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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.01.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260127028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926012702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926012702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-27
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
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«r. 4» Sette 4 — »vre^ner Nachrichten" — Dritter Tag Ser Lan-wirlschasilichen Woche. Deranftattungen der Vandrolrlschafls Kammer. Der Mittwoch brachte den Teilnehmern der „Grünen Wociie" zunächst wichtige Fnchvorlräge verschirdener Art. Nach dem der Präsident. Rittergutsbesitzer Vogelfang, die Ver sammlung eröffnet liatte, ergriff Untocrsiiäisprofessor Dr. Löhnis iLeipzigj das Wort. Er sprach Uber Höhere Ansnntzung von Stallmist und Gründüngung. Es steben in Deutschland iälirlich etwa zwei Milliarden Tonne» Stallmist zur Verfügung, von denen etwa 6MOOO Tonne» dem Acker zugute kommen. Diese und eiw,i 300 000 Tonnen Kuiißdiinger ergeben zusammen den Bedarf an Dünger der deulsctxn Landwirtschaft, In de» festen Bestand teilen des frischen Düngers und des Gründüngers gibt eö nun Stittstofsoerbindungen. die dem Nährwert des Düngers abträglich sind. Es gilt daher, den Einfluß dieser Ver bindungen durch V v r r e i f e n des Düngers zu be seitigen. Der Redner zeigte nun an sachmünniich erläuterten statistischen Tafeln die neuesten Ergebnisse von Dünger- rettungsversnchcn. Ausgezeichnet haben die Feldversuche zur S t i ck st o f s a u s n n tz u n g gewirkt, die der Vortragende tn Virginia vvrgcnommen hat. Verwendet wurden dabet Kartoffeln und Getreide, Zwischenfrucht und Sojabohnen. Topfversuche mit Gründüngung. Ausnutzung von Grün- dnngungssiiekscoff auf hnmosem und kmmusarmem "Boden schlossen sich an. Die Versuche wurden so ausgeführt, daß grüne Malle, die an anderer Stelle gewachsen war. ausgetragen wurde. Es hat sich gezeigt, daß die an gleicher Stelle gewachsene Grünmasse nicht die gewünschten Wirkungen erzielt. lieber Edelmistbereitung sagte der Redner, daß die Sacke bei ihrer Neiiheit noch nickt genügend erforscht ist. Feld versuche liegen bereits vor. Es ist noch nicht zu lagen, ob längere Lagerung als vier Wochen nötig ist. Edelmut kann auch auf gewöhnlicher Düngerstätte bereitet werden. Jeden falls ist die Stallmistsrage eine von denen der Landwirtschaft, deren Beantwortung allen berufenen Stellen wärmstens am Herzen liegen sollte. An zweiter Stelle sprach Professor Dr. Dcrlitzki tPommrilzl über Mittel und Wege zur Deckung des NrbeitSbedarsS bei arbeitsintensiven Betrieben ohne Erhöhung des Auf wandes. Ausgehend von der Tatsache, daß rationelle Wirtschaft der Ruf der Zeit ist, sprach der Redner zunächst über die Not wendigkeit des Sparens. Der Landwirt soll nickt immer nur an den großen Rechnungen sparen wollen, sondern mehr an allen kleinen Rechnungen und an Arbeitskräften lmcnlch- lichen, tierischen und motorischenl. Wie soll nun gespart wer den? Nicht etwa durch Rigorosität der Ent lassungen, sondern durch richtige Verwen dung der übrigblcibenden Arbeitskräfte. Die einzelne Kraft muß mehr leisten und schneller arbeiten. Die Verrichtung der landwirtschaftlichen Arbeiten zur rechten Zeit ist oft geradezu ausschlaggebend. Durch das Sparen darf die Produktion nicht leiden. Mechanisierung und Leistungslöhne lnicht falsch angelcgteli sind nicht von der Hand zu weisen, aber mit Vorsicht anzu wenden. In der Praxis sind vorzuziehcn die Grundsätze des sogenannten Pvmmritzcr ArbcitSprogramms. Letzteres wurde nun im Lichtbild statistisch vorgcführt. Von Wichtigkeit ist die Verteilung der Arbeit über das ganze Zohr, Vielgestaltigkeit der Betricbssorm und rationelle Ergänzung der Handarbeit. Stärkung des Arbeitswillens und Schaffung günstiger Arbeitsbedingungen durch den Betriebssichrer sowie Nrbeits- rhnthmus und Arbcitcranstellung sind notwendig. Nichtige Arbciterbehandlung und ArbeilStechnik Untersuchung der Arbeit an sich lKörpcrhaltnng, Beeinflussung des Arbeiters, Arbeitspsnchologic) beschlossen die Darstellung des bewährten Programms. Zn weiteren interessanten Lichtbildern wurde nun der technisch richtige Arbeitsplan sVermeidung aller tatsäch lich vermeidbaren Zeitverlustes, die ArbcitSvcrrichtung im Verhältnis zur rechten Arbeitszeit, die ArbeitcrauSnmlil sSpezialislenanslellungs, das Arbeitsverfahren, die Handarbeit als solche und anderes anschaulich dargesicllt. Der Redner schloß mit der humoristischen Wendung, daß man sparen solle, wo und woran immer man kann, nur nicht am Geiste, mit dem man Sparmöglichkeiten ausfindig macht. * Nunmehr sprach Rittergutsbesitzer, Mitglied des Relchs- wirischaftsrats Sch urig, Zeestow bei Wustermark, über Die Stedeutung des Zuckerrübenbaues aus schweren und mittleren Böden. Der Redner steht auf dem Standpunkte, daß der Zucker rübenbau bei den derzeitigen Preisen außerordentlich emp fehlenswert sei. Milder humoser Boden ist für Zuckerrüben der beste, aber auch sandiger Lehm ist zu verwenden, wenn ihm Kalk zugcführt wird, wenn er nicht zu naß und nickt zu kalt ist. Die Rübe braucht Vorfrucht. Beste Vorfrucht ist die Kartoffel, falsch ist es, in der Nässe den Boden z» schälen, lsi Zoll tiefe Durcharbeitung dcS Feldes ist geboten. Ein vorgelegtcs Modell einer vom Vortragende» konstruierten Pflugschar zeigte, wie man solche Tiesenarbcit am besten leisten kann. Weiterhin ist seine Anfschültclung der Acker, krume durch eine guikrümelndc Schleppe von Bedeutung. Der Boden muß dann io lange Hegen bleiben, bis das Un kraut aufgegangcn ist. damit es völlig vernichtet werden kan». Tie Düngung hat sich danach zu richten, wie groß der Nährwert des Ackers an un>d für sich ist. Es ist durchaus möglich, dies heute wissenschaftlich fcstzustellcn. (Forschungen von Professor Neubauer, Dresden.l Stickstoff muß in Salpctcrsorm gegeben werden. Die Sialldüngung ist oben «nlfzubringcn. Nur durch Stalldunggabcn sind Höchsterntcn von Rüben zu erreichen. Kunstdünger a l l e i n bewirkt nie den Erfolg. Darum muß die Viehhaltung stets der Wirlkclmkt entsprechen. Bicharnre Wirtschaften schließen nachgewiesener maßen mit schlechtesten Ernten ab. Das ist eine bedeutungs volle Warnung. Redner warnt vor Anwendung der Walz«. Nur in be stimmte» Fällen ist sie nötig. Die Walzung hat stets Verinsi der Feuchtigkeit und andere Nachteile im Gefolge. Die Hack maschine dagegen ist eine der wichtigsten landwirtschaftliche» Maschinen. Unkrauiveriilgcnd und ticsenlockcrnd, ist sie schlechterdings unentbehrlich. Sie soll nie unbenutzt stehe», solange die Rüben nicht erntereif sind, Bearbeitung in ein zelnen Parzellen hat daknit Hand in Hand zu gehen. , Bei der Ernte ist darauf zu achten, daß die geköpften Rüben nicht lange ohne Kraut im Boden stehen. Sonst ist der Zuckerverlust zu groß. Den Schluß der instruktiven Rede bildeten eingehende Ausführungen Ulvr Schädlingsbekämp fung. Kreditgewährung und Sparwirtschast. » Anschließend hielt die Arbeitsgemeinschaft für Grünlandivlrtschast ihre dritte üsscntliche Mitgliederversammlung ab. Nach Br- grüßungSworten durch den Vorsitzenden der Arbeitsgcmei». schast, Geheimrat Fa icke (Leipzigs, ergriff der aus dem Ge biete der Futterpslanzenzüchtung und des FutterpslanzenbaucS bekannte und eigens aus Königsberg herbetgectltc Direktor Dr. Feldt das Wort zu einem Vortrage über „Leistungssteigerung dcS FcldsntterbaueS." Ausgehend von der Eigenart des schweren, zähen ost- preußischen Bodens, hob Fclüt die Wichtigkeit dichter Aussaat hervor. Sparsamkeit am falschen Orte sei Bcrk-bwcndung. Nach Besprechung verschiedenartiger Düiigmigsmcthoden kam Dr. Fcldt aus die verschiedenen Gra Karten und ihre Vor- und Nachteile zu sprechen. Nickt der Preis des Saat gutes dürfe ausschlaggebend sein, sondern der möglichst hohe ErtrogS- und Futterwcrt. Verteuerungen, die jedoch zu Leistungssteigerungen führten, dürften nickt gescheut werden. Die Vorzüge der ous wissenschaftlicher Grundlage beruhenden deutschen Laatzüchtung bestünden in gleichmäßiger Schnittreife und größerem Ertrag, als ihn die unveredelte Landsvrte und vor allem auch die ausländische Handelssaat abziiwcrscn vermöge. Feldt appellierte an die deutschen Land wirte, gezüchtetes Saatgut zu verwenden, wen» nicht für ihre gesamten, in Betracht kämmenden Fläche», sv doch wenigstens in kleinerem Umsange zur Samengewiniiung. Die mühsamen, züchterischen Arbeiten dürsten nicht umsviist gewesen sein. An der Hand von Tabellen zeigte der Vortragende die Entwicklungsmöglichkeit des oft vernachlässigten Feldfnttcr- baucS, um dann, ebenfalls auf tabellarische Unterlagen gestützt, aus die in Ostpreußen mit Erfvlg verwendeten, je nach der Vodenbeschafsenheit verschiedenen Z n s a m m e » st e l l » n g en der Kleegras Mischungen cinzugelien. Hervorgehoben sei der Hinweis aus die entscheidende Vedcutnng der Nieder schläge, die die künstliche Beregnung als unbedingt erfor derlich zu höchster Ertragsleistung erscheinen lasse. DaS A und O des F«ldfulierbaucs sei die Erzielung von möglichst viel »nd möglichst protetnreichem Futter ans kleinster Fläche. Werde dies nicht berücksichtigt, sv könne aus diesem A und O leicht ein O web werden. Gchcimrat Fa icke dankte dem Vortragenden, der neue, -rkolgverheißende Wege zur Feldfutterba»steigern»» gezeigt habe; um sodann dem anwesenden Vertreter des Wirt, schaftsmini st criumS für die Förderung zu danken, di« daS Ministerium der Arbeitsgemeinschaft wohlwollend habe zuteil werden lassen. Der anschließend abgerollte Grünlandfilm zeigt« kn anschaulich belehrender Weife die Methoden zweckmäßiger Grinilandwirlfchaft und Mittel und Wege zu möglichster Er- tragstcigcrnng. « Der Verband -er Iugendgruppen lan-wirl- scbaitticher haussrauenvereine hielt Mittwoch vormittag km SitzungSfaole der Landwirt- sciiastskammer seine erste öffentliche Hauptversamm lung unter reger Beteiligung seiner aus dem ganzen Lande zutammengeströmten Mitglieder ab. Die Jugendgruppcn, di« früher nur ein Organ der Haussrauenvereine waren, haben sich im Juni v. I. zu einer selbständigen Vereinigung, zum Landesverband der Fugendgruppen, zusgmnicn- geschlosscn. Die erste Vorsitzende, Frl. Eiche, begrüßte die Versammelten und wies aus die gegenwärtig so unendlich schwierig« Lage der Landwirtschaft hin, die auch die Tätigkeit der Fligendgruppcn erschwert Hab«, Dennoch konnte di« Ge schäftsführerin. Frl. v. Sendlttz, tn ihrem Arbeitsbericht von manchem schönen Erfolge vermelden. Sie berichtete in sonderheit über eine Vertrcterinncn-Bersammlung der Fugcndgruppen in Leipzig, Uber verschiedene Lehrgänge für Jugendliche auf dem Lande, über Beteiligung der Fugend, gruppen an Ausstellungen, über ländliche Fugcndseste, über Maßnahmen zur Förderung des landwirtschaftlichen Lehr- lingsweiens usw. Nach dem gemeinsamen Gesänge dcS von vaterländischem Ekelste erfüllten Fugcndgruppcn - Verbands- licdcs wurde ein Arbeitsausschuß für die Vorbereitung einer gemeinsamen Erzgebirgsrcise oder eines mehrtägigen Aufent halts in einem sächsischen Jugendheim gewählt. Die nächste Vcrirctcrinncn-Vcrsammlung soll am 3. Mai in Dresden lim Anschluß an di« gleichzeitige Tagung der HauSiraucnvereines abgehaltcn werden. Den drei Bcrbandsvorsitzcndcn der land- wirtschaftlichen Haussrauenvereine: Frau Jung, Frau ron Arnim und Frau Virkner, wurde in Anerkennung ihrer Verdienste um die Iugendgrnppcn die sog. „Biencn-Broschc" zugcsprochen und überreicht. Sodann hielt Frl. Schüler- Dresden, Wanderlchrevin der Laudwlrtschaftskammer. einen sehr beachtenswerten Bortrag über: „Krankenkost". Sie beschränkte sich naturgemäß auf die Elemente dieses Themas, soweit sie kür landwirtschaftliche Hausfrauen zu wissen nötig sind. Wichtig sei. wie für den Gesunden, so auch für den Kranken, daß ihm nur dann Nahrung zugeführt wird, wenn Hungergefühl vorhanden ist. Auf langsames Essen und sorg fältiges Kauen habe der Kranke ganz besonders »u achten. Neben guter, frischer Milch, Fleischbrühe aus Kalbfleisch ober von zartem Geflügel und einfachen Suppen komm« für di« Krankenkost besonders frische« Gemüse, das auf wenig oder gar nicht gedüngten Beeten erbaut worden tft, in Frage. Um die Erlmltung der Vitamine zn gewährleisten, sind besondere Vorschriften beim Kochen zu befolgen aus di« d«s näheren cingegangen wurde. Von dem Genuß größer«! Fleischmengen sei der Kranke — falls der Arzt In besonderen Fällen nicht das Gegenteil verordn« — i-m allgemeinen »uSzufchließen. Beherzigenswerte» sagte die Vortragende auch über di« Ver wendung von Obst, Fruchtsästen. Zucker, Cremen, Krankcn- brot, Kaffee, Tee usw. Während des EssrnS solle der Kranke ja nicht trinken, um die Magensäfte nicht unnötigerweise zu verdünnen: überhaupt solle er nur dann trinken, wenn er wirklich Durst hat. Der Vortrag fand lebhaften Beifall und den Dank der Vorsitzenden. Landwirtschaftsrat SchomeruS ergänzte die Ausführungen der Vortragenden mit einigen dankenswerten Bemerkungen über rationellen Gemüsebau und über die zweckentsprechende Bereitung und Behandlung von Fruchtsästen für dke Zwecke der Srankcnernährung. —* AuSsctzer-Unterstiitznng. Vom Oefsentlichen Arbeits nachweis Dresden und Umg wird uns geschrieben: Die auher- vrdentUche Zunahme des Verkehrs in den Abteilungen für Aussetzer hat folgend« Erweiterung der Tienststunden er forderlich gemacht: Täglich 8 bis ll Uhr vormittags für die Buchstaben bis 1l bis 2 Uhr nachmittags für die Buch staben 0 bis I-: 2 bis si Uhr nachmittags ftir die Buchstaben Vl bis U nud ä bis 8 Uhr nachmittags für die Buchstaben Z bis -f. Diese Buchstabeneinieilung muß zur gleichmäßigen Verteilung des starken Publikumverlehrs genau eingchalten werden. Tie Dienststellen für Aussetzer befinden sich i» Altstadt: Kleine Plauensche Gasse 14 lin der Turnhallej, kn N custadt : Königsbrücker Straße it7 lehemalige Arbcits- nnstaltl. Erreichung des FriihschnellzngcS Leipzig Hamburg van Dresden her gesichert. Der früh 0,43 in Leipzig abgchende Schnelizng sv 160s Leipzig—Magdeburg -Wittenberge—Ham burg. der in Magdeburg bzw. Stendal Anschlüsse nach Creseld —Aachen, Köln, Amsterdam und Bremen—Nordsecbäder hat, wird oo» Dresden her erreicht durch den Nachtschnellzug l) 2, der Dresden Hbhf. früh 4.18, Drevden-N. 4,27 verläßt und früh 0,20 in Leipzig eintrifst. ES war einige Male vorgekommen, daß dieser Zug aus den stark verspäteten Anschlußzug von BreSlau sv l22. ab Breslau l2 nachts, an Dresden-N. früh 4,Ms gewartet und infolgedessen in Leipzig den Anschluß an l) 460 nicht erreich« hat. Nach einer Mitteilung der Reichs- bahnvcrwaltung an den Vorsitzenden des BerkehrSanöschusseS des Dresdner BerkehrSverein« ist diese Anschluß, vcrsäumung nicht mehr zu erwarten. Zug v 3 wartet in Dresden auf den Anschluß aus BreSlau, wenn dieser sich ver spätet. nicht bzw. nur so lange, alS dadurch die Erreichung des Anschlusses in Leipzig nicht gefährdet wird. Die BreS» lauer Reisenden werden nötigenfalls durch Nachzug nach Leipzig weiterbesördert. — Winterlager für sunge Männer. Gerade in der Zeit der Bolkshochschulkurse. Bauernhochschule und ähnlichen Ein richtungen will man auch vom Evangelischen Jungmänncr- bund tn Sachsen (Dresden, Kaulbachstraße 7s bensenigen jungen Leuten entgegenkommen, die nach Vertiefung des innere» Menschen, nach Förderung üeS Wissens und Pfleg« Mttkvoch. 27. Januar 1925 rechter Gemeinschaft verlangen, denen aber Zelt und Mittel fehlen, sich für lang« Zelt für drrarttge Veranstaltungen srei. zumach«». Es sind im Februar virr sogenannte „Winterlager" geplant: l. bis 8, in MüdiSdors bei Freiberg: 8. bis l8. i» Johanngeorgenstadt: t4. bis 20. in Eichgraben bei Zittau: 32. bis 28, in Hersurthsmühle, Srlbach bet Eoldttz. Bolle Tagiingskosten 0 Mk. bis M Mk, Wen» dabei auch natur- gemäß die Behandlung religiöser Frage» (Bibclbesprechungs in Vordergrund stehe» wird, so werden doch auch Borträge allgemeinen Inhalts nicht fehlen. Besonders soll auch Sport und Spiel nicht vergessen werden. —* Berlcihnng von vhrcnze che«. Die Gewerbekammer DrcSd«n verlieh t» Anerkennung besonderer Verdienste uw Handwerk »nd Gewerbe dem Töpservl>er>neifter August TU bei in Dresden das trägere silberne Ehrenzeichen am weiß-grünen Bande. —* Zur Aushebung einer FalschmünzerwerkstLtte durch die hiesige Kriminalpolizei schreibt eine Dresdner Korreipoil- denz noch folgendes: Seit dem Sommer vorigen Jahres tauch te» falsche NeichSbanknvtcn zu 20 Reichsmark auf. Nqci, einem Bericht des Presseamtes des Dresdner Polizeiprä sidiums wurde am 8. Januar in Düsseldorf bei der Vcrans- gabung von Falschgeld ein junger Mann aus Dresden an- gehalten, der sich seiner Festnahme durch Drohung mit einer Schußwaffe zu entziehen stichle. Sei» Begleiter konnte kurz darauf in Paderborn ermittelt und ebenfalls sestgenomnie» werden. Die Dresdner Kiiiiiinalpvlizci nahm alSbald eine wettere Verhaftung tn Vorstadt Evita vor und beschlagnahmte dabei gegen 400 gefälschte Zivaiiztgmarknvtcn. Die in Düssel- dors und Paderborn verhafteten beiden Falschmünzer sind in den letzten Tagen der Staatsanwaltschaft Dresden zugesührt worden. ES sind dies der 24 Jahre alle, aus Lothringen gebürtige Student Paul Beier und der MM zu Flöha ge- borcne Schlosser Richard Paul MattheS, der bei seinem Schwager in Dresden-Evtla, dem I8»3 zu Langenau bet Frei berg geborenen Postschaffner Willi, Rothe, wohnhaft »>ar. Zn dessen Behausung wurde» die Falschstlicke angesertigi. wcslnilb auch Rothe unter dem Verdacht der Begünstigung mit sestgcnvmmen wurde. Die behördliche Untersuchung über den Umfang der Falschmünzerei dauert uilvcrniindert fort. — Der Ehorgesangvercin Nicsrns Liedcrgarten begeht am Sonnabend tm Palmcngarten die Feier seines 40jährigen Bestehens. Der von Paul Niesen am M. Januar l88S ge- gründete und nahezu 4V Jahre lang von «hm geleitete Verein führte zuerst den Namen Liederstrauß. Paul Niesen ist den Dresdnern längst kein Fremder mehr. Als Dirigent ge- nannten Vereins, sowie mrschtedcner Männergesangvereine, als Komponist von Volksliedern, Arrangements u. a. ha» er sich einen geachteten Namen erworben. Wenn er, der nahezu Siebzigjährige, der vor einigen Jahren sein 40jährigeS Dtri- gcntenjiibiläiim feiern konnte, infolge schweren GehörleibenS den Stab ans der Hand legen mußte, so wird er trotzdem tm bevorstehenden Jubilänmskvnzcrt doch den ersten Teil diri gieren: Ehöre von Wsillner, Hummel, Storch, sowie eigene Tonichönlungen, darunter die Festchorarle 23 Psalm, Zurzeit führt Walter Stackmann den Dirckttonsstab, Er ist der Schwieger ohn Riesens und Gatte der bekannten Konzert- ängertn Martha Stackmann gcb. Niesen. — Im Verband Deutscher ReNamesachlent« «. v., Ortsgruppe Dresden, sprach Wcrbivart Meldenmall« r, Berlin, über: „Vegrifillche Ordnungen de« Werbegeblcte«, Ursache und grund- bastcS Denken". Der Vortragende erläuterte da» Neblet der An- blctlchre, und die Anwesenden werden über viele« de» Gehörten zum Nachdenken veranlaßt worden sein. Amerika lst ln der Reklame bedeutend weiter, und cS müßte hier in Deutschland mehr dl« Reklame aus wissenschaftlicher Grundlage ausgcbaut werden. Sin« Debatte schloß sich an. — Jahrbuch der sächsisch«« Fnßartlüersenereln«. Der t« Auf träge der sächsilchen Fiiparttllertevereinr vom Dresdner Berel» herauSgeaebene Talchenkalender der alten Fußarllllerlke» ist i» seinem 2N. Zahrgang für da« Jahr >02« wieder erschienen nnd ge lanal als aller Freund ln die Hände aller Kameraden der sächsischen Fuhariillerieverclne, die sich al» treue Hüter der Ueberlieserung unterer stolzen Masse über da« ganze Lachlenland und darüber hinan« vcrbrcllcn. Das Zahrbuch enthält n. a. »ln Kalendarium, die Namen usw. aller Fubarttlleristen, die den sächsischen Fuß« nrtillerieocrclnen anachörcn, wichtige Gedenklage der vorm, säch sischen FubartlNerle, Aussätze u. a. m. Erwähnt sei noch, daß der Dresdner Verein dank der Opserwllligkeit seiner Mitglieder zom WeltmachiSsest I02Z Nahrung», und Genutzmlttel, Brennmaterialien, KleldunaSstücke usw. an tz» bedürftige Kameraden und Witwen ge währt hat. —* Warnung. Ein Unbekannter, etwa Ski Jahre akt, 1,78 Meter groß, trägt Kieler Mütze, erbietet sich Geschäftsleuten zum Malen undAusfrtschen der Firmenschi ld er »sw. Während der Verhandlungen führt er Diebstähle aus. E» wird ersucht, den Un bekannten dem nächsten Poltzetbeamten zu übergeben. —» Festgenommene Taschendieb«. Seit Wochen fiel den Streifen der Kriminalpolizei ein Pärchen aus, da» verhältnismäßig oft ln den Warenhäusern anzutressen war. Nach längerer Beobachtung gelang «S setzt, die Leute, ein iunge» Ehepaar au« FretI - l, de» gewerbsmäßigen Taschendlebstahl» zu überlühren und ihnen zahlreiche Fälle nachzuweiscn. Sic wurde» scstgenommen. —* Tödlicher Unfall. Am 2«. Januar, nachmittag«, überschritt ein Filmvorführer ln einem Klno der Inneren Stadt den mlt Gla» überdachten Zulchauerraum. Er brach durch und stürzte au« einet Höhe von 18 Meter ab. An den erlittenen Verletzungen tsi er nach kurzer Zelt verstorben. Nach den Erörterungen tft bi« Schuld dem Verunglückten selbst zuzuschrelbrn, weil zum Betreten de» Glas daches kein Auftrag und keine Veranlassung Vorgelegen hat. Ändert Personen find nicht verletzt worden. Wa» brlugen die Kinos? Lichtspiele Freiberger Platz. Pal und Patachon, di« beiden prächtigen dänischen Komiker, haben nun auch am Frei- berger Platz ihre» Einzug gehalten, und zwar mit schmettern- dem Trara und Tschingbum: denn als Zirkuskünstler sind si« gekommen mit ihrem höchst ergötzlichen .Zirkus Pot und Patachon". Was der lange Dürre und der kurze Dick« als Todcsakrobaten, als Kunstschützen und Metsterjongleure In der Karikatur leisten, wie sie sich in der Schule eine» alten Schauspielers .vornehme" Manieren eintrichter» lasten, und wie sie das Angelernte als angeblicher Fürst Patschowsky und besten Diener im Hause des reichgewordenen Fleischermeisters Sörensen auSwerten. ist zwar nicht nagelneu für Dresden, be lustigt aber immer wieder aus jene in dem ganzen ungesucht drolligen Wesen der beiden Künstler begründete Art. über die man noch lange hinterher herzlich lachen kann, wenn man nur daran zurückdenkt. Sie haben tn diesem ZtrkuSstück aber auch eine ganze Elite hervorragender dänischer Gchauspielkräst« um sich versammelt, die eine Reihe ganz köstlicher Menschentypen auf die Leinwand bringen. ES sei nur an den urwüchsige« Schlächtermeister OSkar StrtboltS und an besten gespreizt- vornehme Gattin, die Frits Hjorth mit strotzendem Leben er füllt, erinnert. Wer lustige Kinokunst gering einschätzt, sehe sich diesen Film an: er wird alSbald eines besseren belehrt werden. Sehr hübsch ist in dieser Woche auch bas Beiprogramm. Außer der neuen Trianon-AnSlandswoche gibt es noch einen heiteren Dreiakter: „Duttt, die Marinebraut" für dessen Kurbelkastcn-Ausnahmcn die amerikanische Marin« sogar ihren Kreuzer .California" und ihre Mannschaften zur Verfügung gestellt hat, und eine ganz reizende, aus Trick- und Naturaufnahmen gemischte Komödie: „S o s e h'n s i e a u « — dteKindervonheute!" Ein ganz erlesenes Programm. M.-T.-Lichtspiele (Morihstraßei., Der Kamps einer sungcn Südsee-Jnsulancri» mit einem Haifisch ilntcr Wasser ist die neueste Filmsensatton, die man jetzt alltäglich ans der Moritz- straßc tn dem achtaktigen Filmdrama „E r o t i s ch e F r a u e n" sehen kann. Möglich, daß auch in diesem Fall ein geschickter Aufnahmetrtck die Gefährlichkeit des kühnen Unternehmens herabgemindcrt hat: jedenfalls kommt man aber beim Be- schauen des Films nicht hinter die Schliche des OveratenrS und hat den nervcnerregenden Eindruck einer Ungeheuerlich- kelt. Um diese Hauptaktlon herum ist ein nnterhaftendes Drama komponiert worden, das von dem Sichverlieren und Wiederznsammensindcn einer zärtlichen Mutter und ihre«
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