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Dresdner Nachrichten : 19.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192606198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260619
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-19
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.06.1926
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i» I«ü isrs W^^»dVHWv»W» M. r»r Seile ir Der -eulsche Kapttalmarkl und seine Ent wicklung. Der deutsche Kapitalmarkt l,at sich schon seit litnoerer Zeit als ausiervrdcnlltch niifiiatimesahta e,miesen. Man kan» rechnen, dos, seit Anfang dieses Padres iiber I Milliarde NeichSmork an Anleihen, Obligationen, Psandbrtefen »sw. ausgenommen morden sind. Am stärksten Ist die Bean spruchung gewesen, die von staatlicher Leite an den Kapital markt gestellt worden ist: man kann sie aus Uber Milliarde Reichsmark beziffern. Bon Körperschaften der öffentlichen Hand -Girozentralen. Prodinztalvcrwnltnngen usw) sind un« gcsäbr 14« Millionen Reichsmark a» Aki-cthen steranSgegeben worden; die Kommunalverwaltunge» sind mit iiber IW Mil lionen Reichsmark beteiligt. Gegenüber diesen Beträgen fttr öffentliche Zwecke -insgesamt über V5V Millionen Reichs- mark- nimmt sich die Beanspruchung des Kapitalmarktes durch die Industrie mit rund IW Millionen Reichsmark relativ bescheiden aus. Zu diese» Beträgen kommen noch die Pfandbrief-Emissionen, die für Preußen allein ans 2W Mil lionen Reichsmark veranschlagt werden können, und stir daS ganze Reich ans über 3«« Millionen Reichsmark. Trotz dieser Inanspruchnahme von insgesamt 1 Milliarde Reichs» mark ist der Kapitalmarkt immer noch recht flüssig. Wenn man fragt, woher diese Erscheinung kommt, so ergeben sich verschiedene Antworten. Verhältnismäßig ge ring ist der Anteil, der als Dauereinlage bei Sparkassen, Banken usw. auf den Kapitalmarkt gelangt. Etwas höher zu schätzen ist der Anteil der Lteuereingänge bei der össent- lichen Hand, die vielfach bis zu ihrem endgültigen Verbrauch ans dem Kapitalmärkte angelegt werden. Der grösste An teil -st aber darin zu suchen, das, infolge der nun schon seit langem andauernden Wirtschaftskrise hohe Beträge, die sonst in der Wirtschaft produktiv angelegt zu werden pflegten, jetzt dem Geld- und Kapitalmärkte zugeführt werden. Eine gewisse Rolle spielt auch der Umstand, daß viele Beträge im In- und Anölande als Anleihen ausgenommen worden sind, die erst allmählich zu einer unmittelbaren Verwendung ge langen, und die bis dahin auf dem Geld- und Kapitalmärkte zinstragend tätig sind. Aus diesen Gründen für die Flüssigkeit deö Kapital marktes ergeben sich auch gewtfsc Anzeichen für ihre Dauer. Wirklich langfristig und ohne Rücksicht auf die Schwankungen der Konjunktur werden im allgemeinen nur die Dauer- spareinlagen sein; diese sind aber relativ niedrig: sie können also dem Geld- und Kapitalmärkte eine Stütze nicht gewähren. Die Beträge, die jetzt noch ans Anleihe» usw. zur Verfügung stehen, werden allmählich immer geringer, da sie im Lause der Zeit ihrem eigentlichen Zweck zngeführt werden müssen. Etwas AehnlichcS gilt von den Beträgen, die nur vorüber gehend aus der Wirtschaft genommen worden sind, weil sie für die Dauer der Krise und der ans ihr resultierenden schlechten BeschäftigungSmögltchkeit in der Wirtschaft selbst langfristige Betätigungsmöglichkcitcn nicht finden konnten und deshalb ans dem offenen Markte vorübergehend Anlage zu suchen gezwungen waren. Auch hier werden sich die Ver hältnisse dann ändern, wenn die Wirtschaftslage sich bessert und damit wieder mehr Geld produktiv tätig sein kann. Wir sehen also die interessante Erscheinung, das; die Flüssigkeit ans dem Geld- und Kapitalmärkte ln der Hauptsache zu erklären ist aus der schlechten wirtschaftlichen Lage, »nd das; sie ln dem Augenblick «»fangen wird aufzuhören, ln dem die Wirtschaft einen Auf schwung nimmt. Diese Feststellung ist besonders wichtig, weil sie die Folgerung zulässt, das, eine Bessernna der wirtschaft lichen Lage schon bald wieder am antomntllch einsetzenden Kapitalmangel lhr Ende finden wird. Immer wieder ist die Beobachtung zu machen, das, der Kapitalverlust der deutschen Wirtschaft durch die Inflation in den Aiifstiegmvglichkcitcn der wirtschaftlichen Entwicklung sich hemmend bemerkbar macht. Daraus ergibt sich wiederum die Schlußfolgerung, daß die einzelnen Konjunktnrschivankungen noch sllr absehbare Zeit schneller folgen werden als in normalen Zetten, da Kapitalmarkt und innere Wirtschaftskraft noch zu schwach sind, als das, längere Zeilen guter Konsnnktur möglich wären. Noch für längere Zeiten wird eS nur eins geben: entweder Gcldflüssigkeit oder gute Wirtschaftslage. Beides »lammen (also eine eigentlich gute Konjunktur) werden wir ürs erste noch nicht erleben. Die Kosten -er Reichsaussichl für Privai- Versicherung. Dem Reichstag liegt zur Abänderung des 8 kt des Ver- stcherungSaufsichtSgeletzeS ein Gesetzentwurf vor. Noch der Fassung der bisherigen Bestimmung w»rdc alljährlich die Halste der im letzten ReichShauShalt für das NcichsaussichtSamt für Prlvatvcrsicherung festgesetzten fortdauerivdcn Ausgabe» tm Wege der Gebührenerhebung ans die vom NeichSansstchtSamt be absichtigten privaten B erst chcrungö Unternehmungen um gelegt. Die Umlagen erfolgten »ach Maßgabe der tm letzten Geschäftsjahre crivachscncn Bruttoprämleneinnahme der Nnteo- ir.'hmungen, wobei der Satz von l v. T. der gebührenpflichtigen Prämien«!» nähme nicht überschritten werden durfte. Der vor' liegend« Gesetzentwurf will im Interesse der RetchSiinanz«» die BersicherungSunternkhinungcn zur Tragung der vollen Kosten beranzi«h:n und sctzl außerdem die Höchstgrenze, bis zu der die Unternehmungen mit den Kosten belastet werde» können, aus IX v. T. uist> mit Gencl»nignng de? ReichSwirtschasiSmiiiisters ans 2 v. T. der gcbührcnpstichiigcn Prämicneinnahme herauf. In der Vorkriegszeit waren bei Umlegung der Hülst« d:r Kosten durchschnittlich annähernd 30 Pfg. von 1000 M. der gebühren pflichtigen Pramienclnnahme z» erheben, so daß bst Umlegung deS gesamten Aufwandes etwa 00 Pfg. erforderlich gewesen wären. Nach der bis letzt ermsteltcn Prümiencinnahmc von 1024 ergibt sich bei Ucberiragnng der gesamten Kotten auf die Unternehmungen eine Belastung von annähernd dg Pfg. g»f 1000 Reichsmark gebühren- „süchtige Prämieneinnabnic lder in der Begründung zuin Gesetz entwurf v-ranichlagte Satz von 00 Psg. ist durch die setzt beinahe abgeschlossene Feststellung der gebührenpflichtigen Prämtenetnnahme überholt!. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, das, eS sich im Jahre 1824 um das erste Jahr deS Wiederaufbaues der deutichen Prival- nersicherung handelt. Es kann deshalb damit gerechnet werden, daß die u-mzulegcndcn Sätze in den späteren Jahren sich »och niedriger stellen werdcn. Die Höchstgrenze von IX bzw. 2 v. T. ist deshalb lediglich als Vorsorge für irgendwelche AuSuahmesälle anzusehen. In anderen europäischen Staaten, wie z. B. Dänemark. Schweiz und Polen, Nellen sich die GebUhrenbelastuiige» für die B:rstchcrungö»nter»ehni»»ge» durchioeg höher, indem sic entweder eine höhere Höchstgrenze vorsehen oder ohne jede Höchstgrenze die »ollen Kosten für die Aiifslchtsftthrung de» Versicherung »Unter nehmungen aufcrlegen. Die RenlobilllSI -er veulsrhen AKIiengeselIfchaslen Soweit c» sich bisher übersehen läßt, hat da« Geschäftsjahr ll>2ö tm allgemeinen eine Erhöhung der Renten au» den tn der Wirtschaft Investierten Kapitalien gebracht. Eine lehr beachtenswerte Untersuchung über die Entwicklung der Nenlabststäi de»ilcher Aktien gesellschaften veröffentlicht nunmehr die DiSeonto-GeseNschail. Dir von dieser Untersuchung erfaßten t>4l Aktiengesellschaften, deren Aktien an der Berliner Börse gehandelt werden, vcrsügcn gegenwärtig über «tn Aktienkapital von 7086 Millionen Reichsmark «FrledenSkapstak: 7337 Millionen Reichsmark). Im letzten GcschäftSIabr wurden aus dt«s« Akstenkopstalien Gewinne von insgesamt 881 Millionen Reichs- mark llm Borlahre 284. 1813/14 716 Millionen Reichsmark» au«, geschüttet. Dt« durchschntttltch« Verzinsung bzw. der durchschnittliche Dividendenbetrag stellte sich auf 5,4 X, während t,„ vorletzten Ge- schäflSjahr durchschntttltch nur 4,1 X Dividende iI8l.3/14: 8,8 X > ver- lctlt wurden. Die besten Ergebnisse tm letzten GeschästStahr halte» die Brauereien tDurchschnist: 11,1 X> aufzumcisen. Ihnen folgen ,„tt 8.6 X die dem Gummi- und Llnolenmgemerbe angehörenden Ge sellschaften, und mt« 8,1 X dte Banken. Die ungünstigste Rendite bat die Zuckerlndustrie »ist durchschnittlich 0,0 X, die Tchissahrl mit durchschnstlstch 1,3 X und dte Maschinen- und Etleubcdarsöiiidusirie mit 1.7 X auszuwcisen. WaS die Höhe der Dividendenausschüttung tm ganzen anbetangt, so bleiben von de» 041 Alticiigesellichaslc» Insgesamt 24» st. B. 288) ohne Dividende. 73 >108) Gesellschaste» verteilte» eine Dividende von I btS 5X, Mi <I47i Gesellschaften eine Dividende von über 5 bis 8 X, UM «68, Gescüschasten eine Dividende von über 8 bis 10 X und du (28) Gelellschasten eine Dividende von über 1»X- Für daö letzte Vorkriegs.GeschästStahr 1013/14 ergab sich folgende Verteilung: Ohne Dividende 111 Gescllschasten, Dividenden von l bis 5X W Gesellschaste», Dividenden von über 5 INS 8X 105 Gesellschaste», Dividenden von über 8 bis 10 X 104 Gelcllichaste«. Der größte Anteil entfiel ans dte Gesellschaften, die eine Dividende von über 10 X verteilten, und zwar belief sich deren Zahl a»f l7l. Die au» der vorstehenden Untersuchung sich ergebende Verbesse rung der Rendite deS Akstcnkapstai» von 4,1 X >m Vorjahre ans 5,4 X >m letzten GefchäsIS>ahr mutz als um so bedeutender an- gesprochcn werden, als fett Jahresfrist eine konttnuierltchc Senkung des RctchSbankdiSkonts von l> aus l>X X erfolgt ist. Die Spanne zwischen Durchschntltsdividcnde und landübllchem Zinsfuß hat dem nach elne Verringerung von 4.» X aus 1,1 X erfahren. Die Hebung des durchschnittlichen Kursiilvea»» mag daher als eine sclbstvcr- sländltche Folgcerschetnung der RcnlabllstätSverbcsscruug bezeichnet werden. Dres-ner Provuklendörse vom 18. Juni. tAmtltche Notierungen., Weizen, inländischer, Basis 74 Kilogramm 302 bis 307 «287 bis 802). fest. Roggen, inländischer, Basis 7l Kilogramm 180 bis 184 ,170 btS t84>, scst. Sommergerste, sächsische 202 bis 212 l1N8 bi« 208>, fester. Wintergerste geschästslos. Hafer, sächsischer und preußischer 210 vis 218 t20S bis 21ö», scst. ausländisch.r 202 bis 220 s1»7 bis 218,. fest. Raps gcschästSlos. Mais. La Plata 182 bis 185 -182 bis 185), ruhig, neuer anderer Herkunft 180 bis 183 tI8l> bis 188s. ruhig, Einauantin 205 bis 210 <205 bis 215) ruhig. Wicken 82,50 bis 33M <32,50 bis 33,50». ruhig. Lupinen, blaue 18,50 bis ItichO ,18 bis 18,, fest, gelbe 24 bis 25 i23 bis 24>, sest. Futterluvincn 15 bis 1« >15 biS 1«». ruhig. Peluichken 28 bis 20 «27 bis 28>, sest. Erbsen, klein« »2.50 bis 8SchO ,82,50 bis 33.50,. sest. Trockcnschnitzcl 12 bis 12,50 ,12 bi» 12ch0>, ruhig. Zuckcrschnitzcl >8.50 bis 21 ,18.50 bis 21». ruhig. Kartofsclflocken 23ch0 bis 24 «23 bis 23.50». fest. F-ntt.rmehl 13.20 bis 14,40 ,13.20 bi« 14.40,, ruhig- Weizenkleie 10,70 bi» 11,80 «10,70 bis 1IM>, ruhig. Roggenkleic 12 bis 13.20, «12 bis 13L0», ruhig. DreSdn. Mark!»: Kaiscrauszug 53 bis 55 «52 bis 54», ruhig. Ääckcriiiundnichl 45biS47 i44bis4«>, ruhig. Mctzcnnach- mehi 18 bis 10 «17,50 bis 18,50), ruhig. JnlandSweizenmehi, Tvvc 70 H 44 bis 4« <43 biß 451, ruhig. Noggenmchl 01, Dhpe 60 H 3l>,50 bis 32,50 ,20.50 bis 31.50,. ruhig. Roggcmnehl I, Dope 70H 28 bis 30M ,27 bis 20,50». ruhig. Roggen nachmehl 17 bis ,8 ,10,50 bi« I7,50j, ruhig. Feinst« War« Ub^r Notiz. Berliner Schlich- un- Nachbörse vom 18. Juni. Im weiteren Verlause machte die Aufwärtsbewegung ganz erhebliche Fortschritte. Am Montanmarkt wur den namentlich die Werte der Rhetn-Elbe-Unton in großen Posten an« dem Markt genommen, unter Führung von Gelscnkirchen, di« bi« 130 sstegen. Auch di« reinen Kohlcnwerte waren weiter iehr fest. Von Braunkohlcnwerten gewannen Rheinische Braunkohlen im Verlaufe weiter« 4H. Von sonstige» Werten blieben Farben im Vordergrund«. Auch Oberkoks erneut steigend. Das Geschäft tn Elektrowerten war verhältnismäßig ruhig: lebhafter zeigten sich nur A. E. G.. Bergmann und Siemens. Am Markt der variablen Werte waren Rheinmetall auf den bekannten BcrkaiifSplaii der Lokoinotiofabrtk nach Rußland fest: ivettcr Telephon-Berliner und N. A. G., auch Charlottenburger Wasser und Deutsche Erdöl. Banken folgten schließlich der allgemeinen Haussebewegung. Darm städter Bank -s- 1,5 gegen den AnsangskurS. Der Schtfsahrtsmarkt lag ruhig. Privatdiskonicn kurz« und lang! Sicht 4F H. Gegen Schluß wurde das Geschäft ruhiger, doch blieb die Haltung sest. Dynamit-Nobel stiegen 4 H gegenüber dem AnsangskurS. Adler- werkc 4,6 H höher. Sehr fest und belebt waren schließlich Bankcn- werte. An der Nachbür!« >iost:rtcn DarmstSdtec Bank 150, Dis konto 184,5, Deutsche Bank 138,75, HandclS-Grsellschost 105, Nord deutscher Lloyd 180,75, Hapag 130,75, Phönix 95ch, Gelsenkirchen 120,5, Nhcinstahl 128, Harpener 1.36,25, A. E. G. 128,75, Siemens I58ch. I. G. Farbenindustrie 198, Deutsche Erdöl 126,5, Dessau:r GaS 124. Die am Kassamarkt heute zum ersten Male notierten Bayerischen Motorwcrkc notierten 115 bei starker Repartierung. Der Kassa markt war überwiegend fest. Auch hier wurden Kohlcnwerte sowie Zem.'Istwerte bevorzugt. Höher waren n. a. Eintracht-Braunkohlen -s- 3,25. Brau uschweiger Kohlen -f-8, Anhallci Kohlen -t- 2,875, Teutonia-Zement -i- 3,5, Vorwohler Zement -s- 1, WteSloch-Ton -f- 4,5, Wanderer -s- 4, Hindrichs s- Ausfcrmann -i- 8^ und Germania-Zem:nt -4- 22-H. Unter den Abschwächnngen sind zu nennen Chemische Staßfurt — 8, Kammcrich-Werke — 2,5, Kirchner-Maschinen — 2, Bereinigte Dürencr Metall — 2 H. Im Freiverkehr war;n Schebera geluciit ans di« Dividende bin. Be zugsrecht Julius Berger Tiefbau 8,5. Der Markt der fest verzinslichen Werte war heute :twa» lebhafter bei teilweise leichten Befestigungen. Frankfurter Abenbbörke vom 18. Juni. Die Abendbörse hatte weiter« namhafte Kursgewinne nicht zu verzeichnen. Im allgemeinen blieben die stark erhöhten Nachbörsen- knrse zunächst gehalten. Erst am Schluß kam eS bei lebhaften Um sätzen zu neuen KmrSaoancen am Montan- und Bankaktieinnarkt. Vereinzelt hatten auch di« anderen Märkte neue Kurssteigerungen. Schifsahrtßaklicn unsicher. Die Abcndbörse schloß in lebhafter »nd fester Stimmung. Deutsche Anleihen: 5A> Deutsche Retchßanleih« 0,4, SchutzgebtetSanleih« 5,2. Bankaktien: Berliner Handelsgesellschaft Ultimo 104, Darmstädtcr Ultimo 150, Deutsche Bank Ultimo 180,25, DtSkontogclcllschaft Ultimo 183,50, Dresdner Bank Ultimo N8,50, Metallbank Ultimo 11.3, Reichsbank 153.50. Schiffahrtsaklicn: Hapag Ultimo 141,50, Norddeutscher Llond Ultimo 137. Montanakticn: BuderuS Ultimo 74, Deutsch-Luxemburger Ultimo 110,50, Gelsen kirchen Ultimo 130, Harpener Ultiino 137, Ilse Bergbau Ultimo 122,25, Klöckncrwerke Ultimo »12>0, Mannesman« Ultimo 115, ManSscld Ultimo 102,50. Obcrbedars Ultimo 50, Phönix Ultimo 1)5,75, Rheinische Braunkohlen Ultimo 100, Nhcinstahl Ultimo 122,50, Ricbcck Montan Ultimo ISO, Laura-Hülte 40, Aschekßleben 144. Industrieakllen: Rdlerwerke Kleycr Ultimo 74,50, N. S. G. Ultimo 1242>0, Bcrginann 11«. Daimler Ulstmo 00.50. Deutsche Erdöl Ultimo IW,50 Farbcn- induslrle Ultimo 108,25, Goldschmtdt 84, RütgerSwerke 85, Metall- gcsellschoft Ultimo 127,25, Schlickert Ultimo 114, Siemens L HalSke Ultimo 158,50, Badischer Zucker 08,50. — Nachbürse: Darmstädter Bank Ultimo 150.80, Mannesman« Ulstmo 118, Scheideanstalt Ultimo 1.33. London, 18. Juni. Devisenkurse. «Schluß., Nenyork 4.86.50. Montreal 4.85.87. Amsterdam 12,11,02. Paris 1742-0. Brüssel 171.50, Italien 134.87, Berlin 20,44,50. Schweiz 25,14. Spanten 80,15. Kopenhagen 18,30. Stockholm 18,13.50, OSIo 2S.00, Lifsabon 253. Hcl- singsor» 188,00, Prag 104,25, Budapest 27,82,50, Belgrad 270, Sofia «78, Rumänien 1108. Konftantinopel 815, Athen 802,50, Wien 34,47, Warschau 5l SO Buenos Aires 45,84, Rio de Janeiro 708. Ai-xan- drien 87,53, Hongkong 2/.3-X, Schanghai 8/0'X, Bokohama 1/11'/«, Mexiko 2/0, Montcvioco 50,00, Balvaralso 40,00. Nenyork, >8. Inni. Devisenkurse. «Anfang.) Berlin 23.80. London 4.80'/,. Paris S.78, Bern 18,30. Rom 3,01, Amsterdam 40.10. Wien 14,12, Budapest 14,12, Prag 2,80)4. Belgrad 1,77, Warschau 8.00, OSIo 22,10, Kopenhagen 20,50, Stockholm 20,83, Brüssel 2.82)4. Madrid lü.Oö, HelsingsorS 2.72. Bukarest 0.43,50, Sofia 0,74. * Zur Abänderung des BnnkgesetzeS. Der WirischastSpvIItisch« uisti Finanzpolitisch« 2luSschuß des ReichdwlrtschaftSrates behandel ten in ihrer gemeinsamen Sitzung am Donnerstag den Gcsetzeni- ivucs betr. Stbänderung -eS Bankgesetzes. Der Entivurs erniächtigt bekanntlich die Rcichöbank zur Diskontierung und Lombardierung von Reichsichatzwechi.'I» bis zum Hvchstbctrage von 40t) Millionen Reichsmark. Tie AuSjchüsse stimmten dem Gesetzentwürfe z», nach dem ein Antrag mst großer Stimmenmehrheit angenommen wor den war. wonach hinter K 1 etngcfügt werden soll, daß der Betrag der Tchatzwechsel tn den Ausweisen der RetchSbank gesondert aus- zuweisen ist »ist> nicht als Notcndeckung im Sinne deS 8 28 des Bankgesetzes verwendet werden darf. * Vordaticrnng von Schecks. Ta dt« mißbräuchliche Ausstellung und Beg-bung vvrdaliener Schecks in letzier Zeit wieder größeren Umfang angenommen Hai. sehen sich die Spiyenverbände der Wirt schaft «der Teiitsche Industrie- und HandeltStag, der ReichSvcrband der Deutschen Industrie, der Centralverband deS Deutschen Bank» und BankicrgewerbeS. -er Zeiitralvcrband des Deutschen Groß handels, die Haupigemciiischast de« Deutschen Einzelhandels, der NetchSvcrband des Deutschen Handwerks, zu folgender Erkläruirg veranlaßt: „Auf Grund mannigfacher Beschwerden, die anö westen Kreisen der Wirtschaft über die Bezahlung mit vvrdatterte» Schecks laut geworden sind, vertreten die angeführten Spitzcnverbände die Auffassung, daß dte Ausstellung und Begebung solcher Schecks für Handwerk, Handel un- Industrie mit nicht minder großen Nachteilen verbunden ist wie für das Bankgcwerbe, und daß es mit den Pflich ten eines Kaufmannes unvereinbar ist, Schecks vor dem als Aus stellungstag bezeichnet«!, Tage in den Verkehr zu setzen, ganz ab- gesehen von den strafrechtlichen Folgen, die ein solches Verhallen unter Umständen nach sich ziehen kann. Die angeführten Spitzen, verbände halten es für ihre Ausgabe, aus die Schädigungen und Ge fahren dieser Unsitte hinz-uweisen, sowie daraus, -aß sie nicht in der Lage sein würden, Finnen, dte vordastertc Schecks ansstcllen, gegen ein etwaige» Vorgehen der Banken zu schützen." Majorstätöwechsel bei der Batschari-Zjgarettensabrik. Wir di« „Frankfurter Zeitung" hört, hat di« Regierung jetzt eine langsrisrige S t » n du n g d e r S t c u e r n bei der A. Batichari-Zigarcttenfabrik in Baden-Baden bewilligt. Außerdem haben Verhandlungen mit Friedrich Minaux «Berlin, stattgcsunden wegen Uebcrnahme der Aktienmehrheit, die sich bisher in Höhe von 85 H im Besitze der Familie Balschari befand, durch ein« Berliner Gruppe- Die Leitung soll einen Wechsel -rsahrcn. * Mineralölindustrie A.-G. in Leipzig. Dte ordentliche Haupt. Versammlung genehmigt« die Abschlüsse für die Geschäftsjahre 1824 und 1925 und beschloß, die sich ergebenden Verluste von rund 35 000 Reichsmark bzw. 23 000 Reichsmark zu verrechnen. Für die Gesellschaft beantragt der Vorsitzende .Kapitalerhöhung um bis z-n 500 000 Reichsmark. Die neuen Aktien sollen zu 180 A unter Aus schluß des gesetzlichen Bezngsrerhtcs der Aktionäre gegeben wer den. Wie mitgeteilt wurde, haben über die Kapital erhöhung Ver handlungen stattgcfundcn, die sedoch noch nicht zum Abschluß ge kommen sind »nd sich möglicherweise wieder zerschlagen werden. In diesem Falle wird der Betrag der Erhöhung wesentlich geringer sein als 500 000 Reichsmark, da dann das Kapital nicht der Er weiterung, sondern nur der Hcrbeischaffung -er nötigen Betriebs- Mistel dienen würde. Die vorgesehen« Erweiterung des AufsichtS- rvtes wurde von der Tagesordnung abgesetzt, ebenso blieb der Be schluß über die vorgesehene eventuelle Ditzverlegnng der Gesell schaft der Verivaltnng überlassen. Morst; Krause, A.-G., Chemnitz. Die Generalversammlung be schloß, aus seinem Reingewinn von 40 482 «40 810, Mk. eine Divi dende von wieder 4 Prvz. zu verteilen. Das Stimmrecht der Vor zugsaktien wurde von 20 aus 5 Stimmen herabgeictzt. Bezüglich Aussichten und Geichästsgang bemerkte der Vorstand, daß sich dte allgemeine Lage in der Baubranchc noch keineswegs gebessert habe. Spinnsaser-A.-G. In vlsterberg i. V. Die Verwaltung beantragte bei der aus den 0. Juli nach Chemnitz ctnlieriifencn Hauptver sammlung die Verteilung eines Gewinnanteils von 5 «10» Prozent auf die Stammakstcn. Tcxtilose-Werke and Kunstweberei Ckaviez A.-G., Adorf i. V. Donnerstag nachmittag fand in Adorf im Verwaltungsgebäude der Gesellschaft die Generalversammlung der Gesellschaft statt, bei der ein Aktienkapital von 824 800 M. Stammaktien und 20 000 M. Vorzugs aktien vertreten war. Vor Eintritt tn die Tagesordnung gab der AufsichtsratSvorsitzcnde Dr. Schön aus Leipzig einen Ucberblick über die Verhältnisse, die den Niedergang -er Firma veranlaßt haben. Da die von der Verwaltung eingeschlagenen Wege zur Sanierung des Unternehmens bislang noch nicht zum Ziele geführt haben und bei der Haltung einiger großer ausländischer Gläubiger nicht mi' Sicherheit auf das Zustandekommen des vorgeschlagenen Vergleichs ,zerechn«t werdcn kann, wurden die Punkte der Tagesordnung, die über die Erledigung Ser Regularien hinausgingen, abgesetzt. Am 18. Juni läuft bekanntlich die Frist der GeschästSaufsicht ab. Wenn, wie leider anzunehmcn ist, der Vergleich scheitert und eS zum Kon° kurS kommt, so ist nach Auffassung deS GläubigcrauSschuffeS und des GeschäslSaufsichiSführenden für die Gläubiger mit Sicherheit ein wesentlich geringeres Ergebnis als die angcboten« VerglclchSgnot« zu erwarten. Im übrigen wurde der Geschäftsbericht und die Bilanz genehmigt. Dem Aufsichtsrat und dem Vorstand wurde Entlastung erteilt. Wcggefalleii sind die Punkte der Tagesordnung, die sich auf Wahl LeS AussichtSraicS, Herabsetzung de» Stammkapitals und Wiedererhölning des Grundkapitals erstrecken. * Vogtländisch« Bleich«rei und Appretttraiistalt A.-G. in weisch- litz. Nach dem Bericht d«S Vorstandes hat das GeschästStahr 1825 nicht das erhosftc Resultat gebracht. Der Fabrikationsgewinn stellt sich nach Abzug aller Betricbsunkostcn auf 163 790 «178 610» Reichs mark. Zusammen mit dem Vortrag aus 1821 ergib! sich nach Be rücksichtigung -er allgemeinen HandlungSunkostcn, Abschreibungen usw. ein Reingewinn von 12 007 i0442, Reichsmark. ES wird vor» geschlagen, hiervon 607 Reichsmark an den Reservefonds zu über weisen und 11 400 Reichsmark vorzutragen. In Ser Bilanz zeige» die Vorräte einen Rückgang von 57 255 Reichsmark am 31. De zember 1824 auf 40 538 Reichsmark. Schuldner haben sich von 82 001 aus 101 i>80 Reichsmark und Kreditoren von 113 888 auf 184 888 Reichsmark erhöht. Das Aktienkapital beträgt bekanntlich 805 000 Reichsmark. Die im Vorfahre ne» aufgenommenen Artikel haben sich gut eingeführt. * Allgemein« Deutsch« Visenbahn-Gcsrllschasi, Berlin. Di« ordentliche Hanptvcriammliing genehmigte den Abschluß für daS Geschäftsjahr 1825 und beschloß, aus dem Reingewinn von 1 080 478 Reichsmark u. a. 4)4 A Dividende zu verteilen und 107 714 Reichsmark für 1820 vorzutragrn. Ans Anfrage eines Aktio närs wurde von der Verwaisung mstgctcilt, daß die srühcr be schlagnahmten, jetzt aber zurückgcgebcnen Aktien der Garam- berczcncze-Levaer Lokalcisenbahngcscllschaft und Muranntalcr Lokolciienbahn-Aktiengeicllschaft einen 2i)crt von etwa 7,4 Millionen tschech. Kronen auSmachcn. * Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.-G., Berlin und Weist, wasser tL>--L-). In der ordentlichen Hauptversammlung wurde der bekannt: Abschluß für daS Geschäftsjahr 1825 einstimmig ge nehmigt. AnS dem Reingewinn von 1 008 068 Reichsmark werden u. a. OH Dividende verteilt und 38 184 Reichsmark vor- getragcn. Sodann stimmte die Haupiversammlung einigen Satzungsänderungen zu, die die Hinterleguicg von Aktien zur Hauplvcrsammluift, bctrcfsen. Von der Verwaltung wurde mst- gelellt, daß der Geschäftsgang im neuen Jahre sich bis setzt befrie digend entwickelt habe. Man hoff« auf einen günstigen Abschluß, wenn man von Lohnkämpfen, durch die da« Ergebnis de» aubgelause- nen Jahre« beeinträchtigt worden sei, verschont bleib«. * Max »re, L Co. Glasindustrie Schreiber A.-G.. Vcrli«. Di« Hauptversammlung genehmigt« den Abschluß sür daS GclchäftSsahr 1825, der einen Reingewinn von 182670 Reichsmark ergibt- Es wurde beschlossen hieraus 4H Dividende aus die Stamm aktien gleich 120 000 Reichsmark und OH Dividende auf die Vor zugsaktien gleich 24 000 Reichsmark zu verteilen, 6700 Reichsmark a» den Reservefonds zu überweisen und den Nest von 3570 Reichs mark sür 1826 vorzutragen. * Vereinigt« Berlin - Fraukfurter Gummiwaare« - Fabrik«», verli». Der bekannte Abschluß fitr bas Geschäftsjahr 1«L m»«b«
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