Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 20.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188605206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860520
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860520
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-20
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.05.1886
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
..«rVWkL» -ENM ^ oder nalli s)esttagtn 20 iitM Lirich iLinukianOV Mk « ' Nktlamcn an« Ki Pnva - Kkilc so P>g Si»c waianü» Nr' bar na2«in-»nae Erichemcn der »»ierale mild mmi «leaebcn. »»« «ärliae tzmcniana '.1»ttwa' Praniimkraabolailiunu morlett od. Paycmzalilima «dmen iälnmtlade ,e»oni„.-... »incc» örptdiilonr» an. Uhr R >ck- Ur rm«m M-niiiMrwtt kciue «er TageSkatt für Politik. HesMANie-r. MnilerM Mmieimic. Lä. krclrtouuw L. 8. üoüioksiullt 7 kra^vr8trs88v 7. ^ltrvk.vmwirlo» r>brik-tschSft t 0 i a? r l^e<1or- un<1 ürouvH- 6 Ll»ul«rio - ^»«u^ou. Orvssto ^luivslü von kvSilNKtjUellvr. rill-Is m>ck r»drilc vr. klsavoscliento. SO. Limvt^iniokIlN «olt 1870 am rr»xe» «tr»88v 7. weis« L or^inv weis» » er^inv -rügst»» I-s/sr Vrssclvn». «wplisdlt ru Ksbrilcorsibsn im i länrolaen, It«it«r ru 1—4 ksostsr pLssouä, ru Oarnprsissn äis 8,nlli>«n-f»delk vo» Lck. »«»» »»» >»«rd,ot> I. Vol,tt. Verlciuk: ve«»it«», 1V«I,«iIuu««tr. 28,1.«»»,«Vlotoel»^»!»»,. l!li«II kllllM, 8»v»n» Donckrs», ll»8 clvm eckslstsn 1881 er UuP»oLtabuIr ksdneirl. vdvrtrlM »n kolvlivlt sllv8 /rnckoro in xleidiom grossen kormnt, pro ilills 150 M., proSk. 15Llx., vmpüeklt L. 8Iin«»i», klllnltrvrutl'., Lek« 1 irvusstr. V. 8alw, Hrilvir- und Mge-Anklalt. ^ i 8psriLl-1''»dri^ soprit^sr miä ^umwirlsr 810^0!-, k»ekot-Vswok!a»8- iu»«1 j ÜetmtrmLrkon, « Plenen d. vr., lteltreretr. 17. Ue«liätt«I «I: Oeveclen, »erleaetr. 8. > Xup vssf. Uoaekwns ^r >88« von 8i^nir-8oluiblonvo in Lioll, ssi»8 , unä Lopssr. soNio »Nsr (tntwntrvn Oandfark'stenrpeL nnä KlerrrveL- ! Apparat» anä dülr 8'u:k rur ^nskMirun»,' von Ovavir-Avtrsuen ' ^«xlor dostous omptotilon )-8M Uvritr klinKner,« vmpffslill rur liillißea und pikrlitisekvll tiei8« Wuiirnier- t IsvlL«Her als Ilnieum der Ilvielitixkeit, Lolidilüt und Lleguiu. 6iÜ83t« ^U8>vakl von 'InZvIien-AevessLires vto. ^.ii§ustusstrs.sss Hr. 4 <HL»»r «I« -« H... , WMrru»,»«»«ft««n> «>r »en A». Mai: Südwind von ml,Ilkrrr Stärke, rueil- , ^ ^ ,,,, . Nr. 140. 31. r>tts««r. ^sla,r: 42,000 Srili. ZL'..^L Dresden. 1886. Donnerstag, 20. Mai. Ur den Nonnt Juni wrrdm Abonnements aus die „Dresdner Nachrichten" in der Exve- dition, Marienftratze Nr. I». zu 90 Plenninen. für auswärts bei den Kallerl. Pvstanitaltcn im deutschen Reichsgebiete zu 92 Mennigen, in der Lesterr.-Ungar. Monarchie zu 77 Kr. excl. Agio zul»lag angenommen. Leraniworllichcr Redakteur kür PolittslhrS ve. Emil Biere» in Dresden Mehr als 100 Abgeordnete sind es nicht, die ihre Schuldigkeit im Reichstage thun. Drciviertel der Bolksdertrctung entbindet sich eigenmächtig der übernommenen Pflichten. Hält dieser Zustand vmi Bcichlichunsähigkeit an, so ist es der reine Zufall, wie die Ge- schgebung nnd die Besteuerung des Bolkes ausfällt. Zur Ent- icimldigimg der säumigen Abgeordneten dient die ungewöhnliche Länge der Cessio». Man ist übereingekominen, sich in den De batten auf das Nvlhwcndigste zu beschränken. Die Zuckersteuer- twrlagc ist gar nicht erst an einen Ansickub verwiesen worden: über sie wird sofort der Bollreichstag Beschluß fassen. Nach der sich be kundenden Sllmmung muß man annehinen, daß der Bundcsrath d. h. das brcnß. LanLmirlhschastsininislerinm seinen Kops durchiebl und der Reichstag seinen früher gefaßte» Beschluß, so reiflich er wogen er war. wieder ausgiebt. Große Eile hat der Bnndesrath mit der Brannlweinstcuervorlage. Die Begründung derselben ist sehr kurz ausgciallen. Sie läuft im Wcscnllichcn daraus hinaus: wir. d. h. der Bundcsrath, hakten zwar das Monopol für die rich tigste Besleiicrungsart beim Spiritus, da wir dasselbe aber nicht haben können, begnügen wir uns mit den jetzigen Vorschlägen. Ter Bnndesrath hat direkt keine Erhöhung der Exportbonifilation vorgeschlagcn. indirekt kommt es aber zu einer solchen. Das ist zu beklagen. Tenn das Shslcin der Exportbonifikation wirb »ach den schlimmen Erfahrungen, die das Reich damit beim Zucker ge macht. wobl allgemein verurthcilt. Nur die großen Kartosselbrenner un preußischen Lsicn werden versuchen, auf eine Erhöhung der Satze bei der Ausfuhr hiiizuwirkcn. Im allgemeinen Interesse muß man Mulchen, daß sie damit kein Glück baden. Zwi'chen Frankreich und England besteht seit einiger Zeit ein sehr wenig srcundjchnstliches Verhältniß. Mit steigender Unlust nehme» die Pariser Republikaner wahr, daß die früheren frostigen Beziehungen zwischen England und Deutschland sich wesentlich besser». Cie gingen soweit, von einer Unterwerfung Englands unter den Willen Bismarcks zu fabeln, um das Nationalgeiühl der stolzen Buten ausz»sl,ichelii. Tie Liebesmühe war umsonst. Zn ihrer einiger denn je zuvor betriebenen Kolonialpolitik verlcmgtcn die nranzosen von England die Abtretung der Inselgruppe der Neuen .vcbridc» England hat dieses Verlangen soeben abgeschlagen. Ent scheidend war dabei die Abneigung der australischen Kolonien, die be sorgen, daß Frankreich die Hebriden als Bcrbrccherkolonicn verwenden wurde. ES liegt damit ein neuer diplomatischer Mißerfolg des AiuiislerS Lrepcinet vor. Die gegenwärtige französische Diplomatie leidet a» dem Mangel von Zachmänncin. Mit ungestümem Tem perament, mit augenblicklichen Einfällen ist in der auswärtigen Po- Ickk nicht weit zu kommen. Mißerfolge können um so weniger aus- blcibcn, wenn dicw noch dazu von Börienintercssen gelenkt werden. TaS ist aber i» Frankreich der Fall. Tie mit dem Orleanismus vcrguicktc Hochfinanz beeinflußt in hohem Grade das Ministerium Frei-cuiet. Ein fest zusamnienhaltender Ring von Politikern. Börsen- lenlen nnd Journalisten, die in dem Baron Rothschild ihr Ober haupt besitzen, beutet alle wechselnden Chancen der Politik zu Augenblicks-Gewinnen aus. Hierzu gehören in erster Linie Leon Lay (ein »inlhiiiaßlicher Stiefbruder Rothschilds), ferner John Lcmoinne. Arthur Meyer, Wolfs, Treyluß, Deutch und donn der famose ehemalige Frankfurter Börsengnlopin Reinach. Diese Herren, meist iciiiitischen Ursprungs, sind in allen Sätteln gerecht, in allen Parteien zu finden, bei den Monarchisten, Opportunisten, Radikalen und Rothen. Sic leiten den neuesten Peeßseldziig gegen Deutsch land Sie zeichnen sich durch eine gewisse Unverschämtheit der L wache gegen Deutschland aus. Ihnen ist das fortwährende W ledcrailsflacke»» des Revanchencschreics vorzugsweise aus's Kerbholz ui schreiben. Sollte es zu ernstlichen Auseinanderiktzungcn zwischen Teni'chland nnd Frankreich kommen, so trägt die Pariser Finanz- Welt die Hauptichuld daran. Gleichviel, ov nur Börsenmanöver oder ernste Verhetzung lwabsichtigt war — die Verantwortung wird ous die Urheber zurüäsallcn. Tie irische Vorlage Gladstones schleppt sich unentschieden fort. Täglich wechseln »nd widerspreche» sich die Meldungen über ihre Aussichten Die schwache Stelle der Regierung liegt — in der .y'clile oes Prcniierniinisterü völadstone. DaS ist kein schlechter Witz. Tie Anstrengungen der ersten Lesung des Homeriile-Vorschtages baden der Kegle Gladstones io zugcsctzt, daß er seine Vcrthcidigung in der zweiten Lcstmg vorzugsweise anderen Gliedern dcöKabmets uberianen muß. Es bedarf aber des persönlichen Eingreifens Glad- slones cccht sehr, um eine völlige Niederlage zu verinciden. Glad- stoue bat feine Ansprüche an das Parlament wesentlich herabge- snmmt. Erst ließ er mehrere wichtige Theist, die heilig bestritten wurden, ganz fallen, jetzt begehrt er nicht einmal mehr die Einzcl- beralhung iemcs Enlwucss durch das jetzige Unterhaus; er begnügt sich nut der Anertcnnung des Prinzips, daß Irland von England alism'cheide» sei nnd rin eigenes Parlament in Dublin tzHvniernle) erhallen solle. Er meint, die Abgeordneten könnten sich daheim iml ihren Wählern in Ruhe besprechen, wie die Einzelheiten der Couderslellung Irlands zu ordnen seien: das nächste Parlament möge dann die Vorlage ui allen ihren Unlerthcilen ruhig dnrch- berathcn. Aber die gemäßigten Liberalen. Lord Hartington an der Spitze, invaen auch von einem solchen Komproiuiß nichts höre». Ihm erscheint die administrative Trennung »nd politische Aus scheidung Irlands als rin gstliges Unkraut, das io rasch als möglich n»! Lmmpf und Stiel ausgervttet werden müsse. Er weigert sich darum, das Prinzip anznerkennen: er will selbst von „abstrakten Rewlmwiw»", die c» als nutzlos und gefährlich „noch inmirr haßt, wie sie zu hassen ihn sein Hochrwrehrstr Lehrer, der Premier- Minister gelehrt hat," nichts hören und bestirivortcl darum, die 2. Lesung der Vorlage rundweg abznlehneo. Lord Hartington wünscht, und mit ihm seine Gesinnungsgenossen in der liberalen Partei, gleich allen Konservativen, daß bic Eiit cheidung io rasch als möglich kcrbeigeführt werde, um dem unerträgliche» Zustande der Ungewiß heit nnd der i:n Lande herrschenden Allstcginig ei» Ende zu machen. Glabstone jedoch verschleppt die Entscheidung nach Möglichkeit. Er hofft, noch eine genügende Anzahl schwankender Elemente am seine Leite zu dringe». Verzagte Abgeordnete schreckt er mit der Drohung irve er wurde ihre Wiederwahl zu hmkerireiben wissen. In d>eie»lP»nkte ist mit Gladstone nicht zu spaßen. Man kennt seine Rachsucht, man weiß auch, daß Glaostone, trotz aller seiner Fehler, noch eine beispiclloie Popularität besitzt. Am dem Zcsllandc macht man sich davon schwerlich einen Begriff. Und doch wäre es sonst unverständ lich. wie Gladstone so zäh an seinem Vorhaben feslbält, wüßte man nichr. daß ihm das Vertrauen des Volks trotz seiner parlameiitarischcn Mißerfolge treu bleibt. Die Volksmassen, denen auch in England der politische Weitblick abgehl, und die sich dafür an das Nächste Hallen, sind deshalb ffir den Gladstoneb'chen Plan, Irland loszu- trenncn. weil ne davon eine Arbeils-Enllanuiig des Parlamenls von Wcstmmstcr erhoffe». Letzteres erstickt jetzt unter der Unzahl der Geschäfte 1 eine Masse lokaler und provinzieller Angelegenbeiten, die jetzt dem Parlament unterstehen, bleibe» zum Schade» des Landes liegen. Eigene Parlamente der «> bis 7 verschiedenen Theist Großbritanniens würden wesentliche Reformen ermöglichen. Tiefem Voltsgesühl liegt ein richtiger Gedanke zu Grunde. Aber Gladstone hat nicht einen so allgemein gehaltenen Plan, sonder» nur einen für Irland ausgearbeitet, und das Volk sieht nicht, daß das Erste, was Irland thäte, wäre, sich auch politisch ganz von England los- jureißen, sodaß dickes sich zue Wiedererobermig Irlands amrasfen müßte. Tann blieben alle Reformen erst recht stecken. Einstwecken aber schwärmt das Volk für den Plan seines geliebten William Gladstone, und dieier kann es daher ruhig aus eine Auflösung des Parlaments wegen Homernle ankomnien lassen. Die Geburt des Königs Alsonso XII l. von Spanien (denn nicht ein Prinz, gleich ein König wurde gebmen) ist i» dem über wiegende» Theil des Landes nnt groner Freude als eine weitere Bürgschaft kür die Erhaltung von Ruhe nnd Ordnung und der Vorbedingungen stetiger Entwickelung amgcnvmilien worden. Gleichwohl wird es der ganzen Umsicht und Thaltraft der 28jäb- rigen Königin-Ncgcntin bedürfen, um die Zukunft »nd die Krone ihres Sohnes zu sichern. Tie alionsistiiche Monarchie in Spanien hat zwei unversöhnliche Feinde: aus der Rechten die Karlisten, aut der Linken die Republikaner. Letztere werden aus der langen Tauer der 16jährigen Regentschaft bis zum Regierungsantritt oes Königs eine» Vorwand hernehmcn, Amstände anzuzetteln. Ton Carlos aber hatte bisher Ruhe gehalten, weil sa mich eine Prinzessin gehören werden konnte. Solchenfalls war eine Hcirath zwiicken seinem Sohn nnd der älteste» Tochter der Königin-Regcntin, der Prinzessin von Asturien, in Aussicht genommen, und damit wäre eine Versöhnung beider Bonrboncnlinien erreicht worden. Die Geburt eines Prinzen, eines Königs zerstört dicken Plan. Will jetzt Ton Carlos zur Herrschaft aelangeii, >0 muß er zu den Waffen greisen. Zum Glück erfreut sich die Herr li Zum Glück erfreut sich die hemchende jüngere Bourbonen< l»ie durchaus der Unterstützung des Vatikans. Abgrcnznngsarbeite» sortznietzc». — Nach einer Ncntermeldung aus Capervasicaslst melden über Liverpool eingclautcne Nachrichten vom 22. Avril von erbitterten Kämpfen zwischen den Stämmen Adansies und Becauaks. Von letzterem sollen 15 deutsche Händler gefangen nnd grausam getödtet worden sei». London. Wie verlautet, habe das irische Programm Salis burys die Wirkung gehabt, Gladstone's Anhang zu vergrößern, ob wobl die Verwertung der Homerule-Vorlage als unvermeidlich an geiehen wird. Die Regierung ist jedoch noch iinincr voller Hoff nung, da die Parteiverfaniiiiliingen aiifangen, einen Tliick aus die „Abtrünnigen" der Liberalen auszuübe». Tie Debatte wird erst im Lanke der nächsten Woche geschlossen. Gladstone ist bestimmt enlichlossen, an das Land zu appclliren, falls die Vorlage verworfen wird, gleichviel ob mit kleiner oder großer Majorilät. iZranriur > a. M., I». Mai. vrkdil 228. Slaaiadaii» I8m/,. vom. bardcn 8.,'/,. waiizikr Nile,'. «kga»«kr 70-/.. evroc. Nnaar. Goldrcnic giollhardd. —. Iresdncr «auk-. Disco»«» 2I7.2V. gesi. Wik», 12. Mai. Urkdit 282,20. Siaaiedaiin 2i»,7!>. Lomdarlru —. Galizier —. «Libciiiai —. U»g. Gold lück.w. Slaatsiiahn —. !Zcsi. Pari«. 12. Mai. Schluh. Men,k 82.15,. Anieldc N,2,12. Italiener 22.02. ktaaladali» 1ü8,75>. Lomdarden 2i!i!.75>, da. Vriorilcktrn —. Svauier L8. iksydtrr il.82,22. Liiomanrii 5>i>2,02. 2tc»c Tiuleilic 8>,72. Unriilschirdcn. Amsterdam «Produkte,», 12. Mai. «SckUlch.» Weizen »er Iu»t —, Per November 215, weichend. Moalien Per Mai liii, »er Oktober —. fest. Panda», >2. Mai. iSchlus». Grtrridr ruhig, «rage. Mais lest. Skis- siischer Hafer stetig. — Wetter: biegen. Nenrftc reltkirrmme ver „Dresdner -iachr." vom 19. Mai. Berlin. Obgleich die freisinnige Presse der Rcirhshauvtstadt versichert, daß der dem Reichstag zugcgangenc Rechenschaftsbericht über oie Beschränkung des Berianinilimgsrcchtcs in Berlin nicht besriedige, macht sich in. Allgemeinen doch eine ruhigere Beurthei- lung geltend. Dir Polizei hatte schon bisher das Recht, aus Grund des Svzialistengcictzes, Versammlungen von vornherein zu verbieten. Ter Unterschied gegen den bisherigen Zustand besteht wesentlich nur darin, daß bisher die Anzeige von Versammlungen ldie ein Verbot derselben zur Vorlage haben konnte) 24 Stmiden vorher eifolgen mußte, während jetzt 48 Stunden vorher die Genehmigung eingeholt werden ninß Tic Bedeutung der Maßregel ist haupt sächlich darin zu suchen, daß damit die inzwischen vciwirklichte Ab sicht bezüglich der Gestattung von Versammlungen strcngcr als seither zu verrohren, m aUgemeinversländlicher Weise dokumentirt wird. Der unvermittelte Uebergang zur größeren Strenge in der Handhabung der bestehenden Bestimmungen Hütte unmöglich mehr Enegung hervvrgerustn als die neue Verordnung. Wahrscheinlich kommt die Denkschrift gleichzeitig mit dem sozialdemokratischen Streik-Erlaß des Ministers v. Pnttkamcr zur Berathung, da der " ""— bemüht ist. — .. gesichert, älemnng vor, daß cs richtiger wäre, die Zwangslage, welche in der Zerrüttung der Auckerstcuer und bei Fortsall des jetzigen Provisoriums im weiteren Rückgänge der Einnahme liegt, mit der ganzen Schwere ans die verbündeten Regierungen drücken zu lassen und da die Fabrikat- stcuer nicht erreichbar ist. wenigstens die Ermäßigung der Steuer für den inländischen Verbrauch ourchzusttzcu. Da für einen solchen Gedanken die Mehrheit des Reichstages nicht zu gewinnen ist, so könnte derselbe nur durch die Schwierigkeiten in der geschäftlichen Behandlung verfolgt werden, insofern als nächster Zeit ein beschluß fähiges Hans nicht zn erwarten und damit der Mcyorität die Mög lichkeit gegeben ist. durch Verhinderung der Beschliißtassung wenig stens thenweise de» Willen gegen die Majorität durchzusetzen. Berlin. Das Monatsavancenient, welches das neueste Mi litärwochenblatt pnblizirt, steht bereits unter dem Einflüsse des neuen Pensionsgeictzes, wenigstens sind die Verabschiedungen zahl reicher gewest», als seit längerer Zeit und das Avaiieement kommt allmälig in Fluß, was sich besonders bei den unteren Chargen zeigt. Auch im Civitdienst übt das neue Pensionsgcsttz bereits scineWirkung. Zahlreiche Beamte haben bis zu dem Inkrafttreten des Gesetzes mit ihrem Abschiedsgesuch gewartet. W > e n. Der Zollausichuß lehnte alle gegen die Zollkreiheit des Holzes gerichteten Anträge ab und beschloß die Abhaltung einer Expertise betreffend die Besteuerung des Petroleums. Wien. Der Zollausschuß genehmigte die Zölle auf Getreide, Vieh. Oele, Fette und Eßwaarcu uuvcräudcrt nach der Regierungs vorlage. — Die Presse nnd das Fremdcnblatt erklären die Pcstcr Meldung, wonach Pußwald in seiner provisorischen Stellung an gebliche Bedenken trage, die Verantwortung für die gegen Rumä nien cinznleitcnde Aktion zu übernehmen, für ganz unbegründet. EaIan > u. Vergangene Nacht wurden hier, sowie in Pa tern». Blancavilla und ander«» Orten Erdstöße bemerkt. Auch der Aetna befand sich in nordöstlicher Nichlung von Nicolosi am Mvntircisi in Eruption. L o n d o n. Eine Depesche der „Times" aus Danlatabad meldet, daß am li. Mai die Rrgnlirnng der afghanischen Grenze bis 20 Meist» vom Amudarja rnlsernt. befriedigend abgeschlossen wurde. Die Kommission reist in einigen Tagen nach dem Ainudarja zu. um die Lokales »nd Sächsisches. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August kehrt am 24. Mai von Sibyllenort nach Sachsen zurück, da am Tage darauf iu der Familie des Prinzen Georg. Kgl. Hoh., der 2l. Geburtstag des Prinzen Friedrich August festlich begangen und seine Großjäh rigkeit feierlich erklärt werden soll. Der Prinz wird an diesem Tage zum Hanplmann befördert. Wenige Tage später tritt Se. Kgl. >sobcil mit dem Hauptmann v. Wagner die schon mehriach erwähnte Reise nach dem Orient und Südeuropa an. — Auf Schloß A l brech ts b c rg in Loschwitz soll am 1. Juni die Taust der jüngst dort geborenen Prinzestm stattfindeu. Unsere Kgl. Majestäten, welche erst am 8. Juni aus Schlesien nach Dresden zurückkehren, verabschiedeten sich am Sonntag aus Älbrcchts- bcrg persönlich von dem Prinzen und der Frau Prinzessin Albert von Sachsen-Altcnburg. Die Frau Prinzessin Manc, sowie die junge Prmzeisin erireucu sich des besten Wohlseins. Vom Sonnabend zum Sonntag weilte der Herzog Emst von Sachscn-Altenburg aus Schloß Albrechtsberg zum Besuch. Dieser Tage wird die erlauchte Mutter der Prinzessin, Iran Prinzessin Friedrich Karl von Preußen, dort cnvartet. — Regierungsrath Prof. Dr. Hartig am hiesigen Polytech nikum erbielt den kgl. preuß. rothcn Adlerordcn 111 Klaffe. — Landessynode. Den einzigen Gegenstand der Tages ordnung der gestrigen Sitzung bildete die Berathung des Konsistorial- berichtes über die kirchlichen Zustände des Landes. I» der allge meinen Debatte drückt Pfarrer Eckhardt-Lugau den Wunsch aus, daß der vorliegende Jahresbericht in's Volk getragen würde, damit die Glieder erkennen, daß in unserer Kirche der Hem sein Wesen hat und daß unsere Kirche eine occlesjkr militari» sei. Manche kirchliche Einrichtung, die jetzt bemängelt werde, würde dann als berechtigt anerkannt werde». Graf Vitzthum v. Eckstädt dankt als Vorsitzen der des Hauptmissionsvereins und des LandesvercinS für innere Mission für das Vertrauen, das diesen Vereinen Seitens des Kirchen- rMments und des Volkes entgegengcbracht werde. Pros. Dr. Wach äußert den Wunsch, daß in künftigen Berichten auch die deutsche Lutherstistung eine Stelle finden möge. Amtshauptmann Dr. Fischer begründet eingehend folgenden Anlrag: In Erwägung, daß die Anssührnng des 8 l8 der Trauordnnng, welcher es den Klrchcnvorständcn anheinigiebt, Ebrenprädikate für ehrbare Braut paare wieder cinzuführen rcsp. beiznbehalten, durch Ausstellung von Lokalstatuteu insbesondere zur Reinhaltung und Stärkung der kirchlichen Sitte des Brautkranzes dringend geboten erscheint, in Erwägung ferner der nicht unerheblichen Schwierigkeiten, welche die Ausstellung derartiger Lokalstatuteu den Gemeinden zu bercicen pflegt, »nd in Erwägung des Bedürfnisses einer möglichst einheit lichen statutarischen Regelung dieier Angelegenheit innerhalb der Landeskirche beantragt die Landessynobe: Das Landcskonsistorium wolle in Erwägung ziehen, ob nicht die Aufstellung derartiger Lokal statutm durch Entwerstmg eines den Kircheiworständen zugänglich zu machenden Nvrnialslututs zu befördern sein möchte. Konsistorial- präsident v. Berlepsch macht auf die Schwierigkeiten aufmerksam, die der Ausführung des von Pfarrer Eckhardt geäußerten Wunsches entgegenstehen. Es empfehle sich dagegen, die Berichte zum Gegen stand von Referaten i» Diöcesanversammlungen zu machen. Der Wunsch des Pros. Wach werde in Erwägung gezogen werden. Pfarrer Engelmann-Wicdcrau befürwortet den Antrag Mcher. Es zälte, eine allchrwürdige deutsche Sitte zn wahren. Der Anlrag »idct hieraus einstimmige Annahme. — In der Spezialdcbatte über ue Revision des Religionsunterrichtes verleiht Sup. Weidauer- Glanchau dem Wunsch Ausdruck, daß auch die oberen Klaffen der Volksschulen von der Schule aus zum Kirchenbcfuch angehaltcn werden möchten. Fabrikant Zickmantcl-Reudnitz empfiehlt, den Kindcrgottesdicnst obligatorisch zu machen und ihn in die -Hände der Pastoren zu legen. Gemeindevorstand Weinhold-BurkhardtSdors wünscht, daß der systematische Religionsunterricht in den Volks schulen beschränkt nnd dafür mehr biblische Geschichte getrieben werden möchte. Kommissar Oberkvnsistorialrath Jentsch legt dar. daß die Geistlichen schon jetzt Einfluß aus die Leitung der Kmdcr- gottcsdienstc haben und daß auch den Wünschen des Herrn Wein- hold bereits zum Theil Rechnung getragen werde. Pfarrer Kittau- Prießnik fürchtet, daß durch den naturwissenschaftlichen und ge schichtlichen Unterricht, namentlich an den höheren Lehranstalten, oft die Resultate des Religionsunterrichtes gefährdet würden. Nachdem sich Sup. Großmann nn Sinne der Herren Weidcmer und Wcmhold ausgesprochen, stimmt Prob Dr. Fricke den Ausführungen des Pfarrer K ittau bei. Es sei Sache der Rektoren, diesem Uebelstande ihre Aufmerksamkeit zuzuwendcn. Für seine Person habe er jedoch de» Eindruck gewonnen, daß die positive Richtung in allen Schulen im Wachsen begriffen sei. Er wame daher, diesen Prozeß des Friedens der Kirche mit der -schule zu stören. Oberkonsistvrialrath Jcnlsch kvnstatirt, daß ein Rückgang in der Kcnnlniß der biblischen Geschichte nicht vorhanden >ci. Fabrikant Alberti-Radcbcrg äußert den Wunsch, daß die Kindcrgottcsdienste Parvcknalsache werden möchten, ist^ jedoch entschieden gegen obligatorische Einführung derselben. Slip. Dr. Ackermann bestreitet ebeiffalls, daß die Kennt nis; der biblischen Geschichte bei der Jugend im Rückgang begriffen sei. Freiherr v. Friesen wünscht, daß die ordentlichen Rcliaions- stnndcn von 4 aut 5 vermehrt werden möchten. Außerdem tollten " _ , Den Aus- ss -r > 2« Ss: >7) V , § ^ 8 «s s «>» ev 0 . 4 aus 5 vermehrt werden möchten. . die übrigen Fächer den Religionsunterricht unterstützen. De» Aus- suhrungcn des Pros. Fricke hält Rektor Prof L'vpold entgegen, daß es die Rektoren stir das ABC ihrer Kunst halten,- daraus zu sehen, daß solche Mißklänge Wegfällen, wie sie " deutet. Der folgende Theil der Debatte bezieht ^rof. Fricke an« sich aus die kat«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite