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Diele« Blatt wir» de« Lesern von Dresden und Umgebung am läge vorher bereit« al« UdentlHuzgabe zugestellt, wahrend es die Post-Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabc erhalten. 54. Jahrgang. ^ 2S8. Veftigsgebühr »Ik-iii'ljlihrl. !>u- Trekt. re» dc» laqldn zwei- durch '»»lSivurligkÄt'm- ,ilij>iouare Mk. »inmaliger Zu- o»»rch die UM.lodne^ieiteügeld). Äie de:» rekeril vv» ^reüdci, «. Umiebunq an» Luge vorher zu- „eiteUreil Sldcnd^)lus- ^lüben erhalten die ausu der Morgen ^ltttzsiabe ruiam,nen sngesteUt. S.'achtrutl nui »inlbeute licher Quellenangabe ,..D»eSd. Hachr.") zu« lässig. — Unverlangte Maiiutfrivle werden nicht aujbewahrt. Mittwoch, 27. ektober i:»<»9. Tclegravnn-Adresse: Nachrichten Dresden. 1858 Druck und Verlag non Liepsch 6c Reicharüt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrafte 58Z0. Fernsprecher: u - -'<»!»«;. :riivi Anzeigen Tnrif V^Ilhr, Lvnulau- m Marienftrafik ^ ,'on 11 dir, '/^l Uhr Ü.je einipaltig'e Oirlindzei,'' (ca. Silbe,,, 2.'» ^, ftamilicn-^an richte ouc, Drrodru 2V P' . l^eichafts-.'tnreigkn ans der Pnoatseitc Zeile UO Ps. i die zwei,voll, s.: Zeile a.TenieiteLO'i- — )n Nuinnrer»» na , Sonn u ,>cirriag»u die einspalugc Oirlind- zeile liOPi., ans Privat- leite LVP'., ,Familien« Nacdrirbten Treloci» die OirundzeUe 25 Pi. — Auswärtige ^-rustra .e legdlar: tonet 10 Ps. Laisas ^>-no!c> 8bd»Io«8-8ti'«88b 34. ^ !-16 r-b sl-A u 8 8 t 6! I u n A QrbSLrl, 81uok, bl<7 D?Lrv erNSo Lefer^. Dein Reichskanzler Dr. v. Beth mann Holl- weg mnrde vom König der Hausorden der Rautenkrone ver liehen. Prinz Heinrich der Niederlande trifft heute nachmittag hier ein und nimmt im Königlichen Rssidenzschlo«; Wohnung Der „Neue polit. Tagesdienst" veröffentlicht die Aeuße- rungeil des leitenden Min ist ers eines Bundes staates über die innere politische Lage. Eine internationale Schiffahrts-Vereini gung, der England, Deutschland, Schwede», Dänemark und Holland angehören, ist gegründet worden. Die Re i ch s b a l l o n h a l l en an der französischen Kreuze werden vermehrt. Der frühere Berliner Operndirekior und ehemalige Dresdner Regisseur Ferdinand v. Strauß ist gestern in Berlin an den Folgen eines Straficirbahnunsalles gestorben. Bei einem Einbruch in die Wallfohrtsla pelle E z e n st a ch a u wurden an effektiven Werten Ist Millionen Krone» gestohlen. Fürst Ito. der japanische Kenerairesident in Korea, wurde von einem Koreaner in Chorbin ermordet. Neueste Vrafttmelüuvgeu vom 26 Oktober. Ei« Minister über die inncrpolitischc Lage. B ulin. sPrio. Tel.)- Ter «Nene pol. TgSd." gibt nachfolgende Aeußeriingen des leitenden Ministers ein ec- Bundesstaates wieder: „Sie wolle» meine Ansicht über die Forderung des Tages hören, wie sie sich ans de» Erfahrungen der letzten Wahlen im Reiche und in zwei Bundesstaaten ergibt. Ich meine, es kann nur eine Forderung geben, und das ist die Rückkehr zu einer klaren Realpolitik, das heißt einer Politik, die auf den Tatsachen fußt, wie sie sich aus den Erfahrungen der letzten Monate in gar nicht mißzuverstehender Dcutlich- lcit ergeben, und wer aus diesen Erfahrungen lernen will, für den kann kein Zweifel darüber bestehen, das, die von einzelnen Parteien ais möglich erachtete Taktik, den Gegen satz zwischen rechts und links für eine partei'.wlitische Aus- »ützuna bei kommend-eu Wahlen latent zu erhalten, eine völlige Illusion war: denn diese Spannung übt ihre ver derblichen Folgen gegen alle bürgerlichen Parteien glcich- mästig aus. Vielleicht ist es »och ein Glück, das, diese Er fahrung schon ieyt und nicht erst bei den kommenden Neu wahlen zum Reichstage gemacht worden ist. ivo sie zu einer wahren Katastrophe hätte führen müssen, die unserem natio nale» Ansehen schwere Wunden schlüge. Wenn also die Bcsehdinig unter den bürgerlichen Parteien nur ihre De zimierung zugunsten der Sozialdemokratie zur Folge haben kann, so ergibt sich daraus die zwingende Notwendig keit einer Sammlung. Worin soll diese aber be stehen'? In einer Wiederbelebung des Blocks'? Das wäre meines Erachtens keine Realpolitik: den» sie liehe die gegen das Fahr 1907 erheblich veränderte Situation außer Betracht. Man mag über die Blockpolitik deS Fü r st e n B ü l o w denke», »ne man will: daß sic nach den Ereignissen dieses Jahres noch die Grundlage zu einer neuen nationalen Mehrheit werde» kann, muß man als ausgeschlossen ansehen: denn das! Scheitern des Blocks hat die Gegensätze zwischen rechts und s links noch weiter vertieft, als sie vor de» letzten Reichs- « tagswahleu bestanden. Dazu hat die Reichssinanzresorm als sehr »nei wünschte Folge zu einem unzweifelhaften An- schwelleu der sozialdemokratischen Mitläufer geführt, und wenn schon die Reichstags me» rheit des Blocks aus so schwachen Füßen stand, daß jede Absplitterung von rechts oder links ihr gefährlich wurde, so ist heute überhaupt nicht mehr auf eine Mehrheit zu rechnen. Darüber kann lein Zweifel bestehen. Eine Neberwinduna der Sozialdemo kratie mit gleichzeitiger Front gegen das Zentrum ist heute eine Utopie, und darum kann es sich meines Erachtens nur um eine Lamminng aller bürgerlichen Parteien ein schließlich des Zentrums handeln. Das allein ist die Realpolitik, wie sie auch Bismarck getrieben hat, eine Politik, die sich nicht von Gesühleii leiten läßt, sondern die die Dinge so nimmt, wie sie sind. Ter Wiederzusainincn- 'chliiß der sich heute noch seindlich gcgeliüberslelieiideii Par teien wird um so leichter sein, je größer die Bans ist, aus der sich die Sammlung vollzieht. Die Aufgabe, die sich für die Reiclisregieriinq aus den Erfahrungen der letzte» Wah len ergibt, liegt meinem Erachtens in derselben Richtung. Eine PUMA der Sammlung aller bürgerliche» Parteien, das ist für de» neuen leitenden Staatsmann eine schwere, große Ausgabe, deren Bewältigung bei seiner besonderen Eigenart sehr woh! möglich ist, sofern er nur au» den ehr liche» Willen der Parteien zur Mitarbeit rechnen kann." Der japanische Fürst Ito ermordet. Tokio. Fürst Ito ist in Eharbin von einem Koreaner ermordet worden. Fürst Ito war japanischer Generalrcsident in Korea. Seine Ermordung durch einen sanatischen Koreaner zeigt, wie gespannt die nationalen Verhältnisse in Ostasien noch immer sind und wie leicht sich dort neue Konftiite entwickeln können. Der Ermordete hatte den russischen Finauzmini- stcr Kokowzew zu einem Besuche in Japan cingeladcn. Hierzu teilt das Petersburger AuSwäxtigc Amt mit, Ko- kunrzi'w stabe d>e Einladung Iios, nach Japan zu kommen, strikte abgelehnt. Daraufhin sei zwei Stunden vor der Ab fahrt Kokomzoms in Petersburg ein Telegramm cingc- t> vssen, worin der Marguis Ito sein Kommen nach Char ts i n anzeigte. Man sieht in diesem Vorgänge den Wunsch nach einer T c »i o n st ra t i v n gegen Europa wie speziell gegen China. Japan wolle China zeigen, seine antijapa- nischen Bestrebungen fänden bei Rußland keine Unter stützung. ES ist nicht unmöglich, daß der koreanische Mör der auch chinesische» Eiuslüsseu zugänglich gewesen ist, da die Beziehungen zwilchen China und Japan wieder ziem lich kritisch geworden sind. Die äußere Nachgiebigkeit Chinas in der Frage 'der Mandschurei-Eisenbahnen Hai die latente Gegnerschaft gegen Japan nur noch verschärft. Eharbi n. Der A »schlag aus den F ü r st e n I t v ist heute vormittag 9 Uhr verübt worden. Fürst Ito, der eben seinen Waggon verlassen hatte, schritt mit dem russischen Finanzministcr Kokowzew und den russischen Offizieren die Front der Ehrenwache ab und ging gerade ans die Gruppe der ausländischen Konsuln zu, als hinter ihm mehrere Schüsse sielen. Bon drei Kugeln getrosten, stürzte der Fürst tödlich verwundet nieder. Der japanische Gene ralkonsul Kawakami wurde schwer, aber nicht lebensgesähr lich verletzt. Ter Betriebschef der südmandschurischen Bahn, Tanaku, wurde am Fuße leicht verletzt. Der Täter wurde verhaftet. Eharbin. Bei dem Mordanschlage ans den Fürsten Ito handelt es sich vfsenbar um ein v o r b c re i t e t e-s Kvmplvtt. Ans der Station Tsaitsagou waren bereits gestern von der russischen Polizei drei mit Revolvern be waffnete verdächtige Koreaner verhaftet worden. Den Riorda»schlag zu verhindern, war unmöglich, da die Bahn vermalt»»«, au? die Bitten des japanischen Gciieraltviisiils Kawakami allen Japanern das Betreten des Bahnhofes gestattet hatte und der Mörder dem Aussehen nach von einem Japaner nicht zu unterscheiden war. Alle den Für sten begleitenden Personen waren gleich ihm der Geialn ausgesctzt. Der Finanzminister Kokvwzem befand sich i» der unmittelbaren Nähe ItoS, noch näher a!s die verwund, len Japaner. Petersburg. Wie der ,,P. T. A." ans Eharbin gemeldet wird, erfolgte der Morda» schlag aus den Fürsten Ito bei dessen Begegnung inii dem russischen Finanzminifier Kokowzew aus dem Bahn hole >': L Hai bin. T v I i o. Die Meldung vo» der Ermordniia des Fürsten Fto hat hier große Erregung hervor gernien. Zur Zarcnrcise »ach Italien Tnri ». Wie die „Stampa" meldet, sandte .n u i i e c Nikolaus ans Bardon^cehia dem Könige nachfolgendes Telegramm: Fch verlasse Ilalieu mit dankbarem Herzen gegen Dich und die Königin für Eure Güte, die mich io tie> gerührt hat. Gott möge Euch und Eure liebreizenden Kin der schützen. Berlin. fPriv.-Tel.s Tittonj sagte Interviewern: „Leien Sic überzeug«, Rußland wünscht Ftalicu viel lieber als ein Bindeglied mit deu Ientralmächteu Europas, denn als eine isolierte Nation zu sehen. Die sraiizösischeu Blätter, die dem Besuch des Fmen eine andere Bedeutung beilegten, irre» sich." Paris. Der Minister Pichon erklärte einem Berichterstatter, der ihn in Cham bürg über die Bedeutung der Zufammenkuiift des Zaren mit dem Könige von Italien befragte, die Begegnung von Raceonigi setze die Reihe der zwilchen den Nationen getroffenen Verständigungen und Ententen fort, die dazu bestimmt seien, die Aufrechter!,»! inng des Friedens in Europa zu sichern. Es heißt, daß die Besuche der Herrscher den einzigen Zweck haben, die ihre Bulker vereinigenden Bande enger zu knüvien. und in keinem Falle gegen diese oder jene Macht gerichtet sind. Eine internationale Lchiisahrtsvereinigung London. Der internationale Bund der Schisss- cigentümer, dessen Gründung vor einiger Zeit beschlossen wurde, hat sich, wie ein hiesiges Blakt mittcili, unter dem Namen Internationale S ch i s fa h r t s v e r e ki, i - gung nunmehr konstituiert. Die in England, Deutsch land, Schweden, Dänemark und Holland bestehenden Ver bände lmven »ch dem Bunde angeschlossc», der eine Tonnage von ll> hjs 17 Millionen repräsentiert. Es wird erwarte«, daß auch Frankreich und Norwegen sich in kurzer Zeit dem Bunde auschi-eßcu und daß die Lchissscigentünicr anderer Staate» ihnen folgen werden, sobald sie zu diesem Zwecke einzelstaakliche Berbände gegründet haben. Der inter nationale Bund ist zu dem Zwecke ins Leben gernien wor den, um im F-allc von Arbeitsslreitigkeiten die Schisss cigentümer vnd die Lchissahrt im allgemeinen zn schützen, die Beladung und Löschung der Schisse hei Streits und Aussperrungen zu ermöglichen und die MitqliSder des Bundes bei eintretenden Verlusten schadlos zu l>alten. D '» Präsident des englischen Verbandes Tewit ist ,z»m Prüsi Kenten des internationalen Bundes und Leist vom Nord dcut'chen Llonü zum Vizepräsidenten gewählt worden. Ge schäftssilhrender Sekretär des Bundes ist gegenwärtig der geschäftskührende Sekretär des englischen Verbandes. Ans Frankreich Paris. Es heißt, daß infolge der Schlappe, die die svzialistischen und spzialtstisch-radikalen Gemeinderäte in der Ferrer-Angelegenheit erlitten haben und die zur De Mission des Präsidiums führte, im Gemein de rate der Versuch gemacht werden soll, eine neue M chrheit z» bilden, die aus den gemäßigten Radikale» und den Sozia listisch-Radikalen bestehen soll. Die monarchistischen Ge »feindcrnte sollen i» der neuen Mehrheit aiisgeschsvsse» werden. sinnst ui«l Aisrenrcdstt. ,'k Mitteilungen ans dem Burea» der Königl. Hos- iheater. Der Lpielplan deS Over »Hauses wird dahin abgeändert, daß die für Sonntag, den 31. Oktober, a»ge- küilöigte Aufführung der Oper „Amelia" von Verdi erst Dienstag, den 2. November, stattfiiidet. Dafür geht Sonn tag, den 31. Oktober, Webers „Freischütz" in Szene. Mon- tajl, den 1. November, wird, wie schon bekannt gemacht, Richard Wagners „Tannhäiiser" aufgesührt. — Im Schau spielhaus,: geht Sonnabend, den 30. Oktober, nach längerer Pause das Schauspiel „Ein idealer Gatte" vou Oskar Wilde in Szene. In den Hauptrollen sind Fräulein Ulrich, Frau Salbach. Fräulein Lißl, Fräulein Verde», Fräulein Tiaeonv, Fräulein v. Schlcttingen und die Herren Wiccke. Wierth und Müller beschäftigt. 's* Liederabend Marie Albcrti. Im Palmengartensaalc gab gestern Frl. M aric Alberti ihre» diesjährigen Liederabend. Die Leistungen der Sängerin sind von früher her bekannt und bereits mehrfach gewürdigt. Auch gestern bewährte die Sängerin wieder ihre Vorzüge. Die große und schwere Altstimme, die sich durch ivrgiältigcn Aus gleich der Lagen, Mcvhanpt durch gute Schulung anszeich- nct. kam auch gestern zu voller Wirkung, namentlich die schöne, pastose Tiefe. Die Deutlichkeit der Aussprache be friedigte alle Wünsche. Eünc» leise» Sckmtten ans die sonst guten Darbietungen der Sängerin warsen nur die ge legentlich zutage tretenden, allerdings sehr geringen In- kvnationsunrcinhciten. namentlich lnft den höher gelegenen Tönen- Sie machten zwar immer nur ei» t«ar Schwin gungen aus, «konnten aber doch nicht unbemerkt blerbe». DaS Programm brachte sendlich einmal wieder!) eine größere Anzahl Schubertlisder, die fünf nicht durchaus gleichwertigen Iledichte von Wagner, sowie eine größere Andobl BrobmSscher Gesänge. Dem etwas trockenen Vor trag der Sängerin schienen die Wagnerschen Gedichte noch am besten zu liegen. Am Flügel begleitete Professor Eduard Neuß mit zuverlässiger Technik, doch stellen weise zu laut. Das zahlreich erschienene Publikum spen dete freundlichsten Beifall. IZ. D. ck* In der Literarischen Gesellschaft laS gestern Ernst Jahn aus Güschciien. Nach einer kurzen Einleitung, di Stimmung schassen sollte, aber etwas pathetisch aussicl und Besorgnisse errveckte, die sich nachher glücklicherweise nicht erfüllten, sprach der Dichter eine Anzahl lyrischer Gedichte. Wer ihn als Lyriker aus den seinen Romanen und Novcllensammlungen als Geleitwort vvrgedruckten Gedich ten «kennt, weiß, daß Ernst Zahn einen stark re-slerive» Zug liat. Reine Stimmniia gibt er nur höchst selten, aber durch seine klangvollen, kristallklaren Verse geilst zweifellos ein echter Herzcnskv». Man suhlt, daß man cs mit einer starke» künstlerischen Individualität zn tun l)at. Den größten Beifall lüsten «diejenigen Gedichte ans, die mit einer humoristischen oder gemütvollen Poinle endeten. Wo der Dichter in die Tiefe ging, wo seine aller Sentimentalität bare Reflexion stärkere Anforderungen an die innere Be teiligung der Zuhörer stellte, blieb die volle Resonanz aus- Hicr »nd da beeinträchtigte auch die etwas unterstrichene Art des Vortrags die reine Wirkung der Gedichte. Sehr stavken Eindruck machte dann die »»gedruckte Novelle „Der Dag der Pervetna". Hier offenbarten sich alle Eigenheiten der Zahnschcii Knust: seine sarbcnkrästige Art, die heimische Bcrgwclt zu schildern, sei» Vermöge», sich in Leben und Empfinden der Bcrgbancrn einznsMle». seine .Kunst im Ausbau und in der Gliederung der .Hanölung. Hier fand er auch ei» ganz schlichtes, inniges Volkslied, das refrain- artig die ganze Novelle diirchMngt. Wäre nach dem Höhe punkte her Handlung «das Ende rascher, übcrnssiltigendcr gekommen, der Erfolg, de» dieser echte Künstler hatte, n»ärc vielleicht noch stärker gewesen '!'* Ferdinand v. Ltrant;, der frühere Berliner Oper» direktor, ist au den Folgen eines Straß e n bahn »ns all e s, den er im Juli dieses Jahres erlitten hat und bei dem er einen Scheutclhalsbruch davontrug, gestern abend im Vlrchvw-KrantenlfauS zu Berlin gestorben. Strantz war am 3t. Fuli 1821 in Breslau geboren. Sei» Vater war ein preußischer Gcncrallentnant. Der Sohn wurde zunächst gleichfalls Ossizier. Aus einer Urlaubsreife machte er in Paris die Bckannticliafl Mannrl Ga reias, der ilnv riet, seine schöne Baritonstimme ansbilden zu lassen. Am 5. März 1818 trat er in Hannover als Gras in der „Nach> Wandlern," aus. Eines Halsleidens wegen mußte er zum Schauspiel übergehen. Wir finden ihn dann als jagend lichen Liebhaber an den Bühnen in Schwerin, Graz, Da» zig und Hamburg. Als Eharaktcripieler ivar er ferner in Magdeburg, Königsberg und am Hostheater znDresd e n tätig, wo er auch von l808 bis 1870 die Regie führte. Seinem Freund Friedrich -Hgase folgte er dann an das Leipziger Stadtthcatcr, wo er als stellvertretender Direktor cinen bedeutenden Wirkungslkreis fand. — Am 1. Juli 1870 wurde er zum Direkt v r d e s K ö » iglichen O p e r » Hauses i » B erli » ernannt, au dem er bis 1987 wirkte. Nach dem Tod Hülicus »ahm er seine» Abschied. Er zog sich nach seiner Entlassung für längere Zeil ans sein Gn> Schmölen bei Würze» zurück, siedelte aber später wieder nach Berlin über. Fm Jahre 1889 verheiratete er sich zum vierteniliat mit seiner früheren Schülerin, der bekannten Schauspielerin Anna Fiihring, die ihn vis zum Tod: gepflegt hat. r* AUgemeiinicrständlichc philosophische Bortrüge. D e Vortragsreihe deS ordentlichen Professors für Philosophie an unserer Technischen Hochschule D r. Else nha n s über: „Die Weltanschauungen der großen Denier des Altertum s" wird in der nächsten Woche am Mittwoch, den 3. November, abends 8 Uhr. kekmitri!!' Soclldiel'!