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Dresdner Nachrichten : 18.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192612180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19261218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19261218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-18
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.12.1926
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Nr. 5SZ Seile < — »Vreedvrr Nachrichleu" — Sonnabend, 1-. Dezember 1S2S OerUiches ««- Sächsisches. Zur Synodalwahl. Der ZentralauStchuß für dt» Donodalivahlen im sechsten veitrk «Dresden U> hatte kürzlich di« Gemeindevertre- ter der »»gehörigen Kirchen zu einer Berlammlung zu« fanimenberusen. deren Leitung in den Händen des Ausschuß- vorsttzenden Pfarrer v. Dr. Bö »hoff lag. Die van dieser Seite ausgestellten Kandidaten Stadtrat Dr. Krumbieael und Landtagöabg. Bvlgt kennzeichneten in längeren Au», führungen ihr« Stellung zu landeskirchlichen Kragen und kirchlichen Zukunftsaufgaben I» der Aussprache kamen An gehörige der meisten Kirchgemeinden zu Worte. die in der Mehrzahl für die Kandidaturen Dr. Krumbieael »nd Voigt «intraten. Bezüglich der Entsendung eines Geistlichen in die Synode murde a»S der Versammlung für Pfarrer Schulze geworben. Der Auöschuf» selbst stellt dt« Wahl zwischen de», vorgcschlagenen Pfarrer Dr. Göttschina und Richard Schulze frei. Mit einem Appell zu restloser Wahl- beteiltgung schloß -er VerlammlunaSleiter die von über ISO Teilnehmern beschickte Veranstaltung. Die Meibnachlobrihtlse Di« ^Sächsische Dtaat-Leitung" veröffentlicht eine Ber» ordnung über die am Donnerstag im Larvdtag beschlossen« Weihnachts-beihilfe für Staatsbeamte n'w. Danach ist die Beihilfe, die dem Steuerabzug unterliegt, „sofort zu zahlen". An die Lehrer geschieht die Auszahlung am 21. Dezember. Weiter wenden die Zahlstellen angewiesen, die vom Reichstag beschlossene Beihilfe für die Alt- Veteranen sofort anSzmzahlen. Die Auszablung -er Mililärrenlen. Alle M i l i t ä r r e n t e n e in ps ä n g e r erhalten im Dezember 1020 eine einmalige Zuwendung in Höhe von einem Viertel der für Dezember zu gewährenden lausenden Versorg»,igSgebührcii. Die Auszahlung erfolgt in der Weise, da» die VersorgnngSämter die Zuwendung mit der Rente für Januar >ü-7 zusammen zahlen. Den Gesamtbetrag an Rente erhalten die Empfänger vom 27. Dezember an bei den PostanUalten uiiv. An Empfänger der Zusatz reute wird die einmalige Zuwendung sobald als möglich iivenn irgend angängig noch vor Weihnachten) von der Fürsorge- ftelle gezahlt werden. Der Ärelsausschnfi zu Dresden hielt am Freitag unter Vorsitz deS Kreishauptmanns Buck eine öffentliche Sitzung ab. Zunächst wurde einer Reihe von Stadtgemeinden die Ausnahme gröfrcrer Darlehen bewilligt, nämlich der Stadtgemeindc Wilsdruff 17500 Mk.i, der Sladlgeuieinde L o m m atzich i25E Mk.f, der Stadtgemeinde Freital il50 0M Mk i und -er Ttadlgemcinde Freiberg <100000 Mk.i. Hieraus wurde hinsichtlich der Abgevrd« n e t e n w c> h l für den KreiSau 8 ichuß der Stimmwcrt der Ttadlnerordncte» in den Städten Freobcrg, Freiial, Meißen. Pirna »nd Ricia festgesetzt, über die Vereinfachung des WahlversahrenS im zniaminengesetzien Wahlkreise die'cr Städte verhandelt iind lestgestellt, daß di« Wahl laut Gesetz bis znm ll. März l»27 erfolgt sein muß. Der Stcrdtrat Neustadt i. Sa. l-at gegen den BezirkSvcrhanh der AmtS- houptmannschaik Pirna wegen der Wegebau bitte 1020 Be schwerde erhoben. Der Bezirk hat sich geweigert, einen Teil der BepflasterungSkosten der Dresdner Straße zu über nehmen. da cs sich in diesem Falle um eine Staatsstraße handele und eine gesetzliche Pflicht dazu nicht bestehe. Die Praxis der Bezirke ist verschieden ES wurde nach eingehender Aussprache be'chlossen, von Aufsicht- wegen nichts zu bc» schließen, da man abioarten will, wie sich die Gemcindckainmer entscheidet. In einem zweiten Falle wurde dagegen der Be schwerde deS gleichen SiadtratcS statlgegcbcn. Anträge der Landesversicherung San st alt Sachsen ans Aufwertung deS dem ElektrizitälSverband Höckendorf gewährten DarlehnS in Hohe von IWiiOO Mark und d«S dem Gcmcindeverband „ElcktrizItälSn»erk für den Plauen- schen Grund in Freital" gewährlen DarlehnS in Höhe von 200 000 Mark «beide Darlehen gegeben durch die Kraftwerke Freital A. G.s wurden abgelehnt, da sie nach dem luristischen Gutachten von OberregierungSrat Schubert gesetzlich unzulässig sind. Weiteren Anträgen der LandcSvcrsiAerungSanstalt aus Aufwertung der d«r Stadtgcmein.de Meißen gewährten Dar. lehrn im Gesamtbeträge von ursprünglich 3 070 000 Mark und der Sächsischen Knappschaft in Freiberg aus Aufwertung eines der gleichen Liadigemeindc gewährten DarlehnS in Höhe von ursprünglich 250 000 Mark, wurde zwar nicht staltgegcbcn. dabei aber zum Aus-druck gebracht, daß der Goldmarkbctrag nicht vom Papirrmarkbctrag, sondern vom Gcmeindeanleihe- Ablö'ungSbetrag grundsätzlich abgerechnet werden müßte. ES wurde dann nochmals zurückgegrissen aus die am iS. Dezember ausgestellSen Richtlinien für die Auf wertung von Gemctndeanleihen. Der Kreiühaupt. mann führte anS, daß Och bet der praktischen Durchführnng natürlich Aenderungcn notwendig machen würden, während Oberbürgermeister Dr. Blüh« r wiederholt mit Nachdruck he- toitt«. ba» dt, Aufwertung nun endlich einmal vorwärt»- komme« müsse. Dt« Richtlinien patte« natürlich zunächst nur für die »roten Stützt«. »t« dt« Millionenanlethen »»tätigt bade«. — Zum Schlüsse stand zur Verhandlung ein« Aufsicht», beschwer»» der Verwaltung der Viaatbtheater in Dresdrn wegen Ablehnung der Rückzahlung -er Feuerschutz st,u«, aus die Fahr« ISA und lS21 durch den Stwdtrat zu Dresden. Di« Staatstheat«, berufen sich bade! aus eine in ähnlicher Sach« ergangen« Entscheidung b«» Ober. verwaltung»a«rlcht». währen« sich die Stadt aus elnen früheren Vefchluß des KreiSauSlchusie» stützt. Dir Aufsicht» beschwcrde wurde aus Grund de» juristischen Gutachten» oon RegtcrungSrat Dr. v. Haas« verivorfen. Ein« ntchtüfseulllche Sitzung schloß sich an. - »amarahschastlich« Treue über da« «trab Am 17. De- »ember, dem 80. Geburtstage dr« Generaloberstea Freiherr von Hausen, legten Abordnungen de« Verein» ehemaliger Offiziere de» Infanterle-Regiment» Rr. 182 unter Führung von General a. D. Schmidt, dr» Beretn« ehemaliger Offi ziere de» Jäger-Bataillon« 12 unter Führung von General a. D von Äoppensel», svivt« der Bereinigungen ehemaliger 182er und 12er Jäger unter Führung ihrer Vorsitzenden in treuem Gedenke» am Grabe von Hausen« Kränze nieder. — SrhAht« vratprets«. Nt« au» dem heutigen An. kündigungsteil ersichtlich ist. beträgt »b l8. Dezember der Pret» für rin Virrpiuntzbrot l. Sorte 80 Pf.. 2. Sorte 71 Pf. — Gerichtliche Liraseu für blinde« Feueralarm. In letzter Zelt find wiederholt Feuermelder ans Unsug in Tätig keit gesetzt morden. In zwei Fällen, in denen die Täter der gerichtlichen Bestrafung zugesührt werden konnten, sind vom Amtsgericht Dresden ein 2<sährtg«r Mann wegen Alar» micrung der Feuerwehr durch widerrechtliche« Ziehen des Feuermelders mit eiirem Monat Gesängni» und ei» 22 Jahre altes Mädchen wegen mutwilligen Einschlagen» der Feuer- meldcrschcibe mit zehn Tagen Gefängnis bestraft worden. —* Da» «eue amtliche Ferulprechbuch kann vom 10. De- zcmber ab bet den Zustellpostanstalten aüaeholt werden. Jeder Fernsprechteilnehmer erhält durch Postkarte noch besondere Mitteilung, wo er sein Fernsprechbuch kostenlos in Empsang nehmen kann. Wird Zustellung gewünscht oder wird da» Buch nicht innerhalb l< Tage» abgeholt, so wirb e» gegen «ine Gebühr von SO Pf. in» Hau» gebracht. Den Teilnehmern de» Ortsnetze» Dresden etnschl. Kvtzschcnbrvda, Niedersedlitz, Nadebeul.Overlüßnitz, ber zum Vorortverkehr von Dresden gehörenden Ortsnetze Frettal, Heidenau, Pirna und Rade» berg. sowie der zum Schnellverkehr von Dresden gehörenden Ortönetze Eossebande und Klotzsche werden die alten Bücher bi» zur Inbetriebnahme de» neuen Fernsprrchunteraint» DreSdcn-Nenstadt ausnahmsweise belasten, wetl tm neuen Buch stir die aus da» Fernsprrchunteraint DrrSben-Neustadt Arb«it»a«»schuß übergeben werben, den au« tnterelsirrten veretnißunGr« zu bilden dem Dresdner -ebreroenin übertrug«,, wnrb«. — Di« ««««rmeebuntzen ber GHchs. Üanbiltztbltoltzek «in» m« ». »t» »». Tezemder tm Leseiaal igediine» «erktägll» 1<l0 R» t. « »»» » U»r» au»aeitkltt. Kl» «e»«t«ni» dieser Aeneewerdaazcn lieg» In der oteschilsidßell» der ..Dresdner Nachrichtens «arica. ttratz« r«, Erdaelchon, au». — »taatlich« »chnl« lür Gch»erh»r««, »nd »rtandt«. tz, Dan-erziaa tan» dt« «uslüirung de» dirdtahrtgr« vethnachldlelele» »Hönsel und «reiel" statt, dl» unter vielen «ttrenMen Liaaidminifter a. D. De. ». Beck durch lrtnen vrtuch audzeiqnete. Diele Parstrlluna zetai» ailedrrum, mt» geschickt und »rrständntdrol die am tvebör mrbr oder wenlaer schwer geschädigte« Kinder stch in ibr« luftlaen und iraurtaen Rosten etnlrden sich selbst und andere, zur Freud« Besonderen Bettall fand dir Ipannend» Heren«,e„. Da» «viel wir» am «onniaa, dem X« Uhr wlederboli. — «„ Dklttwach deluchi« dt» Lchule aus dt« «ktnladuuader LIrekito, »«» »lderi-Dteaier» da« velbnachidmstechrn Vrlnz Kchweinchin. Welche Freude den Kindern damit derelte« wurde, hart« mau »» I-rem tebhatien Beikall — «lnterrrhalunn sür Studer. Zur vlntererllolung sllr Kinde, «st da» Hel« au« dem Unaerderg In der ointrren «ächstlche, Lchwetz «ebr geetanei. ü» liegt !ül» Meter hoch mitten tm «ald, w kdstllch reiner Lust. Auch «ey, tm Winter herrsch« dort ein fröhliches Veden. Etwa SO Kinder tummeln stch gegenivartia nach Herzendluß in den herrlichen verichneilen Waldungen de» Unger Lrotz »er wesentlich killleren Demoeraiur de« Nnger i« vergleich zu Dredde, kommen ersreulicherwell» SrkOliungen bei den Kindern auslallen» selten vor. In der nächsten «btetlung. die am N. Januar beginnt, sind noch einig« Plätze zu vergrden. Anmeldung und alle» nähe« in der Kanzlei der Drrdbcner riadimisston. Zinzendorsstratz« 17, ürdg.. täglich ,0 bl» 2 Udr, — Der Berdand fte»,gra»HI«k»udig«r Beamte» Ist der <am«,l. oerdand aller keinem Slenogravhenvereln angehdrenden Beamten, Anwäeler und Angestellten der Reich». Ewald» und Vemeinb«. dehörden, Reben der Fordeenna der Kiirzschrlst brt den Bebdrde» tezwecki der verband die Weiterbildung lelnrr Mitglieder aus ft,,», graphischem weblele. Anmeldungen an den Borslgrnden de» V«, bande» Brrwaltungdtnlvektor W, Merkel, Dredden.A, tft. «tzerek. Nratz« «ft, S. unter Neberwellung de» Iaheedbeltrag» von ft Mark « dad Postlchecktonto Dresden l7t>l» oder Eiadrbant Dredden Sftkg. säthlilhen Redakteur Hoffman» zwei Strafverfügungen über s« <ük>0 Mark erlassen worden. Die Angeklagten hotten sich damit umgcschaltrten Anschlllss« mit den neuen Rufnummern übev- «erteidgt. geglaubt zn haben, daß die Tätigkeit Schneller» für Der kommunlsllfche Reich, aasabgevrdneli als oeranlwortttcher Schriflleller. Der RetchStagSabgevrdnrtc Schneller hotte In der Zeit vom Aitgust 1025 dtd dlnsang Dtärz >020 als verantwortlicher Lchrtsllciirr sllr die i» Ehemnitz erscheinende Zeitung „Der Kämpfer" gezeichnet, obwohl er infolge Ausübung seine» ReichSlagStnandaleö und wegen seiner sonstigen starken Partei- polirischen Tätigkeit gor nicht in der Loge wor, stch um die Rcäigierung de» Blatte» zu kümmern: er hielt sich außerdem auch ständig in Berlin auf. Akts sie da» gedubbet hatten, ivaren wegen Vergehen gegen 8 18 de» Preßgcsctze» gegen den Geschäftsführer der „Kä»ipser".Truckerei. Borth, und den tat- 50 000 die alten Rnsnninmern nicht mehr enthalten sind. Dt« alten Bücher werde» »ach Inbetriebnahme de» Fernsprcch. Unteramt» Dresden.Neustadt zurückgesordert werden, wie die» in dem Hinweis aus olivgrünem Grunde aus der ersten Um- schlagseite de» neuen Buche» besonder» zum Ausdruck gebracht ist. Für jede» alsdann nicht znrückgegebenr alte Buch sind lstj Pf. zu entrichten. Wer mehr Bücher braucht, al» ihm amt- lick, kostensrei geliefert werden, kann neue amtlich« Fern» spreckbücher zum Preise von 2,50 Mark da» Stück bei der An» nabmestelle de» Telrgraphenamteö Dresden sPostplatz lt kaufen. ES liegt im eigenen Vorteile der Fernsprechteil nehmer. nur das sciveil» gültige amtlich« Fernsprechbnch zu benutzen, weil ihnen nutzlos« Ausgaben erwachsen können, wenn sie infolge deü Gebrauche» nichtamtlicher oder veralteter Bücher eine unrichtige Rufnummer verlangen. — Weihaachtca i« LandcSmnse»« sür Sächsische Volks kunst. DrcSden-N., Mcrstraße. Sonnabend, 5 Uhr, Er öffn u n g s f e i e r unter Mitwirkung der Diirerschule. Sonntag, N Uhr: 22. Volksschule: 5 Uhr: Quartett de» Männcrgcsangvercin» Elche: 8 Ulir: Dresdner Tannhäüser. Montag. 5 Uhr: lt. MädchenberusSschule. DienStag. 5 Uhr: 2«. Volksschule. da» Blatt «Schreiben der Lettarttkel und Abhaltung all. wöchentlicher RedokttonSkonsercnzen, in denen dt« Richtlinien sllr die Haltung deö Blattes bestimmt wurden» sich noch Im Rohmen der pießgei tzlichen Vorschriften gehakten hätte, und daß die verantwortliche Zeichnung Schneller» deshalb zulässig se«. Da» Amtvgerlcht hielt zwar objektiv den Tatbestand de» 8 18 für erfüllt, erkannte jedoch a»S subjeklitte» Gründen aus Freisprechung. Das OberlandeSgericht hat jetzt aus dir Revision der SlaaiSaiiwoltschasi daS angesochtciie Urteil aufgehoben »nd die Sache an das Amtsgericht Ehem- » itz z u r ll ck v e r w l e s e n. Soweit 8 18 «n Frag« komme, könne die Revision allerdings keinen Erfolg haben, wohl aber hätte der Vorrichter prüfen müssen, ob nicht die Straf, brstimmungen de» 8 l» Ziffer 1 anznwenden seien. —» Pcstalozziseier. Auf Einladung de» Dresdner Lelnervereiit» hatten sich am Montag tm Fettiaalc der höüercn Mädchenschule Marschiicrstraße eine Anzahl Ver treter von Dresdner amtlichen Stellen und Btlbungs- vcicinigungcn versammelt, um über die festliche Aus- gestaltung de» kommenden 100. Todestage» Pestalozzis zu beraten. Der Besprechung wurde bte Verordnung des Volk, bildlingSmintsterlumS vom 80. 11. 2« über zu ver- anstalteude Peilalozzifetern zugrunde gelegt. Hingcwiesen wurde aus da» wahrhost großzügig« Programm, das die Stabt Frankfurt für eine Pestalozzi-Ehrung ausgestellt hat. Etnmütia war man der Meinung, daß Dresden als Landes hauptstadt die Pflicht habe, beispielgebend für die andern em inwclen voranzugehen Eine Fülle von Anregungen wurde gegeben, au» denen ein FcstakiuS im RathauS. ein Festspiel ror größerem Kreise, zwei größere Vsfcutltche Geiern des LehrcrvereinS und de» Pädagogischen Instituts gemeinsam mit -er Technischen Hochschule, rin Rundfunk- yebenkabend und festliche Elternversammlungen in den Schulei, hervorgchoben seien. Die Vorschläge sollen einem A«!m n»ul »an ktatmerm,,,, gilt aldit äe, vre!» Ilea n«t>«a;ö»a, »»»dlMreatzo,««, d,«act>t min llovoeU unä »ovlel »I»voo Vlefteinio»!, zVicli-mloet t»> »u» t>«»I«n ll<tet-N»o,»»cI>»»n t>er,e»I«IIt, nur ti«uc>i- Sünn »utrutrinea. prei» >i« vo»e SS '!> vone^irzz I2Ä >1, vo,e irzz rL IO tsn. veraltan, vnin »rtiankall ^,1« »>ne Aom»«» »oo P»GD0.»G»«A, «iingote. 1» (ntzd,n Ilnkkdtz llöaigl! I-orsneNen mörzia „zeit öoc Ossioftindcoii« gesldniioi noin. Ocoö» Luz^nitl tincien 810 in öom f»ot>gsrct>ä<l SAMsn-kr«« «i« p»»q»e tztinS« LS sie »zur Strafe" lebenslänglich einen Strick um den Hals tragen müßte und daß sich der Henker vv» Dresden von Zeit zu Zeit bei ihr einiändc. um nachzusehen, ob sie sich der Strafe j auch unterzöge. Davon ist kein Wort wahr. Aber daS andere i Gerede, was noch über sie umging, hatte einen Grund. Man erzählt heute noch selbst in dieser jetzt von einer rasch wechseln- den Arbeiterbevölkerung bewohnten Gegend, sie wäre »Na- pvleon seine" gewesen. Das ist ivahr, allerdings anders, alS, man meint, sie nur nicht «eine Geliebte, wohl aber seine ge- treueste Verehrerin und — Spionin. Am 18. Mai 1777 alS älteste Tochter des kursächsischen Hau».! marschaüs von Schönberg im Schloß -Hermsdorf bei Dresden geboren, hatte sich Auauste Charlotte, »ennzehnjährig, mit dem > Grasen RochuS August zn Lynar verheiratet. Der Gatte starb ^ durch eig-neS Verschulden am I. August 1800 eines plötzlichen ! TodeS. Das gab später die Veranlassung zu dem gruselige» Gerücht Nach zwei Jahren heiratete sic den hannoverschen Rittmeister Gras Kielmannsegge. Während der napoleonischen Kriege trat Gras Kielmannsegge als echt deutscher Mann ent- Ichlosicn aus die Leite der Gegner deö Korsen: die Gräfin, be einflußt durch die Herzogin von Kurland, geriet in schwärme- rische Verehrung deS Kaisers 1800 trennten sich die Gatten deshalb, aber erst 1818 wurde» sie geschieden. Während der Gras sich an einem Anschläge gegen I^rüme beteiligte, eilte Auguste Charlotte nach Pari», wurde von Na. poleon herzlich ausgenommen und rasch in de» Krei» seiner nächsten Vertrauten gezogen Er hatte sür sie bald allerlei geheime Aufträge, io lag ihr die Ueberwachung TalleyrandS und seiner Umgebung ob. In die verschiedene» Mutmaßungen und Gerüchte, die über da» Leben »nd die politische Betätigung der Gräfin umgingen, hat nun ein lehr lesenswertes und fesselndes Buch Licht und Aufklärung gebracht. Im Verlag von Paul Aretz ln Dresden erschienen soeben die von Frau Gertrud« Aretz heranSgegrbenen »Memoire» der Gräfin Kielmannsegge über Napoleon I". ein stattlicher, mit 32 Lichldrucktaseln. acht Schristnachbilduiigen und einem Anhang unveröffentlichter vriese versehener, lehr schön auSgestatteier Band. Bücher haben ihre Schicksale In gelehrten Kreisen wußte man. daß Erinnerungen nebst einem umfangreichen Nachlaß an Briefen »nd Tagebüchern non ber Gräfin vorhanden wären: sie waren aber nicht aussindbar. und mancher, darunter auch ich. hat ver geblich danach aeinck't Jetzt ist dez pciamte Nachlaß der Gräfin in den Besitz ihre» Urenkel», de» Herrn Grasen zu Lunar ln Lübeck, übergegangen, »nd der Besitzer Hot mit großem, sehr dankenswertem Verständnis sür di« geschichtlich« Nichtigkeit diestr Papiere nicht gezögert, sie der «illenschast zngänalta z« «ckchen. Da sind Tagebücher von 1809 bl» 18« vorhanden. dazu rin reicher Briefwechsel, darunter allein gegen 800 Briese der Herzogin von Kurland, und diese von der Gräfin selbst ge- schriebene» .Erinnerungen" auS den Jahren l80« biö 1830. di« Frau Gerlrude Aretz in musterhafter Weis« mit einer längeren Einleitung herauSgegrbcn hat. Wer »Erinnerungen" liest, weiß, daß sie oft Entschuldig»»,, gen und Beschönigungen enthalten. Das kann man dem Buche nicht zum Vorwurf machen. Die Gräfin erzählt ohne Um schweife lebhaft, ja bisweilen erregt, wie sie dazu kam, ihre Heimat Sachsen z» verlaßen »nd in den Dienst deS Kaiser» zu treten, und waS sie von 180« biö zum Sturze Napoleons in seiner Nähe oder i» seinem Dienste erlebte. Sie zeichnet mit ihrer manchmal recht spitzen Feder scharf« Bildnisse der hervor ragendsten Männer und Frauen jener Tage, jo wie gerade s i e dies« Menschen sah. Sie fesselt nnS mit ihren trefflichen Schil derungen von Feiten und erregten Tagen, politischen Srcig» nisien »nd KriegSgetümmel. und sic vergißt al» echlc Frau niemals zu sagen, wa» sie selbst oder die anderen »dabei an- hatten". Oft erzählt sie ganz persönliche Erlebnisse, noch öfter aber verschwindet hinter den blendenden Darstellungen des fast 100 Seiten umsassenden Buche» völlig die Frau, die sie schrieb, und wir erleben mit ihr die großen Ereignisse der Jahre 1800 bi» I8lS, Napoleons Höh« und Sturz, seine Ehescheidung und zweite Heirat, die Borbereitungen de» Zuge» nach Rußland und de» Kaiser» unerwartete Heimkehr, die Tage de» Waffen- stillstandeS 1818 In Dresden und da» Getriebe in Ottdinot» ouptguartier zu Lübbenau. Bor allem aber lernen wir die timmung am Hose und im Heere kennen TalleyrandS stille Unterwühlung der kaiserlichen Macht erkundete gerade die Gräfin in Napoleons Auftrag. Sie verkehrte im Hanse deö mächtige» Ministers al» aufmerksame Veobachterln: als die verderblichen Pläne de» Ränkeschmieds erkannt waren, zog sie sich zurück. Bei Beginn de» Feldzugs 181» sandte sie ber Kaiser nach Sachsen zurück mit Aufträgen, über dl« wir nicht« nähere» erfahren. Sie genoß da» uneingeschränkte Vertrauen Napoleon», der mehrmals die wichtigsten Papier« tn ihre Hände gab, weil er sie bei ihr am besten und Ncktrsten aufgehoben wußte. Wenig« Tage vor seinem Tod« schrieb er ihr, vielleicht einen seiner allerletzten Briese überhaupt, au» St. Helena, und bat sie. »dt«, se» Schreiben mit dem versiegelten Paket, da» ich Ihnen im Jahre 1813 im Palat» Marcollnl anvertraut«, gleichzeitig mit dem anderen, da» ich Ihnen versiegelt durch den Abbe Buona- vita übersandte", durch Vermittlung de» König» von Bayer» an den Zaren Alexander zu senden, „der darau» ersehen wird. wi«manui,»au»einandrrg«brachthatundwa» ich darüber empfind«, dazu beige tragen zu haben. Außer zu Euaen sden ehemaligen vizekvnig von Ftaliin, Herzog »« Lenchtenberg) sagen Sie in meiner Familie nichts von diesem Aufträge, sür den ich mich ganz aut ! Sie verlasse." Wa» un» In Sachsen an dem Buche besonder» fesselt, ist die Darstellung von Ereignissen des Jahres 1818. Zunächst war j die Gräfin aus ihre Lausitzer Güter gegangen, nach Schmochtitz ' bei Bautzen, Spremberg und Dürrhenncrsdorf. Kaum war sie in DreSde» angelangt, wo sie im Hotel de Russie in der Nil»- drnfser Gasse absticg, alS sie einen unaiigenehmen Zusammen- stob mit ihrem Gatten hatte, der gleichfalls, ober alS begeister ter Freiheitskämpfer au» ganz anderen Gründen, nach Dred- den geeilt mar und dicht neben ihr im »Goldenen Engel" wohnte. Gras Kielmannsegge ließ ihr mit Hilfe des Kanzler» von Hünerheiii durch den Sladtrlctiier Polanb die Kindir weg- nehmen: da die» ohne gerichtliches Urteil geschah, beschwerte sich die Gräsin beim Könige. DaS geschah gerade in den sehr bewegten Tagen, da das empörte Volk dem französischen General Reynier, der die Sprengung ber Elbbrücke vor bereitete, die Fenster einwars »nd ber offene Widerstand durch die Ankunft de» strengen und unerbittliche» Davoüt beleiliai murde. Reynier legte seinen Oberbesehl nieder und bezog b!» zu seiner Abreise das »MasierpalaiS". in dem später die Gräfin dle letzte» zwanzig Jahre ihre» Lebens in Einsamkeit und schrullenhaftem Napolconknli verbrachte. Al» Napoleon Dresden wieder besetzt hatte, kehrte die Gräfin auf ihre Güter zurück. Während de» Waffenstillstandes lebte sie ans dem Gute ihres Sohne» Lnnar in Lübbenau, wo alSbald Marschall Oublnvt sein Hauptquartier nahm. Oudinot war damals 10 Jahre alt und hatte sich soeben mit einer ganz jungen Dame, die eigentlich sein Sohn hatte heiraten wolle», vermählt. DaS hinderte ihn aber nicht, ber damals 80jährtgen, bildschönen Gräsin so gründlich den Hof zu machen, daß sie all ihr Geschick ausbirien mußte, um ihn an einem Antrag zu ver hindern, den sie. die noch nicht geschiedene Frau, doch hätte ab lehnen müssen. Kurz bevor Oudtnot mit seinem glänzende» Stabe in den Schloßbos gesprengt war, hatte sein erster Adjutant Oberst von Letellier Quartier gemacht In diesen prächtigen, junge» und tapferen Soldaten hatte stch bte Gräsin aus den ersten Blick verliebt. Der Gedanke an ihn erfüllte in den näch sten Monaten die Seele ber leidenschastlichen Frau so völlig, baß an ein« Liebschaft mit Napoleon während der Wafsenftill- standStage gar nicht zu denken ist Wohl aber ließ sie ber Kaiser nach Dresden kommen, um »dienstlich" mit ihr zu ver handeln. Nur vom 16. bi» 10. Juki war die Gräsin mit Napoleon in Dresden zusammen, während dieser Zeit wohnte sie wieder!m Ovtcl de Russie. Am 17. nahm sie an der FrühstückStasel iw Marcolinlpalast teil. Di« anderen Teilnehmer waren verthier, Märet und Oudtnot, dt« alle drei be-eichnenberwets« sür Frt«.
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