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L-rt-E NachrichtenNr. 443 Sie ging Sen falschen Weg. Roman von Fr. Lehne. «ZL gern»»,»,. Fränze ruhte Marianne die Hand. Siegfried diri- chilerle sie hinaus. »Meiner Fürsprache können Sie sicher sein. Fraulein Fäger, ich wünsche Ihnen viel Glück/ sagre er beim Hinausgehen. Verrvundert schüttlclte Marianne Ken Kvpt. Sinnend staich sie in angestrengtem Grübeln, nvisckien den trauen eine schrirse Falle. Da war etwas ge- lveren, von Sem sic nichts ivnßte — Siegfrieds Befangen, heit ihr gegenüber. dc,S erregte Flüstern, daS sie vor Ein tritt in das .Zimmer vernvininen — schwer beriann ihr das r>rz i» der Brust zu schlagen. und sie strich mit der Hand über die Stirn, wie um etwas Lästiges, Widriges kort- zusännckien. Da kiel ihr Blick ans ein Blatt wetßeS P.lpier. das auf dem Delwich la,i: sie bückte sich, e» aufzuheven. nnd dabei sitt» sie. d»tü es ein Brief mit den Schriftzügcn ihres Mannes nmr. «ürvs, uns starr wurde» ihre Augen, lnühtend sie laS. FS war eine Ausforderung, nach der Vor stellung ivieder in daS kleine Liebesnest zu koinmen. wo sie schon sehtt'uchkig envurtct wurde — eine Aufforderung In Wonen, wie er sie nie an He gcrickstet, in leichtsinnigen, '.örtlichen, frivolen Wo ne» und gerichtet untren sie an eine »liebe Franke, de» lieben kleinen Kerl und süßen llacker —" Als ob ein greller Blihgtrabl vor ihr nieder- -resghren,, so taumelte sie, dag sic nach einem Halt suchen grusele, um sich zu sniyeu. Was sic d,t so jäh und un- vermittelt ersaliren. war doch zuviel: sie stöhnte aus und legte die »nrud über die Augen, aus denen eS schwer mrd mrsi hervorguoll. Ihr Gatte lmtte sie Hinte rlnrngen — mit jenem Mäd chen denn sie so viel siüikrs erwiesen. Wie korlnte das denn möglich sein. Mühsam schlepp:? sie sich ln daS Kinder- zimmec: friedlich schlummernd lag Klein Siegltnse im Bctkchen: mit ivehem Airsschluchzen brach sie davor zu sammen. Ihre grenzenlose Liebe m->» entwürdigt, war in den S:aiU> »»ezogcn. Da tauchte Firstns' Bild vor ihr ans — denilich sah sie >tn ernsies, gütiges Gesicht vor sich — und in diesem Augenblick begriff sie erst ganz. waS sie ibin angeian. FristtlS aber — -XiS wusne sie genau — der Hane nicht, wie Ktagfrte». a»ch für andere noch «rq»e» gehabt. Mit -roß«», starren »«ge« Btckle ft« »er sich hin. wie «in wüster Dranm schte, «tzr das Ersa-renr; ihre Hände krampslrn sich in Verzweiflung ineinander. Da schrak Ne auf. Steg, srtcds «Stimme schlug an ihr Ohr; er hatte die Dür »um Kinderztminer aufgerisien und ries in gezwungener Lustigkeit: »Hallo. Marianne! Htrr steckst Du natürlich, dacht' ich'S mir doch. Komm. »ich' Dich an. wir bummeln ein wenig durch die «Stadt — es ist schönes Wetterl* Er iah ihr blasses Gesicht die tiefumichattetru Augen: zärtlich besorgt legte er den Arm um ihre «Schultern. „Ist Dir nicht gut?* — »O doch, mir ts« ganz gut!" entgegnete sie, snv tdm entziehend. — »Dann mach' Dich fertig! :>ch will mich dem Volke einmal wieder mit meiner schönen Fra» zeigen!" — »Verzeih', Siegfried, aber ich bin nicht aus. gelegt!" — »Ach so, dann freilich!" Mißnmltg zuckte er die Achseln und pfiff vor sich hin. — »Kleinchen schläst, wir »lichten sie doch nicht aufwrcken!" Marianne schritt an ihm vorbei, auS dem Zimmer hinaus. Er folgte ihr mit einem Gefühl de» Unbehagens: sie war so ander». Be klommen dachte er: Sollte sie vielleicht doch etwas gemerkt haben? Fm Wohnzimmer stand das reegerät noch auf dem Tische. „Ah, daS unterbrockxne Opfertest!" sagte Siegfried mit einem inisilungenen Versuch, zu scherzen. Sie sah ihn grotz an. »Fa. fürwahr ein Opsersesf," warf sie mit schlverer Stimme hin. „Was willst Du damit sagen, Marianne?" — „Ein Opfer meines Benrauens! Solltest Du Dir das wirklich nicht denke» können? Und wenn Dir meine Worte noch unverständlich sind, so bitte, gib diesen Brief seiner rechtniäfligen Eigentümerin zurück. Fch habe ihn soeben drüben im Musikzimmer gefunden!" sagte sie. indem sic der Tasche ihres seidenen HauSgewanöes einen Brief entnahm. Flammende Röte überlief sein Gesicht. »Marianne!" Der traurige Ton ihrer Stimme, der schuicrzlicki« Blick ihrer dunklen Augen gilben ihm zu Herzen: peinigende Scham erfüllte ihn. »Marianne, verdamme mich nicht: WaS Du vielleicht denkst, ist nicht gewesen. Ein Rausch, der längst vorüber ist — mein Herz war nle dabei. Und daS andere, da» geht Dich nlckstS an — wirklich nicht! Längst habe ich Schluß gemacht! Ich bin empört, daß sie gewagt, hierher zu kommen —" Marianne iah in einem Lehnstuhl: die Anne hingen ihr schlaff am Körper. »Fch kann nicht teilen. Siegfried!" kam es t» verhauenem Schmerz von tyren rrpvrn. . «as sollst Du auch nicht. Martann« — glaub« mir. Dich a«N» lieb« ich. Marianne — Dich allein! Du Vitt das beste Dell meines Lebens! Doch Berfuchungeu lausen et»e« über den Weg — täglich, und einem Künstler am metfte» — so lockend und glänzend, daß er ost nicht widerstehe« kann. Weißt Du es n'ck» von den anderen? Und Da bist auch eine KNnftlersrau." — »Siegfried, wir find oder nicht die anderen. Fch war stolz darauf." Er knlete vor ihr, dle Arme um ihre Hütte geschlungen, und sah mit einem unwiderstehlichen Blick zu ihr empor. »Du «ichh Marianne, aber ich! Messe mich nicht am Maßstab Deiner Größe — ich bin ein sündiger Mensch! Habe Du «nr immer Gcbnld mit mir! Fch weiß, ich bin «in ungeduldiger Gesell, ein Augcndltcksmensch — doch Du bist mein Halt! Verzeihe mir!" Er drückte sein« Lippen auf ihr« Hände. »Marianne, ich scknvüre Dir — niemals wieder —" — . Schwöre nicht! Fch glaube Dir auch so Siegfried!" Und sic zivang ein Lächeln um die blassen Lippen. »Marianne!" Er riß sie in seine Arme nnd erstickte Ne fast mit feine» Liebkosungen. Aber was sie sonst mit Wonne erfüllte — heute verursachte es ihr Unbehagen. Leise entzog sie sich ihm — in ihr war etwas zerbrochen, und daS kvnnte nie wieder heil werden! Nie wieder! Scho« heute tvutzi« sie es. * » » Verwundert blickie Siegfried auf seine Fra«. »Noch nicht angczogcn, Marianne? Und ich stade mich beeilt, beimzukommen — wir wollen dock, pünktlich sein!" — »Ach. Siegfried, ich möchte am liebsten hierbleiben! Kleinchen ist gar nicht wohl! Ich sorge mich: Scharlach geht unter de« Kindern um." Er hatte Mstkr. eine zornige Verdrießlich kcit zu unterdrücken. ..Set doch nicht gar Zu ängstlich! Heute mittag spielte Sicgltndc doch noch ganz vntirtrr herum! Du hättest dock, dann dem Arzt telephonieren können!" - »Das habe ich bereits getan und erwarte Dr. Merzhack». ES kann allerdings noch eine Stunde dauern, ehe er kommt: er mar noch nicht daheim." — »Go laste Dich doch nickst gar zu sehr von Deinen Kinderstitben- bedcnken breinslnssen. DaS Kind nimmt Dich sa übrr Eke biihr in Anspruch — wozu l-ast Du daS Lfnderfräulein? Fch leide darunter. Was Hab' ich denn noch von Dir?" lForlsetzung folgt.! Dkutsrker Ivrinbranü ei sie »1» » a »r Verireker für Dres-en: Mols Schreiber, Zirkusslrabe 10 Eognacbrennerei Scharlachberg, G.rn.b.K., Dingen a. Ah »ober öemnn, weil dsüsulenlle Mlilenerapsrnk! Assckvomedtongon rlirke«li»»mg*oi>!wlls aus VvrbrrnnunAsrückstLncken cker Oampk- kezsol, 8<st>2ekvnkirlckvn unck ckerxl. Uekert H. Feber L comp., l>« lik stOii. IstM i. IMzi >Vie8dal1en, I'lUlnu88ti'3ÜL 3 in VerkinckunL mit cker >Ig8ck!ncnkabrik FuAsburA-dkümdsr^ F.ckZ., Werk Duisburg. WerkststtaussUstrun^ ckurcb !ck F. v. DM" Aostsnanaettlllg« ckureft Ak. Akvdsr S Lomp. "Wst alle iracifslirerk l nser 0. A. Ak. Laftrrack- «SIßsmolop, üvr «> xo»SK,i>i«Zien r-lki^sil »nrudrln^en ln, «VN »m a«, ZI. Oktober -«cti.-T-ttlne, - vkr in llr-rcl-n. »IN »««»npl»t», »»egvwNet. vr>^p«INe sintk. lieuarrckvsrtreluno kür Osissctwen, VSror vreicken - , Wvsckrnsier 8tmste II, !II. 8to«fr. Telephon I467S. Avtzergewöhnliches dilliges Ulster-Angebol Manva»»», >» !yrl«»»»,»«r». ap,H Mr Mibardcki, «>, I»inft»r «u»> ^Vstk« « Mrun,, w»N uni« Drei« schon von M. R » O .nnnr«NE,osten ÄMen-FImschmillllel fNLM an ÄNZÜge iür^Mai," 4i)ll00 . . , oon M. »de» . ^ dallborrn QuaUtiiler«. nurmv- Sern» Must-r . . . von M. ^ KsI«qenInit°I«aui ", in adqeoani. N-slern s>-NnBge und st!Z»r m von M. Stoff iür Nins «5! HZ" I» Mar«, in »II.Modefarben von M.» oa an Ävfrümröeke äkW in mod^nller AosMdning von M. Dlufen -eoo ln Aiesenauswohl . . . von m. «ck an Alusen- o. MiüersWe zgm Lesstusers preiswert« Kemdentuche, Barchent, Bettbezüge in weih und bunt. 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LperlsNiaur für StrumptNaren. Inliolsgen. ViollALken, ViSrekv, aorretta, Nerrsn-Krtikel. ^88 14« 285°° Die Neustäöter Ahrmacher un- Gol-schmie-e zahlen jetzt wieder reij« für altes lldvls, Silbe«, die höchsten Preise sür altes Sols, Silber, Platin, Brillaale», sowie für gähne und Gebisse. I. Frenkel, Vauhner Str. «o. ««P»r,I»r»» »»» Nrx.rdVlrn ,» «jifts,«, Preise». ^ gsmlvrt« pralarrarl unck g«»«strnaellvoli. 8Sm1!ieke plttNutatsn kor«v»hrv»ck«r LlnW», v«, Zs«ch«Ito». Alaaanlagar Unonlormvn r ^eld^dorleden, delr. d»»8»l. »«»naia »r»a« /^USSlSttUNS (ftrZoosctioK. ttütitkol». l.?il,xl- > Kcslckitk!. okno j«t. Knulrvansi- vnsrroköpfl. -u»«»til In »II. /Zdl. ru rnlstllLen prolsen limprrk- unck flmxnrnisrtllltv wercken genommen, gekannt prei?w. xuto äuzsisiimnx. ltailsbergsr »utfabnk vreacksn-^., «orltzstralla S. an Ich bin als WWMAWl sur dl« drnlsch» Flachsdan-chelelllchaft b«ft«M «och«. Dt« sür dl« Vrinsoal dezahllen Preis« sswl» dl» Aüch. l>es«rnng,verg0nkI>gung»n Knd von mir seder^N M ersa»i«n. Jurzetl werden sür Ivo Kilo jurUchgelpserl» Leinsaat » d« guchrn zvm Prell« von Mk. 1.70 sü« l dz zarstch- x«listest, sowie Mebwar«n z» billigen Preis«»,. finna: Seors Wolr, 0rS8^SN-^. 24, Strehlener Strohe 71. 'olle^ Idlüock valsrlootr. 9. -22 ^-<7/SL!?tz'S'/p/2ö öcchz/«7/i s/se/, garael. BeN,i»«»G«». S. Wals. Saddat: aedst «.«. kMostp» »P0. -uM-ich ^ . -IIl>ra«ng«dst Z,« INn. ««,«. WNnch« «.Eaddat n^dst 7^ö. «öÄAa Pumpen li,I»st schnell. «»Paralar«» e«ch an Maschinen. LawpaaladrUr 0r»»a««,-ch., Bünaastr. I. Telephon AlSS. Lstl: Dr.N-0«i»lsch»r, Pr—d««; ftir d!» Äa»«l,m: -wllh^