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Dresdner Nachrichten : 29.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188208296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820829
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-08
- Tag 1882-08-29
-
Monat
1882-08
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.08.1882
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»k,4, ü« t»chvktschen Tie'K» ^«a VroteVantlSmu« nach Miiglled« bzusetzen. oemnacyjl le,S wir» von «tne« ..«in« r,rnt sich mi n fi-nattfltt. In e rrservtrt worder um erne Mystt Mitt» inem Hof au« Hatel find telki Dame - denn e« - IM Madam« de« Kaisers Soulouque Z. nie t», Jahre 1852 die' . ichnell creirten Hrrzvam, Rmrm und Fürstn, umgab — deren Diel r» bekanntlich einem «ochbuche entlehnte: r« gab da «inen Herzog von Limonade und Gelee, einen Graf von Trüffel u. s. rv. — einen Vieser Großen gehcirathet, der aber verständig genug war, chten französischen Namen nicht abzulege». Lubin bekleidete am Hofe deü Kaisers Faustin den Rang eine« Feldzug- einen schlichten franzö^chen Manien nicht abzulege» übrtamS an« Hofe deü Kaisers Faustin den Ranj. »irissrrS und Obeigardcrobier« und er war es, der von jene wunderbaren Helme für die Leibgarde seine- Kaiser« verschrieben batte, welche mit den Bleck (Ltiquetten verschiedener Bttchienkonserven geschmückt waren. Als Faustin I. zu Ehren eines Fremden seine Garde Revue passtren ließ. las dieser zu seinem Erstaunen an den Helmen der Krieger die Inschriften «vie „Gardinen in Oel von L. B. und Co.''. „Frischer Kronrn-Hummer", „Candtrter Ingwer" rc. Madame Lubin reist in Begleitung zweier otahittschrr Dieneristnen. AuS der preußischen „Wendei" (Kreis der Laust») werden Ein gaben an den Kaiser und den Kultusminister vorbereitet, ii« denen — gegenüber gewissen Gerüchten Über slavische Regungen — der un verbrüchlichen Treue der wendischen Bevülkemng für Kaiser und Reich Ausdruck gegeben wird. In der Eingabe an den Kultus minister wird außerdem lebhafter Dank für die Bewilligung aus gesprochen, daß der Religionsunterricht in wrndischrr Sprache ertheilt werde, zugleich aber auch dem Bedauern Ausdruck gegeben, daß von mancher Seite der Ausführung dieser Anordnung -Schwierigkeiten bereitet werden. Greiz, 24. August. Heute früh 61 Uhr wurde die Todesstrafe a» dem Mörder »Mann Gottlieb Kovcr aus Lunzig vollstreckt. Derselbe hatte am 11. Dez. 1881 in seinem Gehöfte den Pflegevater seiner Ehefrau. den alten Auszügler Johann Michael Jahn seine- OrteS, weil derselbe nicht über ein ihm nicht gezahltes Kapital von mehreren hundert Mark quittire», vielmehr wegen desselben und wegen rückständiger AuszugSleistungen gegen Kober im Klagcwege vorgehrn wollte, durch Erwürgen getödtet und ihn schließlich an einer Leiter aufaeknüpst, um glauben zu machen, der alte Jahn habe seinem Lebm selbst ein gewaltsames Ende gemacht. Als am Donnerstag Nachmittag die Guillotine im Hinteren Hofe des GerichtS- gebäudcs aufgestellt worden war, empfing Kober in seiner Zelle das heilige Abendmahl. Hrute frllh Ü UKr nahmen auf den im Richthofe entasteten Banttribünen die gesetzlich vorgcsckriebenen Beamten »md Mengen Platz. Die Vorführung Koder s folgte unter Begleitung des Anstaltsgeistlichen Duck. Weigelt und unter Bedeckung zweier Gendarmen. Kober trat fest auf und zeigte einen ruhigen, gefaßten Blick: iin klebrigen erschien er aber gegen fttiber wesentlich abgemagert und blaß. Knieend sprach Kober ein Gebet für sich nach, das Herr Diak. Weigelt ihm Vorgesprächen. empfing dann den Segen, erhob sich und dankte handdruckend dein Geistlichen. „Ich Danke schön, k-cr liebe Gott vergelte es Ihnen," leise hingesprochen, Hvaren seine letzten Worte. Schwankenden Schrittes betrat Kober die Guillotine. Fm N>« war er cingekchnattt und nach drei Sekunden zeigte der Rachrichter das getrennte Haupt Kober s, das keinerlei Veränderung walirnchmen ließ. Non dem dein Kober eingeräumten Rechte, die letzte Mahlzeit nach Belieben zu bestellen, hat Kober keinen Gebrauch gemacht, doch ist ihm Wurst und Brod und auch eine Flasche Wein verabreicht worden. Auch ein Gnadengesuch hat Kober nicht gestellt, vielmehr erklärt, daß ec bei fortwährenden schweren Gewissens- beättgstiguiigen daS Ende herbcisehne. In den letzten Tagen soll Koder verschiedene Male um Verzeihung gebeten haben, daß er während der Untersuchung und während der Verhandlung vor dem Schwurgericht den vorsätzlich begangenen Mord beharrlich ge leugnet hatte. Der in Darin stadt — Ss«a» Mtnwartei > L.Ä' »Ws 0wn»t»^ äo» viel verdächtiger tfwoch »um aravtrende Judicien gewonnen, daß sie zur Verhaftung Personen schreite» kongl,. In »er Nackt von Mii. Donnerstag wurdeu acht Bechenea feftgenonimen und die Wohnungen derselben eingehend durchsucht. ESmmttichr Verdächtige henahmen sich bet der Festnahme bis auf einen, der sich ziemlich renitent ge- d«»«te. rudtg und gelassen. Bei den Wohnungsrevisionen wurden Schritten, Enemtkalim und ein» große Anzahl verschtedener Dinge satstrt. Di« Verhöre der Verhafteten wurden sofort begonnen und dauerten dm ganzen Tag, sowie die darauf folgend« Nacht hindurch Zeit eine kleine Unterbrechung «in r»n. bis trat. _ Mittag, um welch« sei, sämmtlichen Verl,aste nunmehr 12 an der Zahl, wur- Ä Belvede uvertu lvedere bringt morgen das Sin ure Tannhäuser von Wagner, 1 kotito 8ntto (ckour Tsentwüt») owSkv» tale wiederholt), Uv ' Tdea noch ein den bereits die Verhastvbefehl« d«S Landgerichtes eingebändigt, doch verbleibe» sle, bis die Untersuchung vollständig abgetchlossrn ist, in polizeilichem Gewahrsam. Fronkreitl». In Paris wurde durch die Polizei ein Urber- fall des deutschen TurnverctnS vereitelt. Der Verein wollte rin Fest feiern aus Anlaß des Abschied« zweier Mitglieder. Das Eir- culair deü Festes geriet!) durch Mißbrauch in die t-zände dev Re- vanchediästers Deroulede, welcher Vorstand der I-iuns kuttriotiguo, des französtschcir Turnvereins ist. Dieser betrachtete das Eirculair als Herausforderung. Dem Vereine wurde die Abhaltung der Feier von der Polizei verweigert wegen der Erregung, welche das „6ir- cnluiro an llorouloclo" hervorgerufen. Es stellte sich heraus, das Eirculair habe keine Adresse gehabt und die Secretäre des Vereins gaben die Versicherung ab, dem Vereine liege tedc Provokation fern. Fürst .Hohenlohe erklärte selbst, den Verein besucht zu haben. Die Tendenzen desselben seien keinesfalls provocatorisch. Mitglieder des Vereins kamen zu Deroulede und gaben die Versicherung ab, daß jede Provoeation fernlirge. Tie Sache kani vor den Minister des Innern. Man bewog Deroulede, von einer Demonstration ab- zusehen. Trotzdem verweigerte die Polizei die Bewilligung deS ... Festes, da drin Wirthe gedroht wurde, daü Local zu stürmen. Die - Auftreten mit stürmischer Herzlichkeit, die sich in langanhaitendem »». XilLiut 1882 Sinfonie« Spanische ^ «an G. .. sowie u. A. m. die Sinfonie Beethoven. Fräul. Henri«) Bürde, deren Leistungen als Rutland ria Stuart di« ungetbrilteftm Sympathien der Dresdner und Kenner gesunden, ist nach Kolmrg, wo sie leider ahr engaairt ist, zurückgereist. Die wohlgrbildete Sprach» «me. ihre zu Herzen gehende klangvolle Stimme, ver- unven mit Noblesse der Erscheinung und tüchtiger, wenn auch noch nickt völlig entwickelter Schule, werden ihr später hoffentlich den Weg zun, Dresdner Hosthcater bahnen. -h In Bayreuth fand am 25. d. M., Vormittags, in der Villa Wahnsrred die standeSaintliche Trauung des Grasen von Rammarca von Palernw mit Fräulein Blondine von Bülow — nach dem Wunsche der Familie ohne alles Gepränge — statt. Am 26. früh 16 Uhr erfolgte die kirchliche Einsegnung der Ehe in der katholischen Kirche. Eme Deputation der städtischen Kollegien, an deren Spitze Herr Bürgermeister Muncker, begab sich i» das Heus Richard Wagner s, um dem Brautpaare und der Familie NamenS der Stadt Glück zu wünschen. Herr Bürgermeisier Muncker über« reichte hierbei der Braut ein Blumenboumiet, und die Deputation der städtischen Kollegien NamenS deren Mitglieder einen in Silber und Gold getriebenen Pokal, dessen Schale einen aus einer Perl muschel gebildeten Helm darstellt. Das Ganze krönt ein Amor mit einem Pfeile. '!' Am Sonnabend fand unter der Direktion W. Haseman n's die lOOOste Vorstellung im Thalia-Theater inCI> emnitz statt und gestaltete sich zu einem wirklichen Theater-Fest-Abend. Das ziem lick große Theater war buchstäblich auSverkanst, der Zusckauerraunr festlich dekorirt und die allgemeine Stimmung sehr animnt. Herr Direktor Hascmann hatte zu diesen« für ihn so ehren» wie freude vollen Abend das L'Arronge'scke Volköstück „Hasemanii's Löchte," angesetzt und zur Ausführung mehrere Gäste geladen, u. A. den von trüberen Sommern dort noch >,» besten Andenken stehende» Herzog!, dessauischcn Hosschauspietcr Emil Reubke, der bei seinem Polizei ordnete Sperrung und Aushängung eines Zettels an: „Ge sperrt wegen Reparatur." Der Turnverein verschickte eine Absage de- Festes, die aber nicht Allen zugestcllt wurde. Die Feslttieil- nehnier sanden eine Menge Uebelwottender und eine Masse Polizei vor dem Local. Die Sache wurde Hohenlohe gemeldet. ES ver lautet, Duclerc werde heute die Sache mit Hohenlohe ordnen. Des ! Applaus aussprach, empfangen, mit einem großen Lorbeerkranz bedacht und am Schlüsse des Stückes stürmisch noch ganz besonders gerufen ward. Vor Beginn deü Stückes sprach Herr Di rektor Haseinann von der Bühne herab zu der zahlreichen Versamm lung und seine schlichten, bescheidenen und dock würdevollen Worte sanvcn reichlich Wiederholt; donnernder Applaus, eine Anzahl Kränze Kalb »nterblieb jede offizielle Verlautbarung. Da aber in letzter und mehrfacher Tusch zeigten ihm, daß man allgemein sein Diiek- Zeit sich solche Reibungen mehren, wird die Sache ernst genommen und alle Maßnahmen zum Schutze der Deutschen getrosseu. Die „Rcpubl. srancaise" sagt, anstatt England zu beleidigen, solle man anerkennen, daß England bezüglich Egnptens a,i eine Politik der Enthaltung und der Slbdication niemals gedacht habe. Das „Journ. des Deb." bemerkt, in dem Kampfe des »luselmünni- sche» Fanatismus gegen den Christianismuö sei Europa solivarisch. Akustland. In Petersburg ist der Generaldirektor der- uisst- schen Telegraphen, Geh. Rath v. Lttders, gestorben. Türket. Die „Pol. Corr." meldet: Man ist überrascht, daß der Sultan den Entwurf der Proklamation und der Militärkonvention in einem Augenblicke, wo die Einigung Englands und der Pforte über beide Angelegenheiten als gesichert erschien, in einem die Ver ständigung wieder in Frage stellenden Sinne abänderte. Der Sultan zeigt sich gereizt darüber, dag die telegraphische Verbindung zwischen Kairo und Konstantinopel durch die Engländer abgeschnitten worden ist; er ist ferner über die energische Haltung Lord Dufserin'S, der kürzlich wiederholt auf die Gefahr, daß der Sultan Egypten verlieren könne, deutlich hingcwiesen haben soll, sowie darüber ungehalten, daß Lord Tusserin sich weigerte, Privatsekretäre des Sultans, welche niit besonderen Botschaften betraut waren, zu empsaiigen und diplo matische Mittheilunge» ausschließlich durch das Ministerium für versammelte Vereins tag der Deut- auswärtige Angelegenheiten entgegeiiiiehme» wollte. .... - - - -- > Said Pascha begab sich zu Lord Dufseriii nach Therapia und " " mit, der Ministerrath habe beschlossen, die Pro- scheu Erwerbs- und Wirthschasts - Genosienschasten beschloß auf den . , . . Antrag von Schulze - Delitzsch in Bezug auf die bevorstehende Ne-- theilte demselben Vision des Genoffenschastsgesetzes zu erklären, daß das Prinzip, wo- - klamation, welche Aral» Be» -um Rebellen erkläre, zu publiciren nach sämmtliche Rechtsverhältnisse der Gcnohcnschastcn ausschließlich - und die Militärkoirvenlion nach dem von Lord Dusserin ausgc- dcr Cognition der Gerichte überwiesen sind, aufrccht erhalten werden müsse, und daß jeder Versuch, das dahin Einscklagende einer Kon- irole durch administrative staatliche oder kommunale Behörden zu niitcrwerfcw als in, Widerspruch mit dem Wesen und mit den Aus gaben der Genossenschaften aus das Entschiedenste zu bekämpfen sei. Als Versammlungsort für den nächsten Dereinstag wurde Hatber- sladt bestimmt. Rach dem „Reichsanz." sind für die Zeit von, Beginn deS Etatjahres bis zum Schluß des Monats Juli 1882 (verglichen mit der Einnahme in den,selben Zeiträume - des Vorjahres) verein nahmt worden: Post- und Telrgraphen-Vcrwaltung 47,618,374 Mark (-> 1,775,758 Mk.), Reichs-Eisenbahn-Verwaltung 14,181,400 Mark (-H M.755 Mk.). Aus Berlin wird gemeldet: „Betreffs Uebersiedlung des Kaisers nach Berlin ist noch nichts Endgiltiges bestimmt. Das Befinden der Kaiserin wird den Ausschlag geben. Vor einigen Tagen war die Besserung so weit vorgeschritten, daß die Kaiserin >choi, bei der Tafel erscheinen konnte. Die Schmerzen hatten nach gelassen. traten aber in den lebten Tagen wieder heftiger aus, namentlich wenn sic versuchen wollte, niit einen, Fuße aufzutrctcn. Fn liegender Stellung fühlt sic eine sehr wesentliche Linderung derselben. Die Kaiserin erscheint in einen« fahrbare» Stuhl vor und nach dem Diner, und auch Abends zum Tkee. Ihre geistige Irische und Elastirität taffen nichts von dem erlittenen Unfall bemerken. F» der Hoffnung auf volle Besserung hält sic an dem Gedanken sest, den Kaiser z» den Manövern in Schlesien begleiten zu könne». In der Frage wegen der Unifizirung der deutschen Post- wert Hz eichen ist es bcmerkenswerth, daß bei der letzten, im Frühjahr d. I. abgehaltrnen höheren Postdienftplüfung in Würtem bcrg den Kandidaten unter Anderen! folgende Ausgabe zur schrift lichen Bearbeitung gestellt worden war: Wäre die Einführung ein heitlicher Postwerthzcichrn für das ganze Deutsche Reich in der Weise möglich, daß jeder der drei deutschen Posiverivaltungen die ihrem Verkehr und den bestehenden Portohczugöverhältnisscn ent sprechenden Einnahmen verbleiben würden, und daß dabei die für das Publikum zu erhoffenden Dortheile im richtigen Verhältniß zu der mit den ' ------- ---- stellten Entwurf z» acccptiren. Egypten. Bis jetzt haben dieEngländer mit viel Energie inanövenrt und ihre Truppen leisten sehr Respektables. In zwei Tagen haben sie kämpfend über 25 Kilometer (über drei Meilen) zuruckgelegt , das ist in einem subtloxischen Klima eine sehr ansehn liche Leistung. Telegramme vom Suez-Kanal beziffern die Hitze mit 38 bis 40 Grad Eelsius im Schalte», und in der sogenannten „arabischen" Wüste (die Egnvter nennen die Wüste links vom Nil die Indische, die rechts die arabische) ist es erfahrungsgemäß noch um zwei bis drei Grad wärmer. Hitze von 40 bis 42 Grad, die contmuirlich audauert, greift aber den Soldaten schon stark an. Besonders mögen die Garden stark leide», die nicht a» heißes Klima, tionstalcnt, seinen rastlosen Fleiß, seine tünsilerische Begabung an erkenne und hochichätze. — Ueberdics hat in letzter Zeit das Hase- inann'sche Direktion-) - Renommee den Sieg unter zahlreicher Be werbung nm die Direktion des Lübecker Stadtthcaters davongctrageii; er übernimmt dasselbe bereits zu Anfang der nächsten Saison, und das ivird jedenfalls zum Besten dieses ivolilrenommirten Stadt- thcaterS sein. -j- Im Kviiigl. Schanspiclhauie zu Berlin wird nach der „B. Ztg." demnächst neustudirt das Lustspiel „Der Puls" von I. Pt. von Babo in Scene gehen. Der Name Äabo rangirte vor einem Jahrhundert etwa zwischen Kotzebue und — Goethe. Der 1756 Geborene war in der Zeit von etwa 1760 bis 1820 (mit Unter brechungen) der vielgescicrte Intendant der Münchener .Hofbühne, welche ihm ihre damalige Glnnzperide verdankte. Sein 1781 er schienenes Trauerspiel „Otto von Wittelsbach", ein Goethes „Götz von Berlichingcn' an die Seite gestelltes Rittcrstück, in dessen Titelrolle der geniale Künstler Triumphe gefeiert hat, hat bis in die fünfziger 'Fahre auf der deutschen Bühne eine bedeutende Rolle ge spielt. Das (ursprünglich zweiaetige) Lustspiel „Der Puls" behan delt in feiner diskreter Form eine Art Verbindung der Pbnsiologie mit der Psnchologie. Der menschliche Puls wird zum unbewußten Verrüther intimster Herzens-Geheimnisse. h Man schreibt uns aus Berlin: „Die alten Deutschen", Operette von Earl Pleininger, ging am Sonnabend als Novität für Berlin zum ersten Male aut der Bühne des Nntionalthcaters in Scene. Der Komponist, bekanntlich Kapellmeister am Residcnz- theatcr in Dresden, wohnte in einer Loge der Aufführung bei. Ob er wohl sein Werk wieder erkannt hat? Schwerlich. Jüngst hat ein Kritiker den Vorschlag gemacht, die Autoren möchten ihre Stücke vor ver Premiere den Redaktionen zur Lektüre einsenden, nm zu verhüten, dnß die Sünden des Regisseurs und der Schauspieler dem armen Verfasser in die Schuhe geschoben werden: rS wäre notbwendig, diese Vorsicht besonders bei den Operetten nnzuwcndrn, welche man dem sogenannten Gesammtgastspicl der Mitglieder des VietoriatheaterS am Nationaltlicater anzuvertraue» gedenkt. Wie ist es möglich, daß eine Bühne, welche unter die rrstercn der Haupt stadt zu rangiren sich anheischig macht, eine solche Vorstellung, unter dem Niveau der Leistungen einer mittleren Provinzialblllme, wagen dass! Man kann schließlich gegenüber von Heiserkeit, aus- gesiingcncn Stimmen u. s. w. ei» Auge zudrücken, aber die allge- soiiderii an die regnen,ckei, Sommer an der Themse gewöhnt sind: meine Unsähigkcit und Larkcit der Regie und eine?. Ensembles, die Linicnlruppeu sind durch den Dienst m ,zudie», dem Cap, dein welches sich noch „Gastspiel" nennt, muß man nionircn. Ganz zu Antillen allerdings gegen Hitze abgehärtet. Auf cghptischem Boden ! verwischen war der gute Eindruck der Operette, die in Dresden so lind grobe Märsche nicht möglich. keine europäische Truppe könnte - hübsch gegeben wird, nicht. Aber öfter dnrf die Viilme so nnge- dcrlei aushalten. Anderthalb Meilen pro Tag mit darauffolgendem ; »ügendc Leistlingen nicht Herausstellen, will sic ihren Kredit wahren. stundenlangen Fcuergefecbt sind schon eine sehr schöne Leistung. Arabi Pascha macht neue Schanzen bei MckS. Der Verlust der Engländer bei der Mahsamct-Station waren 6 Tobte, 88 Ver wundete, die meisten schwer verwundet. — Am 1. September erfolgt i die Nachscndimg der Truppen. Von Glasgow und Portsmouth gehen die Reserven zweier Hochländer-Regimenter und der Rest der ! Garde-Kavalciie ab. Ein tanadischcs Regiment geht nach Irland ^ zur Ablösung eines englischen für Egnptcn. Der Kommandant des „Achilles" rappoitirt, daß die Garnison dcS Forts Abukir im Begriffe sei, Erdwerke zu errichten, an welchen inchlere Tausend Eingehorene arbeiteten. Die Kanal - Gesellschaft hat die Arbeiten zur Ausrüstung von Baggerschisse» aus der Rbede von PortSaid und de», Kanal wegen des sei^ 8 Tagen beobachteten Fastens des Wassers im ISinailich- Süßwasierkniint einslcstcn lasse». Lcsseps und sein Sohn reisen ab, mit der Oberleitung der Gesellschaft ist Ronville, der Ehcf deS Transitverkehrs, beauftragt worden. — Eine von englischer Seite unternommene Rekognoszirnng ergab, daß Gemileh voll von arabi- i - ! lchen Truppen ist, dAß aber keine Vorposten nach Port Said zu ^ . ausgestellt sind, «emilch ivird demnächst wahrscheinlich lwmbar ' ch Herr Paul Antoni, das bekannte junge Mitglied des Berliner Residcnztbcaters, ein geborener Dresdner, ist nun auch unter die Bühnendichter gegangen. Der junge Künstler bat schon in früher Jugend literarische Neigungen gehabt, an schriftstellerische Versuche sich gewagt. In Bad Landcck, wo er eben weilt, brachte er mm eii« einaktiges Lustspiel aus die Bühne. Ein bis auf den letzten Platz gefülltes Haus erwartete die Premiere eines Einakters „Musikalische Verhältnisse" von Paul Antoni. Das Stück behandelt, ivie ein dortiges Blatt schreibt, in gewandter und knapper Ausfüh rung eine hübsche Idee, bat einen geistvollen, abgeschlisfenen Dialog die Eharaktere sind äutzcrst wirksam und sehr IchenSwaln'gczcichnct. -j- Im Verlag von Mcinhold u. Söhne hier ist soeben eine handliche Ausgabe der sächsischen Lehr- und Prüfungs ordnung ,nr die Gymnasien erschienen, welche allen Lchrerkreise» willkommen sein wird und insbesondere GnmnasiaUehrern m em pfehlen ist. Selbstverständlich fand auch die jüngste Ministcriai- vcrordnmig vom 8.DIuIi 1382 dabei Berücksichtigung. für die Organe der Post stünden? Kandidat hat je nach seiner j Auffassung entweder die der Ausführbarkeit der Maßregel cntgegen- slehcndcn Gründe, oder, wenn er die Ei-"'""-' —' ' ' nctcn Voraussetzungen für durchführbar , behufs genauer Feststellung der jeder der drei deutschen Postverwal dirt werden ^d EimäRtvna mt^ den be .^'! England. Ein Telegramm der „Times aus Kalkutta vom xtaatei, h.tdet eme übrbar iätt L 27. August meldet: In Salem (Präsidentschaft Madras) haben -^'^e ,2 Fabriken. Uhrlar halt, die Momente, >selchc - Mvimmedonein einsw eim-n ii-lbiiiZiVn ! gegen 10 Millione ! zwischen Hindus und Mobamcdanern ernste, rakter tragende Unruhen stattgrsuiidcn, von einen religiösen Cba den Hindus wurde» tnngen, insbesondere der würtemdcrgischen, zustehende» Einnahmen - ,-ei isi-r bF snn Go mH berücksichtigt werden,müssen, möglichst vollständig, wenn auch gc-l llE wrausamtcitrn vunbt. ev sind I.iO Personen verhaftet worden drängt, zum Ausdruck zu bringen Orsterretch-Nnaarn. AuS Budapest schreibt man: „In der hiesigen Gesellschaft wird gegenwärtig eine Liedesaffaire besprochen, welche gewiß überall, wo gute Menschen wohnen, Interesse und Zustimmung erwecken wird. Em junger Mann, der einer liier wohnhaften angesehenen, reichen Familie entstammt, lernte ein arnicS Mädchen kennen. daS jung. schön und brav war. Er verliebte sich in dasselbe, und es liebte ihn wieder mit jener innigen Zuneigung, welche über den, geliebten Gegenstände Alles und Alle vergessen läßt. Es war ein Paar, das lne Götter zlisammengesührt lmtten — und deshalb mißfiel es den Menschen. Nachdem die Eltern des jungen Mannes ihn wiederholt aufgefordert batten, den» Mädchen zu entsagen, derselbe jedoch nicht von ihr lasse» wollte, wandten sie sich ganz von ihn« ab. Er lebte mit den, Mädchen zwei Jahre hin durch in größter Glückseligkeit und seine Liebe zu dem schönen Vermischtes. * Die Fabrikation künstlicher Z « h n e in de» Vereinigten Staaten bildet einen bedentcndcnTIndnstriczwcig. ES bestehen im Lande 12 Fabriken, welche lünstlicheiZäbne Herstellen und alljährlich gegen 10 Millionen liefern, wonach auf jede fünfte Person der Bevölkerung des Landes ein künstlicher Zahn kommen würde. Ter Gejammtabsatz der künstlichen Artikel macht alljährlich einen Werth von ctwa k Million Dollars »ns. Die zu ihrer Herstellung nötbigen Materialien bestehen in Feldspatb, Porzellanerde und Nergkrnsla». Das Färben wird mittelst PIntina, Titanium und Gold bewerkstelligt. Der Feldspatb und Bergkrustall werden einer Rothglnlb ausgesevt und dann in kaltes Wasser geworfen. Hierauf werden sie in Wasser so fein zermahlen, bis sie obenauf schwimmen. Niit der Färbcsubstanz Aeulllctou. 4- Mit heute dürsten die P a r s i f a l - A »ffü hru n g e n in Banreuth ihr Ende erreicht lsaben. Unter starker Äctheiligung habe» die beiden Patronatövorstcllungen und 14 öffentliche Abende programmmäßig siattgcfundcn. lieber das Wert selbst und seine - vMV,ii^,'," ',chrd' das' gewonnene Pulver in Mcssing'sornien einer Stellung dem künftigen Kunstleben der Nation ot nun demnach,: ausgesetzt. Dieses Verfahren ist schwierig. In der j srnbercil Zeit wurden die künstlichen Zähne geschnitzt. ^ Gold zvm ^ Füllen der Zälmc wird alljährlich in einem Wenlibetragr von 500M> Dollars verbraucht. Blei benutzte man zu diesem Zwecke vom Jahre 1778 an bis 1888. Es gicbt in Ncw Port nnck Zabiikünstler, daS Urthe^spruchrcis, denn der mächtige unvcrlöschlichc Eindruck, den Parsisal aus alle Jene gemacht, die »»besangen gekommen waren, ihn zn hören, konnte die gegnerische Presse »ach den beiden ersten Abenden Zweifel ausdrückcu, mit dein Hinweis, es seien nur „Freunde" Wagner's versammelt gewesen. Gegen bas öffentliche Zeugniß von etwa 14,000 fremder Zuhörer dcr wird der Einwano hinfällig. In den Ruhm des ^ weite» fick, Winkelnmim und GudchliS; den besten Gmiicmanz! sgiMche Instrumente erleichtert bas ostcmttchc > ^sche sich der Diamantsüllrmg bedienen und in Paris solche, die Waterc» Abende ^ dja,„a,tt„e Stifte und smacagdnc Pfropfen anwendcn. DaS Füllen - besten Parsisal j der Zähne wird bedeutend durch Arbeit ersparende Maschinen und Wesen, das ihm Alles geopfert, nahm noch zu, als er Vater wurde, stellte unbesirittc» Slnria -, die Kundri, der Frau Mater»» zeichnete ^ ,y„den zahnärztliche Instrumente , Die Eltern des jungen Mannes wollten jedoch nun den Bund, de» die Beiden geschlossen, zerreißen. Sic ließen den Sohn rufen, siebten, weinten und versprachen, für das arme Mädchen und das Kind in glänzendster Weise zu sorgen, ihm selbst aber die Mittet an die Hand geben zu wollen, damit rr reise — ,»n zu vergessen. Sir betrauten gleichzeitig einen ihrer Bekannten (den Direktor eines angesehenen ungarischen Bankinstitutes, welcher nebenbei bemerkt, in Wien sehr viele Freunde und Verehrer besitzt) niit der „finanziellen" Ordnung dieser Angelegenheit. Der Bank"' der jungen Dame, um derselben die große irektor begab sich zu llmme zur Verfügung zu stellen, welche inan für sie und für ihr Kind ausgcsctzt hatte. Er sprach längere Zeit mit dem Mädchen, aber schon nach den ersten Watten hatte er den Eindruck gewonnen, daß man diesem Werbe kein Geld bieten dürfe, daß sic ein braves und edles Geschöpf sei, das die Liebe des besten MannrS verdiene. Er kehrte zu den Eltern deS jungen Mannes zurück und brachte eS zuwege, daß dieselben ibre Einwilligung zur Hochzeit gaben.... Wenn es Menschen auf der Welt gielt, so sind es diese zwei, von wir eben sorackrir." sich durch breiten Zug und Leidenschaftlichkeit dcs Ausdrucks auS, jene des Frl. AranS durch beredtes Spiel, während das „B. T." , die Kundin deS Frl. Malten als „gesanglich und namentlich durch Reparatur ein nicht zu ruhiges, sondern bedeutendes Spiet, sowie durch die pcrsöii-„„h konnten crst tichen Attribute der Sängerin am glänzendsten gedeckt" fand. Für' PngcSIicht gebracht werden gance ewilisirte Wett verfertigt. Fn Bilbao stürzte «kürzlich Achtzehn Fn den Vereinigten Staaten Gcräthichaften n. I. w. für die Dresden ist weiterhin die Herrn Gndchus gespendete Anerkennung schmeichelhast, „daß er, ohne zu exccdiren, mit schönem Maße, überall rührend zartem Spiet" und mit einem der echtesten Tcnöre, die eS ansgesnndcn. eine Brücke während der Arbeiter wurden unter den Trümmern nach langer, mühevoller Arbeit an'-? Keiner der Unglücklichen ward lebend selbstständig und mit ganz hochbcdeutrndcr seelischer Vctticiung geschaffen. Was Wagner's Lob wiegt, ist in Künstlcrkreiscn be kannt und daS Dresdner Hostliratcr dort stolz und dankbar auf sei V»r,« dl- Ilk! seine glückliche! beiden Vettrrter bei diese» Festspielen Hinsehen. Sehr zu bedauern > welchen ist, daß die Dresdner Künstler Wagner's Aufforderung, ihre Rollen t vor dem deutschen Kronprinzen zu singen, nicht Nachkommen kcnmtcn. , Fct-n-ai' es.!>->, Augukl. I§chl»s>.) SpIlMl» A-gl-Ü S-) B ör > c II. Wcl-cn A»»»!> 27.R--c-cmI-c>- Aammr c-g-I-t bv.7N, ->l Allst-ist 7-I.ü», Iamwr-Av-U 7>!/>c-, I-cl-mg-Ict. vimst»»»«« lp'.odulikul. 28. Au-usi. iSchluki.) Mki.1!» e,oc-cml-t'r 2L0, I bclicmplci. rioiwcn Oci-dci I72.0->. dclmuc-lki. Ml« >72.c>c>. w-tchc>!d. - M-c>rc,dcui<irIN, M «n,nii. iSMilSO ««Mn». Wklzcn I>7.ic. , mijikHiiir Ics-lc A»>irl->mmcncr Vvm -!i>nliimil rul-!s> Mklg > Uoll>cm!>!ig>mg Maie scü, Andkrea Nage.
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