Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.02.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010221019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901022101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901022101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-02
- Tag 1901-02-21
-
Monat
1901-02
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.02.1901
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
s s » -» 4» -- -ft« -2 S . r» . ^2 ° « - «ä L! L -- <v -L 2Z s- >- Steinkel» Ikon!/» über dir Schädigung der Landwirtdschast durch Abwässer und Rauchniederfchläge gewerblicher, besonder» chemischer Anlagen, daß »weck« Abstellung dieser Mißständr anerkannte Antv» ritäten um Vorschläge angegangen worden seien. Von der Linken wurde der Minister wiederholt wegen seine« Verhalten» gegenüber den Interessen de« Handels angegriffen, auch wurde von der Linken dringend eine Reform desBör'enaesetzeSnerlangt. während Von der Rechte» die Wirkung des Porsengesetze« als ein« günstige anerkannt kourde — Eine längere Erörterung veranlagte der Antrag Fetisch aus Errichtung einer Handelskammer in Berlin. Der Antrag wurde mit den Interessen de» seit Jahrzehnten vernachlässigten Mittelstandes begründet. Minister Breield erklärte, er leg« Wertd au» eine freiwillige Umgestaltung des Institut» der Aelteffen der Berliner Kaufmcimiichcist zu einer Handelskammer. Eine Handels kammer neben dem Aelteste»-Institut könne er nickt errichten, son dern nur die Bildung einer solchen, wenn sie von den Betbelligten ausginge, genehmigen. Wie er über einen solchen Antrag ent- «cheiden werde, könne er beute noch nickt lagen, e» werde die« davon abkängen. welche Grünbe vom Standpunkte de» öffentlichen WoblS vorliegen. Die Abgg. Richter und Dr. Barth sprachen sich »ehr entschieden gegen die »wangsweise Errichtung einer Handels kammer in Berlin aus. Der Minister konstatirte noch, dag er die Genehmigung ni einer Handelskammer nur au« Gründen deS öffentlichen Wähle» verweigern könne - einen solchen «rund habe aber bisher Niemand angegeben. Die Berathuna gelangte nicht »um Abschluß; und wird morgen fortgesetzt. Berlin. sPriv-Tel.) Der König von England trifft am Sonnabend zum Beinche der Kaiserin Friedrich auf Schloß Fr'ednchtchof ein und wird wahrscheinlich vier Tage bei seiner kaiwrUchen Schwester verweilen — Der General der Infanterie und Generaladj»tant v. Werder tritt leine Neffe »ach Peters bürg am Sonnabend an. Er beabsichtigt, sich Worben in der russische» Hauptstadt au Inhalten. Homburg v. d. H. Zu der gestrigen Mittagstafel beim Kaiiervaare waren der Kommandeur der 12. Jnslintettr- Briaade Generalmaior v. Kalkstein und der Intendant v. Hüffen geladen Am Nachmittag stibr das Kaiservaar nach Friebnebsbos uim Bestich der Kaiserin Friedrich. Kur; vor Ist Nkr Abends ge leitete der Kaffer die Kaiserin »um Bahnbose. Heute Vormittaa nahm er die Abmeldung des französischen Marine-Attachss Fregattenkapitäns Bncbard entgegen und dörte später den Portraa des EbesS des Äarinekabinets v Senden-Bibran und des Ministers der öffentlichen Arbeiten Thielen. Dem Bortrag des Letzteren wohnten auch der Präsident der Frankfurter Effenbabn- direktivn Thonis. der Geb. Baurath Sievert, der Landrath Dr. Meister und Bauratb Jacob! bei. Berlin. sPriv.-Tel.l Aus Berlin wird dev! „Standard" telegravdirt. dort werde gemeldet. daß die deutsche und englische Regierung seit der Rückkehr Kaffer Wilhelms aus England das geheime »üdafrikaniicke Abkommen in Bezug aus die portugiesischen Kolonien in Südafrika erneuert »nd davon Portugal unterrichtet haben. An hiesiger unterrichteter Stelle ist von einem laichen Vertrag nichts bekannt. Wien. tPriv.-Tel.) Abgeordnetenbaus. Bor Ein tritt iu die Tagesordiing erklärte Präsident Gras Beiter bezüglich oer Ceniurirung der Interpellationen, er werbe das ihm zustekende Eem'urrecht in liberalster Weise ausüben und über die Verlesung etwa ceiffurirter Interpellationen in geheimer Sitzung einen Be schluß des Hauies einholen. Hieran schloß sich eine stürmische )chatte. Der Präsident erklärte weiter, er werde die nichtdeutschen Interpellationen entgegennehmen, geschäftsoidnnngsmäßig behan deln. in's Denlsche übersetzen lasten, üe in der Sitzung vvrlegen und sie aus Wunich der Interpellanten dem stenograpdikchen Proto koll einverleibeu lassen. Diele Verfügung sei jedoch blos proviso rischer Natur, bis die definitive Regelung seitens der Parteien erwlgt sei» werde. Die Erklärung ries demonstrativen Beifall hervor, dagegen seitens der Jnngczechen Lärm und heftige Protest- ruse. Zahlreiche Jnngczechen drangen gegen die Präsidententribüne vor und warfen Papierzettel gegen dieselbe. Unter großem Lärm wurde die Sitzung geschlossen. Nächste Sitzung morgen. B nd av est. lPriv-Tel.) Abgeordnetenhaus. Der Kultusminister vertbeidigte gegenüber einer Bemerkung des Graten Stephan Tisza, welcher über das Eindringen deutscher Lehr methoden klagt, die unbedingte Nothwendigkeil der Erlernung der deutschen Sprache. Er würde niemals der Entfernung des Deutschen aus dem Lehrpläne zustimmen, da die Er lernung nicht nur der deutschen Grammatik, sondern der deut schen Sprache selbst in solchem Maße notbwendig lei. baß der Schul unterricht zur völligen Aneignung des Deutschen sichren müsse. Der wissenschaftliche Geist Deutschlands übe großen Einfluß in Frank reich und England aus, es wäre ein Hoher Gewinn, wenn sein bestuchrender Einfluß sich auch aus bas geistige Leben Ungarns geltend machte, wenn auch selbstverständlich eine mechanische An eignung deutscher Auffassung oder ein völliges Aufgehen in deut- Kronen-Orden 2. Klaff«. d«r Leipzig und der Postdkreffor L« Rochen Uvlerorden 4. Klaffe mmebinen und tragen. !. Majestät der Könch bat tVoatl.) die Eriaubniß in Manen tVoatl.) i Allgemeinen Edren,eichen» «rcheilt — Dem Postmeiiter Daager in Jobannaeorgenstadt ist dal Rilterkre«, 3. Klaff» de» AlbrecktSorden» verlieben worden. — Vom 1. Avril ab wirb Herr ReglernngSrath De. Demian 1 bei der Kreisdnuptmannschait zu Banke« zur Kreisbauptmavn- schatt zu Dresden. Herr RrgienmgSrath Dr. Körne, bei der Krei-bauptmannschalt zu Ekemnitz zur Sreisbauptmannschast z« Bautzen, der bisherige juristische .viffsarbeiter bei der Amt-Haupt scheu Vorbildern nicht gebilligt werden könne Ehälons-sur-SaSne. (Priv.-Tel) Fünf hervorragende Führer der Aufständischen sind unter der Anklage verhaftet worden, die Freiheit der Arbeit zerstört und Zusammenrottungen veranlaßt zu haben. Rom. iPriv.-Tel.l Der „Stamva" zufolge bereitet der Herzog der Abruzzen für das Jahr 1902 eine neue Polar- Expediiion vor. Rotterdam. ,Pttv.-Tel.) Die öffentliche Subskription ,ui Schenkung einer Krone für die Königin Wilhelminci hct die Summe von 200 MO Gulden ergeben. London. lPriv -Tel.) Die Abreffe des Herzogs von Bork erfolgt am 6. März von Portsmouth aus. Aur der Rück reise wird der Herzog sich kurze Zeit in Kapstadt aufhalten. — Der Reformator Ien-Kwa-Wan ist. wie ein Telegramm aus Hong kong besagt, ermordet worden. Dem Mörder gelang eS. zu entkommen. — Der „Tnttd" zufolge werden der König und die Königin Ende März Kopenhagen besuchen und sich wahrscheinlich an Bord der Nackt „Viktoria and Albert" durch den Kaffer Wilhelm-Kanal vahin begeben. De* König wird während seines Aufenthalts in Kopenhagen einen Privatbemck bei dem Prinzen und der Prinzessin Heinrich von Preußen in Kiel machen. Wahr scheinlich werden der König und die Königin über Deutschland nach Hause zurückkehren. Belgrad. sPriv.-Tel.) Nach der Trauerseier rief König Alexander mehrere Abgeordnete und den Präsidenten der Skupschlino Neiztorovitsch in'S Palais und gab ihnen gegenüber »einer Erbitterung über die Nicktousliesernng der Leiche Milan's Ausdruck. Er sagte: „Ich werde nichts mehr, nicht einmal eine Nadel in Anstro-Ungani kaufen und hoffe, daß auch das Serben- volk so verfahren wird, und ich rechne aus Euch, daß Ihr in dieier Hinsicht aus dos Volk eiuwirkt." Nach einer Pause erwiderte Nefzrorovstsch: „Das wird nicht gehen. Majestät, sehr Vieles, was wir brauchen, wird nicht im Lande producirt. doch handelt es sich nicht darum, daß wir von Äustro-Ungarn kaufen, sondern daß Austro-Ungarn von uns kaust. Was machen wir, wenn Ausstv- Ungarn seine Grenze sperrt? Tann können wir verhungern. Meiner Meinung nach darf man die Sache nicht aus die Spitze treiben." Ter König schlug hier mit den geballten Fäusten zu sammen und riet in höchstem Zorn: ,Aber ich will es so, und es wird so sein müssen!" woraus lautlose Stille eintrat und Keiner mehr ein Wort erwiderte Newhork. »Priv.-Del.) Die Weltausstellung in St. Louis für 1908 »st gesichert, nachdem sowohl die Stadt wie der Kongreß je 500 000 Dollars dafür bewilligt haben. — Im Jahre »903 findet die Jahrhundertfeier des Aufschlusses des Mississippi- Becke ns statt. izrimNxr» L. M. ce-chUitz.> Lr-dcr II1.ro. Dcsrvnco NH.8N. kreldner «an! «ta<u»»a»n >«3.10 «omdard«» ».». LauradllU, lW,70. Un,ar. »«» —,— vonuH»«»n rs.so. suu. «art«. ,!> Uhr «a<h»»»aa«.' R«ni« IM.M IWU»n,r «M. «nan!»r 71L0. Partuat«,en rs.oü. Lürko, Lt.W. r0rk-nl»oir 117^0 vttamandan! 111,00 Slaat«. dahn 7t»,00. romkarden —. Nnrrh«Im»ei-. Uari«. Droonvenmar!». «ec»n v«r F»»»nar 1»Z1. ««r Mat-AumiN 2V.9Ü, «att. «WSI o«r Ddrnar m,so, v« Mar-NuKist rt.71, mau. S»Mtn« »« Frlr»« «!Z1, p« S-Pt!>r.-Dr,dr. KL,7», maU. 71 -iirr»«». ««»n »er »ür« —. p« Mat - , S«!chittSIa». R»„«n v« Mar» IN.«» ,«r Mai , wrorrLnden. L-ndon. Prodnktrn. Arrccht (Antanq : Wr>»«n ruhig. Äerftr, Lais unh M»t» t"" — — . - - - nnhart mnrrit. qrbatrn. ^Schlai-l Ärtrridamartt ruhi,, a»«r ftp- Prril» Mannschaft Freibera zur Amt»hauptmannschast Zwickau und Herr Polizeiaffeffor Dr. Roßberg bei der Polizeidirektion zu Dresden al» Bezirksaffrssor zur AmtSbauptmannlchaft Freibera versekt. — Der Architekt Tbeodor Fischer in München, der Bor stand de» dortigen StadterwelterunaSbureau». hat. der Münchener „Allaem. Zta." zufolge einen Ruf al» Professor an die hiesige Königl. Technische Hochschule erhalten. - In der Evangelischen Soiklrche nehmen morgen Nachmittag 6 Uhr die Pasffon-wochengotteSdienste wieder Wen Anfang. — Das Königl. Ministerium de« Kultus und öffentlichen Nntenffcht« bat beschlossen, am Seminar in Frankenberg »och eine dritte sechste Klasse ni errichten, dir allerdings nach zwei Jahren wahrscheinlich nach Annaderg iibersiedeln muß. .... — Im 1t. ländlichen Wahlkreise haben die Brltraueusmänner ungefähr vier > Bundes der Lnndwirtbe einstimmig den bisherigen Abgeord »eien Herrn Fabrikbesitzer Kluge in Deutichneudors als Kandi baten für die nächste Landtags Wahl wieder ausgestellt. — Am 1. März werben, wie schon wieberlwlt erwähnt, die unter der Bezeichnung: Dresden-Neustadt Schlesischer Badnhos iiud Dresden-Neustadt Leivriaer Bnbnbos bestehenden BerkedrS- stellen geschlossen und der diesen Bahnhöfen znaewieiene Verkehr ans den neuen Bahnhof Dresden-Neustadt über aeleitet. An Stelle der beide» Gepäck- und Maut-Verwaltungen Dresden-Neustadt Leipziger und Schlesischer Badnhos tritt vom aleicken Tage ab die Gepäck- und Eilgut-Verwaltung Dre»den-- Neustadt. Während die Abfertigung von Reffegeväck und solchen Gegenständen, die sich zur Beförderung als Gepäck eignen, ans dem neuen Bahnhofe ersolat. werden Bieb- und Eiland sowie Leichen und Fahrzeuge auf die Interimsanlagen an der Hellerstraße cdie derzeitigen Ertguträume des Schlesischen Bahnhofes) verwiesen. Mit der Eröffnung des neuen Bahnhofes wird auch die neue Vrr- bindungsitrecke von der Leipzig-Dresdner nach der Görlitz-Dresdner Linie, iowie die Strecke über die neue Elbbrücke zwÜcken dem neuen Bahnbose Dresden-Neustadt bis Badnhos Wettiner straße dem Verkehr übergeben. Der Betrieb auf den alten Babn- döt'cn endet am l. März Morgens -t Uhr. Der Görlitzer Schnell zua 122. der 3.41 Vormittag« auf dem Schlesischen Bahnhöfe ein trifft und 3.50 Vormittags nach Dresden Hauvtbahnhof weiter- fädrt. und der Bodenbach-Leipziger Schnellzug 2. der 3.55 Bor mittags aus dem Leipziger Badnhoie ankommt »nd 4.00 Äor- mittags nach Leipzig weiterfährt, werden noch ans den alten Baknhöien abgeferrigt, der neue Bahnhof wird dagegen um 8 Uhr Morgens eröffnet. Der 5.29 Bormittags van Bautzen in Dresden Neustadt rintreffende und 5.33 Vormittags weiter nach Dresden Hauvtbahnhof fahrende Personenzug »>12 ist sonach der erste Zug, der auf dem neuen Bahnhost ankommt und abgeht. Aenderungen in den Berkehrszeiten brr Personenzüge. sowie in den Personen Gepäck-, Thier- und Gütertarifen treten vorläufig nicht ein. — In der Gebestiftung führte vorgestern Abend Herr Legationsratk v. N ostitz in Fortsetzung seines Bortrags-Cvclus über die städtische W o b n u n gs fra g c im Anschluß an sein letztes Referat zunächst ans, daß daS Auskäufen von Land seitens der Bciugeiellschasten unter Umständen auch zur Tugend werben könne, wie dies bei der Neunnlage von Straßen und anderen ge- metnnützigen Bestrebungen der Fall lei. Wie geht eS nun heut- uirage beim Bauen zu? In früheren Zeiten wurde für den Eigenthümer. heute dagegen wird oft rin HauS errichtet, zu dem sich der Käufer erst noch finden toll, heute wird vielfach nicht mit eigenem, sondern mit fremdem Kapital gebaut. Wie bekannt, herrscht auch im Baugewerbe das Prinzip der Gewrrbefreiheit. Dadurch ist es möglich, daß auch Leute das Baugewerbe betreiben, die es nickt gelernt haben. Interessant hierfür ist die Statistik für das Köniareick Sachsen vom Jahre 1N«8 Darnach gab es 630 geprüfte Bnugewerken, denen 2200 ungeprüfte aegenüberstanden. Unter Letztere» befanden sich viele Frauen, Unmündige. Unbemittelte, U» gebildete und Schiffbrüchige aus allen Berufen. Eine ganz de wndere Klasse von den nnaevrüsten Baugewerken bilden auch die in den Händen der Geidmänner befindlichen sogen. „Stroh männer". Heutzutage wird ein Haus oft nickt gebaut, um es zu besitzen, sonoern um es so schnell und vortheilbast als möglich zu verkaufen. Eine Folge des häufigen Grundstückswechsels ist auch der häufige Wohnungswechsel. In Berlin waren 1898 über die Hälfte aller Privaihäuser, etwa 52 Pro;., in Breslau. Hamburg nud München sogar 60 Proz. noch nickt 10 Jahre im Besitz der damaligen Eigenthümer. Selbstverständlich wachsen hierdurch auch die Besitzveränderungsabgaben. Hierfür sind namentlich die Dresdner Vorortsgemeinden ein beredtes Beispiel. In Laubegast wurden 1897 derartige Abgaben in Höhe von 21700 Mk.. in Lolchwitz 1890 von 27000 und in Trachau von 20000 Mk. ent richtet. Mit dem häufigen Besitzwechsel bängt die große Ver schuldung der Grundstücke eng zusammen. In Berlin lasteten auf den Grundstücken im Jahre 1896 Ms, Milliarden Mark Schulden. ES iei chm. dem Vortragenden, auch versichert worden, daß in den Dresdner Vororten alle Rendanten bi» üb« den Kopf verschuldet »eien. Aus der Thatiache. daß heute der tzäuserbesltz ein Ge In London, nmnrändort. — Bericht. N-qrirolt. Deutliches und ULchfischeS. — Se. Majestät der König , staatSangchörige Direktor im Auswärtige LrgationSrotb ». Koerner in Berlin d Rothen Adlervrden 2. Klasse «nd den Stern zum preußischen »and« verschaffen. Dgß durch die Fachnnkenntn! werbebetrieb geworden, erklären sich auch die krassen Fälle von Miethzinssteiaerungrn. Das »um Bauen verwandte fremde Kapital sind zumeist Bougelder. Natürlich giebt Der. der sie auszahlt, nicht mehr, als er genügende Sicherheit dafür hat. In Folge dessen decken die Baugelder gewöhnlich nicht den ganzen Bedarf. eS muß weiter geborgt werden, und da müssen zumeist die Bau handwerker herhalten. Ter völlig mittellose Bauunternehmer muß nun. da er sich in ein« Zwangslage befindet und da derartige Geld« weniger sicher sind, ganz enorme Vergütungen eintreten lassen, die oft an Damnum und Wucher grenzen. Je nach der Höhe der Kavitalbelheilignng wirb dn Geldgeber mehr ob« weniger der eigentliche Bauherr, er unterhcmdclt mit de» Bauhandwerkern und hält auch sonst alle Fäden der Bau leitung in seiner Hand. Die Leichtigkeit, mit der heute Jedermann Kredit erhält, wirkt Alles eher als günstig. Leider sind auch die Baubanken im Kreditgewähren, wie dies der Bericht im preußischen Abgeordnetenhaus« beweist, zu wiederholten Malen über die zulässigen Grenzen hinausgegangen. Bezüglich der von unsoliden Bauivekulanten io oft benutzten Strohmänner giebt Redner einen Fall bekannt, wonach auf den Nomen eines völlig mittellosen Mannes, der des Sonntags auf den Dörfern für Geld spielte, nicht weniger als 22 Baustellen eingetragen waren, dir natürlich scimmtiich in kurzer Zeit zur Subdastation gelangten. Al» Entichüdigung dafür, daß er seinen Namen dazu hergegeben. wurden ihm dann pro Baustelle 100 Mk. ansgezahlt. In der Boden- und Bauspekulation unterscheidet Redner direkte strafbare und verbrecherische Kniffe und solche unehrlicher, ob« nicht straf barer Att. Er erwähnt nur die Eintragung größer« Hypotheken, als vorhanden, um dem Grundstück einen anscheinend größeren Werth zu verleihen, die Abtretung von Kautionshypotheken, die bekannten Schiebungen zwischen Mann und Frau, ja sogar Beamtenbestechungsversuche und dergleichen mehr. Eine unmittel bare Folge der unlauteren Spekulation ist die kolossale Zunahme zen. In Löbtau. Plauen und Cotta sind Subbastation gelangt. Während 188» in «Versteigerungen gezählt wuwen, waren e» tm nächsten Jahre schon 107. Beim Dresdner Amtsgericht er» folgten 1890 nur 85 Zwangsversteigerung«, und 50 Zwana«- verwaltungen. 1000 dagegen 988 dezw. 8«. Die «trkltchen Verluste tragen hierbei aber nur di« Bauhandwerker. Nach eiae« Bericht der Dresdner Handelskammer bezifferten sich Enden ' 5 Jahren derartige Verluste jährlich auf rund 200000 jedem Hau»verkaus liegt natürlich für den Käufer vor. die Mietbe zu steigern. Ebrn'o wirkt der verthenernd. Der Bauende, de« da» Geld fehlt, alle Fordenmaen de» Geldgeber» zu bewilligen, und Hohe Zinke« zu ,aalen. Die übertrieben lH «» vrttük der in Dachse» ung. ist eben «eignet, die Bo^en- und eu ämte. Wirkt. Geheimer Unsinnige zu treiben. Ein TheU de» Baum, te Krone zum preußische« sich dadurch auf Kosten Anderer ein-» leichten. >r aua, oie «nrm da» Geld alebt. tSratd Dr. Tändler in Unternehmer» sich auch die Bauunkäll« mehre». L seköffverßchch- nert in Aue den preußische» sich. Ein Krebsschaden Im Baugewerbe ist adkrauch di« «ehr liche Spekulation, d. lv. daß Derjmla«. der inristffch nicht faßbar ist, während der.Strohmann' bemittelte, zur vestrustmg herangezoaen wich. — Au seiner aestriärn. von der zahlreichen Zubdrettchast «st „ Beifall ousgenommenen AwMdningen hob Referent. UM > verständniffn, vvrzubenaen, ««»drückllch hervor, baß. wenn er d» i» vauaewerde herrschenden Schattenseiten ko geschildert bade, ff, tbaffäckllch ffnd. er west davon entkernt kei. zu » r» auch einen gefunden Bauhandel giebt. Rur sei dem die unlauteren und unsoliden Elemente vorherrschten, der pekula- arößere. Auch wolle er durch««» die Berechtigung .. tion und de» Zwischenhandel» nicht ableuanen. di, Weise, wie dteke zu Tage treten. ' ^ " kource sei immer da» entscheidende. — Die Ressource der DreSdnerKaufmauuschaft vereinigte am Dienstag Abend zablreich« Mitglieder nebst Au« gehörigen und Gästen zu ihrem dle«iährknen MaSkenteste ln den oberen Räume« de» Königl. Belvedere, die entsprechend der dem Feste zu Grunde gelegten Idee einer -Nacht in der Märchenwelt" von Herrn Dekorateur Ruich sinnia und geschmackvoll auSgestastet worden waren. In dem mit Draperien. Wapvenembkemen und Blumengulrianden reich geschmückten .Dhronkaale". der von röche« Licht« «armdurchffuthet wurde und von dem au» sich dem Auge herrliche Blicke in dl« Märchenwelt eröffne»««, sammelten ffch aD die Angebörigen de» ganzen großen, vlelaestalttgen MSrchenreiche». da» die Phantasie der sonnigen Kinderzest io mächtig belebt und beschäftigt. Hier erschienen sie in leibhaftiger Gestatt, einer llebenSwiirbigen Einladung de» Drin;»«, Karneval folgend, um dem mächtigen Gebieter ihre» Reiche» !brr Huldigung danubrsngeu: die lieblichen Erscheinungen eine» Rnutendekein. Aschenbrödel. Schneewittchen. Dornröschen. Rotbkävvchen. Hänkel und Gretel. Ei«vrinzrssin. einer Goldmarie und Pecknnnrie. die kernigen Ge stalten eine« Miihlknavven mit dem Gold iveienden Ekel, eine« Hgn» im Glück mit seiner Kuh. der sieben Schwaben, dr» Ratten fänger». des Ritter« Blcmbatt. die tückische Kniffverder, neben der cirschäftigen Frau Holle. Magiker und Zcmberer. Prinzen und Vrinzefsinnen. Gnomen. Elfen. Erdgeister. Nixen — «in r-i,volle», bunte» Bild, an dem unsere Kleinen und Kleinsten ihre belle Freude gehabt haben würden, aus dem aber auch da» Auge iedes Erwachsenen mit Wohlgefallen ruhen und lkm zurkckdenken lassen mußte an die fröhliche Jugendzeit, in der er. den Erzählungen Graßmütterchens andachtsvoll lauschend, wahs manchmal all' die Märcbenneftalten greifbar vor sich sieben gewünscht hätte' Unter diese« Märchenvölkchen mischten sich allerhand Gestalten der realen Welt. Vertreter aller Nationen, Ritter. Junker. Knappen. Landsknechte, Stadtmusikanten, auch einige Mondbewonner waren, die „Errungenschaften der deutiaen Technik benutzend", berniedergestiegen. um »u schauen, wie man e« aus Muster Erde „so kerruch weitgebracht". — Der lustig« Rapvast unter dem bunten Völkchen war sehr bald Herges,ellt und munter drehten sich die Paare unter dem Klange krober Weilen im Kresse, di» ekn Trompetensignal da» Nahen de» Herrschet de» Märchenreiche» verkündete. Ehrfurchtsvoll von fernen Untestbanen emvftmgen. nahm er, umgeben von seinem Gefolge, mit seiner Gemablin aus dem Tbrone Platz, um von hier an» der ihm zugedachten Huldigung ,u,»schauen. Hurtig erschien ein Häuffein Eiken und Gnomen in prächtigem Reigen, der von Frau Balletmeister Tbkeme ammairt nnb eingeübt worden war und im wetteren Verlaufe de» Feste» wiederholt wurde. Nach der DemaSkimng vereinigten sich di« Feft- tbeiinebmer Im unteren Saale zur froben Tafelrunde, wobei der Gebieter des Märchenreiches eine mit Humor gewürzte Ansprache n» seine Unierthanen dielt. In der er kür bas zahlreiche Erscheinen dankte und der Veranstalter des Feste» aebüdrend gedachte. Nach Aufhebung der von Herrn Traiteur Gandert bestens bestRten Tairl. während welcher Mitglieder der Schröder'schen Grenadier- kavellc coiic-ttitten. wurde der Tan, bis In die Morgenstunden in heiterster Stimmung fortgesetzt, und e« herrschte nicht nur km Tkroniaale. sondern auch in der „Landschaft" ringKnm »in fröh liches Leben und Treiben Besonder» lustig ging e» In einer Bauernkchänke zu, in der. oftmals „eingekeilt in drangvoll fürchter liche Enge" fleißig getanzt, gesungen und pokulist wurde. — Ein großer Tbeil der geschmackvollen, zum Tbeil sehr kostbaren Kostüme entstammte dem renommirten Magazin von Müller. Wilsdruffer- traße 46. — Die Sektion für FortbiidungSschulwesen de» Pädagogi schen Vereins zu Dresden beendete am 16 d M. ihren ersten Kursus für gewerbliche Buchführung und Wechselledre. an dem sich 89 Lehrer »nd Leiter der Fortbildungsschule betbelligten. Der Kursus umfaßte 15 Uebungsabende zu je 2 Stunden und wurde in dem vom Schulamte überlassenen Zeichensaale der 7- Bürger schule nbgrhalten. Die gemeinsame Arbeit, bei der Borstag und praktische Uebuna in zweckdienlicher Weist miteinander abwechsel ten. gründete sich aus einen vom Leiter des Kustu». Herm Hanbelslehrer E- Blumstock, mit großem Geschick zusammen gestellten zweimonatigen Geschäftsgang. Die UebungSbessviele des ersten Monate reihten die Einrichtung. Führung und den Abschluß der Bücher nach den, System der einfachen Buchbalkung. Hieran schloß sich eine besondere Behandlung der dem GeichästSgang ein- gefüaten Vorfälle von Wechseln. Beide Hauptarten. der eigene und der gezogene Wechsel, wurden in Beiwielen mit nur gesetz lichen Jnhaltstbeilen und solchen kn verkehr-üblicher Form aus gestellt: desgleichen fanden Accevt. Accepteindolwm lBost- auftrag). Indossament und Allonge, insbesondere auch der Zahl- ungstag nach Wechselgesetz gebührend« Beachtung. Die Arbeiten dovvelter Buchhaltung nach gewerblichem System erfolgten unter Benutzung der UedungSbeffviele de» zweiten Geschästsmonats. denen der Wechsel an eigene Ordre, der rraffltt eigen« Wechsel, der Domizilwechsel, der Protest und Regreß mangels Aabluna angekügt waren. Am Schlüsse dankte der Vorsitzende der Sektion» H^r Bürgerschullehrer Heyde. im Minen aller Tbeilnebmer Herm Blumstock für die treffliche Leitung und wünschte, daß bi« ge sammelten Ergebnisse der Fortbildungsschule zu Nutz und Frommen gereichen mögen. Herm gebührt ganz besonderer Dank, da er nicht nur die Anregung gegeben, sondern auch die mühevollen Vorarbeiten und die geschickte äußere Leitung übernommen hatte. — Der 31. Jahresbericht über da» Medizinal«,?«» 1 m Königreiche Sachsen aui da» Jahr 18SS ist vo« Landetwediziual- Kollegium soeben auSgeaeben Wochen. — Eine größere Wintertelddienst-Uebuna führten gestern früh Angehörige der Dresdner Garnison lGardereiter. Jäger zu Pferd. Grenadiere rc.) in der Gegend von Brießnitz au». Trotz ,e» tiefen Schnee» erfolgte der strategische Aufmarsch der Truppen in musterhafter Weise. — Der UnterstützunaSverein der Deutsch st) e st e r r e i ch e r bot seinen Mitgliedern und Gästen, zu denen auch Abordnungen von Brudervereinen zählten, vorgestern ein wohl gelungenes FastnachtSsest im Keglerheim, dessen Saat mit de« Büsten lkönig AlbertS und Kaffer Franz Josef» geschmückt war. Gar bald entwickelte sich durch die launigen Vorträge der Humoristen Seliger und Döring eine animirte Stimmung, die besonder» auf die urkomischen Darbietungen des letzteren Sängers wach» DaS Jnstrumentalconcett führte die Kapelle des BereinsmttaliedcS Herrn Stark aus. Der wohlverdiente Beifall wurde den AuSsührenden nicht vorentbalten. Ans die freunbltchen begrüßenden Worte des 2 Vorsitzenden Herrn Schäfer dankte Herr Loh vom Verein der hier lebenden Bayern für die den Gästen bereitet«, genußreichen Stunden in dem gemüthiichen streike; er schloß mi» einem Hoch aus den Verein, woraus Herr Schäfer den Bayern Dank zollte iür ihre Anhänglichkeit. Ein Ball mit Kottllon dielt die Thcilnehmer uoch mehrere Stunden in ungetrübter Stimmung vereint. Mdme. OtSro. die deute Abend im Viktoria« Salon ein kuoeS Gastspiel eröffnet, fft gestern vo« Wien^ wo le in dem rühmltchst bekannten i abgestiegen war. hier eingetroffen. tionellsten Erscheinungen in derArl , keradezu außerordentliche Erfolge erzielt hat. wird sich al» spanische Tänzerin und Sängerin in einem in jeder Hinsicht avarb —" nm präsentsten. Bei dem großen Renommse, da» w überall vorausgebt. darf man ihrem Debüt ein anSverkav o» prophezeien, um io mehr.ai» dl« Künstlerin, die natsi ne «reeptionelle Gag« bezieht anderweitiger kontraktlicher vflichtungen wegen nur wenige Tage bei uu» auftreten kg«. n .. Leistungen zei, n« Tabakrauch) — I» «tu» kau Bureau de» M Bristol mit ihrem »Hofstaat" Oie Künstlerin, die ein« der tenfy- nwett bedeutet und allenthalben orstellung. in Lßen deS excellenten orstvNuwg werden, »t. naaaehw« La Theater» di genannte« Koffer» gewitzen. Im genannten Bureau wurde naä KÜnstlerredoute von eine« Theilnehmer an derselben ein Handiekakvffer mit MeidungSstücken durch Bwmitteluu» einer Garderobenfrau zur SufbewaHMg uiedergeirgt. I« L«qe dB
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)