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Dresdner Nachrichten : 03.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192207033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19220703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19220703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-07
- Tag 1922-07-03
-
Monat
1922-07
-
Jahr
1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.07.1922
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.! j ! I! '! > ''. M Z. ' 7 Ä'..! M VS. ' z H : - .-' 1^- U ff l 8 ^ SK G r§ Das Plai-oyer -es Aelchsanwalls im Ariegsprozetz Michelsohn. Gesamiftrase von einem Inh, Gefängnis beautrngt. Leipzig, 3. Juli. Im Verlan'e der Sonnabendverhand- kungen kam, wie bereits kur» gemeldet, al- wichtigster Be» lastungszeuge der französische Arzt Dr. Pichnrd »u Worte. Sr bezeugte u. a. folgendes: Quälereien, wie Ohrfeigen und Fußtritte waren an der Tagesordnung. Der Zeug« führt eine Anzahl Personen namentlich an, di« durch die schlechten hygienischen Bedingungen starben, in denen der Angeklagte sie absichtlich beließ. (kr verbot eine privat« Wäschesammlung im Dorfe und di« Pfleg« der Verwun deten durch Dr. Ptchard. Nicht ein einziger Kriegsgefange ner wurde ärztlich behandelt. Tier und Milch erhielten die Kranken nur in geringem Umfange» während in seiner Küche damit gepraßt wurde. Viele Nierenkranke hätten ge rettet werden können, wenn sie ausreichend unverfälschte Milch erhalten hätten. Die Bestände des „Navitaillements" wurden fortgesetzt gestohlen. Der Angeklagte äußert sich in längeren Ausführungen zn den Bekundungen PichardS, zu dessen Charakterisierung er sich auf seine Bezeichnung al» „Querulant" von selten des französischen Distrikt-Delegierten beruft. Da» Verhältnis des Dr. PichardS war nur zn den französischen Schwestern aus Chauny gut, während es sich zu den Kon- gregationsschwestern aus VervinS, die geradezu vorbildlich waren, sehr bald trübte. Aus dem Dorfe wurden immer die Schwestern aus Vervins verlangt, auch vom Bürger meister. Diese Schwestern haben aber nicht» gegen ihn «rSgesagt. Di« Schilder»«« PichardS bezeichnet er vielfach alS romanhaft. Sämtlich« Räume wurden zur Desinfektion mit Kalk bespritzt. Den allerschönsten Raum habe Dr. Pichard für seine Schwerkranken gehabt. Die Schuld an dem Tode vieler Leute im Anfang lag an den Verhältnissen.. Wenn ärztliche Verfehlungen Vorgelegen haben sollen, waren sie eigene Schuld PichardS, da die Leute vielfach in seiner Be handlung waren. Eier und Milch seien genau den Vor schriften entsprechend auSgegeben worden. Daß die Ber- tetlnng der „Navitaillements" einwandfrei geschehen ist, ist von französischer Seite selbst festgestellt worden. Im übrigen beruft sich der Angeklagte auf daS Ergebnis der Beweis aufnahme. Darauf tritt eine Panse ein. In der NachmittagSfltzung erfolgt bas Plädoyer des Reichsanwalts. StaatöanwaltschastSrat Liugemann führt dabei ein leitend aus, daß nach den französischen Beschuldigungen, die in der AuSlieserungsliste enthalten sind, und nach den französischen Zeugenaussagen, man habe annehmen müssen, daß der Angeklagte sich tierischer Grausamkeiten habe zu schulden kommen lasten. DaS Ergebnis der Hauptverhand- lnng sei jedoch wesentlich anders, es habe sich für die schwersten An schuldigungen in der BeweiSaus- nähme keine Stütze finden lassen. Soweit die Unter bringung der Kranken dem Angeklagten vorgeworfen wird, liegen diese Mißstände in den Verhältnissen begründet. Die mangelhafte Ernährung lag in der Ungunst der wirtschaft lichen Verhältnisse begründet. ES steht fest, daß Dr. Michelsohn se lbst in Essern sehr gut gelebt hat. ES ist auch erwiesen, daß er Pakete mit Lebensmitteln nach Hause geschickt hat. Aber daß er sich den Inhalt in verböte- ner Weise verschafft hat, dafür fehlt es an jeder Unterlage. Auf die moralische Seite und den guten Geschmack des Dr. Mtchelsohn einzugehen, ist nicht Sache der Anklage. Ja allen Punkten, die den Hanptgegeustand der französischen Beschuldigungen bilden, hält der Reichsanwalt eine Sch»ld«ichtsitrcr- wiescn. Hierauf geht der Vertreter der Reichsanwaltschaft aus E-« die einzelnen Fälle der Anklage ein. Er hält für erwiesen « A den Fall, den die Zeugin Dickmann geschildert hat, betreffend « .die Prügelstrafe des operierten Russen. Auch tz " die Vorfälle des Friseurgehilfen Robert und des Zeugen « AHügin, der aus der Anweisung des Dr. Michelsohn entnom- « ^ men habe, daß er die in die Leichcnkammer eingebrochenen »i » Rüsten verprügeln dürfe. Auch dem Zeugen Schöpflin habe P W der Angeklagte Auftrag zum Prügel» gegeben. Nach alle dem ist der Angeklagte der Körperverletzung in vier Fällen schuldig. Er war nicht Vorgesetzter und auch nicht Beamter, deshalb kommt 8 223a des Reichsstrafgesetzbuches zur An wendung, sowie 88 228 und 48. Den Fall des handoerleßte» Russen hält der Vertreter ber Reichsanwaltschaft für besonders schwer. Er beantragt hierfür eine Gefängnis ft rase von 8 Monate». Der Fall dcS Frtseurgehilfen Robert liegt milder, so daß > Monate Gefängnis ausreichend erscheinen. Wege« ber beiden anderen Fälle, die sehr milde sind, kommt je ein Monat i» Betracht. Der Rcichsanwalt beantragt schließlich eine Gesamtstrafe von einem Jahre. Al» erster Verteidiger führt Justizrat Dr. Löwen» stein, Berlin, aus, eS gereiche ihm zu höchster Genugtuung, daß die Retchsanwaltschaft die schwersten Punkte der An klage fallen gelassen hat. Ter Angeklagte sei der erste, für „Carmen" ne« einsln-sert. Dresdner Opernhaus, am 1. Juli. Eine szenische und musikalische Erneuerung von ..Carmen" war längst Bedürfnis geworden. Als letzte, leider etwa» gar spät verabfolgte Gabe der Spielzeit ist sie unS zuteil geworden und brachte dem SemperhauS noch einmal kurz vor Torschluß einen großen Erfolg. Auch einen ver dienten. Denn obwohl mißliche Verhältnisse die Feile am Werk erschwert hatten, kam doch eine geschlossene Leistung zustande, die sich hören und sehen lasten konnte. Hatte sich dabet das Interesse naturgemäß zunächst auf die am meisten besserungsbedürsttge szenische Seite zugespttzt, deren Auf- machung außerdem erstmals den Intendanten Neucker als Regisseur an der Arbeit zeigte, so wurde doch auch der musi kalische Eindruck zu einer nicht geringen freudigen Ueber- raschung. DaS war das Verdienst Kutzschbachs, der sich an diesem Abend, obwohl wir ihn als Künstler wirklich zu kennen vermeinen, doch gleichsam tn ganz neuem Lichte zeigte. Auf saubere Arbeit hielt er ia immer, und daß er für einen Weber und Wagner bas Her» ganz auf dem rechten Fleck hat, misten wir längst. Daß er sein Können und Empfinden aber auch in so glücklicher Weise dem romanischen Operntdeal eines Vizct dienstbar zu machen wußte, erschien doch erstaunlich. Was diese Musik fordert an Temperament, Schwung, einer Linie, beweglicher Verteilung von Licht und Schatten, elementarer Steigerung trat überzeugend tn klingende Erscheinung. Es war eine Klangfreude, eine rhythmische Energie im Spiele, die unweigerlich hinriß. Außerordentlich liebevolle Ausarbeitung deö einzelnen außerdem. Angekangen von den klar gegliederten Ensemble- und Chorgesängen l— die nebenbei auch der Vor- bereitung durch Heinz Knüll große Ehre machten —) bis zu kleinen ,F3ttzen" der Instrumentation wie dem Stier- brüllen im Torerolied war alles da, und alles zur Freude da. Go muß eine Neueinstudierung sein: Arbeit, Begeiste rung und Stilgefühl. DaS ist der recht« Dreiklang! Bravissimo! Auch auf ber Szene hatte man mit großer Hingabe ge- arbeitet. „Carmen" wird ja leider lehr oft r.wderntuenden Regieexperimenten ausgesetzt. Unsere zuletzt gültig gewesene Aufmachung war ebenfalls von dtescr Art, dich alles an der», aber damit nichts besser macht. So berührt es ordent lich wohltuend, daß Re ucker als Spielleiter nun zur be wahrten Ueberlieseruna zurückkehrte. Er hat „Carmen" § de« er ftch persönlich verbürgt habe, um ihn einer verhaf- tuug zu entziehen. Besonder» erfreulich set r» auch, dag es gelungen set, die perfide Lüge, b«S schleichende Gift der fran- zöstschen Anklage zu zerstreuen. Nicht» andere» set übrig ge- blieben von allem, alO da» Etappengeschwätz. Hieraus charakterisiert der Verteidiger dt« falsche Auffassung mancher Zeuge», di« dem Angeklagten Vorwürfe machen, baß er sich ,n sehr organisatorisch gezetgt. um die technische» Linrich- tungen ber Räum«, die Besorgnis frischen Wasser» und die yrethaltung de» Lazarett» von Seuchen ««kümmert habe, anstatt mit de« Kranken ein freundliche» Plauderstündchen zu halte» — mehr Herz und liebevolle Freundlichkeit für bl« Kranke« ,u zeigen. Vezügllch ber Verpflegung baubele e« sich um ble Zelt de» Jahre» 1R17, wo nufere Ki«»«r ,« Krüppel« heranmuchse». »eil fi« »lcht für »l« K»»che» »a» Mark hatte«. Deshalb müsse mit Nachdruck auSgefproch«» «erde«, ble Ankläger, die hier de» Borwurf erheben, daß »i, sie habe« hnngeru lasse«, habe» e» burch bl« rechtSmlbrig« Blockade Deutschlands unmöglich gemacht, die Kran/e» und Gesänge, »e» besser ,« Verpflege«. «Ire e« «ach »uferem Her^u g«, gaugea, so mürbe e» ander» auSgeseh«« habe«. Zu ber Anklage, soweit st« von der Rechtsanwaltschaft ansrecht erhalten wird und dir Mißhandlungen betrifft, be- zieht Justtzrat Dr. Löwenstetn sich zum Teil auf die Amnestie de» Jahre» 1918. Er geht näher auf die einzelnen ZeugenauSsaaen ein und sucht zu erläutern, baß solche Au», sagen heute so gut wie nicht» zu beweisen vermöge» Die Aussagen Uber die Verhängung der Prügelstrafe für den Rüsten, dem die Finger burch die Explosiv« ber Spreng- kapsel abgerissen wurden, hält ber Verteidiger -um «nnde- sten für einen Irrtum. Sr beantragt Freisprechung. Als weiterer Verteidiger de» Angeklagten geht Rechts anwalt Dr. Pt neu». Berlin» auf mehrere Widersprüche In den Zeugenaussagen ein. — Rechtsanwalt Dr. Klee, Berlin, weist wiederholt auf die großzügige Veranlagung des Angeklagten hin. dem die Gesamtheit näher gestanden hat al» der Einzelne, .der in einer Atmosphäre kleiner Ge danken und auch unter manchen kleinen Menschen wirken mußte. Nach kurzer Beratung de» Gerichtshofes gibt der Präsi. bent bekannt, daß die verkünd«»» de» Urteil» Montag, mit» tag ir Uhr. erfolgt. Die Iahrlausendfeler ln Goslar. GoSlar, S. Jult. Die Tausendjahrfeier der ehemaligen Kaiser- und freien Reichs- und Hauptstadt GoSlar ist am Sonnabend und Sonntag unter riesengroßem Zu strom von Fremden in bester Eintracht begonnen wor den. Die Festlichkeiten wurden am Sonnabend durch den Bortrag von Masseuchören der hiesigen Männergesang- vereine etngcleitet. Oberbürgermeister Klinge hielt hier aus eine Ansprache an die GoSlarer und die Kestgäste, die den Marktplatz besetzt hielten. Der Redner zog au» ber Geschichte der Stadt die Lehre, daß auS jeder wirtschaftlichen und kulturellen Not immer wieder ein Aufstieg erfolgte, aber nur dann, wenn alle sich über alles Trennende hinweg die Hände reichten und sich zu gemeinsamer Arbeit zusammen schlossen. Konzertaufführungen, Volkstänze und ein Be- grttßungsabcnd im Kaisersaal schlossen sich an. Der Hauptfesttag am Sonnabend begann mit Fest- gotteSdtenst tn den evangelischen Pfarr kirchen. Dann trafen sich die Vertreter der städtischen und staatlichen Behörden, Vereine usw. im großen Saale dcS alten historischen Kaiserhauses. AlS Vertreter aus wärtiger Behörden waren u. a. erschienen Ftnanzminister Dr. v. Richter. Minister für Handel und Gewerbe Tiehrtng, Oberpräsident NoSke, bas Präsidium de» preußischen Landtages mit Oberpräsident Letnert an der Spitze, zahlreiche Abgeordnete des Reichstages und Land tages. Nach einer Begrüßungsansprache des hiesigen Ober bürgermeisters hielt zunächst Staatsarchivar Dr. Wieder- hold einen kurzen Festvortrag aus der Geschichte der Stadt Goslar. Dann folgten die Glückwunschrcden der Gäste. Minister v. Rtchter sprach im Namen der StaatSrcgte- rung die Glückwünsche für da» beginnende zweite Jahr- tausend ihres Bestehen» au». Minister Siehring be tonte. baß wir unS damit abfinden müßten, daß der Weg auS den Nöten unserer Tage nur durch langsame und mühe- volle Arbeit überwunden werden könne. Im übrigen sprach Minister Siehring den Wunsch au», daß da» zweite Jahr tausend GoSlar» Geschichte nicht ein Jahrtausend der Fehde und de» Kriege», sondern beS Frieden» vird ruhiger Arbeit sein möge. Oberbürgermeister Seinert-Hannover über brachte die Wünsche de» preußischen Landtages und deS Deutschen. Preußischen und Hannoverschen StädtetageS und teilte mit, daß der Hannoversche Stäüteverein al» Festgabe die NathanSfenster der Stadt GoSlar mtt den Wappen der Hannoverschen Städte schmücken lassen werde. Darauf folg ten noch weitere Ansprachen und DankcSreden. Am Nach mittag fand ein historischer Festzua mit 2000 Beteiligten statt. In fünf farbenprächtigen und eindrucksvollen Hauptgruppen gelangte die größte Epoche GoSlarscher Geschichte zur Dar stellung. Die Stadt hat aus Anlaß der Feier 000 000 Mark für WohlfahrtSzwecke auSgeworfen. Heute abend findet die Uraufführung be» Heimatspieles „Der Ratsherr von Go» lar" statt, von Schriftleiter Heuer-GoSlar, daS eine bedeu tungsvolle Episode auS ber Geschichte GoSlarS behandelt. Die Sllernralswahle« st» Lresbe«. Abermaliger «te» »er christlich«« Liste»; RS fetzt 41» christlich« »ege» «0» «eltlich« vertrat«. Trotzdem diesmal von de» Anbängeru tz« weltliche» Schul« noch reger agitiert worden war al» t« »ergange»« Jahre, hat doch ber Gedanke der christliche« Schul« «tue« tm Vergleich zum vorigen Jahr« sogar noch etwa» aüuftt, aeren Sieg davonaetrage«. Beim Abschluß be» Blatte» fehlten zwar noch einig« «raebutsse, tm große« unb ganze« wird sich aber an be» schon setzt vorltegeube» Zahl«» »tcht» Wesentliches ändern, und blef« stelle« sich auf 443 »» »00. während sie tm vorige« Jahre 892 zu »71 lautete». Da» sollte den Gegnern der christliche« Schule doch »u denken geben unb Ne veranlassen, ihren Kamp» gegen tte Religion und deutsch-christliche Kultur rinzuftelleu. Die Wahl- betetltgung war tn manchen Schulen ziemlich rege, tm allgemeinen bi» mittag flau. Nachdem daun aber auf beiden Selten verschiedentlich SchlepperdtenN eingerichtet worbe« war. stellten sich die Wähler und Wählerrnnen tu starker Zahl ein. Störungen der Wahlhandlung sind nicht belannt geworben. Diese» Jahr kommen für die Slternratswahle« zum ersten Male die groben Einverleibungen tu Betracht. Da darunter eine ganze Anzahl Ortschaften mtt großer Arbetterbevülkerung sind, so erhielten die Lifte» der welt lichen Schule starke Unterstützung. Um so erfreulicher tst e» daher aber auch, baß trotz aller dieser den Anhänger« ber christlichen Schule wenig günstigen Umstände ihre Lifte doch noch einen so stattlichen Ueberschub über den Gegner erreicht hat.... „DaS Reich muß unS doch bleiben." Nachstehend daS Ergebnis von den einzelnen Schule«, soweit e» bi- Schluß der Redaktion vorlag: Svaugellfche Volksschule» chul«. l. Pestalozzijtraße 2 . . — — «»«. « 2. Larolastraße 4 . . . 3. Frbbelstratze 3 und l . 4. Glacisstratze 30 . . . 5. Görlitz« Strahe >0 . S. «hrlichstraße l . . . 7. Vppellstratze 37 . . . 8. Konkordienstratze 12 . 9. Georgplatz 4 . . . . lv. Marschallftraße 21 . . I I. Seidnitz« Platz S . . 12. Hebbelstr.20, Lossedau- daftr. SS u. Lüdeckerstr. >3. Marbgrafenstraß« SS . l4. Schanzenstratze 2 . . lö. Görlitz« Strotze 8 . . >ö. Polierjtratze 29 . . . 17. Wachsbleichstratz« S . 18. Sliasttrahe 17 und Pestalozzlstrahe 4 . . 19. Sedanstratze 19/21 » . 20. Züllnerplatz 16/17 . . 21. Freiberg« Platz 2S/27 22. Louisenlirgtz« 40/42 . 23. Mockritz» Strotze >9 . 24. Laydnstratz« 49 . . . 25. Pohlandstratze 42 . . 26. Wurzen« Stratz« S . 27. Moltkestratze 14 . . . 28. Marienhofstratze 39 . 29. Riesa« Platz 22 . . 30. Windmühlenstratze 12 . 31. Iunghanssttatze IS. . 32. Gustao-Freytag-Str. 27 33. Laubegaster Strahe 5 . 34. Cossebauder Strotze 32 35. Bünaustratze 35 . . . 36. Srvbelstratze 1/3 .. . 37. Lerberlstratze 34 . . . 38. Saalhausen« Strotze 61 39. Schleiermacherstratze 8. 40. Cottbus« Strotze 34 . 41. Sauptmannstrotze IS . 42. Thäterstratze 9 . . . 43. Simsonplah 2 . . . 44. Salbachstratze 10 . . 45. Reick« Strotze 89 . . 46. Georgplatz S . . . . 47. Ammonstratze 17/19 . 48. Seminarstratze 11 . . 49. Tieckstratz« 14 ... 50. Guhkowstrotze 30 . . 51. Silbermannstratze S. . 52. Markgr.-Leinr.-Str. 24 222 90 8 3 278 370 — — »42 204 7 4 292 210 V 8 243 803 — — 376 337 8 7 239 — 4 11 390 227 9 8 285 215 9 8 29l 140 10 3 345 528 6 9 270 196 6 5 236 362 6 9 221 287 7 > 8 ILO 169 7 8 242 LSI — — 324 283 9 8 432 254 9 8 SW 171 10 3 184 269 —- — 376 244 9 6 107 97 4 3 S08 368 9 8 295 306 7 8 225 LSS 4 11 226 497 » 10 S8S 657 6 9 562 587 7 8 478 SOS 7 8 375 34l 8 7 224 390 . 5 8 — — 4 3 357 964 4 11 669 892 6 9 306 387 7 8 259 564 5 10 319 249 6 S 288 501 4 7 129 296 5 10 ISO 261 6 9 145 431 4 11 >09 136 5 8 49 116 2 8 318 269 539 242 10 5 370 148 11 4 687 SIO 10 3 290 257 8 7 etwa so spiele« lassen, wie sie Gregor vor zwanzig Jahren in der Berliner Komischen Oper machte. Allerdings auch mtt dem Zuviel dieses Stils. Die kreischende Lebendigkeit der Massenszenen gefährdete mitunter den klang'lchen Ein druck nicht minder, al» szenische Einzelheiten von ber Haupt sache ablenkten. Wenn zum Beispiel am Schluß de» zwei ten Aktes Carmen und Jose sich finden, so stört eS mehr als e» belebt, wenn dazu der Chor etn Schmugglcrversteck auS- zuräumen beginnt. Und dergleichen. Aber im ganzen war die Szene mtt ber Musik doch einig im Temperament. Sie hatte Farbe, hatte Leben. Unb war auch tm Bild«, das Hasatt und Pältz gestalteten, klug zu dem NaturaliS- mu» de» Originals zurllckgekehrt. Die lange vermißte Brücke tm ersten Akt war wieder da» ebenso die finstere Felsschlucht, tn der etn falscher Tritt zum s— vom Theater- witz nur zu leicht böSltch entstellten —) Abgrund führt. Und tm letzten Akt zog wieder der Festzug über die Bühne in den Zirkus. Aber auch die neue Technik machte sich gel- tenb. Mtt den Ltchtbilderprospekten, von denen die tm Mit tagsdunst schimmernde Stadt allerdtna» besser wirkte als die von störender Nacht durchzogene schattenhafte Beraland- schast. Mit einer großen, plastisch vorgeb-uren Wachehalle beS ersten Aktes auch, die, ein vortrefflicher R.gieeinfall, da» Spiel der intimen und der Massenszenen wirkungsvoll zu gliedern erlaubt. MU der wirkungsvollen Beleuchtungs tönung des zweiten Aktes endlich, die das zur Zigeuner- schenke umgemodelte zerflederte Präfekturzimmer au» dem .kleinen Marat" von schwülem Dämmerlicht zur Flacker helle ber den Torero begleitenden Fackelträger führt. Diese Szenen boten tn einheitlicher Zusammcnsttmmung aller Wirkungen für Auge und Ohr den stärksten und geschlossen- sie« Eindruck deS Abends. Hier ist auch der Mitarbeit des Balletts besonders zu gedenken, da» 'ein Sologlanzstück mit Susanne Dom bot» und Walther Kreideweiß als Sterne ja eigentlich in der mtt gewohnter tänzerischer Kunst und Brillianz ausgemachten choreographischen Ein leitung beS Schlußakte» hatte, aber doch gerade durch seine sonstige Beteiligung tn den Massenszenen zur besonderen Stütze der Gesamtwtrkung wurde. Und das hat fa das ganze bisherige Schaffen ber Ballcttmelste in Sni' Ha hl — mag man an ,O)rphcuS" oder „Fledermaus", an „Margarethe" oder „Undine" denken — so erfreulich und er sprießlich erscheinen lassen, daß daS Ballett wirklich zum Glied des GesamtkunstwerkcS wurde, ahne egoistische Delbst- herrlichkett, aber stet» mtt stilvoll ziclbewutzter, diszipli nierter, gekonnter Arbeit. In der Beziehung hat die Dres dener Oper ganz das gefunden, was sie braucht: da» darf anläßlich der letzten Neueinstudierung ber Spielzeit »och einmal mit besonderer Genugtuung festgestellt werden. Auch von ber Gängerbesetzung kann man für diesmal nicht» besseres sagen, als daß sie zum treue« Diener be» Ganzen ward. Sie war ja durchweg bekannt, von ber pracht vollen rassigen Carmen der Teroant. dem kickmalän-en- den JosL Taucher», dem grotesk brutalen EScamtllo Fleischer», ber lieben, fetngetönten Mtcacla Grete Merrem-Niktsch» ««gefangen bis zu den scharf profilierten Soldaten- und Zigeunertypen Puttlttz», Schmalnauers, Büffel», Lange», Mtlly Stephans, Elfrtebe HaberkornS. Jeder tat nach Kräften, jeder auch mtt sichtlicher Freude und Stim mung mit. Auch tm Einzelspiel war manche wohlerwogene NUance zu beobachten, die wohl a»i Anregungen >e» neuen Spielleiters znrückging. Dieser selbst wurde mtt Kutzschbach und den Solisten vom auStrerkans>-'i >'-mise begeistert ge feiert. Die Dresdner Oper rann also in jeder Hinsicht mit ihrer neuen „Carmen" zufrieden sein. Eugen Schmitz. Am Sonntag schloß die diesjährige Operuspl-Tzett mit einer Aufführung von Weber» „Oberon", tn der für Maria Keuschntg, die wegen Unpäßlichkeit abgesagt hatte, Charlotte Viereck-Ktmpel die Rolle ber Regia übernommen hatte. Die im übrigen von Helene Jung. Friedrich Zohsel, Wildhagen und Schmalnauer getragene Vorstellung gestal tete sich zu einem Ehren- und Abschiedsabend für den scheibenden vielseitigen und verdienstvollen Tenor Friedrich Zohsel. der sowohl bei offener Szene wie besonders am Schluß mtt Beifall unb Blumen stürmisch gefeiert unb un zählige Male hervorgerufen wurde. Kunst und Wissenschaft. Gastspiel des Burglhealer». Im Schauspielhaus haben am Sonntag Mit glieder des Wiener Burgtheater» ihr auf vier zehn Tage berechnetes Gastspiel begonnen. „Da» Mär chen vom Wolf", etn Spiel in vier Bilder« von Srauz Molnär, brachten sie als erstes Stück heraus. E» war, etn Triumph ihrer DarstellungSkunst. diese allzu brettspartg und pedantisch angelegte und durchgesührt« LiterateuarKeÜ
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