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Dresdner Nachrichten : 15.12.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188112151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-12
- Tag 1881-12-15
-
Monat
1881-12
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.12.1881
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ans di« Seite springen noch vor dem Uebcrsaliren retten, ob bei der herrschenden Finsterniß daselbst die Gefahr aber immer so günstig beseitigt wird, ist stark zu be,Weiseln. — DaS 460jährige Jubelfest der Stadt Schneebera ist glänzend verlausen. Am 9. d. fand großer feierlicher Festgotteodienst u» der Stadtkirche statt, deren Altar und Kanzel im neuen prachl vollen Gewände, welches die Frauen und Jungfrauen Schneebrrgs gespendet haben, prangte. Vor und nach dem Fe,tgotte»dienste wur den grdpere Kirchen-Eoncerte adgehalten. Als Vertreter der König!. StaatSrcgierung wohnte de», gelammten Jubelfeste Herr Kreist,auvt- mann vr. Hübel auS Zwickau bei. welcher in der Festsitzung der städtischen Kollegien den Glückwunsch derStantsi'egiernng und ,»s- besondere den Gr. Err. des Staatsniinisters v. Nostitz-Wallzvitz überbrachte. Alle Städte und Ortschaften des dortigen Kreises hatten Glückwunsch-Deputationen gesandt, auch wurden einige Stif tungen überreicht. Nachmittags fand in dem mit der Büste Sr. M. deü König-, den Bildnissen des Kurfürsten Ernst und Herzogs Al- breckst, den Landes- und Stadtwappen, einem großen Wandgemälde beS alten „Schnrderg", Bäumen, Blumen >e. geschmückten Saale de- Kasino ein Festmahl statt. Besonders schön waren im Saale zwei Grotten: in der einen arbeiteten zwei Gnomen, während ein anderer eine Mulde mit Silbererz aus dem wiederausgenommenen St. Georg hielt, die andere wieü Tbiere des Waldes aus. wie sie namentlich »r früherer Zeit das Erzgebirge beherbergte. Während des Festmahls ward ein Huldigtmgs Telegramm au Se. Mai. den König abgesandt, auf welches alsbald die mit Fnbel aufgenommcue Draht-Antwort eintraf: „Ich spreche der getreue» Bürgerschaft Schneebergs meinen Dank für ihren Gruß aus und meinen besten Wunsch zu fernerem Wohlergehen der ehrwürdigen Stadt. Albert." Den Abie»>li,h der Feierlichkeiten bildete ein großes Eoneert mit lebenden Bildern aus der Geschichte Schneebergö :e. — Tag aus den Garten des Schweizerviertels im Frühjahre die blühenden Hiiaeintlien, im Sommer die Ro'en, im Herbst die Georginen und anderer Blülhenschmuck gestohlen werden, ist dort so zu sagen an der Tages- oder vielmehr Nachtordnnng und gilt als bekannt: neu ist aber^ daß jetzt auch von Beeten und Ein fassungen die Epheublatter geplündert werden, die, mit Del abgerieben, zu Grabkränzcn u s. w Verwendung finden. Diese nächtlichen Spitzbübereien in Verbindung niit den, den Tauben schlägen und Hühncrställen zugedachlen Raubzügen einer Unzahl herrenloser Kater und Katzen bilden die Staffage zum „Stillleben" im Scknveizerviertel! — Am Dienstag wurde in der Nähe der Schiitzenkaserne ein bereits rückfälliger F a l> n c n s l ü ck, t i g e r und Kasernendieb vom Schützenregimcnt, dessen innegebabler Platz in dem aus der äußeren KönigLbrückerstraßc gelegenen bekannten Pensionat noch ganz warm war, von zwei Gendarmen aufgegrifsen und an die Militärbehörde abgeliesert. — Auf mehreren öffentlichen Plätzen sind bereits Tannen und andere Ehristbäume aus den Wälder» des Erzgebirges und der sächsischen Schweiz ausgestellt. In den Straßen entwickelt sich ein sehr reger und lebhafter Menicbenverkebr, die Gcschättsläden sind mck Kauter» dicht besetzt und Alles läßt aus ein treffliches Weih nachts - Geschäft schließen. Wen» noch ein paar Grad Kälte ein treten, jo wird auch in den eigentlichen Winterartikeln, wie Pelz werk, Schlittschuhe u. dergl. der Absad sich recht erfreulich steigern. Fm Allgemeinen aber sind die Geschäftsleute »nl oem bisherigen Verlause des Weilmachtsverkehrs reckst zufrieden. — Hw Hoffnung, daß das Zusainmenlaisen des neuen K a p löwen im Zoologischen Garten mit der Löwin die mehrere Fahre entbehrte Aufzucht junger Löwen wieder m Flor bringen würde, ist leider durch den Eigensinn des Wüstenkönig-, vereikelt worden. Tie beiden Katzen sind jetzt wieder in ihre Käsige getrennt worden. — Der V t c t o r i a - S a I o n hat in diesem Monat zwar wie der ein etwas anderes, aber nicht minder amüsantes Aussehen wie im vorigem Die beiden neuen Komiker zionis Dangt zein echtes Wiener Kind) und Messerieldo (ein mehr schneidig wie italienisch klingender Name!) vertreten die Lustigkeit höchst wirkst»» und die notte Wienerin Frl. Victorine Kreutel singt dazwischen muntere Lieder ; fast originell ist, daß es bei ikr ein niäßiges Tempo gar nickst giebt» wenn fic singt gelsts nur in >w>'Do. woraus auch i.n'8tiHmo wird: — doch es stellt ihr da-S. Im Gesang nehmen noch immer die „Schwäbischen Singvögel", Geschwister Rommer, den ersten Platz ein: ohne dreimaliges Dakapo-Singen geltt's fast nie ab. Die iugendlichen Turnerinnen, Geschwister Franklins, gebe» seit einigen Tagen auch eine Produktion am fliegenden Travez, die in Wabr- h-il die Programm-Bezeichnung: „außerordentlich" verdient. Am Reck wird Ileberraickicndes von den Gebr. Folchiiu geboten und an grotesker Komik leisten Ergötzliches die Gesellschaft Ramm», die sich auch „die vier Teuicl" nennt. — Polizeibericht. Fn einer Tischlerwerkstätte zu Pot- scbavpel bat sich am Ist. d. M. ein Arbeiter mit einer Kreissäge den Zeigefinger der rechten Hand vollständig ab gesägt und den Daumen stark beschädigt. Der Alan» wurde in'das hiesige Stadt krankenliaus gebracht. — Die Ehefrau eines Gemerbtreibenden hat in ihrer in der Neustadt gelegenen Wohnung vorvergangene Nackst durch Erhängen sich entleibt. — Fn einer Droschke ist a», in. d. Dl. Abends ein Opernglas auf gesunden worden. Der be treffende Kutscher hat dasselbe an die König!. Polizeidwektton ab gegeben. — Auf der Forststraße verunglückte in der Nackst zu», Dienstag ein Herr, indem er in seinem eigenen Harne versehentlich der zuni Soutenwin führenden Treppe zu nahe kam und dieselbe hinabstürztc. In Folge der erlittenen Gehirncrichütterung tust bei ihm alsbald der Tod ein. — Am II. d. Dl. Abends sind von nn bekannter Hand zwei über 1 Pfund schwere Steine nach der ersten Etage eines Hauses in der Priuzenslraße »ist solcher Gewalt ge schlendert worden, daß nickst nur der Fenslerralnnen und zwei Glasickciben zertrümmert wurden, sondern auch ein in dem best. Zimmer stehender Kleiderschranc arge Beschädigungen erhielt. Aus einem Hosraume in der Aiwe»stta,:e wurde am st. d. M. Abends eine Tonne Heringe gestohlen.-- Verloren wurde am kl. d. Dt. ein goldenes Armband mit Brillanten im Wenlie von ea. 2>>o Dt. — Die weltbekannte Brau rci. Firma A. Treber ans Kl.! Sck w chal hei Wien beabsichtigt nächstens im hiesigen Holet Russie eine Bwrhallc und ein Bier-Depot mit Restaurant zu eröffne». — Der beliebte Mimiker Ernst Schulz ist von den Herren Gebrüder Back noch aus 2 Socken für die Neustadt gewönne» worden und zwar heute Donnerstag und Sonnabend den I','. o. Dt. im großen Saale dG Etabtif'cmenls. — Weihnacht-, s ck a u. Wenn wir wieder aus das Stollen- backen zu reden kommen, so >e> daran erinnert, daß I>r. Naumanns Stollengcwür; sich ganz vorzüglich nir alle diejenigen Fein backwaaren eignet, welche frisch und ulmest gegessen werden. Die selben geben dem Gebäck einen prächtigen arvfualischen Geichmack.! — Tie eigenen Fabrikate von Zucker- und Dt a r zipanmaa- j ren der Zuckerwaareniabrik von E. Brunn «Detaügeichäit grobe! Plaucwckesiraße 3-1) bieten in diesen Artikeln die gröbst- Auswahl feinster Clirislbamn-Eonfeetc von I Mark an, Deiserl Bonbons in j bestem Geschmack. Earamcllen, Marzivan, Torten. Frücbken und' Naturell, vom besten Material gearbeitet und die Farben sämiullicb j giftfrei. — Die Cdristsrollcnbackerei. diese Dresdner Spezialität, nimmt im December einen Umfang an, der dem Statistiker wie dem Arzte hinreichenden Stoff zu Betrachtungen über die Leistungs fähigkeit des menschlichen Magens bieten könnte. Namentlich er freuen sich die ans dem feinsten Weizenmehl, mir der reinsten But ter und den besten Fniliatcn bercrleten Einislflollen von Robert Be ner. 'Wi'csrusscrstr. 38, allgemeiner Anertemnmg. Der tägliche die von früheren Fall niu-hrt die Arbeit der , .. ,. at Roh. Bevers bilden die Aiarzipantorten, wovon 50 verschiedene Delfins allen Gelchniacks- rickitrmacn gerecht werden, sowie die so schnell beliebt gewordenen Königstascltnchcn. die mehr wie eine herrschaftliche Taiel zieren. — Nicht'weniger reich affortirl ist die Eonvitorei von Hugo Bastler, Pillnitzerstraße 74, die in neuerer Feil lecksten Aufschwung nimmt. Die Ausstellung vvn Eonsecle», Lübecker und K.önigsberger Dinr- zivan, Carola-Lebkuchen und EhristiloUcu seffelt die Aufmerksamkeit all' der zahlreichen Paffanten, die täglich in dem Fnslizvalaste zu tkun haben. Eine Spezialität des Baßlcr'scben Geschäfts bilden die Marienbader Brunnen-Lebkuchen, die aber auch Anderen als früheren Marienbader Kurgästen schmecken. - Das Bier schmeckt dem Stammgast am besten aus seinem Slnimustivcl. Feingcichliffenc Trinkgläser, die sich durch recht geschmackvolle Zinnbeschläge nus zeichnen, präscntirt das Geschäft des Glasermciilerü Balduin K n e u f c l, große Ziegclstra^e 33. das mit einer reichen Hohl- und P " ^ ^ °—""—'— — --- - — Vrv«A»o» Mt« » fllmcrie- und Toilettenseifenfabrlk von CaueUlo K«r na Die lieblichsten Gerttch«de-holdenLe nzes»Veilchendül. und Hottundervlüthendnst vereinigt flaconweisc em Earton. sie Oscar Baumaun. Hern,. Rock und Alfred Blrmbel für die Damenivelt vorrächig halten. Ein berauschmder Dust ent« strömt diesen Cartons und es kostet ein geringe- Ge>< um sich hierdurch bei aller Welt in den besten Geruch zu bringe«. — Ein kleiner Menschenauslauf, richtiger ein Auflaus von kleinen Menschen, d. I>. von Kindern, zieht sich jetzt »st vor dem Laden deü Riemer- meiiterS Äottichail (Dippoldiüwaidaerplatz 7) zusammen, denn da drinnen ist emMarstall von Svielpferden aller Arten und Größen zu erblicke», der in seiner Reichbeit und Schönheit daS Herz der Kinder, vornehmlich der Knaben, mit »ehr begreiflicher Sehnsucht erfüllt. Bon der Diele bis zur Decke nichts als Schimmel, Rappen und Füchse, darunter auch Ochsengespanne von bezaubernder Natür lichkeit -- das giebt einen verlockenden Anblick. Eines unterscheidet die Gottschali'schen Pferd« von vielen anderen, das ist die äußerst natürliche schöne Bauart, die solide dauerbare Arbeit. Auch der Unbemitteltere kann da für sehr wenig Geld, schon für i Mark ein prächtiges Pferdchen vvn Leder oder Holz haben. Daß in hiesci» woblrenvmmirtcn Riemergeschäst alles Andere nicht fehlt, wie Leder- taicheil. Schulranzen, Sck> uImapp e» u. s. iv. und Alles in bester Qualität gearbeitet ist, darf als bekannt vorausgesetzt werden. — Bezüglich der Einkäufe in feinen Leder- und Galanteriewaarcn sei auch an das Magazin von Bernhard RUdi g e r, Wilsdruffcr- straße 2, erinnert. Man findet liier, abgesehen von der Solidität der Waaren, nlffolut seinen Geschmack; das reich assortirte Lager vvn in den verschiedensten Sorten Leder oder dem jetzt so beliebten Plüsch gearbeiteten Portemonnaies, Eigarrenetnis, Brieftaschen, Effekten . Notenmappen, Reise-Necessaires. Damentasche», Nahkasten, Handschuh- und Taschentuch Etuis, Schmuckkassetken rc. wird jeden, den hochstehendsten ww den bescheidensten Ansprüchen genügen. — In der Spielwaarcn - B r anche giebt es nun zwar vor Weih nachten aller Ecken und Enden viel Vorrat!', mir fanden aber in dem Geschäft von Oscar Vogel (Wallstraße, dem Portikus vis- ü-vi-0 eine so übersichtliche Ausstellung solcher Waaren zu sv eivilen Preisen und in so geichmackvoller Arbeit, daß hiermit darauf hin- gcwiesen sei, wie weiter auch des streng soliden und mit mancher praktischen Neuerung versehenen Beutler- und Handschulimacher- Gesckästs von R ü I b, Töpsergaffe 7. empfehlend gedacht sei, welches »eben seine», aus Paris und 'Wien bezogenen Artikeln auch alle für den Weihnachtsbedais erforderlichen in billigen Preisen, dabei aber nickst minder solider Arbeit sübrt und durch höchst zuvorkom mende Bedienung Jeden znfriedenstellcn wird. — In einem alle» Volkslieve beißt es: „Was braucht man mehr, um glücklich zu sein? Ein Bettchen, ein Tischchen, ein Stühlchen re." Alle diese Gegen stände und noch viele andeee, namentlich sehr begueme SchlassophaS. die »ich auch leicht in ein Bell verwandeln lasten, findet man bei O. Schubert, Schäferstraße 11 liier, in sehr reeller und billiger Ausführung. — 6 i g a rre n s p i tze n - S a m m l e r, die noch keine Ver pflichtung zur Ablieferung da oder dortlnn baben, können der gro ßen Emistbescbenmg nn onne Kinder im Gcwerbehnusmale, die vom städtischen Anii.'iiamte ansgesührt wird, eine wesentliche För derung angedeiben lassen, wenn sie die Ergebnisse ilnes Samuiet- fleißes Herrn Resiauraleiir Prätorius im Geiverbelianse übergeben, der selbst ein großer Sammler ist und seit Faliren von solchen Eigarreinvitzen jedesmal bei dieser Bescherung inelnere Knaben ausslafsir!. - ,.Fn irüli erwacht!" heißt daS große WeilmachtS - Tableau, welches säst einen gaine» Saal des Panoplikums einiiimint. Eine Mutter putzt eben den El'ristbam» a», um ihrem in einem Veilchen nickst fern vom Tisch befindlichen Kinde ein sröhliches Er wachen zu bereiten. Jedoch die Erwartung bat längst den Schlaf verickieuckk: das Kind, die Vorhänge lene zurücklck,lebend, blickt selig der Mutter zu. Tie Wirkung dieses Tableaus ist angeneliin und fesselnd. Der „sprechende Kons", der noch immer viel besucht wird, bleckst noch bis Ende dieses Monats ansgestellt. Fm Müncbelholz im Timnckitzwalde wurde am 9. dl'S. der lA Fahre alte Waldar'oeiler Earl Gottlob Tluemer ans Köpern beim Holzfällen von einem stürzenden 'Baume gettossen nno sofort gekostet. Ein Aslstumvi hatte iln» den Kops vollständig dnrchhoiirl. - Fn Geringswalde wurden om Donncrstag die Ve sitzerin deS ani 3. Leckster d. F. durch Brand Pauline Hinlelmann, und deren Ehemonn, zerstörten Hauses, dcr Sckiiiiiedcineisler ^ ene r, 'Lr-uc orufferm. u>, augemcrncr?tne!ten» Versandt derselben zu auswärtigen Kunden, die ren her dieses Weilmachrsgebück schätzen, vennst Postbeamten. Ein weckeres eigenes Fabrikat R Taselalas-, ) lende «Ei Porzellan- und inckSarüße sendet aus teinguthandluna versehen ist. — Tnf- »uS dem freundlichen Meißen die Par- Aug. Hii'ielmami, ivegen Verdachtes vorsätzlicher Braiidslistting von der >!gl. Amtsanwaltschasl Rockilitz gesanglich eingezvgen. — Am Montag Morgen fand man am User des sogenannten Vre'.mühleuck'iches in Bretnig eine» leeren Kinderwagen stehe». 'Bei Durchsuchung des Teiches fand man die Leichen der Maurers- ehesrau Sck. und ihrer Heiden Kinder, eines 2 lind eines Übrigen Knaben. Lb Unglückssali, oder Mord und Selbstmord vorliegt, ist noch nickst genau ermittelt. Eine grausige Tbat vocksistrte die A>'ejährige Tienslmagd Emilie Dkathilve Weliner aus O b erlicki e n a u , bei oem Guts besttzee Ho.ase daselbst im Dievske stehend, dadurch, daß fie dem von iiir am 7. d. Dl. i>eiiiilick! gel'oreuen Kinde in ihrer Kammer mit dem Rasnniesser ihres Herrn den Hals durchschnitt und den Leich iiain alsdann, in einen allen Rock gewickelt, in der Nahe des (Knies vergruh. Am Sonnabend wurde die anfänglich iieckig leugnende Weimer ihrer Schuld üherckihrl und an das Königl. Amtsgericht Pulsnitz eingelieicit, nachdem sie vorher einen Selifflmordversnch unternommen. — Fn Sck> önseId bei Bärenstein warf am 12. dieses der Sturmwind das Vorbans des Löwe'iclien Wolmgebäudeü um, wo bei der 1 ljährigen Tochter Lowe's die Hirnschale zerschmettert ward, io daß augenblicklich der Tod ei,'trat. Fm vorigen Sommer ist der liarlgeprüsten Familie erst das Gut vollständig niedergedranut — lind jetzt iriiil tie wieder dieser schwere Schlag. Die TrichinosiS seist gegenwärtig die Bewolmerschast von S v i tz c n n n e r sd o r» in incht geringen Schrecken. Es liege» etwa 10 Menschen darnieder, darunter 20 sehr schwer, so daß bei einigen der Tod erwartet wird. Unter letzteren befindet sich ein junges, erst seit I l Tagen verheirallietes Ehepaar. Der Krankenwärter A. F. Ullrich aus Plaue» i.P., welcher sich am Dionlage »or dem dortigen Schwurgericht wegen Todlsehlags perantworlen sollte, hat in der vorausgegangenen 'ölacht sich selbst entlei b t. - Fm Walbe bei Ad o rs soll dieser Tage der Leichnam eines Mannes auigenmden worden sei», der, nach den bei ihm vorgetun- dcnen Papieren, ein Getteidehandler Franz Wolf aus Danniilich bei Ps'uieck sein tönnle n»d bezüglich desien es nicht tlar ist. ob hier Selbsiiiioro vorliegt. Man fand bei -er Leiche ein Pistol, auch Pulver, und daß er u> einem vom Wege ans nickst sickitbaren^Lockie gesunden ward, nachdem er den Blutspliren nach etwa 25 Schrill davon schon gelffutet und doß ihm Uhr und Kette fehlte, auch das Portemonnaie ganz leer war, das scheint einen Raubmord nicht auszuichließeii. Fn der Tbat könnte ja auch das Pistol von dem Moiser hingclegt worden sein. Am 2l. ru Mts. batte der Sohn eines Bürgers in Burg städt das Unglück, i > im Sckueßen nach Sverlingen vermittelst einer Winobüchie, die 5' tjälnigc Tochter des Uhrmachers S. zu treffen. 'Am I l.d. ist das unglückliche Kind leider feinen Leiden erlegen. - Einen unglücklichen S t n r; tbat am Semntag im Glück auf-Schachte der Frlul. v. Burgt'schen Steinkol'lemvcrlc der Häucr ('srundmann beiin Hereinreißen einer Schieterschale. Er ist bereits am Montag Nachmittag gestorben. -- Am Dienstag früh wurde der etwa 70 Fahre alte Weber Salzbrenner in Meerane am sogenannten Äniier'schcn Teiche totst cinigmlndcii. Er war durch eine schwache Eisdecke nur mit den Füßen in das seichte Wasser gekommen und ist jedensalls vom Schlage getroffen worben. — Fn dcr Kramer'schcn Sandgrube lei Plauen i. D. wurde am Montag in Folge Hereinvrcchenü einer Sandwand der 65jährige 'Arbeiter Fcicdr. Engelbardt ans Theuma gekostet. -- Am 13. v. Di. früh Morgens kommt die Frau elnes armen, in Pobrsdors wolmenden Waldarbeiters in den Stall, »m die übliche Arbeit zu verrichten. Da! „ihr rieselt ein Schauer durch Mark und Gebein", eine von den zwei Kühen» „die bisher sic er nähret", war von diebischen Händen entsülirl! Wie bei näherem Nachschauen gesunden wurde, waren auch Brod, Butter, Eier, eine Tischlampe und andere Gegenstände des Mitnelimcns werth ge backen worden. Als die biederen Bewohner des Törslcins die Schauermär vernehmen, ermannen sich deren viele und beschließen, auf die »rechen Räuber Jagd zu machen, und „klimmen Berg und Fels empor und waten tief durch Sumpf und Moor-, jedoch im Forst und aus der Flur sie nirgends fanden eine Spur", voanor,^ ü«a »». v-qpwvor Ml Bezüglich der in Nr. 347 erwähnten, dem „Elbtkalboten" entlehnten drolligen DiebSgeWchte wirb unS von» Bürgermeister von Zvblitz geschrieen, daß, wenn sie sich in Zödiitz zugetrnaen haben soll (es war von einen, Städtchen Z. die Rede), die Br- schichte erfunden ist. Der dort genannte Nachtpoliztst Groß hat in seine», Leven noch nie eine Gans sein Eigenthum genannt und der Stadtwachtmeifter B. erfuhr erst durch vle „Nachrichten", daß ihm seine beiden Gänse gestohlen sei» sollte». — Am Montag schwamm in Kreinitz die Leiche einer tun gen Frauensperson an. Man »enmithet, daß cü der Leichimm der vermißten Frau Züchner au» Riesa ist. — A,»tögerich 1. Philipp Canla, seines Zeichen» Drath- binder, und die Klempner Werwlnar u>u> Kubieza sind, wie man schon a»S den Namen des Kleeblattes so ziemlich errathen kann, drei Landsleute, deren Wiege jenseits der Leitha stand, und zu deren Passionen gebürt augenscheinlich nicht bloö «ine besondere Vorliebe für den Genuß alkoholhaltiger Getränke, sondern auch zur Erhaltung und Kräftigung der Freundschaft hin und wieder eine Tracht Prügel, bei deren Vertheilung sie sich gegenseitig aus- lielse». Ai» 4. Juni d. I. geriethrn die drei, mit besonderer Vor liebe in Sachsen verweilenden ungarischen LandeSkinder, als sie eine Geschäststour in der Oberlausitz auösührtcn, unter einander in Streit, und zwar nahmen dabei Canja und Kubieza Partei gegen Werwlnar. der durch Stock- und Fauffschlüge seiner Gegner nichi unerhebliche Verletzungen am ganzen Körper davontrug. Das Schöffengericht hatte bereits vor einiger Zeit den Mitthäter Kubieza wegen Körperverletzung zu 2 Monaten Gefängniß vrrur- tlieilt und verbüßt derselbe gegenwärtig schon seine Strafe, wäh rend sich Canja seinerzeit aus dem Staube machte und erst vor einigen Monaten wieder in Sachsen austauckte. In der Haupt- vcrliandlung gegen Canja giebt der als Zeuge vorgrladene Wer- winar an, er nabe zu der gedachten Zeit von Kubieza Geld zu for dern gehabt und sc« diesem sowohl, als dessen Verbündeten Canja »acligelaufen, als beide in der Richtung „ach Moritzbura sich zu entfernen im Begriff waren. Ganz plötzlich machten daraus Kubieza und Canja Halt, stellten ihre Geschästshocken auf die Seite und sielen gemeinsam über Werwinar her, wobei sie sich nach der be schworenen Aussage W's deü Stockes und der Faust bedienten, auch ihr saustrechtliches Verfahren nicht einstcllten, als Werwinar am Boden lag. „Aber Der, waS ihn ging gar nix an, war noch viel schlimmer, als wie der Kubieza!" meinte Werwinar, wieder holl aus den Äugcklagtci, zeigend, „er hat mir gedroht, bei bester Gelegenheit mir wieder einmal gehörig durckizukloppen." „Du hast viel Schnaps g'habt!" rcplieirte Canja nach den Ausführungen Werwinar's und um jedem Mißverständnis, vorzubeugen, machte er dadei eine sehr verständliche Gcberde, indem er mit dcr Hand an die Stirn klopfte. „Nee, D »I " siel ihm Werwinar in'ü Wort und die netten Auseinandersetzungen über den trunkenen Zustand würden noch länger sortgedauerf haben, wenn nicht der Herr Vor sitzende den erregten Sprechern das Wort entzog. Canja wurde ja, 2 Monaten Gefängniß verurtheiit. — Der am 19. Fun, 1850 in Sckirgiswalde gedörenc Scknlimachergescllc Franz Anton Sentner versuchte am Abend deS Reickissticl'ivahltngeS, trotz dcr polizeilichen Verordnung, die Schließung des Cignrrcngeschästs von Käufer und Comp. belr,. noch in das Lokal einzndringcn, nachdem bereits der untere Tlieil der Ladenthüre cingesckioben war. Dcr Intervention eines Polizeiivachlmeisicrs und eines Gendarmen gegenüber schimpfte Senlner nicht nur die Beamten in gröblichster Form, sondern er bedrohte sie auch und leistete gelegentlich seiner Arrest» lebhaften Widerstand. Unter Anderen, warf »ich der wegen Beam- tenbeleidigung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt vor das Schöffengericht verwiesene Angeklagte ans der Kirchgasse zu Boden und verursachte dadurch einen Volksarislanf. Dcr Gerichtshof er- kannte auf 8 Wochen Gefängniß. — Landgericht. Der am 31. März lM5 zu Eriininitschan geborene und noch unbcstrafle Agent Adolph Klemens Oeser wurde vorgestern wegen Untertchla- gung, Diebst'l'ls und Beirngs von dcr 3. ^traskammer zu 2 Jahren 3 Monate» Gefängniß. und 3 Fahren Elircnrecktsveriust verur- tlieilt. Der Angeklagte fungirte seit 1879 als Mitarbeiter dcr hiesigen Gencralagenlur der gegenseitigen LebenSversicherungsgesell- schafk „Patria" zu Wien, war aber nickt, wie er sich bemühte glauben zu machen, Eompagnon des Hauptvcrtreters Diener, son dern nur berecliligi, Versicherungsabschlüssc gegen die übliche Pro vision zu bewirten und die vereinnahmten Prämiengelder nnMever ah.znlietern. Letzteres geschah jedoch nicht durchgängig, denn Oeser verfügte nach und nach iwer 458 M. 58 Pt. vereinnahmte Gelder in rechtswidriger Weise. Ganz gleiche Eriahruugen mit dem An geklagten machte der Nachfolger Meuer's, Lorenz, hei welchen» Oeser als Äcguisiteur und Fnsvetivr weiter fortwirkte: denn obwohl ihm Lorenz wiederholt mit 'Anzeige hei dcr Staatsanivaitichasl gedroht hatte, ließ sich Oeier dach nick» adhallcn, in l») einzelnen Posten eine Summe von 227 Di. 50 Pf. zu unterschlagen, wozu fick uvcki ein ihm zur Ablieferung anvertrautcr Geldbetrag von 144 Di. ge sellte. Wecker batte der Angeklagte über ein Paar ilnn von Lorenz anvcrtraute Pelzsttefel in, Werthc von 3o Ai. rechtswidrig vcrsügt und ans einem mit loo Di. dcllanrten Geidbriese 20 M. heraus genommen. Lorenz ward ferner von Oeser ui» einen Cigarrenständcr >m Wertlic von 5 Di. hestalilen »nd um eine Summe von IMD!., sowie der vorerwähnte Generalvertreter Diener um einen Betrag von 600 M., der seiten Ocser's zur Bezahlung von persönlichen Schulden Verwendung fand, Helrogen. Der letzte Anllagepunkt be traf einen Betrug, in welchem Falle sich der Angeichuidigte als Vertreter dcr Sächsischen Viel'vcrsicherungsgesellschatt in Dresden geriet lind einen Vcrmögensvvrtheil von 42 Di. verschafft hatte. — Tagesordnung. 1. Kammer: Heute Donnerstag Mittags 12. Mündlicher Bericht ülicr den außerordentlichen Slaatshau Halts Etat, Straßen- »nb Wafferhau sowie StaatSeiicn Halmen. 2. Kammer: Heute Vormittag lO Allgemeine Dor- beratlmng über den Antrag Streit, die Erhöhung der Beiträge zu den Orlslcnerlöichlassen re. -, Interpellation des Herrn Adgeordneten Starke, od und in welcher Weise in den sächsischen Theatern für die Sicherheit des Pulstitnins gesorgt sei; Schlußheratliung über die Beschwerde Heinrich Gottlob Kramer s in Plauen i. V. — Landli-rickl. drn Ul, Dc niUvr. Elrickkamnier II !» NIu Hauplverkansliiiia stc>iki! dui wrm>Ui»cn Pvilztlamvärlcr HmiZ Hciaricki Wvwcmar grctlicrk v. iiuddt» cu.> Poluiutz - xrone i'ci Brombkrg und desjen ckhesra« AranjiM Anna ». B. ivcacn «clriii,?. Meteorologische Beobachtungen »cr drutichru Lccwarir to Hamburg am Ick. Dcccinbcr um v Ubr Mvrg«». cr» Kevenhaurn . . Lt.'ckiioln> . . Havaranda . . N. PciccSducg > sau.bnrg , > Mcinel . . > PanS ... iliUinaicil. Lei»,zig . . xecliu . . , Wie» Breilau U Lee rnMg. «vii>». siark IMwach iercht leicht leiier gug schwach leicht leicht leiier Zug inäfig leicht silll iaiwach es«»»». bedeckt bedeckt bedeckt wolkig Schnee Nevcl dedaklO bedeckt bedeckt i>Icb«I2) bedecktst bedeckt bedeckt ai Vicsicrii Harker Nebel, Uedcrirchl der Wiilcrniig. EinMarimum der Luftdruck» «an über 7Sa>nm lagert über dem bouniiche» Bmcn und scheint icch sridweltwart» sortzupfioirzcii. Ucbec c>kNtrairnraba ist bci weist schwachen ösilichen Winden b»r WeUer verwiegend trübe, i c.Icmvcilc neblig ec, ineisl geiiiigcw. durch die Bewölkung bedingten Schwankungen der TemveraUir. Lcpie.c Iii über Dcmichiand jiemiich glkichmnbig verlheilt, über der Oillb.litc dcrrichi ietchier gros«. im Weilen lieg! die lemperalilr «war über dem rii-sricrennUc. ,>u Nordinmland wurde Nordlicht beobachtet. - Wasserstaird der Elve und Moldau am 14. Decbr.: Bndwcis - 12, Prag ff- 16, Pardubitz -t- 6, Mclnik -H 4. Lcitmeritz — 0, Dresden - - 06. Tassessseschichte. TeutsclfeS Reich. Fürst Bismarck hat an den Redakteur der antisemitischen „Knfjhäuscr - Zeitung", Herrn Gadow, folgendes Schreiben gerichtet: „Euer Wohlaeboren danke ich verbindlich für die Ucbersenduns) dcr beiden ersten Nummern Flirer Knffhäuser- Zeliung. Fn Erinnerung an meine eigene Studentenzeit freue ich mich über die Regungen jugcndfrischer Theilnahme an der vater ländischen Entwickelung, wie sie an vielen Universitäten stattstndrt, und hoffe, daß die akademischen Gemcinschasten ihre Mitglieder auch über die Universitäts»eit hinaus zur Pflege vaterländischer Gc- ühle und Sitten fest und dauernd verbinden werden, v. Bismarck." Von London ans ist deulstlien Blättern die Nachricht zugcg daß aus dem 'Archiv des G roßen Generalstabs dcr de sangen, ^ . ... deutschen Armee wichtige L:chriftstückc und Pläne entwendet worden seien. Die „Bert. Börscn-Ftg." kann hingegen aus bester Quelle mittheilen, daß die Nachricht ohne jede Begründung ist, eS könne sich nur um eine Verwechselung mit einer früheren Angelegenheit handeln» »o
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