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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.07.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240728023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924072802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924072802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-28
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
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— Vreo-PM Agcheichkeu — Montag. 21. Juü 1SK Das Nechlsgutachten Fromageot-Kurst. Ar. rss Sette r einen aber entwickelte sich im Laufe der drei lctztcu Jatzczeh.cte der Kranz der deutschen Lchutzvcreiue Die „Südmark". der Bund der Deutschen in Bödmen, in Mahren, in Schlesien und dir vielen anderen großen Volksverbände und Vereine, die den, Leben in den Grenzmarken einen eigenartigen Stempel ausdrüctten. Von L'keinel bis Saturn ist deute die Grenze bedroht wie im Westen und -kurven. Der Wille unserer Feinde vermochte unnatürliche Grenzen mitte» durch blühendes deutsches Leben zu schneiden Wunden, stets blutend, die nie vernarben können, bedecken Sen VoilSkörper, und wir können sie nur beilen. wenn wir die Arznei Kranz kaver Mitterers an- wenden, indem wir alle, aber auch wirklich alle den Brüdern im bedrvdten Land unsere dilsreichc Hand bieten und ihnen Kräfte der Seele, deS Geistes und des Gvldeö znflietzen lassen au« denen der Panzer aeschniiedel sei» muh, der uns vvr weitere» Streichen schützen svil und hinter dem die Wunden vernarben können. Fritz Heinz Reime sch Tagung des Neichsverban-es der Konsum- vereine. lDrahtmeldung unsrer Berliner Lchrislleituag.s Berlin. 28. Juli. Gegenwärtig findet in Berlin di« lg. Genosicnschaftataauna de« ttleiäisverbandcS deutscher Kon- sumvereine statt, dem rund 820 000 Pkitalieder mit ihren Fami- iien angehören. Die Hanptlagung wurde am Sonntag vom Generaldirektar der gesamten Uniernehinungeu. dem dem Zentrum angehörcnden -ieichölagSabgeordneten Schlack er- össnet. Die :>,'eichSregieru»g lvar durch den Reichsarbeils. minister Dr. St r a n n S vertreten Wetter sah man die Refe- reuten fast aller Mi>n>lenen. der Stad! Sterltn, Parlainen» tarier und Gcwerkichastosührer. «chlack sprach über die bevorstehende Entscheidung in Lvnövn. Man könne wvhi sagen. daß das deutsche Baik ii> seiner großen Mehrheit bereit sei, große tapfer out sich zu nehmen aber nur, wenn die Einheit und Freiheit von Bolk und Baierland gesichert sei. Sie müsse nicht nur bestehen, sie müsse auch garantiert werden, und wenn wir aus Grund einer sulchen 'Versicherung zur An nahme des DaioeSplane« kämen, dann webe der Welt und webe Europa. wenn anch diele« Opfer wieder vergeben« ge» drcubl worden sei. ReichearbeitSmiutster Brauns würdigte die Konsum- Vewegung aiS wichtigen Wirlschaftssaklor und führte u. a. auS: WaS unser Bolk in Zukunft noch ivtrd tragen und er- tragen müssen, und wa« e« an Kraft wird auibringen müsien. vermag heute niemand mit absoluter Sicherheit zu entscheiden. Eins aber sei sicher so grvsi auch die Last lein würde, sie würde nur zu tragen ietn hei voller Einmütigkeit de sto l k e S. DaS Ziel müsse daraus gerichtet sein, die VvlkS- ichichteu von rechts und links zusnminenzuführen, um die Frei, heit ivieder zu gewinnen. Nach weiteren Auoiührungen erklärte der vormalige preu ßische Ministerpräsident Siegecwald. da« Bolk stehe auf dem Standpunkt, wenn die Londoner Konferenz nur einigermaßen erträgliche Bedingungen bringe, dann solle mnn sie annehmen wegen der geldlichen Erleichterungen Doch die versprochene internationale Aiileilw bedeute keine Bermcbrnng der Kapital» kraft, ivir Hallen vielmehr die Anleihe mit Zi»«- und ZinseS- zinsen wieder zurück,zngebeii. ES werde also eine größere Ber. schuldung Deutschlands cinlreien Bermehrte Arbeit und oer» mehrte Sparsamkeit seien unerläßlich. Bor allem werde man der heutigen Jugend ivieder die Achtung vor dem Pfennig beibringe» müsien. Zur Erleichterung der Lebenshaltung müsse die Verkürzung des W a r c n w e g e S vom Er- zcugerzum Verbraucher unter Ausschaltung aller ver teuernden Zwischengruppen durchgeführt werden. Im weiteren Verlause der Tagung wurde ctnr Entschließung amgenommen, tn ber es keißi. daß der Genossenschaft»»»« tn der Annahme deS Da w e ö b e r tch t c s einen gangbaren Weg sehe, um zu tragbaren Verhältnissen tn Deutschland und zur Befriedung der Well zu kommen. Er uuterstüsze die Re» giernng tu ihrem Bestreben, alle Bcstiiiimungcn. die die Würde unb Rechte einer großen Kniinruaiion oerletzen, abzuwehre«. Der MenosieuichasiStag richte deshalb «n die NeichSregiervng den .dringenden Appell, das Sachverständigengutachten tn seiner Gesamtheit aazunchmeu unter der Borau-setzung, das, die politische und wirtschaftliche Einheit Deutschlands stchergesteüi und ooe jedem willkürliche» Angriff geschützt werde". Landardelterstrellchehe. Dawesderichl und Versailler Ariedensvertrag f»»»O v» Pari». 38. gsglj. Uober den Anhalt de- Recht »gut- achten» der SachverftAndtgen Kroma-eR und Sir Lectl Hurst über -tr Sinlatzuna der Deutschen Meldet der von- done» Korrespondent de» »Pellt Parist»«", A»ß der Bericht fünf nrtt »er Maschine äeschneben, Letten gmfaßt. Er beginnt mit Ausführungen ü»„ den girted«,»vertrag. Ue Lachoerstäniige« stellen fest. daß der Plan Da««»' k^eb- lung»miit«l vorsehe. die Un Artedenevertrag nicht tn Betracht gezogen worden seien »erd dah er eine Einwischnng in di« innerdentsche» »e«tee«ug»a»arlegentzeitra »orgnAsctz«. ie Alliierten haben kein Recht, dir intern« Gelrtzgebung eurswlands zu beeinflussen, dürfen keine besonderen Steuern ausschreiben und keine besonderen Zablungen ver- langen Die deutsche Negierung ist aezwunaen. ihre Verpflichtungen z« «rsülle«. ober nach eigener Methode. Der Dawesplan unterscheide! sich vom Versailler Vertrag darin, das, «r Deutschland verpflichtet, belvuüere Grieve zu schassen, bt« dt« Kontrolletnnahmen und besonderen sinan- zlellen Verpflichtungen wie auch der EisenbahnfvndS und dir Jndustrievbligationen feste Gestalt angenommen haben. Be züglich de» Verfahren«, da» rtngeschlagrn werde» soll, um den DaiveSbericht anzuwenden. ohne badet die Rechte des Friedrnsvertrag» z» verleben, werden drei Maßnahme» für »otwendia erklärt: l. Solche, die eS Deutschland ermöglichen, »eine Frte- dcnSvcrtragSverpfichtunaea zu erfüllen. 3. Solch,, die die «llterte» gegenüber Deutsch- land ergreifen müsien und 8. solche, dt« sie unter sich treffe» müsse». Die erste Gruppe der Maßnahmen, unter denen Deutsch land seine Verpflichtungen auS dem Friedciisvertraa erfülle,, svll, müsie dir Form einer Abmachuno zwischen Deutsch, land und der R«paration»kommt>ston haben. Offiziell wisse die Reparolionökvmmtssion nicht- von einer Räumung der Rubr. Folglich müsie diese Maßnahme »wischen den Alliierten und Deutschland geregelt werden. Ueber Sanktionen halten die alliierten Regierungen selbst zu ent scheiden. Ta aber Deutschland mit den Bankier« wraen etner Anleihe verhandeln soll, so betonen die Juristen dt« unbe dingte Notivendigkeit. daß die Geldleilier da- bestimmte Empfinden haben müßten, daß die ökonomische Einheit Deutschland« nicht wieder gestört werde. Nack etner halb amtlichen Reurermeldung hat das Juriitenkornitee u. a. auch beschlvsien. daß im Kalle der Uneinigkeit der zuständigen Autoritäten die ReparationSkom Mission und in letzter Instanz baS Haager Schiedsgericht über die Ausführung de» DaweSplanes entscheiden svll. Der Wt-erflon- -er Bankiers. s»«n»er»t»«» ,o» »er L - n » » n « r tko,seren».» London, 38. Juli. Der kritischste Punk« für die »enttarn Besprechungen der Konferenz liegt nach wte vor tn »er Haltung der vankwelt, und man hofft auf eine Einigung infolge der Konzessionen Herrtot» auf ber Grundlage der Vorschläge der erste» Kommissivn in Ver- bindung mit der Zusatzformel In ber von Theuni» vor. geschlagenen Fassung Wie schon »«merkt, ist bt« Konferenz trotz aller Fortschritte noch keine»wegv au» dem krtttschen Stadium heraus. Aughes als Konserenz-DerichlerslaNer. London, 38. Juli. Da» Urg«»»t» der Verhandlungen der amerlkantschrn Staatsmänner mit den europäischen Premiermintfter« wird tn dieser Woche tn Part» den Führer» der französischen Oppositionsparteien vom amertka» Nischen Staatssekretär Hughe» selbst mitgeteilt werbe«. Dann fährt Hughe» nach Brüssel, um den tn London zu- standcgekommencu Vergleich mit dem König der Belgier zu besprechen. Eh ist jetzt wieder davon dir Rede, daß Hughes, um einen Beweis ber Solidarität der Großmächte tn diesem Bestreben ber FrtedenSstcherung zu geben, Berlin de- uchen werde. Die Au»führung de» Berliner Besuche» >ürfle aber davon abhängrn. wie die Verhandlungen t» Part« und Brüssel verlaufen. Lösung o-er Frankenkarostrophe. Di, Warnungen de» .Mgtt»* ^ . —»rts. 28. Juli. Der Sonderberichterstatter de» »Matin schreibt über die Lage auf der London«» Kons»««»», man könnte ioaen. daß die dritte Woche der Kvn»er«»z ent. scheibe nb «c>- Man habe tn London de« französischen Ministerpräsidenten gesagt, man müsse letzt da» Ncpa- rattonSvroblem lös««. Wenn nickt, bann werbt eine Ft. »an zkatastrvph« folgen, unb somit auch b«r Nni« ber sranzüstlche» »-chselknrf«. 'Wenn Frankreich letzt eine ver- »ünfliae Lösung annimmt, so sei man geneigt, seinen wesent lichen Interessen Rechnung zu tragen. Man gebe sogar nock weiter, zu erkläre», daß Amerika, nxnn erst «inmal alle» geregelt worben sei. setnerlettb mit Frankreich «ln Abkomme« abschließen werde, baö noch befrtehigenber sein und praktisch auf «ine fast vollkommene ««nnllternna der französischen Schnldan hinauSlaufen werde. Na» man von Frankreich verlange, sei. daß e» sich den Verhältnissen an- vasse und Europa nicht störe. Der 'Berichterstatter fährt fort: Niemand werde iaacn. dast man mit den Deutschen nicht ver handeln wolle. Seit fünf Jahre» hätte man eS tun sollen, namentlich nach der Musiranaelegenheit. Aber nach dem 2. Stege hätte Frankreich von Deutschland eine» dauerhaften und vernünftigen Sieg fordern sollen, statt sich damit zu be- anügen. auS den Industriellen vorübergehende Vorteile heranSzupresien Der 'Berichterstatter findet eS heikel, mit Deutschland in London, anstatt «n Pari» ober Brüssel zu »er- handeln. Die Politik Herriotö bestehe darin, sich mit den Alliiert««, vor allem mit England, zu vcrständiacn. Deutsch- land werbe berufe», nicht um ein Ultimatum enlgcaenzu nehmen, sondern um einen Vertrau zu unterzeichnen, bei dem «» allerding» nur grivisie AnöfiihrungSmodalttäien z» diskutieren habe. IW. T. V.i „Dailn Telegraph" fllhll sich ge-rSngl» Deutschland zu „warnen". tS»»»erbi,nft von der Sondone» Kontere-z.» London. 28. Juli. Der Berliner Korrespondent deS „Dativ Telegraph" beschäftigte sich mit der Fordern«» Deutschland» auf militärische Näumuna des Ruhr- geblcteS. dir er von einem Mitglied des deutschen Kabinetts eerfahrcu haben will. Er fügt hinzu: Diel« Forderungen machten e« nxrhrschetnltch, bas, die Stresemannaruppe mit ihrem Machthunger die Oberhand im Kabtnett ge- wanne. Etwa- weiter hinter dieser Meldung steht eine Notiz eine» politischen Beobachter», welcher sagt, die Einladung ber Deutsch»« zur Konferenz ist nur noch eine Angelegenheit von Tagen, und dr»halb ist e« notwendig, ber deutsch«« N«. giernng «in Wort der Warnung zu sagen. E» ist nicht da» erstemal, daß sie eine gute Gelegenheit dadurch verpaßt, baß st« ihre Gegensvrderungen tn der Meinung gestellt habe, baß man, um wenigsten« etwa» zu erreichen, immer das Doppelt« ver langen müßte. Die übrigen Blätter sind in ihren B«. richten über de» Stand der Vorberettnngen b«r henligen Vollsitzung recht zurückhaltend, obwohl allgemein ein« große Besserung der Atmosphäre hervorgchoben werde. Auch „Datlv Heralb" kommt noch einmal aus die Rotwendtgkrtt der Auf hebung brr militärischen Besetzung der Ruhr zurück und be trachtet ihr« Durchführung al» einen endgültige« BemetL für den gute» Willen Herrtot». Deutschland -ars sich nicht irritieren lassen. Eine Mahnung ber Wiener „Renen Freie« Presse*. Wien. 37 Juli. Die „Neue Freie Presse" läßt sich au» London berichten baß sich Deutschland nicht vorzeitig irritieren lassen, sonder« t» aller Ruhe abwarteu soll«, welche» dl« »trk- llche« Beschlüsse der Konferenz lein würden. Deutschland werbe volle Gelegenheit haben, sich auf der Konferenz selbst auSznsprechen. Die Amerikaner seien ihrer Sach« ziemlich sicher. Sie alaubten. baß bis Montag dt« Konferenz einen ersten wirklichen praktischen Schritt zurückgeleat haben werbe. Die Einladung an Deutschland werbe sich natürlich immer noch etwa» btnauSzlehen. aber der schwerste Fehler, de« ein» zelne deutsche Presseorgane begingen, sei. immer »teder daran ,« zweifeln, ob Deutschland wirklich et» Recht ans Mit, beratnng in der Konferenz erhalte« werde. Dadurch mürbe de» Gegnern beö deutschen MitberatnngSrechtV. die «an aus der letzten Vosskoufcrenz endlich besiegt Hab«, «nr in die Hä»d« gearbeitet. „Da die Ernte vor der Tür steht." Berlin. 26. Juli Nachdem die Lol,»Verhandlungen mit den Landarbeitern der Provinz Sachsen und An- Halts ergebnislos verlausen sind, entfallet der sozialistisch« Deutsch« Landarbcitervcrband eine fieberhafte Tätigkeit, um tn der Ernte einen Streik der Landarbeiter zu inszenieren. An einzelnen Stellen haben die zu diesem Verbände gehören- den Arbeiter schon befristete Forderungen auf Lohn- erhöhungen gestellt und. als die« abgeirhnl wurde, damit gedroht, daß der Streik in Erscheinung treten werde, sobald der Befehl von oben komme. Auch der kommunistische Land» and Waldarbeiterverband erläßt einen Ausruf an die Land- arbetter Mitteldeutschlands, in dem diese ausgesordert werden, sich kampfbereit zu halten, da die Ernte vor der Tür stehe An allen Orten sollen sofort BrrtrauenSlrute bezeichnet werden, die unverzüglich zu einer Konferenz zusammen- berufen werden, um weitere Instruktionen entgegcnzunehmen. Retchslagsadgeorüneier «rkelenz als Inlerprel der rechlsgertchielen Beparaltonspvltltk. lDrahtmrldung unsrer Berliner Lchristleitnn«., Berlin. 28 Juli. Im R e s ch S w t r t s ch a s i S r a t ver- anstaltete letzthin der demokratisch eingestellte Gewerk- schastsring deutscher Arbetter-, Angestellten- und Beamten- verband« eine Kundgebung zu dem Problem der Nepara- tionSpolittk und ihrer Auswirkung auf die deutsche Sozial politik, wobet der demokratische ReichStagSabgeordncte Erkelenz eine Rede hielt, die dadurch bemerkenswert ist. baß sie Erkenntnissen Ausdruck verlieh, dir man sonst tu den linksgerichteten Kreisen immer zu umgehen pflegt. Gr »iev näml'ch aus die Schwierigkeiten h>». die der Lösung deS RcparationSproblemS eutgcgenstrhen. Deutschland könne nicht zahlen, ohne den Weltmarkt mit Waren zu Über schwemmen und ohne die Lebenshaltung der unteren Klassen in Europa und in Amerika hcrabzudrücken. Entweder müß ten wir unsere Produktion so steigern, dah wir von Gewinnen die Reparationen bezahlen können, oder alle arbeitenden Boikcteile müßten ihre Arbeitsleistungen verdoppeln und trotzdem ihren Verbrauch cinschränkeu. Die Gewerkschaften seien sehr schlecht beraten gewesen, als sie vier Fahre laug eine beweglichere Gestaltung deS Achtstundentage» ver hinderten. In seinen weiteren Ausführungen befaßte sich Erkelenz anch mit der außenpolitischen Lage und erklärte, daß man tn Deutschland in einigen Kreisen viel zu große Hoffnungen auf das französische Wahlergebnis geletzt habe. Die Versamm lung fand ihren Abschluß in der Annahme einer Entschließung, tn der die Ratifizierung des Washingtoner Abkommens tn der Frage deS Achtstundentages für erforderlich erachtet wird, falls gleichzeitig England, Belgien und Frankreich diese Ratifikation vornehmen. Das Grudenunglütk in Pennsyloanten. sKtgner Drahiber'cht der »Dresdner Nachricht« »".) Rotterdam, 28. Juli. „Mvnüng Post" meldet auS Neu- York: ES sind bis Sonntag mittag U> Leichen auS der Grube Gattes in Peniisuloalneu geborgen. Die Gesamtzahl der in der Grube Augesahrenen wird jetzt auf 209 angegeben. Schadenrrscttjklalse ber kFindvr MallevMs. ID » r ch si u n k > p r „ ch.l Nom. 2k>. Juli Der Abgeordnete Modigliani und zwei wettere RechtSonwbitc baden eine Klage a»f Schadenersatz im Aufträge der Waisen Ma'tevitiS etngeretchl. Wie ver lautet, will auch die Mutter Mattcottts die gleiche Klage einretchen. iWTBJ Englands innerpolilische Lage. Kampfansage -er Opposition. »onderdi«,» von »er Londoner K,»s«,r»».j London. 38. Fult. Die tnnerpolitisch« Lag« tn England verdient tm gegenwärtigen Augenblick einig« Beachtung. Der Führer ber konservativen Partei. Baldwi«. bat dieser Tage eine Nrd« gehalten, tn der «r sich mit der Frag« etner Stniguag mit der Ehurchtll» Gruppe auseinander, letzte. S» wurden gletchzcitta etnlar Reden gehalten, dt« offene Kampsanlage, an die bestehende Ordnung sind. In wenigen Tagen erreicht die aegenwärttae Sitzung». Periode de» Parlament» ihr Ende. Da» Unterbau» wird nicht vor dem Herbst wieder zusammentreten. Seltnat es Mac» dona ld. bet ber Konferenz auch nur einigermaßen aut ab- zuschnetden. so wird zwetfellv» der versuch aemacht werden, den a u ß e u p o l i t t sch « « Srkola kür die Partei au»zu- nützen. Die Arbeiterpartei alaubt tm Besitze einer höchst wirksamen Parole zu sein, nämlich der Auflösung de» Parlament» «nd der Frage de» HauSbau- Programm«. Fn der Frage ber Arbett«lostgkeit und der geichästlicheu Stagnation steht der Regierung ein große» für die sozialistischen Zwecke eratebiae» Arbeits feld zur Versliaun«. Gerade aber die vekämpsuna der Ar beitslosigkeit ist ber wunde Punkt tn der diSberiae« Leistung der Arbeiterpartei. Die Opposition alaubt mächtige Dtenste geleistet zu haben. Sie bat den außenpolitischen Erfolg Mac- donaldS vorbereitet. Nur insofern Macdvnald die politische Linie seiner AmtSvorgänger verfolgt hat, ist er zu einem Resultat gekommen. Aus dem Gebiete der inneren Politik ist daS Geaenetl der Fall. Fn der inneren Politik hat das Kabinett Macdvnald zwar auch einige der begonnenen Ar- beiten wettergeflihrt. aber durch die Verkündung sehr um- fassender neuer Absichten eine große Unruhe tn die Wahl kreise btnrtnaetragcn ohne daß irgendwelche praktische Re sultate erzielt mären. Sa gehen die beiden ivickttasten eng- lischen Parteien mit sehr umfassenden politischen Plänen tn die Ferien und die innerpolittschc Schonzeit ber Arbeiter, partet dürfte mit dem Abschluß ber Konferenz ihr Ende er- reicht haben. Jedenfalls steht man vor einem neuen Ab schnitt der Enwlcklung. englische Anleihe au Deutschland. Daß e» letzte» Ende» Frankreich ist, welche« da» Geld erhält, wtrd selbstver ständlich unterschlagen. — Fm Falle eine» Zustandekommen» der Anleihe hätte da» englische Publikum einen großen Teil davon zu übernehmen, und da sich auch ber kleine Sparer daran vctetligen werde, bedeutet dieser Feldzug de» mäch tigsten ZcttungSkonzernS ein« nicht zu unterschätzend« Ve- etnträchttguug dr» Erfolge» der Konferenz. Sine amerikanische SinschShuag -es deutschen Dolksvermögens. Renvvrk. M. Fult. Die Banker».Trnst.L»»- pagnte veröffentltchi eine Schätzung de» deutsche» volko- vermögen». die unter Beritcksichttguna der durch den ver- satHer Vertrag verursachten GebtetSverlust« mrd ber Wertminderung der Immobilien tm Land« selbst, sowie deS geringeren Ertrag» der Landwirtschaft vorgeno«- men worden ist. Sie kommt zu dem Ergebnis vo» öS Milliarde« Dollar, also AM Milliarde« Svlhmark. Helsferich» vorkriegöschätzuna betrua 810 Milliar- den Goldmark. Dt« Schätzung der vankerS.Trust.Lom- vagntr wtrd leider ber Wirklichkeit nicht arrecht. da fir da» tatsächliche deutsch« BolkSvermögen al» viel zu hoch an- setzt. TS lteat weit unter der Summe von 286 Milliarden Goldmark. Immerhin zeigt die Schätzuv" daß auch da« ein sichtige Ausland über die Tatsache schwerer Schäden, bi« Dentschlandö AirtschastSkraft erlitten hat« sich nicht «ehr tSnscht. PaMslenkundgebung in Wien. Wie». 27. Juli. An« Anlaß'he» zehnjährigen Fahre» tageS der Kriegserklärung veranstalteten gestern abend lü Vereine pazisiztstischer Richtung eine Ikiindgcbung gegen den Krieg, der et» Fackelzug über die Ringstraße folgte. Heute vormittag fand eine ovn der sozialdemokratischen Partei veranstaltete große Kundgebung der Arbeiterschaft gegen den Krieg vor dem Rathausc statt. 16 Redner, darunter englische, französische und deutsche Delegierte de» Metallarbetterkon- gresseS, hielten Ansprachen. lW. T B.) Die Wirkung de, heharNkel» Poincarös in England. Widerstände gegen den Dawesplan. London, 28. Fult. Seit einiger Zeit treten tn der eng. lischen Presse Stimmen auf. die sich gegen den Dawe». plan wenden. Die Argumente bestehen darin, England habe kein Interesse daran, Deutschland wirtschaftlich wieder aus dir Beine zu helfen und dadurch einen gefähr liche« Konkurrenten für den englischen Handel großzuzichen. Die deutsche Anleihe werde für den englischen Handel und die englische Industrie verhängnisvolle Folgen haben. Wenn die Ruhr geräumt und Deutschland eine An- leihe von 40 M!ll onen Pfund gemährt werde, so werde Deutschland tn kurzer Zeit eine wahre wirtschaftliche und industrielle Wiedergeburt feiern, slj Es sei zu hoffen, baß die englischen Unterzeichner nicht dumm genug sein würden, thr ute» Geld für eine solche, Ne selbst schwer schädigende Politik er,»geben. Besonder» dt« „Daily Mail" unb alle von ihr abhängigen Zeitungen propagieren anf» heftigste gegen die Sin polnisches ANenlal in Sofia. Sofia, 28. Juli. Vergangene Nacht wurde ber Mebak- teur ber hier erscheinenden russischen Zcttung „Ruß" namens Kaltnkoff durch unbekannte Täter von der Straße au» tn dem Augenblick erschossen, al» er gerade zu Bett gehen wollte. Kaltnkoff war Monarchist. SS ist sonach möglich, daß die Tat durch Kommunisten verübt wurde, doch kann eS sich auch um einen persönlichen Racheakt handeln. «osfts Aussagen zum Fall MatteoUt. Rom, 28. Juli. „Messaggero" glaubt hinsichtlich der Gründe de» Verbrechen» an Maltroitt, das von Feinden Italien» au»- geheckt und bezahlt worden sei. auf die Tätigkeit der sranzü- fischen Blätter „Oeuvre" und „Quottdlen" Hinweisen zu müssen. Arldersett» bezweifelt da» Blatt bi« Echtheit der von ber Presse veröffentlichten SlnSsagen von Lesare Rosst und sagt, über da» ganze UntersuchungSoersahren werde da» strengste Stillschweigen bewahrt. tW, T. AA
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