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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061025016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906102501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906102501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-25
-
Monat
1906-10
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1906
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rv L M o TO-0- OH-r HZ ^ >---i —» LQ I>- V) O. 0) lä L- ^ <v L II S alieder de» Ministerium» vom Ka is ev in vndien» «»»stMae» Wie verlautet, sollen sie naclidrücklich daraus aufmerksam ae- macht worden sein, dag der Kaiser auf rasche Erlediguna der Äahlreform grobes Gewicht lege. Wie» Ä baeordn «te n ha u ». In der heuti-en Gitz«g interpellierte Ges,mann lchr-istl.-soz. Bereinig.) dt« Regierung über den Rücktritt de» Grafen GotuchowSki und seine vermutlichen Folgen. Unter Hinweis darauf, daß der Rücktritt Goluchowski» in erster Linie deSdalb erfolgt fei. weil di« Mehrheit des ungarischen Reichstags seine Demission ver langte. und unter Hinweis darauf, daß in dem österreichischen Gesetze eine Bestimmung über die Ausübung eines Einflusses von seiten der österreichischen Regierung auf di« Führung der gemeinsamen auswärligen Politik fehle, während »m unga rischen Geseke eine solclie Bestimmung vorhanden sei, fragt« Redner die Regierung, ob sie geneigt sei. dem Hause die Ursache oou Goluchowskis Rücktritt bekannt zu geben, ob, sie in der Lage sei. aus die Ernennung eines neuen Ministers Einflub zu nehmen, ob sie gewillt 'ei, bei der Festsetzung des Programms eines neuen Ministers dahin zu wirken, dab die Interessen der diesseitigen Reicbcöälste vollkommen getvahrt würden und Ihr Einfluß tür die Zukunft gesichert werde, und ob sie endlich bereit sei, bei den AusgleichSvcrbandlnnaen auch eine Aenderung des Gesetzes über die «einpinsanien Angelegenheiten in dem oben gekennzeichneten Sinne zur versassuugsmäbigcii Erledigung zu bringen. Die deutschen Parteien brachten ebenfalls eine Interpellation ein, in der die Regierung angesichts des Ber- lauss der Krise im Ministerium dcS Auswärtigen gefragt wird, ob sie in der Lage sei. sich über den Wechsel im Ministerium des Auswärtigen rechtzeitig mil dem nötigen Nachdruck zu äußern und ob sie entschlossen sei, im Verlaufe der Krise den österreichische» Einflub in der gleichen Weise zur Geltung zu bringen, wie dies bezüglich des ungarischen Einflusses von seiten der ungarischen Regierung geschehe» sei, und die paritätliche Stellung der österreichischen Reichshälste unter allen Umständen voll zu wahren. Im Einlauf befindet sich ein Tringlichkeits- anlrag Schwegel. Abrahamowitsch und Genossen aus sofortige Verhandlung des Berichts des Eisenbahnausschusses über die Nordbahnvorlage. Das Haus setzte die Verlmndluug des Lrmglichkeitsantrags Böheim betr. die Lage der Post beamten und Postangestellten fort. Der HandelSminister er örterte ausführlich die bisher zur Besserung der Lage des Post- iersonals getroffenen Maßnahmen, sowie das LLeien und die Durchführbarkeit der gestellten Forderungen und betonte die Notwendigkeit der Erledigung dieser der Regierung ebrn'o wie dem Hause am Herzen liegenden Angelegcnbeit unter Berück- sichtiauna der staatlichen Mittel. Ferner letzte der Minister die Verfügungen auseinander, die die Regierung zu einer weiteren Verbesserung der materiellen Lage der Postbedicnste- ten beabsichtigt. Rom. lPrw.-Tel.f Der Papst wird beute abend vor aussichtlich den Staatssekretär von Tschirschky empfangen. M aila n d. sPriv.-Del.) Das AusitellungSkomitee ordnete au, dab die Ausstellung aus der Piazza d'Armi erst am 11. November geschlossen werde und bedielt «sich vor, sich über die Verlängerung der Ausstellung im Park mit den fremden AnSstellungSkominiffarien ins Einvernehmen zu setzen. Paris. fPriv.-Del.) Cli'-menceau. Briand, Bartbou, Doumergue, Eaillanx und Viviani haben heute vormittag eine Besprechung abgehalien. in der der Entwurf des Dekrets sestaestellt worden ist, durch das die Organisation und die Befugnisse des neuen A r b e i t s m i n i st e r i u in s geregelt werden. In einem Ministerrat. der abends abgehalten werden wird, soll dieser Entwurf geprüft werden. Der Dcputiertenkammcr wird eine entsprechende Kuedilsorderung unterbreitet werden. Paris. Der König der Hellenen ist heute nach mittag hier enigctroffen. Pari s. Wegen der a n t i m i l i t a r i st i' ch e n Kund, oebung während des am :10. September zu Ehren der zum Militärdienst Einöeru'enen im Drocadero veranstalteten Festes wurden heute Gustav Harve und 11 Mitangeklagte zur höchst zulässigen Strafe von je 5 Frcs. Geldbube verurteilt. 'London. Die zur Hinterlegung von Sicherheit vcr- uricilken 10 Frauen , die gestern wegen der Ruhestörun - gen im Unterbaust verhaftet worden waren, lehnten Hinter legung der Sicherheit ab und zoßen die ihnen eventuell in Aus sicht gefiellie zweimonatliche Ge'angnishaft vor. London. sPriv.-Tcl.) Die zehn im Parlament der- hasteten F r a u e n f >i h r e ri n n e n wurden heule von dem Wesrmiiistcr-Poüzeigcricbt dazu verurteilt, innerhalb sechs Monaten nicht den Frieden zu^ brechen, widrigenfalls sie in eine Strafe von je 5 Pfund Sterling genommen würden. London. ^Angesichts der am 1. November bevorstehenden Wabl von 28 Sladträlen in verschiedenen Bezirken Londons har Keir Hardie eine Kundgebung veröffentlicht, in der allen Wählern dringend ans Herz gelegt wird, für die Ar beit e r ka n d i d a t e n zu stimmen. Da die Gemäßigten sich ebenfalls alle erdenkliche Mühe geben, ihre Kandidaten durch- zuöringen, so werden die Wahlen beinahe das Bild eines sich über ganz London erstreckenden politischen Kampfes ab geben. London. <Prib.-TeI.) Der .Standard" meldet aus New- nork, daß grobe N e g e r n n r nh e n in Philadelphia statlfanden. In dem dortigen Walimt-StreeffTbeater wurde ein Drama „Tbe Elansman" aiffgesührt. Das Stück enthält zahlreiche für das Negertnm beleidigende Stellen. Gestern drangen während der Vorstellung mehr als 2000 Neger ins Theater ein, nni die weitere Aufführung des OtückeS gewaltsam zu verhindern, bewarfen die Schauspieler mit faulen Früchten und Eiern und auch init Steinen. Schließlich stürmten sie auf die Bühne und verjagten die Schau spieler. Darauf wurden die Zuschauer von den wütenden Negern angegriffen. Es entstand eine furchtbare Panik. Zahlreiche Frauen freien obnmächlig zu Boden, die meisten flüchteten, da sie glaubten, die Neger seien Herren der Stadt geworden. Die Männer versuchten vergebens, gegen die Schwarzen anznkämpfe». Auch die herbelgenifene Polizei erwies sich als zn schwach, da die Neger wie wild« Tiere kämpften. Schließlich konnte der Tumult Lurch Neger-Pastoren beruhigt werden. Ko n sta n t i n o p e l. Das makedonische Budget für den Monat September schließt mit einem Fehlbeträge von >14 000 Pstind ab. — Die Rediibataillone von Durazzo und Tirana sind aus Jemen znrückgckchrt. Das erstere Bataillon hat einen Verlust von 472. das letztere von 136 Mann gehabt. Um den -seit vierzehn Monaten rückständigen Sold zn erhalten, veranstaltete die Mannschaft vor der Entlassung eine lärmende D e m o nstra t i o n. — Tie Kretakri > e ist als überstanden zu betrachten. Zaums gelang es, die Parteien miteinander zu versöhnen und durch die Erklärung, daß eine administra tive Kontrolle nicht stattnnden und daß eine Finanzkontrolle nur aus eine eventuelle Anleihe sich beschränken werde, zu be ruhigen. Tie Nationalversammlung nahm daher die Reform- note der Schutzmächtc an. K o n st a n t i n o v e l. Nach einer bei der Pforte ein- gegaugenen Tevesche aus Koryha sind zwei Kutzo Wallachen unter der 'Anklage, die Ermordung des dortigen Metropoliten angestistet zu haben, verhaftet worden. Tanger. Die Lage in Arzila bat sich verschlim mert. Der Pwcha, dessen Haus in Arzila gepländert worden ist, ist hier eingetrossen. Raisuli. der Don Schritten gehört hat, dw der Sultan gegen ihn ergreifen wolle, soll sich durch Gewgltmgbregeln nicht nur in Arzila, sondern auch in Tanger rächen. Die marokkanische Behörde sängt an. sich zu beunruhi gen. Vorsichtsmaßregeln sind getroffen. Die Polizeiposten in Ser Bannmeile non Tanger werden verdoppelt. likiachtS eingehende Depeschen befinden sich Seite 4 d jsraoktnr, <>. M. iLcktuß.» Mr-d'I ZN.lv rt»konto —Lreilm« «ank —Iiaattbahn —. ilomdarden —Laurnhlltte —Ungar. Gold —. BvrU'gik!en —. Ttlrkenlofe —. Lustlos. V«rl4. l-1 Uhr nachm.) Rente 95..S0. TttaNener 102.80. Soantr» D»,10. N»«e Portuqieien —. Türken sunlfic. Anleihe) 94 9S. Türkenlole 147,2k. Otto« nun,Sank 671,-. StaatSbihn —. komdarden —. Trüge. G»ris. VroduNeinnenkt. -weisen per Oktober 23 lk. „er Ianunr-Avrll Fö.28, ri.big. Si'triru» nee Oktober 42.tt per Ma, August 44.'H. stetig. Rtidöi per Oktober 74.75. per 7<anuarApril 74.—, ruhig. Umsteroam. pvsdutten. Bericht Venen per Oktober per VSr- , stiegen ocr Oktober —. per Mäez —. ^-'tchttttüloS. Sands», f^rrreidemarki.) A,i»lüudstcher Wei-on geringere Nachtrag« bei srüherni .sleisen, englischer ;en ruhig A'ncrikunstcher Mais getchüsr-lo». 'Oonauer Mai4 ruhig, .'lmertkautsche» Meht ruhig, aber stetig bei nor motem Geschäft, «uglt'chcS Mehl ruhig, aber stetig. Gerste fest. Hof« kaum stetig. >ea. Weiter ist Beamten der lmsetretär H,«meine E n Ruhestanl lvohnverwal :auinsp«nor «»m Berdienst^— irna da» Berdienstkreilz. narl.ke. i» Ad»ck<ni. Görlitz, sowie den Ober in ann in Dresden und Albrechiserenr. seimer den Kindel in Zwickau, dem vertliche- «utz VSchsischeS. ^ Gt«at»«ist! ina echien „«kkstätten verliebrn wor nachgenannten , zwar dem Eisen n Dresden das Siitterereu» 3. , chraeldlkafsierer Haferkor» in n Lokomotivführer» 1. Klasse . u m m « r in Dresden und Z a b «l schaffnern Böhme i» Hot, Hofmann Seidel in Reichenbach i. B. da» Schaffnern Eckert in Dresden und Weichenwärter 1. Klasse Schubert in Bischofswerda, den Bahnwärtern B «llinann in Frankenstein, Conath >n Zür chau, Göhl er in Ulbersdorf, Meisel in likralapp, R o th in Nenkirchen. Zchnorrbusch in Neustadt bei Siegmar. Stephan in Reichensels und Zick mann in Lichlenwvlde, sowie dem Packer Jahn in Dresden daS Allgemeine Ehren zeichen verliehen worden. — Dem Inhaber der Firma Hermann G. Mller, de», Kauf mann S I e i g e l m a n ii in Dresden, ist das Prädikat „Hof lieferant Sr. Majestät des Königs" verlieben worden. — König Friedrich August bat geiichmiat. daß Curt vo» Arnim in Hennersdorf bei Kamenz die ihm verliehenen mit der Ernennung zum Ehrenritter des Johanniter-Ordens per- bundenen Ordensabzcichen annehme und trage. — Am 22. Oktober wurden die Herren Jritzsche, Drekler und Thomas als Vertreter des Vereins der Sa a li » h a br r Dresdens und Unigcbnntz von Herrn Staatsminister Dr. Gras von Hohen thal empfanden. Zweck der Unterredung tvor die mündliche Begründung einer Eingabe, „die Aufhebung der Tanzbeschränkung in Dresden vom April ISOt betr." — Der nener»g»»te NelchSgerichtSigt Herr Edngrd R u s f « mann wurde vom Präsidenten des Reichsgerichts Freiherr» v Seckendoisf vor den, 4. Zivilsenat vereidigt. Der nenerngnnte Rat war 1880 als AmtSiichtcr in Gnttltadt tätig. 1885 war er Land richter in Mrmel und ist 1884 zuni Landgrrichtsrat ernannt wor den : »ach seiner Versetzung nach Königsberg i. Pr. wurde er dort >897 OberlnndeSgerichtsrgt, aus welcher Stellung er jetzt an da» Reichsgericht beiufen wurde. Bei diesem höchsten Gerichtshöfe wird er leine» Sitz im 2. Zivilsenat einiielunen. — In der Nacht Min Mittwoch ist in Leipzig der ReichS- gerichtsrat v. Bülvw im 65. Lebensjahre »ach längerem Leiden gestorben. Er wurde am 4. März 1812 zn Nienburg a. d. Weser geboren, trat 1862 in den Staatsdienst und wurde 1869 zum Amtsrichter ernannt. 1873 wurde er Obergerichts assessor. 1878 Obcrgerichtsrat nnd 1879 bei der Gerichtsreorga- nisaiion Landgcrichtsrat. Im Ialrre 188-4 wurde er zum Ober- landcsgerichisrat ernannt mnd aus dieser Stellung am 1. Fe- bruar 1897 als Meichögcrichlsrat an das Reichsgericht berufen. Hier gehörte er zuerst dein 6. rind seil dem 1. Mai 1899 dem neu errichteten 7. Zivilsenat an. — In Frcibcrg ist am 22. d. M. Herr Königs. Bczirksarzt Medizinalrat Dr. Lehmann gestorben. Die Beerdigung erfolgt morgen vormittag bald 12 Uhr von der Parentations- halle des JobannissriedhofS in Dresden-Tolkewitz aus. — In der Nacht zum 23. Oktober verschied der vielen Dresdnern durch sein ehrwürdiges Aussehen und seinen ge sunden Humor bekannte, zuletzt vrivalisierende Msisiklehrcr Robert Braun im vollenveten 84. Lebensjahre. Er ge hörte mit seinem Vater, dem ehemaligen Hautvoisien im Re- gimcnt „Prinz Maximilian" und vortrefflichen Waldhvrnbläscr Earl Friedrich Braun dem Hüncrfürst'chen und anderen Zioil- orchesiern an. wirkte als Fansiirenblä'cr in der ersten ..Lann- häu'er"-'Aussnl'rung unter Richard Wagner, war „ Abeamtrn ausüben Pt Ministerium geantwortet, da ichaften im Bereiche der sä« diese Wirtschaften die Gewerbeorvnnna vertmgsmäbig durch die allgemeine» Va worden leien, bezüglich de» von th«rn alle obrlakeittichen Borfchrikten zu beachten. Nnaestelllen in den der Gewerbeordnung uni» betriebe« für den betreffenden Ort tz Insbesondere feien hiernach dt« vom , tiaung von Gehilfen und Lehrlingen in Gast, und Schankw' tchafte» erlaffenen Bestimmungen, sowie die Bestimmungen de» Rrichsgcsktze« über die Kinderarbeit in gewerbliche« Betriebe», auch auf den Betrieb der BahnbofS-Wirtlchasten sinngemäß luuu- ivenden. Mit Rücksicht ans dl» besondere Art de» Betriebes ver BabnhofS-Wtrtschasirn könne jedoch den Pächtern nachgelassen werden, dir den Gehilfen und Lehrlingen zu gewährenden Ruhe zeiten nach Befinden ander» zu verteilen, al» «» an sich nach den erwähnten Bestimmungen de» Bunde-rate» zu geschehen hätte. Doch dürfe die Summe der in einem bestimmten Zeiträume tat. sächlich gewährten Rubezeiten untrr keinen Umständen geringer sein, als die Summe, die sich für dieselbe Zeit nach den Bestimmungen deS BundeSrats ergebe. Darüber, daß die BahnbosSwirte dlrieu Bestimmungen allenthalben genau nachkämen, Hütte» bet der säch sischen StaatSeisknbahnverwaltuna die Statton-vorstände zu wachen. Außerdem fänden noch Revisionen durch besondere Beamt« statt. Dem Anträge, die Aussicht über dle Durchführung der erwähnten Bcsliminungrn deS BuudkSrat» den Orlspoltzci- bchörden zu übertragen, könne keine Folge gegeben werden, da die Bahnhofs-Wirtschaften »ach der jetzt hei sichenden Auffassung der Gewerbeordnung, wie schon erwähnt, nicht u»terlägen. Fsudora rnneauo Ta»zsch«>e in, Tentral-Theater. Wen» zwei dasselbe tun. so braucht eS «och langt nicht dasselbe u sein. Wenn Iladora Duncan durch ihre edle und reine Kunst ich aller Herzen in, Sturme gewonnen hatte, so war «S in hohem Grade fraglich, ob di« freie Art ihrer Kunstübung, auf ander« AuSttbeilde übertragen, die gleiche Wirkung haben könne und werde, ob nicht vielmehr da» vo» ihr vertretene Kunstgen« — oder vielleicht richtiger: Kunstprinzip — mit ihrer Person steh« und sall». Solch« Befürchtungen, so berechtigt sie an sich waren, sind sicherlich völlig geschivunven bet alle» denen, dir gestern nach- im Eentral-Theater Zeuge fein durften von der durch gekost mittag sstndoraS ölerinnen brung kindlicher Tänze, zaancr, war ,n den von acriwz hier uiücrnommcncn große» Aufführungen tätig und widmete sich schließlich dem Klavicrlchrerberufc. Sein Talent hat sich auch auf seine beiden Söhne vererbt, von denen der eine als Violinist in der Königlichen Hoskapelle. der andere alS Organist und Ehordirigent tätig ist. — lieber die Bedeutung der Letprtger Herbst und Früh ahrS-Miistrnucsse wird nnS auS Leipzig geschrieben: Ans ver- schiedentlichen Klagen über einen recht ruhigen Verlauf der dies jährigen MichaeliSmesse sind von manche» Seiten lingünstigc Schlüsse ans die Bedeutung der Herbstmesse überhaupt gezogen worden. Mit Unrecht, den» im Vergleich zur Oster-Vormesse hat die Michaelisincsse auch in frühere» Jahren meist eine» schwächeren Verkehr gezeigt. Das verstärkte Wiederaiiftreten solcher Klage» zur letzten Meffe beruht aber nicht auf Gründen dauernder, sondern solchen vorübergebender Natur Die steigende Konjunktur in den ersten Monaten des Jahres hatte viele Käufer bestimmt, sich in höherem Maße als sonst im Frühjahr bereits einzndecken, die Osler-Vormesie war daher auch besonders gut ausgefallen, nnd es mußte »nn eine Reak'ion folge», die in einem verringerte» Bedarf und Umsatz rnr Herbstmesse ihren Ausdruck fand. Einem solchen Wechsel lebhafteren und Handel nnd Industrie übcrbc . . ... »nd eS wäre unbillig, für den besonders ruhigen Verlauf einer solchen den desto glänzenderen Ausfall der Vorgängerin nicht als Ausgleich gelten lassen zu wollen. Sollte sich aber srlbst in ein zelnen Geschäftszweigen, wie aus der Kurz- lind Spiklwaren- Industrie behauptet wird, der Hniiptzeitpiiukt für den Einkauf neuerdings verschoben haben, so wären auch hieraus noch keine allgemeinen Folgerungen für die Herbstmesse an sich zu ziehe». Einmal steht dem vielleicht geringeren Interesse einzelner Ge- lchäftSzweige an der MichaeliSmesse deren große Bedeutung kür zahlreiche andere, darunter so ausschlaggebende Mebmusterlaster- Branchrn wie die keramischen. Glnswaren- »nd LuxuSartlkel- Jndustrien gegenüber, aber nicht nur auS diesen, sondern auch aus ben Spielwarrn-, Kurz- und Galanteriewaren-Branchcn erscheint ein großer Teil der Ernkänferschaft zu beiden Messe» oder auch nur zur MichaeliSmesse. gibt dieser also vor der Oster-Vormrsfe den Vorrng. Namentlich liegt dir Bedeutung der Herbstmesse insofern ,n anderer Richtung als die der Oster-Vormesse, als die>e niehr für den Absatz nach dem Auslande und im großen, di« Herbst messe dagegen mehr für daS Jnlandgefchäft mit de» Detaillisten in Betracht kommt. Eine Aenderung der jetzigen Ordnung, etwa durch Fncherlegnna der Herbstmesse, würde daher den Interessen der Gesamthrit der beteiligten Firmen und Geschäftszweige nicht entsprechen, wie eine Wiederabändernng der 1894 getroffenen, jetzt eingebürgerten »nd bewährten Ordnung auch noch anderen gewich tigen Bedenken nnd Schwierigkeiten begegnen würde. Vor allem ist aber der Beurteilung der Herbstmesse wie der Oster-Vormesse — und gerade dieses wichtige Moment wird gewöhnlich übersehen — gar nicht ausschließlich der Umfang der auf ihnen unmittelbar be wirkten Umsätze zu gründe zu legen, sondern eine Reihe anderer wirtschaftlicher Jnnklionru zu beachten, die jede der beiden Leip ziger Mustermessen erfüllt, zudem sie dem Käufer und dem Fabri kanten einen umfassenden Uederblick über Stand und Entwicklung der sie interessierenden Geschäftszweige und »»gleich alle Vorteile einer regelmäßigen persönlichen Berührung gewährt. Dieser Nutzen wird wesentlich dadurch erhöht, daß sich die Gelegenheit einer solchen Umschau und Zusammenkunft und mit ihr die Möglichkeit der Anbahnung und Pflege neuer und alter Beziehungen jeden Herbst nnd Frühling wiederholt, »nd zahlreiche Geschäfte, dir zur Ostcr-Vormesse oder das Jahr über zum Abschlüsse gelangen, sind sicherlich mit auf die Herbstmesse, die zu ihr erteilten BersnchS- aufträgc und angeknüpften Bekanntschaften oder auch nur die dort gesehene», in Erinnerung gebliebenen Muster znriickznfiibrkn »nd umgekehrt. Eine Störung des jetzigen Zustandes wurde die Er füllung dieser Aufgaben nur beeinträchtigen, ohne die zu erzielen den Umsätze ini ganzen zu erhöhen. Eine Steigerung des auf den Messen srlbst over in mittelbarem Znsammenbangk mit ihnen stattsindrnden Umsatzes ist vielmehr mir durch Vermehrung deS KäuserzustroniS herbei»usüyren. Eine solche wird aber nicht auS- bleiben. wenn die wetten Kreise ln- nnd ausländischer Interessen ten. dir die Leipziger Messen in ihrer »enei, Entfaltung noch immer nicht oder nur nngenügend kennen, auf de» M«b-M»ster- lagerverkehr der Oster-Bor- »iw MichaeliSmesse nnd deren Besuch durch Tausende von Ausstellern n»d Eliikäusern keramischer, Glas-, Metall-, Holz-, Papier-, Galanterie« und Spiklwaren erst eininal aufmerksam werden. — Der Leipziger Gastivirtkgehilfen-AuSschnß hatte kn einer Eingabe an daS iächsifche Jknaiiznilnlsleriunl darum nachgrsncht, die AiihrzritS-Kaiitrollt t» den BahnhosS-Wiktschasten anstatt md ruhigeren Geschäftsganges sind, wie überhaupt, auch die Messen unterworfen durch Bohnbeamtr durch dle hierzu eigen» angestrüten städtischen sein ötrnen Borfüln Spiele und Gejangöreiaen. Unter Leitung von Jladoras Schwester. Elizabeth Duncan, die übrigens für daS Publi kum trotz begeisterter Hervorrufe unsichtbar blieb, wurde auf der Bühne eine Reihe von choreographisch bewegten Bildern entrollt, wie sie lieblicher nnd anmutsvoller, herzerguickender und künstle risch beseelter von Kindern wobi noch nie zuvor binguaubert wor den sind. Wahre Kunst läßt sich nicht lehren, laßt sich nicht von Mensch zu Mensch übertragen, bat man oft behauptet. Wenn aber siebt, wie diese zwanzig reizenden..Barfüßek" ihrer sterin nicht etwa bloß ubgegnckt haben, wie sie dle Füße setzt und die Arme bewegt, wie sie die Augen auf- und nieverschlägt und die Finger hält, sondern wie diese Kmder vielmehr aus tiefster Seele heraus, in iinpnlsivrm Mitempfinden mit den aus Schumannsche» oder Scknbertschen, Lannerschen oderHumperdtnck- schcn Musikstücken heransklingendcn Stimmungen und Emvfindun- gcn ihren Köipcr schmiegen nnd biegen und wiegen und im Aus druck des Gesichts, der Angen, der Hände, ja selbst der Füße un verkennbar verraten, daß sie mit dem Komponisten bald lachen, bald weinen, bald inbeln, bald klagen — dann muß man an dle Möglichkeit einer Uebertragung des künstlerische» Sinnes, deS Knnstaefübls und des Knnstgeschiiiacks glauben -- mindestens ans dem Gebiete von IsadoraS Tanzkunst. Wenn man bisher i» Iladora Duncan ausschließlich die kühne Reformatoren eines ab gestandenen und in schablonenhaften Schlendrian versunkenen Knnstgrblctrs schätzte, wenn man mit vollem Recht ihr Lorbeeren wand als einer ausübenden Künstlerin von außergewöhnlicher Poesie. Grazie »nd Empfindling, jo wird man sie — nach den Ein drücken von gestern nachmittag zu schließen — obendrein noch alS eine Pädagogin von seltener Begabung feiern dürfen. Denn das Bewundernswerteste an der gestrigen Aufführung war jedrnfallS die hvcheNreuliche Wahrnehmung, daß von den allerliebsten Leinen Tänzerinnen, Sängerinnen und Spielerinnen, fast, nie ettvas schulmäßig Eingelerntes, etwas nach ballcttmeisterlichem Drill Riechendes vorgeführt wurde, sondern nur das sich scheinbar natürlich und selbstverständlich aus dem Rhythmus und den Stimmungen der Muhk Ergebende, das Ixirmonisch mit den Tonklängcn Zusainmenfließenoe — mit einem Worte: , «ine künstlerische Verschmelzung von Musik, Gebärde und Körper- beweguug, die deshalb so unmittelbar wirkte, weil sie ohne jede Künstelei, ohne jede schulmeisterliche Pedanterie, vor allem aber auch — dieser Faktor ist wesentlich — ohne den ein- engenden Zwang unserer mehr oder weniger unnatürlichen und unkünsilerischen Kleidungsstücke geboten wurde: In leichten, duftigen, an die schönen, freien Formen des klassischen Alter tums gemcchnenden Gewandungen schwebten die frischen, ge- schmeidigen Kindergestalten über die Bühne, «in der Leichtigkeit und Flüchtigkeit ihrer Bewegungen mehr als einmal an lieb lich wirbelnde Schneeflocken" gemahnend — so kindlich froh- aestimmt und dabei so nnschuldsvoll. so rein, so keusch. Die die Tänze begleitende Musik wurde von Herrn Professor Her mann Lafont, der übrigens auch einige pianistische Soio- sii'icke bot, in feinster künstlerischer Ausgestaltung aus einem klangschönen Bechsleinslügel ausgeführt. Das Publikum, das das Theater vollzählig füllte, nahm die Darbietungen be geistert auf und erzwang sich am Schlüsse der Vorstellung, die noch nicht anderthalb stunden währte, einige Zugaben, unter denen das nach Walzerklängen getanzte „Ballspiel" ganz be sonders lante und reine Freude weckte. — In der letzten Wockienveriammlung des Sächsischen Ingenieur- nnd Architekten Vereins hielt vor einem «zahlreichen Auditorium Herr Ingenieur A. Kahl einen von Lichtbildern begleiteten Vortrag über „Abwässer-Reini- guiigSa ii lagen verschiedener Systeme". Redner eröfsnete seinen en . _ ,en der Behörden rvahrnehmibar. Die segensreichen Folgen seien denn auch nicht ausgeblieben, indem nicht nur der Sterblichkeit der Grotzstadtoevölkcrung gesteuert, sondern dieselbe sogar wesentlich verringert worden sei. Ein besonders schweres Faktum in dieser wichtigen Fraac habe aber immer die Fäkalienbeseitigung gebildet. Durch den ersten Fvrt- ichritt, diese Stoffe in unter Terrain eingebauten Gruben an« zusammcln, seien sie Wohl von der Oberfläche entfernt gewesen, doch teilten sich ihre schädlichen Ausdünstungen der Lust und ivrc FlÜMkcilen dem Trinkivasser mit. Auch die von Zeit zu Zeit nötigen Entleerungen solcher Sammclgruben habe durch oaS guantitative Anwachsen immer mehr »u Schwierigkeiten lengen sei die Üebergade der FÄalien und Nuhwasscr. Nm Mhilsc zu schassen, 'habe man zuerst «er sticht, ' ^ ^ ' gebracht. In kleineren ul die Erde täten sülllcn und führten Nuhwass, . ... die Fakalien zu Düngpulver oder -Kuchen, sogenannten Poudretten. zu verarbeiten, oder nach ElndauMuilg in eine feste Masse in Feuerklosetts zu verbrennen. Diese Exverimente icheiterten jedoch in der Praxis alle infolge ihrer Unrentabilität. Die beste Beseitigung der lMsallstvssc iei immer die der Kanalisation, und sei ihr Eins'uß auf die Verminderung der SterdlichleitAzifser geradezn erstaunlich. Nachdem Professor Peitenloser das Dogma von der Selbstreinigung der Flüsse ausgestellt habe, werden als End ziel der Kanallkaffon oftmals Flußläuse onsersehen: von anderen ebenbürtigen Gelehrten sei jedoch »achgewicsen worden, daß die» nur unter ganz gewissen Verhältnissen statthast sei, ab- gesehen von der damit verknüpften Verunreinigung der Ge- Wasser. Tie einzelnen Arten der Schweinmkcmolisation. alS: Perpendikulär-, Abfang-, Fächer-, Parallel-, Radial- und kam- diniertes System, wurden an Hand von Lichtbildern erl-turer». DaS Vortragsthema ging nunmehr aus das Ber.i«seiungs- Ivste m über. Dieses dürste wohl als das älteste ReinigunaS- versahrcn bezeichnet werden, da der erst« historisch verbürgte Versuch in daS 12. Jahrhundert fällt. Redner führte aus, daß die für dIe!«S Verfahren benötigten größeren Ländereien in der Nabe der Großstädte nur mit bedeutenden Geldopfer» '«ha ' ' ' ' ' W len leien; außerdem ioerde eine ganz bckonder« Bodeu- afsenhnt verlangt. Das beste Mqultat liefere humoser
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