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Dresdner Nachrichten : 18.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192612180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19261218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19261218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-18
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.12.1926
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irr. 5SZ Settr 2 — »Dresdner Nachrichten* — Sonnabend. IS. Dezember 182» mannS den Beweis erbracht zu haben, das, ich mit dieser Pro- phezetung nicht ganz unrecht gehabt habe. Oda. Dr. Schwarz-Berlin: Wir .mild«»"' Kvmmlmisten iHeiterkeiti wollen jede bürgerliche Regierung stürzen. Der Streit liier erinnert an das Wort vom :siabbi und dem Münch „Steide stinke»/ IGroste Heiterkeit.» ES ist »iei»e Ausgabe, zu veu»eisen. das! es hier recht» und link» stinkt. iLtürnÄsche Heiterkeit » Die 57 o in in n n t st i s ch e Partei, dir in Lachse» für de» konterrevolutionären Kleistncr stimmte nnterscheid et sich nicht im geringsten von den bürgerlichen Parteien l-Seiterkett.» Die Geschichte mit dem russischen Lchiff in Stettin »nd de» russischen Klug trugen für Deutsch! >»d habe einen ganz anderen Sinn, als Graf Reventloiv meint. Diese Schiebungen keic» eine ganz korrekte Dache. Gras Reventloiv sei der Mitarbeiter der .Stolen Kalme" und in die RedaktionSgehcininisse etngcweibt. Diele Lchitse und Flugzeuge seien die logische Folge der Politik der kommunistischen Internationale »nd de» kapita listischen Wiederausbaues in Lowjet Stnkland. Illara Zetkin bade vor einem Jahre «in Miltiarbiindni» mit Soivjet- Rustland aiigebvtcn vielleicht gebe man Thälmann die Führung der oerdiindeien Armeen, der Sioicn Armee «nd der Reichswehr. iHeiierkeit.i Die kommunistische P-irteizcntrale bade eine beimliche Koalition mit der Eunv-Regieriina ge schlossen Die Arbeiter und Kleinrentner, »m deren t55„nst jevt Holle!» buhle, würden erstanni darüber iein. das, sie so vcrralen würden. iUnier grosier Heiterkeit stürzt Abg. Hbllei,, mit wutverzerrtem Gesicht nach vorn zur Redner, iribnue und rust dem Redner zu: Dicke» Schwein!) Abg Schalem tLinkSkomm.l erklärt unter allgemeiner Heiterkeit, dasi die anderen Mitglieder der kommunistischen Opposition die Ausführungen des Vorredners ablehnlcn. Abg. Erkelenz iDem.» lwinerkk gegen,iber Dr. Dchvlz. das, die Abrede deo Reichskanzler» mir den Sozialdemokraten vom Zentrum und den Demokraten gebilligt lbvrSen >ei: das; aller dings Dr. Leholz Widerspruch erholen habe. Dumil schliestt die allgemeine Aussprache. ES folgt die Erratung der einzelnen EiakS. Stein, (5tat de» Answariigen Amles wird anch die Angelegenheit der „D. A. ,Z." besprochen. Abg. Lioecker iZlomm.i erklärt, das, znedst ein grvfieS i5>eschrei >r»egen der ,.D. A Z." erhoben wurde, das, dann ein leises Laiiieln im Auoschusi gcsolgt sei nn) das, anichcinend jetzt Totenstille im Plenum herrsche, iss handle sich hier uni eincn polltilchen 'Betrug allererster Ordnung. Dlreseman,, gehöre deslmib vor den Diaatogerichishos. Der sozialdemokratische Abgeordnete Müller-,Man len. erklärte der kvmmunistssch« Redner am Lchluüe seiner Auc-sUhrnngen. habe schon vor einem halben Falire oon der „D-A-Z."-Angelegenheit gewußt. «HeblmsleS Hort, hört!« Die Regierungsparteien beantragten dann, die in der zweiten Lesung ans <8 MiUlon-n Mark erhöhte Dumme sür da» Lofortprogramm zugunsten der Ostgebiete wieder ans 5t Millionen Mail hciadzuietzen. — Reichssinanzmintster Dr. Sietuhoid Val. diesem Antrag stall,»geben, da cs der Regierung ionst nicht möglich lei. den finanziellen Ansordr- rnngen nichznkoininen. — Der Aiurag >onrde daraus mit den Lummen der Regiernngspart'ien und der Sozialdemokraten a n g e u o in :» e n. — Beim Pkiiustcriiim ssir die beichten sä c b i e i e wurde eine Entschließung angenommen, die eine ähnliche Unterstützung n»c 'ür die Ostgebiete auch für die be setzten oder besetzt gewennen Gebiete des Westens verlangt. Der Rachtragshauohalt wurde dann in der Gesamtabstim- muag gegen die itommuuisten angenommen. Angenom men wurde eine Entschließung, wonach die WeihnachtSbei Hillen der Beanilen in eniiprcchender 2Seüe auch den Reichs- a r b e i t e r ii gewährt werden iollen. Bor de, ?lbstimmnng gab dann Gras Westarp jDnal.j folgende Erklärnna ad: Die B e a r ü n d n ii g , die in der Debatte dem iozial- dcniokrati'chei: Plisilrairenspoinm beigcgeben ivorden ist, findet, soweit ne sich ans die Reichswehr bezieht, nicht nur nicht uniere Anerkennung, sondern sie widerspricht auch unseren st a a r s p v l i! i i ch c n und nationalen A » s - > asinn g e n. Wir lehnen die 'Verdächtigungen der Reichs wehr und jeden Ver'nch. sie ,u politisieren, mit Entrüstung «nd EntichledcnhZt ab. Wir „erden daher gegen da» Min- lraucnsvvlnm stinuncn, das gegen Dr. Kegler cingebracht ivorden ist. Bei der Abstimmung über den allgemeinen MisttrauenS- antrag handelt cs sich nm etwas anderes. Die letzte Zeit hat klar und unwiderleglich den Rachwcts erbracht, dag eine Re- gieruna der Mitte, die ihre Politik ans wechselnde Mehrheiten ,u stutzen sucht, nicht möglich ist. Der Bersncki. die fehlende Stütze durch einseitige Berhandlungc» mit der Lozialdrmo- kratic zu gewinnen, ist, wie wir von vornherein erwartet haben, nun wohl endgültig gescheiiert. Im Interesse veS Lande» must an» austenpoliiischen wie an» innenpolitischen Gründen endlich eine stabile Regie rung mit klaren Mchrheitoverhältnissen gelchassen werden. AnS den stattgesnndenen Bertmndlungen und Besprechungen haben wir nicht die Gewähr entnehmen können, dag der dazu erforderliche EnBchlnst nunmehr gesagt werden must. Es handelt sich bei den gegenwärtige» Abstimmungen nlso um die HerbeUührnng der notwendigen Klarheit, nicht i:m eine Licllnngnahme zn der Regierongspolitik der Bcrgangenheit und der Zukunft. Wir werden den gegen das Geiamtkabinett eingebrachien Mlsiiranens-.iiiirag daher annehmc». Die Abitimmnng über den iozialdemotraüsche» MißtrauenSantrag criolglc namentlich Der Antrag wurde mit 21!) gegen 17l Ltimmen angenoiiiinen. Rag, der Abstimmung vcrliesien sofort iämtliche anweicn- üen Neichsmiiiistcr den Litziingssaal. Die Sitzung selbst wurde unmiiielbar danach abgebrochen. Das HauS ver tagte sich bis zum lv. Januar. Präsident Lobe gab dem in die Ferien gehenden -Hanse die besten Weihuachtsivünsche mit ans den Weg. Weihnachlsbeihilse fiir die Erwerbslosen. Berlin, 17. Dez. Wie amtlich verlautet. l>at der Reichs tag in der heutigen Litznng 27, Millionen Reichsmark zur Gewährung einer c i n m a l i g c n B c i !> i l f e nn E r w e r b s- lose, die bereits über 7«, Wochen unterstützl worden sind, sowie an Invalide und .Kleinrentner bewilligt. Die genannten Erwerbslosen erlmlten eine» Betrag in Höhe einer halben W o ck e n u n t e r st ü tz u n g. J-n der Inoaliden- vcrsicherung wird ans jede Invaliden- und Witwenrente eine Beihilfe von ic ii Reichsmark, aus jede Waisenrente eine solche von je st Mark geivährt. 5k l e t n r e n t n e r erkalten einen Betrag von einem Drittel der PioiioiSainker- stütznng, j-cdoch erhallen Alleinsteheude mindestens Il> Mark, Ehepaare mindestens I7> Mark und Bezieher von Waisenrenten mindestens 7M Mark. Es sind alle Vrrbereit»ngcn getroffen, um die Beihilfen möglichst schnell auszuzahlen. Kür di« Krtegsbe schädigten und Kriegerhinterblie- venen wird di« Notmastnadane in ähnlicher Weis« wie im Borjahre üiirchg-eführt werden. Weihnachlsbe'hilse sür die Reichsarbeiter. Berlin. >7. Dez. Die heutigen Verhandlungen im Reickis- sinanzministerium über eine Lohn,»tage für die Reichs- arbeiler führten zu folgender Berciiobarung: Die unter den Tarifvertrag des Reiches fallenden Arbeiter erhalten, sofern sie zwilchen dem i. April und dem 2. Dezember mtwdestenS lü> Tage bechästlgt ivaren. einen Wochenlohn «lS et»«alige Lohnzahlung. Berlin. l7 Dezember Die Auszahlung der Be amte »melk nachtSbci Hilfen soll nach Anweisung de- Reichöfinonzininisterilimö »nd de- preustilchen Finanz- vriniskertumS am 2 1. und 2 2. Dezember erfolge«. AegiertmssmudlUtung «ach Weihnächte». -SK Berli«. 17. Dez. Da« gestürzt« Ka-tnett Dlar» wird aus Wunsch d«S Reichspräsidenten ivchhrond derWethnachtSferte» im 2Unt« bleib««. UrHerdas. nvo nach der Pchtchigeschehe« wird, kann man sich t« Augenblick lediglich in si»»rm»tung«« gehen. Man nimmt an. da» -le neuen ««rhchndliznge» Über di« Mldung einer neuen Regierung erst bds« Meder, zufammentritt de» Reichstage» in ika«g kovimen «erden. Hierbei würd«, wenn sich vorher keine kösungdvügltchkei» finden sollt«, der Reichspräsident nach parlamentarischem Brauch zunllchst formell den Auftrag, die Bildung «ine» «abi- nett» zu »ersuchen, dem Jitbrer der gröstten Lpposittvn-parlot. die da« alte Kabinett gestürzt bat. also In diesem Jgkl« ben Dozialdemokrate». anbieten müsse». Die Sozial demokraten würden sicher den Versuch der Bildung einer W e i m a r e r K o a l t t t o » mit dem Zentrum und den Demo- traten machen wollen. Stne solch« Wetmarer Koalition ver> fügt aber über keinerlei Mehrheit, und die Bildung einer ent- sprechenden Regierung würde auch darau scheitern, da tveder Bayrische Bvlkspartei noch di« Deutsche BolkSpartei zur Unterstützung einer solchen Regierung bereit sein würden. Der nächste Auftrag würde dann an die Deutschnatio - »alcn kommen müssen, die aber bet der Haltung de« ZcntrumS ebensowenig eine Mehrheit-regierung z-ustande- brtngen könnte. ES liegt nun nahe, dast der Reichspräsident darauf den Versuch einer Kabinettsbildung durch eine über parteiliche Persönlichkeit macken würde, wozu, wa« etn eigentümliches Walten des politischen Schicksal- ist. der frühere Reichskanzler Dr. Luther ge rode von seiner Dild- aincrikarelie zurückkehren wird. Man spricht im Reichstag aber auch davon, das, eine btirgerliche Aabiuett-bttdung von der Mitte he» versucht werden könnte »«d das, trotz der äuge», bltckliche» Haltung de» Zentrum» «ndioeder ein Mitglied der ientrumspartci oder ein Mitglied der Deutschen Volk-Hartei mit der Kabinettsbildung beauftragt werden könnt«. Daneben erörtert man freilich auch die Möglichkeit eine- Kabinetts, das n«r a«S ber De«tschnotionale« «olk-partei. ber Deutschen Volkspartei nnd der Bayrischen Volkspartei bestände und da» auf die Unterstützung de» Zentrum» bei wichtigen Anlässen würde rechnen müssen. Auf dieser Basis wurde bekanntlich auch das erste Kabinett Luther gebildet. Etwas genaues über das. n>aS hinsichtlich der NegiernngSdildung geschehen wird, insu sich aber, wie gesagt, im Moment noch nicht sagen. Die ablehnende Aattung -es genlrvms. «Draht Meldung untrer Berliner Lchriltlettung.» Berlin. l7. De». Al« der ReichStagSpräsident Lobe die Abstimmung über den ioztatdemokrattschrn MisttrauenSantrag ankündigle »nd dazu dem Jührer der Dentscvnattonalen, dem Grasen Westarp, da» Wort erteilte, ging durch da» vollbesetzte HauS eine lebt,aste Bewegung. WaS Gras Westarp sagte, über- raschle jedoch nicht. Weder der Reichskanzler Marx noch auch die ZentrumSsraktion haben ihre inneren Hemmungen gegen eine Anlehnung nach rechts zu überwinden vermocht. Weder Marx »och da» Zentrum sind an die Deiitschnationalcn mit Borschlägen irgendwelcher Art herangetreten. Man wird den Besuch des Grafe» Westarp bei Hindenburg »nd den an- Ichlteiienden Empfang des Reichskanzlers durch den Reichs- Präsiden len doch wohl so auSziilcgen haben, dast auch der Reichspräsident auf den Kanzler tn dem Sinne ein- ivirkte, eine Fühlungnahme mit den Dcutschnattonalen zn suchen. Die Verantwortung für den NegternngSstnrz trägt somit der Reichskanzler Marx nnd daS Zentrum. Vor einem kleinen Kreise bat anschließend an di« Ver tagung des Reichstages Graf Westarp die Stellung der Deutschnationalen nochmals erläutert. Er hob hierbei hervor, dast er gern bereit gewesen wäre, die Regierung z» stützen, wenn er irgendein positives Zugeständnis in der Hand gehabt bäite. Es hätten iedoch lediglich Verhandlungen zwischen VolkSpartci. Bayrischer VolkSpartci und Dcntschnationalen ktattgefiinden. in den n diese bcid n Regi rungSparteicn ihre Bcrcitschast zn einer Erweiterung der Regierung mit Einschlust der Deutschnationalen ertlärt hatten. Dagegen waren vom Zentrum Verhandlungen weder sür jetzt zugesichert, noch eine Hir.ziizichuna zu den Verhandlungen über die bevorstehende ReaierungSbildung im Januar anSgcgaiigeii. Bei der Bildung der nencn Regierung wird die Jrage der RrickSwehr von entscheidender Bedeutung sein. Unter allen Umstände» nnrden die RechlSpurteten ihren ganzen Einflnst dahin ein- setz»n, einer Politisierung der Reichswehr entgegriizutreten. Diese Einstellung der Rechtsparteien in J-ragen der Reichs wehr wird nicht dadurch berührt, dast die Volkspartei den Dcntschnationalen erklärt hat, dast im Jalle einer Annahme des sozialdemokratischen Mtstlraucnk-iwiumö durch die Deutsch, nationalen die VolkSpartci sich an ihre vorherige» Verhand lungen nicht mehr gebunden fühlen, sondern für sich freie Hand bcansvrnchen würde. Der Deschlufr -er Deutschen Dolksparlei. ID u r >h y u n k s p r u ch! Die Verhandlungen mit link» völlig erledigt. Berlin. 17. Dez. Die Deutsche Volkspartei hat, der „Germania" znsolgc, c i n st i m m i a einen Be sch tu st angenommen, in dem erklär« wird, da« die Deutsche VolkSpartci die Verhandlungen mit links als völlig erledigt betrachtet. Jetzt müssten sofort Verhandlungen mit de» Dentschnationalcn cingelcit-st werden. VoranSsctzuna sei allerdings, dast die Dentsch nationalcn die iutcrnationalea Verträge als bindende» Recht lttru« -partes z» tb» de. «Mktrilt Wtell,», aueelomie«. Dieser Beschluß ist Da»»kr««e>» »sstziell »»« ber Dentlckic, wsiA»«. Beib« Parteien werde« «oh»«». e»»-erskellu»« -er „Aatto»M-eralen Korrespondenz". Berlin, 17. Dez. DI« ,.National! iberale Kor. respondenz ", das Parteiorgan ber Deutsche» Volkspartei. schreibt »um Lturz de» Kabinett» Marx: Dlr Minderheit», regterung ist gefalle», nicht weil ihre Leistungsfähigkeit ver< sagt hätte, sonder» weil die Parteien reckt» und links, in dem Drana zur Macht zu gelangen, sich zn ihrem Sturz zu- sainmensanden. Die heftige» Angrisse. die die demokratische» KabinettSmttglieder durch einen Teil ihrer Partei erfahren habe», musste diese unheilvolle Krise beschleunige». Der Dtvst der Sozialdemokratie richtete sich acacn die Reichswehr, gegen daS einzige dem Reich verbliebene Machtinstrument. Man hätte annehmen sollen, dast die Dculschnaitvnalen da,u beigctragen hätten, diese» Schlag gegen den Bestand Ser Reichswehr abzulehncn: sie haben aber nicht einmal Stimm, enthaltnng geübt, sondern durch positive Unterstützung den Erfolg de» sozialdemokratische» Antrages ermöglicht. Damit haben sie dem Abg. Scheidemann, der sich mit seiner Parle, gestern tn völliger Isolierung befand, zn einem nnver- dienten Erfolg verholsen. Die Dcutschnattonalen hatte» die Gewisthcit dast die Deutsche BvlkSvartci siir eine Erwctterniig der Regierung nach recht» »intrete» wurde, wenn die Partei dcö Grafe» Westarp zur Abwehr der sozial, demokratische» Anträge beigctragen hätte. A- der Reichskanzler Marx hat den Deiitscliiiationglc» er klärt, dast ein Kabinett der Grvsten Koalition jetzt nicht tn Krane kommen könne. Trotzdem hat die Deutschnationale VolkSpartci den Weg der äusterslci, Opposition beschritten, ohne Rücksicht auf die innen- und austcnpvlttischen Kolaen. Die Deutsche Volkspartei, die i, jedem Stadium der Verhandln«»»«, da» Ziel der Shassun, einer tragfähigen Regierung im Auge behalten bat, lehn« lebe verantwortnng für dies« die Interessen de» Vaterlandes schädigende Krise ab. Man kann diese Ausführungen der „Nationalliberalcu Korrespondenz" nicht unwidersprochen lalle». ES ist zwar richtig, dast die Deutsche VolkSpartci den Deutschnationale» Anerbietungen gemacht bat, jedoch daS Zentrum und Herr Marx staben jede Zusicherung nicht nur sür jetzt, sonder» auch für Januar abgclehnt. Herr Mokx wollte nicht. Er und das Zentrum waren aber in dieser Krise die entscheidenden Faktoren. Wenn jetzt von volkd- parteilicher Seite gesagt wird, dast der Reichskanzler den Dcntschnationalen erklärt halte, ein Kabinett der Großen Koalition komme jetzt nicht in Frage, so bedeutet daS tat sächlich nur so viel, dast anch die Berbandsü»gcn über die Groste Koalition eine Weile h i n a u S g e s ch o b c n und dann eben, sobald das Kabinett vor einer Entscheidung ge standen hätte, wieder anfgenommcn worden wären. Herr Marx wollte auch jetzt noch nicht von seinem Spiel mit den wechselnden Mehrheiten lassen. Nach der ganzen Politik der Deutschnationalen in den lebten Monaten ist cs zum wenig sten verständlich, dast sie dieses Ziel durchkreuzten. Wenn dabei anch die Deutsche Volkspartei. wie die Auslastungen der «Nationallibcrale» Korrespondenz" aiizudeuten scheinen, etwas verschnupft wurde, so dürfte das aber wohl doch au! keine» Kall dahin zu deuten sein, dast nun bei der Dänische» VolkSpartci eine fetnbselige Stimmung gegen die D^illch- natioiialei« Einzug gehalten hätte. General o. Parvelsz in Berlin. Berlin, 17. Dez. General v. PawelSz, der Reichs, komiuistar sür die Eniwassnung, ist gestern von Paris ik Berlin eingctrosse», »m der Lteil->'Sregierung über seine Vcr- Handlungen mit der Notschaftcrkonferenz und dem Versailler Ki'iegSkomitce zu berichten »nd sich kür die weitere» Ver handlungen über die Kragen der Ost'estuiigen und des Krieg?. Materials neue I n st r u k t i u n c n von der RetchSregierinig zu erbitten. I» Pariser Kreisen erwartet man. dast er schon in den nächsten Tagen zur Kortsetzung der Verhandlungen nach Paris zurückkehren werde. Französische Befne-rinnm Über Scheidemann. Paris, 17. Dez. Die Ausführungen Dr. Wirtlis »nd SchcidciiianiiS ivcroe» von der gesamten srai>'""" tzen Presse mit grosier Zufriedenheit ausgenommen. Besonders in der nationalistischen Presse freut man sich über die „genauen Ausschlüsse", die die beiden ehemaligen Minister gegeben haben nnd die natürlich gerade in den gegenwärtigen schwirr!, gen Verhandlungen Deutschlands mit de» Alliierten den sran- zöstschen Standpunkt in erhöhtem Maste rechtfertigten. s!> WaS Krankreich über das Verschwinde» der Interalliierten Militärkontrollkvmmission tröste» könne, schreibt der rechts stehende „Intraiisigeant". sei die Tatsache, dast Krankrcich dank der Enthüllungen tm Reichstage von Zeit zu ,'^cit über den Stand der deutschen Abrüstung die .Herrlichsten Auskünfte" erhalte. — Der „Tcmpö" meint, selbst wenn Scheidemann nicht in der Lage sein sollte, alle seine Ve. lzauptnngen Nachweise» zn könne», so batte diese doch wieder einmal bewiesen, dast in der deutschen Republik etwas sehr faul fei. ^ MMlörischer Slaalsslreich in Mauen. Sämtliche Minister verhaftet. (Lurch K » nkIpruch.i Memel. 17. Dezember. Wie das „Mcmclcr Dampfboot" zuverläisia erführt, ist heute uachtS 3 Uhr die bisherige Ne- gierung tn Komno gestürzt nnd sestgenommen wor den. Smetona soll die Zügel der neuen Negierung fest in der Hand haben. DaS Militär stehe auf seiten der neuen Negie rung. lieber Litauen ist der Kriegszustand verhängt ivorden. jWTB.) Riga, >7. Dezember. Ueber Len Staatsstreich in Litauen teilt die Lettische Tel.-Ag. mit: Tic gesamte Gewalt ist auf die neue vorläufige Militärregierung ubergegangen, die den Kriegszustand in ganz Litauen proklamiert und den frühere» Staatspräsidenten Smetvna ansgesordcrt hat. die Stellung dcö LtaatSvbcrhaupieS zu übernehmen. Smetvna hat dieser Anf- svrderung entsprochen. Der bisherige Staatspräsident GrtniuS ist im Schlaft interniert. Alle Minister sind »erhaftet worden. Zum Stadtkommandanten von Kowno ist Oberst GrtgaliunaS GlovackiS, der Führer der litauischen Faschisten, ernannt worben. Der Umsturz hat sich ohne Blutvcrgieben vollzogen. Jetzt herrscht überall Ruhe. Während LIe Stadt Kowno sich in der -Hand -er Auf ständischen befindet, soll -er in der Stadt gelegene Grüne Berg von einem -er volkSfvzialtstisch.il Regierung treu ge bliebenen Regiment besetzt worden sein. SS werben Kämpfe erwartet. Privaten Informationen aus Kowno pufvlg«. ist -er Um- stürz in Litauen seit langem vorbereitet lvorden, insbesondere in geheimen Beratungen, die zwischen Offizieren, die mit dem gegenwärtigen Zustand unzufrieden waren, und r-ertretern des SchühenkorpS. sowie -c» Verbandes der Kriegsfreiwilligen. Heute morgen um -1 Ubr erschienen vor dem Parlament-gebäude, in dem der Litauische Landtag gerade eine Nachtsitzung abhielt, rruppenverbiinde. Ein Offizier bc- «rat tn Begleitäug von mehrereu Soldaten den Sitzungssaal und verkündete von der NednertrMine, die Armee habe k>K Beseitigung des bestehenden Regimes beschlossen, -das Litauen an die Bolschewisten und die Fremd stämmigen ausliefern wolle. Die Armee nehme Besitz von der Staaiagewalt, erklär« den Landtag sür ausgelöst nird da» Landtngopräsidium für ver> hastet. Die Aufnahme in -en GrenzkSnSern. Warschau, 17. Dez. Die Nachricht von dem Umsturz in Litauen ist hier in den frühen Nachmittagsstuudcn durch Berliner Telegramme bekannt geworden. Die Aktion SmetonaS wird meist als polenfetndltch und deutsch- und rustlandsrenndltch dargcstellt. Austenrninister Zalewskt liest der Presse eine Mitteilung zugehen, worin eS Heist», dast die polnische Regierung die Ereignisse tn Litauen mit Ruhe verfolge, da sie damit rechne, dast die litaiiilche Regierung keine Au Breitlingen gegen die polnische Be völkerung gestatten wende. - In Riga und Reval rechnet man jetzt mit einer Vcr- befferauig -er Beziehungen »wischen Litauen und »cn bal- tischen Staaten, dt« in der letzten Zeit sehr get-rlidt waren. Nach Meldungen aus Moskau nimmt man dort an, daß sich die litauifche Umsturzbewegung tn erster Linie gegen Rußland richtet. DI« Verhandlungen »wischen beiden Staaten sind unterbrochen worden. l»r. «»nondtiep» 0opp»lNr«u, - dal»»m, genannt »n«. u> »> Np«»!.. PNn. Patzi .ftalanolN., am v.,, r,„,Ii>r! >I»uIa»l! .NraninapaU».. KNIadalhapotd.. v«i»ö««l Sleatz«. Iliß-II-ri »<r»u, - Mpo»«,»»« »«,- >«r«0»re, Sach -n. > Ndruma. iNarnan chmirz. ««ptlchnu», SrliiU ans al» SInrrlduna NO gatu, e»w!Id,>. gia'ch, l.</>, >.7n >n d. eip»u„ii»n, n,nimmt rilgiadt- «,»»,
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