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Dresdner Nachrichten : 17.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192806173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19280617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19280617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-06
- Tag 1928-06-17
-
Monat
1928-06
-
Jahr
1928
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.06.1928
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Nr. 2-2 Seile 2 — «Dresdner Nachrichten" — Sonntag. 17. Juni 1S2S tungen mit Absicht hinausgezögert hat. bis ihm eine deutsche Linksregierung bessere Ehancen bietet, um die ostdeutsche Landwirtschaft mit seine» polnischen Schweinen und Kartofseln abzuwürgen, Er treibt seine Hoffnung so weit, daß er dieser Regierung, bevor sie »och das Licht der Welt erblickt hat, ent würdigende Ziiinuiungen stellen zu können glaubt, von denen er weih, das» sie alle Deutschen, von den Schwarz-weih«roten über die Schwarz-rot-goldene» bis zu den Knallroten mit Entrüstiiiig znrnckiveisen. Und er hat seine Unverschämtheit ans die Spitze getrieben, indem er, wie in der vorliegenden Ausgabe berichtet wird, auf deutschem Boden von einem Ge Hilfen Erklärungen abgeben lieh, die nach der Siiikleibnng eine Abschwächung seiner Pariser Hetze gegen Deutschland sein solle», in Wirklichkeit aber eine vollinhaltlich« Be- siüdtigung derselbe» bedeuten. Wen» in Berlin eine aktionS- sähige Negierung wäre, so hätte sie diese Ueberheblichkeit so- fort und energisch absertigen müssen,' aber wir haben sa immer das Glück, dab wir in entscheidenden Momenten der Ausrenpolitik führerlos im Winde treiben. Geivib ist ZalcskiS Konstruktion, Polen vollberechtigt in die Reihe der Be- satzungSmächic einzngliedern und die Räumung auch von Warschauer Bedingungen abhängig zu machen, ans den ersten Blick schon unsinnig und unhaltbar. ES ist beschämend, dab Polen darüber nicht von zuständiger deutscher Sielte belehrt wird, sondern von englischer Seite, wie z B. von der „Ration", die klipp und klar seskstellt, dab die falsche Auf fassung, als ob Großbritannien, Frankreich und Belgien das Rheinland als Mandata» »lächle aller ehemaligen alliierten und assoziierten Staaten besetzt hielten, eine grobe politische Ge fahr enthält. Daraus wurde folgen, dab die Engländer so lange in Wiesbaden bleiben mübten, als cS Herr Zaleski im Interesse der polnischen Sicherheit sür notwendig hält, eine Beipflichtung, die die britische Regierung ans keinen Fall anerkennen könne. Wir könnte» mit einem gering schätzige» Achselzucken über diese neuen Theorien hinwcg- gehen, wenn nicht die Lage dadurch gefährlich und kom pliziert würde, dab Briand, der ewig Friedeniriefende, nach unwidersprochen gebliebenen Meldungen der Auffassung ZalcskiS beigepslichtet und ihm in diesem Sinne seine Unter stützung in Gens zngesagt hat. ES besteht also ein förmliches französisch-polnisches Komplott, dae spätestens im Herbst im diplomatischen Konzert anklingen wird. Wie niedrig müssen doch diese Partner die nationale Widerstandsfähigkeit der ihnen dann entgegentretenden deutschen Staatsmänner einschätzen, wenn sie mit solch plumpen Mitteln an das Ziel ihrer Wünsche zu gelangen hoffen! Bei der Gesamtheit de-Z deutschen Bolkes werden sie da mit kein Glück haben. Denn eine Welle nationaler Em pörung würde iede Regierung — heiße sie nun Grobe oder Weimarer Koalition oder sonstwie — unbarmherzig Hinweg segen an dem Tage, an dem sie nur einen Jünger reichen würde zur Berwirklichung solcher Pläne. Rationales Inter esse, wirtschaftliche Bernunst und kulturelle Selbstachtung machen den Schutz und die Wahrung der nnveräuberlichen Rechte im Osten jedem Deutschen zu einer heiligen Aufgabe, an die er mit seinem Herzen glaubt. Bon Memel über Königsberg und Danzig bis hinunter nach Posen und Katto- witz klaffen blutende Wunden der deutschen Ostmark als brennendes Gegenwartsproblem, als Schicksalsfragen der Zu kunft. Polen hat dort durch Locarno an Sicherheit bereits alles, was es verlangen kann, dadurch, dab die kriegerische Lösung der Grenzsragen ausgeschaliet ist. Aber die offen- gehaltenen Möglichkeiten politischer und wirtschaftlicher Aktion zur Abwandelung des deutsch-polnischen Verhältnisses mit dem Ziel einer Bereinigung dieser »»möglichen Zu stände dürfen um keinen Preis der Welt verschlossen werden. Wir müssen »ns dagegen wehren als ein Volk, das immer auf Freiheit und Unabhängigkeit hinstrebt, daS nie die jetzt ihm auserlegten Sklavenketten als unabänderliches Schicksal hin nimmt. Wir müssen uns dagegen auch wehren im Sinne einer wirklichen Friedenspolitik, denn eS gibt kein gröberes FriedenShindcrnis als das Territorialgespensk des Korridors und die Zerreißung Oberschlesiens. Erst wenn hier die ver stümmelten Grenzen in Einklang gebracht sind mit den völkischen Gegebenheiten und mit der wirtschaftlichen nunst, kann der wahre Frieden über Europa kommen. Besetzung im Westen haben »vir zähneknirschend bald Jahre getragen. Wir werden, wenn es nicht anders kann, auch die Geduldsprobe weiterer sieben Jahre halten und dabei nichts verlieren, was wir nicht schon loren haben. Aber die deutsche Zukunft im Osten werden Polnischer Vandalismus an der Weichsel. Der Abbruch -er Marlenwerder Brücke im Sange. — Als Ersah eine Führe. Schwerste Schü-en sür -ie Bevölkerung. Ver- Die zehn sein aus- vcr- wir mag nicht verkaufen um ein Linsengericht. Diese Gewibheit Herr Zaleski mit nach Warschau nehmen. Dem deutschen Volke und den bürgerlichen Parteien im Reichstage mub dieser polni'che Streich eine Lehre werden. Poincars als Diktator in Paris, Baldwin als Leiter der Politik in London, Mussolini als Herr über Nom und Herr Müller als deutscher Führer in Berlin, das ist eine schlechte, eine schier unmögliche Gegenüberstellung. Was man draußen von der deutschen Sozialdemokratie für die Außenpolitik er wartet. haben »vir gesehen. Den bürgerliche»» Parteien, die sich mit ihr in einer .Koalition verbinden, »veil nun einmal in Deutschland regiert werden muß, erwächst daraus die Aus gabe, dieser Negierung d>e außenpolitische Rückenstärkung zu geben gegen sozialistische Knochenerweichung; der nationalen Opposition wird schärfste Kontrolle zur Pflicht. Sonst müßte das Volk selbst bald wieder ein Machtwort spreche»» zu dem Thema: Linksregiernng und Außenpolitik. Ein Dementi Zaleskis. das eine Bestätigung ist. Polnische Einkleidung der Pariser Abmachungen. Essen, 16 Juni Der polnische Außenminister Zaleski passierte aus der Reise von Paris nach Warschau in Begleitung seines Kabinettchefs das Rnhrgcbiet. Ein Mitarbeiter der „Rheinisch-Westfälischen Zeitung" nahm diese Gelegenheit wahr, um sich unter Hinweis ans die Pariser Nankettrede ZalcskiS über die Stellung des Ministers zur RäumnngSsragc zu informieren. Dabei wurde ihm folgende Darstellung ge geben: Die Ausführungen des polnische» Außenministers sind in der französischen und in der deuischcn Presse „entstellt wiebcrgegebcn" worden. ES ist mit Nachdruck scstzustcllen. daß Zaleski betonte, daß die Außenpolitik der polnischen Regie rung durch die Wahrung der Garantien der FriedenSvcrträge, die Polens territoriale Integrität und Sicherheit verbürgen, bestimmt ist. Ein Verzicht aus diese kostbaren P sä »der ohne entsprechende vollwertige G e g e u l c i st n n g e n kvnn c Polen nicht gleich gültig sein. Wenn »na» mit den allgemeinen Aus führungen ZalcskiS das Problem der Rkeinlandriiumung in Zusammenhang bringe, so sei der polnische Standpunkt der, daß an der Frage der Räumung dcö besetzten Gebietes Polen als Kontrahent des Versailler Vertrages in sehr erheblichem Maße beteiligt sei. Die polnische Negierung sei keinesfalls grundsätzlich gegen eine vorzeitige Rheinland» r ä u m u n g bei entsprechenden vollwertigen Gegenleistungen. s!> Die polnische Regierung habe nach wie vor de» ansrichtigen Millen, sich mit seinem deutschen Nachbarstaat zu verständigen. Wie ernst cS ihr mit dieser Verständigung sei. kennzeichne die Ernennung K nollS. der im kaiserlichen Deutschland einen hoben Verwaltungspostcn in Posen bekleidete, znm künftigen Gesandten der Republik in Berlin. sWTV > Immer wieder Miß-Eavcll-Film. Der deutsche General- konsul in Kalkutta hat beim Filmzensorenrat von Bengalen gegen die Vorführung des Miß-Cavell-Fklms Einspruch er hoben. Die Eisenbahn, und Chausieebrücke bet Martenwerber. Münsterwalde iWpr.s über dt, Weichsel wurde in den Jahre» ISO? bi- 1900 mit einem Kostenaufwand von 9 Millionen Mark erbaut und har eine Länge von 105L Meter. Eine der größten ihrer Art. nahm sie die Eisenbahnlinie Schmentau—Marten werder und neben dieser, durch ein Gitter getrennt, eine zwei, spurtge Frhrstraße nebst Frßgängersteig auf. Infolge der Grenzfestsetzuiig dnrch das Diktat von Versailles wurde sie in ihrer ganzen Lange, eiiischliestlich einem einige Hektar großen Vorgelände auf dem östlichen srechten, d. h. bei Deutschland verbliebenen! Vorgelände, als „Brückenkopf" an Polen abgetreten. Der Ctsenbahuvcrkehr mußte eingestellt werden. Daher dient diese Brücke heute nur dem Kraftwagen., Fuhrwerks- und Fußgängerverkehr. Sie ist die einzige Brücke, die die Ver bindung zwischen Ostpreußen und Polen über die Weichsel herstellt. Die polnische Negierung hat bekanntlich vor kurzem de», deutschen Answärtigen Amt initgeteilt, die über diese Brücke führende Zvllstraße zu schließen, angeblich, weit der Verkehr über diese» Grenzübergang in keinem Verhältnis zu den Koste», der Unterhaltung der Grenz- und Zollbehörden stände: gleichzeitig teilte sie niit, das» die Brücke beseitigt werden solle. Tatsächlich sind die AbbruchSarbeiten seit längerer Zeit in vollem Gange. In der Zeit von» 1. Januar bis 80. Juni 1927 haben insgesamt 6970 Personen, 2137 Kraft wage» .nid Fuhrwerke sowie 1112 Fahrräder diesen Grcnz- übcrgang benutzt, während bei den »ächstgelegenen Grenz. Übergangsstellen im gleichen Zeitraum die entsprechcndcn Zahlen nur 2l78 bzw. 213 Personen betragen, an letzteren Uebergaiigsstellen »and cm Kraftwagen- und Fuhrwerks- verkehr gar nicht statt. Die Beseitigung der einzigen von Ostprenste» über die Weichsel führende», Brücke würde die schwersten Folge» habe». Die dnrch den General- inspekior für die genieiiisame deutsch-polnische Deichverwaltung zu treffenden Abwehrmaßnahmcn bei Hochwasser und Eisgang werden unmüglich gemacht. und die hinsichtlich des gemeinsamen Deichschutzes von Deutsch land und Polen getroffenen Abmachungen würden gerade »in Augenblick höchster Gefahr »iidurchsührbar werden. — Auch die polnische Bevölkerung, insbesondere der Kreise Meine nnd Schivetz, würde unter den gleichen Gefahren wie die deutsche Riederungobevölkerung leiden; sie fühlt aber auch, daß die wirtichaftliche» Beziehungen zu Ostpreußen auf unabsehbare Zeit, insbesondere hinsichtlich des Eisenbahnverkehrs, nitter- buiideu werden würde». — Die Bewohner der a»»f dein rechten Wcichselnfer liegenden, polnisch gewordenen fünf Dörfer (Johannisdorf, Außendeich, Nellliehenai». Kramers- Hof, Kicinfcldei sind bei Hochwasser und Eisgang von Polen nnd damit von ihren Behörden nnd Ställen ihres kulturellen nnd vssenllichen Lebens völlig abgeschnitten, wie dies beispiels weise im Winter 1925 der Fall war; auch von ärztlicher Hilfe war die Bevölkerung abgeschnitten. D«r Abbruch der Eisenbahn, und Ehansseebrücke bei Marienwerder-Mttnfterwalde über die Weichsel wird daher nicht nnr bi« dentfche, sondern auch die polnische Userbevölke- rnns nnd die beiderseitigen Bewohner des dazugehörige,, Hinterlandes ans das schwerste schäbige«. Ein S « nstwcrk bcntscher Techuik. ja ei» Kirlturwerk ersten Ranges io» durch ei« unzulänglicheg. primitives polnische,, HilsSmittel — eine Fähre — ersetzt werden! Es muß mit alle« Mitteln augeftrebt werden, die polntlche Regierung von ber Durchsührung ihrer Absicht, diese Brücke über die Weichsel zu beseitigen, abznhalte«. » Aeichskagsinlerpellalion der D. N. B P. Berlin, l6. Juni. Die Fraktion der Dcutschnationaie», Bolkspartei hat im Reichstage folgende Interpellation cingebracht: Zeitungsnachrichten zusolgc soll die in de,, Jahren 1967 1969 bei Miinstcrwalde erbaute Weichsel- brücke von den Polen abgebrochen werden. Dadurch wird ein geregelter Grcnzvcrkehr unmöglich, insonderheit bei Hochwaster und Eisgang. Der Deichschutz wird durch den Abbruch der Brücke ausS schwerste gefährdet. Der west- preußischen G r e n z b e v ö l k e r u n g hat sich durch diese Bedrohung ihrer Existenz eine große Erregung de. mächtigt. Sie erwartet von der NeichSrcgierung Sch»i, und Hilfe. Welche Maßnahmen gedenkt die Reiche- regicrung zu ergreifen, um den Abbruch der Weichsel, brücke bei Münsterwalde zu verhindern? Neuer Terrorakt in vberschiesien Kattowitz, 16. Juni. In einem Gasthaus tn Gieralkowiy wurde durch Aufständische eine voin Vorsitzenden dcö Aussiän dischen Verbandes Unterzeichnete Bekam,imachung ausgchäiigt, der das Singen von deutschen Liedern in dem Lokal verboten wird. Der Gastwirt mußte sich diesen widerrechtlichen Eingriff der „Nebenregteriing" gesalien lassen, da ihm in» Weigcriingssallc mtt Konzcssionseittziehiiiig gedroht wurde. Die Polizeistunde sür sein Lokal ist erst vor einer Woche wegen Ltiigens deutscher Lieder beschränk» worden. Kattowitz, 15. Juni. In Tarnoivttz wurden fünf K n a p p s ch a f t s b c a »»»t e, die bereits über 20 Jahre bei der Knappschaft tätig sind und vielköpfige Familien habe», nach dem Kreise Nnbnik st r a f v e r s e tz t, weil sie ihre Kinder in die deutsche Miiiderhettenschule schickten. Die Kiiappschasis- lazarettverivallniig an ihre», neuen Dicnsivrt wurde ober angewiesen, diesen fünf Beamten keine Wohnung und Ver pflegung zu gewähren, wodurch die Beamten zur Führ»»»,, eines doppelten HauShaltS gezwungen werden solle», in der Hoffnung, daß sie später wegen Aussichtslosigkeit der Woh- nnngsbcschaffiing de» Dienst vollständig ansgehen. Bier Städte von Wasserfluten bedroht. Gefährlicher Dammbruch in Arkansas. Newport sArkansaS), 16. Juni. Der White River hat etwa 16 Kilometer südlich von Rewport einen Damm durch brochen und weite Flächen überschwemmt. Vier Städte sind durch die Fluten bedroht. Die Bevölkerung sucht sich in Sicherheit zu bringen. <W. T. B.s Sieben Streckenarbeiter vom Zuge getötet. Kattowitz, 16. Juni. Aus der Eisenbahnstrecke zwischen Bcndzin nnd Dombrowa hat sich ein schweres Unglück er eignet. Dort fuhr ei» Eilgüterzug intt voller Geschwindig keit in eine Bahnarbeitergruppe hinein, die einem aus ent gegengesetzter Richtung kommenden Zuge ausweichen wollte. Sechs Arbeiter wurden aus der Stelle getötet. Ein weiterer Arbeiter, der die Geistesgegenwart besaß, sich neben das Gleis zu werfen, wurde so schwer verletzt, daß er auf dein Trans port zum Krankenhause verstarb. Die Untersuchung ergab. Rings um Deutschland -ie Völker in Wassen. „Rüstung oder Abrüstung?" Berlin, 16. Juni. Ten» Reichstag ist jetzt eine Denkschrift der Ncichszeiitrale sür Heiiuatdienst mit den» Titel „Rüstung oder Abrüstung?" zngcgangcn, die beachtensivcries Material zur Frage der Abrüstung enthält. Zunächst wird Deutsch lands Abrüstung dvknnicntarisch belegt, und cs wird fcstgestellt, daß bisher folgendes Hccrcsgcrät abgeliefcrt, zer stört, abgewrackt oder versenkt worden ist: 6 Millionen Hanb- scucrivaffen, 107 060 Maschinengewehre, »3 000 Geschütze und Minciiwerfcr. fast 39 Millionen geladene Artillerlegcschosse, über 300 000 Tonnen Iingclaüenc Arttllericmiliiition nnd der gleichen, 16,5 Millionen Handgranaten nsw., 173 Millionen Haildwaffcninnnitio», 37 000 Tonnen Pulver, über 11000 Flugzeuge, nahezu 28 000 Fliigzengmotoren. 26 Großkamps- schissc, 1 Küstenpanzer, 19 kleine Kreuzer. 2l Schulschiffe, 88 Torpedoboote, 315 Unterseeboote. Teingegenüber ist außerordentlich bedeutsam, den gegen wärtigen Rüsttlngsstand der großen und mittlcrcn Mächte sest- znstellen. Tic stärkste Landrüstnng hat, wie die der Denk schrift beigegebenen Darstellungen zeigen, Frankreich, dessen Hecresstärke im Friede» 780MO Mann nnd im Kriege 1,5 Millionen Mann betragen hat. Dazu kommt an technischen Kampfmitteln ein Flngzengbcstand von 2200 sowie ein Tank- bcstand von 2500 Stück. Rußlands Heer hat eine Frie densstärke von etwas über eine Million Mann, dagegen eine Kriegsstärke von 6 Millionen. Italien, das im Kriege über 3Z! Millionen Mann verfügen kann, besitzt 1300 Flug zeuge nnd 120 Tanks. DaS englische Heer besitzt eine Kriegsstärke von 2 Millionen Mann, dazu 1291 Flugzeuge und etwa 330 Tanks. Selbst Polen, das im Friede» 260000 Mann unter den Waffen hält, kann seine Kriegsstärke ans über 2 Millionen Mann erhöhen und besitzt außerdem 1000 Kriegöfliigzcuge und 220 Tanks, während bekanntlich Deutsch land ivcder ein einziges Kriegösliigzeug noch einen einzigen Tank in seinem kleinen 100 000-Maiiil-Hecr führen darf. daß den Lokomotivführer keine Schuld trifft, da die Strecke an der Unglücksstelle sehr unübersichttich ist. Die Schuld dürfte de» K o l o n n c » f ü h r c r treffen, der, allein Anschein nach, nicht die nötigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen Halle. Eine Windhose vernichkel drei Dörfer. Tote und Schwerverletzte. Lemberg, 16. Juni. Das Gebiet von Nzeszvw wurde am Freitag von einem furchtbaren Unwetter heimgesucht, das ungeheuren Schaden anrichtete. Eine 11 Kilometer breite Windhose, die große Mengen Sand mit sich führte, nernichtcte drei Dörfer voll-ständig. Elf Bauerngehöfic mit lebendem und toten Inventar wurden zerstört, wobei drei Personen ums Leben kamen und zehn schwer verletzt wurden. Das Schulhaus mit der gesamten Einrichtung ist vollständig verschwunden. Tie Saaten sind kilometerweit nlcdergemalzt und verschüttet. Auch weite Strecken Wald wurden vernichtet. Dr. Marx an -en Verban- -er Rheinländer. Berlin, 15. Juni. Reichskanzler Tr. Marx hat i» seiner Eigenschaft als Rcichöminister für die besetzten Gebiete au den Präsidenten des zurzeit in Danzig tagenden R c i ch s v e r b a n d e s der Rheinländer, Herrn Dr. Tr. Kaufmann, ein Telegramm gerichtet, in dem er nanicns der Neichsregierung herzlichste Grüße entbietet. Weiter heißt es: Ihre Tagung steht unler dem Leitgedanken der engen Schick salsvcrbu »de »heit des deutschen Westens und Ostens. Möge die Einigkeit aller Deutschen, der dieser Leit gedanke gilt, dem Vaterlande eine bessere Zukunft bringe» und den Tag der Befreiung unseres geliebten Rheinlandes bald leuchten lassen. Anträge aus Abschaffung -er To-esslrafe. Berlin, 16. Juni. Die sozialdemokratische Rcichs- tagssraktton hat einen Antrag aus Abschaffung der Todes strafe cingebracht. Der beantragte Gesetzentwurf laniei: 8 1. Die Todesstrafe ist abgeschasft. 8 2. In den Fällen, in denen das Gesetz Todesstrafe androht, tritt an ihre Stelle lebenslängliche Zuchthausstrafe. 8 3. Das Gesetz tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Von der demokra tischen Fraktion liegt ebcnsalls ein Antrag aus Abschaffung der Todesstrafe vor. 70. Geburtstag -es Schweden-Königs. Stockholm. 16. Juni. Auö Anlaß deS 70. Geburtstages des Königs Gustav prangt die schwedische Haupt stadt im F l a g g e n s ch »n u ck. In verschiedenen Kirchen fanden Festgottcsdieiistc statt. DaS TagcSprvaramm sieht zahlreiche Huldigungen für den König vor. Sv n. a. die Ucberreichnng einer Jiibilcinnisspcnde in Höhe von 1 Mil lionen Kronen. Berlin. 16. Juni. Der Reichspräsident hat den, König von Schweden ein Glückwunschtelegramm gesandt. Das Auswärtige Amt hat durch Kartenabgabe in der schwedischen Gesandtschaft gratuliert. VslILigliOllSS WONNEN eoisai's n»p«k« 1» Ruf 1S4SS i/kpeicn seiott Dsklco, Ssiobrs. Könstlsr- tspstsr» risott LrttwOrksr, vor» Issgsr, Rosttsr, Rsotts o. s, >o eoioNor k. Lckscls » flsgsnUbsr K»ffs« Kümo 1.wc>I»»m in «rnN». vis 30°/° billisei' «sgon <Za»okü1t»v«rIagung nnetz ^«rcllnnnklatiak« 3 Ssldinsn-Sklsl Wnia^ntznuaatrnv« IS 8
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