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Dresdner Nachrichten : 29.07.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187607293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760729
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760729
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1876
-
Monat
1876-07
- Tag 1876-07-29
-
Monat
1876-07
-
Jahr
1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.07.1876
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Eine Garantie flir da, ndchstlägtge tigch«,. ne» der Jnlerale »virt nicht gegeben. dlniwSrttge einnoncen- Nnsträge von »n, unbe» rannten Firmen und Pe» sonc» inieriicn wir »ui gegen Präaumerandc» st »hl »na durch Lriej- marlc» oder Poueinia! - lung. Acht Kilben losten IS Psae. Inic.al« tstr die Montag, - Nummer »der nach einem Festtag» die Petilzcile Äj Plgc. Nr. 211. Einnndzwanzigster Jahrgang. II Mttrrbacteur Für das Feuilleton: vr. Lmll 0»«r«F. Dresden» Sonnabend» AH Juli 187«. Für d!e Monate AnM nnd September werden Abonnements aus die „Dresdner Nachrichten" in der Expedition, Marieustratze Nr. IS, zn I Mark »0 Pf«., sowie sür answiirts bei den Postiimtern zn L Mart 8S Pfg. angenommen. Politisches. „Deutschland besitzt keine wahre parlamentarische Freiheit oder diejenige Selbstverwaltung, welche die Freiheit Englands beständig läutert und reinigt. Deutschland hat große Erfolge gehabt, aber jene sociale Bildung hat cs nicht erreicht» welche aus dem Volke ein Parlament macht, sei es in der Verwaltung des Reiches, der Provinzen oder der Gemeinden. Jede starke Concentration mensch licher Kräfte, jede neue Richtung» die ihnen gegeben wird, jeder Wechsel, der dem Reichthum und der Zahl eine übergroße Bedeu tung beilegt, hat die Tendenz, die Menschen herabzuwürdigen. Wo hin eü führt, wenn Geld und Soldaten Mcü bedeuten, das möge Deutschland aus der Geschichte des römischen Reiches lernen!" Diese bitteren Betrachtungen knüpft die „Times" an eine Be sprechung verursachen des Niederganges der deutschen Industrie, und wahrlich, wenn das Londoner Weltblatt nicht immer bewandert ist in Deutschlands NeichSgesctzen, in Deutschlands Unglück ist es gut bewandert. Wir stehen vor den RcichStagSwahlcn und überall rüsten sich die Parteien, mitzuwirken und thatkräftig cinzugreifen in die Ver waltung des erstarkten, geeinten deutschen Reiches. Dankbar erken nen alle Parteien an, was die jetzigen Leiter der Negierung gethan haben, dem Reiche nach außen hin eine sichere, geachtete Stellung zu erwerben, und sind auch ferner bereit, diejenigen Opfer zu bringen, welche die Machtstellung des Reiches erfordert, so weit dies der Volkswohlstand fernerhin gestattet. Wo aber Pflichten vorhan den sind, müssen auch Rechte vorhanden sein; wo wir mit thaten, da wollen wir auch mit rathen. Die wohlverdiente Gegenleistung, welche das deutsche Volk sür die seit Jahren bewiesene Opferwillig keit verlangt, ist eine ächte parlamentarische Freiheit. Zum parlamentarischen Leben gehört eine gesinnungstüchtige Opposition, welche der Negierung in offener, rückhaltloser Weise die Wünsche des Volkes vorträgt, begangene Jrrthümer und Fehler in loyaler Weise rügt und lebendigen Fluß in die Verwaltung bringt, die fort und fort der Verbesserung bedarf, um den Ansprüchen veränderter Zeitverhältnifle zu genügen. Solche Opposition weiß ein constitu tionell geschulter Minister wohl zu schätzen; Palmerston meinte, wenn sie im Parlament nicht vorhanden wäre, so würde er sie sich künstlich schaffen. Wenn man aber in den ofsiciellen und officiösen Blättern Berlin» den Willensausdruck der Leiter der deutschen NeichSregierung vernimmt, so ist der Wunsch der Regierung darauf gerichtet, die Wahlen zum Reichstage so ausfallen zu sehen, daß sie über eine bedeutende Majorität und über diese unbedingt verfü gen könne. Die Negierung will gar keine Opposition, auch nicht die schüchternste, zahmste. Wie sich imt den unterwürfigen, unbeding ten Anhängern in dem Genre von Knoblauch, Lucius und Dietze paus pürasö, ohne Redensarten, ein großes Reich parlamenta risch verwalten läßt, das geht über den beschränkten Unterthanen- vcrstand. Die neue conserv a tive Partei, welche am 20. Mai d. I. zuerst in Berlin zusammentrat und am 7. Juni d. I. sich in Frankfurt a. M. constituirte, erfreut sich, trotzdem ihr Programm vor der Veröffentlichung erst dem Fttrsten-NeichSkanzler vorlag, der Billigung der Negierung nicht. Hieran scheint die Principienfrage weniger die Schuld zu tragen, als die Personensrage. Wenn auch Graf Eulenburg den KreuzzeitungSrittern v. Kleist-Nctzow, Graf Krassow, v. Nathusius und dem Fürsten PutbuS stets näher gestan den hat, als seinen nationalliberalen bürgerlichen Freunden, so kann der Fürst-Reichskanzler doch unmöglich die Angriffe aus seinem Ge dächtnis tilgen, die er öffentlich in den Spalten der Kreuzzeitung und heimlich in den dem Grafen Arnim befreundeten Salons er fahren hat. Die treueste Anhänglichkeit an das monarchische Princip giebt in gewissen hocharistokratischen Kreisen noch keinen Anspruch auf Sympathien und Schonung; dies hat v. Hinkeldcy einst zu spät einsehen müssen. Die Verletzung des LegitimitätS- principS bei den Annexionen des Jahres 1866, die Fortfüh rung des Kampfes wider Nom aus dem Boden der Mai- gesctze, der demokratische Grundzug der Falk'schcn Verwal tung — das sind Abgründe zwischen dem Fürsten und der conservativen Partei, die sich schwerlich Überdrücken lassen, die es begreiflich machen, daß die halbamtliche Provinzial - Corre- spondenz daS conservative Parteiprogramm trotz semer milden Fassung ablehnte. Nun wendet sich das halbamtliche Blatt wider die Fortschrittspartei, spricht ihr jedes Verdienst ab, zu irgend einer Zeit den Einigungsproceß Deutschlands gefördert zu haben und beschuldigt sie, der Regierung stets nur Hindernisse in den Weg gelegt zu haben. Die Heeresreform habe sie jahrelang bekämpft und habe als Gegner der im Widerspruch mit der Verfassung er zwungenen Reorganisation keinen Antheil an der ruhmreichen Einigung Deutschlands. WaS das halbamtliche Organ damit be zwecken will, daß cs der Fortschrittspartei ihre widerwillige Haltung in früherer Zeit vorwirft und die alten Schatten heraufbeschwört, ist auf den ersten Blick wenig klar. Die Fortschrittspartei war in der Militärfrage damals im Unrecht, aber sie vertrat in guter Absicht ein theures Princip, die Wahrung des Bewilligungs rechts durch da« Volk, und als die äußeren Verhältnisse Deutschlands zu energischem Handeln zwangen, stand sie hinter keiner anderen Partei an Opferwilligkeit zurück. In ernsten Momen ten kämpfte sie mit der Negierung gegen die Feinde des Reiche« und die Redner und Presse der Fortschrittspartei traten in ehrenvoller Weise als Vertheidiger der Regierung auf, als dir „Kreuz-Ztg." mit bitteren Schmähungen di» leitenden Staatsmänner für all« Folgen des wirthschaftlichen Rückganges verantwortlich machen wollte. Das scheint jetzt völlig vergessen zu sein, wo Graf Eulenburg bange an die Möglichkeit denkt, bei dem künftigen Reichstage einer zahlreichen liberalen Opposition gegenüberzustehcn. Die wuchtigen Schläge, welche die NegierungSpresse vor den NeichStagswahlcn so nach rechts und links führt, werfen ein bedenkliches Licht auf unsere parlamen tarischen Zustände überhaupt. Ein Ministerium, welches über jede Opposition zetert und von dem Volke nur die Wahl solcher Männer beansprucht, welche ihm unbedingte Ergebenheit zusichern, zeigt wenig Neigung für eine verfassungsmäßige Negierung. Die DiSciplin im Heere muß eine unbedingte sein, im politischen Leben ist solche DiSciplin der Weg zur Despotie. Der Angriff auf die Fort schrittspartei wird dieser wenig schaden, aber für die große natio- nalli berale Partei kann er verhängnißvoll werden. Sie wird, bei den gesteigerten Ansprüchen der Negierung an ihre Freunde, diejenigen Elemente verlieren, welche nicht mit verbundenen Augen der Negierung weiter folgen wollen. Eine gehässige Opposition halten wir gewiß nicht sür vorthcil- haft und förderlich für den Ausbau des jungen deutschen Reiches, dessen Aufblühen von allen Nachbarn niit wenig günstigen Augen betrachtet wird. Ein Parlament aber nach cgyplischcm Muster, wo Niemand der Negierung zu opponiren wagt, scheint uns ebenso wenig dieses Aufblühen zu fördern, sondern zu dem Imperialismus zu führen, von dessen verderblichen Wirkungen sich Frankreich erst jetzt mühsam erholt. Ein offenes Wort zur rechten Zeit, ein ehr licher Meinungsaustausch zwischen Negierung und Volk, das sind keine Gefahren für den Bestand des jungen deutschen Reiches. Sie sind der frische Frühlingssturm, welcher die deutsche Eiche nur fester und widerstandsfähiger im Boden wurzeln läßt. LocaleS aud Sächsisches. — Gegenüber der von uns gemeldeten voraussichtlichen Be rufung des Herrn Geh. Leg.-Rath v. Watzdorfs zum KreiShaupt- mann in Leipzig vernehmen wir von anderer Seite, daß man viel fach im Lande, namentlich auch in Kreisen von Landtagsabgcordne- ten, glaubt, als Nachfolger des Herrn ».Könne ritz in Leipzig werde Herr Graf Münster, zur Zeit Kreishauptmann in Zwickau, und an dessen Stelle Herr Amtshauptmann v. Hausen in Zwickau berufen werden ; auch wird von Letzterem unmittelbar für Leipzig gesprochen. Daß Herr v. Watzdorfs in diese wichtige Stellung berufen werden sollte, ist insofern unwahrscheinlich, als derselbe, bei nicht zu verkennender großer persönlicher Befähigung und Liebens würdigkeit, doch wenig Gelegenheit gehabt hat zu Erfahrungen und besonderen Leistungen auf dem Gebiete der Verwaltung, auch die vorschriftsmäßigen Verwaltungsexamina nicht gemacht hat. — Ein großer Theil der Straßen unserer Stadt wird jetzt täglich mit Wasser besprengt; der Nutzen davon liegt auf der Hand. Wenn sich aber auch Tausende darüber freuen, so werden doch nur Wenige wissen, wie theuer dieser künstliche Strichregen der Stadt kommt. Circa 175 Thlr. sind dieT ag es kosten für die Straßen- besprengung und da dieselbe während eines Jahres ca. 5 Mo nate lang betrieben werden muß, wenn anders sie Zweck haben soll, so kommt da, wie sich Jeder selbst berechnen kann, ein recht hübsches Sümmchen zusammen. Es ist schön, dieses Besprengen, aber—etwas theuer. Nun würde sich's fragen, ob nicht doch dabei hier und da noch Ersparnisse gemacht werden können? Z. B. sahen wir sehr häufig bei einem Wagen 2 bis 3 Mann thätig und doch scheint es, als ob die ganze Besprengausführung recht wohl von einem Manne, dem Kutscher also, der den Wagen führt, besorgt werden könne. Die Er- sparniß an Personal würde sich bald angenehm fühlbar in der Stadt kasse machen. Die Hinzuziehung der städtischen Feuerwehr — d. h. ohne eine bedenkliche Leere in den Feuerwachen cintrcten zu lassen — wäre wohl auch rathsam, wenn dies nicht schon geschehen sollte. — Wer mit einigermaßen verständigem Blicke den Vau der dritten Elbbrücke gegeriMirtig betrachtet, wird auf das An genehmste von der Solidität und Accuratesse, mit welcher der Vau ausgeführt wird, berührt. Jetzt, da die Einwölbung der Landpfei- lcr auf Altstädter Seite beendet ist und die Absteifungen beseitigt sind, zeigt sich, wie accurat die Bearbeitung der Wölbe-Quadern ausgeführt wurde, da z. B. der 17 Meter spannende Bogen sich nur um 3 Millimeter gesenkt hat. Das ist bei solchem Bau unendlich wenig. Nächster Tage wird der dritte Caisson in den Strompfeiler eingelassen; die Begründung und AuSbauung dieses diesseitigen Strompfeilers wird so überaus kräftig und solid hcrgestellt, daß der selbe später den ganzen Schub der vom Lande her zu ihm führenden Wölbungen aushalten muß. — Herr PrivatuS Krumbein hier, welcher längere Jahre daS Amt eines Stadtverordneten bekleidete, sowie die Herren: der privatlslrende Schneidermeister Ltndachcr und der pcnsio- nirte Kirchner E ck haben, und zwar der Erstgenannte am 25. Juli und die beiden Letzteren am 26. dieses Monats ihr 50- Iäbrlgcö Bürgrriublläu», gefeiert, und die Glückwünsche der städtischen Behörde, und was Herrn Krumbein ansangt, auch die dcS Herrn Stavtverorbnetcnvorstcher Hoirath Acker mann, welcher ein bezügliches Iubeldlplom überreichte, empfan gen. Die Herren Lindacher uuv Eck wurden von der Innung durch silberne Pokale erfreut, während die Herren Pfutz, jetzt königlicher Hostheater-Logenschlleßer, und Zieg-ler, welcher nicht mehr arbeitsfähig ist, als Jubilare der Schneidcrinnung, dem Werthe der Pokale entsprechende Geldgeschenke erhielten. — Der Verein DreSdnerGastwirthe unternahm vor gestern, am 27. d., auf besondere Einladung des DirectoriumS eine Exkursion nach der Retsewltzer Acricnbrauerei. Der Empfang sowohl von Seiten der Brauerelverwaltung wie dcö Restaura teurs Herrn Marschner war ein äußerst entgegenkommender und gastfreundlicher. Bei Besichtigung der Betriebs- und Lagerräume > setzte nicht allein das bedeutende nutzbare Areal (Ziegelei. Lchin-l und Steinbruch re.) der Gesellschaft in berechtigtes Erstaunen, i auch die im Innern der Gebäude waltende Ordnung, Reinlichkeit! und auf eine tüchtige Betriebsleitung hindeutenbe Geschäftigkeit machten den wobltvuendstcn Eindruck. Insbesondere b.hauptete» ältere Vereinömltglicder, noch In keiner Brauerei einen in O.ua-, litäl und Quantität so vorzüglich verleben«» Hopfenboben ge funden zu haben. AlSdann fand ein recht vergnügter Commero im Freien statt, der sich durch die von Dircctorium und Pächter veranstaltete splenbide Bewirthung nebst cntrccircicm Eoncert ter Ebrlich'schen Kapelle z» einem genußreichen Abend vervollstän digte und später eine ungetrübte Fortsetzung Im Saale ianb. — Meißner Industrie - Auöstellung. In diesen Tagen ist mm auch derKatalog der ausgestellten Gegenstände crsststcncn, an dessen Hand wir eine eingehendere Besichtigung der Ausstellungöobjecte unternehmen. Meißen - und ganz besonders der dasige Gcwerbcvercin — haben aste Ursache, ccm Schöpfer der Ausstellung, dem intelligenten und weit bekannten W-.in- händler Otto Geißler, dankbar zu sein, denn die Entfaltung ter industriellen Producte wird allen von auSwärtö Kommenden eine hohe Achtung vor dem Meißner Gewcrbcfleihc abnörhigen. Die Folgen davon aber sind »»berechenbar. Nicht allein daß die Meißner selbst von dem reichhaltigen und harmonischen Arrange ment sehr befriedigt sind, so werden sic vielmehr stolz daraus, daß die AusstelUmg !m ganzen engeren Vaterlande sowohl, wie über die Grenzen desselben hinaus Beachtung und Würdigung findet. Fast täglich treffen Gcwerb- und andere Vereine zur Besichtigung ein, z. B. dieser Tage erst die Vereine auS Görlitz, Ruhland, Oschatz (100 Mann», Wurzen <180 Mann), GcringSwaldc sogar zum zweiten Male, Grimma, Radeburg u. s.w. Jetzt rüstet man sich bereits zur Verwesung und hat dazu sür mehr a':ö 6000 Mark brillante Hauptgewinne (Pianino, Slmerikain. Gcldschränke mit Panzer, Salongarnitur, Damenschreibtisch. Birnbanm-Sa- lonschränkc, Büffets, elegante Kutschgcschtrrc, Plüschsessel. Por- zcllanservicc <200 Mark) re.) angekcmst. Da der Locöprciö zu 1 Mark sehr billig und der Verloostmgöpla» sehr günstig ist, da man kein „Geschäft" daraus machen will, so glaubt man noch eine ziemliche Anzahl abzusetzcn, um so mehr als iür 10 Mark stets 11 Stück gewährt werken. NebrigenS Ist der Ausstcllungö- schluß infolge dcö starken Besuches aus den September d. I. bestimmt festgesetzt. Ein Besuch ist Jedem warm zu cmpsehlen. - Bezüglich der gestrigen Mittheilung über den städti schen MarstaIl wollen wir als irrthümlich constatiren, daß die Pferde nicht bloö halbe Rationen erhalten, sondern richtige Rationen, wie sic Arbeitspferden zukvmmcn. — Die Herrmann GöhrIng 'schc Agentur und Commission, an der Frauenkirche 5, hat S icherheitS - Fewerzeuge in den Handel gebracht, die bestens empfohlen werden können. Sie sind sür jede Haushaltung praktisch, dabei billig und hauptsächlich zu loben wegen bco Umstandes, baß sie bcauem überall angebracht werben können und in denselben Zündhölzer wie die schwedischen, d. h. phosphorfreie, benutzt werden. - Infolge der brückenden Sonnengluth wurde vorgestern aus dem Exerzierplätze zum Heller ein Gardcreiter vom Son - nenstich bcialicn und infolge dessen inö Hospital geschafft. Meh rere andere wurde» unwohl. - Vorgestern erschien in der Wohnung eines In Antonstqdt wohnenden Herrn ein gelber Dienstmami ohne Schild und Num mer und verlangte im angeblichen Aufträge jenes Herrn von dessen Dteiistmädchcn, sie solle ihrem Herrn tenW in terüb er zieh er nach dem Bahnhöfe schicken, weil er plötzlich abreisen müsse. Dieses Verlangen wollte dem Mädchen bet der jetzt so sehr mangelnden Wintcrübcrzicher-Trmpcratur doch nicht ganz glaublich erscheinen, sie verweigerte die Herausgabe und — der Schwindler entkernte sich eiligst. - Vorgestern Vormittag ist ein an dem Neubau der Kirche In der Pirnaische» Vorstadt beschäftigter Zimmermann auf einen aus Mauerziegeln frisst' gewölbten Bogen getreten, um angeblich ein Bret unter die Balken zu legen. Der Bogen brach, der Zimmer mann siel ca. 1 Vs Meter hindurch auf den glücken und mochte einige innere Verletzungen davon getragen ha ben, weöhalb er mittelst Droschke in die DiakoMcnanstalt gebracht wurde. * — Ein hiesiger Pionnicr-Sergeant kehrte vorgestern Abend mit dem um N Uhr von Leipzig kommenden Personenzug in die Garnison zurück, erstaunte aber vor seinem Auösteigcn nicht wenig als er merkte, daß ihm während der Fahrt, während welcher er einige Zeit geschlafen hatte, sein Portemonnaie mit ca. 100 Mark gestohlen worden war. Wegen dcS fraglichen Dieb stahls soll man einen an diesem Zuge beschäftigt gewesenen Bremser nicht ganz ohne Ursache verdächtigen und deshalb in Hast genommen haben. — Wie wir vor mehreren Monaten mittheilten, brannte zu lener Zelt derScd reib er eines hiesiaen, in der Acticnwelt wohlbekannten Schriftstellers unter Mitnahme einer bedeutenden Summe in Wcrthpapieren durch. Vor Kurzem gelangte nun von Berlin auS ein Telegramm an eine hiesige Frauensperson, welche mit jenem jungen Manne früher in Verbindung gestanden hatte und deshalb von der Polizei fortwährend beobachtet wurde. Letztere brachte denn auch in Erfahrung, daß die Depesche von dem Galan abgesendct sei, und wurde dieser in Folge dessen in Berlin fcstgcnommcn und nach hier elngcliefert. — Bei dem niedrigen Stande der österreichischen Silber, gülden (lOO Gulden -- lKO Mark oder I Gulden -- l Mark 60 Pf.) liegt eö nabe und zeigt sich auch bereits, daß österreichische Viertelguldrn geflissentlich in Deutschland alö Viergroschcnstücke (50 Pf.) einaesührt und alö solche, da sic mit den älteren kleinen preußischen Stücken lehr leicht zu verwechseln sind, für voll ver ausgabt werden. Der österreichische Viertclguldcn bat bei jetzigem Silberpreise kaum einen Werth von 40 Pf. ES Ist daher allscilige Aufmerksamkeit zu empfedicn, damit wir nistft, wie vor mehreren Jahren, an diese» Geldsotte» abermals Schaden erleiden. — Von derselben Nürnberger Fabrik, welche seiner Zeit die BiSmarck-Bleistifte ausiuhrte, ist neuerlich dem deutschen Kaiser rin halbes Groß eigens für Ihn erdachter K aiser - Blei - stiste gesandt worden, die eine freundliche A>is»ahme fanden. Eö sind dies Rlescnblcistilte, ziemlich VL Ellen lang, sechseckig und die deutsche» Farben: schwarz, weiß und roth tragend. Ein brei ter, viereckiger Elseiibcinknopf, - bei den dem Kaiser übersandten Bleistiften war eö eine Elienbcinkrone — ziert dieses stattliche Schreibmaterial und darunter sind an den Seitenflächen ringsum in starker Goldprcssung die Namen und Tage der großen Schlach ten, sowie der Name dcS Kaisers» sein GcburtS- und KrönungS- tag und die Krone re. zu sehen. Diele Kaiscrsliite sind nur bet Bargou u. Söhne hier zu haben und dürfen nistft von ande ren Händlern nachgcahmt werden. Die früheren ähnlichen BIS- marckbieistifte wurden von Linderen nachgemacht, aber — alöbald confiscirt. - DaS Pferd dcS ausnahmsweise vorgestern mit zur Hebung gezogenen Regiinentöschreiberö dcö Garderclter Rcglmcnts kam beim AuSmarsch auf der Königöbrückcrstraßc zum Stürzen, wobei der Reiter hintenüber fiel und beim Aiifrichtcn deS Pferde- von einem Hinterfuße derart an die Stirn geschlagen wurde, daß sich die Unterbringung im Hospital »öfhig machte. - Ein der Polizei recht gut bekanntes Individuum, ein Schuhmacher auS Wcißig, ging vorgestern Morgen, kurz nach 3 Uhr auf de» Raub, stakst auS eimm Garten in der Uferstraße einen Bett-und Kopfkisscn-Uebcrzug, welche daselbst zum Trocknen aufgchängt waren, bestieg dann ein Glasdach um ans einer Kammer einiae. einem Restaurateur aebörenke. reckft lccki'r auS
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