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Dresdner Nachrichten : 29.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188208296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820829
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820829
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-08
- Tag 1882-08-29
-
Monat
1882-08
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.08.1882
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188L. »schM »»«Ut. kr*».7 «, I» »ull«» 37000 «p«»r. »ich» »ertlnditch. «lniwn'i« Nie u»« nehmen ,nr tie «imon-'n<«urciuil ».»«I»«. »et» » »»«>««! - «»»»«« l» «rU»: - »«». »t«» ti> »«ä»- Ul Hamdu^.' « »»»»««vlrt W bvWMteii «n<I IillliMt««. voau nmn ^uxvi^M 7.ur VorwittolunK üvsreisdt an äio orvts uucl üitosto voll llniuwnsleiiL L Voller IN Vfvsasn, IVil^ärustsr^triis«« 3!), I, ffvxviiübsr Hotol äo Brunos. Hlagiökatt Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsendkriäch Frenidenlifte. S7. ^s^UMNS. 8«I«r»1« «er»«, «»-»»«»»> »I» Rm»«. » U»r -«««»mi«, T»nn,»i« bi» M>tl,,»t»Ubr. 2» Reultadk nur -»«»cheata^S: ir. Kloster,all« !»r. 5 ditistich». »Ube, — DI« einspaMge V«lil»eil« löst« «i Pi,e. E>n««I-»»l S0 »sge. »in« «Liaiilie sSr da» «ilchlt» tägige Erscheine» der Inserat« wird nicht ,«»«»««. Auiwiliiige «nnoneen-Lullrage von unbekaumcu Versone» inleüre» »ir nur gegen Pe1nu«e»«n»»e llastlung durch Rriesmarken oder »ostcintadiung. Acht Silbe» tolle» >!> biig. Jnlerai« lstr di« «»»tag» >»u»««r ober nach einem gcstt«M »te «veUtt-tt« « U. ttvsvttLkt«. unä 6on1odUekvr «>»»»«» kodrilrut, »l«: »»upliillober, 8tr»»r«n, t,»»dl«t»er, »«mortui«, r,ct»r«odllul»!r, ttetdlcber, vaplr Nodcr uiul Vi »ekueleonIrbNoker. Wir vviuoiuivn liir Oonittdilostvr >I>0 dosion I'ulontiiapivro mul xurantirvL siir uniiäo Lindiincko. ^uuliidilicdo iUiu-irirto lstsiuliaton voräs» xratiu udxvgodo» und uuuk Eviirtu lbanua vorumult. Sar»«»i> Sitkn«, vresüon, IVllackratkorstr. 21b u. stlopblvnstr. U nm l'ostplstr. L. L'renssei « Ztaevt. HI»x luevlü I. Vkester- lin<> M8lteMr<l«rok« Zet/t >r. 2 <IriIvrlv8lra880 >r. 2. L«T«r Lvlnvr «i»«I 1»«»«I»^li»vr LU«ZLSlLlN8 22 MriMrMv 22 «Ivr !»,»r8»rvtl»viib>trn88«.) v. ». »088V 22 MllMlmW 22 HebirrLivrstvüv. I'vsto, 8c»Iiäv Ureisö. «r. »41. i rviiirning vom u». vlug.: Barometer »ach Oscar Bblo». Wallstrasi« I» (Aids. 7 II.) 7ü7 MiN.. seit gelier» l MtN. gcsitcgc». Thermomeirogr. nach Rcanmur: lcmp. II °W.. ntedr. Tcuib. o»Ä.. bSchste Tenib. 18» A. Wcll-rviid Ne .e». 'Aussichten liir den 29. August: Südwcst leicht, wechselnde > Rewölkunn, zeitweise Niederschläge, etwas wärmer. Dienstag, SS. August. liil «leg U«mt lsestii'iiilier v«BÄ««t 4koii»»«nlviitni »«k »Ne „I»Be»«lneB >«»« !»» rlvlit«»»" tu ckvi Llxpo«NN»»i», L», Dü Vtt I>k«NNl»xv» , k»»B »UttbVLBtt» >»«t «lei» IL»»1»»«> I. I'n«ta»ia,t«Itei> ln» ,1« ut»t1»« n Nel« I>»»ce1»tet« L»» »rr I leniittreii, 1» «lei tte^r«rr.-I »»;»>'. Ibl»u»rel»1v Lu 77 Nr. encel. 4tr1a?l»»el»It»tl l»»trei»«>»liu»eu. Lxpvültlvn <1vr Vr68<lnor Xnelnlvlrto». Politisches. In den inneren politischen Strebungen des Reiches macht sich die tobte Saison empfindlich geltend. Zwar regt das von Häncl in Ncmiiiinster ausgestellte Vcrcinungsprojekt aller links des Herrn v. Eimern stehenden Liberalen viele Gcmiitlicr ans. Aber ausserhalb der engeren Parteiungen schlagen die Wellen dieser Bewegung nicht lebhaft an. Was gegen den „linken" Liberalismus oder gegen die verschiedenen Nuancen des Fortschrittes misitraiiisch macht, sind weniger dessen politische oder national-ökonomische Ziele — worüber sich ja ersprichlich streiten liehe — sondern es ist die Verquickung des Fortschrittes mit dem Judenthum, dieser absolut chrcmvcrthcn Männer des alten Fortschrittes, die in politischen Dingen um so eher mitsprcchen dürfen, als sie an Freiheit, Elut und Blut thciis erhebliche Opfer gebracht haben zur Zeit der 1852er Rcnction in Preußen. Aber um diese schaarcn sich behende dunkle Streber, von denen die germanische Nation nun einmal nichts wissen will. Jetzt, wo man die Verderblichkeit deS jüdischen Einflusses mittelst Kapitnl- aussaugung und seine schädliche Eindrängung in alle industriellen Finanz- und Arbeiterverhältnisse erst voll übersehen kann, wendet sich der gesunde Kern des Volkes von denen weit ab, welche den finanziellen Kredit des Reiches durch Freihandclssnslcm und Frei zügigkeit erschüttert haben und nahe daran waren, auch politisch das Reich zu kompromittiren. Kann sich die Fortschrittspartei von diesem Anhang, der sie überdies nur als Mittel zum Zweck ausnutzt, frei machen, so wirbt sie, mit der Nücklelmung an verwandte Parteien, als große liberale Bereinigung, vielleicht nochmals einen stattlichen Anhang. Kann sie das nicht, so fällt ihr früherer Einfluß unerbitt lich den augenblicklich populäreren konservativen Parteien zu, deren Programm osten den christlichen Staat, die Revision der Sitten und Wohlstand zerstörenden frcigcistischcn Gesetzgebung des ver flossenen Decenniums, und die Hilfe der Armen auf ihre Fahnen schreiben. Für den Kredit der konservativen Grundsätze spricht übri gens sehr eindringlich eine neue Anschauung, die sich in Rcgicnmgs- lreiscn bez. der Branntwcinbcsteuerung vorbereitet hat. Als die „Nordd. Allg. Ztg." zuerst die Idee eines Branntwein-Monopols „studirte", nahm sich das mehr wie eine Privatstudie aus, und man nahm nur kurz Notiz davon. Schien doch nichts darauf zu deuten, daß die Regierung von ihrer Freundschaft mit den Spritbaronen zurückgetreten sei. Aber nach und nach bemächtigt sich überall die wohlorientirte Presse des Gedankens, das, was durch die Ablehnung deS unpopulären Tabaksmonopols der Reichskassc verlustig ging, durch den Spiritus zu ersetzen. Die Idee des Monopols halten wir für eine Phantasie. Für den Staat schickt sich weder der Sclbst- bctricb der Brennereien, noch auch die im Preise fixirte Entnahme und der unabsehbar komplicirte eigenhändige Verkauf des gewonnenen Branntweines. Aber eine angemessene Besteuerung des Spiritus scheint bei Bismarck nicht mehr die frühere Abneigung zu finden. Theures Brod und billiger Schnaps sind keine berechtigten Eigcn- thümlichkeiten Deutschlands. Die Besitzer von etwa I'/o Millionen Hektaren dürftigen Landes der Mark Preußens und PoscnS werden durch den jetzigen Stcucrmodus — Besteuerung der Maischflüche — begünstigt, zu Lasten des übrigen Reiches. Ihnen gefüllt das, den Anderen gefällt das nicht. Und wenn Bismarck mit einer rationellen Branntweinsteuer jene wahrlich nicht armen Barone wirklich hcran- zieht, so ist ein Mißmuth des kleinen Bauern gegen den konserva tiven großen Herm endlich zum Schweigen gebracht. Der Branntwein hat daS mit dem Tabak gemein, daß er nicht zu den ersten Lebensbedürfnissen gehört und seine Verthcuerung daher nicht die ganze Familie drückt. Man hat in Berlin be rechnet: Bei unserer jetzigen Zoll- und Steuerpolitik wird durch die Verthcuerung von Brod, Fleisch, Fett, Zucker, Salz, Petroleum und Kleidung die fünfköpfige Familie durchschnittlich mit wenigstens 30 Mark jährlich belastet, der unverheirathcte Arbeiter aber nur niit 6 Mark; der Familienvater steht also um 24 Mark schlechter. An Steuer für Branntwein, Vesten Genuß ausschließlich auf den Mann fällt, haben beide gleich viel zu tragen, nämlich 6,6 Mark jährlich. Würde diese Steuer auf das Fünffache erhöht, so würde sie alle Zölle und Steuern auf die nothwendigen Lebensbedürfnisse über flüssig machen und aus dem Konsum der Unverheirathcten noch einen erheblichen Ueberschuß gewähren. Wenn sie aber verzehnfacht würde, so würde sie den Trinkbranntwein noch immer für 70 Pfg per Liter käuflich lassen und bei dem jetzigen Verbrauch 500 Mill. cinbringcn, bei einer Beschränkung desselben, die gewiß nicht 20 Procent überschreiten würde, aber 400 Millionen. DaS Tabaks- Monopol kann nicht entfernt diesen Ertrag liefern, cs mühte eine blühende Industrie zerstören und bedürfte einer Ucbergangszeit bis zu den vollen Einnahmen. Auch macht cü bedeutende Opfer in den Entschädigungen und ein großes Betriebskapital nöthig. Die Er höhung der Spiritussteuer dagegen und selbst eine Monopolisirung des Großhandels mit Spiritus wären von allen solchen Schwierig keiten frei und würden mit dem Tage ihrer Einführung vollen Ertrag gewähren. Die Dinge in Egypten bleiben verschleiert wie daS Bild zu SaiS. Daß die Engländer bisher strategische Vortheile ernmgen haben, steht außer Zweifel. Schon die rasch erledigte Pfandnahme des Kanals zählt dahin. Aber im Krieg wie im Leben find erworben und erhalten zweierlei Dinge. Nicht, als ob die Engländer den Kanal wieder cinbüßcn könnten. Das nicht. Aber sie haben durch die räumliche Zersplitterung ihrer Kräfte von Alexandrien bis Port Said, Jsmailia und Suez numerisch nirgend die Truppenmassen zur Verfügung, um einen entscheidenden Schlag gegen Arabi führen zn können. Wenigstens scheint es so. Und daß den Engländern das tiefe Schweigen Arabi'ü, das sich nicht lediglich auf seine Schwäche deuten läßt, unheimlich wird, das sicht man aus Seymour's Begehr nach Hilsötruppen, Nachschüben, die denn auch sofort von England abgeordnct worden sind. Alle Beleuchtung der kleinen Scharmützel um Jsmailia ist müßig. Man kennt die Resultate derselben nur aus englischen Quellen und da selbst diese den Feind cm ffrcw gar nicht zu sehen bekamen, ist anzunchmen, daß Arabi die Stunde zum Schlagen noch nicht für gekommen hält »nd den Eng ländern ihre bisherigen Erfolge rnlng gönnt. Ob Arabi von Lcsscps getäuscht worden ist, ist nicht schlechtweg zu verneinen. Den starken Protesten Lcsscp's gegen die englische Besitznahme des Kanals folgte schnell sein Einvcrfländiß, als Wolscley cinrückte. Hat er den Kanal vor den Arabern retten wollen, durch Betonung seiner Neutralität? Augenblicklich segeln Frankreich und England mit einem Winde, Dcntjchlgnd schweigt, Rußland grollt. Bcmcrkcns- wcrth ist ein Artikel des „Tempo", welcher konstatirt, daß die Be mühungen , den Engländern die freie Disposition über den Sucz- kanal wieder zu entziehen, bei dem Unvermögen Europas, sich über irgend eine Aktion zu verständigen, und im Hinblick aus das öffent liche Recht, das den Mächten gestatte, von den Verpflichtungen der Verträge sich frei zn machen, lobald cs ihnen gefalle, ganz unnütz sein würden. Der „Tcmps" sagt, er könne dieser Sachlage keinen Beifall schenken, er müsse sic aber konstatiren »nd erklärt den Eng land feindlichen Journalen gegenüber, Frankreich müsse sich, da cs nun einmal nicht nach Egypten habe neben wollen, darüber freuen. daß England das iiothwendigc Werk der Pacifikation a»s- kiibrc, von welchem ganz Europa profitircn werde. Mehr wie irgend wer sonst werde Frankreich davon Vortheil haben, der dem muselmännischen Fanatismus durch die Engländer versetzte Stoß und die Vorthcile, die die Engländer gewinnen könnten, würden siir die Engländer nicht wichtiger und bedeutender sein, als dies für Frankreich die Zunahme in der Sicherheit seiner afrikani schen Niederlassungen sein werde. — Der „Sü-cle" spöttelt über die auswärtigen Blätter, welche erstaunt seien über die Indifferenz Frankreichs der Okkupation des Suezkanals durch die Engländer gegenüber und konstatirt, daß die englisch-französische Allianz keinen Bruch erlitten habe. Die Beziehungen zwischen den beiden Regie rungen seien ausgezeichnete und das Kabinct Dnclcrc sei berechtigt, die englisch-französische Allianz im August 1882 als eine cbcnlo solide anzuselicn, als sie dies im Dezember 1881 gewesen sei. Es sei nur zu billigen, daß der Ministcrpräsidrnt Tuclcrc Vertrauen hege zu der Lonalität des Londoner Kabincts. Ob dies Vertrauen Stand hält bei der einstigen Regelung der Bcsiyvcrl'äimisse in Egnvtcn, das weiß weder „Temvs" noch ,,Siele". Der es weiß, wartet in Narzin den Anfang deS Endes mit stoischer Ruhe ab. Ncnrstt Telegramme der „TreS-uer Nachr." vom 28 Aug. Berlin. Die Kaiserin wird wahrscheinlich infolge der kr-r; nach ihrer Rückkehr von Homburg erlittenen Verletzung den Kaiser nicht zu den Manövern in Schlesien und Sachsen begleiten können. — Zwischen Deutschland und Korea ist ein Handels vertrag vereinbart worden, lieber den Inhalt ist z. Z. Näheres hier noch nickt bekannt. — Die Mitglieder der letzten türkischen Soczial- mission in Berlin sind mit hoben preußischen Orden bedacht wor den. General v. DrigalSki Pascha erhielt den Kroncnorden 1., Kiazim Bcy denselben Orden 2. Klasse. Der interimistische Ge schäftsträger in Könstantinopcl, v. Hirschfcld, wurde zum Botschafts rat!) ernannt. Alexandrien. Eine Depesche Wolseley's meldet: Tie Re sultate der Gefechte am Donnerstag und Freitag find wichtiger, als am Sonnabend angenommen winde. Der Feind ist in vollständiger Deroutc und flicht in der Richtung gegen Zagazig unter Zurück lassung des Lagers, der Waffen, Munition und Vorrntbcn. Der Hanptratbgeber Arabis, Malimiidfehmi, ist als Gefangener im englischen Lager. Das Gerücht, Wolscley verlange Verstärkungen, wird dementirt. Wolscley verfügt über 11,000 Mann mit 2770 Pferde und 27 Kanonen. Berliner Börse. Die Tendenz mar beute wieder fest, trotz der matteren Ccursc für Creditacticn, welche aus Wien gemeldet wurden und die auch hier den Creditcours „m 3 M. drückten. Die übrigen Nankwerthe vermochten sich meist gut zu brbanpten. In Eisenbahnen fand ungewöhnlich lebhafter Verkehr statt. Marien- burgcr und Ostprenßische gewannen se 2 Proc., Franzosen 5',s Lombarde» 2, Elbcthal 5 Mark re. Bergwerke und Industrien an ziehend. Deutsche Anlagewerthe sehr still. Ungar. Goldrente belebt bei gutem Verkehr. Rüsten nicht sehr fest. chranNur« a. rs. »»m«st, M'k»»«. Sied» r«s. etaalSbnhn.165,70. Lom> varde» I28'/.. Over Loose-. Lest. Silbcerente —. Papierrcnle —. GaN-ier 27<y». Ocslcrr. Moldreim: —. 4"/» !!»<,. Goldrenic —. 77cr Nuiscn —. wer Nüsse» —. 2.k7rlcn»o»lc>lic —. Ncucsle iln^or. woldaiilcll,«—. 1. Or1ento»leil,e . U». »arische Pav'errenie —. Dtdcomo . l!»ichier gcft. Wien. 28. Auqiisl. Abend». Credit 1II.VV. Liaatdb. 11175. Festest. Pari». 28. August. «Schills,.) Rente 82,85. Anleihe »11.75. Jiaiiener 83,56. Gtaatdbah» 717,16. Lombarde» 121.71. do. Prioriliitc» 288.60. CM'ter 117. Ocstcrr. 0>oidre»Ie,82>/,. Fes«. genannten Künstler in englischer Sprache zu unterhalten und demselben seine Anerkennung persönlich auszusprechcn und nahm schließlich die von dem Künstler benutzten Gewehre in genauen Augenschein. Während der Produktion erfreute sich Herr »Bester Wcrthmann der Ehre, Sr. Majestät ein Glas Reiscmitzcr in dem selben Glase kredenzen zu dürfe», aus dein bereits König Albert 1880 bei Gelegenheit der Pfcrdcausstcllung einen Trunk cinzunchmen geruhte. Gegen '/r4 Ubr verließ Se. Majestät mit Gefolge den Festplatz. 4)r. Carvcr begab sich gestern Abend »ack Berlin und Hamburg, um mit seinen prächtigen Pferden die dortigen Rennen mitzumachcn, worauf er sich am 17. nach Wien, am 25. nach Prag, ebenfalls um den dortigen Wettrennen bcizuwohncn, - egcben wird. Nach Ablauf derselben tritt Carvcr sodann eine Produktionsreife als Kunstschütze nach Italien, Indien und Australien an. Die Möglichkeit ist übrigens nicht ausgeschlossen, daß Carvcr von Berlin aus nochmals nach Chemnitz zurückkehrcn wird, um dort in seinen nnübertrossenen Kunstieistungen aufzutrcten. — Der Pfarrer Carl Neid Hardt in Zwönitz erhielt das Ritterkreuz 1. Kl. bcS Atbrechisordens, der General-Direktor der Sächi. Maschinenfabrik in Chemnitz, Kommerzicnraih Eduard Keller, erhielt vom König von Italien das Ritterkreuz des Ordens der italienischen Krone. — Dem zcitlicrigen Pfarrer zu Waldhcim, 4>r. Harig, ist das Pfarr- und Supcrintcndentenamt zu Großenhain vom evangcl.- luther. Landeskonsistoriuin übertragen worden. — Dem Lokalschlachtsteuercmnehmcr Hcntschcl in Gröblitz ist das allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — Zn den Manövern des 12. Armcckorps soll auch Se. K. K. H. der Erzherzog Johann Salvator von Oesterreich kommen. — Nachdem bereits seit einer Reihe von Jahren Se. Mai. der Kaiser von Oesterreich zu den fürstlichen Protektoren des „M u - scuins für Vö lkcrkundc" in Leipzig gehört, ist nun auch der Erzherzog Rudolf von Oesterreich diesem wissenschaftlichen Insti tute als Mitgliev bcigetrcten. — Gestern besichtigte der K. K. österreichische Oberstaatsanwalt Höltinghausen auS Wien in Begleitung des Gcncralstaatsanwaltes, Herrn Dr. v. Schwarze, das Iustizgcbäude. sowie die damit zu- sammcnhängcndcKönigl.Gcsangenanstalt, wohnte auch eincrHauptvrr- Handlung vor der zweiten Jericnstraskammer des Königlichen Land gerichts bei. — Das „Dresd. Jour." giebt eine Aufklärung, die jedcnsalls beachtlichster Natur ist. Es sagt: „Mehrere Blätter haben eines Gerüchtes erwähnt, es werde in sächsischen Rcgierungslreiscn die Frage discutirt, ob der Kongreß, welchen die deutsche Re form Partei in den Tagen des 11. »nd 12. Scpt. in Dresden abzuhalten gedenke, zuzulastcn oder zu Hintertreiben sei und daß, wenn auch ein förmliches Verbot nicht wahrscheinlich sei, doch aus Andeutungen, die in maßgebenden sächsischen Kreisen laut geworden seien, entnommen werden müsse» daß der geplante Kongreß nicht gerade erwünscht sei und daß derselbe sich jedenfalls einer scharfen polizeilichen Kontrole zu unterwerfen haben ivcrde. Sicherem Ver nehmen nach ist die obige Mittheisting unbegründet, indem für die Regierung bis jetzt durchaus keine Veranlassung Vorgelegen hat, bezüglich jenes Kongresses irgend eine Entschließung zu fasten und keinerlei Umstände vorhanden sind, welche die Anordnung besonderer polizeilicher Maßregeln »othwendig erscheinen lassen könnten." — Der frühe .veiingang des in Bad Eins verschiedenen Po - lizeidirectors Richter in Leipzig erweckt auch hier in allen Kreisen, die dem Verstorbenen früher nahegcstandcn, die nnge- hcuchcltstc Tlicilnahme. Richter war bekanntlich bis zu dem In krafttreten der neuen Justizgcsetze am 1. Oetober 1870 als Staatü- anwall bei dem vormaligen hiesigen Bezirksgericht thätig und wurde dann an das Kgl. Landszericht zu Chemnitz als Oberstaatsanwalt an Stelle des an das Obcrlnndcsgenckt nach Dresden berufenen, inzwischen auch verstorbenen iN'crstaatsnnwalt Rumpelt versetzt, woselbst er bis zum Antritt seiner Stellung in Leipzig, verblieb. Große Verdienste aus dem juristischen Gebiete, namentlich auch seine Wirksamkeit als juristischer Schriftsteller und ein eminentes Rcdncr- talent, sowie ein edler Charakter im vollen Sinne des Wortes zierten den Heimgegangenen und cS mag wohl nicht mit Unrecht behauptet werden, daß seine außerordentliche Schaffenskraft den Keim zu dcni frühen Tode legie. Aus bester Quelle vernimmt man, daß der hochverdiente Mann schon seit längerer Zeit von einem chronischen HalS- bez. Kelillopsleiden beimgesucht worden und von der Ahnung eines frühzeitigen Todes besangen gewesen ist. — Ucbcr die Prinzipien, welche Herr» Parrish bei Anlegung «von Pferdebahnen leiten und über die gemachten Vorschläge > bez. der 10 Pfennig- und Umstcigebillcts, über die Einrichtung resp. «Veränderung neuer und bestehender Linien, spricht er sich folgcndcr- ! maßen aus: Der Unternehmer von Pscrdchahncn bat, wie jeder j andere Industrielle» in erster Linie daraus bedacht zu sein, daß sich > das von ihm nicht ohne Risico nufgeivandte Kapital entsprechend «verzinse. Nun ist cs eine unhestlittenc Thatsache, daß diejenigen Pferdebahnen, welche die sogenannten Umsteigebillets cingcfüyit i haben, schon hauptsächlich der schwieligen Kontrole wegen einen gc- , ringercn Gewinn erzielen, als solche mit einheitlichen Fahrpreisen. ! ES ist wahr, daß Personen, welche zwei verschiedene Linien berührende ! Strecken z. B. vom Böhmischen Bahnhofe oder von Strehlen, Planen rc. nach dem Leipziger Bahnhose und umgekehrt zu fahren ^ wünschen, ungleich höhere Preise zu zahlen haben, als z. B. Passa- «giere vom Arsenal nach dem Böhmischen Bahnhöfe. Daraus hat Lokales und Sächsisches. — Se. Mas. der König wohnte gestern Nachmittag '/,3 Uhr in Begleitung des Gencraladjutanten GcncraUicutenant v. Carlowitz. Exe., den Produktionen des amcrilanischen Kunstschützen l)r. Carvcr bei. Im Gefolge Sr. Majestät befanden sich die Heren Oberhos- marschail v. Könneritz, Exc., Kannnerherr v. Minckwitz, Stadtkomman dant Generallieut. v. Funcke, Exc., Polizcipräs. Schwauß. Mr. Carvcr führte in Gegenwart Sr. Majestät das mehrfach schon besprochene Pro gramm seiner eminenten Kunstleistnngcn vollständig durch und nahm we. Majestät wiederholt Veranlassung, seine größte Anerkennung über dieselben auszusprechcn. Ganz besonderes Interesse nahm der König an dem Schieße» mit der Schrotbüchse, vlä vicloev genannt» welche am 13 Mai 1881 den Obampiollidin ok 11>v vcrlcl m England gewann. Ein Amerikaner stellte dem 1)r. Earvcr ein goldenes 20-Dollarstück zur Versügun. welches der Odampiou sliot neben einem silbernen Einmarkstück vollständig durchschoß. Nach Beendigung des Schießens führte 0r. Carver das Fangen des Feindes mit dem Lasso mit einer so stauncnSwerthen Geschicklichkeit vor. die man sonst nur an den berufsmäßigen Prairiejäger» ge wohnt ist. Der von Carver verfolgte prächtige „Braune" wurde von Herrn Schulz' Tattersall gestellt und von einem Solme des Herrn Schulz mit Bravour geritten. Se. Majestät der König ge ruht« nach beendigter Vorstellung sich noch einige Zeit mit dem j daß der ungewöhnlich niedrige Preis von 15 Pfg. »ur im Interesse ! eines einheitlichen Satzes freiwillig von der Gesellschaft erhoben wird. Daß daher 2) diese Linie Böhmischer Balmhos Arsenal hin sichtlich des Fahrpreises nicht als ein Maßstab für die übrigen an gesehen werden darf, sondern als ein außergewöhnlich billiger zn betrachten ist. Dieser besonders billige Satz läßt sich nur dadurch erklären, daß bei dieser Linie. welche in ihrer ganzen Ausdehnung durch voll auSgcbautc Straßen der Stadt führt. wenig Passagiere sind, die von einem Endpunkt zmn andeen fahren, sondern eine größere Anzahl solcher, die den Wagen während seiner Fahrt zwei mal füllen. Als ein weiterer Grund gegen die Einführung von Umsteigebillets ist geltend zu moche», daß den Umstcigepaffagicrcn in den zunächst komincnbcn Wagen der Linie, die sie mit ihrem Bilict benutzen wollen, Plätze nicht garantirt werden können. Personen, die häufig vom Böhmischen Bahnhof mittelst der auf dieser Linie bestehenden Umsteigedilletv nach Plauen fahren, wissen davon ein Lied zu singen, schließlich beruft sieb der Erbauer auch noch daraus, daß das Prinzip der Anlage von Pferdebahnen sich daiaus stütze, den Hauptverkehrsadern zu folgen, d. I,. solche Richtungen zu wählen die einen Masscnvcrkehr, wenn nicht schon haben, so doch erlangen können. Die Verbindung von und nach den Seitenstraßen und für solche Strecken, die die Benutzung mehrerer Pfcidcbnhnlinicn cftor- dcln, soll den Droschken verbleiben, die »eben der Pferdebahn ganz gut bestehen können. Wenn jedoch Dresden sich erst zu einer de»
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