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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.11.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011109025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901110902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901110902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-11
- Tag 1901-11-09
-
Monat
1901-11
-
Jahr
1901
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Iw-« 100t.- 178.- 188- 1»- cen — 112.- n Dies«» »ad Le» Leser« von Drei»« »ad Umgebung am Tage vorher bereit- al» öerugrgedildl: Abend-Ausgabe zugestellt, während Morgen in einer eS die Post-Abonnenten aw Gesammtausgabe erhalten. Anreizen» kanl. «Metiadru» , di« «oft s Mk. Dt» „Dn«>nrr «ackniLtm" ett^,« «j>a» dl« Bktikher t» Drettze» und der nitchlini Umaedmi«. Wo dl« Suttaaun« durch «tarn« Boten oder Lvmmttltonäre ertolal. erdaUn, da» vlatt an Wo»enia,e». di« nicht aut Sonn. oder ftkirriaa« lut,«», tu «»ei rdetla«»,adkn »den»« und M,r,«a» Eetirtll vttr «ttchiad» ttn,etandier Schrill > Küite terue verdindlichkii. fterntvrechanichlud: «M! «r. U und S»r. «>»«. r«te,ramm.Adrette: «»chrtcht», »r«»A«>. HegvrrrrSet 185k Uevlag von Liepsrlr L Nelcliirrdt. Die tzlnnodme von Snkündiaurioen ertoiot in derHonpIoeichaliLiiell» und drn N.'bmaunadmetlelleii in Tresdrn dir, 'Naäimulaas S IN» Sonn und Ncii-itaa» nur ManeMiratzk s» von >> d>u> ',i UNr Die nvalimo Wruiin »eile Na s Silben» sci Dia. An snnoiaunaen ani der Privatteiie .'teile L> Bn> ^ die Sivulliae .4«le als .<!»i>maiid<' oder an» deutelte eo Dia. tbi Ru,nimm »ach Sonn und Kein Maxi l br» rivalliae Ärunde/ile,, 3v, 4v brr. «v und « Dia. nach briondcrem Tarn Auöwärliae Auiirdae nur aeaeu Bvwuc-lilmliiuna. lvciegdlällei iurrden niil rv Di». brreMnei. Mg. Mnrcdett i - S-, ve»»,« e. k»u-, Kunst- UN«! ü « AlLuvkinvunekioEriü. SpsomliM Mr Personen, ÄLL-en. -------- /ilNLUNv 8pe1sell ste. mir alslctrisohom. hyänrulmehviii. 'l'rullLirusnioll«- m»i llLmibot.nob. Lu83Lrä8oe1 vou äer Leetlcvilsrsi Xiecloe- » Ktzdimroi lossmt^ vsrLrstiOn tiln-cilt ^ ck' s IVaedk., 1 Lni»««s' Neueste Drahtberichte. MilitärvereinSbund gegen Chamberlain, Krkisausicbuß. Sladtverordneleniitzung. «AH.» «ZK I» Pplrstrt. .Faust". .Dresdner Orpheus", Liederabend Tdereie Bear Lonnabenv. t). November 1901. Ltnt. a D.. uilckt rm Rtedett-Ulel. Iuk.-Rea. Nr. 47. tn der KömM Neueste Drahtmeldungeu vom 8. November. München. Als Prinz Ludwig Ferdinand von Bauern gestern Abend nach Schloß Nywphenburg fuhr, stieß sein Wagen an eine» Alleebaum und stürzte um. Der Prinz brach j wo man im lstildiz-Palats glaubte, daß es aus ball sich di« äußerste Spitze d«S linken Schulterblattes. Sein Befinden gekcbrt lei. ries m Psortekretten große Bestürzung ist heute den Umständen gemäß gut. ->—>-> ... --- ^o.--. ». Darmstadt. Der Großherzog ist heute von seiner Reise nach Italien zurückgekehrl. Kiel. Das Unheil im „G n z e ll e" - P r o z e ß wurde gestern Abend gegen 9 Nur gestillt. Obermatrose Weiß wurde von der Anklage des Ueberbordweriens von Geschütztheilen frei gesprochen, dagegen wegen Achtungsverletzuug, Geboisamsverweiaening und Beleidigung eine- Vorgesetzten zu 3 Monaten Gelängirch ver mldeilt. Der Matrose Groger wurde von der Anklage der Be drohung mit Begehen eines VerhrechenS sreigeivrochen. wegen Ablassung und Singens eines aus den Kommandanten verglichen Liedes zu 6 Monate» Geiängniß verurtlieiit. Obermatrose Genz erhielt wegen AchtungSverietzung kLingenS des Liedes! 3 Monate Wachtmristermaal Kunze wurde wegen desselben Verziehens zu 3 Monaten und Degradation verurtheilt. Außerdem stand noch der Obermatrose Teile unter Anklage, der dem Matrosen Groger bei Abfassung des Liede« einige in dem Liede dann zur Verwend ung gekommene Ausdrücke gesagt batte. Dakür erhielt er 3 Wochen Mtttelarrest Wachtmeistermaat Kunze ivuidc in Folge Flucht verdachts soiort verhaltet. Kassel. Im Bergwerk „Glück aus" hinter Wilbeimshöhc wurden zwei Bergleute verschüttet, von denen der Ichährige Bergmann Krug gerodtet wurde. Frankfurt sOders. Die Stadt Kirchhain lKreis Luckauj wurde voul Reichsgericht verurtheilt. 88 NM Mk. zurückzu- crstotten, die ihr verstorbener Bürgermeister Lackner durch ge- fälschte Dokumente bei der Stadt Reckum im eigenen Interesse ausgenommen hatte. Außerdem hatte Lackner bei der Stadt Aaorendors 20000 Mk. ausgenommen. Wien. Kaller Franz Joief beglückwünschte den Prinzen Geora von Griechenland zu der auf Kreta herrschenden Ruhe und Ordnung. Äudapest. Kolma» Tisza. der seit einiger Zeit an Athmuirgsbeschwcrdcn leidet, hatte gestern Nacht einen heftigen Anfall zu bestehen. Der Zustand des Staatsmannes ist nicht un bedenklich. Paris. Eine Note der „Ülgence Havas" besagt: Die Pforte theilte mit, ste habe beschlossen, die verschiedenen Forderungen Frankreichs zu erfüllen. Delcassö erwiderte, sobald der fran zösischen Regierung ein Beseht des Sultans zugegongen sei, welcher den Beschluß der Pforte ratisicirt, werde das sranzösischc Geschwader Mhtilenc verlassen. London. Die „Times" melden aus Tokio: Es besteht nicht die Absicht, eine Anleihe im Auslände auszunehmen. eS sei denn, daß dies unter ganz besonderen Bedingungen geschehen ndc Goldzusluß, der eine Folge v könnte: denn der fortwährende Goldzufluß, der'eine Folge des blühenden Handels, der außerordentlich gute" Ernte und der Her- stellung des Friedens ist. erleichtere die Finanzoperationen im Innern des Landes. Londvn. Die „Daily News" melde», daß Miß Hobhouse, die sich sosehr bemüht hat. die öffentliche Aufmerksamkeit ans die hohe Sterblichkeit in den Eonceittrationslagcrii zu lenken, in Südafrika verhaftet wurde. Man glaubt, sie sei deportirt, d. h. an Bord eines nach England abgehenden Fahrzeuges ge bracht worden. London. Das „Reuter'sche Bureau" meldet auö Rictsvruit unterm 0. d. M. : Drei Kolonnen führten gestern Abend einen Marsch von 18 Meilen aus und griffen die bei Rietivruit stehen den Buren an Der Feldkorne« Kroose und 5 andere Buren wurden gefangen genommen. — In Wicnberg ergaben sich zwei Buren. >' London Die ,,Times" veröffentlichen ein Schreiben Sir William Harcourt s. in dem dieser sich gegen die Politik der Regierung und deren Kriegführung, besonders während der letzten Zeit wendet. Harcourt erklärt, die Verbannung der Buren und die Konfiskation ihres Eigentbums seien veriaisunaswtdria und das bürgerliche Recht begründet werden. , . London. Me Regierung beschloß, die Eniscndnng von 16 MO Mann Verstärkungen »ach Südairik» zu bewirken. K o n sl a n t i n o v e l Die Nachricht von der Ankunst des französischen Geschwaders vor Mykilenc in dem Augenblick. daß es aus halbem Wege um- nioße Bestürzung hervor. Man glaubt an eine Belegung der Insel. — Die Zahl der Schulen und Anstalten, deren Anerkennung Frankreich verlangt, beträgt gegen «M. Nctv-Aork. In Leavenworth lKansass meuterten 30 im dortigen Gesängniß befindliche Strafgefangene: sic ent rissen den Aufsehern die Waisen, tödteten einen und verwundeten zwei von ihnen und entflohen dann. Die Meuterer, von denen ebenfalls einer getödtet und mehrere verwundet wurden, werden durch Kavallerie verfolgt. ^ . Valparaiso. In der gestrigen Sitzung der Deputirteu- kammer gab der Minister des Acußern eine Erklärung ab. ui der er die beunrubigeirden Nachrichten über die Beziehungen zwischen Chile und Argentinien für durchaus unbegründet crllart. Tie Beziehungen seien nach wie vor freundliche. Am Schluß der Rede sagte der Minister, er habe die feste Ueberzengung. daß in nicht allzulangcr Zeit alle Streitfragen mit den benach barten Staaten gelöst werden würden. Es sei das Hauptziel der Regierung, den Frieden aufrecht zu erhalten und durch weitere Ausdehnung der .Handelsbeziehungen die Solidarität der Staaten des amerikanischen Kontinents zu befestigen, gleichzeitig aber über die Interessen und Rechte Chiles zu wachen. Peking. lieber die letzten Augenblicke Ll-H »na ch an g'ä wird noch Folgendes bekannt: Li-Hiing-Tichang i in der Nacht wieder zu sich, nachdem er seit Dienstag be- no nabm etwas Nahrung zu sich: Tsch kam i... ... . . wußtlos gewesen war, und nahm etwas Nahrung zu sich schien seine Verwandten zu erkennen. Tie fremden Aerzte zogen sich frühzeitig zurück und erklärten, es sei nichts mehr zu machen: der Leibarzt allein blieb bei ihm. Ms früh die sremdcn Aerzte erfuhren, daß chinesische Aerzte an das Krankenbett beruien worden seien, weigerten sie sich. Lr-Hung-Tschang weiter zu be- handeln. Während man um dies« Frage herumstritt, verstarb Li-Hung-Tschang. Es wurde dann sofort im Hofe ein großer Palankin mit 8 Trägern und 8 schwarzen Pferden, Alles aus Papier, in natürlicher Größe hergerichtet und anaezündetz damit die Seele des Verstorbenen in den Flammeii^tiach dem Himmel befördert werde. Tie Leiche wird in den Sarg aus Teakhol gelegt. den Li-Hung-Tschang schon aus seiner Reise ,um. die Welt mitgeyommcn hatte. Am Sonntag erfolgt die feierliche Auf bahrung. Chliiesischc Beamte werden vor der Leilbc dcsiliren. Es wird ein besonderer Tag festgesetzt werden, wo die fremde» Gesandten zuoclassen werden. Die Beerdigung findet in dem kleinen Orte statt, wo Li-Hung-Tschang ae.boren iit. Ter Taa der Beerdigung ist noch nicht festgesetzt. Die Nachricht von dem Ableben Ll-Hung-Tichang's wurde dem Hose telcgraohirt. Es wird das Eintreffen eines Ediktes erwartet, durch das Li-Huug- Tfchang noch nach seinem Tode gewisse Ehrentitel zucrkannt werden; er wird wahrscheinlich zum Moronis ernannt und dieser Titel von seinem ältesten Sohne weitergeführt werden Die sremden Gesandten empiinaen die Todesanzeige und beantworte ten ße durch Beileidsschreiben. Melbourne In einer Besprechung mit dem Premier- minister Bartou wies der Kommandant des außraliichen Ge schwaders Koittreadmiral Bcaumont au' die Nothwcndiakci! hin, das Geschwader durch moderne Schistc zu vermehren, damit cs einem feindlichen Angriff gewachsen sei. Oertlicheö und LöchsischcS. Dresden 8 November. Hochs Armee als Llnt'v. Del de» Felbarl.-Rcg. Nr >2 aus ein Jahr zur Drensllerit. der gen. Reg. kommandrrt. —* Der Bezirksvorstand des Königs Sachs. Militär- Vereins-Bundes in Leipzig erläßt folgende Erklärurig Die von dem englischen Koloniolminister. Chamberlain m sein,'' kürzlich gehaltenen Rede gethanen Aeußerungen über den Krieg von 1870/71 und die hierbei den deutschen Soldaten gemachten Vorwürfe der Gemeinneil und Brutalität können die Militär vereine des Leipziger Bezirks mit ihren 11000 Kameraden darunter circa 0000 Jeldzugsthellnehmer — mchl ousregen Unsere Kameraden ldas gilt für alle deutschen Kriegers sind sich bewußt, brav ihre Pflicht gethan und aucstdem Feinde gegenüber — wie das im deutschen Wesen liegt — Theilnahme und Hmna nität in alle» Lagen der damaligen Verhältnisse geübt zu haben. Darüber können Bücher geschrieben werden. Das ist eine unum- stößliche Thatsachc. Chamberlain aber, ob er gleich einen hohen Posten in der englischen Regierung bekleidet, iit als ein ganz g meiner Lügner bekannt Weshalb sich über ihn ousregen? Wn erblicken in seinen Beschimpfungen der deutschen Krieger vo! 1870/71 nichts Weiler als die Angst und die VerzweislnnL darüber, bah io viel Scheußlichkeiten und Gemeinheiten von Seiten der Engländer in Südafrika mit seiner Genehmigung verübt worden sind und täglich noch begangen werde» und daß diese unerhörten Grauiamkeiteu gegen ein edles Volk allmählich beginnen, auch dem besseren Theile des englischen Volkes zuwider zu werden. Also die Angst und die Verzweiflung Chamberlain's sind es, die ihn beim nahen Zusammenbruche seiner Tbätigkeit zu solchen un würdigen Manövern bewogen haben. Sein albernes Geschwätz gebührend zu widerlegen, mag von berufener Seite geschehen Wir deutschen Krieger sind uns unseres Wertkes und unseres guten Nomens bewußt, lieber einen Chamberlain gehen Wir mit gebührender Verachtung zur Dagesorduuna über. —* Das große Loos der gegenwärtig spielenden Sacks, scheu Laudeslotterie ist schon heute, am fünften Ziebungstaae der 0. Klasse, gezogen worden und aus die Nummer 27115 In die Kollektion non E. Hevser in Leipzig gefallen. Mit der Ziehung dieses höchsten Gewinnes im Betrage von 600 000 Mk. ist ein wesentlicher Magnet der Lotterie verloren gegangen. Der 100009 Mark-Gewinn ist auch schon am vorgestrigen Tage g, zogen morden, so daß von den größten Hauptgewinnen mir noch die Prämie von 4M 000 Mk. und der 200000 Mark-Gewinn im Glücksrade verkleiden. Außerdem enthält die Gewinntrommcl noch einen 50000 Mark-Gewrmr Im^Großcn und Ganze» wird dieses Mol wieder von verschiedenen Seiten lebbait Klage geführt, daß die Loose nicht mehr den tlottcn Abgang habe» wie früher: manche Kollekteure fallen noch ganz ansehnliche Pollen von ungeivieitcn Loosen aut Lager haben —' In der beutigen Sitzung des N r ei s a u s ! ch u s s e s ge nehmigte man dem Dr. med. Barlcls in Arei'cha die Erweiterung der .ßweigantialt keines Sanatoriums dollibft und dem Augenärzte Dr. med. «arl Mar Schmidt in Dresden die Errichtung einer Primulrankenanüol! kür Augenkranke. — Dem Anvatus Heinrich Werner in Trachau rttdeilte man die Eriaubniß zur Abhaltung allwnntaglicher öffentlicher Tawnmff! währen» des Sommerhalbiahres im ElasthoiSgrundßiicke Nr. K K »es Brand-Kat. kür Trachau, während zu dem Keüichc des GasiwirthS Mai Edmund Richter gen. Lorenz in Loichwitz «„Weiher Adler") um Genehmig ung zur Ahhalnmg allwmitäglicher öffentlicher Tanzmusik während der Mw nate November bis März jedes Iabrcs ablcbnende Bcschließung geiaht wurde, da man das Vorhandcniein eines Bedürfnisses nicht anzuerkcnnen vermochte. — In der BerwaltungSslreitigkeii des Ortsamietwerdandes Blu menau gegen den Landarmeuverband im Königreiche La äffen wegen Er Haltung von Untersiiltzungskolicu für Aima Meta Weindold cntichied der Kreisaus'chuß aus Berurtlmlung deS Landarmenverbandes zur Zahlung von lS.sa M. — Zur Uehcrnahnie der dauernden Unterhaltung und Reinhali »na der neuen Anlagen der äußeren Waldhemicrlrrake in Noffen aus die dorrge Sladtgemcinde gab der tirciSausichutz leine Zusiimmung. — In nick-' öffentlicher Sitzung wurde über eine. Reihe von Rekursen in Stcueriachen und Uber ein Genick dcS Scbankwrrihschaiisbcfftzers Edmund Dressier in Dresden um Erikeilung der Konzession als Schauimelunternehmer geinä : K 32 der Gewerbeordnung verhandelt. —* Se. Majestät der König Hot folgende Personal- Veränderungen in der Armee genehmigt: Vom Oktaffat. Feldarh-Rkg - 8t- Dielet. Lmuvtm. II. Batik -Iührer. , . „ . . - - . „ ^ , I „ als Eaupim. ». Bntir.-Cbes >m Fclvart.-Reg. Nr. 28. -W- Eberhard!, Vini. ! — * o» der gellrigen ffc > a d l n e r or d ne i e >> > i tz u ii gge- im Feldart.-Rcg. Nr. 77, Redlich, Oberltni. vom Olialiai. Bat. schwe- dachte der Vorstecher Herr Neckisanwall Dr. blocke! vor Ein- rerFelddaubitzen. im Nukari.-Rea. Nr. t2 wieder anaeiielli. -W- Tucl. ggt. tritt in die Tagesordnung dos Löiährigen Diciiiisiibiläutiis dos k .» ' i ^ W' l« fsev, «rate inen. str. 13. Krulst und Wisienschafl. ß* In Wien lädt etc sich, nach einem Telegramm des „Berl. Lok.-Anz ", durch einen Revolverschuß Frl Mar garethe Lobe, Tochter des bekannten früheren Schauspielers und Theaterdircktors Theodor Lobe, der zurückgezogen m der Nrederloßvih bei Dresden wohnt. . Frl. Lobe, die in Wien ihren Lebensunterhalt ^durch Sttindcnaeben verdiente, ist vierzig Jahr- alt geworden. Sie war schon lange trübsinnig, weil sie es nicht »ersinLen konnte, daß der Mann, dessen Braut sie als ganz junges Mädchen war, durch Selbstmord geendet hatte. Erne Schwester der Bedauernswertsten ist am hiesigen Residenz, tbeater engagirt: ihr Vater war zuletzt während zehn Jahre Oberregisseur des Königs. Hofschauspiels. -f* König!. Hosfchausviel. E>n neues Gleichen — Frl v. d. Osten, die musste unserer luaendltch-diamatiichen Lieb haberinnen — machte die gestrige Aufführung der Fausttragödie. die im Publikum eine außerordentlich starke Antheilnabwe fand, auch für die Kritik srhenSwerth. ES hieße, dromaturgiiche Elemenlarkenntnisse auSkramen, wollte man den Beweis führen, daß eine der Goethe scheu Dichtung völlig entsprechende Verkörper ung der Gretchen-Rolle zu den schwierigsten Ausgaben der dor- stelleriichen Kunst gehört, die ein meisterliches Können und tiefes Empfinden, zugleich aber auch den Reiz jugendlicher, pocsieverklürter Erscheinung verlangt. Vielleicht läßt sich — mit den Jahren lernt man duS immer mehr einseben — gerade auf das letztere Reauisit am ehesten verzichten : wenigstens haben Künstlerinnen vom Range einer Seebach und Niemann-Raabc auch i» dieser Rolle bewiesen, daß di« Optik der Bühn« selbst den anspruchsvollsten Spiegel Lüge strafen kann, und man weder .Fräulein noch schon" zu kein braucht, um ein Gleichen von erschütternden Eindrücken zu repräientiren Das Schwierigste an dem Problem der Gretchrn-Darstellung wird immer die Bereinigung der naiven und der tragischen Momente tn einer Williamen <vvntbeie bleiben, die um io heikler ist. als die Gleichen - Tragödie sich in einem eminenten Rubato adipielt: nach den kurzen Akkorden lvrtscher Introduktion führt ja der Dichter dir Gestalt in einem gewaltigen dramatischen CreSrendo sofort zu einer Katastrophe von geradem einzig dastehender Größe der Tragik, deren Ausdruck eine Reife der Auffassung verlangt, die nur eine überwältigende künstlerisch« Intuition oder die Erfahrung der Jahre mit sich bringen kann. Daß es a» beiden Irl. v. d. Oste» : vor der Hand noch fehlt, toll kein Vorwurf für die fleißige und strebsame »inge Dame sein, die ihr ohne Frage beträchtliches Bühnentalent an Ausgaben von solcher Bedeutung an einem Theater ersten Ranges zu erproben das seltene Glück hat Die Sicherheit in der Durchführung der Rolle, die allerdings gestern mehr als bei ihrem Kälbchen von Heilbronn etwas Akademisches vurchblicken ließ, und die textliche Akkurateste waren unein- ge'chränkken LobeS werth; auch an glücklichen Einzetzügc» in dem rein lyrischen Theile der Rolle fehlte es ihrem Grercken nicht, aber im Ganzen vermißte mm an der Figur das Goetbe'iche Gepräge, die herbe Schönheit in der Linienführung und dem Kolorit, die Frl Pölitz wie Frl. Saalboch. Beide in einer besonderen Alt, ihr m geben wissen. So wie Frl. v. d. Olten die Rolle gestern anlegte, muß sie der künstlerisch gesteigerten Durchführung entbehren, die von der naiven Unmittelbarkeit der ersten Austritte zu der poetischen Erhabenheit der Äerkericene die Brücke schlagen soll. Dielen lleber- gang ließ auch da» selbstverständlich noch beschränkte gestiiche und mimische Ausdrucksvermögen der jungen Künstlerin zu lehr vermistcn Im höchsten Affekte wollten ihr auch die stimmlichen Mittel gestern nicht Immer ganz paiiren: ihr Her; schien mehr geben zn wollen. alS ihre Kehle bewältigen konnte. so daß sie " sich äußerlich mit Andeutungen begnügen mußte, wo nur ein Schöpsen aus dem Vollen einen tiefen Erfolg gewährleisten kann Nament lich gilt das von dem rührenden .Ach neige. Du Schmerzens reiche". das eine ganze Skala von Empfindungen ansiöie» soll, von dem leisen Schauer der bedrückten Verängstigung der scheuen Mädchenieele bis znr rauschenden Ertast der Sinnesvcrwirrung des sich Mutter fühlenden Weibes: hier kam — kein Wunder bei der großen Jugend der Darstellerin - Frl. v.d. Osten über Aeußerlichleiten nicht hinaus, obwohl sie an den Höhepunkten der Scene das wunder bar eindrucksvolle „lyrische Schluchzen" von Frl. Polik nicht ohne Geschick nachzudltden iuckte. Alles in Allem dar» dik'es Gretchen als eine beachtenswerkhe Bersuchsprobe getten. die nur vielleicht im Interesse tbrer Trägerin zu stüh der Oeffentlichkeit geboten wurde, aber nicht als eine vollwerthige. fertige Leistung, wie man sie in Rollen von solcher Bedeutung an einer Hoibübne vom Range der unseligen, ohne anspruchsvoll zu sein, verlange» darf. — Leider schien die Grctchen-Traaödie gestern überhaupt unter einem recht wenig günstigen Gestirn das Lampenlicht erblickt zu haben. Tic effeltvolle Instenirung und theatralische Stastagc kbat zwar wie immer ihre Schuldigkeit, ober die Träger der Hauptrollen zeigten gestern bisweilen eine bedauerliche Unzulänglichkeit. Der Faust des Herrn Blankenstein, der künftighin mit Herrn Wicckc in dicier Rolle alterniren ioll, war früher unbedingt cindrucksticfer lind großzugner in Haltung wie Sprache: der dramatische Au; schwung. den die ideale Don Juan-Partie verlangt, die sortreißendc Kraft des veriünaten Faust vermißte man gestern allenthalben am das Empfindlichste. Noch uneifreulicher war der Mephisto des Herrn Wieue, der i» der Auffassung des Künstlers aus dem diabo lochen Junker, aus dein Bonvivant der Hölle noch und nach zum „dummen Teustl" des Volksschauspiels geworden ist, zu einem öden Possenreißer, der von der Eleganz des verkappten Ritters ebenso wenig an sich hat wie von der Dämonie des chevalcreskc» Bei ffihrers. Auch darf doch Mephisto nie und nimmermebr direkt komffch sein : gewiß läuft seiner ironischen Negativität alles Patbos zuwidcr. aber die Schalkhailigkeit seiner dialektisch sophistischen Feinheit darf nie in plumpe Svaßmacherei auSarten und ioll immer etwas von junkerlicher Noblesse an sich haben. Die in Aussicht stehende völlige Neucinstudirung der Dichtima schafft hierin bofferst lich Wandel, sei eS auch nur um deswillen, daß das Publikum kiiustig mehr heiliges Grauen, als erheiternde Lustigkeit in einer Reibe der bcdcuttiiigsvollste» Secncn der Grclchen-Tragödic empfindet. Oder will man sich a» maßgebender Stelle aus den toiende» Beifall beiuscn, den gestern gerade die derbsten llebcr- trcibungki, berausbeschworen?! Wir wollen es nicht glaube» ; hat doch schon Laube am das Trügerische des Theater-Applauses hin gewiesen, der sür Wissende von scher nur wenig überzeugende Kraft in sich barm V. ß" lvolkSliederabend des »Dresdner OrvbenS". Wer in de» letzten Jahren wiederholt Zeuge davon sein durste, mit welch' liebevollem Verständlich die Sangerichast des „Dresdner Orpheus" und ihr ausgezeichneter Liedermeister. Herr Albert Kluge, gerade der Pflege des Volksliedes und des volksthümlicheu Männergeianges obgeteacn haben, wer da ferner weiß, daß der vielumnetdete Sieg des „Orpheus" beim sächsischen Sängerwettstreit am 7. Juli d. I. zu einem ante» Theile gerade der bis auf's i-Tüvielcheu sein durchdachten Wiedergabe des Liedes im Volkston „Phyllis und die Mutter" zu,»schreiben geweicn ist, — der konnte auch ohne besondere Prophetengnbc vvranssehen, daß ein vom H
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