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Dresdner Nachrichten : 19.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192606198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260619
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-19
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.06.1926
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rs. I«»i isrs — »Dresdner Nachrichten* — Ne. r« Sette 8 Dt« Folge« eine» FürNe»renreig«n«g. Innerhalb einer Versammlung ber Deutsche« Volk Spartet, dt« am Freitag abend im Italienischen Dörfchen stattfand und vom Telegraphen-Oberbausührer Moderegger geleitet wurde, unternahm e» General sekretär Dieckmann, di« Fragen de» Volksentscheid» noch einmal unter neuen Gesichtspunkten zu betrachten. Gr stellte dabei dt« beispiellosen Lllgen, mit denen die feindliche Wer bung arbeitet, in» Helle Licht. 2,8 Milliarden Forderung 18ö Millionen von jener Phantastesumnie übrig bleibe». Der Entwurf ber RrtchSregterung verkürzt noch diesen Betrag — aus 100 Millionen, wobei nur SV Millionen al» Kapttalbesitz rechnen. Bei einer Verteilung dieser Summe würde jeder Einwohner de» preußischen Staate» ganz S Pfennige davon- trage«. In ähnlich schauderhafter Weise hat man von Sun- derten von Schlössern ber Hohenzollcrn gelogen. Tat- sächlich besihen sie 60 Schlösser, von denen sie aber öl hin- gegeben haben. Da ihnen von den übrigen neun Schlössern nach dem Entwurf der RrtchSregterung noch fünf genommen werben sollen» so werden der lükvpstgen Familie vier Schlösser ver bleiben. In anschaulichem Gegensatz zu diesen Ziffern steht die Tatsache, daß die Linksparteien allein 12 Millionen für die Hetze auSgegcben habe», zum Teil Geld, baö als Erlös der verkauften Zarcnjuweleii aus Rußland geflossen ist. Da» Ziel der ganzen Hctzarbeit ist eS, Deutschland nicht zum Frieden kommen zu lassen. Nicht umsonst haben sich zahlreiche kommunistische Begebenheiten in diesen Tagen ab- gespielt. Mit dem Pvtemktnstlm sucht man die Erwerbslosen Unverhüllt hat die „Note Fahne" ansgesprochen, worum eS Len Kommunisten geht: Marschiere« wir hente mit de« Masse« über das Privat» etgentnm der Hohenzollcrn und Fürstenparastte«, dan« habe« wir «nS morgen dicht vor dem Privateigentum der anbere« verschanzt. Und was dann, wenn der Volksentscheid gelingt?— Dann tritt der Reichspräsident zurück, dann legt die Reichs- rcgierung ihre Nemter nieder,' binnen zwei Monaten erleben wir ReichStagSwahlen, die unter dem Terror der Roten eine LinkSmehrhctt bringen,' dann weigern sich Bayern und Württemberg, das Reichsgesetz aus- zusühren. Bayern wird sich nie dazu hergeben. Dann haben wir zur Präsidenten- und Rcgierungs- und Wirtschaft», krtse den Zerfall deS Reiche». DaS ist die Perspektive. Es geht um Deutschland. Und die Bewegung, die jetzt begonnen hat, wird die Köpse ihrer Führer mttnehmen. ES gibt keine Wahl. Der Volksentscheid fällt — ober das Reich! Aufgaben -er Kirche. Die Soziale Arbeitsgemeinschaft und der Weltbund für Freunüschaftsarbeit der Kirchen veranstalteten am Mittwoch im Christlichen Verein Junger Männer, Ammonstraße, einen gut besuchten Vortragsabend. Als Redner war gewonnen Prof. v. Sicgmund Schultze- Verlin. Er sprach über das Thema: »Soziale Erneuerung und Friedcuöarbeit als Aufgabe« der Kirche." Seine Ausführungen gipfelten in folgendem: Sozial« Arbeit und internationale Arbeit liegen in einer Richtung. ES läßt sich neben einer sozialen Volksgemeinschaft auch ein« solche internationaler Art denken, In der das Wort der Nach- folge Christi lebendig wirkt. Der Betätigung in dieser Stich- tung schiene ln Deutschland der landeskirchliche Charakter der Kirche entgegenzustchcn. Bei Sen katholischen Glaubens, brüderu sei man beispielsweise viel frül-er all den sozialen Fragen nähergetrctcn, als im evangelischen Lager. Ja. man beobachte die Erscheinung, daß der staatliche Einfluß in der Landeskirche die Stellungnahme hierzu stark beeinträchtigt bade. Dies verstärke sich noch, wenn man davon rede, daß Sie Kirche Frieüensarbeit leisten solle. Allerdings bestünden Bedenken über die soziale Erneuerung und di« FriedenS- arbett, an bene« mau nicht vorbei könne. So dürfe beides nicht auSarten in bloßes äußerliches Tun. Der Inhalt beider Begriffe sei bann nicht erfaßt, wenn man lediglich äußere Hille darunter verstehe. Desgleichen dürfe sie nicht einer ethischen Kultur huldigen, die sich ln Gegensatz stellt zur religiösen Betätigung. Doö führe zu einem individuellen Hochmut. Die Gabe der Demut müsse im Menschen ent wickelt werden. Deshalb müsse man berechtigtes Mißtrauen hegen gegen die Anmaßung, als sei mit der sozialen Arbeit alles getan. Sobald sich diese zur internationalen Arbeit anSwachse, steigere sich daS Bedenken hiergegen noch. Die Welt würde nicht gebessert durch die Meinung, eS sei schon gut. wenn man daS Beste nur wolle. Hier stießen wir immer wieder auf die in der Welt herrschenden Sünden. Des weiteren sei die Friedenßarbeit bisher sehr stark verknüpft gewesen mit einer Gesinnung, die nicht mehr patriotisch zu neune» fei. Am her Sieb« »um eigen«» Volke habe «» gefehlt. Et« Christ müsse soziale Arbeit treibe«, ba sozial« Not zu- gleich geistige Not sei. Da» Verantwortungsgefühl sei dem Christen a-han-e» gekommen, und gar viel« ungeheure Fehler Unserer Zeit seien der Nachlässigkeit und Gleichgültig keit der christlichen Gesellschaft tu» Schuldhuch zu schreiben. Der Redner erinnerte an dt« WohnumgS- und Alkoholnot. Deshalb gälte eS zweiten»: „Laßt de» Armen nicht schuldig werden." WaS ». B. tn Berlin verwüstet worden sei tu seelischer und sittlicher Hinsicht, fei »um guten Teil miiver- schuldet durch Menschen, di« sich »war Christen nennen, aber innerlich kein« seien. Und dt« übrigen hätten tatenlos dem wüsten Treiben zugeschaut. Dt« Steve zum Nächsten sei ver loren gegangen. DaS Wort de» Evangeliums: „Wer ist mein Bruder?" und Jesu Antwort darauf seien vergessen. Wir sollten lieber hier un» besinnen und zugleich beherzigen: »Laß dein« Gabe auf dem Altar» bi» du -ich mit deinem Bruder versöhnt hast. Da- hieße, wir sollte« eigentlich erst zur Kirche gehen, wenn wir vorher praktisch« Friedensarbeit getrieben hätten unter dem Vorbild, da» un» JesuS sein ganzes Leben gegeben habe. DaS Gespenst deS BrudrrhasseS sei zu bannen. In Kreisen, wo solche soziale Arbeit getrieben werbe, wurde nicht vom Königtum Christi gesprochen. Wo Jesu» als Fürst bezeichnet werde, laute die Anrede: „Friedefürst". Vom Gruß der Engel: „Friede auf Erden" bis »um letzten Segenswort d«8 Heilands: „Meinen Frieden lasse ich euch" umschlösse das Wort „Friede" den inneren wie den äußeren. Und darum habe der Mensch, der Christ, die Pflicht zu aus- gleichender, christlicher Friedensarbeit. Die anschließende Anssprache beschäftigt« sich mit einer Fülle von Fragen, die sich aus dem interessanten Vortrag ergaben, sie wurde aber zumeist von ziemlich einseitigem Standpunkte aus geführt. — BerkehrStagnnge». Der BerkehrSanSschuß des Dresdner BerkehrSveretnS hält in diesem Monat, wie üblich, VcrkehrStagungen ab, die der Aussprache und der Zusammenarbeit zwischen den Vertretern von Gemeinden und Verkehrsvereinen und von sonstigen VerkehrSinter- cffentcn Mtttelsachsens einerseits und dem Dresdner Ver- kehrSverein als der entsprechenden Organisation der Landes hauptstadt anderseits bienen sollen. Für daS Gebiet etwa zwischen der Eisenbahnlinie Dresden—Tharandt—Freiberg, der Elbstrccke unterhalb Dresdens und der Eisenbahnlinie DreSben—Rabeberg—Bischofswerda findet die Tagung Mon tag, den 21. Juni, nachm tttagS 2 Uhr tn Dresden im Sitzungssaal des Verwaltungsgebäudes der Jahresschau, Lennsstraße, statt (Eingang nicht durch die Sperre der Aus stellung, sondern unmittelbar von der Straße auS durch den HauSelngang an der Seitenfront). Die Tagung für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge wird tu den letzten Tagen deS Juni abgehalten. — Der Rundfunk im Dienste der Arbeitsvermittlung. Durch verschiedene Zeitungen ist kürzlich darauf hingewieken worden, daß das Arbeitsamt t-n Fronkf-urt a. M. die Heraus gabe von Arbeitsmarktberichten durch Vermittlung deS Rund funks plane, und daß dieses Vorgehen der Nachahmung zu empfehlen sei. Das sächsische Landesautt will demgegenüber bemerken, daß es schon seit Februar dS. IS. allwöchentlich einen ausführlichen Arbeitsmarktbericht Mittwochs nach mittags von 6,15 bis 7 Uhr durch die Mitteldeutsche Rund- funk-Ä.-G. tn Leipzig verbreiten läßt. Dieser Bericht be schränkt sich nicht auf allgemeine Angaben über die Arbetts- Marktlage tn den einzelnen BerufSgruppen, sondern enthält ausführliche Angaben über Angebot und Nachfrage in Sachsen nach den neuesten Berichten der ArbettsnachwciSämter mit eingehenden Ortsangaben darüber, wo Angebot und Nach frage ausgetreten sind. Dem Hörer wird eS dadurch möglich, sich unmittelbar mit Hilfe seines zuständigen öffentlichen Arbeitsnachweises mit den Plätzen deS Angebotes nnd der Nachfrage in Verbindung zu setzen. Das LandeSamt hofft, mit dieser Einrichtung insbesondere auch den Betrieben, vor allem der Landwirtschaft, zu dienen, die abseits vom Verkehr liegen, aber doch am Rundfunk angeschlossen sind. — Dresden als Tagungsort. Der Deutschnattonale Sanblungsgehilfen-Verbandstag wählte auf Antrag Dresdner Abgeordneter einstimmig Dresden alS Tagungsort für das Jahr 1028. — Die Schlüsselgewalt beim inneren NenstSdter Fried» Hof. Aus unserem Leserkreise erhalten wir folgende Zu schrift: .„Bekanntlich wird der innere NenstSdter Friedhof lim Gegensatz zum äußeren Neustädter St.-Pault-Fried- hofi auf zwei Seiten von Stratzenzügen, der Friedens- und Con° raüstratze umgrenzt. Ins Innere des Friedhofes zum „ersten bis dritten Land" führen zwei Eingänge: der eine-Häupteln- gang — befindet sich Ecke Friedens- und Conradstraße, der zweite am Ende des dritten Lande», auf ber Conrabstratze, nächst der Eisenbahnunterfiihrung Dresden — Leipzig am Bischossplatz. Wie keiner anderen Erörterung bedürfte, wäre «S das natürlichste von der Welt, beide Eingänge — wie auf den übrigen Dresdner Friedhöfen auch — für den Verkehr offen zu halten. Doch das Gegenteil ist der Fall: kann man durch den Haupteingang auf der Friebensftraße jederzeit tns Innere deS Friedhofes gelangen, so steht man an der Eingangstür Conradstraße — außer am Trinitatis-, Johannistage und am Totensonntage — vor verschlossener Tür, wenn nicht —. ja. wenn man keinen EtngangSschlüssel von der Friedhof». lKirchen-IBerwaUnng, für dessen Besitz ein entsprechendes Entgelt gefordert wird, sein Eigen nennt. Diese Tatsache ist ersichtlich in Form eine» an ber SingangStür Cvnradstraßo» BttchofSplatz befestigten Schildes folgenden Inhalte»: „Allen Schlüffrltnhabern wirb hierdurch zur Pflicht gemacht. Per sonen. dt« nicht zu ihrer Haushaltung gehören, durch diese» Tor weder den Ein- noch AuSgang zu gestalten. Zuwider» handelnden müßte der Schlüssel entzogen werben. Dresden, den 27. September 1904. Dr. Schmidt. Pfarrer." — Hierbei möchte ich erwähnen, daß der innere Neustädter Friedhof ein. schließlich de» dritten Landes so gut wie „voll belegt" ist. An gehörige also, di« die Gräber ihrer Lieben auf dem dritten Lande besuchen wollen, jedoch nicht einen solchen Eingang», schlüffel besitzen, sind gezwungen, den langen Weg nach dem Haupteingang, von da im Innern des Friedhofes wieder zu- rück zu den Gräbern des dritten Landes zu machen. Und wer sind die FriedhosSbesucher? Etwa jung« Leute, denen SS ans eine kürzere ober längere Wegstrecke nicht ankommt oder solche Personen, die ihren dahingegangenen Lebensgefährte« an hohem Lebensalter nur wenig nachstchcn und denen der Weg zum Friedhof sowieso schon Mühe und Qual verursacht? Ich gjaub« wohl bestimmt: letztere. — Ferner sei noch eine Frage gestattet: Regiert auch hier auf dem Friedhof, auf dem Stückchen Erde geheiligten Friedens, das „Geld^ die Welt? Ich meine, hier sind wir wohl alle gleich: ob jung oder all, ob arm oder reich: vor dem Tode gibt es keinen Unterschieds nur ein demütiges Stchbeugen aller. Und lehrt diese ein fache Weisheit nicht am eindringlichsten der berühmte „Toten tanz" an der Jnnenmauer des Friedhofes? Oder ist auch diese- Sinnbild für Kirche und Friedhofsvcrwaltung tot. wo eS doch lebendig sein sollte. lebendig wie Gottes Wort? — Im Interesse und auch im Nomen sehr, sehr vieler Friedhofs gänger — und wer ist das nicht? — wäre es herzlich zu be grüßen» den Eingang Conradstratze/BIschoföplatz ohne jede materielle Forderung an den Besucher — denn eine solche besteht ja eben schon seit einem Vierteljahrhundert und noch jetzt — f r e i z u g e b e n. Nicht zuletzt auch im Interesse einer Kirchenverwaltung, die sich den Zeitvcrhältnisseu nicht hemmen- entgegenstellen möge. Der Dank dürste zwar kein klingender, wohl aber ein um so innigerer, wertvollerer; das Treugelöbnis zur Kirche, sein." k. Leb. — Deutscher Esperantobund, Zweigoerei» Dresden. Die Monats» Versammlung am tb. d. M. stand unter dem Zeichen de» 1 b. D e u t» schen Esperanto-Kongresses tn München zu Pfingsten diese» Jahre». Die Berichte, welche von Frau Eamilla Fürth und Herrn Karp Wallon erstattet wurden, ergaben, daß der Son greh in seder Hinsicht gut vorbereitet war, bah dt« Ausnahme de« Esperantisten tn München nichts zu wünschen übrtg lieh, daß tn den Arbeitßsitzungen des Kongresses und verschiedenen Fachsitzungen er- spriehliche Arbeit geleistet worden ist und datz die gesellschaftliche» Veranstaltungen in echt Münchner Gemütlichkeit und Fröhlichkeit verlaufen sind, endlich, datz auch ln propagandistischer Beziehung ei» beträchtlicher Erfolg zu verzeichnen war. Nach Mitteilungen über Veranstaltungen der nächsten Zeit, insbesondere den Besuch eine« Esperanto-Zusalmmenkunst tu GSrlitz am 8. und t. Juki, einen Halb- tagSauSslug nach dem Seisersdorser Tal am 11. Juli und über di« Beschickung des 18. Internationalen Esperanto-Kongresse» in Edin burgh <81. Juli bis 7. Augusts wurde beschlossen, das SvjShrige Be stehen de» Dresdner Zweigvcretn» am 8. Oktober 19SS durch ein« Morgenfeier im Künstlerhaus festlich zu begehen. Grob« Freud« erweckt« die Nachricht, datz zwei Dresdner Esperantisten (Frl. Sühn und Herr Wehlitzi bei den zu Pfingsten tn Santa Eoloma de Farns» tn Spanien abgchaltcnen Internationalen Blumenfestspielen Preis« errungen haben. Ebenso wurde freudig begrüßt, datz tu nächster Zeit ein Führerblatt durch Dresden in Esperanto heranSgegebe» werden soll. Alle Auskünfte über die vorerwähnten Veranstaltungen erteilt die Geschäftsstelle Struvestraße 40. — Souderbeilage. Unserer heutigen Nummer liegt ein Prospekt über die „Universelle". Motorfahrzeuge der Firma „Uni"-Rad BerkaufSgesellschaft m. b. H., Waisenhausstraße 8, bet. Alommunisttscher Wahllerrvr. Donnerstag abend gegen X6 Uhr wurden zwei aus der Annenstraße nächst dem Postplatz Flugblätter verteilende An gehörige des Jungdeutschen Ordens von fünf diS sechs roten Frontkämpfern und Kommunisten serkenntlich durch ihre Ab zeichen) angegriffen und mit Gewalt ihrer Flugblätter beraubt. Da das eine Mitglied des Jungdeutschen Ordens die Heraus gabe der Flugblätter verweigerte, wurde eS von dem schließ lich auf elf Mann angewachsenen Trupp roter Frontkämpfer und Kommunisten, unter denen sich auch ein Reichsbanner- Mitglied befand, umringt und tätlich angegriffen. Mit einem spitzen Gegenstand wurde ihm unterhalb -cs rechten AugeS eine starkblutendeWunde betgebracht, die eine sofortige ärztliche Behandlung notwendig machte. Beim Eintreffen eines herbeigerufenen Polizeibcamten hatten die Täter, die sich nicht scheuten, tapfer zehn Mann gegen einen vorzugehen, die Flucht ergriffen. Die Angelegenheit ist der Kriminalpolizei zur weiteren Verfolgung übergeben worden. Auch Mitglieder deS „Stahlhelms" sind, wie «nS mttge» teilt wird, vorgestern abend beim Verteilen von Flugblättern aus ber Augustusbrückc und auf dem Altmarkt in unerhörter Meise belästigt und tätlich angegriffen worden. In dem einen Falle wurde der Stahlhelmcr mit einem harten Gegenstände geschlagen und eS wurden ihm die Kleider vom Leibe gerissen. Seine Glieder sind heute noch nicht wieder bcwegungSsähig. f Dresdner Theatcrfpiclvla« für heute. Opernhaus: „Engen Onegin" (7). Schauspielhaus: „HermannS- ichlacht" 1X8). « lberttheater : „Antonia" (X8>. Rest- denztheater: „Die Försterchristel" s8). NeueSTHeater: „FigaroS Hochzeit" 1X8). Zentraltheater: „Die Frau ohne Kuß" (8). - f Schauspielhaus. Aenberung für den Spielplan: Heute Sonnabend anstatt „Im weißen Rössl" „DieHermannsschlacht". Besetzung wie in ber Vorstellung am 12. Juni. AnrrchtS- rcihe v. f JahreSschau-Parktheater. Wegen Erkrankung von Fra« Diet rich unb Fra» Schosser hat das Staatstheater daS Gastspiel am Sonntag, dem 37. Juni, wiederum abgesagt. Die gelösten Karten be- halten ihre Gültigkeit, da da« Gastspiel in der Woche vom 38. Juni b>« ». Juli nun bestimmt stattlinden soll Am Sonntag, dem Al. Juni, nachmittag» ö Uhr. „Alte und neue Tänze" vom Volkstanz- kret» Hellcrau unter der Leitung von Gernot Nitzsche. Mittwoch, den 28. Juni, eine Wiederholung des Lustspiel» von Franz Grill parzer „W eh dem, der lügt", Spielleitung Gottsrtd Falken- hausen, desgleichen am Sonntag, dem 37.Junl. Der Vorverkauf zu den Vorstellungen findet nur am Tage der Ausführung ln ber llarienausgabc der JahreSläian, Lennsstratze 8. und ab 2 Uhr in der Kasse an der Brücke der Hauptallee statt. Karten zu 2 Mk., 1,80 Mk. und OM Mk. Theaterbesucher können Eintrittskarten tn dt« Jahre»- schau zum Preise von 1,08 Mk. am Tage der Aufführung tn der KartenauSgab« der JahreSschau und ab 3 Uhr In ber Sasse an der Brücke der Hauptallee kausen. ^ f Der Römhlld-Chor veranstaltet Dienstag, 28. Jintt, abend» 8 Uhr tm Linckeschen Bade «ln Evmmerkonzert. Programm: Madrigale alter deutscher Meister, Naturlieder von Mendelssohn, Volkslieder Im Satze von Neger u. a. Mitwirkende: Der Ständige Ktrchenchor und die Hoftrompeter. Leitung: Richard Fricke. f Zur Internationale« KunstanSstellnng Dresden sandte der Präsident der Akademie der Kunstwissenschaften in Moskau, Kogan, an den Präsidenten der JahreSschau, Stadtrat Dr. Krüger, ein BegrttßungStelegramm. In einem Antwort, schreiben der JahreSschau wirb die Versicherung ausgesprochen, daß die Teilnahme russischer Künstler an ber Internationalen Kunstausstellung zur besonderen Freude gereiche und eine höchst wertvolle Ergänzung der Ausstellung bedeute, baß ferner die gute Entwicklung der russisch-deutschen Beziehungen auch der Wunsch der JahreSschau sei. ß* DraesekcS Christus»Oratorium. Man schreibt «n»: Da» monumentale vebenvwerk Felix DraesekeS „Christ«»" — Ein Mnsteoium In einem Vorspiel und drei Oratorien — war bisher bei Lcuckart In Verlag bzw. Kommission: nunmehr hat die Witwe deS Meister«, Frau Frida Draeseke, DreSden - A., E i s e n st u ck st r a ß e 22 k, alle Verlagsrecht« von Leuckart zurückerworbcn und daS Werk tn Eigenverlag übernommen. Sie ist bereit, leistungsfähigen Chorvereint, gunge« daS zu de« »nsführimgeu erforderliche gedruckt« Notenmatertal zu günstigen Bedingungen leihweise oder käus lich zu überlassen. Anschließend sei daran erinnert, baß Bruno Kittel sich und dem Komponisten durch die zwei Gesamt auffübrungen deS Werke» in Berlin und Dresden 1V12 sdrei Abende füllend) bei der gesamten Kritik und dem Publikum einen durchschlagenden Erfolg holte. Die Chorleiter werden darum nachdrückltchst auf daS Werk htngewiesen mit dem Bet fügen, daß auch fragmentarische Ausführungen setnzelne Ora torien oder Teile auS solchen) sehr gut möglich und von tief gehender Wirkung sind, wie schon di« erste Aufführung deS dritten Oratoriums 1900 in Meiningen unter Fritz Steinbach bewies. Interessenten wenden sich am besten direkt an Fra« Draeseke. O 5 s- Anton Günthers Dank. Anton Günther, ber erz. gcbirgische VolkSdickter, sendet in einer Zuschrift an die Presse Dank für dir ihm aus Anlaß seines 50. Geburtstages dar- gebrachten überaus zahlreichen Wünsche nnd Gaben. Er schreibt darin: „AuS dem Innersten meines Herzens em- porgcwachsem haben meine Lieder den Weg in dt« Herzen tausender Volksgenossen gesunden, die mich mit einer solchen Flut non Glückwünschen und Ehrungen überhäuften, baß ich mit meiner Familie ratlos dastand. Für diesen Wider- hall, der Zeugnis davon ablegt, daß auch tn der heutigen, verworrenen Zeit und tn all diesen Drangsalen deutsche Treue kein leerer Wahn ist, nehmet alle, sung un- alt, hoch und niedrig, arm und reich, Vereine und Körperschaften und de- sonders du Jugend, ihr lieben Schulkinder, die ihr mir so viele herzige Glückwünsche entgegeuvrachtet, auch im Namen meiner Familie und aller Angehörigen herzinnigen, treu- deutschen Dank entgegen. Im Geiste möchte ich allen dankbar die Hand drücken mit dem erneuten Gelöbnis, daß ich mit Gottes Hilfe freudig und mtt neuer Kraft weiter wandern will auf meinem LebenSpfade, mit der Hoffnung, datz wenig. stenS ein Teil all dieser Glückwünsche in Erfüllung geht, da mit ich noch manches Jahr schaffen kann, «m dankbar meiner Familie, meiner Heimat und meinem Volke dienen »« können nach besten Kräften in guten und bösen Tagen. Und nun, ihr Volksgenossen alle: WoS ich gctah ho, war met Pflicht. Un nu Gelück aufl Zer «eia Schicht! Laßt Zank on Hader, Neid o» Spott. Denn war sein Volk dient, dar dient Gott. Daß meine Liedla entstand« sei, Dv kah ich nischt drfür: Doch men» ihr mclna Liedla singt, Denkt, 'S tS a Gruß ve mir. J„ alter Treue . Aue, Unt»« Utk«t-er.* Den Geburtstag des Volksrichters beging die Jugend von Gottesgab und insbesondere die von Anton Günther betreute Jugendortsgruppe des Bundes der Deutschen in Böhmen mtt Gedichten und Ansprachen. All das Gute, daS Anton Günther für seine Heimatgemeinde gewirkt hat, wurde von dem Bürgermeister der Stadt Gottesgab, der mit einer Abordnung ber Stadtvertrctung erschienen war, gewürdigt. Als Verfechter deutschen Wesens und deutscher Sitten prteS Ihn tn markigen Worten der Obmannstcllvertreter der Orts gruppe Gottcsgab des B. D. B. i. R. Sämtliche Vereine, in denen Anton Günther uneigennützig und aufopferungsvoll wirkt, hatten gleichfalls Abordnungen entsendet. Der Ge samtvorstand des Erzgebirgsvereins schmückte das Geburts tagskind mit dem goldenen Ehrenzeichen. Von hoch und niedrig, von jung und alt, von Lehrern und Schülern wurde er in Poesie und Prosa, in Wort und Bild, sowie in mannig facher anderer Form aus Sachsen und Böhmen, aus Wien und Berlin, wie auch sousttgen Gebieten, wo die deutsche Zunge klingt, mit Aufmerksamkeiten überhäuft. Erwähnt seien auS der Flut der Verehrungszeichen nur die Glück- wunschschreiben der sächsischen StaatSkanzlei mtt der Unter schrift des Ministerpräsidenten, des Rates der Stadt Chemnitz» unterzeichnet vom Oberbürgermeister Dr. Hüblchmann, sowie ein Gellert-BildntS vom ErzgebirgSzweigveretn in Hainichen. Jener tn Bautzen ernannte ihn zum Ehrenmitglied, ebenst» die Gemeinde Winkel tn Chemnitz. f* Zwölf Uranfführungen in einer Spielzeit. Das Hamburger Tbalia-Theater bat soeben das Programm für seine nächste Spielzeit bekanntgegcbcn. in dem nicht weniger als zwölf Uraufführungen vorgesehen sind. An deutschen Stücken gelangen zur Uraufführung Gcrkmrt Haupt» mannS »Dorothea Angermann" (gleichzeitig mit der Nhcin- hardtschcn Aufführung tn Berlin), Karl Slobodag Lustspiel „Rochus ist verloren", Müller-Försters Komödie „Der Herr von Paris": an ausländischen Stücken gelangen zur Urauf führung ForzanoS Schauspiel »Der Gras Brechard". Michael ArlenS Komödie „Der grüne Hut", zwei eben vollendete Ein akter von Bernhard Shaw, deren Titel noch nicht feststehe«, Maughams Komödie „Cäsarz Frau" in der Uebersctzung von Mtlly Zoff, Lermontoffs von Arthur Sakbcim bearbeitete- Spiel Der Maskenball", Franz MolnarS „Spiel tm Schloß"; zur rcichSdeutschen Aufführung — da tn Wien b'crefts auf- geführt — gelangen HanS MüllerS Schmrspicl „Veronika" und Bourdcts Schauspiel „Die Gefangene". f Diebstahl tm BölkcrbnndSmnsenm. AuS der asiatische« Abteilung deS Museums für Völkerkunde stahlen Museum», diebe et» japanisches Rollbilb aus dom 17. Jahrhundert -aL eine« vom Weed« fallende« Prst-a, üarHellt.
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