat. Dann kommt die erste Ehrenwand, mit innigen Zeichnungen Meister Thomas, stiidienhaften und dock bildmäßig wirkenden Aanarcllcn StcrlS voll figürlichen Lebens lSteinbrccher. Lastträgers und mit einem schönen Rot, arabeskenbasten Zeichnungen und Entwürfen Slevogts. einer Auslese kleiner Arbeiten LiebermgnnS und Schöpfungen Corinths aus seinen letzten Lebensjahren. Die Nronze- büsten Liebermanns und Eorinths von Edwin Schar ff. strafsgesaßte Bildnisplastiken, stellen davor. Man blickt von der Büste Eorintlls auf seine Selbstbildnisse von 1923 und erschauert vor dieser dämonischen Selbstcntllüllung, vor dieser Unerbittlichkeit, mit der der kranke Meister ein seelisches Vcrsallsbtld. im letzten Selbstbildnis geradezu eine LeidcnS- sratze seines Innern entlarvte. „O Haupt voll Blut und Wunden" ist eine farbige Zeichnung EorinthS. mit zittriger Hand gekritzelt, bezeichnet, und man möchte es unter das furchtbare Selbstbildnis setzen. In den aauarellicrten Walchenseclandichasien fühlt man die Erregungen dieser leidenden Seele wülllen, weit entfernt von der bellaglichen Stimmung des impressionistisch durchgesüllrten Aguarclls „Mädchen im roten Kleid am Fenster". Nn den kleinen Kost barkeiten von Liebermanns Hand erschüttert unS nichts, er götzt sich nur das ästhetische Genießen am sabelhast sicheren und leichten Strich, am kühlen Geschmack des Pastells der Dame am Strand, an der Beobachtungsschärse nnd Wirklich. keitSspiegelung. ES ist ein Unterschied -er Temperamente und der Nassen Weiter gelangt man zu Aauarcllen von Lachntt. von denen die duftig hiiigehguchten Kindcrbilder besonders aguarellaerccht und reizvoll sind, zu Federzeichnungen Kokoschkas und Bildern von F c I i x m ü l l e r. Sein KolorlSmuS ist derselbe wie im Oelbild. seine Zeichnung ebenso kantig, flächig, kindhast, aber es scheint, als ob der poetische Sinn, den viele seiner Arbeiten nach Verklingen des agitatoriichen Tones zeigen, hier noch inniger wäre, wie tn der Geste der Umschlingung deS Liebespaares unter be schneiten Tannen, in der zauberischen Spiegelung der Bäume des Märchenwaldes im dunklen See. Otto lange, links von der Tür. die von den Düsten Ukdez »an B c r in a n n und Richard Müllers von Selmar Werner flankiert ist zeigt Landschaften, deren Kindlichkeit tn den M stiven unS etwas forciert erscheint Bilderbogen- Naivität die malerisch als Erveriment wirkt. Dann k- neu ein paar kleine, iumelenllast bnnic Köstlichkeiten deS ver storbenen August Macke und die zweite Ehrenwand, an der Handzcichnungcn der Käte Kollwih. Karl HoferS nnd Barlachs einen feierlichen Klang voll innerer Monumentalität ergeben. Auch die beiden Rüsten davor, Schreilmiillers trauervolle alte Wcndtn und die Porträtbüste des MalerS Cassel. dem Eugen Hoffmann den strengen Charakter einer spätrömischen Jmveratorenbüste gegeben hat. stimmen gut dazu. Sehr starke Lichtstndien am Meercsstrand bat Fritz Winkler in breitem Farbvvrtrag gegeben: daneben bezeugen Tierstudien des Altmeisters Zügel seine liebevolle Natnrbeobachtung. und Not de schließt vor allem mit ein paar üppigen Blnmcnbildcrn diesen Rundgang durch den Hauptsaal ab. — Bleiben die Kojen und die Hintcrsäle. Dr. Felix Ztmmermann. Kunst und Wissenschaft. s Dresdner Thraterspielplan für heute. Opernhaus: „Fra Diavolo" l>l8s. Schauspielhaus: «König Hein- rich IV." j7j. Albcrttheater: „Antonia" 1>l8j. Rest- denztheater: „Die Försterchristel" s8). Neues Theater: „Liebelei" lX8j. Zentraltheater: „Die Frau ohne Kuß" «8s. Z Neue» Theater. In der am Donnerstag abend» Uhr statt- findenden Erstaussübrung der Komödie „FlgaroS Hochzeit'' von Neaumarchal» Nnd bclchSsttgt die Damen: Cläre Harten. Allx Lljchkr, Johanna Sensfert, Gertrud Lvalke, Irma Zeißig: die Herren: Arendt, Herz, Koch, Lewitt. Luderer, Ottbert, Nocholl, Steiner, Stoeckel. Die Spielleitung hat Herr Stoeckel: die Bühnenbilder wurden entworfen von Leopold Lustig: musikalisch« Lettung K. I. G. Bollmüller. s Jahrevschav-Varktheater Dle Aufführung am Mittwoch, dem iS. Juni, Volkstänze vom BolkStanzkrel» Heller«« unter Leitung von Gernot Nlhsche beginnt nicht, wie bekanntgegrben, um !4S, sondern u m S U h r. — Die am 18. Funt anSgefaNene Aus. führung Ser Sächsischen Staatstheater findet am Sonnabend, dem AI. Juni, nachmittag» 8 Ubr statt. Die bereit» an- gesetzte Anisührnng de» Lustspiels „Weh' dem, der lügt" von Franz Grillparzer wird verschoben. Dt« für Sonntag, den 18. Juni, gelösten Korten behalten ihre Gültigkeit für Sonntag, den 29. Juni. ß Neue Kunst FideS lTtruvcstraße 81. Heute, DienStag, 8 Uhr. liest Theodor Täubler clgene Dichtungen. s DaS Plakat der PapieranSstcllnna 1927. Für die nächste, sechste Iahresschau 1927: „DaS Papier, seine Erzeugung und Vergrbeitung" hat die AusstellungSIcitung zur Erlangung eines Plakates einen engeren Wettbewerb aiiögeschrieben. Ausgcsordert waren die Kiinstler: Wilhelm Hcckiptt, Willi Petzold. Otto Lange sämtlich In Dresden. Otto Arpke, Berlin. Erich Grüner. Leipzig. Albert F-nß. Frankfurt a, M. Von diesen Künstlern sind insgesamt zehn Entwürfe cingeltesert worden, mit deren Beurteilung sich am 2. Juni d. I. das Preisgericht besaßt hat. DaS Preisgericht bestand aus folgenden Herren: Pros. Groß, Stadtrat Dr. Krüger. Hosrat Pros. Scysfert, Direktor Straßhausen, Pros. Tessenow, Stadtbaurat Wolf, sämtlich aus Dresden, Pros. Bruno Paul, Berit«, Prof. Tiemann, Leipzig. DaS Preisgericht stellte fest, daß daS Niveau sämtlicher Entwürfe gut war, und entschied ein stimmig, daß dem Entwurf des MalerS Otto Lange der erste Preis zuerkannt und je ein weiterer Entwurf von Maler Willi Pehold und Maker Wilhelm Heckrott angckauft wurde. Die Jahresschau hat sich die Entscheidung darüber, welcher Entwurf zur Ausführung kommt, Vor behalten. s Gründung eines RcichsausschusseS für da« Kunsthaud« werk. Kürzlich haben sich tn Berlin die maßgebenden Ber- bände deS KunsthandwcrkS. sowohl einzelne Innungen als auch RetchSsackwerbände. und des KunstgcwerbeS zu einem Reicks- auSschuß deS KunsthandwerkS und der kunstgewerblichen Be- triebe zusammengeschlossen. Der ReichSauSschuß will bi« Oefsentltchkeit über die Bedeutung kunstgewerblicher Arbeit ausklären und schmuckseinbllche Typisierung und Normalisie rung bekämpfen. Er wendet sich gegen eine Bevormundung -cS KunsthandwerkS und gegen die einseitige behördliche Förde rung bestimmter Kunstrichtungen. Ferner bekämpft er oll« Versuche der Sozialisierung im Kunstgewcrbe und jede Kon kurrenz, die dem freien kunstgewerblichen Schaffen durch staatliche Einrichtungen entsteht. Er sieht insbesondere eine Gefahr darin, daß Kunstschulen mit öffentlichen Mitteln, der Arbeitskraft der ihnen anvcrtrauten Schüler und umgeben von dem Nimbus deS Offiziellen dem Gewerbe Konkurrenz machen. Darüber Hinang will der RcichSauöschuß. ohne die Tätigkeit der Fachverbände zu beeinträchtigen, eine einheitliche Front deS gesamten KunsthandwerkS nnd der kunstgewerblichen Betriebe in allen gemeinsamen wichtigen Wtrtschaftvsragcn hcrbeiführen, nm sür daS gesamte Kunsthandwerk die Stoß kraft zu erreichen, die die einzelnen zersplitterten Verbände nicht erlangen können. t N«n« Volkslieder von RrahmS. Max Friedländcr, der ausgezeichnete Volkslicdsorschcr und Vorsitzende der Deutschen BrahmS-GcscNschast. läßt soeben in deren Austrage und Verlage „Neue Volkslieder von BrahmS", llS Bearbeitungen »ach der Handschrift erscheinen, dir sich früher im Besitze Eiara Schumanns jetzt tn der Preußischen Staats bibliothek in Berlin befinden. Neun Bearbeitungen davon waren bisher noch unveröffentlicht: sic heißen: „Die Maid, sie wollt' 'nen Buhlen wert". „Aus. gebe» unS daS Pkingstes", „Die Heilige Elisabeth". „Gcgrüßct Maria, du Mutter der Gnaden", ^ch stund an einem Morgen". „Ach Etseletn. lieb«»
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