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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.07.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240728023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924072802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924072802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-28
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
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Movtag. rr. Juli isr< Oertliches und SSchsisches. P«rf»»alv»ran-e«u»is»n tn -«« Wlntst«rt»». Dir Ministertaldtrektvr Dr. Dehne tm Arbeit«- und vodkfahrksministerium Ist aus der Otggtsverwaltling ausae- fAkeden. An seine Ltelle tritt der Ministerialdirektor Im Mtnistrrtttin für Volksbildung Dr. Kittel, delle» bissteriae Stelle im Volksbiidiingsministeri»,» »ich! wieder zur Ve- '«»una gelang» Bum Ministerialdirektor im Ministerium des Innern ist Mtnisterialrai Dr. Fritzsche beriisen nwrbe», Der Sächsische Schuhmacherlag. In, «Krone» Hviel" >,„iin> die Bitiauer Tagung des Ber» band«« Sächsischer S ch » l» »I >1 ch k r i» » u » a e» NM Sonntag mit der Hgnpluersamml»»« ihre» Anfang. Aid Sbrengäsie waren nnivesend ans Bittan Vürgermeister Dr. Koktzenburg, die Lladiräi« Länder und Gewerbekammer. Gmrdikus Dr Gebhardt, inte die Ltndtuerurdueten Oberlehrer Pflug »nd Väckerovermeilter Drestler. ferner Sundikns Weber vom Landesauaschnst des iächsilchen Handwerks aus Dresden, der Vertreter des Lubmissionaaniteagipst au» Dresden. Ge- werbeschnllebrer Weber ans Löva» und Direktor Mauer aus Gisbcnlebn. Mit markine» Worte» begrüstte der Verbands,wrsitzende Anger m a u », Dresden, die zahlreich erschienene» Delegierte» wie die anwesende» Ehrengäste. «Fr »ab dann de», Wunsch Ausdruck, dast die Verhandlungen des Verbandstages znin Wohl und Lege» des Lchnhmacherhaiidwerks anssalleu möchte». Fm Namen der Lladt .'sittnu »lest Bnegernieisier Dr. KoItze » bnrg die Versa'nmlnng willkommen Der Redner wie» '»etter daraus bin, dost die Tagung in eine bedeutungs volle ,'iei» sage. W Jahre seien nergangen. dag unsere Engend z»>» Lchuve des Vaterlandes htnanszog, 5 ,iat>re, seit wir ge, zwungen wurden, den Vertrag non Versailles zn unter, schreibe». Trog alledem lullten wir Denis,de in dieser schweren Heil viel gelerni. erstens, das, inir Deutsche einig sein nilissen und das, unser Mittelstand ei» Eckpfeiler zu», Ausbau »useres Vaterlandes darstelli. zweitens Habe ,na» den Wert gelernter Arbeit erkannt. Wie sich in der Gegenwart deutsches Handiverk und deutsche .Handwerkskunst entwickele, davon gebe auch die Xu - stelIu » g sii, das Fach- und Ledergewerbe eiueu präch tigen BeivriS. (kr, stiedner, ivünsche, das, die Tagung mit dazu beitragen müchle, das, das Handwerk in seiner Gesamthett weiter »orwärls schreiie »ud jeder einzelne im Handwerk er kenne, das; er mit zu», Wiederaufbau de» Vaterlandes aus tiefer Skat bernsen sei. Dann werde auch das Wort wieder wahr werden: „An deutschem Wesen werde noch die Welt ge nesen." — Stadtrat Dr. Xi evhardI, der Lnndikus der Hit-' tauer Geiverbekammer, iiberbrachte die besten Witnsche der Kammer für den Verlaus der Tagung. UeberaU höre man jetzt Klage» über «(leid ,,»d Krediinol, doch erscheine es, als ob bereits in dieser Beziehung der Tiefstand Überwunden sei. die Sour besserer Tage würde aufiailche». Der Redner wies auf die Bedeutung des Handwerks »ud Gewerbes innerhalb der neuen «rosten Wirtschaftsorganisation hin »nd wünschte dem Handwerk und bewerbe besten Erfolg in ihren Best re- bunge». — Snndikus W e b e r non, Landesansschnst de» iächss. schen Handwerks betonte den Wert »nd die schönen Erfolge de- LandcSansschusses als tüesamtvertrctnng des sächsischen Handwerks. Es gelte, das .Handwerk zu eine», verantworte lichen Mitarbeiter im Slaaisweien zn erziehe» Das erfordere vor allem die Erkenntnis, das, der einzelne nichts ist. Tarn», müsse das sächsische -chuhmachergewerbe ire» zu den, übrige» Han-dwerk stehen. Dann werde auch dieses jederzeit an seiner Seite verharren. — Als letzicr Redner ries der Obermeister der Zittaucr Schuhmacher Bwangsinnung Will wer der Versammlung einen Willlvinmengriis; und Wünsche ans guten Erfolg zu. Den Geschäftsbericht erstattete der Vorsitzende. Dem Verbände gehören letzt 100 In nungen an. Im verflossene» Jahre sind eine Reihe Innungen neu geworben worden, doch stellen noch etwa 20 dem Verband fern. Die Arbeiten des Verbandsvorstandcs erstreckten sich u. a. aus Agitation durch Auskläruiigsariitel iu de» Bettungen des Landes. Der Erfolg ist nicht ansgeblieben. Eifrig war der Vorstand auf gute Fachausbildnna von Meister» und Lehr lingen bedacht. Drei über Erwarte» zahlreich besuchte Mcislcr- kursc wurde» in der Fachschule zu Liebeulehn mit vortreff lichem Erfolg abgehalte». Einen grostcu Teil der Tätigkeit nahmen die Lolmverhaildiuiigcn mil der Gehilseiischasl in An spruch, eine Ausgabe, die nicht leicht und dabei recht undankbar war. Der Regulierung des Lederpreises wurde grostc Auf merksamkeit aewiduiei, ebenso der Ausstellung »ud Iiinehal- tung der Richtlinie» für die Preisfestsetzung. Eine grvste Nolle spielte schlief,lich auch die Frage der Unkvstensätzc.^ Gründliche Erörterungen auch aus andere» Tagungen des Schnhmacher- gcwerbcS habe» ergeben, das; die Lätze nicht zu hoch seien. Den Bericht über Verbands- u. Sterbe u m läge n- kassc erstattete M üllcr - Dresden. Die bösen Folge» der Inflation wirkten sich »atnrgemäs, bei beide» Kassen aus. Die Aussprache über den Jahresbericht war sehr lebhabt und zeitigte eine ganze Anzahl Vorschläge. — Dresdner Nachrichten — Lundtku« Ltebsr vom Landssaussätust des sächsische» Handwerk« hielt »inen Vortrag über „Volkswirtschaft u » bHandwer k". Der Redner wies aus die durch den Ver sailler Vertrag und das Sachversläiibtgen-Gutachle» geschaffene Notlage des deutschen Volke» und speziell de» Handwerk» hin, Wesentliche neue materlelle Opfer zu bringe», fei dem Hand werk nicht mehr mvgltch. Ihm, wie dem ganze» deutschen Vvtke sei »ur bte Arbettßkrast geblieben, «ehr bebauerltch sei es da her, dast die Rrtchsregierung nicht den Mut habe, dem deutschen Volke zu sagen, das, mehr gearbeitet werden müsse, son dern eine neue Akbettszettvkdnnnn erlassen habe, welche die Vereinbarung über Mehrarbeit den einzelnen Parteien über lasse. was »ene Ltretka und Arbeitseinstellungen bedeute. Im Hinvlick daraus, dass da« deutsche Handivert >wr de», Kriege et» fünftel der Gütererzeugung heruurgebracht habe, sei n». bedingt die lttngltedernng des Handwerla in die deuische Vvltswirtschaft nötig. Der Redner wandie sich dann in längeren Ausführungen gegen die Preisgeletzgebung und «o»- trollanaschitsse und fvrderte Vernts-Gniachle». Dringend er- mahnie er zum Elnbaltrn der Richtsätze für die Preisbildung n»d bezelchnete es für nütig, durch die znsammengesastte «rast des Handwerk« t» Rtngbildungen und Monopole eine Vresche »>> lege». Bum Wiederaufbau de» Handwerts bedürfe es der Stärkung und Erhaltung der inneren Kaufkraft, ebenso der Solidarität innerhalb de« gewerbliche» Mittelstandes. Weiter erörterte der Sckrecher noch die Auswüchse des Hausierhandels und des Ausnerkaufawesen», streifte die Nachteile der Psusch- nnd der Gesangeiieoarbeit, besprach die Steuerpolitik und schlos, mit einer Schildern»« der Notwendigkeit eine, aus reichenden Kredltuersorgnng des Handiverks. Eine Üteibe von Entschliestuuge» wurde» angenummen. Sie wandten sich gegen die üeuerlichc Belastung des Handwerks, die Preist,etbeiet-V,>o>önn„a, die neue Strasuostzngsuervrdnuiig des sächsischen Justizministe riums tArbett der Strafgefangene»», ein Rniidschrvib,» des sächsische» A>beti«ministeri«ms betressend de» Schutzuei tauf durch Krankenkassen, die Anssithrnng nun Fliciarheii durch die Arbeiiostnben der »teichsiuehr, die Ausiottchse des Hausier handels und die Schnhnersorgung durch Industrie und Be hörde». Der Direktor der Iachschnlc zu Liebeulehn, Meger. be handelte in einem zweiten Vortrag das Thema „Butunst von Handwerk und Schule". »lach einem Rückblick ans die historische Entwicklung des Handwerks ging der Redner auf den Werl einer gnlen Aus bildung des Nachwuchses für das Handwerk et» und erörterte dann de» Bnsamineiihaiig zwischen Lehrwerkstatt und Bernss- schulc. Diese mützte» völlig ineinander ausgehe». Der von ihm lRedneri als Leiter der Fachschule Siebeiileln, ansgestellle neue Lehrgang sei ganz und gar der Arbeit in der Werkstatt nn- gepastt. Am heutigen Mvntag wurden die Verhandlungen iort > geführt. »i» Die Eröffnung der Ausstellung erfolgte am Sviiiiabendvvrmittag durch de» Verbandsvvrsttzen den A n g e r »i a n » iDresdeni. Hieraus sprachen Reaieriuigs rat Dr. Ocsterhell t»> Namen des Wiltichattsininisteriums und der Aniishauplmannschasl, Vtiraermeister Dr. K oltze» bnrg in, »tamc» der Stadt Bitlnn und Snnditiis Dr. Geb Hardt im »kamen der Gewcrbckaniiner Biitan. Die t^liedcriing der Ausstellung ist als nnaeinein über sichtlich, praktisch und zmeetmästig zn bezeichnen. Die eine Abteilung, die in der städtischen Tninlnilie nntergebracbt wurde, ist den Erzeugnisse» der M a s, i ch u h »> g cd e r e i uvr- behalte». Hier kann inan sich ohne weiteres »('erzeugen, dos, die Bezeichnung „Der Meisterschnh". die dem Gonzen den Name» gegeben hat, kein phrasenhaftes Lchtagwort ist. Tic hier gezeigte» Iustbekleiduugsgegenständc aller Art, Strassen- und Luxiissttesel, Sport- und andere Schuhe, sind »ich allein Muster an Eleganz, sondern auch der Bwcelmästig keit und künstlerischen, solide» Arbeit des Iachinannes. Bur mechanischen .Haiidsertigleii sind ziemlich eingeliende ana tomische Kenntnisse, besonders des Insttnocheiidanes getreten. Die Eigentitmlichkeiten jedes einzelnen Bestellers beim Ans treten und Gehen werde» durch Abdrücke der Sohle» und Jersenflache wie beim Daktnlvskvpicsnstein aus Mes,blättern scsigestelli. In dem an diese Abteilung angrenzenden Raume des städtischen Dtlriilmlienbaiies desindet »cb die sehr sehens inerte und jedenfalls aiisterordenttich telirreiche Ansstellnng der sächsischen Berilsssachichnle». nnter denen »ameittlich die Deuische Lchnhinachersachschitte in Siebenlelni, die städtischen Gewerbeschule» in Löban. Plauen. Meerane »nd Meisten, die Bernssschtile in I-reiberg, die Handiverlerichnlen i» Bivstkau und ,'iittau, die I-cichichuie in »lantzen »nd die Schule der Lchuhinachcrzivaiigsiilniing Dresden a»f,usühren sind. Von hier aus wendet man sich nach der im Tnrngarien für die IachaiiSstclliing besonders errichteten Halle, in der die s a b r i k in ä st i g hergestclltc» Erzeugnisse des IilstbclleidungS- handclS und aller der Indiistiien ausgestellt sind, die Materialien, Geräte, Handwerkszcnge niG Nlaichinen sowie alle sonstigen Bedarfsgegenstände für das Schiihmcichcrhand werk liefern. »r. rrs Setter Dl« van-«». UN- V«m«1«-«a»1«1lr an -en -t«tch»I1«u«rn. Die Lanbe«. und Geuietnbeauteile an den i» Sachsen aus- grkpmnieneu Reichssteueru berechnen sich sü, den Monat Juni nach den BttsammensteUunae» der Laiideslttiaiizämter Leipzig u»b Dresden aus rund ik<!>Sl»!t7> Gvlbmark Einkommen- und Kvrperschnftesteuer <W Prvzenlj, 87«»-.»-.' Gpldiuark Grund erwerboneuer ststi Prvzenlj, SisttrM Goldmark Umsatzsteuer Prozents, <ütt ««»« Goldmark Krastsahrzengstcuer i!»i Prv- zeilkj, AÄ70k Goldmark Nennivellsleuer >!»(i Prozents »nd hisst Goldmark Bvrsensteucr slstst Prozents, znsamme» >stb1!)V7d Gvldmark. Die Ueberivetsung der Anteile erfolg, durch die Reichshauptkasfr an die Landeohaupirasse» und durä' diese an die Gemeinden, soweit de» letzteren nicht die Ein behallnitg der einzelnen Steuer» im besonderen Vcrrech »iingsncrfalirrii nachgelassen ist. Gegen die vssentlichen Auslosungen und Preis- ousschreiben. Der Laudtansabgevrdziete Dr. Kästner «Dem i bai solgende kurze Anfrage an de» Landtag gerichtet: Der prensttsche Vvilowvhlsahrtsnunisler lutt im Einocr nehme» mit de» preustischen Ministern der Justiz, der Iinan . zen und des Handel» etnen Runderlast an die Oberpräsiden len, Regierunospräsidenle» und den Polizeipräsidenten von Berlin gerichtet, in dem es u. a. heisst: Neuerdings erscheinen in den Tageszeitungen und an den Aittchlagsäuleii in über handnel,inender Menge Anzeige», in denen die Instaber von Vergnügungsstätten, Gastivirtschnsten, Lichttvielihegtern und ähnlichen Betriebe» für bestimmte Tage Verlosung von Auto mobilen, Motorrädern oder anderen Gegenständen anlünden. Nach der ständige» Rechtsprechung des Reichsgerichts sind der artige Bergnstattnnge» als Ausspielnnge» im Sinne des 8 »dst Abs, 2 des Strafgesetzbuches anznsehen und mithin ge iiehmignngspslichttg. gleicher Weise sind in der Mehrzniil der Fälle ösfeittliche Preisaiisschretde» zn beurteilen, dir i» letzter Be'lt von geivrrblicheu Firmen der verschiedensten An in znnehinender Jabs veraiistallel iverde». Tn das lieber handnehlnen dieser Auswüchse der Geschültsreklame in volks ivirtschasilicher, rechtlicher und ethischer Beziehung als ein ernster Miststand gewertet werden must, ersuche ich, in In kunsi alle derarligeil Veraustnllunge». svivcit sie nckh den in Borstehendem ausgestellte» Richtlinie» gegen das Strafgesetz buch uerstvste», durch Anzeige bei der Staatsanivalischasl ein zuichreiien und in geeigneter Weise dafür Sorge z» tragen, das, die dargelegte» rechtlichen Gesichtspunkte zur Kenntnis der Oesseittlichkeit gelange». — B» gleicher Beit hat der Iuslizniinisler entsprechende Anweisungen an die General staalSanivälte ergehen lasse». Obgleich in Sachse» die Verhältnisse zum Teil noch weit iiuersreulichcr liegen als in Preuhen, ist von einem Einschrci ten der Behörde» bisher merkwürdigerweise nichts bekannt Wir fragen deshalb: Was gedenkt die Negierung zu tun, »in .den unzulässige» öffentlichen Auslosungen und Preisans schreiben erfolgreich clttgegenzutrcten'? Mit Rücksicht aus die Vertagung deö Landtages begnüge ich mich mit einer schritt lichen Antwort. Entschließungen -es Stedleroerbanöes. Der Allgemeine Sächsische S i c d l c r v c r b c> » d fasste ans der am 2st. Juli 1v-'i stattgcfiindciien Landes konserenz solgende Entschlief,ungen: Die Landeskonferenz des Allgemeine» Sächsischen Siedler vcrbandcs erwartet, das, vv„ dem Recht in 8 !> Abi. st des Ge setzes über den tt>«idciitivcrt»>>gsailsaleich bei bebauten Grlindslücte» so bald als möglich Gebrauch gemacht wird. Ter Absatz lautet: „Es bleibt Vorbehalten, durch ein besonderes Gesetz die Verfügung über die für den Wohnungsbau be stimmten Mittel anderweit zu regeln. Dieses Gesetz kann auch Bestimmungen darüber treffen, z» wessen Gunsten die iür Beibilsc» verwandten Mittel hnpothckariich sicherzilstelleil sind," Der Allgemeine Sächsische Sicdlcrvcrband fordert nach wie vor: >. das, die Steuer für de» Wohnungsbau Ltaalssteuer wird, das, den «rosten Gemeinde» die eigenen Mittel zur Vcr Wendung überlasten bleibe», jedoch mit der Bestimmung, das; in erster Linie Ein und Bureisamilienhäuier zu bc rüekitchtige» sind. st. dgst für Sachsen ei» allgemeiner Ausgicichssloek gcschassc» wird, 4. das, aus diesem allgemeinen Ausgleichsstock der Allgc- mciiir Sächsische Siedlerverbgiid zum Ausgleich unter seinen Mitgliedern eine entsprechende Summe im Rghi»e»beicheid zngcwicsc» erhält. Aus der Laiidcskoiiscrenz des Allgemeinen Sächsischen Liedlervcrdaiides ist scstgestcllt worden, das, von staatliche» StellenPrcise sin Grund nndBvden aesordert werden, die Silber das ortsübliche Mast hinansgehe». Es wird aesordert, dast die nntcren Verwaltungsstellen Anweisung erhalten, für aemciin nützigc Siedlungszwecke staatliches Land im Wege des Erb banes oder der ReichShcimstätle zu solchen Bedinaungen zur Verfügung zu stellen, dast der gemeinnützige Bwcck gefördert wird. Aus der Landcskonscrcnz dcS Allgemeinen Sächsischen Siedlerverbandes wurde fcstgcstellt, dast der in der Ve> ordnung des Arbeits- u»d Wohlsalirtsmiiiisteriums vom 4 April lN24 fcstacsctzte Höchstbctrag vo„ stMst Mark, der ans Bayreulher Festspiele. „Walküre." — „Siegfried." V anrcnth. am 27. Juli. „Was ich mir schon aedachl hab^: ivir werden von unseren Gegnern durch die Luve angesehen und — wie der Berliner zu sagen pflegt — ara bcgrunzt!" So hat Richard Fri^k- ^r getreue szenische Helfer der ersten Banrcuther Festspiele. l87st in sei» Tagebuch geiÄrtcbc». und dies Wort ailt genau so wieder für Banrenth Il>24. Ans dem deutschen Blätterwald rauschen i» diele» Tage» neben frenndttchen auch recht nn angenehme Töne über die hiesigen Feslivielc aus. Warum und inwiefern — darüber wird noch einiges zu sagen sein. An Ort »nd Stelle muten diese Ergüsse jedenfalls wunderlich genug an. wenn man so Tag für Tag die Begeisterung im ausvcrlauslcn Fcstspiclhansc selbst initerlebt. In de» Stamm lokalen der Festgästc, i» der „Post", im „Goldene» Anker" und in der „Eule", wo nn» allabendlich die kritischen Bei- tungsblättcr von Hand zn Hand aehcn. wird denn auch cisrigst „Kritik der Kritik" geübt mit einen' Temperament, das manch mal eine realistische Nachbiidnna des zweiten Meistersinger- Finales in de» Bereich der Möglichkeit rückt. Kritiklos ist die hiesige Begeisterung freilich darum keineswegs. So war man sich ziemlich darüber einig, dast zum Beispiel der 2. Akt der „Wallkürc" eine leise Flaute bedeutete, vielleicht dcsdalb, weil die Vertreterin der Fricka nicht den «rosten leidemcbattlichenTon für ibrcLzcnc fand und damit der Auftakt alles Weiteren matt blieb. Ungeheuer hatte dagegen der erste Akt eingcschlagcn. E m m n K rügcr nnd Lauriv Melchior erschöpfte» mit vollendetem Stilgefühl alle Poesie der Begegnung des Walsungenpagres: Melchior insbesondere hat für de» dunkel baritonalen Klang seines Organs hier das dankbarste Feld gesunden. Der Hnndiiig aber ragte durch Walther Soomcrs gewaltige Mcisierknust wie ein dä monischer Nacbttchatte,, in das Spiel von Lenz »nd Liebe. Im dritte" Akt Neste» dann nach dem echt banrcittlitsch ans- aefeilie» Walküre» Ensemble Earl Pra»» und Olga B l o in < den Abschied Wotans »nd B'rünhildeS zum tief er schütternden Erlebnis werden. Hier gab die Verwirklichung des Feiicrzanbers übrigens auch eine» szenischen Eindruck von nicht alltäglichem Ebarakter: ans de» in zuckendem Feuerlicht stehende» Dämpfe» schlage» meterhohe wirkliche Flammen a» den Felsen empor. Diese wahrhaft gefährlich guSschendc Realistik tut wohl nach de» Dampsheizungs- nnd Scidcnscücn Effekten, mil denen heule selbst arösterc Bühne» sich beliclsc». Der „S i e a s r i e d"-Abe»d war von einigen kleinen Mtstgeschickcn heimgettichl. Im zweiten »nd dritten Akt passierten ein paar gefährliche Eitiiatzverselic». es gab rhnthmische Schwankungen zwischen Orchester und Bühne, auch einige merkliche Tcrtirrungen. lind dvcb erschien die Gcsgnttivirkiing stark nnd getragen vo» echt sonniger Stim mutig. Das war mit i» erster Linie dem frische», stimmlich klug Mast haltende», aber doch durch heldischen To» über zeugenden Inngsieafried R » d. Rille r s zu daitt'e». Doch waren auch sonst gewichtige künstlerische Faktoren mit am Werk In de,, ersten Akten vor allem E I i ch n c r als ein Mime, der ohne Ucbcrtrcibnng das drastische dieser Nibc- lnngengcstalt mit meisterlich scharfer Bcichnnna gibt. Dann Braun »nd Habich, die die gegensätzliche Tragik des Wotan und Alberich auf neuer Stufe cindrinalichst zur Gel tung brachten. Ihr Leidenschaft und Humor zusammeiiballctt- des nächtliches Waldacipräch an dem auch G u t l> s Fafner- stimmc crsvsgreichc» Anteil »ahm. ivar ein besonderer Höhe punkt der Aufführung. Auch in der Erdaszenc hatte Braun gewaltige Momente: leider reichte seine Partnerin weder stimmlich noch im Ausdruck zu. Dagegc» kam Olga Blvmös starke Künstlerpcrsöiilichkeit der strahlende» lind beglückenden Wirkung de, Lchliistszcne wieder zugute. Gegen über dem Ade! ihrer Bewegungen und ihres Ausdrucks über hört man gern die Schärfe des einen oder anderen hohen Tons. Balling behauptete seine» Eharaklcr als klassischer ..Ri»g"-Dirige»i. Er weis; den Ausgleich zwischen Farbe und Linie geschickt zu treffe» und ohne Pose doch Höhepunkte hcraiiszuarbeiten. Seine Tempi sind namentlich bei liiilcr- maluna des Dialogs manchmal ausfallend breit. Das Orchester klang iviindcrvoll. Die klangschöne, poettcvollc Ausführung von Siegfrieds »ornivla im 2. Akt wurde allseitig bemerkt und belobt. Sie ist dem DresdnerKgmmermmilcr Blöd»cr zu danken geweic». Dr. E n gen L ch m i tz. Kunst und Wissenschaft. >* Die Oper am Albertplatz bewegt sich offenbar ln ans- stesgeiider Linie. War schon die „Entsühriiiig" vor acht Tage» im grvste» und ganze» recht erfreulich, so net dient die gestrige Erstausführung non Bcrdis „R igvIcIt v" i» noch höherem Grade die Anerkennung einer recht wohlgeluiigeiicn und ge rundeten Vorstellung. Besondere Ansmerksamleit hatte man diesmal der szenisch dekorativen »nd kostümlschen Ausstat tung gewidmet, die sich wirklich sehen lassen konnte. Ader auch in musikalischen Dinge» war auf der Bühne wie im Orchester viel Rühmliches zn bemerken. C n r t Kretzsch >n a r aus Franksnrt. der frühere Dresdner Korrepetitor der Staats- opcr und stellvertretende Leiter der Petrcnz-Oper. hatte sehr sleistig mit seinen Lenken studiert »nd schwang den Dirigcntcn- stab mit Umsicht und Schneid. Aus der Bühne war Ernst P o s s o n ii aus Leipzig als Vertreter der Titelrolle das alles belebende Element: ei» Nigolctto von vortrefflicher gesang lichcr Kultur und packender Charakteristik. Auch Coletta S a r. die die Gilda sang, besitzt stimmliche Kultur, vornehmlich im Biergesang: ihre grostc Arie „Teurer Name" war des Beuge. Schade, dast eine fehlerhafte Bildung der Zischlaute Stellen wie die vom „letzten Seufzer" um die Uligctrübthcit und den Ernst des Eindrucks bringt. Karl Märtell t-Herzogj war ichr gut bei Stimme: sein in der Höhe glänzendes Material und seine stattliche Bühnenfigur trugen ihm beim ausvcrkaus ten Hauic viel Snmpathien ein. Doch fehlt zur Vollkommen heit noch eine sorgfältigere Textbchaiidliing: auch sein nn gestümcs Vorwärtsdrängc», bei der Eanzonc „O wie so trü gcrisch" besonders anfsällig, führt z» rhuthiinsche» Verschieb»» gen, die nicht zu rechtfertigen sind. Dem dolchbcreiten Bravo Sparafneile lieh Erich Fuchs seine» kraftvollen Bast nnd seine Bühncnerfabrenheit, und Irma Schröder von der Linde sang »nd spielte dessen leichtlebige Schwester angemessen, wen» auch ihr Mezzosopran der Fülliakeit entbehrt und in dem berühmten Quartett des 3. Altes neben den anderen Stimmen zu sehr im Hiitterarundc stand. Von de» sonstiaen Mittvirkenden traten Cläre Dzvndi als Gjovanna und Gcora W c I l n c r lGrnf von Moiitervnci mit a»tcn Stimmen besonders hervor: auch die übriae» verdarben znm miiidesten nichts an dein löblichen Geiamtciiidruck der Ansnihriina. An den Aktschlüssen aab's rauschenden Beifall. —<ü. 4* Bum Tode Busonis. Wie bereits im heutiacn Nlvracn blatt milgcteilt, verschied am Sonntag tm 58. Lebensjahr an den Fvlac» einer schwere» Herzerkrankuna der Pianist und Komponist Fcrrucio Bc » vc » » to Bus o » i. Ihn, der am I. April 1808 in Empoli bei Florenz geboren ivnrde, führte seine Kunst schon früh in alle Erdteile. >888 übernahm er eine Lehrcrstcllc am Kvnservaloriuin in Helsinafors. 1830 gc- ivann er den RnbiiistciiipreiS und eine Professur am Moskauer Koiiservalorium >801 gina er »ach Boston: drei Iabre späier liest er sich in Berti» nieder, wo er als Pianist dis zuletzt arvstcs Aiisebc» acnost. — Eine der martnntcsten Mnsikerersctici nnnaen unseres Jahrhunderts ist mit Busoni dahinaeaanacii, der in dreifacher Eigenschaft crfolarcich tütta war: als scin- siniiiacr Pianist und Interpret klassischer Klnvicrwerkc so wie auch als stilsichcrcr Herausgeber von Bachs „Wvhltempe rterlem Klavier", ferner als M u si k sch r i f t st c l l e r »nt M n si k ä st h e t i k c r — sein 1007 erschienener „Entwurf einer nciic'i Aesthctik der Tonkunst" erregte, obzwar vielfach nicht unwidersprochen, berechtigtes Aussehen »nd wurde sogar t»> Russische übersetzt —, nnd endlich als K vmponist, in dessen Schasse» das Prinzip des Artistischen, vielfach „Gemachten" obenan stand. Seine Oper „Brautwahl", seine Musik zn Gozzis
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