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Dresdner Nachrichten : 12.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192410122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19241012
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19241012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-10
- Tag 1924-10-12
-
Monat
1924-10
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.10.1924
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Nr 418 Seile 2 — vre»-«« Itachrichle, — Sonnkag, tt. Oktober 1SL4 „ellle. die .iincrik.nuschcn Länder überschwemmt und auf solche Weise das zuersk veiiiiipgabte Geld doppelt wieder verein vekviume». o!>o die Rvlisivssstaaten entsprechend „geschädtat" bade Sv fiiiiid es den» schlteßltch überoll fest, daß Deutsch« land «teiben müsse. iveun die anderen leben ivvllten. Und ,v>e üelu ec- letz«? 2K>n alle» Letten betrachtet man und io>ede>, teUv offen, teils geheim, mit scheelen und miß- lrauifchen BUele,, und rannt täglich mehr von der deutschen Kviik»rrenzgefat>r. die abermals alles zu erdrücken drohe. Frankreich fnchl sich Irainpshnfl in unsere Industrie hinetn- zubobren, angeblich, ioeil cö sonst vor ihr kapitulieren müßt«, und in England lamentieren der Reichsverband der Industrie, die Handelskammei» und sogar die Geirxrkschaften grinetn» iam Über die slerig loachsende „deutsche Gefahr". Für den Fall, da» deittiiachsi die 'Bildung einer großen französisch-deutschen Kvmbtnation von Eiien, Stahl und Kohle von England nicht verhindert werden konnte, beschäftigen sich die mastgebenden englischen Wirt'chaftekreise bereits mit dem Gedanken, wie sie ihren Anteil an der idente einznheimsen vermischten. SS wird daraus liingeiviesen, das; bereits vor dem Kriege ein internationales Lchieneniartell bestand, das Deutschland, Eng land, Frankreich und Belgien iimfasite. Zu einer solchen Art non Genieinsainkcil ans verbreiterter Grundlage möchte die britische Ltalilioirifchaft gern zuriickkehren. Man ivill also Deutschland sich nicht frei entfalten lassen, sondern wenigstens, wenn man den deutschen Wiederansstieg schon nicht ganz unterdrücken kann, dein deutschen Wirts'chastskörper Blutegel an'eben. die ilnn e ne» Teil seines Lebenssaftes zu fremden Gunsten aucckingeu sollen. Auch der DaweS-Plan bezweckt in seiner lebten Wirkung die Internatlonaltslerung der deutschen Boltc-ioirt'chasi. indem er die srenide Hand in ihr so machlig machen will, dan die gesiirchtelc deutsche Konkurrenz in ablelibarer ,'eii nicht in Erschetv.zun treten kann. Das aktuelle Borgelien gegen die oe.^lche- °'<r»tdelSluftschisfahrt lallt ebensall - niuer dielen R'.n>»ei. ^Versailler Vertrag oerbol nriornnalitli nlir di-' Militärlnstschiffahrt. ,"a!d aber nble die Z.iva«:von der deutschen il'eii'lnliastdgesalir auch ai«k die>er» G>b'eie ihre Wirkung ans, und -re lorlgesebte Pro;'.'«sada k'N: dazu, das? man »NS !»2k die ievt geilenden ei »eu-ruckr-,, 'erestimmungeil über den Ban demscher >'audelc>lnsi.chi,s, >^>?>>ng. Der Fiugzeng- dan in danacli stark beschränk^ vor Ban von Zeppelinen für unseren elgrnen »edrauch völlig unmöglich gemacht. Ihre Krönung imben dies« k»«belvorschrtsten durch die knltur- schändcrifche Klausel üder die Zerstörung der großen Zeppelin- Halle gesunden, die nach der Abfahrt de» neuen Lustriesen nach Amerika tu Trümmer gelegt werben soll. Hoffentlich wird «» den Bemühungen der RetchSregterung noch in letzter Stunde gelingen, ein« solch« Vandalentat zu verhindern. Ebenso ist bte jetzt von Prag au» betriebene Aattatton »um wirtschaftlichen Zusammenschluß der hadSburgische« Nach folgestaaten «in« direkte Wirkung der ZwangSvvrstelluna von de, deutschen Konkurrcnzgefaör; denn da» deutsch« Wirtschaft- liche vachötum, so behauptet bi« tschecho-flowakisch« Preise, -stelle von Tag zu Dag «ine immer stärkere Be-rohung der Industrie aller Nachfolgestaaten dar". Diese geradezu patho- logische Furcht vor der „deutschen Gefahr" spricht offenbar auch mit bei der hartnäckigen Forcierung der Sntwafsnungssrage. Deutschland soll seiner physische» Machtmittel nicht bloß des halb beraubt werden, damit «g keinen Angriffskrieg zu führen vermag, sondern auch, damit «S seiner Verteidigungsfähigkeit beraubt tsi, wen« die von der Konkurrcnzfurcht beherrschten Mächte wieder den Zeitpunkt für gekommen erachten, um ber aussteigenden deuischen Entwicklung gewaltsam t« den «rm zu fallen. Daß eine solche Darstellung der fremden Geistesverfassung nicht zu schwarz malt, wird besonders deutlich und schlagend durch die jüngsten Auslassungen Mussolinis bewiesen, der die »cuc „deutsche Gefahr" in seiner Mailänder Rede in allen Farben schillern ließ. Nach ihm bereitet sich Deutschland Zn furchtbarer Weise" aus seine wirtschaftliche Wtrdervcrgcltung vor. S» werde lll2ä den Kamps um die Wtrbereroberung ber Weltmärkte beginnen, und Italien sei dann vor die Frage ge stellt, ob e» zu einer deutschen Kolonie <!> nxrdcn oder eine Großmacht bleiben solle. Drastischer kann dt« fix« Idee von der deutschen WirtschaftSgefabr wohl kaum »och zum Ausdruck gebracht werden. SS liegt ans der Hand, daß ein ungehemmtes Fortschreitcn dieser Znxrngövorstellung abermals die fried liche Entwicklung der Welt in verhängnisvoller Weise beein flussen muß. Trotzdem haben es alle die „völkerversöhncn- den" Veranstaltungen der letzten Zeit, die VölkcrbnndSver- sammUlng in Genf und die verschiedenen Friedcnskvngrcsse, nicht für angebracht gehalten, auf diese bedrohliche Fricdcns- gesabr binzuwcisen und das Recht Deutschlands auf eine un gehemmt« wirtschaftliche Entfaltung, genau so, wie «» die andere« Staaten für sich in Anspruch nehmen, zu betone« und zu »erteidigen. Uns bleibt nichts übrig, ul» rutzlg «nsereu Weg »u gehen, geleitet von der unerschütterlich«« Ueber- zeuaung. daß ein Volk, das tm fünften Jahre «ach dem In krafttreten de» Versailler Gewaltdiktats einen Rlesen-Zeppclin zur Ueberguerung des Ozeans zu bauen imstande ist, durch reine Gewalt an seinem Wiederaufstieg gehindert werden kan». >uf «ine» sollten wir allerding» achten: daß wir der firen Idee unserer Gegner nicht unnütz neu« Nahrung zn- slthre« ßurch allzu geräuschvolleg Auftreten. In dieser Hin sicht könne« wir an» de« vor dem Kriege gemachten Er fahrungen lernen. Damal» machten wlr zuviel Reklame nach anßen hin. Jeder neue Jiiduftrtekortschritt wurde in der Presse und in Reden mit tönenden Worten als eine Gewähr für den wirtschaftliche« EiegcSzug Deutschland» über den Erd ball gefeiert, und wenn ein großes Gctzisf vom Stapel lief, wurde es In langen Erörterungen als ein neuer Pionier im Kampfe Deutschlands um die wirtschaftliche Eroberung der Welt begrüßt. Sv begreiflich das alles war, es machte doch tm Auslande einen alarmierenden Eindruck und wurde von unseren Feinden dazu benutzt, um geflissentlich den Eindruck zu verstärken, al» ob alle Welt von der übermächtigen »nd rücksichtslosen deutschen Konkurrenz in ihren Lebeiisintercsien bedroht würde. Sv wnrdc der Neig»»» des Auslandes, sich gegen die vermeintliche „deutsche Gefahr" zusammcnzn- schlteßen, ungewollt von uns selbst durch unser zu lautes Auf treten Vorschub geleistet. Also möglichst geräuschlos arbeiten, nicht fortwährend alles, was wir leisten, laut in die Welt hinauSposaunrn. sondern tm stillen schaffen »nd gut« und billige Ware liefern: daS wird künftig für nnS dir beste Richt schnur sein. Dann wird sich scbli-cklich die fremde Zwangs vorstellung von ber „deutschen Gefahr" von selbst verflüchtigen, und man wirb erkennen, daß die Erde für alle Raum hat. auch für die ungehemmte Betätigung der deutschen Tüchtigkeit, die lediglich neben den übrigen Völkern, nicht über ihnen ihre» Platz an der Sonne behaupten will und wird. In diesem Sinne kann ber Auösprnch des Zeppelin Kommandanten Dr. Eckencr al» allgemeine nationale Parole gelten: -Wir wollen Taten vollbringen und werden das, wa» wir Vorhaben, auch schassen!" Politik als Wellanschauung. Slresemmm mrs d m Kulturlag -er Deuischen Volksparlei. -st-riin, l! Olk. Fm Nahmen der gegenwärtig im vre>,glichen Landlage naunndcuden K ulun l.igiliig der Deut schen Velkspartei ergriff lienie auch ReichSankenminister Dr. Siresemann das Wart. Er laandle sich zunächst aegen daS Wart Walier R a t b c n a u S , daß die Wirtschaft daS Schicksal eines Balles sei. Er habe damals, als Nathenau dicies Wart wrack, sich mir aller Energie gegen diele For mulierung gewandt. Er balle sie für wisch auf außcnvoli- ijschem und auf innerpslitiscliem Gebiete- DaS Schicksal eincw Volkes sei immer bestimm» worden durch die Politik in weitestem Sinne des Werte-:-. Es sei bestimmt durch die Einstellung »er- Wolke--. ,n den großen Idee» und den Idealen, und von dem sa liichen Anomalie e-ncs Volkes hänge es ab. ob eo den Weg '.»n> Wiederaufstieg sinde oder nicht. Daß cs dabei daiiir sargen müsse, die Grundlagen materieller Ent w icklu n g sicherznstellen. sei selbstver ständlich. Was den Niedergang unseres Parlamentarismus beircsfe. so sei dieser unzwelselhgii nicht erst seit dem neuen Deutschland, sondern seit Jahrzehnten eingetreten. Wer das «visse, der werde erkennen, daß dieler 'Niedergang eingesetzt habe seit der Zeit, in der nicht mehr im Parlament nm der Menschheit, um des Lande,-- willen, um graste Gegenstände gc- nritreu wurde, ckn'-ru in der die Politik anshörtc, Welt anschauung zu sein, und auSariete zu materiellen Kämpfen. Es lei unbedirwt nvkwendig zu betonen, Laß schließlich Politik das Streben nach Idealen ''ei. Dazu gehöre auch gegen über dem überwiegend Materiellen der Mnt zur Nnpvpularität nud zu einer Palitik aus weite Sicht, ohne die eine Partei überhaupt nicht bestehen sonne. Wenn ick. führte der Minister aus, an Ereignisse erinnere, die etwa seit August v. I. vor sich gingen und die bei den Wahlen zu einer schweren 'Niederlage unse-.er Partei gesiihri haben, so war die Poli tik. die wir Wieben, eine Politik aui weite Sicht und ich bin Ser lieber,engnng, daß wir besser daran taten, einen Teil llnsercS Einslnisi.:- gaanistatiner Nrt anizngcben, nm Politik ans weite Sicht zu treck"«,, anstatt die k-rzsichtige Politik des Tageoersolaes zu treiben, die andere Parteien trieben, die ihnen zwar zuerst anantitative Ersolgc brachten, dann aber znm Zusammenbruch fiibrie. «Beifall.« Ich habe oft in der Parleitugung k.stupteii und gegen den Strom schwimmen müssen auch gegen den Strom der öffentlichen Meinung der Pa riet, ich halte aber «cst an dem. was ich in Stuttgart sagte: Solange jemand Führer einer Partei ist, solange hat er zu führen und nicht den anderen nach zulause». iLebh. Betf.l. ES kommt nick, darauf au. ob die Zahl der Wähler die gleiche bleibt, es kommt darauf an. ob der richtige Kurs zum Wvhle des dcuEchcn Baterl'ndeS iuncgelzalten wird. lErnenter Beists ES ist gar lei» Zwci'el. daß schließlich auch Fragen, die an sich materiell erscheinen, leisten Endes doch zurück- gehcn auf die geistige Gewüstcinsteltung, die man gegenüber bestimmten Probleme«« bat. Fch bedaure. daß die Fragen der Sozialpolitik angesehen werden als Fragen, die auf der einen Seite den Arbeitgeber und auf der anderen de» Arbeitnehmer angchcn. Die Frag«, welche Arbeitsleistung verlangt werde» kann, welche Ansorderunge» an den Einzelne,, gestellt werden können, dürscu oder müssen, ist nicht eine Frage der Inter- esscuteu. sondern de» StaatSwohle» «uö der sittlichen Ein stellung deS einzelnen zu dem Problem. DaS war gerade das Große des alten Deutschlands, daß es sich als Mittler angesehen hat und die Empfindung hatte, daS Staatsintcrcssc in erster Linie bedenken zu müssen. DaS muß unsere Aus gabe auch für das neue Deutschland sein. WaS unseren Niederbruch so unerträglich macht, ist nicht die Niederlage aus dem Schlachtfelds, sondern der moralische Nicdcrbrnch deS Volkes nach der Niederlage. Dr. Stresemann ging dann des näheren ein auf die traurigen Bilder des deutschen Zusammenbruchs, das Versinken der Kulturgeschichte im Elend, das Auf kommen der Skrupel- und Gewissenlosen. Glücklicherweise beginne jetzt die rächende Nemesis vieles, ivaS sich nn Un erfreulichem zeigte, anSznglcichen. Minister Strcsemgnn ging dann auch ans das große Problem der Jugenderziehung ein. Er warnte davor, bei der Hochschätzung deS SporkG und der körperlichen Ertüchtigung der Jugend so weit Pr gehen, daß das Geistige leide. Man sage jetzt so oft, daß gewisse Begriffe ihre Bedeutung für die Gegenwart verloren hätten. Dazu gehöre insbesondere der Begriff des Liberalismus. Er sei der Meinung, daß der liberale Gedanke auch in der Geg'n- wart eine sebr große Ausgabe gerade auch auf kultur- religiösem Gebiete habe. Der Liberalismus habe für Dul dung und freie Forschung cinziureten. Wer das Volk hinter sich reiße auf dem Wege der Forschung, der Hab« das Recht ans den Erfolg, und wenn wir nicht das Volk liebten, das strebend sich bemühe, dann würden wir auch nicht daS Volk des sittlichen Fortschritt» bleiben. Wir habe» ein wert volles Material ln unserer Jugendbewegung. Da sei eS not wendig, daraus hinzuweisen, daß die F ü h r e r d e r I u g c n ü die Pflicht und Schuldigkeit hätten, nicht daS Zeichen zu geben zu einer I l l n s i o n s p v l i t i k ans nationalem Ge biete. die dem Vaterland«: schade. Es sei außerordentlich schwer, volkspartciliche Außen politik zu vertreten vor ungereiften Naturen. Die natio nale Realpolitik setze eine gewisse Reise voraus: nm so notwendiger sei es, baß wir in einer Zeit der Machtlosig keit, aus der man erst allmählich durch Kompromisse sich be freien könne, nicht gestört würden durch Bewegungen, die immer erst den zweiten Schritt tun. ehe der erste getan ist. Hier einmal das Ganze auf die Bahn deS nüchternen, aber doch weitsichtigen Idealismus zu führen, sei eine der wichtigsten Ausgaben, dir wir hätten. Er verstehe voll kommen die F-rende des Volkes an Paraden und den Jubel, der losbreche, wenn irgend jemand die Zeichen de? alten Deutschlands sehe. „Wir brauchen aber, so schloß Strcscmanu, „den Idealismus, der weiß, daß die Zeit da ist, wo lediglich mit kühlem Verstände Politik getrieben werden tan», und wenn wir damit den Grund geschossen haben für ein besseres Deutschland, so wird der Dank, der dieser I Politik bezeugt wird, vielleicht weniger lärmend sein, aber er! wird mehr übercinstimmen mit den Tatsachen des wirklich! Geleisteten." zeichMWshedmgungen der Jeutschlandanleihe. Insgesamt werden 835 Millionen ausgeleal London, II. DHoher. Für oie Anleihe wurden fol gende B e d i n a » » n e n vereinbar«: 7 Prozent Zinsen bei einem Emmion-BurS von üü Prozent, rückzahlbar nach 25 Jahren durch Aue-lvinna unter Rücklauf zu vari. jedoch für Amerika zu ckck »'«ckurch oermicdcu wird, daß sich ameri- kaniiche Zeichner i„ Anbetracht der Valntadissercnzen nach Enaland wenden. Der U c b c c » a h m c k u r s der Banken ist in Amcrila K7, «» Enaland und im Kontinent 872» netto. Amerika nimmt >ii> Millionen Dollar gleich ik»i Millionen Goldmark. England 12 Millionen Pfund, Holland. Frankreich, Schweiz jeweils -ck Schweden. Italien, Belgien jeweils tst2 und Deulichlaud 1 Million Pfund, der Kontinent zusammen allo Bst Millionen gleich I'st> Millionen Goldmark, so daß insgesamt 8M Millionen anigelcgt wurden. Frankreich zeichnet Ps-iud:. Z ins 1 ahlu n g und Kavitalrück- z a h 111 n a sind in allen Ländern steuerfrei. Deutscher seits lelsteie sie Ilisterichiii« Dr. Luther. Die komplizierte kinanztechnnche und inistische Arbeit lää in den Händen einer Kommission, der Gei«. Rat Norde» »nd die Gencralräte Schivvel. Köbner vom Fiuanzminnstectnm unä Grimm von den Reichobanlangeböriacn, „Daily Telesttapy" .zur Anleiheauflagr. S-cschlennigie Riihrränmnna? London. Ist Ol «ober. „Däiln Telearavli" meldet, daß die gestern in London luilerzcichnete Anleihe nach 27» Jahren zum Kurse von lü> Prozent tilcibar sein «oll. Das Blatt alanbt weiter Grund zu der Annahme zn haben, daß, sobald üte Anleihe an allen Hauvtplä' en gezeichnet sein wird. Frank reich und Belgien bereit sein würden, aus Grund einer sreund- schastlichen Vereinbarung mit der deutschen Reaieruna die Marimalzeit sitr die Besetzung deS Ruhrgebietcs abzu- kürzen. Lulhers Dank an die Bankier». «Eigner Drahlbericht der „Dresdner Nachrichten".» Basel. 11. Okt. Die „Basler Nachrichten" melden aus London: Tic U n t e r z e i ch n u n a der Anleihe für Deutsch land wurde nm 2 Uhr mittags bekannt. Die Nachricht war nur von qcrinacr Einwirkung aus die GeschäftSgestaltimg der Nachbörse. Die erwartete Nachfrage nnch deutschen Esfektcn blieb ans. Der Abendausgabe der „DimeS" znfolac hielt Dr. Luther nach der Unterzeichn»««? eine An sprache, in der er die Anleihe den Grundstein des Wieder aufbaues Deutschlands nannte und den Bankiers den Dank deS deutschen Volkes für oie arleistctc Hilfe anssprach. Der franziMlche Nnletl. Paris, ll. Oktober. Nach dein .Journal" wird der fran zösische Anteil an der Dawes-Anleihe in Höhe von drei Millionen Pfund Sterling unter Berechnung des PsnndeS zum Kurs von 88 aufgelegt werden. Er wird auf dem Lon doner Markt erst nach Ablauf zweier Jahre gehandelt werden. Der Amerikaner in »er Brpko. >D n r ib Funkspruch.» Paris, 11. Vkt. Die Rep ko hat in ihrer gestrigen Sitzung Kenntnis genommen von den Abänderungen, die während der Londoner Konferenz in dem Anhang 3 des Abschnitts 8 de» Versailler Vertrags vorgenornmcn wurden. Der amerikanische Staatsbürger, der nur bei ge wissen Anlässen »0» nun an alö Mitglied der Repko an den Beratungen teiluchmcu wird, iftL.N.N«rkt»A. kW. T. B.) Der neue englische Generalkonsul !n München. IDnrch Funksvru ch? München, IG Oktbr. Die Korrespondenz Hoffman» meldet halbamtlich: Der neue englische Gciicraltonsul in München, Botschaftsrat Sir Harry Bentinck, der al» Nachfolger ElyncS die Leitung deS englischen Gencralkvnsnlats über nommen hat, hat gestern im SiaatSnitnistertum de» Aenßern dem StaatSrat Dr. Schmelzte in Vertretnna des Minister präsidenten seinen Antrittsbesuch gemacht. <W. T. BI JusammenlrM des LHUrlager Landlages! Weimar, 11. Okt. Der AcltcstcnauSschilß deS Thüringer Landtages lmt gestern nachmittag in etwa distündiger Sitzung beschlossen, daß der Landtag am DvnncrSlag. den Ist. Ok tober. vorm. 1k? Uhr. zusannnentreicn soll. Aus der Tagesordnung stehen ein lonimniiisttschcr Antrag, brr sich mit der Erivcrbslvscnfürsorac beschäftigt und der soziali stisch«: Antrag aus Einsetzung eines parlamentarischen Unter suchungsausschuß im Falle Loeb, Außerdem sollen u. a. noch einige Sachen aus de»? Justizctat verhandelt werden, dar unter die Angeleaenhcit der JuacndgcfängntSfürsvrac. Hier über soll aber das Plenum selbst erst in der Sitzung noch Be schluß fassen. Man hofft in Kreisen des Acltestenausschusses. mit einer Sitzung von drei Tagen — Donnerstag bis Loiingbcnd— auskvmmen zu können. Die Magdeburger Verbaslelen wieder frei. Berlin, 11. Oktober. Nach einer Meldung deS „Berliner Lok.-Anz." aus Magdeburg sind die unter dem Berdächl der G e h c i m b ü nd c l c i ncrhasieten völkischen F ü h re r gestern wieder aus freien Fuß gesetzt worden. Bet vierzig Mitgliedern des Vereins für dcuische .Kultur, dem die Verhaf teten angchörcn, sind H a u S s u ch n n g e n vorgcnommcn wor den, ohne daß, wie das Blait meldet, Material gesunden wurde, das den Verdacht der Gchciinbündelel rechtfertigt. Gegen -ie Mck-alierunq von Anfwerlungen. Berlin, 11. Oktober. Im Reichstage setzte am Freitag vor mittag der Unterausschuß des AnfwerlnngSauß- s ch us s c s seine Beratungen fort. Ei» Vertreter des Reichs justizininistcriumS wandte sich tm allgemeinen gegen fed> N U ck d a t i e r u 11 a von Aus w crtungc »: »amentliä aber trat er für den öffentlichen Glauben des Grundbuches ein, der nicht durch Auswertungen durchlreuzt werden dar« Die Redner der Parteien stellten sich jedoch ans den ent gcgengcsctzten Standpunkt und erkannten die Be denken des Vertreters der Regierung nicht an. Reichsreoierung und Hollovrlage. Die ietzige Zolivorlagc überholt! iDratztmeldung unsrer Berliner Lchrisileitun Berlin, 11. Okt. Zn der Meldung, das, die Rcichs- regierung die Zvllnorlage znrückziehen wolle, wird an Ber Uncr zuständiger Stelle erklär«, daß cS richtig sei. daß die ZollVorlage i» ihrer jetzigen Form durch die Vcr bältnissc überholt sei. Die ggnze Veniindiing sei hin- fällig geworden. Sic müßte in nonz neuer Form eingebraci t werden, jedoch liege irgendein Beschluß des Kabincit 0 über die Znrilckzichnng der Borlgge noch nicht vor. Die ungünstigen Bedingungen -er Anleihe. Berlin, 11. Okt. Die große Anleihe, die seit Wochen nmkämpst war, ist nunmehr abgeschlossen worden. Die Be dingungen der Anleihe sind aber keineswegs sonderlich günstig sür Deutschland. Die österreichische VölkerbnndS- an leihe, die ini vergangenen Jahre durch ungefähr das nämliche Konsortium ansgelcg« wurde, brachte Oesterreich rund 13!» Millionen Dollar, also lm Vergleich zur Revölkernugszahl und den sonstigen Hilssgncllen des Lande-, ein Vielfaches der Summe, die jetzt Deutschland mit rund r»ü Millionen Dollar bekommen soll. Der AnsgabeknrS betrug «8 Prozent, di»-Verzinsung 7 und die Rückzahlung erfolgt z» pari, d. h.. cS ist bei geli«l?cr Verzinsung ein um 1 Prozent höherer AusagbcknrS und ein für den österreichischen Staat nn? 8 Prozent günstigerer Einlösnngskurs vorgcsclxn. Das alles wurde sestgcsctzt in der schlimmsten Periode der Iusla «i 0 n und ohne Vor gänge. ans denen sich hätte entnehmen lassen, wie das au--- ländisckx Publikum derartige mittel« nropäijche Anleihen ans- nimml- Inzwischen hat sich nun Europa konsolidiert, und es stellt deshalb eine ganz u n g c w ö h n l i ch l» 0 I, e B e l a st u n g Deutschlands dar, wenn man uns zwilchen AnSgabe- »nd Einlösnugsknrs 111 Prozent Disagio, »»d somit bei den 7prozentigen Zinsen eine Zinsenlast von über 8 Prozent ans- crlcgt. Das Pariser Kabinett hüll an -er Sinjuhrabgabe fes». Zürich, 11. Okt. Der „Tagesonzeiger" melde! au» Varl»: Der gestrige Kabinetts rat hat sich nochmals mit der 2i?prozenttaen Eins nhrab gäbe auf deutsche Maren befaßt. ES Ist keine Aendcrung in der Stellungnahme de» Kabinetts etngetrcten. Die -eulsch.schweizeristhen Wirlschafss. verhan-lun,en. Berlin, 1l. Oktober. Die dcnlsch schweizerische» Verhand lungen über Fragen der beiderseitigen Lin- und AuS- fuorpolitik werden am 21. b. M. in Berlin beginnen.
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