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Dresdner Nachrichten : 06.12.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189112066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18911206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18911206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-12
- Tag 1891-12-06
-
Monat
1891-12
-
Jahr
1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.12.1891
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»M «o . «AWH »ILk illUNM»,,,, dkl , »HL c»»I Lut I u»di»ii»«ta»MLL« «eiru' ilmiä ^nt> «rr««amn ... Io«>»iat,lu»ä Lade emäe'ondiei Stvnn- k tt»u Lerdnidtlchleil. . unae» «dm«, tammtlite «sie «erm>lielu„ä0tieüen <r» öer»i»üü>s>>!lc Rr. u !s/r/s/e US?. ttsuptslnÄr " Hkt^omg "«EIS^N 1 s. M. M »» M .'ttt. Iahrqanq. Aufl. Stück. Lidcitr-tgaeti« ksbrilc v. contodüi-kspn Dreien. 18»!. r». r er «d knrneo. Larl klrcul. Vrvsävo, Vilttstrsue R. 8»!«iii«N!8-!i!88iL-kLi»i'j!i II. Ilov8ller <L0erünävL l82b von I)r. Vtrnvv). vmpüvklt ,«>»»»» U»n.« r«u,> I »n»d»u»t V»k»I- a»ä r»»i, tnrtcwttr« arieUt, I««, k->Iä»ll« ^^,.,11» l^tpor >117). 2» I>»d»n ,» äo« »»I»w»ni»-txuU>»d» curt t«i> ci«amd»sl»v. >o»«o»Ir»»»» v«. V«I«v>»«» »»». «ins,«-«. - i »^,i.ü,ii«,i,. tili,»«.«. L z»rki;nIt»8tL n, LguarvII- uaä Ool-b'-rrbon >u Pud«». Q»r> Hi»il«ii,«»nn, N»s>I»s«r»»t, tIt»«»>Ni zt»rt-a->le»«»» I» »>« 1m»u»»»te»»», ld, N»a»I»,Iti U«Inrt,d,tr»»»» l!«t»ä1 tiilei»«). I'srä. LsrlaeL Hgcliko1§sr V>'sil>ksll«ilullj; mit Lrobisrstudov^ Alortt»»trL»»v 4. kvri»»i»rvct»»t. SSL. ! Vouddr fvr rsin« dkatnrvvln«. ssr«I. „IllVLUüvlläLllk". Luaovvoil-Vorwittolonß Kr tllv l n ..I», «-»-«Ine p tda/^kUvr—, aorvie tnc ntlo .imti-ic-n /.«-ltnniron. SdN^rtNrtvtO «rnnlt«. t»s» 8/L.LL Lni,,,,k- Resorm des eonscrvativen Parteiprogramms Hoinachrichte». Bnchdrnclerhewcgnng. holjk Fleischpreise, Victoria-Salo», »e»» Ft-"«". Gellchlsverhandlunge». 'Tviiliinitlervkreiiis-Eoncerl, Lamdorg. „IllvrlläouäLllk". Politisches. 8» den verschiedenste» Stellen unseres Vaterlandes tauchen fast gleichzellig Bestrebungen empor, die konservative Partei aus Grund eines neuen Programms zu rrorganlsiren In Berti» hat der schneidige Freiberr von Hanimerstrl» einen Entwurf ausgear beitet. In Schlesien ist man aus dein Parteitage ganz energisch an eine zeitgemäße Umgestaltung der zu betonenden Grundsätze ge- lchritten und bei uns in Sachsen hat jetzt der Führer der Konser vativen. Kreiden von Friesen, die Gesichtspunkte sestzustellen ver sucht, die für die beabsichtigte Wiedergeburt maßgebend sein sollen, und er hat hiermit sicherlich ei» Werk von hobem Verdienste ge schaffen. Herr von priesen hat keineswegs de» Wortlaut eines neuen Programms, sondem nur seine Grnndzüge liesrm wollen und deSbalb wird man über Einzelheiten noch zu rechten haben: da- aber darf wobl anerkannt werden, daß er und die Seinen hier mit den ersten, bedeutsamen Schritt gemacht haben zu einer Politik, die mit den lebendigen Regungen der Volksseele rechnet und die- iclben nicht mit einer Handbewegnng von der Schwelle weist. In der Tbatsache, die mit dem Anstauchcn der Programmcnt- wiirse gegeben ist. liegt zunächst das wichtige Eingeständnis!, daß thalsächlich die Bestimmungen, welche in der Zeit dcS Kultur kampfes ganz passend den Rahmen des Parteiplanes bilden konn- leu, für heute nicht mehr ausreiche», dass somit jene Stimmen Reckst hatten, die muthig aus neue Gestaltungen drängten, ohne bei der Parteileitung immer die rechte Würdigung zu finden Schon das ist viel, denn jeder Fortschritt erwachs» aus der Erkenntnis! dcS Unzulänglichen. Und unsere Zeit lebt schnell! In de» ersten Jahren nacg dem Kriege gegen Frankreich traten die Wirkungen der neuen, liberalen Aera noch nicht scharf genug zu Tage, hatte man noch nicht den volle», den KampfeSrorn weckenden Eindruck von den elenden Resultaten, die sich aus einer Epoche des schranken losen Kapitalismus ergeben musjten. Tie gewaltige That des gro ßen Kanzlers, nachdem acht Jahre lang seine Seele unter dem An blick gelitten, wie unser Vollsthnm dem Untergänge znschritt — die gewaltige That. mit dem Freihandel zu brechen und der produkti ven nationalen Arbeit ihren Lohn zu sichern, war und konnte nur ei» erster Schritt aus der Bahn der Reform sein. Taß dieser Schritt nicht vergeblich sei. dafür werden alle Männer an konservativer Weltanschauung jetzt einzutrctcu haben, wo betrübende Kurzsichtig keit dir Geschäfte antinativnalcr Faktoren besorgt. Hier giebt cs keine Verhandlung, hier giebt cs nur ein „Nein". Ter Entwurf des Herrn von Friesen nimmt, wenn auch nicht entschieden genug, nach dieser Richtung Stellung: es sei jetzt, wo die nächste Zeit die Entscheidung bringen soll, nur an einen Umstand erinnert: die Teutichwzialrn »nd Antisemiten werde» gegen jede Herabsetzung der nationalen Zölle stimmen und sie werden allen jenen Konser vativen. die ihr. Votum nach den« Wunsche des Kanzler« geben, den Boden ans dem flache» Lande iür alle Zeile» abgraberr! Tie zweite Tbat, welche abermals Fürst BiSmarcl vollbrachte, ui» die Gefahren, die das Manchrsterthm» heianfbeschwor, zu bannen, war die große soziale Botschaft dcS Jahres l88I. Auch sie wird beute nicht mehr ganz verstanden: ist dach die große nationale Ausgabe, welche sic stellte, hrnübeigelcitet worden in eine internationale Form, wert »na» vergaß, daß ein echt sittliches Nationalbcwußtsein, die Liebe zur» Valerlande und znr Heimatb, die Grundlage jeder sozialen Reform bilden müsse. Hier hat Frei- Nerr von Frreien die rechten Worte gefunden und hoffentlich wird der hier berührte Gegensatz in der endailtineu Redaktion eine« neuen Programms scharfen und klaren AuSdrnct finden. Inter nationale Bestrebungen, ob gut oder schlecht gemeint, sind die Todtichläger des Nationalbewußtseins. Wohl liegen in der Errlchlnng eine? Schntzzannes für unsere Produktion wie i» der Verkündung kincS Evangeliums dcS sozialen Ausgleichs zwei gewaltige Faktoren für die Sicherung unserer nationalen Zukunft. Aber sic reichen allein nicht a»S, sie dürsrn nicht die Marken dcS Stillstandes bilden Die Gefahren, welche den Mittelstand mit seiner vollen Vernichtung bedrohen, erwachsen aus dem Boden eines ungesunden, verderbnißschivangeren Kapitalis mus, der die Scheidung unserer Volksgenossen in wenige Genie ßende und zahllose aussichtslos Arbeitende berbeiznsührrn und damit die soziale Revolution zu beschleunige» droht. Hier giebt es nur zwei Wege: das Vaterland de» Stürmen des Umsturzes zu über lassen i» der Hoffnung, daß dieser Drache sich einst selbst den Schwanz abbeißen werde, oder aber einen festen Tamm zu errichten- an dem olle Wellen sich brechen. Dieter Tamm wird um haltbar sei», wenn er nicht, wie bisher, mit zersetzenden Sänren getränkt ist. Ter Kapitalismus oder, richtiger gesagt, der Mammonisinns muß anS unserem wzialen Leben verschwinden. Das zu erreichen, wird nicht leicht sein. Gilt r-doch nicht nur. all die sentimentalen Vorurthetlc zu überwinden, die au« der Zeit eines jämmerlichen HnmanitütS- dusel» in de» Seelen zurückblicbrn; es gilt auch de» Kampf mit Mächten aufzunehmen, die bereits wie ein üppiges Unkraut über den deutschen Acker wuchern und die Frucht unsere? Fleißes ersticken. Hier hat Hr. von Fricicn endlich einmal Das anSgeiprochen, wo nach so viele konservative Männer längst drängte»: da- offene Bekenntniß. daß unser Heil nur z» erwarte» ist. wenn die deutsch- christliche Grundlage de« Staates gewahrt bleibt. Vor Allemi bedürfen wir dazu cinrS wahrhaft de» Ischen, von christlichem Geiste durchwehten Gesetzbuches. TaS geltende römische Recht mit seinen Spitzfindigkeiten wird und kan» nicht niit unserem VvlkSgeist ver. wachsen, e« wird und kann nicht Blut von unlerem Blute werden. E» frißt am Körper unsere» Volkes und vernichtet ihm die Freude am Leben. Und doch ist nian am Werke, un» ein neues bürgerliches Gesetzbuch zu schreibe», da» allem deuiichcn Empsiiiden Hohn spricht. Wir hoffen, daß diese Frage die Parole des nächsten Wahlkampfes abgiebl: wir hoffen aber auch, daß dann alle konser vativen Männer sich einmüthig erheben, um die Kette eines lömijchcn Gesetzbuches, daS von jüdischem Geiste durchweht ist, zu zerbrechen und uns den deutschen Rechtsstaat zu sichern. Tie Konicguenz ergiebt sich von selbst. Im Jahre I8t!) bat der Abg. von Bismarck es bereltS ausgesprochen, er leide in seinem aufrechten Ehrgefühl, wenn er gezwungen werde, vor einem jüdischen Richter zu erscheinen: diese Empfindung ist allgemein und nicht schwächer, sondern nur stärker geworden. Ein Mann wie der Landgerichtspräsident von Kunowski in Breslau mußte aus Grund seiner langen Erfahrung vor der Ausstellung jüdischer Geschworenen warnen. Hr. von Friesen sagt in seinem Programm-Entwurf: »Deutsches Recht kann lediglich von Deutschen gehandhabt werden. DaS deutsche Volk bat deshalb zu beanspruchen, daß nur Deutsche, welche einer bestimmten christlichen Konfession angehörcn, zu dem Amte eines Richters und zu der Stellung eines Rechtsanwaltes zngelassen und daß vor Allem Juden von diesen Acmtern ausgeschlossen werden." Die Erfüllung dieses Wunsches mag noch in weiter Ferne stehen: aber schon jetzt geht eine mächtige Bewegung durch unser Volk, die dereinst, das glauben wir zuversichtlich, weil wir an die Znkunst Tcutschlands glauben, über alle Gauen dahinbranien und alles Undeutlche vernichten wird. Vörienreiormen und Erlasse gegen die Unsiltlichkeit mögen ihr GutcS haben: sic werden manchen Auswuchs vernichten, aber sie können nicht die Wurzel des Nebels zerstören. Tic Grundlage für das konservative Zukunfts-Programm muß, wie bisher. Ebristenthnm und monarchische Treue bilden. .Herr von Friesen verlangt konsegucntcrwcise christliche Schulen und christliche Lehrer. Er wahrt sich gegen Heuchelei und Frömmelei Auch wir können einer neuen, kräftige» Belebung de» christlichen Gedankens nur aus vollstem Herzen zustimmen. Aber vor Einem muß man warnen: Tie Kirche bat vielfach starr an Formen seslliallen wollen, über die unsere Zeit hinausgeschritten ist sic hat dem Umstande nicht Rechnung getragen daß die ewig lebendigen HeilSwulirbeiten des Ehrislenthiims auch wirksam bleiben,» wenn ihre Schale neue Gestaltung gewinnt. Tie kirchlichen In stitutionen Ihcilen das Schicksal des Monarcheuthums. Noch das vorige Jahrhundert war nur reif für den aufgeklärten Absolutismus. Wer heute ihn wieder beleben wollte, müßte zerschelle» an dem Widerspruch eines ganzen Volte«. Tie freie Bethätignng der Kräfte des Unterlhanen in der Bestimmung seiner Geschicke ersetz: die patriarchalische Leitung des nnbeichränkten Herrschers. Die Verfassung ist der Untergrund rimcres Lebens geworden, und kon servativ ist es heute, sie zu schütze» gegen jeden Angriff, ob derselbe von Seile» ein«' überichirumenden Temokratie kommt, ob gefügige Höflinge sich zu Trägern ähnlicher Gedanken machen, Wenn an dem Felsen unseres konstitutionellen Monarchen- tbninö gerüttelt wird und die bernieuen Träger dcr RegierungS- gewalt den Mu!h limrcichendec Avwchr nicht finden, dann ist es konservativ, in die Bresche zu wringen, daun ist unter Umständen konservativ nur — die Svvvsitiou! Sonntag, 6. Teccmber. der Verfassung dakingeheud, daß Veitaauugeu des Reichstags die Arrnschrrtlt- rmb F'knuprech-Bri'tchte vom ff. Dcccmber. Berlin Reichstag. Der Gesetzentwurf betreffend die Eontwle des Ncirhsh.mShcilts und des Laudcsb iiiSlistls für Eliaß- Lvihringcu für 1MI!)-' wird i» W Lesung angenommen. — Abg. Hahn dcricblel Namens der Geichasts'idiiuiigSkommiistoii über die Frage der Unterstützung der in L Beratunng zum Rcichsbaus- liitkSctnt beanii-igleii Resolutionen Nah kurzer Debatte wird aus Aalrag des Vieevrasidkulc» Gras Ballcslrem der Gegenstand von der Tngcsordnnna abgnctzt. Es folgte l Bcrathnng dcr Vorlage über die Immunität der Reichstags,ibgeordneten. ES handelt sich „m einen Zusatz zu Ariikel ttl während längerer als wn-taigir Besl'iniiinna. wonach Reichst igSangeordiicte währcnd der Ses- sionsdancr wegen mit Strste bedrohter Handlungen nicht in Untcr- inchnng genommcn oder vcrhaslct werden dürsrn. keine Anwendung nnden sollen. — Abg. Tr. Bambcrger zireis i spricht gegen die Vorlage, die noch ein Ausstich der alte» Schute sei. iric'che bei jeder vorkommenden Unbeam »itichtktt gleich znr Klinke der Gesetz gebung greise. T ie beide» großen Vertagungen, welche der Reichs tag in dteici» und dem vergangenen Jahre ers-chren, seien noch nie digewescue Ausnahmen: ^S sei ist bk neiechsteiiigl. deshalb die Verlast'»»» zu ändern, «solche Vertagungen irien eun Mchiiand. an, dessen Beseitigung man lieber hiiiwirten sollte, als ihn durch eine Bestimmung, wie sie dieic Vorlligc enthalte. ,n hegünstigen Man würde auch dmch diele Vestimmn ig die Rrichsvettassting in einen svrmalrn Widerspruch mit den Piriasw.ngcn der Elvzctstaatcii legen. Tie laygen Vertagungen ließe» stch vermeiden, wenn ae- schättsordiinnnSmäßlg dafür sorge getragen würde, daß die Er gebnisse von Eomintisionsveichlnssen aut die nächste Sestw» mit übernommen werden können. — Staatssekretär v. Bötticher: Eine emlicittiche Regelung dcr Frage, ob die Jnmiimität de, Verfassung Während einer längere» Verlagmig ruhe oder nicht, laste sich durch einfache Anweisung leiten» dcr Rcaicrung nicht herbriinlire»: es sei dazu eine VrrsaffnngSändcrimg nöihig. Was die letzte Vertag ung aiilange, so hätten die verbündeten Regierungen lediglich ge wünscht, daß die fleißige Arbeit der Eomiiistiwn tiir die Kraiiken- kassennovelle nicht verloren gebe. Hatte schon damals He» Bnm- bergrr einen anderen Weg hierzu als dir Vertagung deS Reichstages gezeigt, so würden sich die Verbündeten Negierungen »ich! crblrh- § nriid^acrballc» haben. — Tr. Lieber (Etr i beantragt Verweisung Hetzt ei» Uebctstaud vm banden sei. de, Abgeordneten während längerer Vertagung beabsichtigt habe Vielleicht werde in der Eommistlo» ein anderer als der von de« Regierung voraeschlagenc Weg gesunden. — Abg. Singer (Toz. knüpst an den Fall Schmidt an, und führt die Vorlage ans die Jniiiative der iächsiichen Regierung zurück Es handle sich beide, Vorlage lediglich nm ein neues Jagdmiktel der sächsischen Regie rung gegen die Sozialdemokratie. Bei solchen Iaadrn wiele Sachsen die Rolle der Pianeurr. Redner verlangt keine Ausnadmerechte zu Gunsten der Abgeordneten, aber jeder Abgeordnete müsse seinem Amte erhalten bleiben. DaS könne nur geschehen, wenn man die Immunität der Abgeordneten vollständig sicher stelle. — Staats sekretär Dr. Bosse verwahrt das Reichsgericht gegen einen Singer, scheu Vorwurf, daß es unglaubliche Interpretationen zu Stande gebracht habe — TaS Reichsgericht habe sich vielmehr allgemeines Vertrauen beider Bevölkerung erworben. — Kgl. säch, Gcneralstaats- anwnll Held vertheidigt die RcchtSnusfassung der sächsischen Gerichte und Staatsanwälte. In dcr sozialdemokratischen Presse werde bc hauptct, dieselben seien von einer wahren Versolgungswilth gegen die Sozialdemokratie und ihrer Führer ersaßt. Tharsächlich habe aber die sächsische Regierung ihre Rechisaussassnng vor Kurzem noch einem Abgeordneten gegenüber vertreten, der der Tozit.ldemc kralie io fern als möglich stehe. Tiesclde Rechisanffassnug ic> übrigens auch von preußischen und bäurischen Gerichten, sowie vom Bnndesrath gethcilt worden. Bambcrger habe selbst die lange Ver tagung als einen fiktive» Zustand bezeichnet- DaS sei der Grund, auf dem die sächsischen Behörden ihre Entscheidungen begründet haben. iZuruf Trüaer'ss: sächsische Logik!) Ter Ebemnitzcr Prozeß habe icdeiisalls das Gute gehabt, die Frage der Eniicheidung znzudrangen. — Abg. Stadlhagen tSoz.s: Dns Veriahren des sächsischen Staats anwaltes in deni Prozeß gegen Schmidt lasse daraus schließen, daß der Verfolg,massncht der sächsischen Staatö-inwälte von deren Vor gesetzten Vorschub geleistet werde Ter Staatsanwalt in Eliemnih bade de» Abgeordneten Schmidt eincn gewerbsmäßigen Ehrab schneider genannt. Mit der Vorlage solle die Stellungnahme dieses Staatsanwaltes und des Ehrmnitzer Gerichte gedeckt werden. Dazu solle sich der Reichstag nicht hcrgeben. — Generalstaatsonwait Held : Ter betreffende Staatsanwalt babe mn iener Aeußerung seine Befugnis; überschritten und sei deshalb gerngi worden. Tie Vor lage wird an eine Eominission von 14 Mitgliedern verwiesen. — Nächste Sitzung Mittwoch: Anträge. Berlin. Aus den Antrag der > berschlcstichcn Kohlenrndustrie um baldige Feststellung billiger Kohlenlariie von Schlesien nach dem Königreich und der Provinz Sach'en, sowie de» benachvartcn Absatzgebieten böhmischer Braunkohlen erging dcr Bescheid, daß die vbeischlesischen Steinkohlen besser durch Preis- als durch Fracht- naclstasic i» Sachsen der bvhmstchcn Braunkohle gegenüber kon kurrenzfähig z» machen sei Leipzig. Das Amtsgericht Stuttgart hat die Eentral-Jn- validen-Käise für denlichc Buchdrucker, um deren Verweiiduncizu Strci»zwecken zu Verbindern, ans Antrag einer großen Anzahl Mit glieder im Wege einer einstweillgen Verfügung in Segueslcr gelegt. Wien. Ter dentsch-östcrreichllche und österreichisch-belgische Tarifvertrag wird morgen, der schweizerische nächsten Montag unter zeichnet. Artikel I vom denlsch-österreichilchen Vertrage verpflichte - die beiden vertragschließenden -Staate» mit anderen Staaicn unr anr Grund des jetzt geschlossenen Vertrages Tarisveiirage cinzu- gebcn, da der deuiich-oiierreichischc Tariiverkrag die Regelung. Be festigung und Ausdehnung der haiidklevolilischcii Beziehungen zwischen beiden Staaten aiistrebe. — Ein czechiichc, Schneider, dcr angab, daß er einem rcvolntionäre», vom Fürsten Bismarck nntci stützten Bunde aiigcliörc. der dem bahnschcii Regenten nach dem Leben trachte, wurde wegen Jrrcsnhrilng der Behörden vcriirlhcilt. P aris. Kaiser Dom Pedro von Brasilien starb a» dcr In fluenza, welche eine Lungeireiitzündung hervoraerlifcn hatte Rom. Dcr Papst ianslonirte den Beschluß der Cardinals- konnniiiivn um Verminderung des vatikanischen Budgets nm 5 bis 7 Millionen. Warf cb a u. Dcr Lastzug der Warschau-Wiener Bahn wurde vergangene Recht bei der Haltestelle Wlvchh von huirgcrndcn Bancin überfallen, welche die Waggons ioskuppclicn und ihres Inhaltes beraubten. Die Berliner Börie erösinetc schwach im Anschluß an Paris »nd Wien. Interesse bestand für Schweizer Eentralbahneii. Lombarden und Eiieiiwerlhe. für welche man sich von den Handels verträgen Vorthcit verspricht Später besserte sich die H ütung all gemein, wozu Wochenschliiti-Teckiingen bettingen. Russische An leihen setzten niedriger ei» und besserten sich ,pä,er etwas. Nnisijche Noten schwach Enssaveikehr ziemlich si-sl, denivhe Fonds vorimegend etwa» cidgeschmächt. Privotdi-stoul B,ü Prozent Nochbörie lest. — Wetter: warm, Vormittags schön, Nachmittags bedeckt, regnerisch »I,»k«uri ».vi. nadln»«., »red» -U.v», . 71,N. »«»«te, —. »,»»ier —, «»rer. 0«,. »o>«r 89.70, uiü.so. Drr«»». vr. 1.10.7t». e»»ra —. iiicliciiiiraitn —. Niciiiq wir-. lAdendS.» clrcd» -'s.l.lo. »«.«ails.-Ii» .'79.:>o. üdlndnrdcn 81,S0. iNordmcsi ro:i.»0. Vtarlnoic« i>7,!»:> Nn-i. Ikied» Balm,'» lirlmnincl. « » r > e. «an-H > »enir >Ä,!ra «»«Ml I-lI.«;2. AI» »rar, ->» 77 St,,,». badn 615 00. „O-udardc» '.'»li.l'0. da Vi-'aritiltrn —. Spaniel».,'.. c-«vptrr 17S.Z7. Ottomanen i,:>,>.,6> lkliomm« 7>27.'M. Matt »art» »radntten lE.dtns.! wri,en der I-ecbt 76 70. de, Mac,c-,4»n> 79 01», still Lpirttu« »er Drccmlie, 17.75, pir Mai-tl»l»a 16,75. matt. iNitdc'I »er Decembec 67,.,„, per Mai ; ,r,n».6>.75. wiichciid. > « » « r » am. «rodueie-, Schiutz>. L-eizen per Statt rag. »er ivtai —' »er März W!. per Mat 756. «>»„««. 7.I9.M, uam». DtSconr» , (Etr dcr Vorlage an eine Commission. Es sei nicht ru leugnen, daß Bestiche. kerilichtS utid LächsiicheS. — Se Majestät der König begab sich gestern mittelst Sonderzugcs zur Fasaneningd ans die Besitzung des Kommerhcrm Majors a. D. von der Decken »ach Hof bei Stauchitz. Ter Sonderzrig, nute» Leitung des Herrn Transport-Direktors Winkler verließ die Königliche Billa in Strehlen 7 Uhr 40 Min Vorn,, und langte pnnkttich um !» Uhr in Stanchitz an Tie Rückfahrt crivgtc cbensalls mittel» Soiideizngcs und zwar stiachnitttags gegen '/«t Ubr von Stanchitz ans. die Ankunft in Strehlen fand kurz nach halb tz Uhr statt. — Ihre Majestät die Königin beehrte gestern die Ausstell ung des sächsischen Kiinstvercins in, Brnhtzschcn Palais mit einem einer strafbaren.Handlung zuentschcidc» TcisEenlruni sei kein Freund Von Verfassungsänderungen nck boc; Sache der Commissionen sei es. einen anderen Weg, als den hier vorgeschlnacneii, aii'zusuchen — Aba. Hak» (kons.): Leine Freunde sind für den I» dieser Frage von- Reichstag seiner Zeit nahezu einstimmig gefaßten Beschluß, seien aber nicht der Meinung, daß die Vcriastnng dt« Immunität Arsikcl lli oer Vcrsossnng bade — Für den bevorstehenden Reniahcstag ist am Könial. Hole " '' die Abhaltiina der üblichen Beglück w ü nschungs- und Prä'en- tations Eou > en in Aussicht genommen Für weitere Vorstell ungen airzemcldcter Dame,, und Herren wird sich bei den im Laute de« Winters stattfindrnde» größeren Hofscsllichkeiteir Gelegenheit bieten. — Obenollinspektor Dr. Alwin Robert Rudert in Leipzig wurde zun, Finaiizratb mid Mitglied der Zoll- und Stcuerdirektisn ernannt. H pm, xx »ii^ks^kkirinr^ .rsz» ..'rpTsmsiT 4^22 1^2"
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