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Diese- Blatt wird dm Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit- als Abend-Ausgabe zugrstellk, während es die Post-Abonnent-:,, am Morgen ru einer Gesamtou'gab' erhall:». öerugsgeblldr: Die-r'ieszurrSfinsiiititeu ertttieinen >^I>« «»r,r»«: t»ü «rnevrr »I Dceedc« u»d der »ü-iilien Unuiedu«. mo d-i buira»»»« dur-ii ewene Bol'» > »k, »l-mmmwnan: rnotai. rrvallen ,»>> B><m an Wvideiiiaaei«,, ine „u>, uul son» oder ^elcrinac wiaen. ,iv«, leuausaaden «den»« mr» «»»««»» «„«lelieUl -uachdrun aller Äitttel u. Ortoinal- -y'm-iiunaen nur mit drallraier Quel>e»anaad,«„Drrsd Nachr > alailia 4!a»>ra,l>a».vdnorar- rrücke Beiden u»beru«Nl<tUiiN! !!,' serlanlile. Manulkrtt-i- nutii auidewatul. werde» Telearamm-Adrelle: Nachrichten »re«»««. Uevlaa r»o»r Lirpfctz L Reitl/rrrdt. ^iureigen-cälü. »iu-ial.-ue um, i-lutülit-;»!- „e-, »achimttaar u Ndr Ära. lag«- n»! Manen»! anr, Ilde - i Ul>.. < le l »alliaelil,»». >Ie n -ilr-e:,' A> Pt«. Ä.: tiuidajnuata aa> der Puvalieue ----- Z--, Bl«, dieMsatiiae ljeiir als.' t>. .»Id! eaer a«t Terlicttc tv V«, Zn-»«.miu-.-ii! ra>1> Tonn >!!> Illlien I le. invalttae >4r»nd,kil 40. na l . au und c» Via na<a lor.üe.e!a L--..-- la.luaMae n - lraae NU! aeaen BocanSdeciU... Bclc idl.ilier weiden nur lu l. B»'.<llnel. «e>>.lrrc,i.au>!i,luf!' Üla» l Nr. ll und Nr. :Ä>,»i I<üknLLkei'fLr50kne l)neL«Ien-^. xr. PIsuengcliegtr. 20 KiufLÜAe allen Verichärfvng der Lage in Venezuela Industrielle und Pciio»entarifte,vlin, Neueste Trahlbe»ichtc. .Hvftiacbiichle». Gebrinier Kvmnicrzienrat stft,7, Gejellichait für Liieralur und Kunst. Kubelik-Konzert, Kviilervatvrium Konzert. Verschärfung der Lage in Beuezuela. Aus Maracaibo meldet Reuters Bureau vom 21 Januar: Tie drei deutschen KriegStchifsc „Gazelle", ..Vinela" und Panther" beschießen das Fort San Carlos; daS Don San Car los lir niedergedrannt. Maracaibo. „Reuters Bureau" meldet weiter: Ein Ruderbool näherte sich heute nachmittag auf drei Meilen dem Tort San Carlos und berichtete, daß die Kanoniere in jeder Minute einen Schuß abaaben. Das Fort konnte vor Rauchwolke» licht gesehen werde», aver es war klar, daß die venezolanischen Artilleristen mit großer Geschwindigkeit ichosscn. Um l Uhr nach mittags erfolgte eine Explosion, augenschcinl ch im Fort. Dichte »Hauchwolkcn stiegen aus und bedeckten einen Teil der Wälle. Diese neue deutsche Aktion stellt im Zusammenhänge mit den Meldungen, die dieser Tage über ein angeblich veumgluckles Vor gehen des „Panther" gegen San Carlos verbreitet wurden. Ter Panther" hatte sich angeblich vor dem übeilegenen »Teuer des FvrtS zurüctziehen müsse»; in Wirklichkeit wird er wohl nur des »»geeigneten Fahrwassers wegen allein nicht wiitioi» Naben .vkrieren tonnen. Die englische Presse hatte im Anichluiie daran die Be>m»tilng geäußert, Präsident Castro habe in San Carlos den Deutschen eine „Falle" gestellt, um die Lage zu seinen Gunsten zu verwirren und die Blockademächie zu trenne» In der rat wmdc gleichzeitig, vfsenbar aut Castros Betreiben, das Ge rücht verbreitet. England und Italien wollte» Deutschland srcb selbst »verlassen. Die ,!>köln. Zta." hat »izwbchc» dieies Gerücht bündig als „unsinnig" erklärt. Welche näberen Umstände das deutsche Vorgehen veranlaßt haben, darüber wird wobl min ohne Verzug eine amklichr Aufklärung ersotaeii. Tie dcutiche ösientiiche Meinung kann in ledem Falle die Genugtiiilng dariibcv emvsinven. dag linsiu Auswärtiges Aint die einmal begonnene Aktion auch iclbewußt durchstihri. Neueste Drafttmeldnnqen vom 22. Januar. Papenburg. Bei der Reichstags-Ersatzwahl im Hauuoverlchen Reichstagswablkreiie wurden bisher gewählt: ir AmiSgerichlsrat Engelen-Lsnabrück i.Zcntr.j rund 7200 Sinn, »en. iür Schriftsteller v. Gcrlaa>-Bcrl>n inat.-soz i rund 1MV, ür Amtsgcrichtsrot Thotcn lnot.-lib.j 7äO, für Schuhmann-Bicle- ld iTo.;ij 75 Stimmen. Die noch ausliehcndcn Orte koimcn '.ras Wahlergebnis nicht wesentlich ander». Broun schweig. Zur Untersuchung in Sachen des Dvnainitani'chlaaes hatte sich gestern eine Gcrrchtskom- miiiion noch Bc.enrodc begeben, die bis beute früh 2 Uhr tätig war Gegen Mitternacht verhaltet«: sic zwei Bergarbeiter Annens Junge und Eckhardt als der Tat dringend verdächtig. Lic Verhafteten wurden nach dop Amtsgerichtsgcfängnis »r -alleröleben gebracht. Beide sind verheiratet. Junge ist schon »ehrsach vorbestraft. Uebcr die Ergebnisse der Untersuchung wird i n übr.gen Stillschweigen beobachtet. Bremen. BösniannS Delegrapbi>ches Bureau meldet: Ter 2ck»iklldgnt0ser des Norddeutschen Llonv „Lahn". Kapitän Malchow, hat gestern abend 7 Ubr mit «ämtlicl.en Passagieren an Bold die Reise von Gibraltar nach ll.ewVvrk sortge'eßt. München. Die Einncchmen der baherilchen Staats- nah ne» betrugen im Jahre 1902 insgesamt 1ö2 ZOO OOu Mark, m ihm 2365715 Mark mchr als im Vorjahre. Lissabon. Pairskammer. Bei der Beraluna über "i Trage, welchen Gebrauch die Rcgwruna von der Ermächtigung, eic äiinere Schuld zu konvertieren, mache, rechtfertigt der Mi- ainervräiident die Handlungsweise der Regierung und weist nach, "aß cs notwendig war. aus der provisorischen Lage heranszn mninen Er erklärt ferner, die ausführlichen, Reden der Mit- a, «der der Dvposilionsparteie» über die deutsche und die iron- enicl»' Note seien unbegründet Die Ergebnisse der Konversion i n die Befestigung des Kredits und die Besserung des-Wechsel- is'cs. Damit ist oie Angelegenheit erledigt; cs kommt nicht zur Unmmung. London. Lord Lansüownc ist infolge starker Erkältung gcnvligt, das Zimmer zu hüten. London. Nach einer Meldung des „Standard" aus Johannesburg hat CK a m b e rl a i n in der Besprechung mit den Veitrrtern der Grubengeiellichaiten vorgcschlagen. die englische Regicmng wolle 5000 eiigliicbe Erdarbeiter »ach Südafrika schassen, talls sich die Grubengciellichatien verpflichteten. d:e gleiche Zahl :>i beichassen. Die Vertreter der Gesellschaften haben erwidert, ne halten cs für zweifelhaft, daß ihre Aktionäre ein solches Erpen- ment machen würden Lond o n. Die „Times" melden aus Tokio vom 16 d. M.: Die politischen Unruhen haben aus den Handel keine» Einfluß Der auöwärtigc .Hansel gestaltet sich günstig. Die Seibenve,lause sind bedeutend Jniolge des Reismangels in den nordöstlichen Provinzen wird in iiächiter Zeit eine bedeutende Einfuhr erforder lich sein: aber daS tu Mitleidenschaft gezogene Material ist »ich! so ausgedehnt, als ursprünglich angenommen wurde. Tic Gold- cinftrbr dauert fort Die Reserve der Zeniralbant beträgt >07 Millionen Ae» >M Millionen mchr, als zur selben Zeit dcS Vorjahres». Der Zinsinß fällt London. „Tinics--Mcldung aus Japan: Ter rektifizierte Rechnungsabichlnß für das letzte C'taisiahr weift einen lleberichuß von 7 Mill. Jen ans Evenft' erwartet man, daß in dem lausenden Jahre ein Ucberschiiß erzielt werde Jniolge der Auslösung des Landtags bleibt der Verfassung gemäß das dies jährige Budget auch tür das nächste Iäbr in Kraft. Man glaubt, dag hierdurch ein Ueherscbuß von mehr als 15 Millionen ge Wonnen werde. TisliS. Gestern früh tun »ach 3 Ubr wurde hier ein schwaches Erdbeben wahraenvmnicn. La Gilcinra. De: bolländvche Kreuzer „de Rnvter" ist heute von LaS Rogues angelommen. wo er die Bewohner in der grötzicn Not fand. Der Kreuzer ließ Lebensmittel und Wasser für 8 Tage zurück und erhielt die Erlaubnis des Blockade- gcichwaders, weiter .Hülse zn sende». Lcrtliches mit» LnchsisllicS. Dresden. 22. Januar. —" Auch beule ist das Befinden Sr. Maiestät des Königs ein reckt erfreuliches. —* Die Soiröe bei Jbrcn Exzellenzen Herrn und Frau Staaisminisler non M ctzlch findet am 30 d M. statt. —* Herr Ttadtrat Fischer ist. wie bereits erwähnt, wieder völlig genesen. Ev hat die Geschäfte deS Schulamtes in diesen Tagen übernommen —* Geheimer Kommerzienrat Naumann ß. <Y«mz unerwartet >st heute morgen ?err Geheimer Kommerzienrat Bruno Naumann, der Begründer und erste Vorstand, der hier be stehenden Nähmaschinen- und Fahrrodsabrik in Firma Seidel u. Naumann, im 5Z. Lebensjahre aui feinem Wohnsitze Villa I Albrcchtsberg verstorben. Noch gestern wa, er scheinbar frisch I und munter in der Fabrik tätig und hat sich auch ohne iracnd- welche Anzeichen einer akuten Krankheit gestern abend zur Ruhe begebe». In den heutigen frühen Morgenstunden i>t er einem Herzschläge erlegen; wegen eines Herzleidens war er allerdings schon längere Zeit, namenlftch seit feiner Erkrankung 'n Karlsbad, in ärztlicher Behandlung. Mit ikm verliert Sachse» einen seiner bedeutendsten Großindustriellen, der sich aus eigener Kraft und Intelligenz emporgcschwunacn hat. Der Verstorbene hat vor etwa 32 Jahren in Gemeinschaft mit seinem Sozius Seidel in der hiesigen Kleinen Plauenschcn Straße eine Ma'chinenichlosserei begonnen, die. dank beiderseitigen ernsten Strebcns, bald zu Er weiterungen Anlaß gab. Nach dem Tode seines Sozius er richtete er an der Stelle, wo beute daS große Etablissement siebt rVreitili, 23. AatMlir 1W3. seine zahlreiche, nach Tausenden zählende Arbeiterschaft uns Beamten sich an der Förderung unv opferwilligen Unterstützung oller erdenklichen gcnicimüitzigcn und wohltätigen Bestrebungen in seltener Weise beteiligte. Persönlich trat er fast gax nicht in die Lesienllichlcit, aber eine Erholung bot ibm du: Pflege des Sporu Insbesondere unierhiell er einen großen Rcnnilall unv ließ au» den bcdcuiendsten Rcnnvlätzcn eigene Pterde lauicn. Bei der An? Übung dieies Sports ist er in seltener Weiie vom Gluck immer !> nniisiigl gewesen. Bis vor kurzem war er auch lange Zeit zwei:--' Vorsitzender des Dresdner Rennvcreivs; eine Wiederwahl Hau er- turzlich obgelchnt. Speziell für die EiUsiehung nnö Entwickelung des Dresdner Rennplatzes bot sich Geheime, Kommerzienrat Naumann namhafte Verdienste erworben. Dm Verstorbene hinterläht außer iciner Gattin in zweiter Ehe cft',-n Sohn, welcher zur Zeit zur Kräftigung jcincr Geinndheft Egypten weilt. —* Der V c r w a!tu n g s ber> ch: des Rates der König'. Haupt- und Residenzstadt Dresden iür das Jahr 1901 scrichieve:' bei o. Zahn u. Jacnichj iii soeben zur Ausgabe gelaugt. —* Ter Gejointvorftaud des Verbandes Sächsische, I ii d u n r: eil e r ha: :n inner letzten S:tzung in Dresden u. a zur P e r> o n en t ä r: s re so r m Stellung genommen. An: Grund eines sehr eingehenden Referats und der daran anichfteßen den angeregten Debatte wurde beschlossen, au die maßgebenoeu Behörden eine Eingabe zu richten, in welcher folgende Geiicht- Pnnktc hcrvorgchoben werden sollen: Dem Wegfall der Ruck tahrkartcn und deren Ersetzung durch einfache Karten kann d:e Industrie zuittinmen. da gerade die bisher unverhältnismäßig teueren einfachen Karten meist von Geschäftsreisenden benutz, werden mußten, deren Reiieweg sich nicht im Voraus so siche, deslimiuen ließ, »in Rückfahrkarten oder Fahrscheinhefte benutzen z» können, noch ivcuigcr nutzten den Arbeitern die Rückfahrkarten, da es für die 1. Klane keine gicbt. Ter Preiserhöhung der ein fachen Karte», welche die Regierung mil dein nicht rentierenden Perionenverlehr begründe, wurde die Industrie dann beist,Minen können, wenn dieie dazu dcsiiuiml wäre, die Güterbeförder ung zu verbilligen. Leider sei aber die Hoffnung hieraus uu> eine geringe, vielmehr würden de: der Zniammensetzung der Siänbctämmcrn solche lleberschüne vielleicht nnr nneder dazu dienen, noch weitere unrentable Nebenbahnen zu Gunsten de, Landu'irtichoft zu bauen. Es ici ielliam. dag die Regierung vo> einem Jahre erklärte, daß cs keine anderen Mittel zur Erhöh»,'-, der Staatseinnahmen gäbe, als die Vermögenssteuer, während ft- jetzt, nachdem dieselbe angenommen iii, Mehreinnahmen aus^ den Stoalsbahnen erzielen will. Die Industrie könne daher den Fol» vreiscrhöhungcn nur insoweit zuir-mmen. als dieselben notwendig seien, um einen weiteren Rückgang des Reinertrages zu verhüten nicht aber lolchcn. die auf große Ucberichüsie abz elten. Dabei f -> zu bcachicn, daß das Jabr 1901. m:t desie» sehr geringem Ertrag-' die Erhöhung begründet werde, ei» ausnahmsweise ungünstig«-- gewesen ici. weil Kohlen und Baustoffe noch sehr teuer cingckaiift waren und der Verkehr zurückging, der sc.Idem wieder gestiegen je: Ilm Mindereriräge zu verhüten, ohne die Gesamtheit der Renen den mchr als b-sycr zu belasten, schlägt der Verband aus Grund einer genauen Berechnung vor, die neuen Fahrvreisc cibgerund.-i io sciizuietze». daß dic'elbcn bei Personenzüge» 3. 1> - und 6 Psg sur 1 Kilometer ,n Srilter. zweiter und erster Klaste auSmacheu würden. Die 2 m n c I l zug sz »s ch l ä ge sollten ebenfalls für die ncrichicdenen Klanen verschieden abgestuft werden und in dritter Klasse -h Pfg , ,n zweiter Klasse I Psg. und in erste, crstcr Klast'e 1' - Pur betragen. Daacgen ipncht »ch de. Bei bano iw Intcre'se der industriellen Arbeiter enftckncden acgen c:ne iHainburgcr Stronci. eine Maiituneniabrik, die im Jahre 1886 an Erhöouvg der Tahrvrei'e sur die I. >lll,"e aus und fordert 'eruc, eine Akttcngescllschail überging. Unter 'cincr Führung und Leitung, wenn auch unterstützt von überaus tücht gen anderen Direktoren, die ibm zur Seite gestellt waren, bat das Etablissement seinen Weltruf erreicht. Neben der Fabrikation nvn Nähmaschinen war eS namentlich die von Fahrrädern, welche dem Etablissemenk seine große Ausgestaltung brachte Geheimer Kommerzienrat Naumann bat im Lanic der Jahre nach schweren Anfängen zweitel los ein großes Vermögen erworben, welches ihn u. a. in den Stand setzt,, nicht nur die herr'ichc, ans Loichmitze, Höhe an der Elbe ge tegcne Villa Albrechtsbcrg als Wohnsitz zu erwerben, sondern auch die Standeskerrichaft Konigsbrück zu übernehmen, welche 'ihm gleichzeitig einen Sitz in der Ersten Ltändciammcr brachte. Nicht unerwähnt darf aber bleiben, daß Geheime, Kommerzienrat Naumann neben der unermüdlichen werktätigen Fürsorge für daß letztere wie in Preußen auch an Sonn- und Feiertagen gestion werden. Die ->. Klasse werde a» Sonniayen nicht nur zu Ve, gnügungsiahrtcu benutzt werde» - wogegen an fick, auch nichts einzuwendcn sei, — sondern vielfach benutzten die 'Arbeiter du Sonntage, um nach neuen Arbeitsstellen z» verziehen Ancii d» Arbeiter - Wochenkarte n sollten» lunbelialten und keineswegs verteuert werden Schon heute seien dieselben -m Vergleich zu den allgemeinen Monatskarten verhältnismäßig teuer, denn ve- täglich zweimaliger Hin und Rückfahrt fährt man ans einer all gemeinen Monatskarte billiacr. «als aus einer Arbeiterwvchcnkarie. ,in großes Mißverhältnis bleibt aber auch dann bestehen, wenn die Monatskarten nur zu monatlich 60 Tourten, al'o täglich cinmo' hin- und zurück ansaemitzt würden. Schließlich bemerkt der Ver band, daß für die Reuenden der Industriellen eine Herabsetzung Kunst und Wissenschaft. r* Mitteilung aus dem Bureau der König! Hostheater. zn der Sonnabend, den 21. Januar. alS Abschluß des Nivelungen- nngcs ftattstndenden Ausführung der , Göttcrdä m m erung" wi-d Herr Burrian zum erstenmal die Partie dcS Siegfried, He,l Greder zum erstenmal die Partie des Hage» singen. Die übrige Besetzung des Werkes ist die folgende: Brünnhilde: F:l Malten. Guttune: Frau Jelinek l.z»m eiitenmal;. Wa'.iraute: F,l. v Chaoanne. Günther: Herr Perron. Alberich: Herr Plaichke izmn erilcnmal). Rheintöchtcr: Frl. v. Chavanne. Frl. Nast. ,Frl Lantenbacher: Nornrn: Frl. Schäfer. Frl. Naft, Frl. Lautenbochcr. - Die Abonnenten des Schauspielhauses werden daraus amincrkiam gemacht, daß die Emruernng der Karlen iür das dritte Abonnement spätestens bis Sonnabend, den 2t. Januar, (von 10 bis 2 Uhr) an der Kasse des Schauspielhauses zu erfolgen hat. 7* Konzert Jan Kubelik. Dos Auftreten Kubclits in seinem ersten eigenen Konzerte jVereinshauss wurde, ähnlich wie bei seiner Mitwirkung im Sinfonie-Konzert der Konigl. Kapelle, eine Sensation. Als solche wurde der Abend nicht nur charatcrisicrt durch zahlreiche stürmische und demonstrative Kundgebungen für den in der höchsten Gunst des Publikums stehenden jugendlichen Geiger, sondern ganz besonders durch die Vorgänge nach dem Konzert. Nach dem programmätzigcn Verlaut desselben, während länger als einer halben Stunde, .bis nach ualb zehn Uhr. blieb die größte Zahl der Besucher, namentlich der Beiuchcrinnen. nus den Platzen, um mittels Ovationen, die weit über das Maß des Zulälsigen gingen, nicht weniger als vier Zugaben zu er- zwingen. Auch dann wären die hartnäckigsten der Enthusiastinnen wohl noch nicht für die endliche Schonung mit Kübelik-Rusen und Tücherschwenken dem Grad ihrer Re- geisteruna weiteren Ausdruck zu geben. Schließlich war Kubelik gejchmockvoll genug, auf den Konzertunsug nicht mehr zu zeichnen und nicht mchr zu erscheine«. Ueder KubeluS künstlerisch« Bedeutung ist kaum etwas zn ; sage«. waS >« den bisherigen Berichten nicht schon erledigt worden I wäre. Unter Mitwirkung eine» jungen, begabten Pianisten. Herrn Rudolf Friinl, spielte er Kriegs E-moU-Sonatc. Das be konnilich in seinem Inhalte etwas zerfahrene, rhapsodisch ver- anlaaje Werk bat niemals iouderlich stark fesseln können, und auch Kubelik vermochte damit nicht mehr zu b'ckcn. als man von guten Gciaern verlangen und voraussctzcn kann. Auimerksaine Hörer wcrden indcß beobachtet haben, daß er insofern mehr tat. als andere, indem er sich aus die sehr oft gebotene Unterordnung zu dem Klavierpart wenig cinl'eß, dafür aber init vielfach ange wandtem Vibrato und sentimentalen, künstlerisch nicht berechtigte» Bedungen meistenteils „Solo" spielte Auch mit Schumanns „Träumerei" sZugabe nach den, Paganini-Konzerlj und Schuberts „Ave Mario", in der von Wilhelms mit Oktaven- und Tcrzeu- gängen vollständig verpolsterten Transkriptiou. konnte Kubelik für sein empfindende Zuhörer nicht mchr erreichen, als inan schon von anderen Größen mindestens gleich gut gekört hätte. In dielen Vorträgen sprach zu dem großen Erfolge wohl einzig und allein die Jugend und der Zauoc, de, Pcr'önlich- keit mit. Ganz anders allerdings »> dem Paganinischen Konzert ll) clurs und dem Oarnoval inssv von Wieniawski. .Hier, wo Kubelik in seiner bewunderungswürdigen Eigenschaft als Virtuose hervortretcn konnte, blieb er Sieger au» allen Linien und eine durchaus eigenartige und außergcwöhniiche Erschcinung auch sur die, die sich die Besonnenheit selbst in den Momente» des überschwänglichsten Enthusiasmus der Menge nicht trüben lassen. Was er hier a» technischen Schwierigkeiten seicht und spielend bewältigt, o» kunstvolle, Bogcnsukrung leistet, gehört zu Gaben, die die Musen gleich mit in die Wiege ihrer Licblinge legen — anlcrncn bis z» diesem Grade de, höchsten Voll kommenheit läßt sich das in ähnlicher Jugend nicht. Die Paganinischen Kunststücke aller und jeder Art haben hier znlctzt auch Ccsar Thomsen und Burmestcr gleich tadellos beherrscht, und wenn sie Kubelik scheinbar überholt, so erzielt er die Ucberlegcnhcit durch konkurrenzlose Acußerlichkeiten, zn denen nicht zuletzt die klassische Ruhe seines Vortrags, die Liebenswürdigkeit nnd Schlicht heit deS Wesens »nd die E.egonz dcö Spiels gehören. Es liegt etwas weltmännisches, durchaus eigenartiges über dem jungen Konzert, oder dessen Variationen über „b-'e-I vor pist" »sw., oder über den „Karneval von Venedig", oder Wicniowskis „Eariie-eul i-u^v" und dergleichen spielt, denn in dem einen wie in dcu- andereu sind »ist ausnahmslos ganz die ielbcn technischen Schwierigkeiten und Kunststücke oller Gattungen -uiammcu getragen und auiaehäuft. sodaß sie »ch hierin unv in de, Nickstia feit der m»si!ali;chen Bedeutung ähneln, wie ein Ei dem anderen wie er aber die starre, kalte Technik mii de, Innerlichkeit dei Empfindung durchwärmt, wie er die immer tadellos reine Ton gcbung glänzend und flimmernd zu beben versieht, der Stola u»e bcm Pasiagenwerk eine fast beispiellose iarbeujatte Sclialiierui',: verleiht und das Ganze m einem Fluß und Guß. aroß,zugig uns einheitlich i» der Durchbildung gicbt. dos Hot man von einem Geiger ähnlichen Llltcrs noch nicht gehört, ja man dar: »agen daß'die, die unsere berühmten Geiger de, letzten Jalnzebnle »ich: alle kennen gelernt, hier vor einer Erscheinung sieben, sii, di- der Ausdruck höchster Bewunderung und Wcrlichätzung gerade e.-' genug ist. I» diciem Sinne ist Kubelik gestern denn auch am gciwniiiien und gefeiert worden, selbst von denen, die nickt leichi zu cntnusiasmieren sind, und es unterliegt keinem Zweifel, daß iuui ganz die gleichen Svinnatble» auch siir lein zweites, aui d. > 7. März angeietzkcs Konzen ciitgegenaebracht werden. - Schlie-: sich gab es iür die vernünftig«», Leute in dem Konzerte auch eiv- Ve,»Minderung und Ueberraichiiiig durch die Mttwirkiina cm , Sängerin. Frl. Eva Leßmann, die. bei alle. Anerkenn»»«! ein,: tüchtigen ichulmäßigen Durchbildung, »eben einer io ganz hervvi ragenden Erscheinung, wie Kubelik. kaum bestehen kann, die ab krotzalledeui beinahe mil ähnlichem Beifall aiiegezeichne! wind wie de, Konzcrtgeber selbst Für die. die es angelst, wa, die», Beweis der Nrteilssäliigkcii Wahl »ich! sonderlich jchincichclbast auch nicht sckmeickielhast für Kubelik selbst. — Der Saal war Kn auf das letzte Plätzchen ousvcrtauft. ll. Kt ß' Kdnirrvatoriums-Kviizrrt. Die löbliche Ostpslopenheil des Köiiigl. Konscivalvciums. zum Besten de. Schule,-link«.> stützungs-Kasic ab und z» konzertale Veranstaltungen größeren Silles zu ttesscn. in denen die Kosten der knnstlcrsichen lliftei Haltung voriiclunlich von suibeicn Schillern und Schülerinnen de Instituts getragen werden, hat sich gestern wieder einmal vortven sich bewährt. Konnte doch das Programm, wie seine Ausführung auch gestern wieder, zumal sich das Konzert überdies der Mitwirkung eines Lehrers dcS Instituts erfreuen dnrfte, selbst höheren Ansprüche»