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Dresdner Nachrichten : 27.04.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187204272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18720427
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18720427
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1872
-
Monat
1872-04
- Tag 1872-04-27
-
Monat
1872-04
-
Jahr
1872
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.04.1872
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«ackeren Kantor» Heyne wurden Gesänge von dem trefflich ge» schulten Knaben-Singechor und dem hiesigen Gesangs reine auf- geführt, Ein von den» Kontor Heine auSgebrachtc-S Hoch auf S«. Königl. Hoheit fand begeisterden Antlang; das ganze Fest «ar geziert von der Liebe zu unserem allvcrehrten »Königshaus. — Verlautbarungen im Handelsgericht: die Firma: Hcrrmann ?>toch ist ubergegangen auf die Herren Moritz August Olto Hoppe und Herrn comil Wilhelm König: Proemist ist Herr Alfred Silo Bielitz. Eingetr. die Firnca: G u. S. Leh mann; Inhaber Earl Gottlceb Otto Lehmann und läusiav Adolph ArbeltSeinstellungen, ««Ich« in Hamburg eingetreten find, er scheint es als dringend« Pflicht, einen Ausschuß angesehener Bürger zusammenzubringen, der di« Ansprüche der streitenden Parteien prüft und auszugleichen versucht." — Kürzlich tagte hier eine Versammlung der Eisengießereibesihcr auü Hamburg, Holstein und dem Hannoverschen, um aus Anlaß der zunehmen den Arbeitseinstellungen gegen die Arbeitgeber durch eine Verei nigung Front zu machen. Es lam denn auch, wie man der ,,B. B.-Z." mittheilt, ein ZiveigvercindeS Vereins der Maschinen- Fabcikanten. Eisengießerei und Hüttenwerkobesitzer, sowie an- Lehmann, Kanstente hier. Eingetr. die Firma: Hugo Simonderer Fnouitriellen Deutschlands zu Stande. Die Statuten eines Inhaber Herr Johann Caspar Huao Simon hier. In die urnia. »rsprünglic!» zu gleichen Zivecken in Ehemnitz gestisieten Vereins Fr. Liircke u. Eo. -Nackffolger ist Herr Hermann W.ihelm Gelil,! wurden angenommen und cs erfolglen sofort Vcitriltserlliirungen. Kausnmnn hiertelbsi. als Müinbaber einaeueten > Hie hiesiaen Eisengießereien haben aus Anlaß eines SlrikeS in — Oeffentliche Gerichtssitzung am 20. April, der e-nen Fabrik ihren Arbeitern siimmtlich gekündigt und ihnen Die wegen Kindesausseyung an. e iaa. Vialie Sophie Sicker: angezeigt 'aß sie erst wieder eintreten können, wenn auch die au» Torgau gestellt unrer Weiicen zz>. daß s>e il,r am L«>. Viarz Arbeiten in jener Fabrik wieder ausgenommen würden." d. I. im'Entbindung» Fnniinr hier geborenes Kind am zweiten R o m, 2«L April. Ein Schützling der römischen Curie ist Oste^eiertag Vormittags aus die Lreppenilnr der -.weiten Etage'wegen Mordes verhaftet worden. Eeleslino Gregori war bis des Hauses Ar 3! aus der Pra.^.ü.aste hier hiiigelegl una vor Kurzem Gehilfe bei dem Eoisfeur Poceiaui. Ans unbekann dasselbe verlassen habe, U,e ne wußte, ab >s die >o ,ehiil:chsr ge" ten Griin.xn enllassen, crat er in die Dienste des Monsignor wünschte Aufnahme gefunden habe. Dan dem Kurde ein Schaden Easati. A s besagter Monsignor nach dem V.uiean übersstdelle, cun Leben oder an der Gesundheit zngef hr; n>eede, babe sie nictil begleilele s- regori seinen ENvieler, bezog ein Zunmer i>n aposto- gewollt. Sic giebl an. die Saal ans Ver.nn 'i:ng beaanaen zu li'cken Palest und vergnügte sich in seinen Milsestunden mit den heben. Es sei dies üir drittes uneheliche» Kind: d. - e:ste sei Sbliege.lyeircn 'eines ursprünglichen Metrers, d h. er rasirte die gestorben, dws -weile lebe, denen Kater sei im l Maier Feld»,:» vaticaniielien Prälaten. Ta er überdies an das Dogma von der gcbli.beil.' sie habe seitdem die «"einige Sorge für dasselbe r d/.apstlichen Unfehlbarkeit glaubte, so ward er bald dor Liebling gleiches Loos >«i ihr bei dem neugeborenen Kinde zn.zRai'ei», ,n der Eunu.mzen und rasnte jenuveilen sogar den Gewaltigsten der dem oess.il Vater am Sage der Geburt de-., Kindes such das! (Nwa'.ttgen. derr Cardinal Ant.-nrUi. Unter den Kunden seines Leben genommen babe Als die in dei:. erwähnten Ginie d.e , 'Barttnesters befand sich auch Monsignor Maroni, Dieser Prälat nende Weidling an jenem Sage gegen II Uhr ans der Kircke! vermißte nun eines schonen Sages Ic»,<'<"> F-rs, eine Suminc, gekomvren war^ tzaire sie den 'jun..en Erdeabnraer .n:' d.m z.n d.r.n Verlust selbst einem römischen Geistlichen ni-ang-nehm ist. der lieblosen Mutter k.s Kinde- aeiaahlren Play. a»ff dem st»i S.'on'igiior Negroni, cbdleriicben Tcmpe'--mentS. ivollie Lärm ,»«rnen'Fußboden neben der «Kost» e.usgesu-.den. ivob'.renoahrl R'cl,tagen. allein AntorKli nahm sich de-- 71,ater- an und rie'b in reinen Vcttcken und bekleidet, ww-ie dasGeii.: u-'-» n ,".ir ein m' dem Bestohlenen, sieb rn' ig zu ver'-Kttn. ' a i:u.s der Verdacht Tuch bedeckt. Mehrere Hausbewohner kamen i rre : . die Hai.o i auch niohrere Unschuldige get»offen halte. blieb die Sacke nicht wrrihin ließ »alsbald Ainsg» .'.Ratten. wonach das »une cur lafsene Kind Ausnahme im Findetünnse fand. Sa-, ^.chci.u.l genchl venirthei!: die Anaeklagre. vr. Franke deren Venaa-nna beantragte, zu ' '."»ona.en t--e .Gaulle nch hi.ilanglu!, stcker, um eine Berlenmdungsllage »nzu fängniß. > strcnaeii. altem der „Tempo" sührtc eine io bedenkliche Zahl von — Angekündigte Gerichtsperl,andlung. Sonn Belastuiigszenaen ins Gefecht, daß Gregori die Klage znruckzog. abend den 27. -April, Vermin. 9 Uhr. Hauptverhandlunq wider ! Unter d»n Ve!.'.stilngszeng»n befand sich auch Gregori s frülwrer den Handarbeil» r Earl b.'iori:) .'»übi-e aus'.ü>eißen. wegen per Vielster, ^etttnsio Poeeiani. Derselbe hatte sich wohl mehrfach suchten DiebstalffS. Versi.wn>-r: Gerichtsrar!, Fungnickel. —! »»-.-.günstig über den Eharacter seines ehemaligen lN-hilscn ae Sonnabend, den 27. Avril, sinken folgende Einsprlichsperhand-! äußert. Kurz, Gregori schwur ihm vor allen Andern Rache. lungSiermine stall: 7>or'iii,l»»gs l» UIn- in strivalk a-siae! ei» des i-V'or etwa einem Monat überfiel er ihn am der Srevpe des Pa- Grenadier Freimg, nvider den Weinhandler <-N>ttlob E.stg hier , lazzo Valdii'i, um ihn zu erdolchen. Poeeiani sclirie. Es kam tklaasamen desPolizei-Fnspeclor Vcarlick s.! Hilfe. Der Mörder enttain — und die römische Curie deckte ihn »» X, F.« « » . M ». « » ,» M z W»S»»^»»S» sv>» UM f urtheilung durch va» Genfer Schiedsgericht geduldig yinnchm«,* * als auch keine Einwendung dagegen erheben werde, wenn du» Schiedsgericht sich selbst für die indirectm Schäden inkompetent erklären sollte. Aber man bestreitet in Washington England da» Recht, die Eompetenz de»Schiedsgericht« von vorn herem zurück» zuweisen. Hoffentlich wird sich ein Ausgleich noch finden lasse«. gebe'.,,,. Es lagen die ninwe --> naiien Beweise für Gregori s Sännd por. Schließlich verosstmtlickte der ..Sempo" eine hieraiif ack.oe,» Herr SraarsanwalE bezüglich- Rotiz. Gregor-'s Ramen nennend. D»r Spitchube — 9^^ Ubr in Privarkla Ilb', Uhr in! mit ihren Faltigen! Gregori lauste sich nunmehr einen sechs- wider Friedrich Easpar A.öin Fen-nbach hier Privatklagsachm Christian Ernst Lenk», wüer Sctö Fr.-.nz! l.-.nfigen Revolver. Gestern snih überfiel er den Poeeiani auf der Köhler hier. — II'-^ l"w in Pr p.ul'.aaiachett der Wachtmeister Slcaßc und feuerte ihm einen Schuß ins Gesicht ab. Der Gr- Rößler, wider Earl SswaM i-ernmmn MemrschA m Manen! ironene sckirie: „Mörder! Mörder!" Ein zweiter und dritter und Genossen. Vorsitzender: Gerichrsratl, >»r. Muster. j Sckmß streckte ihn ;u Veden. Gregori schoß ihm schließlich eine — Elbüöhe, tcn V'..-April Mittage: Astetec unter Rull. V>:ecle L.rdnng ins Shr und lief dann so schnell er konnte nach —_ _ - ! eurem bereit gehaltenen -Wagen, der ihn nach dem Vatikan brin- Berlin. In Eharrolte nburg macht das plötzliche > gen sollte. Ern Vorübergehender wollte ihn sesthalrcn. Der Per- Verschwinden des Hausvaters vom Reltungshauie großes, brecher drohte ihm mit der Todeswaffe. Lchon glaubte er sich Nuss.-den. Derselbe gehörte, wie die Sri». Z. millheckt. der Meng' gerettet, schon harte cs den Anschein, als solle ihm das Garantie- kirchlichen Richtung an und war bei den lu ckstck. Gesinnten e ine i gesetz noch einmal Schirm und Schuh gewähren gegen die Folgen angesehene Persönlichkeit. Sb mir ibm die Ge-der der Anstatt > seiner Missethatcn, als ein tühncr Policist ihn plötzlich in der verschwunden sind, har bisher neck, ni»l:t sestaestellr ive,den i Flanke faßte und ihn durch eine wohigenelte Shrfcige ,u Vodcn können; jedenstrlls ist eine Schuldenlast im Veiragc von eirea ' streckte. Der Mörder harrt nun hinter Schloß und Riegel des 15M Shaler, die er imrerbalb eines Fahre» in l .iarem lßelde Vereicts der Gerechtigkeit. Der Ermordete hinterläßt eine LLittwe ausgenommen, znruckgel lieben. - Da bei der ersten Lttnng des mit zivei Kindern. Wer tragt die Schuld an ihrem Unglück'? Die deutschen Militairstragesei-'buchs die Streichung der so snrcknbar Volksvcttretiing, die dem Vapst das stiecht zmprach. Banditen zu entehrenden Strafe des Anbindens an 'Baum» oder W-aa»nr.:der, ^ beherb»r»zen. E ii, -Beispiel sur viele! welche den Soldat bei dem geringsten Vergeben im Felde Irenen! 'Re avel, Donnerstag. Hü». April. In der vergangenen kann, überiehen worden Ist. >o agstirt -die liberale Pariei darauf - Nacht ha: ein gdoß.ii liger Ausbruch des VestwS slatstgesunden, hin, durch s-lkassenvelirionen beim Reichstag die Streichung! der Krater gleicht einem Zeucrmeere und die Lava strömt in vcr- dieser der gemeinsten, den Mensthen dein'Bich aleichstelleuden, schiedenen Richtungen herab. Dr F., Strafe zu erlangen. Gewiß wird jeder Vater, d»st»n Lohn sur s! Aus d er Habana. LI. März, erfährt die „Bresl. Ztg." Vaterland die Waffen zu tragen die Ehre hat. auch dafür sorgen,! durch einen Privalbries vom Bord der „-Niobe" folgendes Nähere daß der deutschen Sölme Ehre auch hier gewahrt wotde. über eine Action zum Schutz der Deutschen auf Hayti: Berlin gehl imt gutem Beispiel voran. „Um die Interessen der dortigen Deutschen auf etivas nachdrück- Der in Konigslnme erickuinende polnische „Katolil" , lictp'Weist ivahrzuiiehmcn, haire die „Gazelle" Srvrc bekommen, bringt am Schlüsse eines Artikels: „Unsere Lage" Folgendes mit! nach Port au Pnncc zu gehen. Es waren nämlich dort bei dem gesperrter Schrift: „Schließlich theüen wir unseren cstlaubens-' Aufstande die Häuser sämmtlicherTcutschen von den Regierungs- gexafsen mir, daß die Gegenpartei der Redaclion des „Kalolik"! truppen inedergebrannt werden, worüber sich denn natürlich die nahe an 100.00 » Thaler — st Wagen Shalernncke — off.Art Ersleren b n Bismarck beschwert hatten. Ter Schaden wurde aus hat, um uns zu versuchen, wir mochten uwere Nicknung ändern' >'i.ö,»»G» Dollars geschönt und die Regierung von Port auPrince und nicht mehr gegen die deutschen Liberalen, Freimaurer u. s. w.! wurde von der unserigen zur Zahlung dieser Summe verurtheilt. kämpfen. Wir prahlen nicht — Gort ist unser Zeuge — aber' Da die erster«? sich indeß nicht dazu verstand, so sollte das Geld wir «ollen zeiaen, welch sabelhane Summen unsere Gegner zum durch Repressalien erhoben werden und zu dieserErccution wurde Erreichung ihrer Zwecke opfern u, s. w." Wir hatten die Frei- i also die „Gazelle" dorthin geschickt. -Nachdem die betreffende Maurer für viel praktischer gehallen. Warum versuchen sie die! Regierung die Aufforderung erhalten hatte, daS Geld bis zum Bestechung nicht mit Papiergeld? -Nun müssen sie dv stuasracht'andern Morgen Punkt 12 Uhr zu zahl.», widrigenfalls die für die drei Wagen voll harler Sbaler bezahlen. V, F. ! Stadt 5Minuten nach 12 Uhr bombardirt werden wurde, machte Tilsit, LA. Ävnl. Dem „B.-n. VAd." sän'cib: man ausAnan auf der „Gazelle" Alles zur Beschießung zurecht; die Lautenburg: Unser Bürgermeister Kone nbeint noch ans dem IW ' Geschütze wurden n:it Brandgranaten geladen. Die Regierung Jahrhundert herzustamni. :i, oder derselbe ist ein großer AnAinger s leistete dieser Aufforderung bis 12 Uhr keine Folge; da endlich, der Maxrmen des allen Fritzen. Ein hstsiger Burger machle ihm 2 Minuten nach 12 Uhr, stieg vom Fort die deutsche, rcspeetiv neulich eine schriftliche Anzeige von einem Diebstahl uns erhielt! preußische Flagge aus, zum Zeichen, daß der Forderung der sie Tags darauf mtt der wörtlichen eigenhändiacmRandvcrsuaung ! utschen Regierung thatsächüch genügt sei." de« rc. Kusse zuruck: „Zurück mir dem Eröffnen, daß Er die Dei' Amerika. Nach dem neuesten Telegramm aus Washing- nunciation direct der konial. Siaarsanwalt'chasr einzureicheii Ron will inan in Amerika die indirekten SchadenSansprüche nicht Hab«. Lautenburg, den A! 72. Der Magistrat.' P. V. fallen lassen. Rach Privatmittheilungen die der diploma- (gez.) »Kasse " Der betreffenos Er hat darüber bei der lonigl. ?>te ^ tische Beilincr Eorrespondcnt der Köln. Zeitung erwähnt, würde girrung Beschwerde geführt >n,o den .Schweinigel", den Herr.K.'Amerika, wenn England die Eompetenz des Genscr Schicds- auf seinem Bureau emem hiesigeit Lelacr ,lcu!ich an den Hals l gerichts für die indirekten Schäden absolut zurnckweiscn und da- geworsen, ebenfalls zur Anzeige gebrach:. K. ist uottc stouc.- durch ein Abbruch der Verhandlungen entstehen sollte, Rcpressa- auch SchiedSmann und Polizetamvalt. j lien ergreifen und den englisch - amerikanischen Handelsvertrag Hamburg. 19. April. Ter „H. C. berichtet über den ttmdigcn. Dieser Handelsvertrag, am 3.Juli 1815 abgeschlossen Stillstand aller Arbeiten! „Hier Riein aegemvänia Dausende' und am >!. August IK27 erneuert, hat vom 20. Lctobcr 1828 von Arbeitern. Die Werften srehcn seil zwe: Nionaleir leer, auf' stillschweigend fortbcstandcn ,ind kann von Jahr zu Jahr gekün- dm Zimmerplatzen der nächsten Umgebung unserer Stadt ist die digt werden. Mit der »Kündigung würde die Behandlung Eng- Arbeit eingestellt, die Schneioerwerkstäuen sind gest! lösten, oie lands als ineisthegünstigter -Nation aushoren und eine besondere Eisengießereien haben ihre Thäligkeit eingestellt, die Tischler und Taxe von jedem englischen Schiffe in amerikanischen Häfen er- Maler find im Begriff, dem von den Schneidergescllen gegebenen hoben werden. DaS Alles klingt wenig friedlich. ES ist indessen Beispiel zu folgen und bis zur Bewilligung einer verkürzten Ar- die Arbeit niederzulegen. Gegenüber den massenhaften noch kein offizieller Akt in dieser Richtung geschehen und diese ungünstigen Eindrücke werden sich vielleicht nach beruhigen. / Ktu Abend im Concertsnal des IvewcrbchauseS. Donnerstag, am 25. April. Vielfach ging in den letzten Tagen hier die Rede von einem jungen Violinvirtuosen, der in den Mannsseldt'schen Eoncerlen im Saale des Gewerbe-Hauses eine mehr als gewöhnliche Auf» »nerksamlcit errege. Musikfreunde, ja etliche Kammermusici, sprachen von seinen Leistungen mit Begeisterung, und da ich vor gestern selbst den Meister gleichen Inslnmicntes, den k. Eoneert» meister »Herrn Lauterbach nach dem Saale des GeiverbehauseS gehen sah, konnte ich dem Drange nicht widerstehen, dem junge»» Künstler meine Tbeilnahme zu schenken. Ich habe ihn gehört unv »vahrend ich dies niederfchreibe, erinnere ich mich eines Momentes, der meine Gedanken hier in Verbindung bringt. -Ritter von Seiffried erzählt uns in der »Herausgabe der Studien Beethovens, daß derselbe im Jahre 1790 bei einem i Ausflnge von Bonn nach Wien, um -Me,zart zu hören, über ein ^ von Letzterem gegebenes Thema phantasirte und Mozart seinen versammelten Freunlen zuslüsterle: „Auf Diesen hier gebt Acht! ! Der wird Euch einmal Etwas erzählen!" Dies also siel mir ein, als der Violinvirtuos »Herr Felix Meyer, ein Schüler von David und Joachim, nach dcmBruch- ! schenEoneert von Paganini noch rmEonccrtgespielt hatte. Und in ! der Thal wirb tc . junge 22jährigeMann, wenn erseineStudienbet 'seinen» ilnnlerttcistichcn Lehrer und Meister Joachim vollendet ! hat, „noch E'ivas erzählen und von sich reden machen." Eil- unvertennhar großes Talent begünstigt seine von un- gemeinem F!ei„ »engenden StuL.»n, die ihn befähigen, die schwie rigsten Panagen m Doppelgriffen, haarsträubendem unfehlbarem Flagcolel, pnlendem Triller, blitzartigem Staccato mit großer Reinheil und Leichtigteit zu Gehör zu bringen. »Herr Meyer ist, wie gesaat, nocki sehr jung und sind daher die Arten über ihn erst eröffnet und noch lange nickt geschlossen. Er b.stndet sich noch in einem Gahrnngsprvcesie und wird er gewiß nach seiner Rückkehr aus Rußland, wohin er jetzt mit »Herrn Musikdirektor MannS- sckdt gehr, bei Fortsetzung seiner Studien unter Joachims Lei tung ans Falle des Tones, lange»» beeilen Bogenstrich, Feuer und Seele im Ausdruck sein Augenmerk zu richten haben. In dem heute stattstndcnden Sinfonie Eoncen der Manns seldt'schen Eayelle, ebenfalls im Saale des GeiverbehauseS, wird »Herr Meyer die Gesangsscene von Spohr vortragcn, weshalb die Ausmcrkiamkeit aller Musitsrennde daraus hingclenkt sei. Dank bar ist cs übrigens anzuerkenncn. daß dem mustkliebcnden Puvti- kum Dresdens durch »Herrn Mannsseldt die Möglichkeit geboten wird, ein E oncert hören zu können, das sich durch die Zusammen setzung vorzüglicher Kräfte des Srclicstcrs, durch ausgezeichnet« Wahl der Proa- amme. vorzügliche Ausführung, außerordentlich« ^Billigkeit des Encrees und durch ein vortreffliches Zusammen- ' spiel auszcichnet. Das Publikum im Gewerbehause war ein gewähltes, auf- merksames und dankbares; Stille und rücksichtsvolle Ruhe, an haltendes Lauschen bei Vermeidung jeglichen Gespräches zeichnet es aus. Da -Herr Mannsseldt uns mit seiner Capelle in weni gen Tagen verläßt, um den eingeaangenen Verpflichtungen in Petersburg nachzukommen, so »vollen wir Allen eine glückliche 'Reise und eine frohe Wiederkehr Anfangs des »Herbstes wünschen, i obgleich noch vorgestern Abend hier die Besitzer des Berliner Eoncertbanses Gebrüder Meiling anlamen, um Herrn Mann»- , seldt an die Stelle Bilsc's für Berlin zu gewinnen, bleibt er doch seinem Eontract für das Dresdner Gewerbehaus getreu, dessen Gründer und Schöpfer ebenfalls allen Dank verdienen. Th. Drobikch. * Feuersgefahr. Die Wiener Blatter berichten über ' eine Fenersbrunst von einer Gefährlichkeit, wie sie fest langer ^ Zeit in Wien nicht vorgekommen ist. Am 22. d. Mittags ^12 ' Uhr brach in der Wagcmann'schcnTheersabrik vor der Favoriten- Rinie Feuer aus. Der große Kessel cxplodirte, dir brennende Flüssigkeit riß das Dach in Stücke, zertrümmerte die Mauern ^und ergoß sich in einen feurigen Srrom über die Höfe, die mit Pechsüsscrn, Holzgrräthen und anderen brennbaren Stoffe« an gefüllt waren. Zum größten Unglück war in der Näh« noch ei« Magazin mit Bergöl. Auch dies wurde vom Feuer erfaßt und nun walzte sich ein wahrhaftes Flammenmeer empor. DieLosch- männer beschränkten sich darauf, Gräben auszuwerfen, um dem lavaähnliche»» Fenersstrom Einhalt zu thun, Sand und Erde in die Gluth zu werfen, uv» die Flammen zu ersticken, hauptsächlich aber alles Brennmaterial aus der 'Nähe des BrandobjectS zu entfernen »Hier standen »Hunderte von leeren »Kisten, dort Fässer mit Petroleum und Pech, die, wenn sie vom Feuer ergriff«, worden wären, ein unnennbares Unglück verursacht hätten. Ein »Heizer und ein Arbeiter, welche die ersten auf dem Brandplatz« waren und die eisernen Läden und Thüren absperrten, um di« Nachbarobjecte zu schützen, erlitten leichte Verletzungen. WaS die Entstehung des Brandes betrifft, heißt es, daß das Bersten eines schlangcnsörmig gewundenen Lcitungsrohres iin Destillir- raum die Entzündung des Oelcs zur Folge hatte. Im Kessel, der zuerst zersprang , waren <80 Ecntner Lcl. Im Ganzen wur den etwa R >0 Eentner Del ein Raub der Flammen. Gute Dienste leistete eine Abtheilung von Genietruppen und die Sicherheilswache, dieLöschmänncr verhielten sich besonder» wacker. Das Feuer mar erst zu Ende, nachdem die von demselben er griffenen Objecte vollständig ausgebrannt waren. * Um die Literatur des deutschen Männergesange» um einige gediegene Eompositioncn zu bereichen», eröffnet der Dres dener LiederkreiS eine Eonrurrenz für 1) eine Composition ernsten Inhalts für Männcrchor; eine dergleichen heitern In halt», wobei jedoch alles Niedrigkomische ausgeschlossen ist. Die Eompositioncn sollen »sicht für große Plasten, sondern nur für Vereine von höchsten» :'K) Sängern berechnet, die Anforderung an Stimmumfang nicht zu hoch gestellt, und die Liedform mög lichst berücksichtigt sein. Dagegen sind Doppelchöre undOrchester- beglcitung nicht zulässig, nur ist zu Nr. 1 Begleitung des Piano-
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